Vitalstoff Journal Antikoagulantien (Mittel zur Hemmung der

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Vitalstoff Journal
Antikoagulantien (Mittel zur Hemmung der
Blutgerinnung) und Vitalstoffe
Wechselwirkungen von Medikamenten und
Mikronährstoffen und was man unbedingt
darüber wissen sollte!
Viele Menschen nehmen Medikamente und viele Menschen nehmen
Nahrungsergänzungsmittel, aber viele Menschen, die Medikamente nehmen
wissen gar nicht, dass sie besser auch Nahrungsergänzungsmittel nehmen
sollten. Und Einige, derer die Medikamente nehmen, sollten bestimmte
Nahrungs- ergänzungsmittel besser nicht nehmen. Viele Medikamente und viele Krankheiten
verbrauchen in großer Quantität spezifische Mikronährstoffe. Das führt dazu, dass sich mit der
Zeit zu dem eigentlichen Leiden noch ein eigentlich vermeidbarer Kollateralschaden entsteht, der
die Gesundheit zusätzlich beeinträchtigt.
Es ist leider viel zu wenig bekannt, dass und welche Interaktionen zwischen Medikamenten und
Mikronährstoffen bestehen. Die durch einen Mangel an Mikronährstoffen auftretenden Symptome
können erkannt werden und geben einen ersten Hinweis, welche Vitalstoffe man zum Ausgleich
einnehmen sollte. Wir haben auf unseren Seiten zu den besonders häufig verschrieben
Arzneimitteln die Interaktionen zu Vitalstoffen (Mikronährstoffen) zusammen gestellt. Wenn Sie
Medikamente einnehmen, sollten Sie diese Liste für sich studieren.
Wir möchten Ihnen aber einen sehr dringenden Rat mit auf den Weg geben: Verwenden Sie diese
Informationen nicht, um Ihre Medikation eigenhändig zu verändern. Nutzen Sie die Informationen,
um mit dem Arzt oder Therapeuten Ihres Vertrauens Ihre besondere Situation zu besprechen. Wir
geben Ihnen unten einen Literaturhinweis zu einem Buch von Uwe Gröber. Ihr Arzt wird Ihnen
dankbar sein, wenn Sie ihn auf dieses Buch hinweisen.
Was sind Antikoagulanzien?
Sie werden auch bezeichnet als: blutgerinnungshemmende Mittel; Blutverdünner;
Gerinnungshemmer.
Antikoagulanzien werden eingesetzt, um das Blut weniger schnell gerinnen zu lassen. Auf diese
Weise wird einer erhöhten Neigung zur Bildung von Blutgerinnseln (Thrombosen)
entgegengewirkt.
Welche Wirkstoffe sind den Antikoagulanzien zugeordnet?
Apixaban
Certoparin
Chondroitin-Polysulfat
Dabigatran
Dalteparin
Danaparoid
Dimethylsulfoxid + Heparin + Dexpanthenol
Enoxaparin
Fondaparinux
Heparin (natürliches)
Heparinoide
Nadroparin
Phenprocoumon
Reviparin
Rivaroxaban
Salicylsäure + Chondroitin-Polysulfat
Tinzaparin
Warfarin
Anwendungsgebiete der Antikoagulanzien
Antikoagulanzien werden eingesetzt, um das Blut weniger schnell gerinnen zu lassen. Auf diese
Weise wird einer erhöhten Neigung zur Bildung von Blutgerinnseln (Thrombosen)
entgegengewirkt.
Eine erhöhte Thrombosenneigung kann angeboren sein oder durch andere Krankheiten
entstehen. Gerinnsel oder Blutpfropfen bilden sich besonders häufig in Gefäßen, in denen das
Blut langsam fließt. Venen sind daher häufiger betroffen als Arterien. Auch an
Gefäßwand-Schäden, wie sie zum Beispiel bei Atherosklerose häufig sind, bilden sich bevorzugt
Gerinnsel. Löst sich ein solches Blutgerinnsel von der Gefäßwand ab, wird es mit dem Blutstrom
fortgespült. Es kann jederzeit in einem engeren Gefäßabschnitt stecken bleiben und in diesem
Bereich die Blutversorgung unterbrechen. Durch die Verstopfung von Herzkranzgefäßen entsteht
ein Herzinfarkt, im Lungenkreislauf kommt es zu einer Lungenembolie, im Gehirn werden
Schlaganfälle und im Innenohr ein Hörsturz ausgelöst.
