Arrang und seine Familie wechseln öfters den Ort an

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Arrang lebt im Regenwald
Arrang ist sieben Jahre alt. Er wohnt fast am anderen Ende der Welt, irgendwo
im Regenwald.
Es ist nicht leicht, Arrangs Haus zu finden. Denn er und seine Familie leben
mitten im Urwald, wo es keine Straßen gibt. Man muss drei Tage in einem Boot
mitten im Urwald über einen Fluss fahren. Der Fluss wird immer enger und
wilder. Hohe Bäume stehen am Ufer und ihre Zweige berühren sich über dem
Fluss. Es ist fast dunkel, man fährt wie durch einen grünen Tunnel.
Auch der Mann, dem das Boot gehört, weiß nicht genau, wo Arrang und seine
Familie wohnen, denn sie leben nicht ständig am gleichen Platz. Sie wandern
weiter, wenn nach drei oder vier Monaten die Nahrung ausgeht.
An umgeknickten Zweigen, an Fußspuren und sogar am Geruch erkennt der
Bootsbesitzer, dass das kleine Dorf von Arrang und seiner Familie nicht mehr
weit sein kann.
Vier Hütten stehen auf einem freien Platz ohne Bäume. In einer wohnt
Arrang mit seiner Familie. Das Haus steht auf Stelzen, damit Schlangen,
Skorpione
oder giftige Käfer nicht so einfach ins Haus
kommen können. Die Hütte ist als Schutz vor dem Regen mit Palmblättern
gedeckt. Wände gibt es nicht in Arrangs Hütte, denn die braucht man nicht,
weil es immer warm ist. Unterm Haus liegen fünf Hunde. Mutter, Vater und
die Kinder schlafen auf Matten
die Großmutter hergestellt hat. Das Haus
muss ständig repariert werden, denn bei jedem Gewitter geht etwas kaputt.
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Die Familie kennt keine richtigen Kleider. Sie tragen einen Schurz um die
Hüften, der aus Baumrinde hergestellt wird. Die erwachsenen Frauen ziehen
meistens einen Sarong, das ist ein buntes Tuch, an.
Waschen muss sich Arrang nie. Wenn er durch den Bach in seinem Dorf geht,
dann wird er ganz automatisch sauber. Die Haare, die zu lang sind, brennt die
Großmutter einfach mit einem heißen Holzstück ab.
Arrang darf manchmal zur Jagd mitgehen. Dabei darf er aber keine lauten
Geräusche machen, damit die Tiere ihn nicht hören.
Seine Mutter hat zusammen mit den anderen Frauen ein kleines Feld
bepflanzt. Zuckerrohr wächst dort und Maniok, das ist eine Knolle, so ähnlich
wie Kartoffeln. Das Zuckerrohr schmeckt wunderbar süß, wenn man darauf
herumkaut.
Arrang kennt keine Schule. Er braucht nie Lesen und Schreiben zu lernen. Er
muss andere Dinge lernen für das Leben im Regenwald. Dieser Urwald würde
uns richtig Angst machen. Aber Arrang weiß, wie er sich im Regenwald
verhalten muss. Deshalb hat er auch keine Angst. Der Regenwald gibt ihm und
seiner Familie alles, was sie zum Leben brauchen: Material zum Bauen ihrer
Hütten, Essen und Schutz. Bei Gewittern mit Blitz und Donner ist der Wald
manchmal etwas unheimlich, doch meistens ist er ein Freund.
Doch Arrangs Familie bemerkt immer häufiger Holzfäller, die in den
Wald kommen, Bäume umschlagen und Strassen bauen.
Die Holzfäller mögen Arrangs Familie nicht. Sie nennen sie
«Affenmenschen». Sie können nicht verstehen, dass man so lebt, wie Arrang
und seine Familie ohne Strom, ohne Fernsehen, ohne Kühlschrank. Deshalb ist
es den Holzfällern auch egal, was mit dem Wald und Arrangs Familie
geschieht.
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Worterklärungen zu „Arrang lebt im Regenwald"
ein Punan:
„Punan" ist der Name des Stammes, zu dem Arrang gehört
ein Bootsbesitzer:
eine Person, der ein Boot gehört
ein Einheimische:
eine Person, die in dem genannten Land zu Hause ist
z.B.: Arrang ist im Regenwald ein Einheimischer. Er lebt
schon sein ganzes leben lang im Regenwald.
beschädigen:
kaputt machen
ein Tierschädel:
das Skelett eines Tierkopfes
die Stelzen:
eine dicke Stange aus Holz
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die Palmblätter:
die Blätter einer Palme
Das ist ein Palme:
die Baumrinde:
der Mantel des Baumstammes;
das, was sich um den Stamm herum befindet, um ihn zu schützen
das Zuckerrohr:
aus dieser Pflanze kann man Zucker machen
der Holzfäller:
jemand, dessen Beruf es ist, Bäume umzuschlagen
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ARRANG LEBT IM REGENWALD
Richtig oder Falsch?
Arrang ist ein Sarawak.
Die Straßen zu Arrangs Haus sind sehr
schlecht.
Der Bootsbesitzer muß aufpassen, daß er
nicht gegen Äste und Baumstämme fährt.
In ganz Malaysia ist es Tag und Nacht
dunkel.
Arrang und seine Familie wechseln öfters
den Ort an dem sie leben.
Die Häuser stehen auf Stelzen damit sie
nicht überschwemmt werden.
Das Haus hat keine Wände, da es nie Stürme
gibt.
Die Punan machen aus Baumrinde ihre
Kleider.
Arrang schneidet nie seine Haare. Die zu
langen Haare werden einfach nur verbrannt.
Bei der Jagd laufen Arrang jedes Mal die
Tiere
In Arrangs Schule lernt man nicht lesen und
davon.
schreiben.
Arrang muß lernen, wo er etwas zum Essen
finden kann.
Die Punan sind „Affenmenschen", da sie
immer auf den Bäumen herum klettern.
Im Regenwald werden immer mehr Bäume
umgeschlagen.
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