PDF - Der Treasurer

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Der Treasurer
Nachrichten für die Finanzabteilung
Ausgabe 11 | 6. Juni 2012
Alarm bei Mittelstandsratings
EBRD: Einfacher Handel
Vom Trade Facilitation
Programme der Osteuropabank profitieren besonders
Mittelständler.
Ratingagentur Scope bewertet unbeauftragt Emittenten von Mittelstandsanleihen
2
Chinas Zahlungsmoral steigt
Unternehmen zahlen überfällige Rechnungen zügiger und
professionalisieren ihre Kreditmanagementstrukturen. 2
Top-Finanzierung
Der Industriegasehersteller
Linde platziert siebenjährige
Anleihe für niedrige 1,75
4
Prozent.
RBS in Deutschland
Für die Royal Bank of Scotland ist Deutschland Ingrid
Hengster zufolge nach UK der
zweitgrößte Markt.
5
„Optionen würden teurer“
Christian Koziol von der Uni
Tübingen hat die Auswirkungen einer Finanztransaktions6
steuer untersucht.
Köpfe im Treasury
Manfred Ertl, Bereichsleiter
Corporate Finance bei
Giesecke & Devrient, über die
neue SAP-Gesamtlösung. 8
Sinkende Aktienquoten
Europaweit reduzieren Manager von Pensionsfonds ihr
Aktienexposure.
9
E-Invoicing für KMU
Mit Pactas versucht ein relativ neuer Anbieter den Markt
für E-Invoicing im Mittelstand zu erschließen.
10
Es gibt wahrlich keinen Mangel an
mittelständischen Ratingagenturen.
Nun klopft noch eine weitere an die
Tür: Scope Ratings, bislang eher
aus dem Immobilien- und Fondsbereich bekannt, hat sogenannte
„unsolicited“, also nicht beauftragte Ratings für die Emittenten von
Mittelstandsbonds erstellt. Ob das
zu Aufträgen führt, ist eher ungewiss. Ein ähnlicher Versuch von
Fitch im „normalen“ deutschen
Corporate-Segment war vor einigen Jahren nicht erfolgreich.
Wichtiger aber ist die Frage
nach der Richtigkeit der Ratings.
Denn die Aussage ist knallig:
„Scope-Ratings liegen deutlich unter den bisherigen Bewertungen“,
titelt die Agentur in ihrer Pressemitteilung. Und bei manch einem
Emittenten knallt es richtig: Das
Istock/Thinkstock/Getty Images
Inhalt
Hop oder Top? Bei den Ratings von Mittelstandsanleihen scheint das Ansichtssache.
Rating von Air Berlin sieht mit
CCC- eher nach Griechenland aus
als nach Deutschlands zweitgrößter
Airline. Um die 16 anderen geprüften Emittenten steht es nicht viel
besser.
Die Erklärung scheint auf der
Hand zu liegen: Mittelständische
Ratingagenturen benoten zu gut,
um sich einen lukrativen Markt zu
erschließen. Doch so eindeutig ist
die Sache nicht. Eine Untersuchung
von Prof. Christina Bannier und
zwei Kollegen aus dem Jahr 2007
zeigt, dass unbeauftragte Ratings
nicht nur deutlich niedriger ausfallen als beauftragte. Sie sind auch,
gemessen an den tatsächlichen
Ausfällen, zu
niedrig. Eine Forum:
aus Sicht der Autoren naheliegende
Erklärung ist der Versuch, Unternehmen zu erpressen, ein Rating
bei ihnen zu beauftragen. Die Autoren halten unbeauftragte Ratings
daher für „a highly questionable
and problematic practice“. Man
muss Scope aber nicht einmal eine
böse Absicht unterstellen. Die
Agentur verlässt sich allein auf ein
Financial Strength Rating auf Basis
der Jahresabschlüsse. Scope glaubt
>> F O R T S E T Z U N G A U F S E I T E 1 0
BNP: „Deutschland bleibt ein Wachstumsmarkt“
Torsten Murke, neuer Deutschlandchef der BNP Paribas, über die Strategie hierzulande
BNP Paribas bleibt in Deutschland
auf Wachstumskurs. In den letzten
beiden Jahren hat die Bank die Anzahl ihrer Kunden hierzulande von
100 (2010) auf mehr als 150 (Ende
2011) deutlich gesteigert. An
diesem Kurs soll auch der jüngste
Führungswechsel nichts ändern:
Anfang April hatte Torsten Murke,
zuvor stellvertretender Leiter des
Deutschlandgeschäfts, Joachim von
Schorlemer abgelöst.
„Deutschland ist einer der europäischen Kernmärkte von BNP. Bei
der Frage nach der Kapitalallokation, die maßgeblich für die Kreditvergabe ist, wird Deutschland klar
als Wachstumsmarkt eingestuft“,
sagte Murke gegenüber Der Treasurer. Durch die globale Aufstellung
könne die Bank deutsche Unternehmen beispielsweise in die aufstrebende Märkte in Asien oder Lateinamerika begleiten. Opportunitäten
für das Neukundengeschäft ergeben sich auch durch den Rückzug
deutscher Institute auf internationalem Terrain.
