ZP Zackelschaf OOe

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Zuchtprogramm Zackelschaf
1. Zuchtpopulation
Mit Stand vom 5. Juni 2013 sind im Landesverband für Schafzucht und Schafhaltung OÖ 11
Zuchtbetriebe gemeldet, die insgesamt 106 Zuchttiere halten, davon sind 94 weiblich und 12
männlich.
Das Zuchtbuch gliedert sich in ein Hauptbuch mit den Abteilungen A, B und C, sowie ein
Vorbuch. Tiere mit wesentlicher Bedeutung für das Zuchtprogramm finden sich im
Hauptbuch Abteilung A.
Zuchtbetriebe
Betreuungsgebiet
23
Bundesland
Zuchtbetriebe
Burgenland
Oberösterreich
Steiermark
Tirol
3
11
5
4
Zuchttiere im
Hauptbuch, Abteilung A
(männlich)
28
Zuchttiere im
Hauptbuch, Abteilung A
(männlich)
5
4
6
5
Zuchttiere im Hauptbuch
(weiblich)
202
Zuchttiere im Hauptbuch
(weiblich)
28
61
32
48
Anzahl der OÖ. Zuchttiere in den einzelnen Selektionsstufen:
Hauptbuch, Abteilung A
Männliche Zuchttiere: 4
Weibliche Zuchttiere: 22
Hauptbuch, Abteilung B
Weibliche Zuchttiere: 1
Hauptbuch, Abteilung C
Männliche Zuchttiere: 6
Weibliche Zuchttiere: 38
Vorbuch
Männliche Zuchttiere: 2
Weibliche Zuchttiere: 33
Alle angeführten Tiere sind nur im Zuchtbuch des oö. Landesverbandes für Schafzucht und
Haltung eingetragen, es gibt keine Überschneidungen mit Zuchtbüchern von
Zuchtorganisationen der gleichen Rasse.
1.1 Effektive Populationsgröße
Oberösterreich
Anzahl der Zuchtbetriebe: 11
Anzahl von Zuchttieren:
Seite 1
Gesamt: 106
Weibliche: 61
Männliche: 10
Betreuungsgebiet
Anzahl der Zuchtbetriebe: 23
Anzahl von Zuchttieren:
Gesamt: 230
Weibliche: 202
Männliche: 28
Die effektive Populationsgröße in OÖ beträgt: 34; im Betreuungsgebiet: 112.
Formel: 4 x weibliche x männliche / weibliche + männliche = effekt. Populationsgröße
1.2. Anbindung an andere Populationen:
erfolgt durch gegenseitigen Austausch und Einsatz von Zuchttieren, die im Hauptbuch
eingetragen sind und aus Populationen anerkannter Zuchtorganisationen stammen.
Fallweise kommt es zu Importen aus Ungarn, dem Ursprungsland dieser Rasse. 2012 wurde
ein Widder aus der Steiermark in das oö. Zuchtbuch eingetragen.
2. Zuchtziel
2.1. Beschreibung, Rassenmerkmale:
Zuchtgeschichte:
Es wird allgemein angenommen, dass die Ungarn diese Rasse bereits mitbrachten, als sie vor
1100 Jahren ihren jetzigen Lebensraum einnahmen. Bis zum 18. Jahrhundert war sie die
häufigste Schafrasse in Ungarn.
Rassenbeschreibung:
Das Zackelschaf ist ein kleines mit mittelgroßes, lebhaftes und scheues Schaf und kommt in
zwei Farbschlägen – weiß oder schwarz – vor, die nicht vermischt werden sollen. Das Vlies
weist eine grobe, lockige Mischwolle auf und soll grundsätzlich einfärbig sein. Der Bauch ist
normalerweise unbewollt.
Der Kopf mit bewollter Stirn (Schaupe) ist länglich. Die kleinen Ohren werden waagrecht
abstehend getragen und bei Gefahr aufgerichtet. Beide Geschlechter weisen korkenzieherartig
gedrehte, gerade aufwärts gerichtete Hörner auf, die bei weiblichen Tieren kürzer und kleiner
sind. Die Tiere sind feingliedrig, haben trockene Gelenke, einen schmalen Rücken und tiefen
Brustkorb. Die Tiere sind etwas überbaut.
