Aus dem Physiologischen Institut der Tierärztlichen Hochschule Hannover und der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde der Medizinischen Hochschule Hannover Vergleichende Untersuchungen der Hörbahn nach akustischer und elektrischer Stimulation durch ein Mittelhirnimplantat bei der Katze INAUGURAL-DISSERTATION zur Erlangung des Grades einer Doktorin der Veterinärmedizin (Dr. med. vet.) durch die Tierärztliche Hochschule Hannover Vorgelegt von Nadine Marquardt aus Rotenburg / Wümme Hannover 2006 Wissenschaftliche Betreuung: Apl. Prof. B. Schröder für die Tierärztliche Hochschule Hannover Prof. Dr. G. Reuter für die Medizinische Hochschule Hannover 1. Gutachter: Apl. Prof. B. Schröder 2. Gutachter: Prof´in E. Zimmermann Tag der mündlichen Prüfung: 29.05.2006 Für Arne Abkürzungsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis ABI = Auditory Brainstem Implant, Hirnstammimplantat AEP = akustisch evozierte Potentiale AMI = Auditory Midbrain Implant, Mittelhirnimplantat AVNC = a nteriorer ventraler Nucleus cochlearis BERA = Brainstem Response Audiometry BIC = brachium of the inferior colliculus (Brachium des Colliculus inferior) CAEP = cortical auditory evoked potentials CF = Characteristic frequency (charakteristische Frequenz) DCN = dorsaler Nucleus cochlearis DNLL = dorsaler Nucleus des lateralen Lemniscus EEG = Elektroencephalographie EK = Elektrodenkontakt ERA = Elektrische Reaktionsaudiometrie FAEP = frühe akustisch evozierte Potentiale FEEP = frühe elektrisch evozierte Potentiale IC = Colliculus inferior ICC = zentraler Kern des Colliculus inferior IPL = Interpotentiallatenz LL = lateraler Lemniscus, Nucleus lemnisci lateralis LSO = lateraler superiorer Olivenkern MAEP = mittlere akustisch evozierte Potentiale MGB = Corpus geniculatum mediale („medial geniculate body“) MSO = medialer superiorer Olivenkern MW = Mittelwert NC = Nucleus cochlearis nHL = normalized hearing level, normalhörende Versuchsgruppe SAEP = späte akustisch evozierte Potentiale SC = Colliculus superior SOC = superiorer Olivenkomplex SPL = Sound pressure level (Schalldruckpegel) SSAEP = sehr späte akustisch evozierte Potentiale VCN = ventraler Nucleus cochlearis Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung .........................................................................................................................1 2 Literaturübersicht ..........................................................................................................2 2.1 Die anatomischen Grundlagen der Hörbahn........................................................2 2.2 Die physiologischen Grundlagen der Hörbahn ....................................................4 2.3 Der Aufbau und die Funktion des Colliculus inferior ...........................................8 2.4 Die Pathologie der Hörbahn..................................................................................15 2.5 Verschiedene elektrische Implantate im Bereich der Hörbahn .......................16 2.6 Die elektrische Reaktionsaudiometrie als Ableittechnik für akustisch und elektrisch evozierte auditorische Potentiale ..................................................................18 2.7 Die Ziele der Untersuchung ..................................................................................23 3 Material und Methode .................................................................................................25 3.1 Material.....................................................................................................................25 3.1.1 Die Versuchstiere ............................................................................................25 3.1.1.1 Die Tiere der akuten Experimente (Gruppe 1) ........................................26 3.1.1.2 Chronisch implantierte, unstimulierte Tiere (Gruppe 2a ) .....................27 3.1.1.3 Chronisch implantierte, elektrisch stimulierte Tiere (Gruppe 2b) .........27 3.1.2 Sachmaterial.....................................................................................................28 3.1.2.1 Die Mittelhirnelektrode ................................................................................28 3.1.2.2 Die Hirnstammelektrode .............................................................................30 3.1.2.3 Die Pharmaka...............................................................................................31 3.1.2.4 Die technischen Ausstattung für die elektrische Reaktionsaudiometrie 32 3.2 Methode....................................................................................................................33 3.2.1 Die Implantation der Mittelhirnelektrode ......................................................33 3.2.2 Die Messung von akustisch und elektrisch evozierten Hirnstammpotentialen....................................................................................................35 3.2.3 Die chronische elektrische intracolliculäre Stimulation..............................36 3.2.4 Die Messung der Impedanzen der Mittelhirnelektrode..............................37 3.2.5 Übersicht über Implantations-, Stimulations- und Messzeitpunkte ..........38 3.2.6 Die Auswertung der Daten.............................................................................41 4 Ergebnisse.....................................................................................................................42 4.1 Akute Versuche zur physiologischen Wirkungsweise von Mittelhirnelektroden 42 4.1.1 Charakteristika der akustisch evozierten Potentiale bei Kontrolluntersuchungen ................................................................................................43 4.1.2 Beschreibung der Latenzen von akustisch evozierten Potentialen bei der ersten und zweiten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke und den Narkosebedingungen.............................................................................................44 4.1.3 Beschreibung der Interpotentiallatenzen von akustisch evozierten Potentialen bei der ersten und zweiten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke und den Narkosebedingungen..........................................................47 4.1.4 Beschreibung der Amplituden von akustisch evozierten Potentialen bei der ersten und zweiten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke und den Narkosebedingungen.....................................................................................51 4.1.5 Beschreibung der Latenzen von akustisch evozierten Potentialen post Craniektomie in Abhängigkeit von der Reizstärke ....................................................54 Inhaltsverzeichnis 4.1.6 Beschreibung der Interpotentiallatenzen von akustisch evozierten Potentialen post Craniektomie in Abhängigkeit von der Reizstärke ......................57 4.1.7 Beschreibung der Amplituden von akustisch evozierten Potentialen post Craniektomie in Abhängigkeit von der Reizstärke ....................................................59 4.1.8 Beschreibung der Latenzen von akustisch evozierten Hirnstammpotentialen, abgeleitet im Colliculus inferior durch eine Mittelhirnelektrode in Abhängigkeit von der Reizstärke und dem Ableitort ..........61 4.1.9 Beschreibung der Interpotentiallatenzen von akustisch evozierten Hirnstammpotentialen, abgeleitet im Colliculus inferior durch eine Mittelhirnelektrode in Abhängigkeit von der Reizstärke und dem Ableitort ..........64 4.1.10 Beschreibung der Amplituden von akustisch evozierten Hirnstammpotentialen, abgeleitet im Colliculus inferior d urch eine Mittelhirnelektrode in Abhängigkeit von der Reizstärke und dem Ableitort ..........70 4.1.11 Entwicklung der Latenzen, der Interpotentiallatenzen und der Amplituden von akustisch evozierten Hirnstammpotentialen nach der Implantation der Mittelhirnelektrode ..........................................................................................................73 4.1.12 Beschreibung der Potentiallatenzen nach akustischer Stimulation in Abhängigkeit von der Reizstärke und dem Ableitort am auditorischen Cortex....82 4.1.13 Beschreibung der Interpotentiallatenzen von Potentialen nach akustischer Stimulation in Abhängigkeit von der Reizstärke und dem Ableitort am auditorischen Cortex......................................................................................................88 4.1.14 Beschreibung der Amplituden von Potentialen nach akustischer Stimulation in Abhängigkeit von der Reizstärke und dem Ableitort am auditorischen Cortex......................................................................................................92 4.1.15 Die tonotope Struktur von akustisch evozierten Potentialen am auditorischen Cortex in Abhängigkeit von der Reizfrequenz ..................................98 4.1.16 Die tonotope Struktur von elektrisch evozierten Potentialen am auditorischen Cortex in Abhängigkeit vom Stimulationsort im Colliculus inferior 100 4.1.17 Die Entwicklung der Latenzen von Potentialen am auditorischen Cortex nach elektrischer Stimulation im Colliculus inferior in Abhängigkeit von der Reizstärke......................................................................................................................102 4.1.18 Die Entwicklung der Interpotentiallatenzen von Potentialen am auditorischen Cortex nach elektrischer Stimulation im Colliculus inferior in Abhängigkeit von der Reizstärke ...............................................................................105 4.1.19 Die Entwicklung der Amplituden von Potentialen am auditorischen Cortex nach elektrischer Stimulation im Colliculus inferior in Abhängigkeit von der Reizstärke ...............................................................................................................107 4.1.20 Die Entwicklung der Latenzen von Potentialen am auditorischen Cortex nach elektrischer Stimulation im Colliculus inferior in Abhängigkeit von der Pulsbreite des Stimulus ...............................................................................................110 4.1.21 Die Entwicklung der Interpotentiallatenzen von Potentialen am auditorischen Cortex nach elektrischer Stimulation im Colliculus inferior in Abhängigkeit von der Pulsbreite des Stimulus ........................................................113 4.1.22 Die Entwicklung der Amplituden von Potentialen am auditorischen Cortex nach elektrischer Stimulation im Colliculus inferior in Abhängigkeit von der Pulsbreite des Stimulus ........................................................................................115 4.1.23 Vergleich der Interpotentiallatenzen nach akustischer und elektrischer Stimulation.....................................................................................................................117 4.2 Chronische Experimente .....................................................................................119 Inhaltsverzeichnis 5 4.2.1 Die Impedanzen der Mittelhirnelektrode nach der Implantation ............119 4.2.2 Die Röntgenanalyse der Position der Mittelhirnelektrode im Colliculus inferior 126 Diskussion ...................................................................................................................128 5.1 Die Beschreibung der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale ...............129 5.1.1 Die Latenzen der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale der ersten und zweiten Kontrolluntersuchung bei unterschiedlichen Narkosebedingungen in Abhängigkeit von der Reizstärke ...............................................................................129 5.1.2 Die Interpotentiallatenzen der Hirnstammpotentiale der ersten und zweiten Kontrolluntersuchung bei unterschiedlichen Narkosebedingungen in Abhängigkeit von der Reizstärke ...............................................................................131 5.1.3 Die Amplituden der Hirnstammpotentiale der ersten und zweiten Kontrolluntersuchung bei unterschiedlichen Narkosebedingungen in Abhängigkeit von der Reizstä rke ...............................................................................131 5.1.4 Die akustisch evozierten Hirnstammpotentiale post Craniektomie in Abhängigkeit von der Reizstärke ...............................................................................132 5.1.5 Die akustisch evozierten Potentiale nach der Implantation der Mittelhirnelektrode in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz.......................134 5.1.6 Die Entwicklung der Potentiallatenzen, Interpotentiallatenzen und Amplituden über einen Zeitraum von sieben Stunden nach der Implantation der Mittelhirnelektrode ........................................................................................................136 5.1.7 Beschreibung der Potentiale nach akustischer Stimulation und Ableitung am auditorischen Cortex .............................................................................................138 5.1.8 Die tonotope Ableitung von akustisch evozierte Hirnstammpotentialen am auditorischen Cortex .............................................................................................140 5.2 Die Beschreibung der elektrisch evozierten Potentiale ..................................141 5.2.1 Die tonotope Ableitung von elektrisch evozierten Potentialen am auditorischen Cortex....................................................................................................141 5.2.2 Die elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Reizstärke 142 5.2.3 Die elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Pulsbreite des