Zuchtprogramm Zackelschaf 1. Zuchtpopulation Mit Stand vom 5. Juni 2013 sind im Landesverband für Schafzucht und Schafhaltung OÖ 11 Zuchtbetriebe gemeldet, die insgesamt 106 Zuchttiere halten, davon sind 94 weiblich und 12 männlich. Das Zuchtbuch gliedert sich in ein Hauptbuch mit den Abteilungen A, B und C, sowie ein Vorbuch. Tiere mit wesentlicher Bedeutung für das Zuchtprogramm finden sich im Hauptbuch Abteilung A. Zuchtbetriebe Betreuungsgebiet 23 Bundesland Zuchtbetriebe Burgenland Oberösterreich Steiermark Tirol 3 11 5 4 Zuchttiere im Hauptbuch, Abteilung A (männlich) 28 Zuchttiere im Hauptbuch, Abteilung A (männlich) 5 4 6 5 Zuchttiere im Hauptbuch (weiblich) 202 Zuchttiere im Hauptbuch (weiblich) 28 61 32 48 Anzahl der OÖ. Zuchttiere in den einzelnen Selektionsstufen: Hauptbuch, Abteilung A Männliche Zuchttiere: 4 Weibliche Zuchttiere: 22 Hauptbuch, Abteilung B Weibliche Zuchttiere: 1 Hauptbuch, Abteilung C Männliche Zuchttiere: 6 Weibliche Zuchttiere: 38 Vorbuch Männliche Zuchttiere: 2 Weibliche Zuchttiere: 33 Alle angeführten Tiere sind nur im Zuchtbuch des oö. Landesverbandes für Schafzucht und Haltung eingetragen, es gibt keine Überschneidungen mit Zuchtbüchern von Zuchtorganisationen der gleichen Rasse. 1.1 Effektive Populationsgröße Oberösterreich Anzahl der Zuchtbetriebe: 11 Anzahl von Zuchttieren: Seite 1 Gesamt: 106 Weibliche: 61 Männliche: 10 Betreuungsgebiet Anzahl der Zuchtbetriebe: 23 Anzahl von Zuchttieren: Gesamt: 230 Weibliche: 202 Männliche: 28 Die effektive Populationsgröße in OÖ beträgt: 34; im Betreuungsgebiet: 112. Formel: 4 x weibliche x männliche / weibliche + männliche = effekt. Populationsgröße 1.2. Anbindung an andere Populationen: erfolgt durch gegenseitigen Austausch und Einsatz von Zuchttieren, die im Hauptbuch eingetragen sind und aus Populationen anerkannter Zuchtorganisationen stammen. Fallweise kommt es zu Importen aus Ungarn, dem Ursprungsland dieser Rasse. 2012 wurde ein Widder aus der Steiermark in das oö. Zuchtbuch eingetragen. 2. Zuchtziel 2.1. Beschreibung, Rassenmerkmale: Zuchtgeschichte: Es wird allgemein angenommen, dass die Ungarn diese Rasse bereits mitbrachten, als sie vor 1100 Jahren ihren jetzigen Lebensraum einnahmen. Bis zum 18. Jahrhundert war sie die häufigste Schafrasse in Ungarn. Rassenbeschreibung: Das Zackelschaf ist ein kleines mit mittelgroßes, lebhaftes und scheues Schaf und kommt in zwei Farbschlägen – weiß oder schwarz – vor, die nicht vermischt werden sollen. Das Vlies weist eine grobe, lockige Mischwolle auf und soll grundsätzlich einfärbig sein. Der Bauch ist normalerweise unbewollt. Der Kopf mit bewollter Stirn (Schaupe) ist länglich. Die kleinen Ohren werden waagrecht abstehend getragen und bei Gefahr aufgerichtet. Beide Geschlechter weisen korkenzieherartig gedrehte, gerade aufwärts gerichtete Hörner auf, die bei weiblichen Tieren kürzer und kleiner sind. Die Tiere sind feingliedrig, haben trockene Gelenke, einen schmalen Rücken und tiefen Brustkorb. Die Tiere sind etwas überbaut. Zackelschafe haben einen streng saisonalen Zyklus mit einmaliger jährlicher Ablammung (Jänner, Februar). Der Anteil der Zwillingsgeburten liegt bei 5 – 15 %. Die Tiere sind anspruchslos und zeichnen sich durch Robustheit, Winterhärte, Leichtlammigkeit und Krankheitsunanfälligkeit aus. Bei entsprechender Fütterung weisen auch ältere Schafe keinen unerwünschten Schafbeigeschmack auf. Leistungsdaten: Fruchtbarkeit: Erstablammalter: Jährlingsgewicht Widder Jährlingsgewicht Schafe Altwidder: Schafe: 1,05 - 1,15 Lämmer pro Jahr bis 20 Monate ca. 50 kg ca. 40 kg ca. 60 kg ca. 45 kg Seite 2 Wolle: Widder Schafe 3,0 - 4,0 kg 2,0 – 3,0 kg Zuchtziel: Verbreiterung der genetischen Basis unter Beibehaltung des ursprünglichen Phänotyps. 