Im Gegensatz zu anderen Auslandsbanken verfügt BNP durch
sechs Niederlassungen, u.a. in Köln,
Hamburg und München, über eine
große räumliche Nähe zu den deutschen Firmenkunden – ein Erbe der
Fortis-Akquisition. „Das wissen
unsere Kunden sehr zu schätzen“,
>> F O R T S E T Z U N G A U F S E I T E 4
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2
| Cash Management
Der
Treasurer
Ausgabe 11 | 6. Juni 2012
EBRD ermöglicht Handel
Swift meldet Rekord
Der Finanznachrichtendienst
Swift hat erstmals mehr als
20 Mio. Nachrichten an einem Tag registriert. Zum Rekordwert am 31. Mai trug besonders das Volumen der
Nachrichten in Amerika bei.
In der Region wurden 4,29
Mio. Nachrichten gezählt,
was einen Höchststand für
die Region bedeutet.
Programm unterstützt Geschäft mit Osteuropa
Chinas Firmen
zahlen schneller
Der Handel mit Osteuropa ist mit- fitieren: „Die meisten Transaktiounter problematisch: Nicht mit al- nen, die über das TFP abgewickelt
len Ländern lassen sich Siche- werden, haben ein Volumen von
rungsgeschäfte leicht abwickeln. weniger als 1 Million Euro“, sagt
Unbestätigte AkPer Fischer, Head
kreditive sind für
of Financial Inden
Exporteur
stitutions
der
wertlos, wenn die
Commerzbank,
eröffnende Bank
die achtmal als
ZahlungsschwieMost
Active
rigkeiten hat oder
Confirming Bank
das Land des Imdes TFP ausgeporteurs ein Mozeichnet wurde.
ratorium
verDie Arbeit der
hängt. Dann wä- Einfacher Handel: Das TFP soll helfen.
EBRD lobt er als
re Geschäft nur gegen Vorauszah- sehr effizient: „In der Regel belung möglich, was oft heißt, dass es merkt der Exporteur nicht einmal,
nicht zustande kommt. Um politi- dass die EBRD involviert ist.“ Mehr
sche und wirtschaftliche Risiken als 100 Banken in Osteuropa und
abzufedern, hilft das Programm der Zentralasien nehmen am TFP teil,
Osteuropabank EBRD, die in 29 zudem mehr als 700 Confirming
Ländern in Osteuropa und Zentral- Banks weltweit. Dennoch ist es
asien aktiv ist. Sie kann im Trade nicht verkehrt, wenn Treasurer das
Facilitation Programme (TFP) etwa Programm kennen, sagt Fischer:
ein Akkreditiv garantieren, was der „Wer auf Probleme bei der AkkrediBank des Exporteurs Sicherheit tivbestätigung stößt, sollte auf das
sar
gibt. Besonders Mittelständler pro- TFP hinweisen.“
Professionelle Strukturen im Kreditmanagement werden wichtiger,
besagt eine Befragung von Coface
unter 1.300 chinesischen Firmen:
2011 hatten 88,1 Prozent der Befragten Kreditmanagementstrukturen implementiert (2009: 79,2 Prozent). Tools wie Factoring oder Kreditausfallversicherungen wurden
öfter genutzt, zumal es besonders
für private Unternehmen schwierig
ist, einen Bankkredit zu erhalten.
Die Lieferung auf Zahlungsziel
ist laut Studie zur wichtigsten Finanzierungskomponente
geworden. 90 Prozent der Befragten arbeiteten 2011 mit dem Lieferantenkredit, vier Jahre zuvor waren es 65
Prozent. Die Zahlungsmoral generell bezeichnet Coface als „zufriedenstellend“. Zwar registrierten 79
Prozent der Unternehmen verspätete Zahlungen (2010: 67,4 Prozent).
Im Schnitt zahlten die Firmen aber
schneller: Nur 10 Prozent der Zahlungen gingen mehr als 90 Tage
nach dem Zahlungsziel ein (2010:
sar
14%).
Vincento expandiert
Die Vincento Payment Solutions hat eine MasterCard Europe Sepa-Lizenz erhalten
und kann ihre Kalixa Prepaid
Mastercard nun in der gesamten EU ausgeben. Vinento
will im dritten Quartal den
Markteintritt in den Niederlanden und Österreich sowie
bis Jahresende in sechs weiteren europäischen Ländern
vollziehen. In Großbritannien,
Deutschland und Italien ist
die Karte bereits im Einsatz.
Istock/Thinkstock/Getty Images
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3 | Der Treasurer | Ausgabe 11 | 6. Juni 2012
Deutsche Bank
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Transparenz und Verlässlichkeit sind Schlüsselfaktoren in einer Finanzbeziehung. Deshalb vertraut uns heute jedes vierte mittelständische
Unternehmen – vom Freiberufler über das Familienunternehmen bis
hin zur Aktiengesellschaft.
4
| Finanzen & Bilanzen
Der
Treasurer
Ausgabe 11 | 6. Juni 2012
News
Top-Finanzierung
Sonepar mit Schuldschein
Der französische Elektrogroßhändler Sonepar hat ein
Schuldscheindarlehen über
400 Mio. Euro begeben. Die
BayernLB hat die nach eigenen Angaben volumenmäßig
größte Transaktion dieser Art
für ein französisches Unternehmen platziert. Angeboten
wurden Tranchen mit Laufzeiten von 3, 5 und 7 Jahren.
