Jahresbericht/Rapport annuel 2011 Kuratorium Othmar Schoeck Die Redaktion der Gesamtausgabe hat die Arbeiten auch im Jahr 2011 vollumfänglich der Vorbereitung von Schoecks bedeutendstem Opernwerk, dem Einakter Penthesilea, der 1927 in Dresden uraufgeführt wurde, gewidmet. Der ursprünglich auf Ende 2010 festgesetzte Erscheinungstermin musste wegen der ausserordentlich komplizierten Herstellung der Partitur ins folgende Jahr verschoben werden. Die besondere Entstehungsgeschichte der Oper hat sich erheblich auf den Zustand der überlieferten Partitur ausgewirkt. Nach der Dresdener Uraufführung unterzog der Komponist die Oper einer tief greifenden Überarbeitung. Er zog Takte zusammen, veränderte Rhythmen, fügte freien Sprechgesang ein und nahm Änderungen der Instrumentation vor. Dabei haben sich unzählige, teils sehr gravierende Fehler eingeschlichen. Darunter zählen falsche Textunterlegung, fehlende Vorzeichen oder schlampig eingetragene Dynamik noch zu den harmlosen Versehen. Weitaus gravierender sind falsche Tonhöhen und Rhythmen, das Fehlen von Tönen und Akkorden, falsche Zuteilung (wie etwa die Noten der Klarinetten bei den Trompeten), Transpositions- und Schlüsselfehler. Der Besuch im Archiv des Musikverlags Bärenreiter in Kassel brachte einen interessanten Fund zutage: die 1927 erstellte Kopistenabschrift der Oper Penthesilea, die Schoeck eigenhändig überarbeitet hat. Zudem konnte der Editionsleiter zahlreiche Materialen zu Aufführungen der Oper vor Ort einsehen. Bis zum Ende des Berichtsjahres ist der Notenteil, insgesamt über 440 grossformatige Seiten, vollständig neu gesetzt worden. Der erste Korrekturdurchgang ist von der Redaktion abgeschlossen worden. Parallel dazu wurden die ausführliche Einleitung und der sehr umfangreiche Kritische Bericht erstellt. Dr. Beat A. Föllmi Quelle: http://www.sagw.ch/jahresbericht