2.2. Erbfehler: Auftretende Erbfehler sind: Ober- und Unterkieferverkürzung, Binnenhodigkeit, Brüche (Nabelbruch), Wassersucht, Spaltgaumen und Afterlosigkeit. 2.3. Art der Zucht: Beim Zackelschaf wird Erhaltungszucht betrieben. 3. Zuchtmethode Die einzig zulässige Zuchtmethode ist die Reinzucht, es sind keine Fremdrassen zugelassen. 4. Zuchtbuch 4.1. Aufbau des Zuchtbuches: Das Zuchtbuch gliedert sich in Hauptbuch (Abteilungen A,B und C) Vorbuch Im Vorbuch befinden sich noch alte Tiere, die für den Aufbau des Bestandes wertvoll waren. Der Aufbau des Zuchtbuches mit Unterteilungen und Leistungskriterien ist in der Zuchtbucheinteilung festgelegt (siehe Beilage). 4.2. System der Tierkennzeichnung: Die in Zuchtbetrieben gehaltenen und im Zuchtbuch eingetragenen Tiere, sowie ihre Nachkommen müssen nach der Verordnung (EG) Nr. 21/2004 sowie den Vorgaben der Tierkennzeichnungs- und Registrierungsverordnung 2009 (BGBL. Nr. 291/2009) gekennzeichnet werden. Der Tierhalter muss die neu geborenen Tiere mit 2 identen Ohrmarken am linken und rechten Ohr nach dem Prinzip der Lebensnummernvergabe innerhalb von 7 Tagen nach der Geburt kennzeichnen. Zulässig ist die Form der elektronischen Kennzeichnung. Diese erfolgt nach dem Prinzip der Lebensnummernvergabe innerhalb von 7 Tagen nach der Geburt mit 2 identen Ohrmarkennummern am linken und rechten Ohr, wovon eine Ohrmarke elektronisch ausgeführt ist. 4.3. System der Aufzeichnung im Zuchtbuch: Das Zuchtbuch wird elektronisch geführt, wobei alle notwendigen Angaben und Änderungen in einer zentralen Datenbank gespeichert werden. Die Erfassung und Aufbereitung der Daten im Zuchtbuch wird durch die Zuchtorganisation durchgeführt. Die Daten der beauftragten Stellen für Leistungsprüfung werden ebenfalls durch die Zuchtorganisation in die zentrale Datenbank SCHAZI (Schaf- und Ziegendatenverbund) eingepflegt, dessen Betreiber der österreichische Bundesverband für Schafe und Ziegen (ÖBSZ) ist. Die Durchführung der Seite 3 Berechnung erfolgt durch die ZuchtData EDV-Dienstleistungen GmbH, Dresdner Straße 89/19, 1200 Wien Es enthält mindestens folgende Angaben: Ohrmarke Art der Kennzeichnung (2 Ohrmarken oder Ohrmarke + elektr. Ohrmarke oder Ohrmarke + Fesselband), die Art der Kennzeichnung wird im Zuchtbuch vermerkt. Name des Tieres Rasse Geschlecht Geburtsdatum Geburtstyp Totgeburten und verendete Lämmer innerhalb von 48 Stunden ab Geburt Originallebensnummer (bei Tieren aus Drittlandimporten) Einstufung im Zuchtbuch Name und Anschrift des Züchters Name und Anschrift des Besitzers/Halters Zugangs- und Abgangsdatum Ergebnis der Abstammungskontrolle, Eintrag der Tagblattnummer (falls vorhanden) Farbschlag (schwarz oder weiß) Ergebnisse der Leistungsprüfung und Zuchtwertschätzung Geburtsdaten von Nachkommen Belegdatum mit Angabe des Vatertieres Prämierungen Erbfehler und genetische Besonderheiten Ausstellungsdatum und Empfänger von Zucht- bzw. Herkunftsbescheinigung Die Abstammung des Zuchttieres mit Angabe zumindest seiner Eltern und Großeltern Um die Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten, wird bei allen Änderungen im Zuchtbuch das Datum und die durchführende Person automatisch dokumentiert und abgespeichert. 