SONDERDRUCK. AUS SPÜRL`

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AUS
SONDERDRUCK.
HISTORISCHES
J
IM
HRBU. CH
ý
DER, GURRES=GESELLSCHAFT
AUFTRAGE
VON
HERAUSGEGEBEN
SPÜRL'
JOHANNES
_,
77. JAHRGANG
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1958
VERLAd
KARL
MÜNCHEN=FREIBURG:
ALBER
a.
-
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.....
....
Widmung
."
Theologie aus dem Geist der Gesdidte. Ein Vorwort.
Von Univ. -Prof. Dr. Johannes Spürl, Münden
I"N HALT
X[-XX
.
SAN GABE
AUFSxTZß
Aristoteles über Demokratie. Von Univ. -Prof. Dr. Hans Meyer, Würzburg
Ciceros Tod. Von Univ: Prof. Dr. Karl Büchner, FreiburgfBreisgau
.
Das vierte Evangelium und die Johannesjünger. Von Univ.. Prof. Dr. Rudolf,. Schnadcenburg, Würzburg
21-38
Prophetische Erker ntnis und Verkündigung im I. Klemensbrief. Von Univ.
Prof. Dr. Adolf Ziegler, München
39-49
Die Ethik des Ignatius von Antiodhien. Von Univ. -Prof. Dr. Peter Meinhold, Kiel
50-62
L'6tat du Christ Bans in mort d'aprbs Gregoire de Nysse. Von Univ. -Prof.
Dr. Jean' Dani8lou, Paris
63-72
Pseudo-Ignatius und Eusebius von Emesa. Von Univ. -Prof. Dr. Othmar
Perler, Freiburg/Schweiz
73-82
Doctrina eclesiol6gica de San Paciano de Barcelona. Von Prof. Dr. Ursicino Dominquez-del Val, El Escorial/Spanien
83-90
1-4
5-20
Profession-Second, Baptetne. Qua voulu dire saint Jerome? Von Prof.
Dr. Eligius Dekkers, Steenbrugge
.
Orsiesii". Von Prof. Dr. Heinrich Badu, Sankt Georgen,
Studien, zum
Liber
Frankfurt/Main
Endzeitprognosen zwischen Lamntius
Dr. 'Bernhard KStting, Münster i. W.
91-97
98-124
und Augustinus. Von Univ. -Prof.
.
125-139
Ad Theodorum lapsum. Von, Univ: Prof. Dr. Georges Jouassard, Lyon
140-150
Der Neu-Chalkedonismus. Um die Berechtigung eines neuen Kapitels in
der Dogmengeschichte. Von Prof. Dr. Aloys GriUmeier, Sankt Georgen,
.
Frankfurt/Main
151-166
Die Versiegelung des Baptisteriums nach Ddefons von Toledo. Von Univ. Prof. Dr. Johannes Quasten, Washington, U. S.A.
..
Der ' theologische' Ausgangspunkt der mittelalterlichen liturgischen AuffasDr.
Walter
Univ.
Düng,
Dei.
Von
Vicarius
Herrscher
als
-Prof.
sung vom
174=187
Freiburg/Breisgau
Menschendasein und Mensdhendeurung im früheren Mittelalter. Von Univ. ,
Prof. Dr: Wolfram von den Steinen,Basel
167-173
.
I88-213
Die Zwölf Heiligen Nächte im französischen Eigenkirchenrecht. RechtsbrauchFlandern.
Von
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Univ.
de
France
der
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in
Volksliturgie
und
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Prof. 'Dr.' Dr. Georg Schreiber,Münster i. W. ..
der lxGalWaabe Seite3 du Uisicb/aaes
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-
214-220
Endzeitprognosen
Augustinus
Lactantius
und
zwischen
Von BERNHARD
K
TTING
Es sind nicht die schlechtesten christlichen Zeiten, in denen intendem
Weltder
Christi,
Wiederkunft
Ausschau
wird
nach
siv
gehalten
leSpannung
dem
der
Von
Weltgericht.
aus
einer
echten
ende und
bendigem Glauben erwachsenen eschatologischen Hoffnung bis zur
kleingläubigen Besorgtheit um das gefürchtete Ende der hier geder
Christenheit
Nuancen
innerhalb
Existenz
alle
es
gibt
gründeten
der Enderwartung. In gewisser Hinsicht kann man darum sagen, die
Beschäftigung mit dem Ende der Welt sei theologischer und literarikräftiges
der
die
doch
Rufenden
Lautstärke
Toposl;
ein
zeigt
scher
An- und Abschwellen. Zu der Tatsache, daß gerade im 4. Jahrhundert - als Eckpfeiler sollen Lactantius und Augustinus gelten - zum
früher
der
in
Kirchengeschichte
Mal
anders
als
auf
mehr und
ersten
das kommende Weltende geschaut wurde, dazu soll hier eine kurze
Erklärung versucht werden.
1. Periodisierungssysteme und Berechnungen
Der Versuch der Periodisierung der Weltgeschichte geht zurück
bis zur grauen Vorzeit. Das früheste Prinzip ist auch das einfachste:
das
indidie
daß
Gesetze,
Oberzeugung,
die
in
der
kund
tut
es
sich
kosmischen
für
den
der
EntAblauf
bestimmen,
Leben
auch
viduelle
die
So
verschiedenen
applizierte
man
sind.
wicklung maßgeblich
Lebensaltersstufen auf den Lauf der Geschichtet. Man gewöhnte sich
daran, vom Greisenalter der Welt zu reden, und gebrauchte diesen
Ausdruck auf heidnischer wie auf christlicher Seite; allerdings lag
bei dieser Benennung bei den Heiden kein Hinweis auf den baldigen
Untergang der Welt bzw. des Imperium Romanum vors. OrientaliChristliche Geschichtsapologetik in der Krisis des, römischen
'1 J. Straub,
Reiches: Historia 1 (1950) 57.
_
(CSEL
19,633 Brandt-Laubmann).
2 Seneca bei Lactantius, Div. Inst. 7,15,14
S Der Gedanke der alternden \Vclt findet sich schon bei Horaz. E. P feil, Die
(1929) 15f. Seneca
fränkische und deutsche Romidee im frühen Mittelalter
«' SEL
3/4
Demetr.
bei
O.
Ad
Lactantius
Cyprian,
Greisenalter
a.
a.
spricht vom
Stimmungen im untergehenden Weströmer3,1,302Hartel);
vgl. J. Geffcken,
die
Heiden
klass.
(1920)
257.
Die
f.
d.
Altertum
23
Neue
Jahrb.
sahen
reich:
Augustin und' das anSenectus Imperii ohne jeden Pessimismus- F. G. Maier,
tike Rom (1955), 4619. Ammianus Marcellinus, der selbst die Katastrophe von
126
Bernhard Köttinär
Ursprungs
ist das Einteilungsprinzip, das aus der Astrologie
schen
stammte und die großen Zeiträume nach den sieben Planeten einteilte. Auch mit dieser Schematisierung war das Dekadenzproblem
von vornherein nicht angeschnitten. Diese östlichen' Vorstellungen
'sind auf dem Wege über den Neupythagoreismus in den Westen gedrungen'und bis in Vergils 4. Ekloge wirksam geworden-. Eine Assimilation erfolgte dadurch, daß man nun auch von sieben Lebensaltersstufen sprach, die den sieben kosmischen Epochen parallel liefen. Zunächst ist über die Dauer dieser einzelnen Zeiträume nichts
ausgesagt. Aber es gibt astrologische Texte, die für den jeweiligen
Jahre
jeder
dieser
Zeiträume
tausend
annehmen;
steht
-Abschnitt
dann unter der Herrschaft eines Planeten5.