Das ursprüngliche Vermarktungsvolumen von 100 Mio.
Euro wurde durch die starke
Investorennachfrage vierfach
übertroffen.
Linde platziert siebenjährige Anleihe für 1,75 Prozent
Siemens
Moody's stuft Siemens hoch
Moody's hat die Bonität von
Siemens von A1 auf Aa3
hochgestuft, Ausblick stabil.
Die Ratingagentur begründete den Schritt mit der höheren Profitabilität, die der
Technologiekonzern in den
zurückliegenden Jahren erzielen konnte. Das große
<< F O R T S E T Z U N G V O N S E I T E 1
Linde
Cross-Border-Kredite rückläufig
Portfolio des Konzerns sei
nun ausgeglichener und widerstandsfähiger, da schwächere Bereiche wie IT Solutions oder gesättigte Geschäftsfelder wie VDO abgestoßen worden seien.
EVN refinanziert Kredit
Das österreichische Energiedienstleistungsunternehmen
EVN hat am 1. Juni 2012 eine
syndizierte revolvierende
Kreditlinie über 500 Mio.
Euro abgeschlossen. Die neue
Fazilität läuft fünf Jahre und
ersetzt die seit September
2006 bestehende Kreditlinie.
BayernLB, Deutsche Bank,
Erste Group Bank und Société
Générale haben die Transaktion koordiniert. Insgesamt
umfasst das Konsortium 13
Banken. Die Kreditlinie diene
primär als Liquiditätsreserve,
teilte EVN mit.
BIZ meldet größten Rückgang seit der Lehmann-Pleite
Banken weltweit drosseln ihre Forderungen an Banken der Eurogrenzübergreifende Kreditvergabe. Zone zu beobachten gewesen. AusIm vierten Quarnahmen sind die
tal 2011 sei der
Schweiz und JaRückgang
der
pan, dort vergröstärkste nach der
ßerte sich die
Lehmann-Pleite
grenzübergrei2008, teilt die
fende KreditverBank für Internagabe sogar um 13
tionalen
Zah- Der Sitz der BIZ in der Schweiz
Milliarden USlungsausgleich (BIZ) in ihrem Dollar beziehungsweise um 71 Milakm
Quartalsbericht mit. Zwar sei der liarden US-Dollar.
neueste Rückgang global aber zumeist durch Banken, die ihren Sitz
in der Euro-Zone haben, getrieben.
Finanzierungsticker
In den entwickelten Ländern
+++ Moody's setzt Ausblick von ThyssenKrupp von stabil auf negativ
ist die internationale Kreditvergabe
und bestätigt das erstrangig unbesicherte Rating bei Baa3 +++ Moody's
laut BIZ um 360 Milliarden USstuft Bonitätsnote von Franz Haniel von Ba1 auf Ba2 herunter, Ausblick
Dollar (umgerechnet rund 289 Mrd.
stabil +++ S&P erhöht Linde-Ratings von A-/A-2 auf A/A-1 hoch, AusEuro) geschrumpft. Der Rückgang
blick stabil +++ Fitch bestätigt EnBW-Rating bei A-, Ausblick stabil +++
wurde insbesondere durch eine sigFitch bestätigt Note von MTU Aero Engines bei BBB-, Ausblick stabil
nifikante Abnahme der Kreditver+++ Fitch bestätigt Munich Re bei AA-, Ausblick stabil +++ Die 8,25%gabe im Interbankenmarkt verurAnleihe der Maritim Vertriebs GmbH ist am 1. Juni 2012 planmäßig in
sacht, deren Ursache die BIZ in der
den Handel im Freiverkehr der Börse Hamburg einbezogen worden +++
Euro-Krise sieht. So sei der Rückgang vor allem bei Cross-BorderBIZ
Siemens bekommt besseres Rating.
betont
Murke.
„Unsere Strategie
wird global entschieden,
die
Umsetzung bleibt
aber lokal.“ Aymar de LiedekerTorsten Murke
ke Beaufort wird
ab Juni in Deutschland der neue
Head of Corporate & Transaction
Banking Europe (CTBE) und soll
das Geschäft mit dem großen deutschen Mittelstand weiter intensivieren. Er folgt auf Achim Klüber,
der das Unternehmen auf eigenen
Wunsch verlassen hatte. Ab 1. Juli
wird Daniel von Heyl (zuvor Bank
of America Merrill Lynch) das
Großkundengeschäft in Deutschland leiten.
Die Euro-Krise ist auch an der
starken BNP nicht spurlos vorüber
gegangen. Neben Abschreibungen
auf Anleihen von europäischen Peripheriestaaten traf das Thema USDollar-Funding die Bank. „In Konsortien mit amerikanischen Banken
können wir dafür Lösungen finden,
indem wir die Euro-Linie stellen“,
erklärt Murke. Den Vorteil der BNP
sieht der Deutschlandchef in der
Aufstellung der Bank als „OneStop-Shop“: Das Institut bietet von
Debt- über Equity Capital Markets
und Cash Management bis hin zur
M&A-Beratung ein breites Spektrum an Produkten. Gerade das
M&A-Geschäft sei unter Vorgänger
Joachim von Schorlemer laut einem Bericht der F.A.Z. aber noch
nicht richtig in Fahrt gekommen.