4.4. Melde- und Erfassungssystem: 4.4.1. Aufgaben des Züchters: Die Meldung des Züchters an den Zuchtverband mittels „Ablammmeldung“ schriftlich oder elektronisch (Herdenmanager) innerhalb von 90 Tagen enthält folgende Angaben: Ohrmarkennummer des Zuchttieres Bezeichnung der Rasse und der Tierart Geburtsdatum des Zuchttieres Geburtstyp des Zuchttieres Geschlecht des Zuchttieres Ohrmarkennummern der Elterntiere Name und Anschrift des Züchters Meldung des Züchters an den Zuchtverband mittels „Verbringungsmeldung“ schriftlich oder elektronisch (Herdenmanager) innerhalb von 90 Tagen enthält folgende Angaben: Seite 4 Datum des Zu- und Abganges von Zuchttieren mit Ohrmarkennummer Missbildungen, genetische Besonderheiten und Erbfehler (Ober- und Unterkieferverkürzung (Fisch- und Saumaul), Binnenhodigkeit, Brüche (Nabelbruch), Wassersucht, Spaltgaumen und Afterlosigkeit) sind vom Züchter an den Zuchtverband mit der „Ablammmeldung“ zu melden. 4.4.2. Aufgaben des Zuchtverbandes: Erfassung von Allen bekannten Vorfahrensgenerationen Ohrmarke und Name der Eltern des Zuchttieres Geburtsdatum, Geburtstyp und Geschlecht der Eltern Die Einstufung des Zuchttieres im Zuchtbuch Exterieurbewertungen Leistungsdaten und Zuchtlinie der Eltern Tagblattnummer der DNA Genotypen Analyse (Abstammungskontrolle) Datum und Empfänger der ausgestellten Zuchtbescheinigung Die Eintragung der Daten im Zuchtbuch findet spätestens 6 Monate nach Eintritt des Ereignisses statt. Die für die Eintragung relevanten Unterlagen werden mindestens 5 Jahre aufbewahrt. Bei einer Abstammungsüberprüfung mittels DNA sind diese Unterlagen mindestens bis zum Abgang des Tieres aus dem Zuchtbuch aufzubewahren. 4.5. Interne Kontrolle: 4.5.1. Abstammungskontrolle Die Abstammungsüberprüfung wird mittels einer DNA-Analyse durchgeführt. Zur Absicherung der angegebenen Abstammung werden alle im betreffenden Jahr ins Hauptbuch A aufgenommenen männlichen Zuchttiere väterlich und mütterlich auf ihre Abstammung überprüft. Bei allen jährlich eingetragenen Widdermüttern erfolgt eine Abstammungsüberprüfung väterlicherseits. Bei weiblichen neu eingetragenen Tieren erfolgt eine stichprobenweise Untersuchung auf väterliche Abstammung im Umfang von zumindest 1%, mindestens jedoch 1 Tier jährlich.. Die Stichproben werden von der Zuchtorganisation ausgewählt. Bei der Haltung von mehreren Vatertieren in einer Herde werden bei allen Nachkommen, die in das Zuchtbuch eingetragen werden sollen, Abstammungsüberprüfungen durchgeführt. 4.5.2. Plausibilitätsprüfung Alle Eingaben in das Zuchtbuch sind mit rechnerischen Plausibilitätsprüfungen hinterlegt. Das Ergebnis der Prüfungen sind Fehlerlisten, die vom Zuchtverband bearbeitet werden. Seite 5 5. Leistungsprüfung 5.1. Hauptleistungsmerkmal Fruchtbarkeit 5.1.1 Hilfsmerkmale Anzahl der lebend und tot geborenen Lämmer Erstlammalter Zwischenlammzeit Zwillingsprozente Ergebnisdarstellung: Das Ergebnis wird in Form des Aufzuchtindex dargestellt. Der Aufzuchtindex ist ein Zuchtwert. 5.1.2 Methode Die Basisdaten für den Aufzuchtindex werden im Feld erhoben. Die Berechnung erfolgt nach Eingabe der Basisdaten EDV-unterstützt. 