Im jüdisch-christlichen Bereich taucht die Tausendjahrperiode
zum ersten Mal auf im Buch der Jubiläen (1. oder 2. Jahrhundert
v. Chr. ) 6 in folgender Gestalt: 70 Jahre fehlten (Adam) an tausend
Jahren. Denn tausend' Jahre sind wie ein Tag im Zeugnisse der Himmel; und deswegen steht geschrieben von dem Baum der Erkenntnis: An dem Tage, da ihr davon esset, werdet ihr sterben! Deshalb
hat er die Jahre dieses Tages nicht vollendet, sondern ist an ihm gestorben"7. Im Psalm 89 (90), 4, worauf hier Bezug genommen ist,
will das Wort: Vor ihm sind tausend Jahre' wie ein Tag" nur "die
Unvergleichbarkeit von Gottes Ewigkeit und menschlichem Zeitmaß
Jubiläen
der
Im"Biich
ausdrücken.
und in vielen folgenden jüdischen
Texteng ist das Psalmwort, das 2 Petr. 3,8 im Sinne des Psalmisten
Adrianopel (378) noch erlebte; -kennt drei Altersstufen Roms und spricht von dem
behaglichen Greisenalter; an einen baldigen Untergang denkt er nicht. Vgl. Geffcken 258f.
s J. Danielou,
La typologie millenariste de la semaine: Vigiliae Christianae 2
(1948) 5. Auch bis ins häretische Christentum drangen solche Vorstellungen; der
Syrer Bardesanes (überliefert durch Georgios Arabs in Patrologia Syriaca I, 2
[1907] 611f. ) bestimmte aus den Revolutionen der Planeten 6000 Jahre als Dauer
der Welt.
5 F. Cumont,
La fin du monde selon les mages occidentaux: R. de. l'hist. des
religions 103 (1931) 48f. Babylonisch an dieser Anschauung ist wohl die astrologische Konzeption, iranisch die Vorstellung des Ablaufes in 1000 Jahren, das
eschatologische Element der kosmischen Erneuerung stammt aus dem Mazdaismus, und die namentlich in Kleinasien angesiedelten Magier sind im 1. Jahrhundert vor und nach Christus die Vermittler an den Okzident geworden.
6 4,30; B. Kautzsch,
Die Apokryphen
und Pseudepigraphen des AT II
(1900), 48.
'
von Gen. 2,17 kennen Justinus, Dialogus 81,3
-7 Die gleiche Interpretation
(PG 6,669 A) und Irenäus, Adv. haer. 5,23,2 (PG 7,1186 A).
8 A. Wikenhauser,
Die Herkunft der Idee des Tausendjährigen Reiches in
Rbm. Quartalschr. 45 (1937) 3/6. 'Flavius Josephus
der Johannes-Apokalypse:
schätzte auch die bisherige Weltdauer auf 5000 Jahre: Arch. Jud. 1,13 (I, 5 Naber); Contra Apionem 1,1 (VI, 187 Naher).
ý
Endzeitprognosen
zwischen Luctantius und Augustinus
17-7
aufgenommen ist, zum ersten Mal im strengen Literalsinn als Zeitmaß verstanden worden. In Verbindung mit der Woche, die im Judentum wohl aus der Unterteilung des jüdischen Mondjahres entstanden ist, ließ sich nun leicht ein Periodisierungsschema gewinnen,
wie es sich klar und deutlich in' Ps.-Barnabas als Erklärung von
Gen. 2,2 findet9: ;, Was bedeutet das, in
Tagen vollendete er sie'?
,6
Das heißt, daß in sechstausend Jahren der Herr. alles vollenden wird;
denn der Tag bedeutet bei ihm tausend Jahre. Er selbst bezeugt mir
das, wenn er sagt: Siehe, ein Tag des Herrn wird sein wie tausend
Jahre'. Also, in sechs Tagen, das heißt in sechstausend Jahren, wird
alles vollendet sein. Und am siebten Tage ruhte er. Das heißt, wenn
sein Sohn kommt und der Zeit des Bösen ein Ende machen und die
Gottlosen richten und die Sonne, den Mond und die Sterne umändern
, wird, dann wird er ruhmvoll ruhen am siebten Tage. " Einen vergleichbaren und annähernd gleichzeitigen Text bietet das Henoch
buchlo: Ich hab: den siebten Tag gesegnet, das ist der Sabbat, und
ich habe ihm den achten angefügt. Wenn die sieben'Tage verflossen
sein werden unter der Gestalt von tausend Jahren, dann wird das.
achte Jahrtausend beginnen und seine Dauer wird ohne Grenzen
sein." Diese Anschauung bleibt in der rabbinischen Tradition erin
halten", ebenso wie die im Ps.
Tage
der
zu
getretene
-Barnabas
christlichen12. Das exegetische Prinzip, das dieser Periodisierung
nach dem Schema der Weltwoche zugrunde liegt, hat Irenäus scharf
formuliert13:
Jahrtausende nämlich die Erschaffung der
Wieviel
Welt gedauert hat, in soviel Jahrtausenden wird sie auch vollendet
werden. Deshalb heißt es in der Genesis: Vollendet wurden Himmel
und Erde und all ihr Schmuck. Und es vollendete Gott am sechsten
Tage alle seine Werke, die er gemacht hatte, und am siebten Tage
ruhte er von all seinen \Verken, die er gemacht hatte'. Das ist eine
des Geschehenen
Erzählung
des Zuund eine Prophetie
künftigen.
Wenn nämlich die Tage des Herrn wie tausend Jahre
9 15,4f. (F1 P 1,60f. Klauser).
10 Slawischer Henoch 32,2-33,2.
G. N. Boliwets ch, Die Bücher der Geheim=
,
(1922).
TU
Obersetzung
44,2
The
Henochs
R.
H.
Charles,
nisse
nach
apo=
3;,
crypha and pscudcpigapha of the Old Testament II (1913) 429. \Vikenhauser
Daniclou
3.
3/6 und ders., \Vcltwoche und Tausendjähriges Reich:
11 A. \Vikenhauser
Tüb. Thcol. Quartalschr. 127 (1947) 400f..
12 \Vikenhauser hat alle Texte gesammelt in seinen beiden Aufsätzen: 1) R. Qu.
45 (1937) 6/17; 2) Tüb. Theol. Qu. 127 (1947) 401/15. Vgl. auch Il. Grundmann,
Studien über Joachim von Floris (1927) 77ff.
13 Adv. harr. 5,28,3 (PG 7,1200A). Vgl. Hippolyt, In Dan. 4,24 (GCS hipp.
I, 244 Bonwctsch).
1.
128
Bernhard Rotting
sind, die Schöpfung aber in sechsTagen vollzogen ist, dann ist offenbar auch ihre Vollendung das Jahr sechstausend"14.