Von Torsten Murke, der lange Jahre
seines Berufslebens im Investmentbanking tätig war, erhoffe sich die
Konzernführung in Paris eine deutliche Belebung dieser „Königsdismad
ziplin“.
BNP Paribas
Besser geht es kaum: Der Münche- als „sicheren Hafen“ ansehen. Desner Industriegasehersteller Linde halb überraschte es nicht, dass die
hat über seine Tochter Linde Transaktion von Linde mehr als
Finance BV eine siebenjährige fünffach überzeichnet war und auf
Anleihe über 500 Millionen Euro große Nachfrage bei langfristigen
emittiert. Der Kupon liegt bei Bondinvestoren und Retailbanken
extrem niedrigen
stieß. Der Kapi1,75
Prozent.
talmarktzugang
„Trotz des volatiist offen. Die ING
len Marktumfelds
Groep und die
konnten wir uns
Citigroup waren
sehr gute Finandie Lead Manazierungskondiger der Transaktionen sichern“, Linde erzielte gute Konditionen am Bondmarkt.
tion. Das Geld
erklärte Linde-CFO Georg Denoke will Linde zur allgemeinen Unterin einer Mitteilung. Der DAX-Kon- nehmensfinanzierung verwenden.
zern hat den Bond eigenen AngaDer DAX-Konzern will eigenen
ben zufolge unter dem 10 Milliar- Angaben zufolge auch in diesem
den Euro großen EMTN-Programm Jahr den Konzernumsatz erhöhen
zu 35 Basispunkten über MidSwap und das operative Konzernergebnis
emittiert.
im Vergleich zum Vorjahr verbesLinde wird von Moody’s mit sern. Das ist dem IndustriegaseherA3 und von S&P mit A bewertet steller im ersten Quartal dieses
und gehört zu den Corporates, die Jahres schon gelungen: Der Konsich zurzeit besser als viele Banken zernumsatz ist um 5,4 Prozent auf
finanzieren können. Das spricht die 3,5 Milliarden Euro gewachsen,
Investoren an, die angesichts der das operative Konzernergebnis hat
Euro-Krise Deutschland und insbe- sich um 6,2 Prozent auf 808 Milsap
sondere den Industriegasehersteller lionen Euro verbessert.
„Deutschland bleibt
Wachstumsmarkt“
5
| Finanzen & Bilanzen
Der
Treasurer
Ausgabe 11 | 6. Juni 2012
News
RBS: „Deutschland ist nach UK größter Markt“
S&P: „Grexit“-Wahrscheinlichkeit bei eins zu drei
S&P schätzt die Wahrscheinlichkeit, dass Griechenland
nach den Wahlen am 17. Juni
die Euro-Zone verlässt, auf
eins zu drei. Zu einem „Grexit“ könnte es kommen, wenn
sich das Land weigert, die geforderten Reformen vorzunehmen, und dann auf finanzielle Unterstützung angewiesen wäre. Das dürfte die
griechische Wirtschaft mittelfristig schwächen, glaubt
die Ratingagentur weiter. Ohne neue Finanzhilfen dürfte
Griechenland schon Ende Juni Zahlungsprobleme haben,
die das Ausscheiden des Landes aus der Euro-Zone forcieren könnten. Wenn Griechenland die Euro-Zone verließe,
würde das S&P zufolge aber
nicht zwangsläufig die Mitgliedschaft anderer Länder
der europäischen Peripherie
in der Euro-Zone gefährden.
RBS gibt M&A- und Equity-Capital-Market-Geschäft auf
RBS
Der deutsche Markt ist für die Roy- im ersten Quartal 2012 eine mehral Bank of Scotland (RBS) wichtiger tranchige Transaktion für BMW
geworden. „Deutschland ist für uns über 2,5 Milliarden Euro und eine
nach UK der größte Markt“, sagte fünfjährige Anleihe von ThyssenIngrid Hengster,
Krupp“,
resüCountry Execumierte Hengster.
tive Deutschland,
BMW ist die bis
Österreich
und
dato größte UnSchweiz, bei eiternehmensanleinem
Pressegehe im Euro-Raum
spräch in Frankseit März 2010,
furt am Main.
ThyssenKrupp ist
Das Institut ist in
die größte Crossdiesem
Jahr
over-Anleihe, die
schon sehr aktiv RBS-Deutschlandchefin Ingrid Hengster
jemals im Euroauf dem deutschen Markt gewesen Markt platziert worden ist (vgl. Der
und hat verschiedene Transaktio- Treasurer 04-2012).