Zackelschafe haben einen streng saisonalen Zyklus mit einmaliger jährlicher Ablammung
(Jänner, Februar). Der Anteil der Zwillingsgeburten liegt bei 5 – 15 %.
Die Tiere sind anspruchslos und zeichnen sich durch Robustheit, Winterhärte,
Leichtlammigkeit und Krankheitsunanfälligkeit aus. Bei entsprechender Fütterung weisen
auch ältere Schafe keinen unerwünschten Schafbeigeschmack auf.
Leistungsdaten:
Fruchtbarkeit:
Erstablammalter:
Jährlingsgewicht Widder
Jährlingsgewicht Schafe
Altwidder:
Schafe:
1,05 - 1,15 Lämmer pro Jahr
bis 20 Monate
ca. 50 kg
ca. 40 kg
ca. 60 kg
ca. 45 kg
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Wolle:
Widder
Schafe
3,0 - 4,0 kg
2,0 – 3,0 kg
Zuchtziel:
Verbreiterung der genetischen Basis unter Beibehaltung des ursprünglichen Phänotyps.
2.2. Erbfehler:
Auftretende Erbfehler sind: Ober- und Unterkieferverkürzung, Binnenhodigkeit, Brüche
(Nabelbruch), Wassersucht, Spaltgaumen und Afterlosigkeit.
2.3. Art der Zucht:
Beim Zackelschaf wird Erhaltungszucht betrieben.
3. Zuchtmethode
Die einzig zulässige Zuchtmethode ist die Reinzucht, es sind keine Fremdrassen zugelassen.
4. Zuchtbuch
4.1. Aufbau des Zuchtbuches:
Das Zuchtbuch gliedert sich in
 Hauptbuch (Abteilungen A,B und C)
 Vorbuch
Im Vorbuch befinden sich noch alte Tiere, die für den Aufbau des Bestandes wertvoll waren.
Der Aufbau des Zuchtbuches mit Unterteilungen und Leistungskriterien ist in der
Zuchtbucheinteilung festgelegt (siehe Beilage).
4.2. System der Tierkennzeichnung:
Die in Zuchtbetrieben gehaltenen und im Zuchtbuch eingetragenen Tiere, sowie ihre
Nachkommen müssen nach der Verordnung (EG) Nr. 21/2004 sowie den Vorgaben der
Tierkennzeichnungs- und Registrierungsverordnung 2009 (BGBL. Nr. 291/2009)
gekennzeichnet werden.
Der Tierhalter muss die neu geborenen Tiere mit 2 identen Ohrmarken am linken und rechten
Ohr nach dem Prinzip der Lebensnummernvergabe innerhalb von 7 Tagen nach der Geburt
kennzeichnen. Zulässig ist die Form der elektronischen Kennzeichnung.
Diese erfolgt nach dem Prinzip der Lebensnummernvergabe innerhalb von 7 Tagen nach der
Geburt mit 2 identen Ohrmarkennummern am linken und rechten Ohr, wovon eine Ohrmarke
elektronisch ausgeführt ist.
4.3. System der Aufzeichnung im Zuchtbuch:
Das Zuchtbuch wird elektronisch geführt, wobei alle notwendigen Angaben und Änderungen
in einer zentralen Datenbank gespeichert werden. Die Erfassung und Aufbereitung der Daten
im Zuchtbuch wird durch die Zuchtorganisation durchgeführt. Die Daten der beauftragten
Stellen für Leistungsprüfung werden ebenfalls durch die Zuchtorganisation in die zentrale
Datenbank SCHAZI (Schaf- und Ziegendatenverbund) eingepflegt, dessen Betreiber der
österreichische Bundesverband für Schafe und Ziegen (ÖBSZ) ist. Die Durchführung der
Seite 3
Berechnung erfolgt durch die ZuchtData EDV-Dienstleistungen GmbH, Dresdner Straße
89/19, 1200 Wien
Es enthält mindestens folgende Angaben:

Ohrmarke

Art der Kennzeichnung (2 Ohrmarken oder Ohrmarke + elektr. Ohrmarke oder
Ohrmarke + Fesselband), die Art der Kennzeichnung wird im Zuchtbuch
vermerkt.