Solche Exegese gewann eine enorme Aktualität, wenn man sich
aus dem Bereich der theoretischen Systematik auf den Boden der
historischen Fixierung begab. Julius Afrikanus, der erste christliche
Chronograph, teilte die Weltgeschichte in sechs Chiliaden ein; in der
Mitte der letzten ist Christus gekommenl5. Um der Rekapitulation
willen mußte nach Irenäus der Herr am gleichen Tag sterben, an
dem Adam sündigte, das heißt am sechsten Schöpfungstag bzw. im
sechsten Jahrtausendl°. Warum man die Geburt Christi gerade in
die Mitte der sechsten Chiliade gesetzt hat, können wir nicht mehr
genau angeben. Hippolyt nimmt in seinem Danielkommentar17 eine
Stelle aus der Apokalypse (17,10) zur Begründung für die Meinung,
daß man noch in der sechsten Chiliade stehe. Er drückt sich 'dann
präziser aus18.mit einer Bezugnahme auf die Maße der Lade (nach
Moses in der Wüste hinsichtlich der Lade gesagt
Ex. 25,10f. ) :
Was der
hat, ist nur Abbild
geistigen Mysterien, damit man nach dem
Eintritt der vollen Wahrheit am Ende der Zeiten ihren vollen Sinn
bezeichnet
fünfdie
51/,
Die
Lade
Ellen
Das
maß
erkenne ...
...
tausendfünfhundert Jahre bis zu seiner Ankunft. Von seiner Geburt
an müssen noch fünfhundert Jahre verfließen bis zur Vollendung der
"
das
dann
Ende
Jahre,
und
sein. Mit solcher
sechstausend
wird
Methode ließ sich der Weltuntergang genau berechnen,
exakten`
,
denn Christus mußte in dieser Welt erscheinen, indem er die un,
verwesliche Lade, sein Fleisch, trug, als die sechste Periode halb
beendet war, denn Johannes belehrt uns: Es war um die sechste
Stunde', also die Mitte des Tages. Nun sind die Tage des Herrn tausend Jahre, die'Hälfte des Tages, ist fünfhundert. Fünfhundert Jahre
bleiben also noch für die Verkündigung des Evangeliums auf der
Erde"19. Dieses Berechnungssystem wurde in der christlichen Lite14 Irenaeus ist Millenarist; das bedeutet für unsere Fragestellung nichts, weil es
für die Enderwartung ohne Belang ist, ob vor dem letzten Gericht noch ein Tausendjähriges Reich eingeschoben wird. Mit der zweiten Ankunft Christi ändert
sich die irdische Situation unter allen Umständen. Weitere Texte des Irenaeus bei
in R. Qu. 45 (1937) 8f.
Dani6lou
10f. und Wikcnhauser
15 H. Gelzer,
Sextus Julius Afrikanus und die byzantinische Chronographic 1
(1898)24
1G'Adv. haer. 5,23,2 (PG 7,1185 C).
.
,
17 Hippolyt, In Dan. 4,23 (GCS Hipp. I, 244-Bonwetsch).
18 Ebd. 4,24 (GCS Hipp. I, 244/6 B).
19 In der Ansetzung des Geburtsjahres Christi auf das Weltjahr 5500 folgten
dem Hippolyt und Afrikanus viele spätere Chronographen wie. [Eustathios v. Ant. ],
In hexai: meron (PG 18,757 CD); es hat allerdings auch einige gegeben, die das
Geburtsjahr Christi in das Jahr 6000 setzten; vgl. E. v. Dobschütz,
CoisliniaDie Entstehung des christl. Dognus 296 = Byz. Z. 12 (1903) 553/5.. M. Werner,
mas (1941) 83/8.
Endzeitprognosen zwischen Lactantius und Augustinus
I
j29.
Zeugen heranHier
übernommen2().
zwei
sollen
nur
ratur weithin
diese
Berechnung
Neue
die
400
aufs
um
werden,
gezogen'
-gerade
der
Chronik
403'herausgab
Severus,
Sulpicius
und
seine
publizierten.
der Weltder
Bearbeitung
in
Vorgänger
chronologischen
wie seine
Köbabylonische.
(ägyptische
heidnische
griechische)
geschichte
-:
bebiblischen
den
Angaben
suchte,
zu synchronisieren
nigslisten mit
ErAddition
durch
Vergleich
auf
experimentellem
und
mühte, sich,
der
der
Übereinstimmung
die
aus
systematischen,
mit
rechnungsweg
hat
Er
Exegese stammenden Periodisierung
addiert und
zu erweisen.
hat
keine
Gesamtsumme
Samson
mehr angege-'
er
seit
addiert, aber
ben21; um das Mißverhältnis
zwischen der Summe und der an den
Zahl von sechstausend Jahren nicht allzu deutlich
Anfang-gestellten
in die Augen springen zu lassen22. Er kam bis zum Konsulat des Stilicho (403) auf 5901" Jahre; es fehlten also ungefähr hundert Jahre.
für
ist
die
Stimmung
das
Trotzdem,
um
eben
charakteristisch
und"
daß
fest
damit,
Severus
Sulpicius
diese Jahrhundertwende,
rechnete
heiliger,
der
Welt
das
Ende
sein
großer
erleben werde;
er noch
Bischof von Tours (t 397), hatte
Freund Martinus, der einflußreiche
ihn in dieser Hinsicht kräftig bestärkt23.
Einige Jahre vorher (397) hatte in Nordafrika der. Bischof Quinder
dem
Prinzip
Hilarianus24,
Julius
von
tus
ebenfalls ausgehend
des
Neuen
des
Alten
den
Ereignissen
Parallelität
und
zwischen
vollen
bis
der
Welt
der
Erschaffung
Bundes, behauptet,
zum
von
daß
Tode Christi 5530 Jahre verflossen seien, daß also bis zum Ende der
Welt nach dem Tode Christi noch 470 Jahre blieben", und das
kommt nach seiner Meinung deswegen genau hin, weil es 'im AT
470 Jahre gedauert hat, bis Gott das Versprechen, das er Abraham
ins
Gelobte
Land,
der
Israeliten
durch
die
hat,
Einführung
gegeben
Leidaß
darum
ist
auch
vom
und
richtig,
nur
geziemend
es
einlöste;
den Christi, der uns die Auferstehung versprochen hat, bis zur Einlösung dieses Versprechens bei unserer ersten Auferstehung (er ist
Chiliast! ) 470 Jahre hingehen25. Da nun im Jahre 397 bereits 369
Jahre seit dem Tode Christi vergangen sind, bleibt den Menschen
=° So etwa Hieronymus, Ep. 140,8 (CSEL 56,278 Hilberg). Weitere Texte, die
Qu. 45
in
R.
fixierbar
bei
Wikenhauser
liegen
sind,
oder zeitlich nicht
abseits
(1937) 19f.
Gelzer II, 119. Sulpicius Scvcrus, Chron. II, 23,3 (CSEL 1; 87 HaIm).
== E. Ch. Babut, Saint Martin de Tours: R. d'hist. et de litterature rcligieuse 1
(1910) 531f.