Antikoagulanzien dienen der Vorbeugung und Behandlung solcher Ereignisse. Daher werden sie
eingesetzt
bei Personen mit einer angeborenen erhöhten Neigung des Bluts zur Gerinnung;
bei Personen mit Risikofaktoren wie Rauchen, Fettstoffwechselstörungen und
vorangegangenen Thrombosen;
bei arteriellen Durchblutungsstörungen und Angina Pectoris;
zur Ergänzung der Akut-Behandlung bei einer Embolie, einem Schlaganfall oder Herzinfarkt.
Außerdem werden Antikoagulanzien zur Herstellung von Blutkonserven benötigt, um die
Fließfähigkeit derselben zu erhalten.
Zu den Antikoagulanzien zählen chemisch sehr verschiedene Substanzen:
Heparin ist ein körpereigener direkter Hemmstoff der Blutgerinnung. Es wird aus
Schweinedärmen oder aus Rinderlunge hergestellt. Die verschiedenen Heparine
unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Molekülgröße. Man unterscheidet danach
Standard-Heparin (unfraktioniertes Heparin, UFH) und niedermolekulares Heparin (NMH).
Beide besitzen im Wesentlichen das gleiche Wirkungsspektrum, haben aber eine
unterschiedlich lange Wirkzeit. Standard-Heparin wird vom Körper schnell abgebaut und ist
daher relativ kurz wirksam. Es dient überwiegend zur Akutbehandlung von Embolien und
anderen lebensbedrohlichen Blutgefäßverstopfungen. Niedermolekulares Heparin wird
langsamer vom Körper abgebaut und wirkt somit länger. Man setzt es heute bevorzugt zur
Thrombose-Vorbeugung sowie zur Behandlung von Venenthrombosen bei tief liegenden
Gefäßen ein. Zu den niedermolekularen Heparinen zählen Certoparin-Natrium,
Dalteparin-Natrium, Enoxaparin-Natrium, Nadroparin-Calcium, Reviparin-Natrium und
Tinzaparin-Natrium und Fondaparinux.
Heparinoide sind Wirkstoffe mit Heparin-ähnlicher Wirkung. Zu ihnen zählt beispielsweise
Danaparoid. Ein Nachteil des Heparins und der Heparinoide ist, dass sie nicht geschluckt
werden können. Beim Einspritzen direkt in eine Vene tritt die Wirkung binnen von Minuten ein
und ist schnell verflogen. Beim Spritzen unter die Haut ist die Wirkung leicht verzögert, hält
aber mehrere Stunden an. In äußerlicher Form in Salben und Gelen finden die Wirkstoffe als
Venenmittel zur Therapie oberflächlicher Venenerkrankungen sowie von Prellungen und so
genannten blauen Flecken (Hämatomen) Verwendung.
Hirudin wird heute kaum noch wie früher aus dem Drüsensekret des Blutegels gewonnen, da
es gentechnisch durch Bakterien erzeugte Hirudine wie Bivalirudin, Lepirudin und Desirudin
gibt. Die Hirudine können ebenfalls nur als Infusionen oder Spritzen gegeben werden.
Vitamin-K-Antagonisten wie Phenprocoumon und Warfarin werden synthetisch hergestellt,
leiten sich aber von den Inhaltsstoffen der Waldmeisterpflanze, den Cumarinen, ab. Da
Phenprocoumon und Warfarin aus dem Magen-Darm-Trakt gut aufgenommen werden,
können sie in Tablettenform gegeben werden.
ebenfalls zum Einnehmen eignen sich Antikoagulanzien wie Dabigatran und Rivaroxaban.
Auch die Mitglieder der Wirkstoffgruppe Thrombozytenaggregationshemmer können streng
genommen zu den Antikoagulanzien gezählt werden. Die meisten Angehörigen dieser
Wirkstoffgruppe wie die Acetylsalicylsäure werden in Magen und Darm nicht zerstört und können
daher eingenommen werden.