5.1.3. Erfasste Tiergruppen Der Aufzuchtindex wird bei allen Tieren im Zuchtbuch berechnet. 5.1.4. Zeitlicher Aspekt Der Aufzuchtindex wird bei weiblichen Tieren nach jeder Ablammung und bei männlichen Tieren jährlich errechnet. 5.2. Weiteres Leistungsmerkmal Exterieur Als Exterieur bezeichnet man das äußere Erscheinungsbild des Tieres. Die Exterieurbewertung erfolgt durch ausgebildetes Zuchtverbandspersonal oder geschulte Bewerter 5.2.1. Hilfsmerkmale Typ Rahmen Form Fundament Wolle Ergebnisdarstellung: Für alle Hilfsmerkmale werden Noten von 1- 9 vergeben. Aus diesen Noten ergibt sich die Exterieurklasse. (siehe Tabelle Seite 8) Seite 6 Typ: Die Typnote umfasst den Rassetyp, die Hornstellung und Horndrehung, den Ausdruck und den Kopf. Note Bezeichnung 9 ausgezeichnet 8 sehr gut 7 überdurchschnittlich gut 6 gut 5 4 3 2 1 durchschnittlich ausreichend mangelhaft schlecht Sehr schlecht Bedeutung Besonders rassentypische Tiere mit hervorragendem Ausdruck, Kopfausprägung und ausgezeichneter Hornstellung (V-förmig, gleichmäßige Drehung) Tiere die vom Idealtier in einem Beurteilungskriterium leicht abweichen Tiere mit leichten Mängeln im Ausdruck und der Behornung Tiere, die im Typ insgesamt noch über dem Durchschnitt liegen Im Typ durchschnittliche Tiere Tiere, die in den Typkriterien unter dem Durchschnitt liegen Tiere, die im Typ nicht mehr entsprechen Tiere mit groben Typfehlern Rassenuntypisch Rahmen: Die Bewertung des Rahmens bezieht sich auf Körpergröße, Körperlänge, Bemuskelung, Brustbreite, Rippenwölbung und Flankentiefe des Tieres. Note Bezeichnung 9 ausgezeichnet 8 sehr gut 7 überdurchschnittlich gut 6 gut 5 durchschnittlich 4 ausreichend 3 2 1 mangelhaft schlecht Sehr schlecht Bedeutung In Körperlänge, Körpertiefe, Körperbreite, in Widerristhöhe und Rippenwölbung ausgezeichnete Tiere Tiere, die in einem den Rahmen bestimmenden Körpermaß nicht voll entsprechen Tiere, die im Rahmen noch gut entsprechen; übergroße Tiere Tiere, die im Rahmen insgesamt noch über dem Durchschnitt liegen Im Rahmen durchschnittliche Tiere Tiere, die in den Körpermaßen unter dem Durchschnitt liegen Tiere, die im Rahmen nicht mehr entsprechen Kleine, schmale und kurze Tiere Zwergwuchs Seite 7 Form: Bei der Bewertung der Form werden die äußerlichen Formmerkmale von Schulter, Rücken, Becken, Geschlossenheit der Körperpartien beachtet. Die Ausprägung der Hoden bei männlichen Tieren und Euterform bei weiblichen Tieren sowie das Zahnbild werden als Formmerkmal bewertet. Bezeichnung 9 ausgezeichnet 8 sehr gut 7 überdurchschnittlich gut 6 gut 5 4 3 2 1 durchschnittlich ausreichend mangelhaft schlecht Sehr schlecht Bedeutung In Schulter-, Rücken- und Beckenausprägung sowie der Geschlossenheit und der Ausprägung der Geschlechtsmerkmale (Hoden und Euter)sowie des Zahnbildes ausgezeichnet Tiere die vom Idealtier in einem Merkmal leicht abweichen Tiere mit leichten Mängeln in der Oberlinie und der Ausprägung der wertbestimmenden Partien Tiere mit mehreren kleinen Mängeln Tiere die den Rassendurchschnitt verkörpern Tiere mit stärkeren Mängeln Tiere mit einem nutzungsbeschränkenden Mangel Mehrere große Mängel Grobe, die Tiergesundheit beeinträchtigende Mängel Fundament: Die Bewertung des Fundaments bezieht sich auf die Ausbildung des Fußwerkes, Beinstellung, Fesselung und