Preise - BIOspektrum

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NACH R ICH TE N · P R E ISE
ÿ Münchner Diabetesforscher ausgezeichnet
ÿ Baseler Neurobiologin geehrt
ÿ Kavil-Preise 2014
Münchner Diabetesforscher ausgezeichnet
ó Ende April hat die Paul-Martini-Stiftung Prof. Dr. Matthias
Tschöp von der TU München mit
dem diesjährigen Paul-MartiniPreis geehrt. Mit seinen wegweisenden Durchbrüchen bei der medikamentösen Modulation des stoffwechseleigenen Hormonsystems hat Matthias Tschöp wesentlich
zu neuartigen Behandlungsstrategien gegen
Diabetes und Adipositas beigetragen. Schwerpunkt des Diabetesforschers sind die komplexen Zusammenhänge zwischen Gehirn und
Stoffwechsel und die Rolle zahlreicher Stoffwechselhormone dabei. Auf Grundlage seiner
Erkenntnisse hat Tschöp unimolekulare Kombinationstherapeutika entwickelt. Diese imitieren mehrere positive Stoffwechselwirkungen ohne die Molekülgröße eines Einzelhormons zu verändern und führen zu einer verbesserten Stoffwechselleistung – insbesondere hinsichtlich des Blutzuckers und des Körpergewichts. Der Paul-Martini-Preis ist mit
25.000 € dotiert und wird jährlich vergeben.
www.paul-martini-stiftung.de
ó
Baseler Neurobiologin geehrt
ó Prof. Dr. Silvia Arber, Biozentrum der Universität Basel und
Friedrich Miescher Institut, erhielt
Ende Mai den Otto Naegeli-Preis
2014 zur Förderung der medizinischen Forschung.
Mit der Auszeichnung würdigt die Otto Naegeli Stiftung Arbers Forschung zur Entwicklung
und Funktion neuronaler Netzwerke. Arber zeigte, dass das motorische Nervensystem auf ver-
schiedenen Ebenen aus funktionellen Untereinheiten besteht, die für ein perfektes Zusammenspiel von Nerven und Muskeln sorgen
und so Bewegungen koordinieren. Diese Erkenntnisse können medizinisch relevant sein.
Der mit 200.000 SFr dotierte Otto Naegeli-Preis
wird alle 2 Jahre an herausragende Persönlichkeiten auf dem Gebiet der medizinischen
und biomedizinischen Forschung verliehen.
www.otto-naegeli-preis.ch
ó
Kavil-Preise 2014
ó Der mit jeweils 1 Mio. US-$ dotierte KavliPreis zeichnet Wissenschaftler für ihre bahnbrechenden Erkenntnisse in den Forschungsfeldern Astrophysik, Nanowissenschaften und
Neurowissenschaften aus. Der
Kavli-Preis für Nanowissenschaften wird in diesem Jahr gemeinsam an Prof. Dr. Stefan W. Hell,
Max-Planck-Institut
für Biophysikalische Chemie, Göttingen, Prof. Dr. Thomas W.
Ebbesen, Université de Strasbourg, Frankreich
und Prof. Dr. Sir John B. Pendry,
Imperial College, London, UK, verliehen. Die Forscher erhalten die
Auszeichnung für ihre Beiträge
zur Nano-Optik, die althergebrachte Glaubenssätze zur Auflösungsgrenze
der optischen Mikroskopie und
Bildgebung überwunden haben.
Mit dem Kavli-Preis für Astrophysik werden Prof. Dr. Alan H.
Guth, Massachusetts Institute of Technology,
Cambridge, USA, Prof. Dr. Andrei D. Linde, Stanford University, USA, und Prof.
Dr. Alexei A. Starobinsky, Landau Institute for Theoretical Physics,
Russian Academy of Sciences,
Russland, für ihre Pionierarbeit zur Theorie der
Kosmische Inflation ausgezeichnet.
Der Kavli-Preis für Neurowissenschaften geht an Prof. Dr.
Brenda Milner, McGill University, Montreal, Kanada, Prof. Dr. John
O’Keefe, University College London, UK, und Prof. Dr. Marcus E.