23 Sulpicius Severus, Chron. 2,33,3/4 (CSEL 1,87 Halm); er weiß von mehreTages
des
Jüngsten
damit
Vorboten
Propheten
die
ausgeben:
als
und
sich als
ren,
Vita 1Mlartini 24 (CSEL 1,133 Halm). Martinus glaubte auch an das baldige Ende:
Sulpicius Severus, Dial. I, 14 (CSEL 1,197 Halm).
=+ Vgl. dazu Gelzer 2 (1885) 121/9; PW 10,614 Nr. 274.
25 Hilarianus, De cursu temporum = Chronica minora I, 170/2 Frick.
9 Hiss.Jabuds, Sd. 77
Bernhard Kötting
130
noch der mäßige Zeitraum von 101 Jahren; dann wird das Ende anbrechen. Andere legten ihren Berechnungen Apk. 11,3 zugrunde und
der
Tode
Christi
Lebensdauer
Kirche
350
Jahre
an,
vom
als
nahmen
daß
die
des
Welt unterEnde
4.
Jahrhunderts
gegen
an gerechnet, so
gehen sollte26.
Solche und ähnliche Chronographen und Rechenkünstler wird Augustinus im Auge gehabt haben mit seiner Bemerkung, es gebe heutigentages viele, die meinten, man könne die Zeit des Weltendes voraussagen27. Ja, er weiß noch von anderen Berechnungen, die wohl
übleren Ursprunges waren; in ihnen hat sich, so scheint es, heidnische Ressentiment-Apologetik mit christlicher Apokalyptik verschmolzen. Man berief sich auf ein griechisches Orakel, in dem von
der Dauer des Christentums die Rede war; dem Wirken des Petrus
der
daß
Name Christi 365 Jahre verehrt werden
zuzuschreiben,
es
sei
würde; danach werde sofort das Ende sein28. Augustinus kann sich
natürlich im Jahre 425 leicht darüber lustig machen, weil nach dieser Voraussage im Jahre 395 das Ende der Welt hätte eintreffen müssen. Die vielen Worte der Widerlegung, die er diesem Orakel widim
Zujedoch,
lehren
UmlaufsErregungskraft
welche
und
met28,
sammeenhangmit den Zeitverhältnissen solche Parolen damals gehabt
haben.
2. Folgerungen aus der Exegese von Daniel und 2 Thessalonicher
In Persien und Griechenland kannte man die Einteilung der Geschichte in vier Perioden, und ein Avestatext sprach von einem ersten
Alter aus Gold, einem zweiten aus Silber, einem dritten aus Erz und
einem vierten gemischt aus Eisen30. Nach einer Erzählung des Buches Daniel schaut Nabuchodonosor im Traume ein Bild, dessen
Kopf war von gutem Gold, Brust und Arme waren von Silber, Bauch
und Lenden waren von-Erz, die Schenkel waren von Eisen, die Füße
waren teils von, Eisen, teils von Ton. Ohne Zutun löste sich ein Stein
vom Berge, traf das Bild an seinen Füßen von Eisen und Ton und
zermalmte das Bild, der Stein aber, der das Bild getroffen hatte,
wurde 'zum 'großen Berg und füllte' alles Land" 31. In der
messianisch-eschatologischen Deutung des Traumes werden bei Daniel unter den vier Reichen das Babylonische, das Medische, das Persische
26 Ticonius,
Liber regularum
5 (PL 18,50).
27 Augustinus, Ep. 197,2 (CSEL 57,232 Goldbacher).
28,Augustinus, De civ. Dci 18,53 (CSEL 40,2,358 Hoffmann).
29 Augustinus, De civ. Dei 18,54 (CSEL 40,2,359/62 Hoffmann).
so Cumont,
Fin du monde 50, s. Anm. S.
31 Daniel 2,32/5.
i
Endzeitprognosen zwischen Lactantius und Augustinus
131
und das Griechische verstanden, dem das messianische Endreich folgen wird. Die christliche Exegese hat den eschatologischen Charakter
dieser Weissagung weiterhin betont, war aber dadurch genötigt, eine
andere Zählung der Weltreiche vorzunehmen. Das persisch-medische
wurde zum zweiten zusammengefaßt und unter dem vierten aus Ton
und Eisen wurde das römische verstanden. In der authentischen Erklärung Daniels heißt es von diesem vierten Reich:
du die Füße
Daß
bestehen sahst, beund Zehen teils aus Eisen, teils aus Töpferton
deutet: das Reich wird geteilt sein, wird aber
etwas von der Festigkeit des Eisens an sich haben,
daß die Zehen der Füße teils aus
...
Eisen, teils aus Ton waren, bedeutet: von dem Reich wird ein Teil
stark und ein Teil gebrechlich sein. Daß du das Eisen mit Tonerde
gemischt sahst, bedeutet: sie werden sich durch Heiraten verbinden,
aber sie werden doch nicht miteinander zusammenhalten, so wie eben
Eisen sich mit Ton nicht verbindet"32. 'Hatte man nach der Ausdeutung auf das griechische Reich bei den Heiraten an die politischen
Verbindungen
zwischen den Ptolemäern und Seleukiden`gedacht33,
so mußte man bei der Anwendung
auf das römische Imperium
zuin Kauf nehnächst eine weniger ins einzelne gehende Interpretation
men. Schon im vierten Buch Esra34 und bei Josephus35 wird die Deutung auf das römische Reich ausgesprochen, die wohl auch der Nenim Habakuk-Kommentar
nung der Kittäer"
vom Toten Meer zuist in der christlichen
grunde liegt3e. Diese Interpretation
Exegese
der Davorherrschend
geworden37, wie etwa die Kommentierung
Reich, womit augennielstelle durch Hieronymus beweist:
vierte
Das
scheinlich das römische gemeint- ist, ist von Eisen; es bedroht und
überwältigt
allesS8. Aber die Füße und die Finger sind zum Teil aus
Eisen, zum Teil aus Ton. Das findet in unserer Zeit offensichtlich
seine Bestätigung. Wie es nämlich im Anfang nichts, Stärkeres und
Härteres gab als das römische Imperium,
so'am Ende der Dinge
nichts Schwächeres, da wir in Bürgerkriegen
und bei auswärtigen
Kriegen der Hilfe fremder Barbarenvölker
bedürfen"39.
Da nach,
32 Daniel 2,41/3. '
33 F. Nötscher,
Daniel (1945) 14. A. Berntzen,
Daniel = Hb z. AT' 19
(1952) 31.
St 4 Esra 12,10/12 (E. Kautzsch,
Die Apokryphen und Pseudepigraphen des
AT II (1900) 393.
ss J. A. Montgomery,
The book of Daniel (1950) 62.96
Berntzen
33.
S? Montgomery
185/92. Hippolyt, In Dan. 2,2,12(GCS Hipp. I, 67f. ) hat sie
Vom römischen Endreich der mittelalterlichen
Bibelerklärung
schon; J. Adamek,
(1938).
38 Hieronymus denkt an den Symbolwert der Metalle, was bei Daniel sicher
bestimmten Planeten zugeordnicht beabsichtigt ist. Im Orient waren die Metalle
.
net; vgl. Cumont 46/54.
