Gürteltiere - SWR Kindernetz

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Gürteltiere | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt
Gürteltiere
Dasypodidae
Ihr Hautknochenpanzer aus gürtelförmigen Knochenringen und
Hautfalten gibt den Gürteltieren ihren Namen und macht die Tiere
unverwechselbar.
Aussehen
Gürteltiere gehören, ebenso wie Ameisenbären und Faultiere zu einer sehr
alten Tiergruppe, nämlich zur Überordnung der Nebengelenktiere.
Ihrer Brustwirbel und Lendenwirbel besitzen zusätzliche Gelenke, die
anderen Säugetieren fehlen - daher dieser seltsame Name.
Gürteltiere haben einen gedrungen Körper, kurze Beine und einen
Schwanz. Typisch ist der Panzer aus Horn- und Knochenplatten, die durch
Hautfalten verbunden sind. Vorn und hinten am Rumpf sind die Platten oft
zu Schildern verwachsen, in der Körpermitte bilden sie gürtelartige Ringe, sodass die Tiere sehr
beweglich sind.
Dieses typische Merkmal findet man im spanischen Namen dieser Tiere
wieder: Denn auf Spanisch heißen Gürteltiere "Armadillos", was soviel wie
"die kleinen Gepanzerten" bedeutet.
Der spitz zulaufende Kopf ist auf der Oberseite ebenfalls von Platten
besetzt. Die Ohren stehen nach oben ab, die Augen sind klein.
Die Schnauze ist, je nach Art, unterschiedlich lang. An den Beinen tragen
Gürteltiere kräftige Krallen zum Graben, der Schwanz ist von
Knochenringen umgeben.
Auf der Bauchseite sind Gürteltiere je nach Art wenig bis dicht behaart.
Auf der Körperoberseite, also auf dem Panzer, haben die meisten
Gürteltiere dagegen keine Haare - nur die Borsten-Gürteltiere tragen kurze,
borstenartige Haare auf dem Panzer.
Gürteltiere sind unterschiedlich groß: Der Gürtelmull wird nur 15
Zentimeter lang und wiegt nur 100 Gramm, das Riesengürteltiere misst
bis zu 1 Meter und wird bis zu 60 Kilogramm schwer.
Das Kugelgürteltier wird 35 bis 45 Zentimeter lang und bis zu 1,6 Kilogramm schwer, das
Braunborsten-Gürteltier ist bis zu 40 Zentimeter lang und wiegt bis zu 2 Kilogramm.
Heimat
Gürteltiere sind ausschließlich in Südamerika, Mittelamerika und im südlichen Nordamerika zu finden.
Lebensraum
Gürteltiere leben überwiegend in Savannen, Steppen und Halbwüsten - also in eher trockenen
Lebensräumen. Sie sind reine Bodenbewohner.
Rassen und Arten
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Es gibt acht verschiedene Gürteltier-Gattungen mit 20 verschiedenen
Arten.
Bekannte Arten sind das Neunbinden-Gürteltier, das SechsbindenGürteltier, das Zwerggürteltier, das Braunborsten-Gürteltier, das
Riesengürteltier, die Kugelgürteltiere, die Nacktschwanzgürteltiere sowie
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die Gürtelmulle - sie sind die kleinsten Vertreter der Gürteltiere.
Lebenserwartung
Die Lebenserwartung ist je nach Art unterschiedlich. In freier Wildbahn können viele Gürteltiere 12 bis
18 Jahre alt werden. Kugelgürteltiere werden etwa bis 20 Jahre alt, Braunborsten-Gürteltiere bis zu 25
Jahre. In Gefangenschaft können Gürteltiere sogar bis zu 30 Jahre lang leben.
Alltag
Alle Gürteltiere sind Einzelgänger und meistens in der Nacht aktiv. Erst
wenn es dunkel wird, machen sich auf zur Nahrungssuche. Mit ihrer
langen, klebrigen Zunge fangen sie Insekten und andere kleine wirbellose
Tiere. Größere Gürteltierarten fressen manchmal aber auch Eidechsen
und Mäuse, selten auch Pflanzen.
Gürteltiere können nicht gut sehen, haben aber einen hervorragenden
Geruchssinn: Mit ihrer Nase spüren sie Tiere auf, die 20 Zentimeter tief im
Erdboden versteckt sind.
Die Beute graben sie mithilfe ihrer starken Krallen aus. Riesengürteltiere können mit ihren bis zu 15
Zentimeter langen Krallen sogar Termitenbauten aufbrechen.
Gürteltiere wirken etwas plump, sie sind aber erstaunlich flink.
Auch vor Gewässern machen sie nicht Halt: Sie sind gute Schwimmer.
Damit sie wegen ihres schweren Panzers nicht untergehen, schlucken sie
Luft und speichern sie in Magen und Darm. Manchmal durchqueren
Gürteltiere Bäche, indem sie auf dem Grund laufen.
Den Tag verbringen Gürteltiere schlafend in Erdhöhlen.
Freunde und Feinde
Gürteltiere haben nicht sehr viele Feinde, weil ihr Panzer ein prima
Schutzschild ist. Lediglich Jaguare schaffen es, den Panzer der Gürteltiere
zu knacken.
Bei Gefahr krümmen sich die meisten Gürteltiere zusammen. Das
Kugelgürteltier etwa rollt sich zu einer perfekten Kugel zusammen, wenn
es angegriffen wird.
Die Beine werden im Inneren der Kugel versteckt. Die Panzerplatten des
Kopfs und des Schwanzes bilden den Verschluss der Kugel.
Das Braunborsten-Gürteltier hat eine etwas andere
Verteidigungsstrategie:
Es presst sich fest an den Boden und gräbt sich in die Erde ein. Dabei
kann es bis zu sechs Minuten die Luft anhalten - meist ist die Gefahr dann
vorbei. Diese Fähigkeit, lange die Luft anhalten zu können, hilft den Tieren
auch beim Graben nach Nahrung.
Auch Menschen sind eine Gefahr für Gürteltiere: Weil ihr Fleisch gut
schmeckt, werden sie in Südamerika in manchen Regionen gejagt.
Nachwuchs
Je nach Art dauert die Tragzeit bei Gürteltieren bis zu vier Monate. Die Jungen werden in einer
unterirdischen Höhle zur Welt gebracht und von der Mutter gesäugt. Die Haut der Gürteltierbabys ist am
Anfang noch weich und ledrig, erst nach einigen Wochen verwandelt sie sich in einen harten Panzer.
Die Anzahl der Jungen ist je nach Art unterschiedlich: Kugelgürteltiere bringen nur ein Junges zur Welt.
Bei Braunborstengürteltieren gebären die Weibchen meist zwei, bei Neunbinden-Gürteltiere dagegen
vier Junge.
Sprache
Gürteltiere geben kaum Laute von sich. Wenn sie sich bei Gefahr zusammenrollen und ausatmen,
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lassen manche ein Zischen hören.
Ernährung
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Gürteltiere fressen alle möglichen Arten von Insekten und Insektenlarven.
Besonders gern mögen sie Ameisen und Termiten.
Größere Gürteltier-Arten fressen aber auch kleine Wirbeltiere wie Mäuse
und Eidechsen.
© Südw estrundfunk 2016
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