Name des Tieres

Rasse

Geschlecht

Geburtsdatum

Geburtstyp

Totgeburten und verendete Lämmer innerhalb von 48 Stunden ab Geburt

Originallebensnummer (bei Tieren aus Drittlandimporten)

Einstufung im Zuchtbuch

Name und Anschrift des Züchters

Name und Anschrift des Besitzers/Halters

Zugangs- und Abgangsdatum

Ergebnis der Abstammungskontrolle, Eintrag der Tagblattnummer (falls
vorhanden)

Farbschlag (schwarz oder weiß)

Ergebnisse der Leistungsprüfung und Zuchtwertschätzung

Geburtsdaten von Nachkommen

Belegdatum mit Angabe des Vatertieres

Prämierungen

Erbfehler und genetische Besonderheiten

Ausstellungsdatum und Empfänger von Zucht- bzw. Herkunftsbescheinigung

Die Abstammung des Zuchttieres mit Angabe zumindest seiner Eltern und
Großeltern
Um die Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten, wird bei allen Änderungen im Zuchtbuch das
Datum und die durchführende Person automatisch dokumentiert und abgespeichert.
4.4. Melde- und Erfassungssystem:
4.4.1. Aufgaben des Züchters:
 Die Meldung des Züchters an den Zuchtverband mittels „Ablammmeldung“
schriftlich oder elektronisch (Herdenmanager) innerhalb von 90 Tagen enthält
folgende Angaben:
 Ohrmarkennummer des Zuchttieres
 Bezeichnung der Rasse und der Tierart
 Geburtsdatum des Zuchttieres
 Geburtstyp des Zuchttieres
 Geschlecht des Zuchttieres
 Ohrmarkennummern der Elterntiere
 Name und Anschrift des Züchters
 Meldung des Züchters an den Zuchtverband mittels „Verbringungsmeldung“
schriftlich oder elektronisch (Herdenmanager) innerhalb von 90 Tagen enthält
folgende Angaben:
Seite 4