39 Hieronymus, Comm. in Dan. 2,38/40 (PL 25,503 f. ).
. 9"
132
I
Bernhard Kötting
Daniel das vierte Reich vom messianischen Endreich abgelöst wird,
liegen auch für Hieronymus Untergang des Imperium Romanum und
Weltende dicht beieinander. Er schrieb diese Sätze im Jahre 40740,
Vier Jahre vorher hatte Sulpicius Severus41 mit noch größerer exegetischer Kühnheit die Ausdeutung versucht: Die eisernen Schenkel sind das vierte Reich, darunter ist das römische zu verstehen, im
Vergleich mit allen früheren das stärkste. Die Füße jedoch, teils
römische
bedeuten,,
daß
das
Reich so geteilt ist;
tönern,
teils
eisern,
daß es nie wieder zur-Einheit zusammenkommt. Und das ist genau
doch
der römische Staat nicht mehr von einem
eingetroffen; wird
Kaiser regiert, sondern sogar von mehreren, die sich dazu noch streiten, sowohl mit Waffen wie in der Politik. Endlich, wie die Tondaß
das
Eisen
ohne
werden,
untereinander
vermischt
scherben und
der Stoff sich verbindet, so wird dadurch die fortschreitende Ver,
mischung des Menschengeschlechtes bei gegenseitiger Befehdung
angedeutet. Es ist doch offensichtlich, daß der römische Boden von
fremden Stämmen besetzt ist, entweder von solchen, die sich unter
dem Schein des Friedens ergeben haben, oder von solchen, die ihn
doch,
in
Erhebung
sehen
eroberten;
wir
wie
unseren Heeren,
nach
Städten und Provinzen die verschiedensten Barbarenvölker, vorab
die Goten42, unter uns leben und. sich doch nicht unseren Sitten anpassen. Das wird von den Propheten als das Zeichen der Endzeit vorausverkündet. " Die von Konstantin aus politischem Realismus vollzogene Trennung des Reiches, die von seinem Vorgänger Diokletian
inauguriert und von ihm durch die Gründung Konstantinopels besiegelt wurde, wird hier bei Sulpicius Severus zum Vorzeichen für
das Weltende. Bei Daniel war ferner von Heiraten die Rede, die
durch die Verbindung von Ton und Eisen in der Vision bezeichnet
werden sollten. Als nun des regierenden Kaisers Honorius Schwester
Galla Placidia 415 den Gotenkönig Athaulf heiratete, da mußten die
letzten Zweifel schwinden, daß die Weissagung Daniels ihre exakte
Erfüllung gefunden babe.
Exegese Verdächtigungen und
seiner
erwuchsen
aus
-Hieronymus
Denunziationen43 am Hofe, deren schlimme Auswirkungen für ihn
4o Vallarsi nimmt dieses Jahr an in der .Praefatio zu seiner Ausgabe: PL 25,
13/4.
41 Chron. 2,3,5/6 (CSEL 1,58 f. Halm).
das gibt keinen Sinn, denn ihre Stellung
42 Im Text steht zwar
aber
Juden",
im Imperium hatte sich nicht wesentlich geändert. J. Bernays,
Gesammelte Abhandlungen II. (1885), 12845 schlägt diese Emendation vor.
23 Comm. in XI Isaiam; Praef. (PL 24,377f. ): Neque cnim sic adulandum est
principibus, ut sanctarum Scripturarum veritas negligatur, ncc generalis disputatio unius personae iniuria est. Quae cum benigno mcorum studio caveretur, Dci
iudicio repente sublata est.
Endzeitprognosen
zwischen Lactintius
und Augustinus
133
verhindert
durch
den
Sturz
Stilichos
wurden44. Der gewohl nur
lehrte Schriftsteller fand in der Erklärung von 2 Thessalonischer 2,8
eine weitere Stütze für seine Prognosen. Es hat bis auf den heutigen
Tag alle Erklärer beschäftigt, wen oder was Paulus mit der Person
im
Augenblick
die
das
des
Antichrists
Kommen
Dvlacht
oder ,
meint,
ist
das
Zweifel
ImpeHieronymus
hintanhält45.
Für
es
ohne
noch
(ö
(Paulus)
dem,
der
hintanhält
Romanum:
xatmeint
mit
rium
Er
eywv)`, das römische Reich. Bevor nicht dieses zerstört- und' hinwegwird
der
der
Antiist,
Weissagung
Daniels,
entsprechend
genommen
christ-16nicht kommen. Wenn er (Paulus) sich deutlicher ausgedrückt
hätte, würde er törichterweise Verfolgungen gegen die Christen und
Wutausbrüche gegen die junge Kirche hervorgerufen haben" 47. Es
desder
Macht"
damals
gerade
neu, unter
nicht
war
hemmenden
Thessalonicherbriefes das römische Reich zu verstehen. Tertullianus
hatte schon den gleichen Gedanken vorgetragen48; Lactantius ist
derselben Meinung49; Johannes Chrysostomus denkt wie Hieronydes
die
Apostels, niemanden gefährden zu wollen50.
Vorsicht
mus an
Als weitere Zeitgenossen, die derselben Meinung huldigen, seien nur
Ambrosiaster51 52 und Pelagius53 genannt. Auch in diesem Punkte
die
Augustinus
Dinge zurechtrücken, und er sah sich vermußte
anlaßt, sein Erstaunen auszudrücken über diese Art von Exegese 54.
3. Die apokalyptischen Torleichen
Zu allen Zeiten hat man Ausschau gehalten nach den Anzeichen,
die auf den nahenden Weltuntergang schließen lassen. In den Unruhen der Bürgerkriege zur Zeit Ciceros hatten die Haruspices auf
zahlreiche portenta und prodigia hingewiesen, die den bevorstehenden Untergang der Stadt und des Staates andeuten sollten55. Auch
41 Vallarsi vgl. Anm. 40.
45 J. Schmid, Der Antichrist und die hemmende Macht: Tiib. Theol. Quartalschrift 129 (1949) 323/43, bes. 336f.
Art. Antichrist =
16 Vgl. H. Preuss, Der Antichrist (1909); E. Lohmeyer,
Reallex. f. Antike und Christentum 1,454; 456.
{, Hieronymus, Comm. in Jer. 25,26 (PL 24,839).
is Tertullianus, Apol. 32,1 (CC 1,142f. Dekkers); Ad Scap. 2,6 (CC 1,1128
Dekkers); De res. mort. 24,18 (CC 1,952 Borleffs).
49 Lactantius, Div. Inst. 7,25,6/8 (CSEL 19,664f. Brandt-Laubmann).
so Johannes Chrys., In cp. ad Thess. 11,2,6 (PG 62,485).
Comm. in II Thess. 2,1/4 (PL 17,481 D).
51 Ambrosius
, Comm. in
53 Ambrosius),
ep. II ad Thess. 2,5/6 (PL 17,482B).
53 Pelagius, Expos. in II Thess. 2,7 f. (Texts and Studies 9,2,444 f. Souter).
Hoffmann): sed multum
5' Augustinus, Dc civ. Dci 20,19 (CSEL 40,2,472f.
mihi miry cst haec opinantium tanta pracsumtio.