Raichle, Washington University, USA für die Entdeckung von spezialisierten Neuronalen Netzwerken für Gedächtnis und Kognition.
www.kavliprize.no
ó
Kurz gefasst
ó Communicator-Preis 2014 an
Onur Güntürkün
Der Communicator-Preis
der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und
des Stifterverbandes für
die Deutsche Wissenschaft
geht in diesem Jahr an den
Biopsychologen Prof. Dr. Onur Güntürkün. Der Wissenschaftler von der RuhrUniversität Bochum wird für die vorbildliche Vermittlung seiner Forschungen zu
den biologischen Grundlagen des Verhaltens von Tier und Mensch in die breite Öffentlichkeit und die Medien ausgezeichnet. Der „Communicator-Preis –
Wissenschaftspreis des Stifterverbandes“ ist mit 50.000 1 dotiert.
www.dfg.de/gefoerderte_projekte/wis
senschaftliche_preise/communicatorpreis
ó Linné-Medaille für Berliner
Botaniker
Prof. Dr. H. Walter Lack,
Leiter der Abteilung Wissenskommunikation am
Botanischen Garten und
Botanischen Museum Berlin-Dahlem und Professor
an der FU Berlin, erhielt Ende Mai für sein
wissenschaftliches Lebenswerk die Linné-Medaille der Linnean Society of London. H. Walter Lack ist international
renommierter Experte für die Geschichte der Pflanzentaxonomie, der botanischen Forschungstätigkeit Alexander von
Humboldts und der botanischen Illustration. Seine zahlreichen, in mehreren Sprachen erschienenen Veröffentlichungen
sind Standardwerke zur Geschichte der
Botanik. Er leitet die Bibliothek, Verlag
und Ausstellungen im Botanischen Garten und Botanischen Museum Berlin-Dahlem.
www.linnean.org
ó Kölner Proteinforscher ausgezeichnet
Dr. David Vilchez vom
Exzellenzcluster „Cellular
Stress Responses in AgingAssociated
Diseases“
(CECAD) der Universität zu
Köln wurde Anfang Mai der
Marie Curie Career Integration Grant
(CIG) 2013 verliehen. Der Preis wird jedes
Jahr an Wissenschaftler verliehen, die zu
einer neuen Universität oder Organisation wechseln und somit zum Transfer
von Wissen beitragen. Vilchez erforscht
Veränderungen der Proteostase, die eine
tragende Rolle bei altersassoziierten
Erkrankungen wie Morbus Alzheimer, Parkinson oder Chorea Huntington spielen.
http://ec.europa.eu/research/mariecurieactions/funded-projects/how-tomanage/cig
BIOspektrum | 04.14 | 20. Jahrgang
© Fotograf: Heiner Bayer
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NACH R ICH TE N · P R E ISE
ÿ Humboldt-Professuren für Wissenschaftlerinnen
ÿ Navigationssystem des Gehirns entschlüsselt
ÿ DFG-Europa-Preis für „Jugend forscht“
Humboldt-Professuren für Wissenschaftlerinnen
ó Die Alexander von Humboldt-Professur wird
von der gleichnamigen Stiftung an weltweit führende und im Ausland tätige Wissenschaftler
vergeben und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert. Ausgezeichnet
werden damit Forscher aller Disziplinen, die
durch ihre wissenschaftlichen Leistungen zur
internationalen Wettbewerbsfähigkeit des Forschungsstandortes Deutschland nachhaltig
beitragen. Humboldt-Professoren haben jeweils
bis zu 5 Mio. € über 5 Jahre zur Verfügung. Für
2015 wurden 3 Wissenschaftlerinnen aus Frankreich, Deutschland und den USA ausgewählt:
– Prof. Dr. Elisabeth Décultot,
Literaturwissenschaftlerin am
Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS), Paris, Frankreich, nominiert von der Universität Halle-Wittenberg;
– Dr. Kathrin Plath, Zellbiologin
an der University of California,
Los Angeles, USA, nominiert
von der TU Dresden;
– Prof. Dr. Marja Timmermans,
Pflanzengenetikerin am Cold
Spring Harbor Laboratory,
USA, nomi niert von der Universität Tübingen.
www.humboldt-professur.de
ó
Navigationssystem des Gehirns entschlüsselt
ó Der mit 750.000 €
dotierte Körber-Preis
für die Europäische
Wissenschaft 2014
geht an May-Britt und
Edvard I. Moser. Das
norwegische Hirnforscher-Ehepaar kam in Experimenten mit Ratten Hirnnervenzellen auf die Spur, die den
Nagern – wie ein natürliches Navigationssystem – eine präzise Raumorientierung ermöglichen, z. B. die Rasterzellen. Damit wird zum
ersten Mal eine echte Denkleistung direkt auf
zellulärer Ebene im Gehirn nachweisbar. MayBritt und Edvard Moser wollen die Fördermit-
tel des Körber-Preises dazu nutzen, um die in
Rasterzellen ablaufenden physiologischen Vorgänge sowie ihr Zusammenwirken genauer zu
erforschen. Außerdem will das Team herausfinden, wie die Aktivität der Orientierungsneuronen den Ratten dabei hilft, von einem
Punkt in ihrer mentalen Landkarte zu einem
anderen zu gelangen. Generell eignen sich Rasterzellen zum Studium bislang kaum erforschbarer höherer Hirnfunktionen sowie des Gedächtnisses. Der Körber-Preis wird Anfang
September in Hamburg verliehen und zeichnet
Wissenschaftler mit besonders innovativen
Forschungsvorhaben aus.