Datum des Zu- und Abganges von Zuchttieren mit Ohrmarkennummer
 Missbildungen, genetische Besonderheiten und Erbfehler (Ober- und
Unterkieferverkürzung (Fisch- und Saumaul), Binnenhodigkeit, Brüche (Nabelbruch),
Wassersucht, Spaltgaumen und Afterlosigkeit) sind vom Züchter an den Zuchtverband
mit der „Ablammmeldung“ zu melden.
4.4.2. Aufgaben des Zuchtverbandes:
Erfassung von
 Allen bekannten Vorfahrensgenerationen
 Ohrmarke und Name der Eltern des Zuchttieres
 Geburtsdatum, Geburtstyp und Geschlecht der Eltern
 Die Einstufung des Zuchttieres im Zuchtbuch
 Exterieurbewertungen
 Leistungsdaten und Zuchtlinie der Eltern
 Tagblattnummer der DNA Genotypen Analyse (Abstammungskontrolle)
 Datum und Empfänger der ausgestellten Zuchtbescheinigung
Die Eintragung der Daten im Zuchtbuch findet spätestens 6 Monate nach Eintritt des
Ereignisses statt. Die für die Eintragung relevanten Unterlagen werden mindestens 5 Jahre
aufbewahrt.
Bei einer Abstammungsüberprüfung mittels DNA sind diese Unterlagen mindestens bis zum
Abgang des Tieres aus dem Zuchtbuch aufzubewahren.
4.5. Interne Kontrolle:
4.5.1. Abstammungskontrolle
Die Abstammungsüberprüfung wird mittels einer DNA-Analyse durchgeführt.
Zur Absicherung der angegebenen Abstammung werden alle im betreffenden Jahr ins
Hauptbuch A aufgenommenen männlichen Zuchttiere väterlich und mütterlich auf ihre
Abstammung überprüft.
Bei allen jährlich eingetragenen Widdermüttern erfolgt eine Abstammungsüberprüfung
väterlicherseits.
Bei weiblichen neu eingetragenen Tieren erfolgt eine stichprobenweise Untersuchung auf
väterliche Abstammung im Umfang von zumindest 1%, mindestens jedoch 1 Tier jährlich..
Die Stichproben werden von der Zuchtorganisation ausgewählt.
Bei der Haltung von mehreren Vatertieren in einer Herde werden bei allen Nachkommen, die
in das Zuchtbuch eingetragen werden sollen, Abstammungsüberprüfungen durchgeführt.
4.5.2. Plausibilitätsprüfung
Alle Eingaben in das Zuchtbuch sind mit rechnerischen Plausibilitätsprüfungen hinterlegt.
Das Ergebnis der Prüfungen sind Fehlerlisten, die vom Zuchtverband bearbeitet werden.
Seite 5
5. Leistungsprüfung
5.1. Hauptleistungsmerkmal Fruchtbarkeit
5.1.1 Hilfsmerkmale
 Anzahl der lebend und tot geborenen Lämmer
 Erstlammalter
 Zwischenlammzeit
 Zwillingsprozente
Ergebnisdarstellung:
Das Ergebnis wird in Form des Aufzuchtindex dargestellt. Der Aufzuchtindex ist ein
Zuchtwert.
5.1.2 Methode
Die Basisdaten für den Aufzuchtindex werden im Feld erhoben. Die Berechnung erfolgt
nach Eingabe der Basisdaten EDV-unterstützt.
5.1.3. Erfasste Tiergruppen
Der Aufzuchtindex wird bei allen Tieren im Zuchtbuch berechnet.
5.1.4. Zeitlicher Aspekt
Der Aufzuchtindex wird bei weiblichen Tieren nach jeder Ablammung und bei