55 Cicero, In Catilinam 3,8,19.
134
Bernhard Kotting
vom Osten her waren damals im Zusammenhang mit dem Erscheinen des Kometen, der die Geburt des Mithridates und seinen Regierungsantritt bezeichnen sollte, unheilschwangere Prophezeiungen in
Umlauf gesetzt worden56; die im Senat erfolgte Weissagung,
dominum terrarum orbi natum" 57,ist vielleicht nur eine absichtliche Antwort auf solche Prophezeiungen, um das politische Ethos zu festigen. Von Zeit zu Zeit kommen solche Voraussagungen wieder in
hohen Kurs; genährt wurden sie immer wieder durch die aus dem
Orient
stammenden Ankündigungen vom Ende Roms und vom Strafgericht über diese Stadt und ihre Bewohner. Besonders in der jüdischapokalyptischen Literatur wurde ihr das in der Bibel über Babylon
und Edom geweissagte Unheil angedroht58.
irae" sein WeltNicht erst Thomas von Celano hat in seinem
Dies
untergangsgemälde teste David cum Sibylla" entworfen; just zur
Zeit Konstantins, als für Staat und Christentum eine neue lebensvolle
Ära aufzublühen schien, hat Lactantius aus der Heiligen Schrift und
der profanen Literatur alles an apokalyptischen Weissagungen zusammengetragen, um seine Ansage des baldigen Weltunterganges zu
stützen. Die Sibyllen, so argumentiert er, haben schon längst den Untergang Roms und das folgende Gericht Gottes vorausgesagt59, in
ihren -Chor mischt sich das Orakel
Königs der Meder
uralten
des
Hystaspes" 60,der das Verschwinden des römischen Reiches und Namens voraussagte, längst bevor Rom gegründet wurde 61. Die Weltherrschaft wird nach Asien verlegt und Rom muß alles dreifach zurückgeben62. Frauen, wie die Sibyllen, und Kinder sind, das entspricht der Vermutung ihrer Nähe zu geheimnisvollem Wissen, die
Mittler dieser unheilsvollen Prophezeiungen. Bei Hystaspes hat Lacdaß ihm das Orakel vom Untergang Roms aus dem
tantius
gelesen,
,
Munde eines Kindes gegeben worden sei6s.
Neben diesen von uns greifbaren profanen Quellen schlachtet Lactantius die apokalyptische christliche Literatur weidlich aus. In beiden- Hauptquellen, aus denen der" Chiliast Lactantius schöpft, wird
die sittliche Dekadenz des Zeitalters als Vorzeichen für das baldige
a6 H. Windisch,
Die Orakel des Hystaspes (1929) 55.
57 Die Weissagung wird von Sueton berichtet. Windisch
57. Vgl. zum ganzen
Komplex des Romhasses H. Fuchs, Der geistige Widerstand gcgen Rom (1938).
58 Windisch
49.
69 Oracula Sibyllina 8,9/159; 165; 171/3 (GCS 8,142/50 Gcffcken).
Geschichte des jüdischen Volkes 1114 (1909), 592/5; F. Cu60 B. Schürer,
mont, La fin du monde selon les mages occidentaux: R. de 1'hist. des religions
103 (1931) 64/93.
6i Lactantius, Div. Inst. 7,15,18f. (CSEL 19,634 Brandt-Laubmann).
62 Oracula Sibyllina 3,350/5 (GCS 8,66 Geffken); Fuchs 7 f.; 29/36.
6s Lactantius, Div. Inst. 7,15,19 (CSEL 19,634 Brandt-Laubmann).
Endzeitprognosen
zwischen Lactantius und Augustinus
135
Ende gewertet. Im Orient hatte die unter dem Bilde der Metalle verkeine
Quabreitete Weltzeitalterlehre,
ethische
wie oben erwähnte,
lität. Im Okzident sah man die Dinge anders. Mit dem reinen Leben
des
die sittliche Verwilderung
kontrastierte
im goldenen Zeitalter
letzten, während der senectus mundi. Seneca und die hermetischen
Anschauungen im Asclepiüs des Ps. -Apuleius65 bestärken Lactantius
in der Bewertung der Zustände seiner Zeit. Daß Hystaspes geweisder
der
Frommen
Tage
Bitten
Ende
hat,
Zeus
alle
auf
werde am
sagt
das
für
ist
den
Christen
Bösewichter
außerwiederum
vertilgen,
bald
daß
Christus
die
für
Wahrheit,
Echo
volle
christliche, schiefe
kommen und die Herrschaft des Bösen brechen wird : Haec ita futura
instinctu
dei
turn
ex
etiam
vates
spiritu
esse cum prophetae omnes ex
daemonum cecineruntss.
'In der großen Gerichtsrede Christi bei Matthäus und Lukas wird
der Aufruhr der Elemente als Begleiterscheinung des kommenden
Endes beschrieben; in der Johannes-Apokalypse und den parallelen
Krieg
ihnen
Schwert,
Hunger
Texten
Pest,
und
werden
apokryphen
Testadaß
Alte
das
dem
bekannten
Axiom,
Aus
die
Seite
gestellt.
an
die
Erfüllung
das
Testament
Neue
Vorbild,
Schatten
und
ment
bringe, erhält die Ausschau nach dem Eintreten dieser Vorzeichen
die Hebräer in Ägypten zu
bei Lactantius folgende Form61:
Als
hart
in
der
Knechtschaft
Volke
geworden waren und
einem großen
bedrückt wurden, schlug Gott Ägypten mit Plagen und befreite sein
Volk; der Ägypter ging im Meere elend zugrunde. Diese Tat Gottes
ist nur Vorzeichen und Figura der größeren Taten, die Gott am Ende
dem
in
Gottes
Volk
damals
das
der Zeiten tun wird
eine
weil
...
heute
Ägypten
Ägypten
weil
getroffen,
einen
wohnte, so wurde allein
beihnen
Völkern
das
Gottes
Volk
wohnt und von
unter allen
aber
drängt wird, müssen alle Völker auf dem ganzen Erdenrund mit PlaWie
befreit
Gottes
damit
das
Volk
werde.
gen gezüchtigt werden,
damals durch Vorzeichen den Ägyptern die kommende Vernichtung
Prostaunenswerte
Zeit
letzten
in
der
angezeigt wurde, so werden
digien bei allen Elementen sich ereignen ... wie es jetzt in unserer
Zeit geschieht..., denn die ganze Welt ist in Aufruhr, überall hört
bekämpfen`
in
Waffen
Völker
sich
Kriegen,
und
stehen
alle
man von
die
Zeit"
Wenn
hält
Ernte.
das
Schwert
schlimme
gegenseitig und
betrachtet
des
4.
Jahrhunderts
Beginn
werso
schon
verhältnisse zu
61 Siehe oben
65 Lactantius,
pius 26 (Corpus
G6Lactantius,
symptome boten
67 Lactantius,
S. 130, Anm. 30.
AscleDiv. Inst. 7,18,3 f. (CSEL 19,640/2 Brandt-Laubmann);
hermeticum 2,329/31 Nock).
DekadenzDiv. Inst. 7,18,1 (CSEL 19,640 Brandt-Laubmann).
die Zeit des Lactantius und die folgenden Jahrzehnte -genug.
Div. Inst. 7,15,1/7 (CSEL 19,631 Brandt-Laubmann).
136.