Stimulus..................................................................................................................144 5.3 Vergleich der akustisch und elektrisch evozierten Potentiale .......................145 5.4 Chronische Experimente .....................................................................................146 5.4.1 Die Impedanzen der Mittelhirnelektrode bei chronischer elektrischer Stimulation.....................................................................................................................146 5.4.2 Die Position der Mittelhirnelektrode im Colliculus inferior .......................147 5.5 Die Schlussfolgerungen.......................................................................................148 6 Zusammenfassung ....................................................................................................149 7 Summary ......................................................................................................................151 8 Literaturverzeichnis...................................................................................................153 9 Anhang..........................................................................................................................161 9.1 Daten der unterschiedlichen Versuchstiergruppen .........................................161 9.2 Daten der Latenzen, IPL und Amplituden nach akustischer Stimulation.....163 9.3 Daten der Latenzen, IPL und Amplituden nach elektrischer Stimulation.....177 10 Abbildungsverzeichnis .........................................................................................182 1. Einleitung 1 Einleitung Hörminderung und Taubheit stellen in den industrialisierten Ländern einen bedeutenden Krankheitskomplex dar. Bei neuraler Taubheit stehen heute auditorische Hirnstammimplantate (ABI, Auditory Brainstem Implants) mit Oberflächenelektroden zur Positionierung auf der Oberfläche des Nucleus cochlearis zur Verfügung. Der vollständige Verlust des Gehörs durch den Defekt beider Hörnerven betrifft häufig Patienten mit Neurofibromatose, da die Erkrankung mit Tumoren des Gleichgewichtsnerven (Akustikusneurinom) einhergeht, was zu einem Funktionsverlust der benachbarten Hörnerven führt. Der Einsatz von konventionellen Hörgeräten oder Cochlea-Implantaten zur Wiederherstellung des Hörvermögens ist bei dieser Art der Erkrankung wirkungslos, da die Weiterleitung der Signale auf den Hirnstamm durch den defekten Hörnerv nicht möglich ist. Zur Wiederherstellung des Hörvermögens wurden auditorische Hirnstammimplantate entwickelt, mit denen es möglich ist, mittels elektrischer Stimulation des zweiten Neurons der Hörbahn (Nucleus cochlearis) dem Patienten einen Höreindruck zu vermitteln, der das Lippenlesen verbessert und eine Unterscheidung von Alltagsgeräuschen ermöglicht. Ein offenes Sprachverständnis wie es mit Cochlea-Implantaten der jüngeren Generation erreicht werden kann, konnte mit den Hirnstammelektroden jedoch nicht erzielt werden, was teilweise auf die schlechte Elektrodenkopplung an die Zielstrukturen zurückzuführen ist. Da die genaue Platzierung der Hirnstammelektrode aufgrund der verdeckten Lage des Nucleus cochlearis schwierig ist, werden derzeit alternative Konzepte zur gezielten tonotopen Stimulation mittels penetrierender Elektroden in höheren auditorischen Zentren untersucht. Aufgrund der guten chirurgischen Zugänglichkeit und der tonotopen Organisation in Frequenzbändern parallel zur Oberfläche bietet sich der Colliculus inferior (IC) an. Durch Einführen einer penetrierenden Elektrode mit zwanzig Kontakten, die ringförmig auf einem Stab aufgebracht sind und deren Abstand jeweils der Breite eines Frequenzbandes entspricht, soll es möglich sein, frequenzspezifisch zu stimulieren und dabei die tonotope Organisation des IC zu nutzen. Im Zuge dieser Entwicklung wurde in der Hals-Nasen-Ohren-Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover als zentraler Untersuchungsgegenstand dieser 1 2. Literaturübersicht Arbeit aufgrund der Ähnlichkeit ihres zentralauditorischen Systems zu den entsprechenden Gegebenheiten beim Menschen die Katze als Versuchmodell ausgewählt, um Nutzen und Risiken eines solchen Mittelhirnimplantates (AMI, Auditory Midbrain Implant) im Bereich des IC näher zu charakterisieren. 2 2.1 Literaturübersicht Die anatomischen Grundlagen der Hörbahn Das Gehörorgan lässt sich bei den Säugetieren gliedern in ein äußeres, ein mittleres und ein inneres Ohr. Zum äußeren Ohr gehören die freie Ohrmuschel, sowie der an die Ohrmuschel anschließende, in die Tiefe führende, äußere Gehörgang. Die Ohrmuschel ist bei den Haussäugetieren beweglich und ermöglicht so eine akustische Orientierung ohne Bewegung des Kopfes. Ferner funktioniert die Ohrmuschel als Schallauffangtrichter. Das mittlere Ohr wird vom Außenohr durch das Trommelfell getrennt und besteht aus der Paukenhöhle, den Gehörknöchelchen und der Hörtrompete (Abb. 2.1). Der Boden und der größte Teil der Seitenwand der Paukenhöhle werden von einer dünnwandigen Knochenblase, des Bulla tympanica gebildet. Bei der Katze wird die einheitliche Höhle der Bulla tympanica durch ein an der Vorderwand entspringendes horizontales Knochenseptum in eine dorsale und eine ventrale Etage eingeteilt. Die ebenfalls zum Mittelohr gehörenden Gehörknöchelchen stellen eine zwischen Trommelfell und Vorhoffenster eingespannte Kette dar und setzen sich zusammen aus Hammer, Amboss und Steigbügel. Sie dienen der Schallübertragung und leiten die durch Schallwellen verursachten Schwingungen des Trommelfells zur Perilymphe des Vorhofes und der Schnecke. Das innere Ohr setzt sich zusammen aus dem häutigen Labyrinth, welches die Rezeptoren für den Gehörsinn enthält, und aus dem knöchernen Labyrinth, einer vom härtesten Teil der Felsenbeinpyramide gebildeten Knochenkapsel. Das knöcherne Labyrinth besteht aus einem zentralen Hohlraum, dem Vorhof, an den caudodorsal die knöchernen Bogengänge und rostroventral die Schnecke (Cochlea) 2 2. Literaturübersicht angeschlossen sind. Das häutige Labyrinth beinhaltet den Schneckengang (Ductus cochlearis) in den die Rezeptoren für die Gehörwahrnehmung eingebaut sind. Das Gehörorgan wird versorgt vom N. cochlearis, welcher zusammen mit dem N. vestibularis den VIII. Gehirnnerven bildet (Nickel, Schummer, Seiferle 1992). Abbildung 2.1: Schematische Darstellung des Ohrs (aus Zenner 1997) Das zentrale Hörsystem setzt sich zusammen aus mehreren rhombenzephalen Kernen und einer mesenzephalen, einer dienzephalen und einer telenzephalen Schaltstation. Zu den rhombenzephalen Anteilen gehören die Nuc lei cochleares (NC), der obere Olivenkomplex (SOC) und der laterale Lemniscus (LL) (Abb. 2.2). Der NC lässt sich unterteilen in einen Nucleus cochlearis ventralis und einen Nucleus cochlearis dorsalis. Der SOC beinhaltet die Nuclei olivares superiores lateralis und medialis und den Nucleus corporis trapezoidei. Im LL kann ein dorsaler und ein ventraler Anteil unterschieden werden. Das mesenzephale Zentrum wird repräsentiert durch den Colliculus inferior (IC), der eine zentrale Position bei der Umschaltung der auf- und absteigenden Hörbahnen darstellt. Der im Dienzephalon befindliche Kern, der zum dorsalen Thalamus gehört, ist das Corpus geniculatum mediale (MGB) und besteht aus einem dorsalen, einem ventralen und einem medialen Anteil. Der IC ist mit dem MGB durch einen Faserzug an der Oberfläche des Mesenzephalons, dem Bracium colliculi inferioris verbunden. Die hintere 3 2. Literaturübersicht Cortexregion, die die dorsale Fläche des Temporallappens einnimmt bildet den Hörkern im Telenzephalon (Nieuwenhuys et al. 1991). Abbildung 2.2: Schematische Darstellung der zentralen Hörbahn (aus Zenner 1997) 2.2 Die physiologischen Grundlagen der Hörbahn Ein adäquater Reiz für das Gehörorgan sind Schallwellen. Der Hauptschallträger ist die Luft. An der Schallquelle wird die Luft abwechselnd verdünnt (niedriger Druck) und verdichtet (erhöhter Druck). Diese Druckschwankungen breiten sich mit Schallgeschwindigkeit (c) aus, die in Luft bei 0°C 332 m/s beträgt. Trägt man die Schalldruckschwankungen graphisch auf, ergeben sich wellenförmige Kurven. Der Abstand zweier benachbarter Orte gleichen Schalldrucks wird mit Wellenlänge (λ) bezeichnet, die maximale Abweichung des Druckes von der Ruhelage als Amplitude. Vergrößert sich die Wellenlänge, wird ein tieferer Ton gehört, verkleinert sich die Wellenlänge nimmt man einen höheren Ton wahr. Eine Veränderung der Amplitude hat zur Folge, dass ein Ton lauter bzw. leiser wahrgenommen wird. Die Tonhöhe wird meist durch Angabe der Tonfrequenz (f) charakterisiert, die angibt, wie oft an einer Stelle des Schallfeldes der gleiche Schalldruck wiederkehrt. Die Einheit der Frequenz ist Hertz (1 Hz = 1/s). Der Hörbereich des Menschen reicht von 20 Hz bis 16 000 Hz (Zenner 1997). Die obere Hörgrenze der Katze liegt bei 50 000 Hz (Nickel, 4 2. Literaturübersicht Schummer, Seiferle 1992). Ein in der Praxis häufig verwendetes logarithmisches Maß für den Schalldruck ist der Schalldruckpegel mit der Einheit Dezibel [dB]. Schallwellen erreichen über den äußeren Gehörgang das Trommelfell. Von dort werden die Schalldruckschwankungen mittels der Gehörknöchelchen auf die Membran des ovalen Fensters (Innenohr) übertragen. Die Aufgabe der Gehörknöchelchen besteht in der Anpassung des niedrigen Schallwellenwiderstands der Luft an die hohe Schallimpedanz des flüssigkeitsgefüllten Innenohrs. Ohne diese Impedanzanpassung würde ein großer Teil des Schalls am ovalen Fenster reflektiert werden, was einen Hörverlust von ca. 20 dB zur Folge hätte. Im Innenohr befindet sich die Cochlea, die aus drei übereinanderliegenden Kanälen besteht, die spiralig um den Modiolus geformt sind. Zwei der drei Kanäle, die Scala vestibuli und die Scala tympani sind mit Perilymphe gefüllt und gehen am Helikotrema ineinander über (Abb. 2.3). Die Scala vestibuli beginnt am ovalen Fenster und die Scala tympani endet am runden Fenster. Zwischen diesen beiden Schläuchen befindet sich die Scala media (Ductus cochlearis), ein mit Endolymphe gefüllter Schlauch, der durch die Reissner-Membran und die Basilarmembran gegen die Scala vestibuli und die Scala tympani abgegrenzt wird. Der Basilarmembran sitzt das Corti-Organ auf, welches die Haarzellen (Rezeptorzellen) enthält. Abbildung 2.3: Darstellung von Mittelohr und Cochlea (aus Zenner 1997) 5 2. Literaturübersicht Die Beschallung des Trommelfells ergibt eine Druckeinwirkung auf das ovale Fenster, was wiederum zu einer Volumenverschiebung der Perilymphe in der Scala vestibuli und Scala tympani bis hin zum runden Fenster führt. Dadurch kommt es zu Verformungen des Endolymphschlauchs, die eine zur Spitze der Schnecke laufende Wellenbewegung der Basilarmembran zur Folge haben (Wanderwellentheorie). Der Ort der maximalen Auslenkung ist charakteristisch für die Wellenlänge des gehörten Klanges. Hohe Frequenzen erzeugen das Maximum der Wanderwelle nahe des ovalen Fensters, tiefe Frequenzen hingegen haben ihr Amplitudenmaximum an der Schneckenspitze. Somit ist jeder Schallfrequenz eine bestimmte Stelle des Endolymphschlauchs zugeordnet (Tonotopie). Die Bewegung des Endolymphschlauchs bewirkt eine Verschiebung der Basilarmembran gegenüber der Tektorialmembran wodurch eine Abbiegung der Sinneshärchen (Stereozilien) der Haarzellen verursacht wird (Abb. 2.4). Diese Abscherung der Stereozilien stellt den adäquaten Reiz für die Haarzelle dar. Dadurch wird ein Transduktionsprozess eingeleitet, der das mechanische Schallsignal in elektrische und chemische Signale umwandelt. An den inneren Haarzellen kommt es dabei zur Freisetzung eines Transmitters, der schließlich die Aktionspotentiale in den zugehörigen afferenten Fasern der Hörnerven auslöst (Zenner 1997). Etwa 95% der ungefähr 30 000 Nervenfasern ziehen afferent von den inneren Haarzellen zu den bipolaren, im Modiolus befindlichen Ganglienzellen und weiter zum Nucleus cochlearis beider Seiten (Lehnhardt 1996). Abbildung 2.4: Querschnitt durch das Corti-Organ (aus Zenner 1997) Für die Reizfortleitung im Hörnerv müssen einige Schallinformationen verschlüsselt werden. Die unterschiedlichen Schallfrequenzen werden entlang der Cochlea 6 2. Literaturübersicht getrennt präsentiert und in getrennten Fasern der Hörbahn weitergeleitet um schließlich zentral identifiziert zu werden. Eine höhere Lautstärke zeigt sich in häufigeren Aktionspotentialen und es kann zur Rekrutierung benachbarter Nervenfasern bei der Informationsweiterleitung kommen. Die Zeitdauer eines Schallreizes wird durch die Zeitdauer der Aktivierung der Nervenfasern verschlüsselt. Vom Hörnerv aus wird die neuronale Erregung dann über mindestens 5 -6 hintereinander geschaltete, durch Synapsen verbundene Neurone bis zum auditorischen Cortex weitergeleitet. Bei den primären Neuronen der Hörbahn handelt es sich um bipolare Zellen, die das Ganglion spirale bilden und mit ihren peripheren Fortsätzen in Kontakt mit den inneren und äußeren Haarzellen stehen (Nieuwenhuys et al. 1991). Vom Cortischen Organ ziehen primäre akus tische Fasern im Hirnstamm zum Nucleus cochlearis ventralis bzw. Nucleus cochlearis dorsalis, wo die Umschaltung zum zweiten Neuron erfolgt. Vom Nucleus cochlearis ventralis zieht ein Teil der Fasern zum oberen Olivenkomplex der gleichen Seite, ein Teil kreuzt aber auch auf die andere Seite. Die vom dorsalen Nucleus cochlearis kommenden Fasern ziehen in gleicher Weise zum Nucleus lemnisci lateralis. Im zweiten Neuron kreuzt ein wesentlicher Teil der Fasern auf die kontralaterale Seite. Dadurch ist jedes Innenohr mit der rechten und der linken Hörrinde verbunden. Ferner können in den Nervenzellen des Olivenkomplexes erstmals im Verlauf der Hörbahn binaurale akustische Signale miteinander verglichen werden, was bedeutend für das Richtungshören ist. Vom oberen Olivenkomplex ziehen die Fasern teils auf der gleichen Seite, teils auf der gegenüberliegenden Seite zum Colliculus inferior und danach zum Corpus geniculatum mediale um schließlich zur primären Hörrinde des Temporallappens zu gelangen. Das Prinzip der Tonotopie, das heißt bestimmte Schallfrequenzen werden an bestimmten Orten repräsentiert, bleibt in der gesamten Hörbahn bis hin zum auditorischen Cortex erhalten. Höhere Neurone sind zunehmend auf hochkomplexe Schallmuster spezialisiert. Für das räumliche Hören zum Beispiel werden in hochspezialisierte zentralen Neuronen Intensitätsunterschiede und Laufzeitunterschiede zwischen der Reizung des rechten und des linken Ohrs ausgewertet (Zenner 1997). 