„Die Royal Bank of Scotland
nen begleitet: Im Kreditmarkt war
die RBS beispielsweise bei den will sich künftig auf die Bereiche
Transaktionen von Siemens, Hen- konzentrieren, in denen wir globale
kel und SAP dabei. Am Kapital- Marktführer sind“, betonte die
markt war das Institut ebenfalls bei Deutschlandchefin der RBS. Zum
einigen Transaktionen beteiligt. Im RBS-Kerngeschäft gehören FinanHigh-Yield-Segment gehören die zierungen wie Kredite, Bonds,
Bonds von Fresenius, Gerresheimer Wandelanleihen und Exportfinanund Schmolz + Bickenbach dazu. zierungen, das Corporate Advisory,
„Höhepunkte im Bondmarkt waren das Risikomanagement und das
Transaktionsservicegeschäft. „Das
M&A- und Equity-Capital-MarketGeschäft geben wir auf, weil wir
hier nicht zu den Topspielern
gehören“, erklärt Hengster. In
Deutschland seien davon 20 Mitarbeiter betroffen. „Im M&A-Geschäft haben wir auch schon Mandate zurückgegeben.“
Die Anzahl der Kunden ist im
Vergleich zu 2010 jedoch unverändert geblieben. „Wir betreuen nach
wie vor 150 Unternehmen, Finanzinstitute und Kunden der öffentlichen Hand“, sagt Hengster. Im Jahr
2009 hatte die RBS ihre Unternehmensstrategie neu aufgelegt. Als
Zielkunden hat die Bank seitdem
unter anderem den DAX, MDAX
und große Familienunternehmen
im Visier. Kleinere Unternehmen
mit einem Umsatz zwischen 500
Millionen Euro und 1,5 Milliarden
Euro werden seit der Neuaufstellung nicht mehr als separates Kundesegment gesehen, wie das 2006
sap
und 2007 noch der Fall war.
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6
| Risiko Management
Der
Treasurer
Ausgabe 11 | 6. Juni 2012
„Optionen würden massiv teurer“
Eurex baut SwapHandelsplatz auf
Die Terminbörse Eurex und
sieben Großbanken kooperieren beim Aufbau eines Clearinghauses für außerbörslich
gehandelte Zinsswaps. Bereits Anfang Juli will das
Tochterunternehmen der
Deutschen Börse eine nutzbare technische Plattform
bereitstellen. Der offizielle
Start von EurexOTC Clear ist
für die zweite Jahreshälfte
2012 geplant. Spätestens mit
dem Inkrafttreten der European Market Infrastructure
Regulation (Emir) will Eurex
eine ausgereifte Lösung für
das Kundenclearing von OTCZinsswaps anbieten können.
Ab 2013 sollen große Teile
des bis dato außerbörslichen
Derivatehandels in der EU
über zentrale Clearinghäuser
abgewickelt werden, um die
Sicherheit und die Transparenz zu erhöhen.
Professor Christian Koziol von der Uni Tübingen über die Risiken einer Finanztransaktionssteuer
Herr Prof. Koziol, die EU-Kommission will Ernst machen mit der Finanztransaktionssteuer. Sie haben in
einer Studie die Folgen für den Optionsmarkt untersucht. Was ist dabei
herausgekommen?
Ein Ergebnis ist, dass Optionen
massiv teurer würden – und damit
für viele Absicherungsgeschäfte
unattraktiv. Bei klassischen Aktiengeschäften wird ein Steuersatz von
0,01 Prozent sowohl für Käufer als
auch für Verkäufer vorgeschlagen.
Das wirkt erst einmal sehr harmlos.
Ganz anders sieht es jedoch am Optionsmarkt aus: Um Optionen zu
erzeugen, kommt es hier täglich zu
umfangreichen Transaktionen, das
liegt in der Natur dieser Instrumente. Und dadurch werden diese Geschäfte auch sehr viel teurer.
Welche Optionen würden besonders
belastet, und wie hoch könnte die
Belastung sein?
Es betrifft insbesondere solche Optionen, mit denen man sich vor
Uni Tübingen
News
Christian Koziol
kurzfristigen Extremereignissen
schützen kann.
Diese
könnten
durch die Steuer
um über 50 Prozent teurer werden.
Wie kommt man von 0,01 Prozent
pro Transaktion zu 50 Prozent?
Der Grund liegt in der Methode, wie
die Finanzindustrie Optionen erzeugt. Diese werden klassischerweise mittels eines sogenannten „Delta
Hedge“ konstruiert, wobei – verkürzt gesagt – ein Portfolio mit den
entsprechenden Basiswerten gebildet wird, das die gleichen Eigenschaften wie die nachzubildende
Option aufweist. Dieses Portfolio
muss in der Regel täglich angepasst
werden, damit es nicht zu weit von
der Option abweicht und am Ende
der Laufzeit auch die Option ausgezahlt werden kann. Daher kaufen
und verkaufen die Emittenten täg-
lich eine Vielzahl von Basiswerten
– und bei jeder Transaktion würde
die geplante Steuer greifen.
Wie realistisch sind Ihre Modellannahmen?
Drei wesentliche Annahmen kann
man diskutieren: Erstens, die Umschichtungshäufigkeit. Die Händler
schichten heute tagtäglich um, doch
sie könnten auch seltener umschichten, um die Steuerlast zu verringern. Zweites, die Rolle des Optionsbuchs. Die Annahme, dass ein
Emittent alle Optionen im Optionsbuch gegeneinander verrechnen
kann und dadurch wesentlich weniger Absicherungsgeschäfte nötig
sind, gilt nur beim Aufbau eines
Optionsbuchs. Bei der täglichen
Umschichtung müssen – zumindest
bei den gängigen Call- und Putoptionen – ebenso viele Transaktionen
bei einem Optionsbuch wie auf Einzelebene erfolgen. Und schließlich
unterstellen wir drittens, dass die
Steuer tatsächlich wirksam ist. als
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7 | Der Treasurer | Ausgabe 11 | 6. Juni 2012
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Roundtable
20. JUNI 2012
WALDHOTEL STUTTGART, GUTS-MUTHS-WEG 18, 70597 STUTTGART
Praxisnah und interaktiv mit der Gelegenheit zum informellen Austausch:
Der Roundtable „Der Treasurer” ist eine exklusive Veranstaltung für Corporate Treasurer.
