Landsitz Kuskowo Erstmals erwähnt wird Kuskowo als Besitztum des Bojarengeschlechts Scheremetew Ende des 16. Jahrhunderts. Die waldige und sumpfige Gegend wurde für die Jagd genutzt. Es gab hier eine hölzerne Kirche, einen Bojarenhof und Höfe für Leibeigene. Seit 1715 gehörte das Gut dem berühmten Feldmarschall B. P. Scheremetew (1652–1719), einem Helden der Schlacht gegen die Schweden bei Poltawa, doch mit dem Bau der vor der Stadt gelegenen Residenz begann erst sein Sohn, Graf Pjotr Borissowitsch Scheremetew (1713– 1788). Mehr als fünfzig Jahre seines Lebens widmete der Graf der Errichtung des aus Palast, Park und Teichen bestehenden glanzvollen Ensembles. Im Sommer wurden in Kuskowo zweimal wöchentlich prunkvolle Empfänge gegeben. Ganz besonders wurden die Geburtstage der Besitzer des Anwesens, Staatsfeiertage und Kirchenfeste begangen. Ganz Moskau zog es hierher, mitunter kamen bis zu 30 000 Gäste. Auch Katharina II. weilte verschiedentlich in Kuskowo. Überaus beliebt war das berühmte Leibeigenen Theater Scheremetews, in dem Polina Schemtschugowa brillierte, die später einen Freibrief erhielt und von Nikolai Petrowitsch Scheremetew geehelicht wurde. In der Architektur des Ensembles sind Züge des Barocks und des Klassizismus vereint. Die Bauwerke des Landsitzes sind eher für die Umgebung von Sankt Petersburg charakteristisch, für das Moskauer Umfeld sind sie einzigartig. Nach der Revolution wurde 1918 in Kuskowo ein Museum eröffnet. 1938 wurde ihm das einzige Keramikmuseum in Russland angeschlossen, das heute eine der weltweit bedeutendsten Keramik — und Glassammlung mit Gegenständen aus der Antike bis in unsere Tage sein eigen nennt. Die Sammlung umfasst über 30 000 Objekte der in — und ausländischen Kunst. Den Stolz des Museums bildet eine einzigartige Sammlung von Porzellan aus russischen Manufakturen, die mit dem 18. Jahrhundert beginnt. Alljährlich werden im Museum Ausstellungen von Stücken aus den Beständen, Bühnenveranstaltungen und Empfänge durchgeführt. Im Sommer finden im Tanzsaal des Palastes regelmäßig Musikfestivals und Konzerte mit Beteiligung in – und ausländischer Künstler statt.