7 2. Literaturübersicht 2.3 Der Aufbau und die Funktion des Colliculus inferior Der Colliculus inferior (IC) stellt eine wichtige Position im Bereich der zentralen Hörbahn dar. Er bildet die Schnittstelle zwischen den unteren Hirnstammbereichen der Hörbahn, dem auditorischen Cortex und dem motorischen System. Der IC erhält viele aufsteigende Projektionen von den verschiedenen Kernen aus dem unteren Bereich des Hirnstamms. Außerdem erhält er Signale vom IC der Gegenseite und absteigende Signale vom auditorischen Cortex. Daraus wird ersichtlich, dass sich im IC Informationen von verschiedenen Bereichen der Hörbahn versammeln und ein Teil der verarbeiteten Signale vom Cortex zurückgeleitet wird. Der IC erhält auch Fasern von aufsteigenden somatosensorischen Bahnen, was vermuten lässt, dass auditorische und somatosensorische Informationen im Mittelhirn zusammenkommen. Die meisten vom IC abgehenden Bahnen ziehen zu den in Thalamus und Cortex gelegenen Abschnitten der Hörbahn, allerdings werden auch Informationen an Bereiche des motorischen Systems, wie z.B. den Colliculus superior (SC) oder das Kleinhirn weitergeleitet. Der IC repräsentiert eine Schaltstelle, um Hörinformationen zu verarbeiten, die im Verhaltenskontext von Bedeutung sind, und eine adäquate Beantwortung dieser Informationen zu veranlassen (Casseday et al. 2002). Dieser Verarbeitungsprozess ermöglicht eine Selektion zwischen wichtigen und weniger wichtigen Höreindrücken um gegebenenfalls eine Handlung einzuleiten, wofür die sensorischen und motorischen Verbindungen des IC die Grundlage darstellen. Anatomisch gehört der IC zur Vierhügelplatte, die einen Bestandteil des Mittelhirns (Mesencephalon) darstellt. Die innere Struktur des IC ist gekennzeichnet durch die Verteilung von verschiedenen Zelltypen, von den Verzweigungsmustern der Dendriten dieser Zellen und den Mustern, die durch die Endungen der afferenten, intrinsischen und kommisuralen Fasern entstehen. Im IC wird eine Unterteilung in einen zentralen Kern (ICC), einen Cortex und einen parazentralen Kern vorgenommen (Abb. 2.5). 8 2. Literaturübersicht Abbildung 2.5: Der Colliculus inferior (IC);Der zentrale Kern des IC mit seinem medialen (M), zentralen (C), lateralen (L) und ventralen(V) Anteilen und die parazentralen Kernen (DM,VL, LN, B), (aus Morest und Oliver 1984) Die schichtartige Struktur des ICC wird definiert durch die Orientierung der scheibenförmigen Zellen und einem Geflecht aus afferenten Fasern, die teilweise dort enden (Casseday et al. 2002; Oliver u. Morest 1984). Allerdings ist durch die überlappende Anordnung der Neurone eine exakte Abgrenzung der einzelnen Schichten nicht möglich. Die Dendriten der scheibenförmigen Zellen sind ebenfalls parallel zu den Endfeldern der ankommenden aufsteigenden und absteigenden Fasern und zu den lokalen Axonen der Zellen ausgerichtet. Daraus ergibt sich eine übereinstimmende Organisation von eintreffenden Fasern, den Dendritenschichten und den intrinsichen Verbindungen (Rockel u. Jones 1973a,b, Morest u. Oliver 1984, Oliver u. Morest 1984, Oliver u. Huerta 1992). Der schichtweise Aufbau im ICC liefert die strukturelle Grundlage für die tonotope Organisation, wobei die tonotope Achse im rechten Winkel zum anatomischen Aufbau verläuft (Irvine 1992). Im ICC werden die Frequenzen entlang eines Gradienten präsentiert, der von dorsolateral (niedrige Frequenzen) nach ventromedial (hohe Frequenze n) verläuft (Abb. 2.6). Durch diese Tonotopie bildet sich im ICC ein Stapel von isofrequenten Schichten von verschiedener Größe, der alle Frequenzen des Hörbereichs umfasst (Ehret u. 9 2. Literaturübersicht Schreiner 2005, Brown et al. 1997). Ein zweiter Frequenzgradient wurde im ICC der Katze beschrieben, der innerhalb einer isofrequenten Schicht verläuft, wobei niedrige „Charakteristische Frequenzen“ (CF) dorsomedial und höhere CFs lateral und ventrolateral angeordnet sind (Schreiner und Langner 1997). Abbildung 2.6: Anordnung der isofrequenten Schichten im ICC (aus Casseday et al. 2002) Der zentrale Kern erhält überwiegend afferente Signale von mehr als 20 Arten von Nervenzellen aus etwa 10 verschiedenen Hirnstammkernen. Im Gegensatz zum Cortex, der überwiegend absteigenden Signale vom Endhirn (Telencephalon) erhält (Oliver u. Huerta 1992). Etwa 75-85% der Neurone des zentralen Kerns sind scheibenförmige Zellen, bei den übrigen handelt es sich um sternförmige Zellen (Oliver u. Huerta 1992). Die Dendriten und die Zellkörper der scheibenförmigen Zellen bilden eine Schicht und sind parallel zueinander angeordnet, innerhalb einer zweidimensionalen Ebene, die sich von dorsomedial nach ventrolateral und von rostral nach caudal erstreckt (Casseday et al. 2002). Die scheibenförmigen Zellen erreichen mit ihren Dendriten eine Länge von 200-800 µm und werden dementsprechend in kleine, mittlere, mittlere-große und große Untereinheiten eingeteilt (Oliver u. Morest 1984). Die sternförmigen Nervenzellen werden charakterisiert durch die ovale oder sphärische Ausdehnung ihrer Dendriten. Sie kreuzen häufig in mediolateralen Verlauf mehrere fibrodendritische Banden, was bedeuten könnte, dass eine Aufgabe der sternförmigen Zellen in der Integration mehrerer Frequenzen besteht. Eine Klassifizierung der verschiedenen sternförmigen Zellen erfolgt aufgrund ihrer Größe, Form und Verzweigungsmuster der Dendriten. Den Hauptanteil der Axone in den 10 2. Literaturübersicht oben beschriebenen Schichten liefert der laterale Lemniscus. Bei der Katze ist eine Schicht 200 µm breit, bis zu 4 mm in rostrocaudaler Richtung , bis zu 2 mm hoch und verläuft von caudolateral nach rostromedial mit einem Winkel von 45° zur rostrocaudalen Ebene und von ventrolateral nach dorsomedial in dorsoventraler Richtung (Oliver 2005, Brown et al. 1997). Diese Banden liefern das strukturelle Fundament für die tonotope Organisation innerhalb eines Frequenzbereichs von 0,2 – 50 kHz im ICC der Katze, woraus folgt das in jeder einzelnen Schicht ein Spektrum mehrerer Frequenzen repräsentiert wird (Abb. 2.7). Die Frequenzen ändern sich in Schritten von 175 ± 83 µm und umfassen etwa 0,28 Oktaven, woraus sich eine Anzahl von 35 bis 40 Schichten zur Codierung des 9 Oktaven umfassenden Hörbereichs der Katze ergeben (Schreiner und Langner 1997). In einigen Untersuc hungen wird eine weitergehende Unterteilung des zentralen Kern in einen zentralen, einen medialen, einen lateralen und einen ventralen Anteil beschrieben. Dabei stellt der zentrale Anteil des zentralen Kerns die größte Untereinheit dar, dessen Banden von ventrolateral nach dorsomedial verlaufen. Im kleineren medialen Anteil verlaufen die Schichten in ähnlicher Richtung, im Gegensatz zum lateralen Anteil, in dem die Banden im rechten Winkel zur angrenzenden zentralen Zone verlaufen. Dem ventralen Anteil fehlt eine klare Schichtung, da er nur wenige Zellen enthält (Oliver u. Huerta 1992). Abbildung 2.7: Verlauf der Projektionen des Hirnstamms von der Cochlea zum Colliculus Inferior (aus Popper und Fay 1992) Die Art der Neurone im zentralen Kern ist bei vielen untersuchten Spezies wie z.B. Katze, Maus, Ratte und Mensch vergleichbar. Häufig befinden sich auch die Untereinheiten des IC in einer ähnlichen Lokalisation. Durch Untersuchungen der 11 2. Literaturübersicht Synapsenendungen konnte gezeigt werden, dass die Anzahl der im ICC ankommenden erregenden Signale die Zahl der hemmenden Signale deutlich übertrifft (Oliver 2005). Der Cortex bildet die dorsale und caudale Oberfläche des IC. Im Gegensatz zum zentralen Kern des IC fehlen die engen fibrodendritischen Banden. Der Hauptanteil der Nervenzellen sind sternförmige Zellen, wobei auch scheibenförmige Neurone vorkommen (Oliver et al. 1991). Am dorsalen Cortex können vier Schichten unterschieden werden. Die erste Schicht enthält wenige Zellen, deren Dendriten parallel zur Oberfläche verlaufen. In der zweiten Schicht sind viele kleine oder mittlere sternförmige Zellen zu finden, im Gegensatz zur vierten Schicht, die aus sternförmigen Zellen aller Größen besteht (Morest u. Oliver 1984). Der dorsale Cortex unterscheidet sich vom ze ntralen Kern durch seine vielen vom auditorischen Cortex kommenden absteigenden Projektionen, die eine tonotope Organisation aufweisen. Die parazentralen Anteile des IC umgeben den zentralen Kern und den dorsalen Cortex und können eingeteilt werden in eine n lateralen, einen dorsomedialen, einen ventromedialen und einen kommissuralen Kern. Ferner gibt es noch einen Kern des rostralen Pols, der Projektionen vom LL erhält und Signale an den Colliculus superior weiterleitet (Rockel u. Jones 1973; Oliver u. Morest 1984). In den parazentralen Kernen verläuft ein Frequenzgradient bei der Katze von lateral (hohe Frequenzen) nach medial (niedrige Frequenzen) (Roth et al. 1978). Zwischen dem IC und dem auditorischen Thalamus verlaufende Nervenfasern und der darin befindliche Kern bilden das Brachium des IC (BIC). Das BIC enthält Axone, die zum Corpus geniculatum mediale ziehen, absteigende Bahnen, die vom auditorischen Cortex zum IC verlaufen und liefert ferner Signale an den ipsilateralen Colliculus superior (SC). Untersuchungen haben ergeben, dass der Kern des BIC eine wichtige Rolle beim räumlichen Hören spielt (Smith 2002, Kelly 1985). Der untere Abschnitt der zentralen Hörbahn besteht aus mehr als zehn im Hirnstamm lokalisierten Kernen, die sich in Struktur und Funktion unterscheiden und im IC zusammenlaufen. Die Hauptwege kommen vom NC, SOC und LL. Die Bahnen, die binaurale Informationen beinhalten verlaufen anatomisch getrennt von den monauralen Wegen. Alle drei Anteile des NC verlaufen direkt zum kontralateralen IC und beliefern den IC somit mit monauralen Informationen (direkter monauraler Leitungsweg) (Abb. 2.8). Innerhalb des IC befinden sich die Projektionen des 12 2. Literaturübersicht ventralen Nucleus Cochlearis (VCN) vor allem in ventralen Regionen und die Fasern des dorsalen Nucleus Cochlearis (DCN) vorwiegend in dorsalen Bereichen. Ebenso ziehen Fasern vom VCN kontralateral zu den Kernen des lateralen Lemniscus (LL). Dabei handelt es sich um den mittleren Kern (INLL) und den ventralen Kern (VNLL) des LL. Somit erhält der IC monaurale Informationen direkt vom NC und indirekt über den INLL und VNLL (multisynaptischer Leitungsweg) (Casseday et al. 2002). Diese Kerne übermitteln spezielle zeitliche Informationen an den IC. Der anteriore ventrale Nucleus cochlearis (AVNC) projiziert auch zu den wichtigsten binauralen Strukturen, dem medialen superioren Olivenkern (MSO) und dem lateralen superioren Olivenkern (LSO). Fasern vom MSO und LSO verlaufen sowohl direkt zum IC als auch zum dorsalen Kern des lateralen Lemniscus (DNLL), der dann bilateral zum IC projiziert (indirekter, binauraler Leitungsweg). So erhält der IC binaurale Informationen direkt vom LSO und MSO und indirekt über den DNLL. Die meisten der im IC ankommenden Signale des ipsilateralen LSO sind inhibitorisch, ebenso wie vom DNLL beider Seiten. Sowohl in den direkten als auch in den indirekten aufsteigenden Bahnen ist eine tonotope Organisation vergleichbar der des IC vorhanden (Oliver u. Huerta 1992). Abbildung 2.8: Verlauf der aufsteigenden Bahnen vom Nucleus cochlearis (CN) zum Colliculus inferior (IC), (aus Casseday et al. 2002) 13 2. Literaturübersicht Der IC der einen Seite steht mit dem IC der Gegenseite über die sogenannte Kommissur des IC in Verbindung (Aitkin u. Phillips 1984). Die Strukturen der Verbindung weisen ebenfalls eine schichtartige Organisation auf. Die Projektionen zwischen den beiden ICs sind sowohl inhibitorischer als auch exzitatorischer Natur. Die Projektionen der absteigenden Bahnen erreichen den IC von den Pyramidenzellen der V. Schicht des auditorischen Cortex. Die Axone der Pyramidenzellen enden überwiegend im Cortex und den parazentralen Anteilen des IC und weniger im ICC. Die absteigenden cortikalen Bahnen zum IC sind überwiegend exzitatorisch. Die Endungen der aufsteigenden Projektionen befinden sich überwiegend im ventralen Bereich des IC, wohingegen die absteigenden Bahnen und die gekreuzten Projektionen zwischen den beiden ICs hauptsächlich im dorsalen Bereich des IC enden. Das Hauptziel der vom IC ausgehenden aufsteigenden Projektionen ist das ipsilaterale Corpus geniculatum mediale (MGB). Die Axone des ICC enden vornehmlich im ventralen Anteil, die Fasern des dorsalen Cortex ziehen zum dorsalen Teil des MGB. Andere Ziele des IC sind der ipsilaterale Kern des Brachium, der kontralaterale IC und der kontralaterale MGB. Absteigende Projektionen des IC enden im SOC und im NC. Somatosensorische Signale erreichen die parazentralen Anteile des IC über Projektionen der in der Medulla oblongata befindlichen Kerne Nucleus gracilis und Nucleus cuneatus. Bei der Katze wurden im parazentralen Kern bimodale Nervenzellen gefunden, die sowohl auf kutanen als auch auf auditorischen Reiz eine Reaktion zeigten (Aitkin et al. 1981). Die wichtigsten nicht-auditorischen Informationen erhält der IC aus Bereichen des Vorderhirns, die beteiligt sind an der Steuerung der Motorik, wie der Globus pallidus und die Substantia nigra. Diese Projektionen erreichen vornehmlich den Cortex und die parazentralen Bereiche des IC. Von den parazentralen Kernen des IC ausgehend verlaufen Projektionen zu den tiefen Schichten des Colliculus superior (SC). Diese Bereiche sind an der Steuerung der Bewegung des Kopfes und der Augen beteiligt und stellen somit eine Verbindung zwischen dem IC und dem motorischen System her. Im ICC und im Cortex des IC liegen zwei gegensätzliche Gradienten vor, die sich entlang der fibrodendritischen und isofrequenten Schichten erstrecken: die aufsteigenden Fasern der Kerne der unteren Hirnstammbereiche enden überwiegend 14 2. Literaturübersicht in den ventralen Bereichen jeder Schicht und nur we nige in den dorsalen Regionen. Die absteigenden Fasern haben die gleiche Orientierung, allerdings enden die meisten im dorsalen Teil der Schichten und wenige in ventralen Bereichen. Dies legt die Vermutung nahe, dass der ventrale Anteil des ICC überwiegend unter dem Einfluss der aufsteigenden Bahnen steht, während der dorsale Bereich des ICC und der dorsale Bereich des Cortex des IC hauptsächlich von den Bahnen vom auditorischen Cortex und dem kontralateralen IC beeinflusst werden (Casseday et al. 2002). 