Programm:
16:00 Uhr
16:30 Uhr
16:45 Uhr
Registrierung der Teilnehmer
17:30 Uhr
„Key importance of credit analysis in cash management“
Thierry Darmon, Head of Short Term Fixed Income Management
und Marianne Kahn, Head of Credit Risk Analysis von Amundi
18:15 Uhr
„Karrierewege im Treasury: hoch hinaus, aber wie?“
Begrüßung
„Strategische Bankensteuerung im Umfeld volatiler Märkte“
Klaus Leinmüller, Geschäftsführung der Carl Zeiss Financial Services GmbH
Karl Markel, CEO und Partner von treasury executives 53° gmbh
19:00 Uhr
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Die Teilnahme für Corporate Treasurer ist kostenfrei.
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8
| Personen & Positionen
Der
Treasurer
Ausgabe 11 | 6. Juni 2012
Schlanke Strukturen im Treasury
3W Power hat mit Jeffrey
Casper einen neuen
CFO ernannt. Er
folgt auf
Gerhard
Henschel, der die Holding
zum 15. Juni verlässt. Casper
ist seit 2009 bei der 3WPower-Tochter AEG Power
Solutions und hat seit 2010
die Position des Executive
Vice Manager inne. Er arbeitete zuvor als Direktor des
European Leveraged Finance
und Financial Sponsors Team
bei der Investmentbank UBS.
Manfred Ertl, Bereichsleiter Corporate Finance bei
Giesecke & Devrient, über die neue SAP-Gesamtlösung
Die VR-Leasing hat zwei neue
Vorstandsmitglieder bestellt.
Kerstin Scholz (44) übernimmt zum 1. September im
Vorstand das Ressort Marktfolge. Michael Henrich (48)
wird zum 1. August neuer
Vertriebsvorstand. Scholz
kommt von der Commerzbank zum genossenschaftliche Mittelstandsfinanzierer.
Henrich hingegen ist ein genossenschaftliches Eigengewächs und war zuletzt Leiter
des Bereichs VR Mittelstand
bei der DZ Bank.
Archiv
Heiner Helbig hat zum 1. Juni das Amt
des CFO bei
der Zech
Group übernommen. Er
beerbt Werner Wilmes, der den Baudienstleister nach vierjähriger
Tätigkeit verlässt. Zudem ist
Helbig in die Geschäftsführung von Zech Management,
der zentralen Dienstleistungsgesellschaft der Zech
Group, berufen worden. Dort
hat er nun gemeinsam mit
Kai Höpfner die Leitung übernommen. Helbig ist nach
Burkhard Lohr ein weiterer
Ex-Hochtief-Manager, der einen neuen Posten antritt.
Beide hatten nach der Übernahme durch den spanischen
ACS-Konzern von ihren Sonderkündigungsrechten Gebrauch gemacht.
Vor ungefähr drei Jahren beschloss
Giesecke & Devrient, die gesamte
Systemlandschaft des Technologiekonzerns, bestehend aus vielen
Subsystemen und Insellösungen,
gegen eine SAP-Gesamtlösung abzulösen. Der Grund: Die bestehende
Systemlandschaft verursachte mit
den Subsystemen, Insellösungen
und deren Updates und Schnittstellen unkontrollierbare, enorme Kostenentwicklungen und sollte deshalb standardisiert werden. Im
Rahmen dieses Großprojektes, das
unter anderem auch die Einführung
von SAP-Treasury beinhaltet hat,
stellte Dr. Manfred Ertl, Bereichsleiter Corporate Finance bei dem Spezialisten für Banknoten, Chipkarten
und Sicherheitslösungen, sämtliche
Prozesse des Treasury auf den Prüfstand. „SAP zwingt den Nutzer zu
bestimmten Ablaufprozessen“, sagt
Ertl. „Wir mussten unsere Prozesse
deshalb so auslegen, dass sie in das
System passten.“ Infolgedessen
bauten Ertl und sein Team eine Inhouse-Bank mit Payment-Factory
auf, die nun gegenüber den Konzerntöchtern und Banken als zentraler Geschäftspartner auftritt.
Ertl nutzte auch die Gelegenheit, alle unnötigen Fremdwährungskonten, die sich über die Jahre inflationär eingeschlichen hatten, aufzulösen. Für jede Währung
definierte der Bereichsleiter Corporate Finance eine Bank, bei der ein
Konto in der jeweiligen Währung
geführt wird. Für die Töchter legte
das Unternehmen die Deutsche
Bank und die HSBC als internationale Konzernbanken fest, mit der
Vorgabe, lokale Bankverbindungen
gegen eine dieser Banken auszutauschen. „Damit erreichen wir einen Kostenvorteil, weil wir über die
Konzernbanken stark auf die Gebührenstruktur der Töchter einwir-
Georgsmarienhütte
investiert weniger
Hybridanleihe, Schuldschein, Mezzanine-Kapital: Die Georgsmarienhütte ist mit verschiedenen Instrumenten am Kapitalmarkt aktiv. „Etwa 50 Prozent unserer Linien sind
bilaterale Kreditlinien, der Rest
kapitalmarktnahe Transaktionen“,
sagt Stefan Brunn, Leiter Finanzen,
bei FINANCE-TV. Eine verlässliche
Finanzplanung ist aber schwierig –
aus Angst vor steigenden Strompreisen durch die Energiewende
und nachlassender Wettbewerbsfähigkeit hat der Industriekonzern Investitionen, die nicht unbedingt
notwendig sind, zurückgestellt. Für
die Georgsmarienhütte könnten es
bis zu 50 Millionen pro Jahr sein –
bei einem EBIT von 149 Millionen
sar
Euro 2011 ein großer Betrag.