männlichen Tieren jährlich errechnet.
5.2. Weiteres Leistungsmerkmal Exterieur
Als Exterieur bezeichnet man das äußere Erscheinungsbild des Tieres.
 Die Exterieurbewertung erfolgt durch ausgebildetes Zuchtverbandspersonal oder
geschulte Bewerter
5.2.1. Hilfsmerkmale
 Typ
 Rahmen
 Form
 Fundament
 Wolle
Ergebnisdarstellung:
Für alle Hilfsmerkmale werden Noten von 1- 9 vergeben. Aus diesen Noten ergibt sich die
Exterieurklasse. (siehe Tabelle Seite 8)
Seite 6
Typ:
Die Typnote umfasst den Rassetyp, die Hornstellung und Horndrehung, den Ausdruck und
den Kopf.
Note
Bezeichnung
9
ausgezeichnet
8
sehr gut
7
überdurchschnittlich
gut
6
gut
5
4
3
2
1
durchschnittlich
ausreichend
mangelhaft
schlecht
Sehr schlecht
Bedeutung
Besonders rassentypische Tiere mit hervorragendem
Ausdruck, Kopfausprägung und ausgezeichneter
Hornstellung (V-förmig, gleichmäßige Drehung)
Tiere die vom Idealtier in einem Beurteilungskriterium leicht
abweichen
Tiere mit leichten Mängeln im Ausdruck und der Behornung
Tiere, die im Typ insgesamt noch über dem Durchschnitt
liegen
Im Typ durchschnittliche Tiere
Tiere, die in den Typkriterien unter dem Durchschnitt liegen
Tiere, die im Typ nicht mehr entsprechen
Tiere mit groben Typfehlern
Rassenuntypisch
Rahmen:
Die Bewertung des Rahmens bezieht sich auf Körpergröße, Körperlänge, Bemuskelung,
Brustbreite, Rippenwölbung und Flankentiefe des Tieres.
Note
Bezeichnung
9
ausgezeichnet
8
sehr gut
7
überdurchschnittlich
gut
6
gut
5
durchschnittlich
4
ausreichend
3
2
1
mangelhaft
schlecht
Sehr schlecht
Bedeutung
In Körperlänge, Körpertiefe, Körperbreite, in Widerristhöhe
und Rippenwölbung ausgezeichnete Tiere
Tiere, die in einem den Rahmen bestimmenden Körpermaß
nicht voll entsprechen
Tiere, die im Rahmen noch gut entsprechen; übergroße Tiere
Tiere, die im Rahmen insgesamt noch über dem Durchschnitt
liegen
Im Rahmen durchschnittliche Tiere
Tiere, die in den Körpermaßen unter dem Durchschnitt
liegen
Tiere, die im Rahmen nicht mehr entsprechen
Kleine, schmale und kurze Tiere
Zwergwuchs
Seite 7
Form:
Bei der Bewertung der Form werden die äußerlichen Formmerkmale von Schulter, Rücken,
Becken, Geschlossenheit der Körperpartien beachtet. Die Ausprägung der Hoden bei
männlichen Tieren und Euterform bei weiblichen Tieren sowie das Zahnbild werden als
Formmerkmal bewertet.
Bezeichnung
9
ausgezeichnet
8
sehr gut
7
überdurchschnittlich
gut
6
gut
5
4
3
2
1
durchschnittlich
ausreichend
mangelhaft
schlecht
Sehr schlecht
Bedeutung
In Schulter-, Rücken- und Beckenausprägung sowie der
Geschlossenheit und der Ausprägung der
Geschlechtsmerkmale (Hoden und Euter)sowie des
Zahnbildes ausgezeichnet
Tiere die vom Idealtier in einem Merkmal leicht abweichen