2.4 Die Pathologie der Hörbahn Schwerhörigkeiten können unterteilt werden in Schalleitungsschwerhörigkeiten und Schallempfindungsschwerhörigkeiten. Schallempfindungsschwerhörigkeiten können weiterhin differenziert werden in cochleäre (sensorische) und retrocochleäre Schwerhörigkeiten. Aufgrund der Lokalisation kann bei der retrocochleären Schwerhörigkeit unterschieden werden zwischen einer den Hörnerv betreffenden neuralen Form und einer mit Läsionen der höheren Abschnitten der Hörbahn einhergehenden zentrale n Form (Hoth u. Lenarz 1994) (Abb. 2.9). Die Schalleitungsschwerhörigkeit beruht auf einer Mittelohrschädigung durch traumatische, degenerative, infiltrative oder tumoröse Prozesse wie z.B. Trommelfellperforation, Otosklerose oder Otitis media. Besonders betroffen vom Hörverlust sind die niedrigen und mittleren Frequenzen (Merker 1997). Durch pathologische Veränderung der Gehörknöchelchen und des Trommelfells trifft der Luftschall an der Grenze zum flüssigkeitsgefüllten Innenohr auf einen viel höheren Widerstand, mit der Folge, dass der Schall zu 98% reflektiert wird, was einen Hörverlust bewirkt (Zenner 1997). Cochleäre Schallempfindungsschwerhörigkeit kann z.B. durch die Verwendung von Medikamenten (z.B. Aminoglykosidantibiotika, Diuretika) oder durch Lärm (z.B. Knalltrauma) entstehen. Dabei kommt es zu einer Degeneration der Haarzellen, besonders der äußeren Haarzellen, was wiederum eine gestörte Mechanik der Basilarmembranbewegung zu Folge hat. Daraufhin steigt die Hörschwelle an, und die Frequenzselektivität nimmt ab. Eine besondere Form der 15 2. Literaturübersicht Schallempfindungsstörung ist die Altersschwerhörigkeit (Presbyakusis), bei der vornehmlich die hohen Frequenzen betroffen sind. Bei den retrocochleären Hörstörungen stellen Akustikusneurinome und Kleinhirnbrückenwinkel-Meningeome die häufigste Ursache dar, gefolgt von Multipler Sklerose und Hirnstammtumoren (Lenarz 1988). Betroffen sind bei den retrocochleären Schädigungen in erster Linie die hohen, aber auch die mittleren Frequenzen. Abbildung 2.9: Einteilung der Schwerhörigkeiten (aus Hoth u. Lenarz 1994) 2.5 Verschiedene elektrische Implantate im Bereich der Hörbahn Das Cochlea-Implantat stellt ein Beispiel für eine elektronische Hörprothese im Innenohr dar. Die Funktionsweise des Cochlea-Implantates beruht auf der elektrischen Reizung des Hörnerven. Daher ist die Voraussetzung für die Implantation einer solchen elektronischen Hörprothese die erhaltene Hörnervenfunktion. Durch Reizung des Hörnervs mittels der intracochleär gelegenen Elektrode wird schließlich das Hörerlebnis vermittelt. Das Cochlea-Implantat setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen: dem Mikrophon, dem Sprachprozessor, der Sendespule, der Empfängerspule, dem Empfänger-Stimulator und den Elektroden (Abb. 2.10). Ein Mikrophon nimmt den vo n außen zugeführten Schall auf und leitet ihn über ein Kabel an den Sprachprozessor weiter, der die Information in elektrische, für den Hörnerv nutzbare Stimuli umwandelt und dann transkutan auf das Implantat 16 2. Literaturübersicht überträgt. Der Empfänger-Stimulator übersetzt nun die elektrischen Signale in analoge Impulse, um sie dann mit der entsprechenden Pulsfrequenz und Stromstärke an die Elektrode weiter zu leiten. In der Cochlea verteilen sich die Elektroden innerhalb der Scala tympani auf die untere und teilweise auch auf die mittlere Windung, so das sie möglichst engen Kontakt zu den Fasern des Hörnervens haben. Die Information über die Tonhöhe ergibt sich aus der Anordnung der Elektroden entlang der Basilarmembran. Kontakte an der Schneckenbasis vermitteln einen hochfrequenten und solche an der Schneckenspitze einen tieffrequenten Höreindruck (Lehnhardt 1996). Abbildung 2.10: Aufbau eines Cochlea-Implantats (aus Reuter 1997) Bei vollständiger Ertaubung durch Verlust beider Hörnerven kommen auditorische Hirnstammimplantat (ABI) zum Einsatz. Betroffen sind vor allem Patienten die an Neurofibromatose erkrankt sind, deren Hörnerven infolge eines Schädelbasisbruchs verletzt sind oder bei denen eine angeborene Aplasie der Hörnerven vorliegt (Lenarz et al. 2001). Die Elektrode wird auf der Oberfläche des Hirnstamms in Höhe des Nuclues cochlearis implantiert. Als bester Implantationsort für diese Oberflächenelektroden hat sich der Recessus lateralis des 4. Ventrikels erwiesen. Das erste Modell eines Hirnstammimplantats bestand aus einer Elektrode mit zwei Platin-Kugelkontakten (Durchmesser 0,5mm, Elektrodenabstand 1,5mm) und wurde 1979 implantiert. Bis 1989 wurden 16 Hirnstammimplantate (ABI) implantiert. Von März 1996 bis April 2000 wurden in der Medizinischen Hochschule Hannover bei 14 Patienten mehrkanalige Hirnstammimplantate eingesetzt. Die Hirnstammimplantate 17 2. Literaturübersicht bestanden je nach Modell aus bis zu 21 scheibenförmigen Platinelektroden, die auf einem Silikonträger angeordnet waren (Abb. 2.11). Zur besseren Fixierung war das Implantat auf der rückseitigen Oberfläche mit einem T-förmigen Dacronnetz ausgestattet, welches das Gewebewachstum fördern und somit eine konstante Position der Elektrode bewirken sollte (Lenarz et al. 2001). Bis heute wurden weltweit mehr als 200 Implantate eingesetzt. Die klinischen Ergebnisse zeigen jedoch, dass das Erlangen eines freien Wortverständnisses, wie es z.B. mit einem CochleaImplantat erzielt werden kann, nur selten möglich ist (Rosahl et al 2004). Insgesamt können die Hörergebnisse verglichen werden mit denen von einkanaligen CochleaImplantaten älterer Bauart. Dieses Defizit ist unter anderem auf eine unzureichende tonotope Stimulation zurückzuführen. Abbildung 2.11: Schema einer mehrkanaligen Hirnstammelektrode (ABI) (Cochlear Ltd.) 2.6 Die elektrische Reaktionsaudiometrie als Ableittechnik für akustisch und elektrisch evozierte auditorische Potentiale Unter akustisch evozierten Potentialen (AEP) versteht man die beim Hörvorgang auftretenden elektrischen Potentialschwankungen, die an der Schädeloberfläche über Nadel- oder Oberflächenelektroden ableitbar sind (Hoth u. Lenarz 1994). Die Methode zur Messung dieser Potentiale bezeichnet man als elektrische Reaktionsaudiometrie (ERA), die ursprünglich der Ableitung weit überschwelliger auditorisch evozierter Potentiale diente und heute in klinischen Bereichen ein Teil der Hörprüfung ist. Potentiale können gezielt aus den verschiedenen Stufen der Hörbahn abgeleitet werden. Da die ERA nur als Oberbegriff zu verstehen ist, wird eine 18 2. Literaturübersicht Unterteilung notwendig, die sich durch den zeitlichen Ablauf (Latenzzeit) der Reizantworten ergibt. Dem Hörnerven und dem Hirnstamm können die frühen auditorisch evozierten Potentiale (FAEP, 0-10 ms) zugeordnet werden. Die mittleren auditorisch evozierten Potentiale (MAEP, 10-50 ms) werden im Lemniscus lateralis und den auditorischen Feldern des Thalamus generiert. Die späten auditorisch evozierten Potentiale (SAEP, 50-500 ms) stellen Summenpotentiale aus der primären und sekundären Hörrinde dar (Lehnhardt 1996). Entsprechend ihrer Entstehungsorte werden die frühen Potentiale auch als Hirnstammpotentiale (BAEP) und die späten als corticale Potentiale (CAEP) bezeichnet. Da die mittleren Potentiale sowohl im Mittelhirn als auch im Cortex generiert werden erfo lgt eine Klassifizierung nur aufgrund ihrer Latenz (Abb. 2.12). Abbildung 2.12: Verlauf der akustisch evozierten Potentiale (aus Ross 2001) Das Prinzip der ERA besteht in der Applikation akustischer oder elektrischer Reize und der Erfassung der dadurch ausgelösten Änderungen der neuronalen Strukturen. Um solche Potentiale aus allen Regionen der Hörbahn und auch bei geringen Reizlautstärken registrieren zu können, muss mit Hilfe eines Computers durch Mittelwertbildung (Averaging) das Antwortsignal aus dem Grundrauschen des EEGs herausgefiltert werden (Lehnhardt 1996). Eine ERA-Messapparatur setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen: 1. ein Reizgenerator, dB-Teiler und Wandler, die den Stimulus liefern, 2. Elektroden, Anschlussleitungen und Abschirmung, die für die Verbindung zwischen Patient und Apparatur sorgen, 3. ein Verstärker und Filter für die Bearbeitung des EEGs und 4. ein Analog/Digitalwandler, Datenprozessor und 19 2. Literaturübersicht Programm, die für die digitale Verarbeitung des EEG-Signals zuständig sind (Abb. 2.13) (Hoth u. Lenarz 1994). Abbildung 2.13: Anlage zur Registrierung auditorisch evozierter Potentiale (aus Hoth u. Lenarz 1994) Da die Refraktärzeit in Richtung auf die Hirnrinde zunimmt, muss die Reizfolgefrequenz umso niedriger gehalten werden je zentraler Potentiale abgeleitet werden sollen. Um die Schwelle der Reizantwort zu ermitteln, reduziert man die Reizlautstärke bei 90 dB beginnend schrittweise um jeweils 10 dB. Die Potentiale der FAEP werden sowohl mit römischen Ziffern P I-VII als auch mit J1J7 nach Jewett, einem der Erstbeschreiber, benannt. Ferner werden per Definition nur die positiven Peaks ausgewertet. Jeder Peak hat seinen anatomischen Ursprung in unterschiedlichen Generatoren. P I entstammt dem distalen Anteil des Hörnerven (Buchwald u. Huang 1975). P II entsteht in den proximalen Anteilen des Hörnervs und im Nucleus cochlearis (NC). P III hat seinen Ursprung wahrscheinlich im Bereich des NC bis zum oberen Olivenkomplex (SOC) der kontralateralen Seite. Die P IV - bis P V-Komplexe entstammen dem Lemniscus lateralis und dem Colliculus inferior. Aufgrund dieser anatomischen Zuordnung wird deutlich, dass P I und P II von ungekreuzten, ipsilateralen Strukturen generiert werden, während die nachfolgenden Peaks auch gekreuzten Anteilen der Hörbahn entstammen. Die Indikation zur 20 2. Literaturübersicht Ableitung von Hirnstammpotentialen ist vielfältig und reicht von der Hörprüfung bei Säuglingen und Kleinkindern über die Diagnostik von Tumoren im inneren Gehörgang oder im Kleinhirnbrückenwinkel bis hin zur Lokalisation intrazerebraler Störungen der Hörbahn (Lehnhardt 1996). Ein Schwerpunkt ist die Differenzierung zwischen cochleären und retrocochleären Hörstörungen. Auch im Bereich der Tiermedizin findet die ERA in zunehmendem Maße in der Diagnostik Verwendung. Aufzeichnungen der Klinik für kleine Haustiere der Tierärztlichen Hochschule Hannover zeigen, dass seit 1996 vermehrt auch Katzen auf das Vorhandensein einer cochleären Hörstörung untersucht wurden, was mit der von vielen Katzenzuchtverbänden bei weißen Katzen geforderten Nachweispflicht der beidseitigen Hörfähigkeit begründet werden kann (Keller 1997). Bei der Auswertung der Potentiale werden die Latenzen und Amplituden ermittelt. Unter der Latenz versteht man die Zeit zwischen Reizbeginn und Auftreten des Potentials. Die Amplitude wird vom Extremwert zur Nulllinie oder als Differenz aus Maximal- und Minimalwert ermittelt. Untersuchungen der Hirnstammpotentiale an Menschen und Katzen haben gezeigt, dass die Form und die Größe der Potentialfolge bei beiden Spezies vergleichbar sind. Die Latenzen der einzelnen Potentiale sind bei Katzen kürzer als beim Menschen (Tab. 2.1 u. 2.2). Ferner wurde eine Verkürzung der Absolutlatenz der elektrisch evozierte Potentiale (FEEP) im Vergleich mit den akustisch evozierten Potentialen (FAEP) bei Katze und Mensch beschrieben, was auf die direkte elektroneurale Ankopplung bei den elektrische evozierten Potentialen zurückzuführen ist (van den Honert 1985). Mit sinkender Reizlautstärke verlängern sich die Latenzen und die Amplitude ist im unteren Bereich der Reizlautstärke (< 50dB nHL) kaum noch zu identifizieren. Hinsichtlich der Auswertung einer BERAUntersuchung sind die Normwerte der Potentiallatenzen P I, P III und P V wichtige Größen, da Abweichungen Hinweise a uf pathologische Veränderungen geben (Hoth u. Lenarz 1994). 