Fachveranstaltung Stress

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Inland|11
FREITAG
2. MAI 2014
Berufliche Weiterbildung
Ab in die Natur
Abenteurer trafen
sich im Gampriner Kratzerawald
GAMPRIN Am Montag und Dienstag trafen sich an die 20 junge
Waldabenteurer im Gampriner
Kratzerawald. Sie liessen sich
vom anfänglichen schlechten
Wetter nicht abschrecken und
schufen aus Lehm und Weiden
einen Lehmbackofen. Auch der
Spass kam nicht zu kurz: So
wurde nach Lust und Laune geschaukelt, geklettert und gematscht. Betreut wurden die
Kinder von den Naturpädagoginnen Helene Kind-Thoeny
und Waltraud Wohlwend. «Vielen Dank an alle Kinder, die
sehr f leissig mitgeholfen haben», schreiben die Organisatoren. Mehr Impressionen über
diesen Anlass finden Interessierte auf www.walderleben.li.
(Text: red/pd; Foto: ZVG)
Telefontraining in
der Stein Egerta
SCHAAN Ihre Arbeit am Telefon
macht Ihnen Freude. Sie zeichnen
verantwortlich für die telefonische
Visitenkarte Ihrer Organisation oder
Ihres Unternehmens. Dabei sind einige Punkte zu beachten. Dies gilt
insbesondere bei anspruchsvollen
Gesprächen. Führen Sie Ihr Gespräch professionell von der Begrüssung bis zur Verabschiedung. Inhaltliche Schwerpunkte: Einstieg, Gespräche steuern, Aussagen auf den
Punkt bringen, professionelles Weiterleiten, Fragetechnik, Beschwerden als Chance erkennen, positiver
und erfolgreicher Abschluss des Gesprächs. Das Tagesseminar (Kurs
527) wird von Wolfgang Seidler geleitet und beginnt am Mittwoch, den
21. Mai, um 8.30 Uhr im Seminarzentrum Stein Egerta in Schaan. Anmeldung und Auskunft bei der Erwachsenenbildung Stein Egerta in
Schaan (Telefonnummer: 232 48 22;
E-Mail-Adresse: [email protected]).
(pd)
Das «Schreikind»-Risiko steigt
Vorträge Hinterlässt Stress in der Schwangerschaft Spuren bei den Kindern? An der ersten gemeinsamen Fachveranstaltung der Frauenklinik des Spitals
Grabs und der Beratungsstelle schwanger.li erläuterten Expertinnen die medizinischen und psychologischen Auswirkungen von Stress in der Schwangerschaft.
D
er Mensch an sich ist durch
gesellschaftliche Entwicklungen ständig neuen und
zusätzlichen
Stressfaktoren ausgesetzt. Das betriff t auch
schwangere Frauen, die sich nach
einem anstrengenden Arbeitstag
oder einer Auseinandersetzung mit
dem Partner fragen: Was empfi ndet
mein Baby? Setzt ihm meine Situation zu und kann es allenfalls einen
Schaden für das spätere Leben davontragen? Über diese und weitere
Fragen wurde an der Fachveranstaltung aufgeklärt.
Stress-Rucksack mit auf den Lebensweg bekommt», ist die Leiterin des
Psychologischen Institutes der Universität Zürich überzeugt.
Präventives Programm
Auswirkungen für Mutter und Kind
Neue Studien haben sich mit äusseren und inneren Stressfaktoren von
Schwangeren auseinandergesetzt.
Klar ist – der mütterliche Stress kann
sowohl Auswirkungen auf den Verlauf der Schwangerschaft als auch
und auf die spätere, psychophysiologische Entwicklung des Kindes haben. Mütter, die sich im Dauerstress
befinden, haben vermehrt Frühgeburten und erkranken eher an Bluthochdruck oder Schwangerschaftsdiabetes als andere. Kinder mit einer stressbedingten Vorgeschichte
im Mutterleib haben ein erhöhtes Risiko, zu sogenannten «Schreikindern» zu werden oder später einmal
unter Neurodermitis zu leiden.