Tiere mit leichten Mängeln in der Oberlinie und der
Ausprägung der wertbestimmenden Partien
Tiere mit mehreren kleinen Mängeln
Tiere die den Rassendurchschnitt verkörpern
Tiere mit stärkeren Mängeln
Tiere mit einem nutzungsbeschränkenden Mangel
Mehrere große Mängel
Grobe, die Tiergesundheit beeinträchtigende Mängel
Fundament:
Die Bewertung des Fundaments bezieht sich auf die Ausbildung des Fußwerkes, Beinstellung,
Fesselung und Klauenstabilität.
Note
Bezeichnung
9
ausgezeichnet
8
sehr gut
7
überdurchschnittlich
gut
6
gut
5
4
3
2
1
durchschnittlich
ausreichend
mangelhaft
schlecht
Sehr schlecht
Bedeutung
Tiere mit ausgezeichnetem Fundament, korrekte Fußstellung
und mit elastischem feinen Fuß
korrekte Fußstellung, sicheres Fundament
Sehr gutes Fundament mit einem leichten Mangel
noch überdurchschnittliches Fundament, mit leichten
Mängeln
durchschnittliches Fundament
leicht durchtrittig
stark durchtrittig, fesselweich
Stellungsfehler, fehlgebildete Klauen
Stellungsfehler, Spreizklaue, durchtrittig
Seite 8
Wolle :
Die Wolle wird nach rassenspezifischen Merkmalen auf Ausgeglichenheit, Feinheit, Dichte
und Farbreinheit (rein weiß oder rein schwarz)beurteilt.
Note
Bezeichnung
9
ausgezeichnet
8
sehr gut
7
überdurchschnittlich
gut
6
gut
5
4
durchschnittlich
ausreichend
3
mangelhaft
2
1
schlecht
Sehr schlecht
Bedeutung
Im Wollvlies rassetypische Mischwolle, einheitliche
Wollfarbe (keine Vermischung zw. weiß und schwarz)
Tiere, die in einem Wollmerkmal nicht voll entsprechen
Tiere, die im Wollkleid noch gut entsprechen
Tiere, die im Wollkleid insgesamt noch über dem
Durchschnitt liegen
Im Wollkleid durchschnittliche Tiere
Tiere, die im Wollkleid unter dem Durchschnitt liegen
Tiere, die im Wollkleid nicht mehr entsprechen,
rasseuntypisch
Grobe Mängel im Wollkleid
Farbfehler im Wollkleid, Hungerwolle
5.2.2. Exterieurbewertung männlicher Zuchttiere
 Erfolgt im Rahmen einer Feldprüfung
 Erstbewertung ab einem Alter von 9 Monaten
 Einmalige Nachbewertung bis zu einem Alter von 24 Monaten ist möglich (Gültigkeit
hat die jeweils zuletzt durchgeführte Bewertung)
 Mutter und Vater muss im Hauptbuch A eingetragen sein
 Vater muss im Hauptbuch A eingetragen sein
Mindestanforderungen Exterieurklassen
Exterieurklasse
Ia
Ib
IIa
IIb
3x7
3x6
5x5
Eine Note < 5
2x8
2x7
5.2.3. Exterieurbewertung weiblicher Zuchttiere
 Erfolgt im Rahmen einer Feldprüfung
 Erstbewertung ab einem Alter von 6 Monaten
 Einmalige Nachbewertung bis zu einem Alter von 24 Monaten ist möglich (Gültigkeit
hat die jeweils zuletzt durchgeführte Bewertung)
Mindestanforderungen Exterieurklassen
Exterieurklasse
Ia
Ib
IIa
IIb
3x7
3x6
3x5
5x4
2x8
2x7
2x6
Seite 9
6. Zuchtwertschätzung:
Aufzuchtindex:

Der Aufzuchtindex zur Beschreibung der Fruchtbarkeit eines Schafes wird
folgendermaßen berechnet:
AI= 100 +fsc*(b01*(nl-nsoll)Tier + b02*(nl-nsoll)Mutter + b03*(nl-nsoll)v. Großmutter)
wobei:
fsc = Skalierungsfaktor (für Standardabweichung 12 Punkte)
b01, b02, b03 die Indexgewichte für die Information des Tieres selbst, seiner Mutter und seiner
väterlichen Großmutter
nl = (geborene + aufgezogene Lämmer bzw. Kitze)/2
nsoll = μ + Steigung x Alter (= rassenspezifische durchschnittliche Anzahl an Nachkommen
zu einem bestimmten Alter); aus vorliegenden Daten geschätzte Regression)



Der Aufzuchtindex ist eine stark vereinfachte Zuchtwertschätzung.
Fruchtbarkeitsvergleich in der Population
Die Indexgewichte für das Tier, seine Mutter und väterliche Großmutter hängen von
der Heritabilität des Merkmals (h² = 0,10), der Anzahl der Leistungsinformationen und
der Wiederholbarkeit (w = 0,30) ab und können nur gemeinsam abgeleitet werden.
 Die Berücksichtigung des Wertes 100 sowie des rassespezifischen Skalierungsfaktors
fsc ergibt den Aufzuchtindex. Er ist auf ein Mittel von 100 und eine
Standardabweichung von 12 Punkten standardisiert.
 Die
Bedeutung
an
Vorfahrenleistungen
nimmt
mit
zunehmender
Eigenleistungsinformation ab. Der Aufzuchtindex ändert sich, wenn das Tier selbst,
seine Mutter oder seiner väterliche Großmutter ablammt.
Die Berechnung des Aufzuchtindex erfolgt in der österreichweit zentralen Datenbank
(SCHAZI), dessen Betreiber der österreichische Bundesverband für Schafe und Ziegen
(ÖBSZ) ist. Die Durchführung der Berechnung erfolgt durch die ZuchtData EDVDienstleistungen GmbH, Dresdner Straße 89/19, 1200 Wien
Es erfolgt einmal jährlich eine Aktualisierung des AI Durchschnittsvergleich über eine
vierjährige Referenzpopulation (z.B. für AI Durchschnittsvergleichwert 2010 Berechnung –
Referenzpopulation 2002 – 2005).
Seite 10
7. Zuchtverwendung der selektierten Tiere:
7.1. Selektionsstufen und Abfolge: Skizze über den Selektionsablauf / Schema am
Beispiel eines Zuchtjahres (OÖ 2012)
Für männliche Tiere:
4 Zuchtwidder
Abteilung A
x
22 Widdermütter
Abteilung A
12 Lämmer männlich (1,03 aufgezogene Lä/MS)
Vorselektion - Mindestanforderungen
(Exterieur + Fruchtbarkeit)
Leistungsprüfung Exterieur
2 jährlich neu anerkannte Zuchtwidder
Abteilung A
10 männliche Tiere
gemerzt
2 Zuchtwidder
Seite 11
Für weibliche Tiere:
4 Zuchtwidder
Abteilung A
x
94 weibl. Zuchtschafe
47 Lämmer weiblich (1,03 Lä/MS)
Vorselektion - Mindestanforderungen
(Exterieur)
20 jährl. neu anerkannte
Widdermütter
Abteilung A
5 jährl. neu anerkannte
weibl. Zuchttiere
Abteilung B
22 weibliche Tiere
gemerzt
7.2. Zusätzliche Anforderungen an eine Widdermutter
 Exterieurbewertung mindestens 2x6 und 3x 5 (= IIa-Bewertung)
 Fruchtbarkeit mindestens AI 85
 Widdermütter können nur dann anerkannt werden, wenn der Vater im Hauptbuch
Abteilung A und die Mutter im Hauptbuch Abteilung A bzw. B eingetragen sind
7.3. Gezielte Anpaarung
Die verantwortliche Organisation (VO) hat neben der Verantwortung für die Umsetzung des
Zuchtprogramms bei der Rasse Zackelschaf die entsprechende Anpaarungsempfehlung mit
dem Heterosisprogramm (auf Pedigreebasis) umzusetzen. Das betreffende Modul ist im
Herdebuchprogramm (Schazi) integriert. In die Berechnung gehen alle vorhandenen
Abstammungsdaten ein.
Die einheitliche Umsetzung erfolgt nach folgender Vorgangsweise:
-
Feststellung aller belegfähigen Tiere des Zuchtbetriebes
Eruierung aller verfügbaren Vatertiere
Anlage eines aktuellen Widderpools im SCHAZIE durch die verantwortliche
Organisation
Anpaarung der Herde an den Widderpool mit der Liste der verfügbaren Vatertiere
Einzeltieranpaarung: Liste des Verwandtschaftsgrades des eingesetzten Widders in der
Herde zur Information des Züchters
Die Nachzucht (weiblich und männlich) darf einen von der verantwortlichen
Organisation festgelegten Inzuchtkoeffizienten nicht übersteigen.
Seite 12
Die Belegungen sind verpflichtend
Anpaarungsempfehlung durchzuführen.
auf
Basis
der
von
der
ZO
erstellten
8. Erfolgskontrolle:
Zur Erfolgskontrolle des Zuchtprogramms werden folgende Daten in einer Zeitreihe über 5
Jahre dargestellt:
 Bestandesentwicklung
 Fruchtbarkeitsdaten
 Inzuchtentwicklung
 Entwicklung des Exterieurs
 Entwicklung der Farbschläge
Die erhobenen Daten werden in Statistiken zusammengefasst und mit den Daten der Vorjahre
verglichen. Wenn der bereits sehr hohe Level der Vorjahre gehalten bzw. geringfügig
verbessert werden kann, zählt dies als Erfolg.
Seite 13
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