21 2. Literaturübersicht Tabelle 2.1: Latenzen der FAEP bei Katzen und Mensch (nach Van den Honert u. Stypulkowski 1986, Hoth u. Lenarz 1994) FAEP Katze Mensch Latenz von P I (ms) Latenz von P II (ms) Latenz von P III (ms) Latenz von P IV (ms) Latenz von P V (ms) 1,1 1,8 1,9 2,9 2,5 3.8 3,6 5,0 5,8 Tabelle 2.2: Latenzen der FEEP bei Katzen und Menschen (nach Van den Honert u. Stypulkowski 1986) FEEP Katze Mensch Latenz von P I (ms) Latenz von P II (ms) Latenz von P III (ms) Latenz von P IV (ms) Latenz von P V (ms) 0,41 0,83 0,96 1,20 1,61 2,10 2,55 3,29 4,09 Die Reizantwort der MAEP befindet sich in einem Zeitfenster von 10-50 ms nach Reizbeginn und stellt sich als Wellenfolge mit den Benennungen N0/Po, Na/Pa und Nb dar. Es werden sowohl positive als auch negative Potentiale ausgewertet. Die größte Konstanz zeigen die Wellen P0 und Pa. Die Latenzen der MAEP können allerdings auch unter physiologischen Verhältnissen deutliche Schwankungen aufweisen. Die MAEP sind zum Zeitpunkt der Geburt nicht nachweisbar, da die Reifung des auditorischen Systems von peripher nach zentral verläuft. Bei den SAEP stellen sich die Potentiale mit zwei positiven und zwei negativen Peaks (P1, N1, P2, N2) über einen Zeitraum von 50-500 ms nach Stimulusbeginn dar. Im Gegensatz zu den FAEPs werden hier jedoch positive Potentialschwankungen nach unten und negative Schwankungen nach oben aufgetragen. Klinisch sind hauptsächlich die FAEPs von Interesse. Werden die Messungen der MAEP und SAEP in Narkose oder Sedation durchgeführt, sind die 22 2. Literaturübersicht Ergebnisse weniger konstant, da sie von der Art und der Tiefe der Narkose bzw. Sedation stärker beeinflusst werden als die FAEP. Vergleichende Untersuchungen zwischen Pentobarbital (Injektionsnarkose) und Isofluran (Inhalationsnarkose) haben ergeben, dass die mittlere minimale Schwelle der Potentiale bei Verwendung von Isofluran um durchschnittlich 12 dB höher liegt und die Latenz um 2 ms verlängert ist gegenüber Pentobarbitalnarkosen. Ebenso ist die Anzahl der spontanen Potentiale bei Pentobarbital signifikant höher als bei Isofluran (Cheung et al. 2001). Abbildung 2.14: Übersicht der Eigenschaften der verschiedenen AEP-Gruppen (nach Hoth u. Lenarz 1994) 2.7 Die Ziele der Untersuchung In dieser Arbeit sollen Nutzen und mögliche Risiken der Implantation einer mehrkanaligen Mittelhirnelektrode im Bereich der zentralen Hörbahn untersucht werden. Als Implantationsort wurde der Colliculus inferior (IC) gewählt. In akuten Versuchen a n normal hörenden Katzen wurden die akustisch und elektrisch evozierten Potentiale ermittelt und anhand verschiedener Parameter wie Latenz, Interpotentiallatenz und Amplitude analysiert und miteinander verglichen. Die Messungen erfolgten in Abhängigkeit vo n der Reizstärke, der Stimulationsfrequenz und dem Messzeitpunkt. In mehreren Kontrollmessungen wurden die Auswirkungen unterschiedlicher Narkotika und der unmittelbare Einfluss der Implantation der Mittelhirnelektrode in den IC auf die akustisch evozierte n Potentiale dokumentiert. Der Vergleich der akustisch und elektrisch evozierten Potentiale soll aufzeigen 23 2. Literaturübersicht inwieweit es möglich ist durch elektrische Stimulation der Hörbahn zentral des Hörnerven Potentiale hervorzurufen, die der Latenz und Form nach vergleichbar sind mit Potentialen nach akustischer Stimulation. Um Informationen über die Funktionsfähigkeit und Biokompatibilität der Mittelhirnelektrode im chronischen Einsatz zu gewinnen wurden normal hörende und ertaubte Katzen über mindestens 90 Tage elektrisch stimuliert. Die Impedanzen der Mittelhirnelektrode wurden regelmäßig gemessen. In Röntgenuntersuchungen wurde die Position der Mittelhirnelektrode kontrolliert. 24 3. Material und Methode 3 3.1 Material und Methode Material 3.1.1 Die Versuchstiere Die an dem Versuch beteiligten Katzen stammten aus der Zucht der Katzenhaltung des Zentralen Tierlaboratoriums der Medizinischen Hochschule Hannover. Die Haltung der Tiere erfolgte in vollklimatisierten, fensterlosen Räumen mit Gruppengrößen von 4-15 Tieren je nach Größe des Raumes (12-24 m²). Die Haltungsbedingungen waren mit einer Temperatur von 24°C, 40-60% relativer Luftfeuchtigkeit und täglich 12-stündiger Beleuchtung für alle Katzen identisch. Die Ernährung der Tiere erfolgte mittels handelsüblichen Trocken- und Dosenfutter. Der gesamte Katzenbestand wurde regelmäßig veterinärmedizinisch betreut und alle untersuchten Katzen waren frei von Ekto - und Endoparasiten. Alle Tiere waren serologisch negativ in Bezug auf das feline Immundefizienzvirus (FIV), das feline Leukämievirus (FeLV) und Toxoplasmose. Geimpft wurde regelmäßig gegen Katzenschnupfen (Infektiöse Rhinotracheitis) und Katzenseuche (Infektiöse Panleukopenie). Es handelte sich bei den Versuchstieren um Katzen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts. Alle Tiere waren bei Versuchsbeginn älter als sechs Monate, um ein vollständig ausgereiftes auditorisches System voraussetzen zu können. Diese Studie beinhaltet Untersuchungen an insgesamt 32 Katzen. Die Einteilung der am Versuch beteiligten Tiere erfolgt in zwei Hauptgruppen: 1. 15 Katzen in akuten Experimenten. Bei diesen Experimenten handelt es sich um Finalversuche, bei denen die Tiere nach einer maximalen Versuchdauer von vierundzwanzig Stunden nicht wieder erwachen. 2. 17 Katzen in chronischen Experimenten. Davon wurden 6 Katzen mit einer Mittelhirnelektrode implantiert und über einen Zeitraum von 90 Tagen ohne weitere Manipulation beobachtet. Die anderen 11 Katzen wurden implantiert und anschließend über mindestens 90 Tage elektrisch stimuliert. Bei diesen chronisch e lektrisch stimulierten Tieren 25 3. Material und Methode gab es Unterschiede im Hörstatus. Die Versuchsgruppe setzte sich zusammen aus 4 normal hörenden Katzen, 4 neonatal experimentell ertaubten Katzen und 3 adult experimentell ertaubten Katzen. Alle Tiere wurden bei Versuchsende unter Vollnarkose intrakardial perfundiert. Bei der Perfusion wurde zuerst mit 0,5 l 0,9% PBS (0,1 M; pH 7,4) vorgespült und danach mit 0,5 l 4% Paraformaldehyd-Lösung in PBS perfundiert. Anschließend wurde das Gehirn entnommen, präpariert und histologische n Untersuchungen zugeführt. Der Versuch der mit diesen insgesamt 32 Tieren durchgeführt wurde, ist von der zuständigen Abteilung des LAVES Niedersachsen unter der Aktennummer 03/641 genehmigt worden. Tabelle 3.1: Gesamtübersicht der am Versuch beteiligten Katzen Gruppe1 Gruppe 2 15 Katzen in akuten Experimenten 17 Katzen in chronischen Experimenten Gruppe 2a Gruppe 2b 6 Katzen 11 Katzen implantiert, unstimuliert implantiert, elektrisch stimuliert 4 Katzen hörend 3.1.1.1 4 Katzen 3 Katzen neonatal adult ertaubt ertaubt Die Tiere der akuten Experimente (Gruppe 1) Zu dieser Versuchsgruppe gehörten 15 Katzen, denen in akuten Experimenten Mittelhirnimplantate (AMI) in den Colliculus inferior (IC) eingesetzt wurden. In diesen Versuchen wurden akustisch evozierte Potentiale im IC gemessen. Die elektrische Stimulation erfolgte über die Mittelhirnelektrode und die Reizantworten wurden am auditorischen Cortex mit einer Oberflächenelektrode abgeleitet. Bei allen Tieren wurden zur Kontrolle des Hörstatus einmalig am Versuchsbeginn die akustisch evozierten Potentiale dokumentiert. Bei einigen Katzen wurden weitere ERA-Messungen vor der Craniektomie sowie vor und nach der Implantation der 26 3. Material und Methode Mittelhirnelektrode durchgeführt, um unterschiedliche Narkosebedingungen und die unmittelbaren A uswirkungen der Implantation zu untersuchen. Während der gesamten Versuchsdauer befanden sich die Tiere in Vollnarkose. Bei der Narkose handelte es sich um eine Injektionsnarkose, wobei Narcoren®Injektionslösung (Pentobarbital) mit isotoner NaCl-Lösung im Verhältnis 1:25 verdünnt und mittels eines Perfusors intravenös verabreicht wurde. Die Dosierung lag wirkungsabhängig zwischen 1,5 und 3 ml (3,6-7,2 mg Pentobarbital) pro Stunde. Um einer Atemdepression vorzubeugen, wurden die Tiere intubiert, an ein Beatmungsgerät angeschlossen und mit Hilfe eines Kapnographen während der gesamten Versuchsdauer kontrolliert. Zusätzlich wurde die Kreislaufsituation mittels EKG und Pulsoximeter überwacht. 3.1.1.2 Chronisch implantierte, unstimulierte Tiere (Gruppe 2a ) Diese Versuchsgruppe setzte sich aus 6 Katzen zusammen. Diese Katzen wurden mit einer Mittelhirnelektrode implantiert und anschließend ohne weitere Manipulationen über einen Zeitraum von 90 Tagen beobachtet. 3.1.1.3 Chronisch implantierte, elektrisch stimulierte Tiere (Gruppe 2b) Zu dieser Versuchsgruppe gehörten 11 Katzen, die hinsichtlich ihres Hörstatus Unterschiede aufwiesen. 4 Katzen waren normal hörend und 7 Tiere waren experimentell ertaubt. Von den 7 tauben Katzen wurden 4 Tiere neonatal und 3 Tiere mit einem Mindestalter von 6 Monaten adult ertaubt. Die experimentelle Ertaubung dieser Katzen erfolgte im Rahmen einer vorausgegangenen Studie dieser Arbeitsgruppe (genehmigt vom LAVES Niedersachsen, Aktennummer 97/972). Nach der Implantation der Mittelhirnelektrode wurden die Katzen über einen Zeitraum von mindestens 90 Tagen mittels herkömmlicher Sprachprozessoren (Modell Sprint, Fa. Cochlear Ltd.) mit ca. 2dB über der Hörschwelle elektrisch stimuliert. Ferner wurden bei diesen Katzen mehrfach Hirnstammaudiometriemessungen unter 27 3. Material und Methode Sedation durchgeführt. Die Funktion der Elektrode wurde mittels Impedanzmessung regelmäßig dokumentiert. Bei 6 Katzen wurde die Position der Mittelhirnelektrode durch Röntgenaufnahmen kontrolliert. Ertaubung von neugeborene n Katzen: Neomycin ist ein ototoxisches Aminoglykosid. Für die Ertaubung von neugeborenen Tieren wurde Neomycinsulphat in 0,9 % NaClLösung (50 mg/ml) verwendet. Den neugeborenen Tieren wurde ab dem 1. Lebenstag über einen Zeitraum von 16-20 Tagen täglich Neomycinsulphat-Lösung (1 ml/kg/Tag) subkutan injiziert. Im Alter von 14 Tagen erfolgte unter Sedation eine Kontrolle der Ertaubung mittels Hirnstammaudiometrie nach akustischer Stimulation. War noch ein Resthörvermögen vorhanden wurde erneut Neomycinsulphat-Lösung subcutan über weitere 4 Tage verabreicht und im Anschluss daran eine erneute Kontrolle durchgeführt (Cords 1996). Ertaubung von adulten Katzen: In einem operativen Eingriff wurde ein retroauriculärer Hautschnitt gesetzt und die Bulla tympanica eröffnet. Dann wurde durch das runde Fenster die in der Cochlea vorhandene Perilymphe per Spritze entfernt und durch 0,5 ml einer Neomycinlösung (25 mg/ml) ersetzt. Etwa 10 Tage nach diesem Eingriff wurde der Hörstatus des Tieres mittels Hirnstammaudiometriemessung kontrolliert und dokumentiert (Cords 1996). 3.1.2 3.1.2.1 Sachmaterial Die Mittelhirnelektrode Bei der Mittelhirnelektrode (Auditory Midbrain Implant, AMI) handelt es sich um eine stabförmige Elektrode mit 20 ringförmig angelegten Platin-Iridium-Kontakten, die jeweils eine Breite von 100 µm haben und im Abstand von jeweils 200 µm angeordnet sind. Der Abstand der Elektrodenkontakte korrespondiert mit dem Abstand der Frequenzbänder im Colliculus inferior (IC). Per Definition befindet sich der Kontakt 1 am basalen und der Kontakt 20 am apikalen Ende der Elektrode (Abb. 3.1). Die Elektrodenkontakte sind von einem Silikonträger umhüllt. Die Mittelhirnelektrode hat eine Länge von 6,4 mm und einen Durchmesser von 0,4 mm. 28 3. Material und Methode Durch ein zentral gelegenes Stilett wird die Elektrode versteift, was die Penetration während der Implantation erleichtert. Nach Entfernung des Stiletts ist die Elektrode biegsam und passt sich den pulsenden Bewegungen des Hirngewebes an. Die Elektrode wurde in Zusammenarbeit mit der Firma Cochlear Ltd. (Sydney, Australien) entwickelt. Am basalen Ende der Elektrode befindet sich ein kreisförmiges Dacronnetz, was die Anhaftung der Elektrode am Gewebe begünstigen soll. Von der Elektrode ziehen Kabel in einer Silikonummantelung zu einem Stecker, der die Verbindung zu dem Implantatempfänger herstellt. Die Mittelhirnelektrode ermöglicht im IC die Messung akustisch evozierter Potentiale und die elektrische Stimulation der weiteren zentralen Hörbahn bis zum auditorischen Cortex. In den Akutversuchen wurde die Elektrode zusätzlich zur Ableitung intracorticaler Signale am auditorischen Cortex verwendet. Dacronnetz Stilet Kontakt 20 Kontakt 1 1,5 mm Abbildung 3.1: Die Mittelhirnelektrode (AMI) 29 3. Material und Methode 3.1.2.2 Die Hirnstammelektrode Bei der Hirnstammelektrode (Auditory Brainstem Implant, ABI) handelt es sich um eine Oberflächenelektrode mit 21 kreisförmigen Platinkontakten, die jeweils einen Durchmesser von 0,7 mm haben. Die Elektrodenkontakte sind in 3 Reihen mit jeweils 7 Kontakten auf einem Silikonträger angeordnet. Die gesamte Elektrode ist 8,5 mm lang und 3 mm breit (Abb. 3.2). Auf der rückseitigen Oberfläche der Elektrode befindet sich T-förmiges Dacronnetz, was eine gute Anhaftung der Elektrode an das Gewebe bewirken soll. Die Elektrode wurde von der Firma Cochlear Ltd. (Sydne y, Australien) entwickelt für den klinischen Einsatz als Hörprothese bei Patienten mit defektem Hörnerv. Die Hirnstammelektrode diente in diesen Versuchen der ortsspezifischen Ableitung von akustisch und elektrisch evozierten Potentialen an der Oberfläche des auditorischen Cortex. Abbildung 3.2: Die Hirnstammelektrode (ABI) (Cochlear Ltd., Sidney, Australien) 30 3. Material und Methode 3.1.2.3 Die Pharmaka a. Domitor, Medetomidinhydrochlorid (1 mg/ml), Pfizer GmbH b. Ketamin 10%, Ketaminhydrochlorid (115,34 mg/ml) und Benzethoniumchlorid (100 µg/ml) in Natriumchloridlösung; WDT, Garbsen c. Rimadyl, Carprofen (50 mg/ml), Pfizer GmbH d. Langzeitpenicillin und Dihydrostreptomycin, Suspension zur Injektion; aniMedica GmbH e. Atropinsulfat Braun 0,5 mg; B. Braun Melsungen AG, Mels ungen f. Neomycinsulfat (50 mg/ml) in 0,9 % Natriumchloridlösung; Sigma-Aldrich Chemie GmbH, Steinheim g. Narcoren, Pentobarbital-Natrium in Natriumchlorid-Lösung (60 mg/ml); WDT, Garbsen h. Xylonest 2%, Prilocainhydrochlorid (20 mg/ml); AstraZeneca GmbH, Plankstadt i. Thilo-Tears Gel; Alcon Pharma GmbH, Freiburg i. Breisgau j. Propofol- Lipuro 1%, Propofol (10 mg/ml), B. Braun Melsungen AG, Melsungen k. Antisedan®, Atipamezolhydrochlorid (5 mg/ml), Pfizer GmbH Domitor® wurde zur Sedation bei der Durchführung der Hirnstammaudiometriemessungen bzw. zur Narkose-Prämedikation eingesetzt. Ketamin wurde im Bedarfsfall zusätzlich in Kombination mit dem Domitor® verabreicht. Antisedan® wurde eingesetzt um nach Abschluss einer Hirnstammaudiometriemessungen die Restwirkung von Domitor® zu antagonisieren. Bei den Operationen wurde Propofol® zur Narkoseeinleitung verwendet. Narcoren® wurde als Injektionsnarkotikum bei Akutversuchen verwendet. Xylonest wurde bei allen operativen Eingriffen zur Lokalanästhesie im Bereich der Schnittführung genutzt. Rimadyl® diente als prä- und postoperatives Analgetikum. Zur Prophylaxe wurde im Rahmen der Implantation über den Zeitraum von einer Woche ein Breitbandantibiotikum (Langzeitpenicillin und Dihydrostreptomycin) per Injektion gegeben. 