Bernhard Kötting
den konnten, so vermochte sich hundert Jahre später kaum jemand
des-Eindruckes zu erwehren, daß die durch das Anschwellen der
Völkerwanderung geschaffene Situation mit der grausigen apokalyptischen Endphase identisch sei. Dazu kam noch, daß man die arianischen Streitigkeiten, als den für die Endzeit geweissagten Abfall und
Bruderzwist anzusehen geneigt war. Ambrosius machte kein Hehl
daraus, daß er die Vorzeichen des Weltendes für gekommen hielt68.
MenschenBeim Propheten Ezechiel (38,14) heißt es:
Weissage,
sohn, und sprich zu Gog: Fürwahr, zu jener Zeit, da mein Volk Israel
in Sicherheit wohnt, wirst du aufbrechen und von deinem Wohnsitz
aus dem. äußersten Norden herkommen, du und viele Völker mit dir,
"
hoch
Aufgebot
Roß,
Heer.
zu
ein
großes
zahlreiches
alle
und ein
Ambrosius69 versteht darunter die Göten. Ähnlich wie der Mailänder Bischof lassen sich Hieronymus und der Verfasser der Consul-'
tationes Zacchaei Christian etApollonii philosophi70 vernehmen, um
nur einige Stimmen aus dem Ende des 4. Jahrhunderts zu nennen71.
Die Historiker und Chronographen hielten sich nicht frei von diesen Anschauungen. Von Sulpicius Severus war oben schon die Rede.
Bei dem in Konstantinopel lebenden Philostorgios, der seine Kirchengeschichte zwischen 425 und 433 schrieb, liest man: Eine solche
gbopx ävöpwrwvhat es bis heute noch nicht gegeben, und das hat der
,Komet
angezeigt. Nicht nur in einem Teil der Erde wütet der Krieg,
sondern er hat ganze Völker vernichtet, ganz Europa, einen großen
68 Ambrosius, Expositio evang. Lucae 10,10 (CSEL "32,4,458 f. Schenkl). An'
vielen Stellen bemerkt Ambrosius, daß die apokalyptischen Vorzeichen eingetreten
seien.
69 Ambrosius, De fide ad Gratianum 2,16 (PL 16,611/4):...
Gog iste Gothus
est ...; De excessu fratris sui Satyri 1,30 (PL 16,1356). Der Goteneinfall wird
d. h. wegen
von Ambrosius als Zuchtgericht Gottes gesehen wegen der perfidia",
der Zuneigung des Kaisers Valens zum Arianismus. Belege aus der rabbinischen
Literatur, daß der Ansturm Gogs und Magogs der letzte sein wird, s. bei A. Wikenhauser,
Das Problem des tausendjährigen Reiches in der Johannesapokalypse = RQ 40 (1932) 22f. Als Endzeitkünder werden die Goten auch angesehen
Dombart). Zum Unheilvon Commodian, Carmen apol. 805/22 (CSEL 15,
könig aus dem Norden vgl. Fuchs 32f.
70 Vom Eintreten der apokalyptischen Zeichen spricht Hieronymus, Comm. in
Ez. 5,17 (PL 25,57C); 14,12 (PL25,25,121CD); Consultatiönes Zacchaei christiani
et Apollonii philosophi 3,8 (PL 20,1161/3). Auch wenn mit Morin diese Schrift
dem Firmicus Maternus zuzuweisen wärt, würde dieses Kapitel für die baldige
Enderwartung im 4. Jahrhundert ein Beleg sein, aber es paßt besser in den Anfang des 5. Jahrhunderts, weil so eindringlich betont wird, daß es kein Land der
Erde mehr gebe, dem das Evangelium noch nicht verkündet worden ist.
71 Daß das Anwachsen der aszetischen, weltfliehenden Neigung um die Jahrhundertwende, worüber ups besonders die Schriften des Hieronymus Auskunft
geben, durch die allgemeine Erwartung des baldigen Weltendes begünstigt wurde,
ist sicher; es lehrt uns aber auch den Widerstand national gesinnter Kreise in
Rom gegen diese aszetische Bewegung besser verstehen.
Endzeitprognosen
zwischen Lactantiüs und Augustinus
137
Teil Asiens und das römische Afrika. Das Schwert der Barbaren,
Hunger, Pest und wilde Tiere haben sich verbündet, Erdbeben haben
Städte und Häuser vernichtet, Erdspalte haben Bewohner verschlungen, Regengüsse und Hitzewellen und Blitze wüten, Hagel, dicker als
Kieselsteine, Schnee und Kälte über die Maßen; alle diese Zeichen
des göttlichen Unwillens übersteigen weit das menschliche Aushaltevermögen"72. Gewiß berührt sich diese Schilderung aufs engste mit
einer Apokalypse, die uns als Vorsatzstück zum sogenannten Testamentum Domini nostri Iesu Christi überliefert ist? s, aber diese ist
selbst nur kurze Zeit vorher verfaßt und kann darum beanspruchen,
hier als Zeugnis zeitgenössischer Vorgänge gewertet zu werden. - In
der Gotengeschichte Isidors74 und in der Chronik des Hydatius75
zum Jahre 410 heißt es: »Es wüten Schwert, Hunger, Pest und wilde
Tiere auf dem ganzen Erdkreis, und die Weissagungen des Herrn.
gehen in Erfüllung. " Ein kurzer Blick in die Chronik des Comes Marcellinus76 findet für die Jahre um die Jahrhundertwende folgendes
Verzeichnis von Naturereignissen:
389: 2 Tage Hagel; Komet im Norden sichtbar.
"
390: Feuersäule am Himmel, 30 Tage lang.
393: Sonnenfinsternis.
394: Von September bis November Erdbeben,
396: Häufiges Erdbeben und Feuerzeichen am Himmel.
402: Erdbeben in Konstantinopel.
404: Gewaltige Feuersbrunst in Konstantinopel.
407: Gewaltige Unwetterschäden.
408: In Rom auf dem Forum pacis 7 Tage lang mugitus terrae. Un.
wetter.
409: Hungersnot und Aufstand in Konstantinopel.
417: Erdbeben und Finsternis.
419: Erscheinung Christi auf dem Ölberg. ' Er zeigte -sich in einer
Wolke. Viele benachbarte heidnische Stämme, die das sahen,
divinitatisließen
Angst
teufen;
wurden aus
gläubig und
sich
Philostorgios,
Hist. eccl. 11,7 (GCS21,137
Bidez).
ist nur kurze Zeit vorher
73 Die Apokalypse
verfaßt
und kann darum
als
hier als Zeugnis
Vorgänge
beanspruchen,
Pseudoprophetie
zeitgenössischer
geTestamentum
Jesu Christi
J. E. Rahmani,
Domini
nostri
zu werden.
wertet
Text auch bei J. P. Arendzen,
A new Syriac text of
(1899) 2/19. Vollständiger
Theol.
Lord:
Journal
Studies 2
testament
the
the
the apocalyptic
of
of
of
part
Hist. cccl. 11,7 f. hat Arend(1901) 401/16. Die Ähnlichkeiten
mit Philostorgios,
zu seiner Ausgabe
ergänzt hat ihn J. Bidez in der Einleitung
zen 414f. dargelegt,
GCS
CXVI/CXIX.