Vitamin K-Antagonisten und Knochenstoffwechsel
Vitamin K-Antagonisten (Phenoprocoumon, Warfarin) stören den Knochenstoffwechsel.
Unter Langzeittherapie mit Vitamin K-Antagonisten (Phenoprocoumon, Warfarin) können
Störungen der Ossifikation und ein erhöhtes Osteoporose-Risiko nicht ausgeschlossen werden.
Vitamin K – Antagonisten und Vitamin K
Wirkungsabschwächung durch hohe Vitamin K- Dosen.
Unter Therapie mit Vitamin K – Antagonisten (Phenoprocoumon, Warfarin) muss Vitamin K –
reiche Kost (z.B. grünes Blattgemüse) nicht eingeschränkt werden, jedoch sollte die
Nahrungszusammensetzung diesbezüglich weitgehend konstant sein.
Vitamin K-Antagonisten und Coenzym Q10
Coenzym Q10 kann in hoher Dosierung mit antikoagulatorischer Wirkung interferieren.
Unter Therapie mit Vitamin K – Antagonisten (Phenoprocoumon, Warfarin) sollte unter der
Begleitmedikation mit Coenzym Q10 der INR-Wert engmaschig kontrolliert werden (INR 2,5-3,5 =
Quick 28-20 %).
In Einzelfallberichten wird bei gleichzeitiger Einnahme von Coenzym Q10 über eine signifikant
verminderte Wirkung von Warfarin berichtet. Bei den Betroffenen sank der INR-Wert unter den
therapeutischen Bereich und normalisierte sich nach Absetzen des Coenzym Q10 wieder. In einer
aktuellen Studie konnte allerdings keine Beeinträchtigung der Warfarinwirkung (INR-Wert) durch
die Supplementierung von täglich 100mg Coenzym Q10 beobachtet werden.
Vitamin K-Antagonisten und Vitamin E
Erhöhung des Blutungsrisikos durch Vitamin E.
Eine Supplementierung von Vitamin E in höheren Dosierungen (auch Vitamin A) kann
grundsätzlich bei vorliegendem Vitamin K-Mangel oder bei Therapie mit Vitamin K-Antagonisten
mit einem erhöhten Blutungsrisiko assoziiert sein.
Die Gerinnungsparameter sollten unter Medikation mit Vitamin K-Antagonisten oder
Thrombozytenaggregationshemmern (z.B. Ass) bei gleichzeitiger Einnahme von Vitamin
E-Präparaten engmaschig kontrolliert werden.
Vitamin K-Antagonisten und Omega-3-Fettsäuren
Erhöhung des Blutungsrisikos durch Omega-3-Fettsäuren (EPA, DHA) in hoher Dosierung
Die Gerinnungsparameter sollten unter Medikation mit Antikoagulantien und gleichzeitiger
Supplementierung von Omega-3-Fettsäuren in hoher Dosierung (>1000mg EPA/DHA pro Tag)
engmaschig kontrolliert werden.
Die Dosierung der Antikoagulantien sollte entsprechend der Einnahme von Omega-3-Fettsäuren
(EPA/DHA ) angepasst werden.
Heparine und Knochenstoffwechsel
Langfristige Applikation von Heparinoiden (Certoparin, Dalteparin, Enoxaparin, Heparin,
Nadroparin) steigert das Risiko für sekundäre Osteoporose.
Erhöhtes Risiko für Spontanfrakturen und heparininduzierte Osteoporose.
Die langfristige Applikation von unfraktioniertem Heparin ist mit einer erhöhten Osteoporose- und
Frakturrate verbunden. Ob niedermolekulare Heparine weniger schädlich wirken ist nicht
hinreichend geklärt.
Eine Überwachung der Knochendichte und labordiagnostische Objektivierung des Status
knochenspezifischer Mikronährstoffe (z.B. Vitamin D, Calcium) ist empfehlenswert.