31 3. Material und Methode 3.1.2.4 Die technischen Ausstattung für die elektrische Reaktionsaudiometrie Die Messung der akustisch und elektrisch evozierten Potentiale erfolgte mit Hilfe der ERA-Meßapparatur der Fa. ZLE-Systemtechnik, die sich aus folgenden Komponenten zusammensetzt: • Ein Computer • Ein Signalgenerator Modell Universal-Stimulator USTI 040 mit integrierter Stromquelle • Ein DATA-Acquisition-System DAS100-16 mit integriertem Verstärker Bei der Messung der akustisch evozierten Potentiale wurden dem Gehörgang des Tieres mittels Kopfhörer akustische Klickreize oder frequenzspezifische Reize zugeführt. Je nach ausgewähltem Programm, FAEP oder MAEP, wurden die Potentiale 20 bzw. 50 ms nach dem Stimulus mit einer Abtastrate von 25 kHz abgeleitet und entsprechend der Messapparatur ve rstärkt (z.B.1000-fach bei den FAEP), Bandpass-gefiltert (100-1500 Hz) und von einem analogen in ein digitales Signal umgewandelt. Auf zwei Aufnahmekanälen wurden jeweils 500 Einzelaufnahmen gemittelt und dann zum Ergebnis aufsummiert. Bei der Messung der elektrisch evozierten Potentiale wurde das Stimulationssignal vom Signalgenerator auf die Mittelhirnelektrode übertragen. Ein Triggersignal steuerte die reizsynchrone Signalaufnahme und sicherte so eine feste zeitliche Kopplung zwischen Stimulus und Ableitung der Reizantwort. Um eine Vergleichbarkeit zwischen elektrischen und akustischen Messungen zu gewährleisten wurden in der Elektrodenbox des Reizaufnahmesystems Vorwiderstände von 5 kÙ eingefügt. Die Ableitung der akustisch und elektrisch evozierten Potentiale erfolgte in Abhängigkeit von der Fragestellung mit Unterhautnadelelektroden, der Mittelhirnelektrode oder einer mehrkanaligen Oberflächenelektrode. Über die Ableitelektroden wurden die Potentialänderungen an die ERA-Messapparatur weiterleitet. Die subcutanen Ableitelektroden wurden im Bereich des Schädels, an der Stirn (Referenzelektrode), am rechten und linken Mastoid oder entsprechen rechts und links in der Unterha ut im Bereich des auditorischen Cortex , und am Nacken (Erdungselektrode) positioniert. 32 3. Material und Methode 3.2 3.2.1 Methode Die Implantation der Mittelhirnelektrode Vor der Operation wurden die nüchtern gesetzten Tiere in gewohnter Umgebung mittels subcutaner Applikation von Domitor sediert. Nach Wirkeintritt wurde im Bedarfsfall noch Ketamin intramuskulär verabreicht. Zur Prämedikation wurden Atropin (0,1 ml/kg KGW) und Rimadyl (0,08 ml/kg KGW) subcutan injiziert. Als Infektionsprophylaxe erhielten die Tiere vor der Operation ein Antibiotikum (Langzeitpenicillin und Dihydrostreptomycin; 0,04 ml/kg KGW). Die Narkose wurde mittels Propofol® eingeleitet. Bei den Tieren der chronischen Versuche wurde die Narkose anschließend durch Isofluran/Sauerstoff (Inhalationsnarkose) unter kontrollierter Hyperventilation aufrechterhalten. Bei den Akutversuchen wurde eine Injektionsnarkose unter Verwendung von Narcoren® durchgeführt. Bei allen Katzen wurde unmittelbar vor Beginn der Operation die Schnittlinie durch Infiltrationsanästhesie mit 0,5 ml des Lokalanästhetikums Xylonest unterspritzt. Postoperativ wurde über einen Zeitraum von einer Woche die Antibiose fortgeführt und am ersten Tag nach der Implantation ein Schmerzmittel (Rimadyl) verabreicht. Zu Beginn der Operation wurde zunächst eine parietale Craniektomie durchgeführt, in deren Anschluss der Okzipitallappen retrahiert werden konnte. Nach Ausbohren des knöchernen Tentoriums stellte sich die Hinterseite des Colliculus inferior (IC) dar. Dann wurde mit Hilfe eines Stereo-Mikroskopes die Elektrode unter Sicht eingeführt und bis zum vorgesehenen Stopp vorgeschoben (Abb. 3.3). Im Bereich der Craniektomie wurde der Elektrodenträger am Schädelknochen mit Knochenzement fixiert und anschließend die Wunde schichtweise verschlossen. Der die Drähte der Elektrode enthaltene Silikonschlauch mit dem am Ende befindlichen Stecker der Mittelhirnelektrode wurden unter der Haut hindurch in der Medianen caudal der Schulterblätter durch eine Hautöffnung wieder an die Hautoberfläche geführt. Die Fixierung des Endes des Silikonschlauches erfolgt mittels einer Tabaksbeutelnaht mit Vicryl 3 -0. Für den abschließenden zweischichtigen Wundverschluss wurde Vicryl 3-0 für die Unterhautnaht sowie Mersilene 2-0 für die Hautnaht verwendet. Während der gesamten Operation lagen die Tiere auf einer etwa auf 38°C beheizten 33 3. Material und Methode Wärmematte. Unmittelbar nach der Operation wurde den Tieren ein TrikotSchlauchverband im Bereich des Brustkorbes angelegt um die Wunde und den freiliegenden Anteil der Elektrode (Stecker) zu schützen. Über den Verbänden wurden den Katzen kleine, den einzelnen Tieren entsprechend angepasste, Nylonjacken angezogen. IC a c b d Stilett Abbildung 3.3: Die Mittelhirnelektrode vor (a) und während (b) der Insertion im IC, und während (c) und nach (d) dem Entfernen des Stiletts 34 3. Material und Methode 3.2.2 Die Messung von akustisch und elektrisch evozierten Hirnstammpotentialen Für die Ableitung der akustisch evozierten Potentiale wurden mittels eines direkt im äußeren Gehörgang positionierten Lautsprechers Klickreize oder frequenzspezifische Reize, die von der ERA-Messapparatur erzeugt wurden, auf das Ohr des Tieres gegeben. Die Klickreize hatten eine Länge von 150 µs, bei einer Frequenz von 20 Hz und mit einem Schalldruckpegel von 30 bis 130 dB SPL. Der Reiz wurde alternierend als Sog- und Druckreiz erzeugt. Das Reizintervall lag bei 60 ms. Die Messungen wurden in 10 dB Schritten von 10 – 80 dB durchgeführt. Der Messaufbau für die Ableitung der elektrisch evozierten Potentiale war weitgehend identisch mit dem der akustisch e vozierten Potentiale. Als Reiz wurden hier elektrische Impulse verwendet die über eine Kabelverbindung vom Signalgenerator (Universalstimulator) direkt auf die Mittelhirnelektrode übertragen wurden. Die von der Stromquelle ausgegebene Maximalleistung betrug 1 mA. Das Stimulationssignal war ein ladungsausgeglichener biphasischer Rechteckimpuls von 75 µs/Phase und einem Reizpegel von etwa 2 dB über der zuvor ermittelten Hörschwelle. Das Reizintervall lag bei 60 ms. Die Potentiale wurden mittels subcutan am Kopf platzierter Nadelelektroden, der Mittelhirnelektrode oder einer Oberflächenelektrode abgeleitet. Während der Messungen war eine Online-Betrachtung der digitalisierten EEGs sowie der aufsummierten Hirnstammpotentiale möglich. Bei der Offline-Auswertung der Daten konnten die Filtereinstellungen nachträglich bearbeitet werden. Für die Hirnstammaudiometriemessungen der chronischen Experimente wurden die Katzen mittels Domitor® (80-100 µg/kg KGW) sediert. Nach Abschluss der Messung konnte die Restwirkung des Domitors® durch subcutane Gabe von Antisedan® antagonisiert werden. 35 3. Material und Methode 3.2.3 Die chronische elektrische intracolliculäre Stimulation Für die chronische elektrische Stimulation wurden die Tiere an 5 Tagen pro Woche täglich für mindestens 4 Stunden in separate Stimulationsboxen (handelsübliche Transportboxen für Hunde und Katzen) gesetzt und an den Sprachprozessor mit dem Implantat-Empfänger angeschlossen. Der Kontakt zwischen dem im Bereich der Schulterblätter austretenden Elektrodenstecker und dem Impla ntatempfänger wurde mittels einer Steckverbindung hergestellt. Der Sprachprozessor war über ein Kabel mit dem Implantatempfänger verbunden und wurde zum Schutz vor Beschädigungen durch die Katzen außerhalb der Stimulationsbox abgelegt. Die Beschallung des Mikrophons erfolgte durch ein aufgestelltes Radio und zusätzlich durch Umgebungsgeräusche wie z.B. Lautäußerungen von Artgenossen oder von Personen, die sich im Bereich der Katzenhaltung aufhielten. Somit konnte eine konstante Stimulation aller Elektrodenkontakte sichergestellt werden. Als Implantatempfänger wurde das Modell CI24R der Firma Cochlear Ltd. verwendet. Bei den Sprachprozessoren handelt es sich um sogenannte Taschensprachprozessoren, Modell Sprint, der Firma Cochlear Ltd.. Nach der Bestimmung der elektrophysiologischen Hörschwelle wurde der Sprachprozessor mit der Programmiersoftware R126 (Software für den Einsatz im Klinikbetrieb) programmiert. Während dieser Anpassung wurde für jedes Tier ein Stimulationsplan erstellt, in dem die Stimulation fü r jeden Elektrodenkontakt festgelegt wurde. Dabei wurde die Schwelle, an dem das Tier zum ersten Mal auf den Reiz reagiert als T-Level bezeichnet. Als C-Level wurde der Wert benannt, bei dem die Katze deutlich auf den Stimulus reagierte, aber noch kein Unwohlsein zeigte. Bei den Katzen lag der T-Level etwa bei 100 Currentlevel (CL), was einer Stromstärke von 75,8 µA entspricht. Der entsprechende C-Level befand sich meist 10-15 CL darüber. Als Stimulussignal wurde ein biphasischer Rechteckimpuls mit konstanter Pulsbreite verwendet. Die Amplitude war je nach Reizeintritt (Lautstärke) am Mikrophon variabel in den Grenzen zwischen T- und C-Level. Die Frequenzzusammensetzung der aufgenommenen Geräusche hatte einen Einfluss darauf, welcher Elektrodenkontakt stimuliert wurde. Tiefe Frequenzen führten vornehmlich zu einer Stimulation der basal befindlichen Kontakte (EK1) der Mittelhirnelektrode und durch hohe Frequenzen wurden die Kontakte an der Spitze der Elektrode (EK20) stimuliert. Als Sprachverarbeitungsstrategie wurde die SPEAK36 3. Material und Methode Strategie gewählt. Zu Beginn der Versuchsreihe wurde mit der bipolaren Stimulationsmethode gearbeitet (ein Kontakt gegen einen feststehenden anderen Kontakt), allerdings wurde dann schnell auf Commonground (ein Kontakt gegen alle anderen Kontakt) umgestellt, da beim Ausfall von bestimmten Kontakten der bipolare Modus eine weitere Stimulation verhindert hätte. Mit Ausnahme von einer Katze (Tier 317) wurden alle Tiere über einen Zeitraum von mindestens 90 Tagen stimuliert. Bei 6 der 11 chronisch stimulierten Tiere wurden mehrfach in regelmäßigen Abständen die akustisch und elektrisch evozierten Hirnstammpotentiale abgeleitet und dokumentiert. Die Funktionsfähigkeit der einzelnen Elektrodenkontakte wurde anhand der Impedanzmessung überprüft. Diese Impedanzmessungen wurden nach der Implantation mindestens einmal pro Woche durchgeführt. 3.2.4 Die Messung der Impedanzen der Mittelhirnelektrode Mit der Impedanzmessung wurde der Übergangswiderstand zwischen den Kontakten der Mittelhirnelektrode und dem angrenzenden Gewebe gemessen. Die Impedanzmessungen wurden mit einer Forschungssoftware namens Timpani der Firma Cochlear Ltd. durchgeführt. Als Stimulus wurde ein biphasischer Rechteckimpuls mit variablen Pulsbreiten und Amplituden verwendet. Die Pulsbreite variierte von 26-180 µs und die Amplitude zwischen 10, 20 und 40 µA. Das Produkt dieser beiden Werte ergab die Ladung, die pro Puls ins Gewebe abgegeben wurde. Diese Ladung war dabei immer kleiner oder gleich einem in der Software manuell eingestellten Maximalstrom. Bei den Messungen in diesem Versuch wurden immer 75,8 µA als obere Grenze voreingestellt. Als funktionsfähig wurde ein Elektrodenkontakt bezeichnet, wenn die Impedanz zwischen 0,5 – 40 kÙ lag. 37 3. Material und Methode 3.2.5 Übersicht über Implantations-, Stimulations- und Messzeitpunkte Mit der chronischen elektrischen Stimulation wurde nach Abschluss der Wundheilung, frühestens 14 Tage nach der Implantation der Mittelhirnelektrode begonnen. In den nachstehenden Tabellen finden sich die Daten der implantierten, chronisch stimulierten Katzen bezüglich Implantationszeitpunkt, Stimulationsbeginn, ERA-Messungen, Impedanzmessungen und Röntgenkontrolluntersuchungen. Tabelle 3.2: Übersicht über Alter bei Implantation, Stimulationsbeginn und Röntgenkontrollen Katze 317 035 206 139 364 367 028 363 214 220 219 16 44 31 32 8 14 52 15 35 35 35 25 24 26 34 45 30 16 18 18 14 14 63 50 15 15 7 7 49 49 Alter bei Implantation (in Monaten) Stimulationsbeginn (in Tagen nach Implantation) 1. Röntgenkontrolle (in Tagen nach Implantation) 2. Röntgenkontrolle (in Tagen nach Implantation) 38 20 3. Material und Methode Tabelle 3.3: Übersicht über die ERA-Messungen; Angaben in Tagen nach Implantation (0 = Implantationstag) Katze 317 035 206 139 364 367 028 363 214 220 219 1. ERA 24 21 19 15 145 138 85 16 0 0 0 22 13 13 8 8 8 29 26 56 15 22 22 36 41 86 22 29 29 63 86 29 36 36 85 36 43 44 43 56 57 50 84 71 57 105 126 2. ERA 3. ERA 4. ERA 5. ERA 6. ERA 7. ERA 8. ERA 9. ERA 10. ERA 39 70 3. Material und Methode Tabelle 3.4: Übersicht über die Impedanzmessungen (IM) der Mittelhirnelektrode; Angaben in Tagen nach Implantation (0 = Implantationstag) 317 035 206 139 364 367 028 363 214 220 