Klauenstabilität. Note Bezeichnung 9 ausgezeichnet 8 sehr gut 7 überdurchschnittlich gut 6 gut 5 4 3 2 1 durchschnittlich ausreichend mangelhaft schlecht Sehr schlecht Bedeutung Tiere mit ausgezeichnetem Fundament, korrekte Fußstellung und mit elastischem feinen Fuß korrekte Fußstellung, sicheres Fundament Sehr gutes Fundament mit einem leichten Mangel noch überdurchschnittliches Fundament, mit leichten Mängeln durchschnittliches Fundament leicht durchtrittig stark durchtrittig, fesselweich Stellungsfehler, fehlgebildete Klauen Stellungsfehler, Spreizklaue, durchtrittig Seite 8 Wolle : Die Wolle wird nach rassenspezifischen Merkmalen auf Ausgeglichenheit, Feinheit, Dichte und Farbreinheit (rein weiß oder rein schwarz)beurteilt. Note Bezeichnung 9 ausgezeichnet 8 sehr gut 7 überdurchschnittlich gut 6 gut 5 4 durchschnittlich ausreichend 3 mangelhaft 2 1 schlecht Sehr schlecht Bedeutung Im Wollvlies rassetypische Mischwolle, einheitliche Wollfarbe (keine Vermischung zw. weiß und schwarz) Tiere, die in einem Wollmerkmal nicht voll entsprechen Tiere, die im Wollkleid noch gut entsprechen Tiere, die im Wollkleid insgesamt noch über dem Durchschnitt liegen Im Wollkleid durchschnittliche Tiere Tiere, die im Wollkleid unter dem Durchschnitt liegen Tiere, die im Wollkleid nicht mehr entsprechen, rasseuntypisch Grobe Mängel im Wollkleid Farbfehler im Wollkleid, Hungerwolle 5.2.2. Exterieurbewertung männlicher Zuchttiere Erfolgt im Rahmen einer Feldprüfung Erstbewertung ab einem Alter von 9 Monaten Einmalige Nachbewertung bis zu einem Alter von 24 Monaten ist möglich (Gültigkeit hat die jeweils zuletzt durchgeführte Bewertung) Mutter und Vater muss im Hauptbuch A eingetragen sein Vater muss im Hauptbuch A eingetragen sein Mindestanforderungen Exterieurklassen Exterieurklasse Ia Ib IIa IIb 3x7 3x6 5x5 Eine Note < 5 2x8 2x7 5.2.3. Exterieurbewertung weiblicher Zuchttiere Erfolgt im Rahmen einer Feldprüfung Erstbewertung ab einem Alter von 6 Monaten Einmalige Nachbewertung bis zu einem Alter von 24 Monaten ist möglich (Gültigkeit hat die jeweils zuletzt durchgeführte Bewertung) Mindestanforderungen Exterieurklassen Exterieurklasse Ia Ib IIa IIb 3x7 3x6 3x5 5x4 2x8 2x7 2x6 Seite 9 6. Zuchtwertschätzung: Aufzuchtindex: Der Aufzuchtindex zur Beschreibung der Fruchtbarkeit eines Schafes wird folgendermaßen berechnet: AI= 100 +fsc*(b01*(nl-nsoll)Tier + b02*(nl-nsoll)Mutter + b03*(nl-nsoll)v. Großmutter) wobei: fsc = Skalierungsfaktor (für Standardabweichung 12 Punkte) b01, b02, b03 die Indexgewichte für die Information des Tieres selbst, seiner Mutter und seiner väterlichen Großmutter nl = (geborene + aufgezogene Lämmer bzw. Kitze)/2 nsoll = μ + Steigung x Alter (= rassenspezifische durchschnittliche Anzahl an Nachkommen zu einem bestimmten Alter); aus vorliegenden Daten geschätzte Regression) Der Aufzuchtindex ist eine stark vereinfachte Zuchtwertschätzung. Fruchtbarkeitsvergleich in der Population Die Indexgewichte für das Tier, seine Mutter und väterliche Großmutter hängen von der Heritabilität des Merkmals (h² = 0,10), der Anzahl der Leistungsinformationen und der Wiederholbarkeit (w = 0,30) ab und können nur gemeinsam abgeleitet werden. Die Berücksichtigung des Wertes 100 sowie des rassespezifischen Skalierungsfaktors fsc ergibt den Aufzuchtindex. Er ist auf ein Mittel von 100 und eine Standardabweichung