www.koerber-stiftung.de
ó
DFG-Europa-Preis für „Jugend forscht“
ó Bei der Preisverleihung des Bundeswettbewerbs „Jugend forscht“ Anfang Juni in Künzelsau wurden 6 junge Forscher mit dem Europa-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ausgezeichnet. Der erste Team
mit den Schülern Adrian Huck, Rafael Quadbeck und Daniel Heid aus Baden-Württemberg wurde für die Entwicklung eines neuartigen Verfahrens zur Biogasentschwefelung geehrt. Das zweite ausgezeichneten Team mit
den Schülern Anselm Dewald, Philipp Mandler und Robin Braun aus Hessen konstruierte und programmierte einen sechsbeinigen
Laufroboter, der sich über ein Smartphone
steuern lässt.
Die Preisträger
erhalten ein
Preisgeld von
1.000 1 und
darüber hinaus
die Möglichkeit, auf inter- Die Europa-Preisträger 2014
mit DFG-Vizepräsident Ferdi
nationaler Ebe- Schüth (Mitte).
ne am European Union Contest for Young Scientists (EUCYS) teilzunehmen.
www.dfg.de/europa-preis
ó
Kurz gefasst
ó Eppendorf Award 2014
Dr. Madeline Lancaster (Marie
Curie Postdoctoral Research
Fellow, IMBA, Österreichische
Akademie der Wissenschaften,
Wien) ist diesjährige Preisträgerin des Eppendorf Award for
Young European Investigators. Ihr ist es
gelungen, in Zellkultur ein winziges dreidimensionales Hirnmodell zu entwickeln, an
welchem sie die Regulation des menschlichen embryonalen Hirnwachstums untersuchen kann, um Therapiemöglichkeiten für
neurobiologische Störungen zu erschließen.
Der Preis ist mit 15.000 1 dotiert und wird
gemeinsam mit der Fachzeitschrift Nature
verliehen.
www.eppendorf.com/award
ó Heidelberger Krebsforscher geehrt
Dr. Ina Oehme und Dr. David
Jones vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ)
haben in diesem Jahr den Forschungspreis der Kind-PhilippStiftung erhalten. Der Kind-Phillip-Preis zeichnet jährlich die
beste wissenschaftliche Arbeit
im deutschsprachigen Raum
aus, die sich mit Krebs im Kindesalter auseinandersetzt. Die
Arbeiten der beiden Forscher
beschäftigten sich mit besonders schwer
behandelbaren Tumoren im Nervensystem
von Kindern und stellen erfolgversprechende Therapieansätze in Aussicht. Ina Oehme
identifizierte einen Mechanismus, bei dem
einzelne Tumorzellen die Chemotherapie
überleben und neue Kolonien bilden. David
Jones fand die Ursache des pilozytischen
Astrozytoms.
www.kind-philipp-stiftung.de
ó Stipendien für Frankfurt
Die Stiftung Polytechnische Gesellschaft hat
neue MainCampus-Stipendien ausgeschrieben. Neben finanzieller Unterstützung locken
ein umfangreiches Seminarangebot und die
spätere Aufnahme in das Alumni-Netzwerk
der Stiftung:
– MainCampus doctus für Doktoranden
u. a. der Naturwissenschaften an der
Goethe-Universität. 1.400 1 monatlich
für max. 3 Jahre. Bewerbungsende 1. Juli
2014.
– MainCampus educator für promovierte
Wissenschaftler aus Naturwissenschaften oder Medizin der Goethe-Universität,
die mit Kind habilitieren. 400 1 monatlich,
max. 2 Jahre für eine zusätzliche Kinderbetreuung oder eine Unterstützung im
Haushalt. Bewerbungsende 15. Juli 2014.
– MainCampus academicus für Studierende im Master- oder Hauptstudium der
MINT-Fächer an der Goethe-Universität.
720 1 monatlich, max. 2 Jahre. Kandidaten können nur von den Fachbereichen
der Hochschulen vorgeschlagen werden.
www.main-campus.de
BIOspektrum | 04.14 | 20. Jahrgang
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