219 Katze 1. IM 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2. IM 7 9 7 3 3 8 8 8 8 7 7 3. IM 10 11 9 8 9 15 15 15 15 13 13 4. IM 11 15 13 10 16 22 21 21 21 19 17 5. IM 15 16 14 15 46 29 29 29 29 26 20 6. IM 18 18 16 27 52 35 36 35 35 37 27 7. IM 22 21 19 30 57 43 42 45 45 40 34 8. IM 28 28 26 34 59 51 50 56 50 47 41 9. IM 30 28 36 61 56 56 63 56 55 56 10.IM 35 33 45 64 67 63 71 63 63 11.IM 37 35 48 66 70 70 81 70 68 12.IM 39 37 51 68 77 80 85 77 75 13.IM 42 40 55 71 84 91 91 85 83 14.IM 44 42 60 73 94 98 99 91 15.IM 53 51 62 86 105 107 99 16.IM 55 54 65 92 112 112 107 17.IM 58 57 68 99 119 112 18.IM 62 61 69 106 127 119 19.IM 64 63 72 113 20.IM 66 65 74 21.IM 68 68 79 22.IM 70 70 81 23.IM 72 72 83 24.IM 75 75 85 25.IM 77 77 87 26.IM 82 82 92 27.IM 84 84 94 28.IM 86 86 100 29.IM 90 90 103 30.IM 96 96 106 31.IM 98 103 113 32.IM 104 110 115 33.IM 107 117 120 34.IM 110 124 127 35.IM 117 133 134 36.IM 119 37.IM 124 40 141 127 3. Material und Methode 3.2.6 Die Auswertung der Daten Die Hörschwelle (dB) wurde definiert durch den niedrigsten Schalldruckpegel (dB), bei dem bei normaler Verstärkung gemessen, mindestens noch ein Potential erkennbar auftrat. Die Auswertung der ermittelten Potentialkurven erfolgte mittels einer gesonderten Funktion im Messprogramm der ZLE-Apparatur. Durch dieses Programm war es möglich die maximalen Amplituden und die Latenzwerte der Potentiale zu bestimmen. Bei den frühen akustisch evozierten Hirnstammpotentialen wurden bis zu fünf Potentiale auf diese Weise ausgewertet. Bei den elektrisch evozierten Potentiale konnten bis zu vier Potentiale abgeleitet werden. Die ermittelten Daten wurden konvertiert und weiterverarbeitet, indem sie über ein Makro (Fa. EDV-Entwicklung, Hannover) eingelesen und in eine Microsoft® Excel Tabelle übertragen wurden. Die Interpeaklatenzen wurden manuell berechnet. Die Daten der Impedanzmessungen wurden ebenfalls durch ein Makro bearbeitet und anschließend in Microsoft® Excel übertragen. Zur Ermittlung der Mittelwerte und Standardabweichungen wurden die Daten ebenfalls mit dem Tabellenkalkulationsprogramm Microsoft® Excel bearbeitet. 41 4. Ergebnisse 4 4.1 Ergebnisse Akute Versuche zur physiologischen Wirkungsweise von Mittelhirnelektroden Zur Charakterisierung der physiologischen Wirkungsweise der Mittelhirnelektrode (AMI) wurden in mehreren Kontrolluntersuchungen die akustisch evozierten Hirnstammpotentiale gemessen. Untersuchungsparameter waren die Latenzen, die Interpotentiallatenzen und die Amplituden der abgeleiteten Potentiale in Abhängigkeit vom Schalldruckpegel [dB]. Die erste Kontrolluntersuchung wurde etwa eine Woche vor der Implantation der Mittelhirnelektrode unter Sedation mit Domitor® durchgeführt. Eine zweite Kontrollmessung fand am Implantationstag unmittelbar vor Operationsbeginn unter Vollnarkose statt. In einer dritten Kontrolluntersuchung wurden die akustisch evozierten Potentiale nach der Craniektomie, direkt vor der Implantation der Mittelhirnelektrode dokumentiert. Zum Vergleich eventueller Auswirkungen der Einführung der Mittelhirnelektrode in den Colliculus inferior wurde eine vierte Kontrolluntersuchung unmittelbar nach der Implantation durchgeführt. In allen Kontrollmessungen erfolgte die Ableitung der akustisch evozierten Potentiale über subcutan am Schädel platzierter Nadelelektroden. Danach wurde mit unterschiedlichen Frequenzen (1-16 kHz) akustisch stimuliert und die Potentiale über die einzelnen Elektrodenkontakte der Mittelhirnelektrode im Colliculus Inferior abgeleitet. Abschließend wurden akustisch evozierte Potentiale an der Oberfläche des auditorischen Cortex gemessen. Die zu den Ergebnissen gehörenden Tabellen befinden sich im Anhang (Kapitel 9). 42 4. Ergebnisse 4.1.1 Charakteristika der akustisch evozierten Potentiale bei Kontrolluntersuchungen In akuten Versuchen konnten an 15 Katzen bei Kontrolluntersuchungen bis zu fünf unmittelbar aufeinanderfolgende akustisch evozierte Potentiale ausgewertet werden, die sich in einem Zeitfenster von etwa 5 ms befanden (Abb. 4.1). Die Potentiale wurden mit P I – P V bezeichnet. Die Potentiallatenzen wurden entsprechend mit t I - t V benannt. Die Latenz war der Zeitraum zwischen Beginn des Stimulus und dem Scheitelpunkt des Potentials. Bei der Interpotentiallatenz handelte es sich um die zeitliche Differenz zwischen dem Auftreten von zwei Potentialen. Die Amplituden wurden bestimmt als Differenz zwischen dem Minimum und dem Maximum eines Potentials. Bei der Auswertung fanden nur Potentiale mit positiven Amplitudenwerten Berücksichtigung. Die Kontrollmessungen erfolgten bei Reizstärken von 50 – 80 dB nHL. Die Hirnstammpotentiale wurden mit Unterhautnadelelektroden im Schädelbereich abgeleitet. Bei den Messungen nach der Implantation der Mittelhirnelektrode wurden für die akustische Stimulation unterschiedliche Frequenzen verwendet (1, 2, 4, 8, 12, 16 kHz). Die Reizstärke war dabei mit 60 dB nHL konstant. Abgeleitet wurden die akustisch evozierten Potentiale mit der im Colliculus inferior befindlichen mehrkanaligen Mittelhirnelektrode (20 Elektrodenkontakte). Somit ergaben sich 20 verschiedene Ableitorte. Fehlende Werte in den Diagrammen sind auf einen Defekt des entsprechenden Elektrodenkontaktes zurückzuführen. Abbildung 4.1: Akustisch evozierte Hirnstammpotentiale PI – PV. 43 4. Ergebnisse 4.1.2 Beschreibung der Latenzen von akustisch evozierten Potentialen bei der ersten und zweiten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke und den Narkosebedingungen Bei der ersten und zweiten Kontrollmessung konnten fünf akustisch evozierte Potentiale abgeleitet werden (Abb. 4.1). Die Latenzen betrugen bei der ersten Kontrolluntersuchung bei einer Reizstärke von 50 dB t I 1,05 ± 0,06 ms, t II 1,94 ± 0,15 ms, t III 2,65 ± 0,14 ms, t IV 3,50 ±0,27 ms und t V 4,62 ± 0,52 ms (Tab. 4.1 im Anhang u. Abb. 4.2 u.4.3). Mit zunehmender Reizstärke verkürzten sich die Latenzen und betrugen bei 80 dB für t I 0,90 ± 0,06 ms, t II 1,71 ± 0,16 ms, t III 2,49 ± 0,19 ms, t IV 3,27 ±0,29 ms und t V 4,37 ± 0,49 ms. Diese Latenzabnahme zwischen 50 und 80 dB betrug bei t I 0,15 ms, t II 0,23 ms, t III 0,16 ms, t IV 0,23 ms und t V 0,25 ms. Bei der zweiten Kontrolluntersuchung lagen die Latenzen bei einer Reizstärke von 50 dB bei t I 1,20 ± 0,13 ms, t II 2,12 ± 0,13 ms, t III 2,92 ± 0,10 ms, t IV 4,08 ±0,49 ms (Tab. 4.2 u. Abb. 4.4 u.4.5). Bei einer Reizstärke von 80 dB war die Latenz t I um 0,25 ms verkürzt und betrug 0,95 ± 0,05 ms. Die Latenz t II war um 0,34 ms verkürzt auf 1,78 ± 0,10 ms. Die Latenz t III lag bei 2,58 ± 0,15 ms und die Differenz zu 50 dB betrug 0,34 ms. Die Latenz t IV betrug 3,63 ±0,16 ms und war um 0,45 ms verkürzt. Die Latenz t V lag bei 5,05 ± 0,28 ms. Der Vergleich der Latenzen in Abhängigkeit vom Messzeitpunkt zeigte eine geringgradige Verlängerung für die Latenzen der zweiten Kontrollmessung (Tab. 4.3 u. Abb. 4.6). Bei einer Reizstärke von 80 dB betrug die Latenz t I bei der ersten Messung 0,90 ms und bei der zweiten Kontrolluntersuchung 0,95 ms. Die Latenz t II lag bei der ersten Kontrolle bei 1,71 ms und bei der zweiten Kontrolle bei 1,78 ms. Die Latenz t III betrug bei der ersten Messung 2,49 ms und bei der zweiten Messung 2,58 ms. Für t IV ergaben sich Werte von 3,27 ms für die erste Kontrolluntersuchung und 3,63 ms für die zweite Messung. Die Latenz t V betrug bei der ersten Kontrollmessung 4,37 ms und bei der zweiten Messung 5,05 ms. 44 4. Ergebnisse 2,8 2,6 2,4 Latenz [ms] 2,2 2 tI t II t III 1,8 1,6 1,4 1,2 1 0,8 50 60 70 80 Reizpegel [dB] Abbildung 4.2: Latenzen (t I , t II, t III) der ersten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB]. 4,8 4,6 4,4 Latenz [ms] 4,2 4 3,8 t IV tV 3,6 3,4 3,2 3 2,8 50 60 70 80 Reizpegel [dB] Abbildung 4.3: Latenzen (t Reizstärke [dB]. 45 IV, t V) der ersten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der 4. Ergebnisse 2,8 Latenz [ms] 2,3 tI t II t III 1,8 1,3 0,8 50 60 70 80 Reizpegel [dB] Abbildung 4.4: Latenzen (t I , t II, t III) der zweiten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB]. 5,2 Latenz [ms] 4,7 t IV tV 4,2 3,7 3,2 50 60 70 80 Reizpegel [dB] Abbildung 4.5: Latenzen (t Reizstärke [dB]. 46 IV, t V) der zweiten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der 4. Ergebnisse 6 5 Latenz [ms] 4 tI t II t III t IV tV 3 2 1 0 1. Messung 2. Messung Abbildung 4.6: Vergleich der Latenzen (t I – t V) der ersten und zweiten Kontrollmessung bei einem Reizpegel von 80 dB. (MW) 4.1.3 Beschreibung der Interpotentiallatenzen von akustisch evozierten Potentialen bei der ersten und zweiten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke und den Narkosebedingungen Wie im Kapitel 4.1.2 beschrieben zeigten die Latenzen der Hirnstammpotentiale in Abhängigkeit von der Reizstärke vergleichbare Verläufe. Entsprechend ergaben sich für die Interpotentiallatenzen in Abhängigkeit von der Reizstärke nur geringe Unterschiede. Bei der ersten Kontrollmessung betrug die IPL I-II bei 50 dB 0,89 ms und bei 80 dB 0,81 ms, die IPL II-III betrug bei 50 dB 0,71 ms und bei 80 dB 0,78 ms, die IPL III-IV betrug bei 50 ms 0,85 ms und bei 80 dB 0,78 ms, die IPL IV-V betrug bei 50 dB 1,12 ms und bei 80 dB 1,10 ms, die IPL I-III betrug bei 50 dB 1,60 ms und bei 80 dB 1,50 ms, die IPL I-IV betrug bei 50 dB 2,45 ms und bei 80 dB 2,37 ms, die IPL I-V betrug bei 50 ms 3,57 ms und bei 80 dB 3,47 ms, die IPL II-IV betrug bei 50 und 80dB 1,56 ms, die IPL II-V betrug bei 50 dB 2,68 ms und bei 80 dB 2,66 ms und die IPL III-V betrug bei 50 ms 1,97 ms und bei 80 dB 1,88 ms (Tab. 4.4 u. Abb. 4.7 u. 4.8). Bei der zweiten Kontrolluntersuchung konnte ebenfalls kein Einfluss der Reizstärke auf die Interpotentiallatenzen festgestellt werden. Dabei betrug die IPL I-II bei 50 dB 0,92 ms und bei 80 dB 0,83 ms, die IPL II-III betrug bei 50 und 80 dB 47 4. Ergebnisse 0,80 ms, die IPL III-IV betrug bei 50 dB 1,16 ms und bei 80 dB 1,05 ms, die IPL IV -V betrug bei 80 dB 1,42 ms, die IPL I-III betrug bei 50 dB 1,75 ms und bei 80 dB 1,63 ms, die IPL I-IV betrug bei 50 dB 2,88 ms und bei 80 dB 2,68 ms, die IPL I-V betrug bei 80 dB 4,10 ms, die IPL II-IV betrug bei 50 dB 1,96 ms und bei 80 dB 1,85 ms, die IPL II-V betrug bei 80 dB 3,27 ms und die IPL III-V betrug bei 80 dB 2,47 ms. Der Vergleich der Interpotentiallatenzen in Abhängigkeit vom Messzeitpunkt ergab für die IPL I-II und die IPL II-III nahezu keine Veränderung und für die IPL III-IV und IPL IV-V eine geringe Verlängerung der Interpotentiallatenzen bei der zweiten Kontrollmessung (Tab. 4.6 u. Abb. 4.11 u. 4.12). Die IPL I-II betrug bei der ersten Messung 0,81 ms und bei der zweiten Messung 0,83 ms. Die IPL II-III betrug bei der ersten Kontrolluntersuchung 0,78 ms und bei der zweiten Kontrolle 0,80 ms. Die IPL III-IV betrug bei der ersten Kontrollmessung 0,78 ms und bei der zweiten Messung 1,05 ms. Für die IPL IV -V ergab sich eine deutliche Verlängerung der Interpotentiallatenz von 1,1 ms bei der ersten Messung auf 1,42 ms für die zweite Messung. 1,4 1,2 Latenz [ms] 1 0,8 IPL I-II IPL II-III IPL III-IV IPL IV-V 0,6 0,4 0,2 0 50 60 70 80 Reizstärke [dB] Abbildung 4.7: Interpotentiallatenzen (I-II, II-III, III-IV, IV -V) der ersten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB]. (MW) 48 4. Ergebnisse 4 3,5 Latenz [ms] 3 2,5 IPL I-III IPL I-IV IPL I-V IPL II-IV IPL III-V 2 1,5 1 0,5 0 50 60 70 80 Reizstärke [dB] Abbildung 4.8: Interpotentiallatenzen (I-III, I-IV, I-V, II-IV, II-V, III-V) der ersten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB]. (MW) 2 1,8 1,6 Latenz [ms] 1,4 1,2 IPL I-II IPL II-III IPL III-IV IPL IV-V 1 0,8 0,6 0,4 0,2 0 50 60 70 80 Reizstärke [dB] Abbildung 4.9: Interpotentiallatenzen (I-II, II-III, III-IV, IV -V) der zweiten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB]. (MW) 49 4. Ergebnisse 4,5 4 3,5 Latenz [ms] 3 IPL I-III 2,5 IPL I-IV 2 IPL I-V IPL II-IV 1,5 IPL II-V 1 IPL III-V 0,5 0 50 60 70 80 Reizstärke [dB] Abbildung 4.10: Interpotentiallatenzen (I-III, I-IV, I-V, II-IV, II-V, III-V) der zweiten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB]. (MW) 1,6 1,4 Latenz [ms] 1,2 1 0,8 IPL I-II 0,6 IPL II-III IPL III-IV 0,4 IPL IV-V 0,2 0 1 Messung 2. Messung Abbildung 4.11: Vergleich der IPL (I-II, II-III, III-IV, IV-V) der ersten und zweiten Kontrollmessung bei einem Reizpegel von 80 dB. (MW) 50 4. Ergebnisse 4,5 4 3,5 Latenz [ms] 3 2,5 2 IPL I-III 1,5 IPL I-IV IPL I-V 1 IPL II-IV 0,5 IPL II-V IPL III-V 0 1 Messung 2. Messung Abbildung 4.12: Vergleich der IPL (I-III, I-IV, I-V, II-IV, II-V, III-V) der ersten und zweiten Kontrollmessung bei einem Reizpegel von 80 dB. (MW) 4.1.4 Beschreibung der Amplituden von akustisch evozierten Potentialen bei der ersten und zweiten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke und den Narkosebedingungen Sowohl bei der ersten a ls auch bei der zweiten Kontrolluntersuchung war eine Abhängigkeit der Amplitude von der Reizstärke vorhanden. Mit zunehmender Reizstärke stieg die Höhe der Amplitude. Bei der ersten Messung betrug die Amplitude P I bei einer Reizstärke von 50 dB 508,0 nV und bei 80 dB 1762,4 nV, die Amplitude P II bei 50 dB 1415,2 nV und bei 80 dB 3543,2 nV, die Amplitude P III bei 50 dB 1567,0 nV und bei 80 dB 3935,6 nV, die Amplitude P IV bei 50 dB 2074,0 nV und bei 80 dB 5362,6 nV und die Amplitude P V bei 50 dB 261,7 nV und bei 80 dB 901,2 nV (Tab. 4.7, Abb. 4.13). Bei der zweiten Kontrolluntersuchung lag die Amplitude P I bei einer Reizstärke von 50 dB bei 240,0 nV und bei 80 dB 2471,3 nV, die Amplitude P II bei 50 dB 473,5 nV und bei 80 dB 4990,7 nV, die Amplitude P III bei 50 dB 1117,0 nV und bei 80 dB 4244,0 nV, die Amplitude P IV bei 50 dB 218,7 nV und bei 80 dB 1825,0 nV. Die Amplitude P V betrug bei 60 dB 163,5 nV und bei 80 dB 415,5 nV (Tab. 4.8, Abb. 4.14). 