ken können“, so Ertl. Auch das
Cash Management verbesserte er
im Rahmen der SAP-Einführung:
Er band eine Reihe von Tochtergesellschaften
in
automatisierte
Cashpoolings ein. Im Moment laufen mehrere Cashpools in den Währungen Euro, US-Dollar und Britische Pfund. „Dadurch sind wir nun
deutlich schlanker aufgestellt“,
Giesecke & Devrient
3W Power
Personalien
Dr. Manfred Ertl ist seit 1994 bei dem Technologiekonzern Giesecke & Devrient in München als
Bereichsleiter Corporate Finance tätig.
freut sich Ertl. „Wir haben bereits
sehr gute Konditionen bei den Banken. Deshalb ist neben der Gebühreneinsparung auch der Wegfall
von internem Verwaltungsaufwand
für uns sehr wichtig.“
Ein weiterer Vorteil des neuen
Systems ist, dass nun auch die
Funktionen im Devisenhandel in
Handel und Kontrolle getrennt
werden konnten. „Das war bislang
in unserem dreiköpfigen Team
nicht möglich“, erklärt Ertl. Die
Mark-to-Market-Bewertungen seien nun ebenso an das Backoffice
ausgelagert worden wie das verbesserte Reporting. Für Ertl war das
Großprojekt ein Erfolg: „Wir haben
die Strukturen verschlankt und
konnten auch unsere Bankenlandschaft auf eine effizientere Basis
stp
stellen.“
Aktuelle
Stellenangebote:
Rohde & Schwarz
sucht Referent Corporate Treasury
(m/w) mit Schwerpunkt Treasurymanagement-System
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Treasury / Fokus Banken und
Mitarbeiter Finanzwesen (w/m)
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Veranstaltungskalender
Datum
14.06.
14.-15.06.
20.06.
20.-21.06
21.06.
Titel
Treasury and Financial Risk Management Conference 2012
8. Handelsblatt CFO-Kongress 2012
Roundtable Der Treasurer
Verbriefungen: Überblick Technik, Recht, Bewertung, Regulierung und
EZB-Anforderungen
fit for treasury | Hedge Accounting
Ort
Zürich
Königstein im Taunus
Stuttgart
Frankfurt am Main
Wien
9
| Asset Management
Der
Treasurer
Ausgabe 11 | 6. Juni 2012
News
Sinkende Aktienquoten
Akzo Nobel versichert Langlebigkeitsrisiken
Der holländische Chemiekonzern Akzo Nobel hat das
Langlebigkeitsrisiko seiner
Pensionsgelder fließen vermehrt in alternative Anlageklassen
Istock/Thinkstock/Getty Images
Pensionsverpflichtungen in
Großbritannien an den
Schweizer Versicherer Swiss
Re abgetreten. Der Versicherungskontrakt, der die Pensionsverpflichtungen der rund
17.000 Akzo-Nobel-Beschäftigten in Großbritannien im
Volumen von 1,75 Mrd. Euro
abdeckt, wurde rückwirkend
zum 1. August 2011 abgeschlossen. Nach Aussage von
CFO Keith Nichols sei es das
Ziel gewesen, künftig keine
weiteren Dotierungen mehr
leisten zu müssen, die aus
Langlebigkeitsrisiken resultieren.
In Anbetracht der hohen Volatilität mehr. Vor dem Hintergrund histostehen Aktien bei Pensionsfonds- risch niedriger Renditen in Märkten
managern im laufenden Jahr ver- mit guten bis sehr guten Bonitäten
stärkt auf den Verkaufszetteln. Das ist die Allokation in Staatsanleihen
ist ein Ergebnis der European Asset zuletzt nicht weiter ausgebaut worAllocation Survey von Mercer, in den. Allerdings arbeiten viele Assetder die Anlageentscheidungen von manager mit Schwellenwert-Stra1.200 betrieblitegien:
Dabei
chen Altersvorwird die Allokatisorgeeinrichtunon automatisch
gen
analysiert
erhöht, wenn die
wurden. In britiZinsen
steigen
schen Pensionsund sich der Deplänen beispielsckungsgrad der
weise ist der An- Europaweit stehen Aktien auf den Verkaufszetteln. P e n s i o n s v e r teil an Dividendentiteln im laufen- pflichtungen verbessert. Um die
den Jahr 4 Prozent niedriger als Portfoliovolatilität unter Kontrolle
2011; gegenüber 2003 liegt er sogar zu halten, ohne auf langfristige Erum 25 Prozent unter dem damali- träge zu verzichten, wenden sich
gen Niveau. Die nachlassende At- Investoren vermehrt alternativen
traktivität der Anlageklasse Aktie Anlageklassen zu. Ganz oben auf
allein mag für Pensionsfondsmana- den Einkaufslisten standen dabei
ger aus Rendite-/Risikogesichts- Hedgefonds, Schwellenländeranleipunkten noch beherrschbar sein. hen aus vergleichsweise liquiden
Doch Staatsanleihen – die mit Ab- Märkten und High-yield-Bonds.
stand wichtigste Anlageklasse – Nach Einschätzung von Mercer
ank
sind ebenfalls keine Alternative wird dieser Trend anhalten.
