Das Europäische Hochschulinstitut Florenz legt einen

Werbung
IP/05/448
Brüssel, den 20. April 2005
Das Europäische Hochschulinstitut Florenz legt
einen Vorschlag für ein neues postdoktorales
Programm in den Sozialwissenschaften vor
Am 20. April legten Ján Figel’, der für allgemeine und berufliche Bildung
zuständige Kommissar, und Yves Mény, Präsident des Europäischen
Hochschulinstituts (EUI), Florenz, einen Vorschlag für ein postdoktorales
Programm vor, das der Kommission vom EUI unterbreitet worden war.
Dieses Programm befindet sich in Übereinstimmung mit der Lissabonner
Agenda und beruht auf den Erfahrungen mit einem der umfassendsten
europäischen Doktoranden- und postdoktoralen Programme. Es ist zunächst
auf die Sozialwissenschaften begrenzt und hat zum Ziel, junge Akademiker
auf eine zukünftige Laufbahn im Europäischen Bildungsraum vorzubereiten
und
Synergiewirkungen
zu
erzielen,
die
nur
in
großen
Forschungseinrichtungen denkbar sind. Auf diese Weise will man die
Tendenz junger Doktoranden zur Abwanderung in die USA umkehren.
Der Vorschlag, der sich in Übereinstimmung mit der Lissabonner Agenda befindet,
insbesondere dem Ziel, bis 2010 über einen Bestand an 700 000 Wissenschaftlern
zu verfügen, sieht die Einrichtung eines postdoktoralen Programms im Bereich
der Sozialwissenschaften vor. Dieses soll ein international hoch angesehenes,
attraktives Forschungsumfeld mit zusätzlichen Ausbildungsmodulen anbieten, das
der Entwicklung der erforderlichen zusätzlichen Fähigkeiten für hoch qualifizierte
junge Wissenschaftler dient.
Dieses Programm, das nach dem berühmten Forscher Max Weber benannt
wurde, wird als ein Pilotmodell für eine postdoktorale Ausbildung im
allgemeinen vorgeschlagen. Fragen auf der EU-Agenda stehen in einem
unmittelbaren Zusammenhang mit den Sozialwissenschaften und es besteht ein
erheblicher Bedarf an einschlägigen Experten aus den Mitgliedstaaten, die im Jahr
2004 in die EU eingetreten sind.
Dieser Vorschlag zielt darauf ab, das erforderliche Angebot in Form eines groß
angelegten Programms im Bereich der Sozialwissenschaften zu schaffen, das im
Wettbewerb auf internationaler Ebene bestehen kann. Das hoch gesteckte Ziel des
Programms ist es, eine ausreichend große kritische Masse zu schaffen, um die
angemessenen Synergiewirkungen zu erzielen, die bisher nur in amerikanischen
Spitzenuniversitäten erreicht worden sind. Auf diese Weise will man die
Abwanderung frisch promovierter Forscher in die USA verringern und junge
Wissenschaftler in Teams mit konvergierenden Interessen zusammenfassen.
Ein weiteres wichtiges Ziel ist auch, die Ablösung der derzeitigen
Hochschullehrer der Baby-Boom-Generation vorzubereiten und damit einen
Multiplikatoreffekt zu erreichen.
Darüber hinaus würde das postdoktorale Programm auch eine natürliche
Fortsetzung des bei dem Europäischen Hochschulinstitut (EUI) bereits bestehenden,
erfolgreichen Jean-Monnet-Stipendienprogramms darstellen.
Das postdoktorale Programm soll folgende Bestandteile aufweisen:
- Entwicklung der für Stipendiaten erforderlichen Forschungsbefähigung und
entsprechender Aktivitäten;
- gründliche Vorbereitung junger Akademiker auf ihre zukünftige Laufbahn, d. h.
eine Unterrichtstätigkeit, oder sonstige spezifische Laufbahn bezogene
Fähigkeiten und
- Vorbereitung der Stipendiaten auf einen paneuropäischen Bildungsraum.
Ab 2007 sollen im Rahmen dieses Projekts 40 Stipendiaten im Wege eines offenen
Wettbewerbsverfahrens ausgesucht werden, und zwar anhand eines spezifischen,
jährlich festzulegenden Themas. Die Programmdauer wird – parallel zum
akademischen Jahr – 12 bis höchstens 24 Monate betragen; es wird ein monatliches
Stipendium von 2 000 € (+ Zulage) vorgeschlagen.
Der Text des Vorschlags findet sich auf der folgenden Website:
http://europa.eu.int/comm/education/programmes/ajm/index_en.html
Hintergrundinformationen: Das Europäische Hochschulinstitut wurde 1972 von
den Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft gegründet. Hauptziel ist es,
Doktoranden akademische Aufbaustudien anzubieten und Spitzenforschung zu
fördern. In dem Institut werden Forschungen in den Bereichen Geschichts-, Rechts-,
Wirtschafts-, Politik- und Sozialwissenschaften aus europäischer Perspektive
betrieben. Das Vollzeit-Lehrpersonal und 330 Forschungsstudenten stammen aus
sämtlichen Mitgliedstaaten der Europäischen Union und anderen Ländern.
http://www.iuue.it/
2
Herunterladen