Unter Langzeittherapie mit Heparinen sollte auf gute Versorgung mit knochenwirksamen
Mikronährstoffen wie Vitamin D (z.B. 1000-2000 I.E./d) und Calcium (z.B. 1000 mg/d) geachtet
werden.
Links zu weiteren Informationen zu diesem Thema
Wenn schon krank, dann am liebsten so gesund wie möglich!
Mikronährstoffdefizite bei älteren Menschen
Symptome bei Mikronährstoffmangel
Analgetika (Schmerzmittel) und Vitalstoffe
Antazida und Säureblocker (Arzneimittel zur Neutralisierung der Magensäure) und
Vitalstoffe
Antiadiposita (Schlankheitsmittel) und Vitalstoffe
Antianämika (Mittel zur Behandlung von Anämie) und Vitalstoffe
Antiasthmatika (Mittel zur Behandlung von Asthma) und Vitalstoffe
Antidiabetika (Mittel zur Behandlung von Diabetes) und Vitalstoffe
Antibiotika und Vitalstoffe
Antiepileptika (Mittel zur Behandlung von Epilepsie) und Vitalstoffe
Antihypertonika (Mittel zur Behandlung von erhöhtem Blutdruck) und Vitalstoffe
Antikoagulantien (Mittel zur Hemmung der Blutgerinnung) und Vitalstoffe
Antirheumatika und Antiphlogistika (Entzündungshemmende Medikamente) und Vitalstoffe
Corticosteroide (Kortison-Derivate) und Vitalstoffe
Diuretika (Entwässerungsmittel) und Vitalstoffe
Gichtmittel und Vitalstoffe
Immunsuppressiva (Medikamente die das Immunsystem unterdrücken) und Vitalstoffe
Kardiaka und Koronarmittel (Herzmittel) und Vitalstoffe
Laxanzien (Abführmittel) und Vitalstoffe
Lipid- und Cholesterinsenker und Vitalstoffe
Migräneprophylaktika und Vitalstoffe
Neuropathie-Präparate (Mittel zur Behandlung der peripheren Nerven) und Vitalstoffe
Osteoporosemittel und Vitalstoffe
Psychopharmaka und Vitalstoffe
Parkinsonmittel und Vitalstoffe
Schilddrüsentherapeutika und Vitalstoffe
Sexualhormone und Antiestrogene und Vitalstoffe
Virusstatika und Vitalstoffe
Zytostatika (Chemotherapeutika) und Vitalstoffe
Literaturhinweise
Diese Tabelle stammt aus dem Buch von Uwe Gröber mit dem Titel „ Interaktionen, Arzneimittel
und Mikronährstoffe“, ISDN 978-3-8047-2375-7, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH
Stuttgart. Für eine Vertiefung der Informationen empfehlen wir den Kauf des Buches.
Der Text ist zum Teil verändert, bzw. ergänzt mit weiteren, uns vorliegenden Informationen.
Wichtiger Hinweis und Warnung
Sollten Sie bei der Durchsicht dieser Aufstellungen Beschreibungen finden, die auf ihre Situation
passen, konsultieren Sie bitte ihren Hausarzt. Verändern Sie bitte nicht eigenständig ihre
Medikation, die Folgen könnten dramatisch sein. Sprechen Sie die Supplementierung mit
Mikronährstoffen mit ihrem Arzt / Therapeuten ab.
Vitalstoff-Lexikon: Vitamine & Co. ausführlich beschrieben
Das Fachgebiet der Vitalstoffe ist groß und viele dieser natürlichen
Wirkstoffe sind häufig unbekannt. Als Vitalstoffe (auch als Mikronährstoffe
bezeichnet) werden alle vom menschlichen Körper benötigten bzw. der
Gesundheit des Organismus förderlichen Substanzen bezeichnet. Der
Begriff ist nicht einheitlich definiert. Er fasst eine große Anzahl
verschiedener Substanzen mit unterschiedlichen Wirkmechanismen (z. B.
Vitamine und Mineralstoffe) zusammen. Mit diesem Sammelbegriff
bezeichnet werden vor allem Vitamine, Mineralstoffe, Sekundäre
Pflanzenstoffe sowie essentielle Aminosäuren und Fettsäuren.
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