«Dass über 40 Gynäkologinnen, Kinder- und Hausärzte sowie Psychiaterinnen und Psychiater aus dem
Rheintal den Weg an unsere abendliche Fachveranstaltung gefunden habe, unterstreicht das Bedürfnis nach
zusätzlichem Wissen unter Experten», freuen sich die Organisatorinnen der ersten Fachveranstaltung,
Seraina Schmid (Leiterin der Frauenklinik Spital Grabs) und Miriam
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Unser Foto zeigt von links: Die Organisatorin Miriam Qammou-Engel (Leiterin der Beratungsstelle schwanger.li), Referentin
Ulrike Ehlert (Psychologisches Institut der Universität Zürich), Referentin Gundula Hebisch (leitende Ärztin Frauenklinik
Kantonsspital Frauenfeld), Mitorganisatorin Seraina Schmid (Leiterin Frauenklinik Spital Grabs). (Foto: ZVG)
Qammou-Engel (Leiterin der Beratungsstelle schwanger.li in Schaan
und Buchs).
Stressoren individuell erkennen
Gundula Hebisch ist leitende Ärztin
an der Frauenklinik des Kantonsspitales Frauenfeld. In ihrem Vortrag erläuterte sie, warum Stress eine herausragende Rolle bei Schwangerschaftsproblemen spielt und welche
stressreduzierenden Massnahmen
sich im Alltag als geeignet erweisen.
«Wichtig ist insbesondere, die Art des
Stressors zu erkennen und diesen anlässlich der Schwangerschaftskont-
rollen herauszufiltern», so die ärztliche Geburtshelferin. Die Stressoren
sind sehr individuell – sie reichen
vom finanziellen Stress über die partnerschaftliche Situation bis hin zur
Angst vor einer schwierigen Geburt
und müssen dementsprechend unterschiedlich behandelt werden. Ziel
der behandelnden Gynäkologen sei,
insbesondere auch jene Stressfaktoren zu erkennen, an welche die Klientin nicht von sich aus denkt.
Grundsätzlich schützt die «natürliche Barriere» der Plazenta das ungeborene Kind vor zu viel Angst und
Aufregung der Mutter. Dennoch –
ungefähr zehn Prozent des mütterlichen Stresshormons Cortisol erreichen den kleinen Organismus und
können so bereits im Bauch Einfluss
auf die Entwicklung des Kindes nehmen. Die Forschungen von Ulrike
Ehlert zeigen deshalb vereinfacht
gesagt: Kinder, deren Mütter im
zweiten Schwangerschaftsdrittel
Stress unterworfen sind, sind in ihrem späteren Leben anfälliger für
Stress. «Körperliche Beschwerden,
eine posttraumatische Belastungsstörung oder eine Depression können nur dann entstehen, wenn man
einen schlecht ausgerüsteten Anti-
Miriam Qammou-Engel zeigte an einem Fallbeispiel auf, wie ein AntiStress-Kurs
die
stressgeplagte
Schwangere präventiv begleiten
kann. Die Leiterin der Beratungsstelle schwanger.li ist überzeugt, dass
ihr wissenschaftlich abgesichertes
Präventionsprogramm Frauen mit
erhöhtem Stresslevel während der
Schwangerschaft entlasten kann. Dabei erlernen Frauen eine einfache,
aber wirkungsvolle Entspannungstechnik und reflektieren ihren Umgang mit den individuellen Stressoren. Der Kurs wird demnächst erstmals ausgeschrieben. Der Auf bau
des Kurses gleicht einer Burn-outProphylaxe, ist jedoch an die Situation der Schwangeren angepasst.
Abschliessend wurde unter Fachkräften diskutiert, dass Stress in der
Schwangerschaft bis zu einem bestimmten Gradnormal durchaus
normal ist, viele Paare «ihre Schwangerschaft» heute jedoch als komplexes Projekt betrachten. Sie erwarten eine perfekte Schwangerschaft,
fordern anschliessend eine perfekte
Geburt und erhoffen sich eine perfekte Kindheit für ihr Neugeborenes, welches später – im Idealfall –
zu einem makellosen Menschen
wird. Die Fachkräfte sind sich einig,
eine ihrer Aufgaben bei schwangeren Müttern und ihren Partnern ist
die Auf klärung der werdenden Eltern, ihre hohen Ansprüche nach
Perfektion wieder abzulegen und
dadurch eine stressfreiere Schwangerschaft zu erleben.
(red/pd)
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