GM lagert Pensionsverpflichtungen aus
Der Autohersteller General Motors
lagert sein gesamtes Angestelltenpensionsprogramm und dessen
Verwaltung an den Versicherer Prudential aus. Dafür muss GM zunächst einmal tief in die Tasche
greifen: 29 Milliarden US-Dollar
kostet die Übergabe der Pensionsverpflichtungen im Volumen von
26 Milliarden US-Dollar an Prudential. Langfristig dürften die Vorteile aber überwiegen, da der Konzern eine erhebliche Unterdeckung
seiner
Pensionsverpflichtungen
ausweist und sich so eines gewaltigen Bremsklotzes in der Bilanz entledigt. Weltweit hat der Autobauer
Pensionsverpflichtungen von 134
Milliarden US-Dollar in den
Büchern stehen, von denen 25 Milliarden unterfinanziert sind. Laut
Finanzchef Dan Ammann sind die
Pensionsverpflichtungen bei GM
im Verhältnis wesentlich größer als
bei anderen Konzernen und
beschränken so die finanzielle Fleank
xibilität des Unternehmens.
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10
| Software
Der
Treasurer
Ausgabe 11 | 6. Juni 2012
News
EDAG
EDAG mit neuer Lösung
Die EDAG Group, die als unabhängiger Engineering-Partner serienreife Lösungen für
die nachhaltige Mobilität der
Zukunft entwickelt, wird
Produktion bei EDAG
künftig im Cash Management
ein Lösung des Hamburger
Softwarehauses Technosis
einsetzen.
Sepa-Consulting
Das Hamburger Softwarehaus
Hanse Orga bietet neben
Sepa-fähigen SoftwareLösungen neuerdings eine
Beratung für Sepa-Umstellungsprojekte. Mit den
Kunden solle der Handlungsbedarf ermittelt und ein
„Sepa-Fahrplan“ entwickelt
werden.
E-Invoicing
für KMU
<< F O R T S E T Z U N G V O N S E I T E 1
Alarm bei
Mittelstandsratings
Redaktion
Markus Dentz (mad, verantwortlich), Bastian
Frien (baf), Andreas Knoch (ank), Anne-Kathrin
Meves (akm), Sabine Paulus (sap), Stefan Peter
(stp), Sabine Reifenberger (sar), Alexander
Schneider (als)
Anfang März 2012 hat Ricco Deutscher alle Vermögensgegenstände
der Münchener Pactas AG von den
Gründern erworben und den Unternehmenssitz der Gesellschaft nach
Frankfurt am Main verlagert. Hinter dem Unternehmen verbirgt sich
ein Anbieter von E-Invoicing-Lösungen, der eine webbasierte Plattform entwickelt hat, die die papierlose Kommunikation zwischen
Kunden und Lieferanten ermöglichen soll. Durch die vollelektronischen Prozesse seien im Vergleich
zur papierbasierten Rechnungsstellung deutliche Einsparungen möglich: Nach Unternehmensangabe
sei die elektronische Zustellung bis
zu 80 Prozent kostengünstiger als
das papierbasierte Verfahren. Diese
Technologie will Pactas jetzt bei
kleinen und mittleren Unternehmen etablieren und in wenigen
Wochen online anbieten. Deutscher
ist parallel auf der Suche nach weimad
teren Investoren.
zu Recht nicht daran, dass die von
ihr nicht berücksichtigten qualitativen Faktoren in jedem Fall eine
Heraufstufung rechtfertigen. Aber
Scope liefert selbst die Entlastung:
Jahresabschlüsse im Mittelstand
werden nämlich „auch heute noch
vorrangig aus steuerlicher Perspektive erstellt, nicht aber mit dem Ziel
der Unternehmenssteuerung und
der Investor Relations“. Die Unternehmen sind in Wahrheit also finanziell stärker. Das kann Scope
nicht quantifizieren, die mit dem
Rating beauftragten Agenturen
durch Gespräche mit dem Management hoffentlich schon. Das Eigeninteresse einer Ratingagentur und
deutsche
Bilanzierungspraktiken
sind also zwei plausible Punkte, die
gegen die Richtigkeit der Ratings
von Scope sprechen. Dumm ist nur:
Das Gefühl, dass die Emittenten
von Mittelstandsbonds im Schnitt
deutlich zu gut benotet sind, wird
baf
man trotzdem nicht los.
Verlag
Herausgeber: FINANCIAL GATES GmbH
Geschäftsführung:
Dr. André Hülsbömer, Volker Sach
60326 Frankfurt am Main
Mainzer Landstraße 199
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a Reval Company, HSBC Trinkaus & Burkhardt
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