Von bekannten und weniger bekannten Käfern

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Von bekannten und weniger bekannten Käfern
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Abb. 2.12: Maikäfer, Länge 20–30 mm
Abb. 2.13: Maikäferlarve (Engerling)
Der Maikäfer zählt zu den beliebtesten Insekten –
obwohl Larve und Imago große Fraßschäden verursachen. Die im Boden lebenden, großen Larven (Engerlinge) fressen an Pflanzenwurzeln. Nach drei oder vier
Jahren Entwicklungszeit verpuppen sich die Larven bis
einen Meter tief im Boden. Nach vier bis sechs Wochen
Puppenruhe schlüpfen – meist im Mai – die erwachsenen
Käfer, die sich von Laubblättern ernähren. Bei Massenauftreten können sie ganze Wälder kahl fressen. Wegen
der auffälligen, blattartigen Fühlerendglieder, die mit
einer großen Zahl von Riechsinneszellen besetzt sind,
wird der Maikäfer in die Familie der Blatthornkäfer
gestellt.
Abb. 2.14: Frühlingsmistkäfer, Länge 12–20 mm
Abb. 2.15: Goldlaufkäfer, Länge bis 30 mm
Der Frühlingsmistkäfer ist in fast ganz Europa häufig.
Wie der Maikäfer zählt er zur Familie der Blatthornkäfer.
Die Imago gräbt sich im zeitigen Frühjahr aus der bis 50
cm tief im Boden liegenden Puppenkammer. Bei der Nahrungssuche fliegt der Käfer relativ dicht über dem Boden,
bis er den markanten „Duft“ von Kot oder Mist wahrnimmt. Dann lässt er sich zu Boden fallen und wandert
entlang der Duftspur bis zur Geruchsquelle: Kot stellt die
Hauptnahrung der Mistkäfer dar. Nach der Paarung graben sie in der Nähe von Kothaufen Röhren in die Erde. In
Seitenstollen wird je ein Ei abgelegt, anschließend werden die Gänge mit Mist gefüllt, von dem sich die Larven
ernähren. Mistkäfer erfüllen damit eine wichtige Rolle bei
der Zersetzung organischen Materials.
Die schillernd-grüngoldene Färbung des Goldlaufkäfers
entsteht durch Lichtbrechung an feinsten Unebenheiten
der Körperoberfläche. Seine Flügeldecken sind verklebt,
die Flugfähigkeit hat er wie die meisten Arten aus der
Familie der Laufkäfer verloren. Larven und Imagines
leben räuberisch von Würmern, Schnecken und Insekten.
Zu den Beutetieren zählen auch „Schädlinge“ wie z.B.
manche Schmetterlingsraupen. Goldlaufkäfer sind sehr
flink und packen ihre Beute mit den großen und kräftigen
Oberkiefern. Sie bevorzugen warme Gegenden, wo man
sie von April bis August auf Feldern und in Gärten finden
kann. Wie alle großen Laufkäferarten stehen sie unter
Naturschutz.
Abb. 2.16: Kartoffelkäfer (Länge 10 mm) und Larve
Abb. 2.18: Gefleckter Schmalbock, Länge 15–20 mm
„Der Kartoffelkäfer hat in Frankreich und Belgien die
deutsche Westgrenze nahezu erreicht. Bei nur einigermaßen günstiger Witterung ist mit seiner Einwanderung
in deutsches Gebiet im Sommer 1936 mit Bestimmtheit
zu rechnen.“ Mit dieser Meldung wurde 1935 die Öffentlichkeit vor einem der gefürchtetsten Pflanzenschädlinge
gewarnt – zu Recht, wie sich in den folgenden Jahren zeigen sollte. Heute ist der ursprünglich aus Nordamerika
stammende Käfer über weite Teile Europas verbreitet.
Larven und geschlechtsreife Tiere sind auf die Kartoffel
als Fraßpflanze spezialisiert. In Jahren mit hoher Vermehrungsrate können sie durch das Abfressen der Blätter
beträchtliche Schäden auf Kartoffeläckern anrichten und
stellenweise ganze Ernten vernichten.
Von Mai bis August ist der Gefleckte Schmalbock auf
Blüten zu beobachten: Er ernährt sich von Pollen und
anderen Blütenteilen, die er mit seinen Oberkiefern
abbeißt. Die auffällige schwarz-gelbe Färbung erinnert an
Wespen und schützt ihn vor Fressfeinden. Typisch für
Bockkäfer sind die langen, nach außen gebogenen
Fühler. Die Larven vieler Bockkäfer sind gefürchtete
Holzschädlinge; die des Schmalbocks ernähren sich allerdings ausschließlich von faulendem Holz und verursachen keine Schäden.
Abb. 2.19: Hirschkäfer, Länge 35–80 mm
Abb. 2.17: Gelbrandkäfer, Länge 27–35 mm
Der Gelbrandkäfer bewohnt die Uferbereiche stehender
Gewässer, wo er im dichten Pflanzenwuchs andere Wasserinsekten, Kaulquappen, Molche und kleine Fische jagt.
Als Vertreter der Schwimmkäfer ist er gut an seinen
Lebensraum angepasst: Kräftige Ruderbeine und ein
stromlinienförmiger Körperbau ermöglichen ihm eine
rasche Fortbewegung im Wasser. Den zur Atmung notwendigen Sauerstoff bezieht der Gelbrandkäfer aus einem
Luftvorrat unter den Flügeldecken.
Das „Geweih“ der Männchen ist das auffälligste Merkmal
des Hirschkäfers. Es wird von den Oberkiefern gebildet
und ausschließlich zum Kampf mit anderen Männchen
benutzt. Als Nahrung dient den Käfern der „Saft“ von
Bäumen, besonders der der Eiche. Er wird mit der
Unterlippe aufgenommen. Hirschkäferlarven leben in
morschem Holz und Stümpfen alter Eichen. Da diese
jedoch immer seltener werden, nimmt auch die Zahl der
Hirschkäfer ab, obwohl die Art unter Schutz gestellt
wurde. Erwachsene Hirschkäfer lassen sich im Juni und
Juli in einem Zeitraum von etwa vier Wochen vor allem in
den Abendstunden beobachten.
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