von 12 Punkten standardisiert. Die Bedeutung an Vorfahrenleistungen nimmt mit zunehmender Eigenleistungsinformation ab. Der Aufzuchtindex ändert sich, wenn das Tier selbst, seine Mutter oder seiner väterliche Großmutter ablammt. Die Berechnung des Aufzuchtindex erfolgt in der österreichweit zentralen Datenbank (SCHAZI), dessen Betreiber der österreichische Bundesverband für Schafe und Ziegen (ÖBSZ) ist. Die Durchführung der Berechnung erfolgt durch die ZuchtData EDVDienstleistungen GmbH, Dresdner Straße 89/19, 1200 Wien Es erfolgt einmal jährlich eine Aktualisierung des AI Durchschnittsvergleich über eine vierjährige Referenzpopulation (z.B. für AI Durchschnittsvergleichwert 2010 Berechnung – Referenzpopulation 2002 – 2005). Seite 10 7. Zuchtverwendung der selektierten Tiere: 7.1. Selektionsstufen und Abfolge: Skizze über den Selektionsablauf / Schema am Beispiel eines Zuchtjahres (OÖ 2012) Für männliche Tiere: 4 Zuchtwidder Abteilung A x 22 Widdermütter Abteilung A 12 Lämmer männlich (1,03 aufgezogene Lä/MS) Vorselektion - Mindestanforderungen (Exterieur + Fruchtbarkeit) Leistungsprüfung Exterieur 2 jährlich neu anerkannte Zuchtwidder Abteilung A 10 männliche Tiere gemerzt 2 Zuchtwidder Seite 11 Für weibliche Tiere: 4 Zuchtwidder Abteilung A x 94 weibl. Zuchtschafe 47 Lämmer weiblich (1,03 Lä/MS) Vorselektion - Mindestanforderungen (Exterieur) 20 jährl. neu anerkannte Widdermütter Abteilung A 5 jährl. neu anerkannte weibl. Zuchttiere Abteilung B 22 weibliche Tiere gemerzt 7.2. Zusätzliche Anforderungen an eine Widdermutter Exterieurbewertung mindestens 2x6 und 3x 5 (= IIa-Bewertung) Fruchtbarkeit mindestens AI 85 Widdermütter können nur dann anerkannt werden, wenn der Vater im Hauptbuch Abteilung A und die Mutter im Hauptbuch Abteilung A bzw. B eingetragen sind 7.3. Gezielte Anpaarung Die verantwortliche Organisation (VO) hat neben der Verantwortung für die Umsetzung des Zuchtprogramms bei der Rasse Zackelschaf die entsprechende Anpaarungsempfehlung mit dem Heterosisprogramm (auf Pedigreebasis) umzusetzen. Das betreffende Modul ist im Herdebuchprogramm (Schazi) integriert. In die Berechnung gehen alle vorhandenen Abstammungsdaten ein. Die einheitliche Umsetzung erfolgt nach folgender Vorgangsweise: - Feststellung aller belegfähigen Tiere des Zuchtbetriebes Eruierung aller verfügbaren Vatertiere Anlage eines aktuellen Widderpools im SCHAZIE durch die verantwortliche Organisation Anpaarung der Herde an den Widderpool mit der Liste der verfügbaren Vatertiere Einzeltieranpaarung: Liste des Verwandtschaftsgrades des eingesetzten Widders in der Herde zur Information des Züchters Die Nachzucht (weiblich und männlich) darf einen von der verantwortlichen Organisation festgelegten Inzuchtkoeffizienten nicht übersteigen. Seite 12 Die Belegungen sind verpflichtend Anpaarungsempfehlung durchzuführen. auf Basis der von der ZO erstellten 8. Erfolgskontrolle: Zur Erfolgskontrolle des Zuchtprogramms werden folgende Daten in einer Zeitreihe über 5 Jahre dargestellt: Bestandesentwicklung Fruchtbarkeitsdaten Inzuchtentwicklung Entwicklung des Exterieurs Entwicklung der Farbschläge Die erhobenen Daten werden in Statistiken zusammengefasst und mit den Daten der Vorjahre verglichen. Wenn der bereits sehr hohe Level der Vorjahre gehalten bzw. geringfügig verbessert werden kann, zählt dies als Erfolg. Seite 13