21,
des Philostorgios
der Kirchengeschichte
=
r{ Isidor, Hist. Goth. 72 (MGH Chron. min. II, 295f. Mommsen).
ss Hydatius, Continuatio Chron. Hieron. 48 (MGH Chron. min. II 17 f. Mommsen).
i6 Marcellinus Comes, Chronicon (MGH. Chron. min. II, 62/74 _Mommsen).
138
Bernhard Kötting
nutu' trugen alle Getauften auf ihren Gewändern das Kreuz
des Erlösers.
Den Kommentar zu dieser Chroniknotiz kann man bei Augustinus
lesen77; nur hat er gehört, daß diese Wirkung der plötzlichen 7000
Taufen in Jerusalem, unter ihnen auch vieler Juden, von einem gewaltigen Erdbeben hervorgerufen sei. In Nordafrika gab es ähnliche
Fälle von Angstbekehrungen.
'
In Konstantinopel hatte ein Offizier ein Traumgesicht, in dem er
Feuer sah, das die Stadt binnen kurzem vernichten sollte. Er machte
dem Bischof Mitteilung, und die Öffentlichkeit wurde informiert.
Es zeigte sich eine feurige Wolke über der Stadt. In der entstehenden Panik wurde in allen Kirchen, auf den Straßen und Plätzen getauft. Dann verbreitete sich das Gerücht, am nächsten Samstag werde
die Stadt vertilgt; und (wie weiland die Möntanisten in Pepuza) zog
die Bevölkerung mit Kaiser und Patriarch an der Spitze aus der
Stadt heraus. Am Samstag sah man dann einen leichten Rauch über
der verlassenen Stadt aufsteigen. Es erhob sich ein panisches Geschrei; dann war der Bann gebrochen. Ausgesandte Kundschafter
stellten fest, daß nichts geschehen sei, und alle kehrten in die Stadt
zurück78.
Die Eroberung Roms durch Alarich im August 410, obschon sie
nicht über Nacht kam, sondern seit Jahren vorauszusehen war, wirkte
wie die Schürzung des Knotens in einem Drama. Heiden und Christen waren in gleicher Weise perplex. Hieronymus hat mit gemessener Rhetorik seine Lamentationen über Rom, mater et sepulcrum`
der Bewohner, angestimmt/9. Die Flüchtigen suchten zum Teil an
den Gestaden Afrikas'utid des Orientes Fuß zu fassen, schufen sich
bald wieder die alten Lebensgewohnheiten und vergaßen, daß ihnen
das Ereignis Anlaß zu sittlicher Umkehr hätte sein sollen. Manchen
bedurfte
Welt
Es
zusammen80.
schon der geieine
stürzte wirklich
stigen Weite eines Augustinus und auch des räumlichen Abstandes,
um einigermaßen ruhig Blut zu bewahren. Jedenfalls hat die zweite
77 Augustinus, Scrmo 19,6 (PL 38,136 f. ); Ep. 228,8 (CSEL 57,490 f. Goldbacher). Vgl. F. van der Meer, Augustinus der Seelsorger (1951) 185f.
78 Augustinus, Sermo de urbis eacidio 6,7 (PL 40,732). Vgl. 0. Seeck, Geschichte des Unterganges der antiken Welt 5,305f.; 563.
79' Hieronymus, Comm. in Ez. III. Praefatio (PL 25,75 f. ); Ep. 126,2 (PL 22,
Augustin und der
1086); Ep. 127,12 (PL 22,1094). Vgl. H. v. Campenhausen,
Augustin und das
Fall von Rom: Lebendige Wissenschaft 1_(1947); F. G. Maier,
antike Rom (1955), 43/68.
80 Dem Einsiedler Arsenius in der sketischen Wüste, einem ehemals vornehmen
Römer, liefen jedesmal die Tränen aus d: n Augen, wenn er vom Fall Roms
sprach. A. Vasiliev,
Medieval ideas of the end of the world: Byzantion 16
(1942/3) 463.
Endzeitprognosen
zwischen Lactantius
und Augustinus
139
Eroberung Roms durch Geiserich 45 Jahre später u. W. die Bewohner des Imperiums nicht in gleicher Weise beeindruckt.
Die Endzeitprognosen sind keineswegs in dem Augenblick verstummt, als man sich vom Schrecken erholt hatte und spürte, daß das
Leben weiterging 81"Während der ganzenV ölkerwanderungszeit und
darüber hinaus82hält die apokalyptische Stimmung an, aber die gewaltige Erregung der Jahrhundertwende läßt nach. Die späteren byzantinischen Chronographen vermerken, daß nach den in der Bibel begründeten Berechnungen das Ende der Welt hätte eintreten müssen, aber dann führen sie die Chronik seelenruhig wveiter83. Die Heiden
sahen den Grund für das Elend im Abfall vom Götterglauben und
behaupteten, daß selbst Christen schwankend würdensl. Mit dieser
Auffassung hat sich Augustinus in
Dei" auseinandercivitate
De
gesetzt. In seinem Gefolge hat sein Schüler Orosius in seinem Geschichtswerk nicht so geist-, aber ebenso wirkungsvoll den Eindruck
der Ereignisse abzuschwächen versucht und betont, daß es früher
noch bösere Zeiten und schlimmere Dinge gegeben habe. Beide versichern häufig, daß jeder aus der Bibel abzulesenden Endzeitberechnung das Wort entgegenstehe: Ihr kennt weder den Tag noch die
Stunde.
Auch von seiten der Regierung war man nicht untätig. Die sibyllinischen Bücher wurden verbotenS3. Man konnte noch immer auf
Grund der Gesetze gegen das apokalyptische Schrifttum einschreiten. Aber es wird so wenig genützt haben, wie zur Zeit des Justinus,
der erwähnt, daß die Lektüre der Weissagungen des Hystaspes zwar
verboten sei, daß aber viele das Buch läsen86. Hieronymus brachte
sich durch seine Anschauungen in Gefahr; auch die Kirche hat sich
von diesen Anschauungen offiziell distanziert. Einige Schriften wie
die des Lactantius wurden im Indes des [Gelasius] als apokryph abgelehnts7.
I
8l Das sieht man etwa an Philostorgios, der den Fall Roms von 410 in ähnlichen Farben zeichnet wie Hieronymus, aber etwa 15 Jahre später die oben erwähnte Schilderung der Endereignisse niedergeschrieben hat.
62 J. Fischer,
Die Völkerwanderung
im Urteil der zeitgenössischen kirchlichen Schriftsteller Galliens unter Einbeziehung des heiligen Augustinus (1948),
114/8.1'
1
63 H. Gelzer,
Scztus Julius Afrikanus und die byzantinische Chronographic I'
(1898), 26.
84 Zosimus, Hist. 5,41'(Bonner
Corpus 305 Bekker): während der Belagerung,
Roms durch Alarich hätten Etrusker in Rom die alten Opfer wieder dargebracht;
Papst Innozenz I. habe zugestimmt.
65 Seeck, Geschichte des Unterganges 5,383.
s6 Justinus, Apologia 1,44 (FiP 2,78 Rauschen). Auch die Lektüre der Sibyllen waren verboten. Tiberius bestimmte die Todesstrafe für alle, die Unheils87 Mansi, 8,151.
sagungcn über das Herrscherhaus verbreiteten.
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