51 4. Ergebnisse Beim Vergleich der Amplituden in Abhängigkeit von den beiden Messzeitpunkten gab es kein einheitliches Verlaufsschema der Amplituden. Die Amplituden P I – P III zeigten bei der zweiten Messung höhere Werte. Dabei betrug die Amplitude P I bei der ersten Kontrolle 1762,40 nV und bei der zweiten Kontrolle 2471,33 nV, die Amplitude P II bei der ersten Messung 3543,20 nV und bei der zweiten Messung 4990,67 nV, die Amplitude P III bei der ersten Messung 3935,60 nV und bei der zweiten Messung 4244,00 nV. Für die Potentiale P IV und P V waren die Amplituden bei der zweiten Kontrolluntersuchung kleiner. Die Amplitude P IV betrug bei der ersten Messung 5362,60 nV und bei der zweiten Messung 1825,00 nV, die Amplitude P V bei der ersten Messung 901,20 nV und bei der zweiten Messung 415,50 nV (Tab. 4.9, Abb. 4.15). 6000 Amplitude [nV] 5000 4000 3000 PI P II P III P IV PV 2000 1000 0 50 60 70 80 Reizstärke [dB] Abbildung 4.13: Amplituden (P I, P II, P III, P IV, P V) der ersten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB], (MW) 52 4. Ergebnisse 6000 5000 Amplitude [nV] 4000 2000 PI P II P III 1000 P IV PV 3000 0 50 60 70 80 Reizstärke [dB] Abbildung 4.14: Amplituden (P I, P II, P III, P IV, P V) der zweiten Kontrollunters uchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB], (MW) 6000 Amplitude (nV) 5000 4000 PI P II P III P IV PV 3000 2000 1000 0 1. Messung 2. Messung Abbildung 4.15: Vergleich der Amplituden (P I, P II, P III, P IV, P V) der ersten und zweiten Kontrollmessung bei einem Reizpegel von 80 dB, (MW) 53 4. Ergebnisse 4.1.5 Beschreibung der Latenzen von akustisch evozierten Potentialen post Craniektomie in Abhängigkeit von der Reizstärke Nach der Eröffnung des Schädels wurden exemplarisch bei einem Tier (Katze 025) zwei weitere Kontrolluntersuchungen durchgeführt. Die dritte Kontrolluntersuchung direkt nach erfolgter Craniektomie. Zur Dokumentation eventueller Veränderungen im Zusammenhang mit der Implantation der Mittelhirnelektrode (AMI) im Colliculus inferior wurden unmittelbar nach der Implantation die akustisch evozierten Potentiale in einer vierten Kontrolluntersuchung gemessen. Bei beiden Kontrollmessungen erfolgte die akustische Stimulation mit unterschiedlichen Schalldruckpegeln im Bereich von 50 –80 dB nHL und die Ableitung über subkutan am Schädel befindliche Nadelelektroden. Es konnte bei beiden Messungen eine Latenzverkürzung mit ansteigendem Reizpegel festgestellt werden (Abb. 4.16 - 4.19). Für die dritte Kontrolluntersuchung betrug die Latenz t I bei 60 dB 1,10 ms und mit einer Differenz von 0,15 ms bei 80 dB 0,95. Die Latenz t II betrug bei 50 dB 2,25 ms und bei 80 dB 1,85 ms. Daraus ergibt sich eine Verkürzung von 0,40 ms. Die Latenz t III betrug bei 50 dB 3,10 ms und bei 80 dB 2,65 ms mit einem Unterschied von 0,45 ms. Für die Latenz t IV ergab sich eine Latenzverkürzung von 0,30 ms mit 3,80 ms bei einem Reizpegel von 50 dB und 3,50 ms bei 80 dB. Die Latenz t V betrug bei 50 dB 4,85 ms und bei 80 dB 4,75 ms mit einem Unterschied von 0,10 ms. Bei der vierten Kontrolluntersuchung, unmittelbar nach der Implantation der Mittelhirnelektrode waren die Latenzen t I und t II identisch mit den Latenzen der dritten Kontrolluntersuchung (Tab. 4.10 u. 4.11). Die Latenz t III betrug bei 50 dB 3,05 ms und bei 80 dB 2,65 ms mit einem Unterschied von 0,40 ms. Für die Latenz t IV ergab sich eine Verkürzung von 0,25 ms mit 3,75 ms bei einem Reizpegel von 50 dB und 3,50 ms bei 80 dB. Die Latenz t V betrug bei 50 dB 4,95 ms und bei 80 dB 4,55 ms mit einem Unterschied von 0,40 ms. Der Vergleich der Latenzen in Abhängigkeit vom Messzeitpunkt ergab keine Unterschiede. Bei einer Reizstärke von 80 dB waren die Latenzen t I, t II, t III, t IV bei der dritten und vierten Kontrolluntersuchung identisch. Die Latenz t V betrug bei der Messung nach Craniektomie 4,75 ms und nach der Implantation der Mittelhirnelektrode 4 ,55 ms (Tab. 4.12 u. Abb. 4.20). 54 4. Ergebnisse 3,5 3 Latenz [ms] 2,5 tI t II t III 2 1,5 1 0,5 50 60 70 80 Reizstärke [dB] Abbildung 4.16: Latenzen (t I , t II , t III ) der dritten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB]. 5 Latenz [ms] 4,5 t IV tV 4 3,5 3 50 60 70 80 Reizstärke [dB] Abbildung 4.17: Latenzen (t Reizstärke [dB]. 55 IV, t V) der dritten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der 4. Ergebnisse 3,5 3 Latenz [ms] 2,5 tI t II t III 2 1,5 1 0,5 50 60 70 80 Reizstärke [dB] Abbildung 4.18: Latenzen (t I , t II , t III ) der vierten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB]. 5 Latenz [ms] 4,5 t IV tV 4 3,5 3 50 60 70 80 Reizstärke [dB] Abbildung 4.19: Latenzen (t Reizstärke [dB] 56 IV, t V) der vierten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der 4. Ergebnisse 5 4 Latenz [ms] tI 3 t II t III t IV 2 tV 1 0 3. Messung 4. Messung Abbildung 4.20: Vergleich der Latenzen (t I – t V) der dritten und vierten Kontrollmessung bei einem Reizpegel von 80 dB. 4.1.6 Beschreibung der Interpotentiallatenzen von akustisch evozierten Potentialen post Craniektomie in Abhängigkeit von der Reizstärke Für die Interpotentiallatenzen der dritten und vierten Kontrollmessung ergaben sich in Abhängigkeit vom Reizpegel nahezu keine Differenzen. Dies entspricht den parallelen Kurvenverläufen der in Kapitel 4.1.5 beschriebenen Potentiallatenzen. Bei der dritten Kontrolluntersuchung, unmittelbar nach operativer Eröffnung des Schädels, betrug die IPL I-II bei 60 dB 1,00 ms und bei 80 dB 0,90 ms. Die IPL II-III betrug bei 50 dB 0,85 ms und bei 80 dB 0,80 ms. Die IPL III-IV betrug bei 50 dB 0,70 ms und bei 80 dB 0,85 ms. Die IPL IV-V betrug bei 50 dB 1,05 ms und bei 80 dB 1,25 ms (Tab. 4.13 u. Abb. 4.21). Nach der Implantation der Mittelhirnelektrode, bei der vierten Kontrollmessung, betrug die IPL I-II bei 60 dB 0,95 ms und bei 80 dB 0,90 ms. Die IPL II-III betrug bei 50 dB 0,90 ms und bei 80 dB 0,80 ms. Die IPL III-IV betrug bei 50 dB 0,70 ms und bei 80 dB 0,85 ms. Die IPL IV -V betrug bei 50 dB 1,20 ms und bei 80 dB 1,05 ms (Tab. 4.14 u. Abb. 4.22). Beim Vergleich der Interpotentiallatenzen in Abhängigkeit vom Messzeitpunkt ergaben sich keine Unterschiede. Bei einer Reizstärke von 80 dB waren die IPL I-II, IPL II-III und IPL III-IV bei der dritten und vierten Kontrolluntersuchung identisch. Die 57 4. Ergebnisse IPL IV-V betrug bei der Messung nach Craniektomie 1,25 ms und nach der Implantation der Mittelhirnelektrode 1,05 ms (Tab. 4.15 u. Abb. 4.23). 2,5 Latenz [ms] 2 IPL I-II 1,5 IPL II-III IPL II-IV IPL IV-V 1 0,5 0 50 60 70 80 Reizstärke [dB] Abbildung 4.21: Interpotentiallatenzen (I-II, II-III, III-IV, IV-V) der dritten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB]. 2,5 Latenz [ms] 2 IPL I-II IPL II-III IPL III-IV IPL IV-V 1,5 1 0,5 0 50 60 70 80 Reizstärke [dB] Abbildung 4.22: Interpotentiallatenzen (I-II, II-III, III-IV, IV-V) der vierten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB]. 58 4. Ergebnisse 2,5 Latenz [ms] 2 IPL I-II 1,5 IPL II-III IPL III-IV 1 IPL IV-V 0,5 0 3. Messung 4. Messung Abbildung 4.23: Vergleich der IPL (I-II, II-III, III-IV, IV-V) der dritten und vierten Kontrollmessung bei einem Reizpegel von 80 dB. 4.1.7 Beschreibung der Amplituden von akustisch evozierten Potentialen post Craniektomie in Abhängigkeit von der Reizstärke Bei der dritten und vierten Kontrolluntersuchung konnte eine Abhängigkeit der Amplitudenhöhe vom Reizpegel festgestellt werden. Mit zunehmender Reizstärke kam es zum Anstieg der Amplituden (Abb. 4.24 u. 4.25). Nach der Craniektomie, dritte Kontrolluntersuchung, betrug die Amplitude P I bei einem Reizpegel von 60 dB 272 nV und bei 80 dB 1574 nV, die Amplitude P II bei 50 dB 224 nV und bei 80 dB 4906 nV, die Amplitude P III bei 50 dB 433 nV und bei 80 dB 3680 nV, die Amplitude P IV bei 50 dB 632 nV und bei 80 dB 3024 nV, die Amplitude P V bei 50 dB 424 nV und bei 70 dB 508 nV (Tab. 4.16). Bei der vierten Kontrolluntersuchung, unmittelbar nach der Implantation der Mittelhirnelektrode, betrug die Amplitude P I bei einem Reizpegel von 60 dB 326 nV und bei 80 dB 1296 nV, die Amplitude P II bei 50 dB 526 nV und bei 80 dB 3782 nV, die Amplitude P III bei 50 dB 493 nV und bei 80 dB 2687 nV, die Amplitude P IV bei 50 dB 934 nV und bei 80 dB 2378 nV, die Amplitude P V bei 50 dB 406 nV und bei 70 dB 613 nV (Tab. 4.17). Beim Vergleich der Amplituden der dritten und vierten Kontrollmessung konnte häufig eine geringgradig kleinere Amplitude bei der vierten Kontrolle festgestellt werden. Bei einem Reizpegel von 80 dB betrug die Amplitude P I bei der dritten Messung 1574 nV und bei der vierten Messung 1296 nV. Die Amplitude P II betrug nach der 59 4. Ergebnisse Craniektomie 4906 nV und nach der Implantation der Mittelhirnelektrode 3782 nV. Die Amplitude P III betrug bei der dritten Kontrollmessung 3680 nV und bei der vierten Kontrollmessung 2687 nV. Die Amplitude P IV betrug bei der dritten Kontrolle 3024 nV und bei der vierten Kontrolle 2378 nV (Tab. 4.18). 6000 Amplitude [nV] 5000 PI P II P III P IV PV 4000 3000 2000 1000 0 50 60 70 80 Reizstärke [dB] Abbildung 4.24: Amplituden (P I, P II, P III, P IV, P V) der dritten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB]. 4000 Amplitude [nV] 3000 PI P II P III P IV PV 2000 1000 0 50 60 70 80 Reizstärke [dB] Abbildung 4.25: Amplituden (P I, P II, P III, P IV, P V) der vierten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB]. 60 4. Ergebnisse 5000 Amplitude [nV] 4000 PI 3000 P II P III 2000 P IV 1000 0 3. Messung 4.Messung Abbildung 4.26: Vergleich der Amplituden (P I, P II, P III, P IV, P V) der dritten und vierten Kontrollmessung bei einem Reizpegel von 80 dB. 4.1.8 Beschreibung der Latenzen von akustisch evozierten Hirnstammpotentialen, abgeleitet im Colliculus inferior durch eine Mittelhirnelektrode in Abhängigkeit von der Reizstärke und dem Ableitort Nach der Implantation der Mittelhirnelektrode im Colliculus inferior (IC) wurde mit Frequenzen von 1 – 16 kHz akustisch stimuliert. Abgeleitet wurden die akustisch evozierten Hirnstammpotentiale mittels der im IC befindlichen Mittelhirnelektrode, so dass sich 20 verschiedene Ableitorte ergaben. Es konnte keine Abhängigkeit der Latenzen vom Ableitort festgestellt werden, da die Werte für die einzelnen Stimulationsfrequenzen an allen 20 Ableitorten sehr ähnlich waren (Abb. 4.27 – 4.31). Aufgrund dieses Ergebnisses wurden die Latenzen über alle Ableitorte gemittelt (Tab. 4.19). Die akustische Stimulation mit den unterschiedlichen Frequenzen (1, 2, 4, 8, 12, 16 kHz) bewirkte nur geringgradige Latenzunterschiede. Die Latenzwerte waren bei allen Stimulationsfrequenze n sehr ähnlich, so dass keine Abhängigkeit der Latenz von der Reizstärke festgestellt werden konnte. Die Latenz t I betrug bei 1 kHz 0,91 ms, bei 2 kHz 0,77 ms, bei 4 kHz 0,79 ms, bei 8 kHz 0,87 ms, bei 12 kHz 0,96 ms und bei 16 kHz 0,89 ms. Für die Latenz t II lagen die Werte bei 1 kHz 1,55 ms, 2 kHz 1,56 ms, 4 kHz 1,61 ms, 8 kHz 1,65 ms, 12 kHz 1,81 ms und 61 4. Ergebnisse 16 kHz 1,61 ms. Die Latenz t III betrug bei 1 kHz 2,53 ms, bei 2 kHz 2,90 ms, bei 4 kHz 2,78 ms, bei 8 kHz 2,67 ms, bei 12 kHz 2,80 ms und bei 16 kHz 2,62 ms. Für die Latenz t lagen die Werte bei 1 kHz 3,66 ms, 2 kHz 3,76 ms, 4 kHz 3,83 ms, IV 8 kHz 3,68 ms, 12 kHz 3,92 ms und 16 kHz 3,75 ms. Die Latenz t V betrug bei 1 kHz 4,68 ms, bei 2 kHz 4,97 ms, bei 4 kHz 4,95 ms, bei 8 kHz 4,83 ms, bei 12 kHz 5,01 ms und bei 16 kHz 4,81 ms (Tab. 4.19 u. Abb. 4.27 – 4.31). 2 1,8 1,6 Latenz [ms] 1,4 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz 1,2 1 0,8 0,6 0,4 0,2 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Elektrodenkontakt Abbildung 4.27: Latenz t I der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW). 3 2,5 Latenz [ms] 2 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz 1,5 1 0,5 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Elektrodenkontakt Abbildung 4.28: Latenz t II der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW). 62 4. Ergebnisse 4 3,5 Latenz [ms] 3 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz 2,5 2 1,5 1 0,5 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Elektrodenkontakt Abbildung 4.29: Latenz t III der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW). 5 4,5 4 Latenz [ms] 3,5 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz 3 2,5 2 1,5 1 0,5 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Elektrodenkontakt Abbildung 4.30: Latenz t IV der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW). 63 4. Ergebnisse 7 6 Latenz [ms] 5 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz 4 3 2 1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Elektrodenkontakt . Abbildung 4.31: Latenz t V der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit vo n der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW). 4.1.9 Beschreibung der Interpotentiallatenzen von akustisch evozierten Hirnstammpotentialen, abgeleitet im Colliculus inferior durch eine Mittelhirnelektrode in Abhängigkeit von der Reizstärke und dem Ableitort Nach akustischer Stimulation mit einer bestimmten Reizfrequenz konnten an allen 20 Kontakten der Mittelhirnelektrode ähnliche Interpotentiallatenzen abgeleitet werden, so dass eine Abhängigkeit der Interpotentiallatenzen vom Ableitort nicht festgestellt werden konnte (Abb. 4.32 – 4.41). Dieses Ergebnis zeigte sich bei allen untersuchten Interpotentiallatenzen. Daher wurden die Interpotentiallatenzen für die einzelnen Stimulationsfrequenzen über alle 20 Ableitorte gemittelt (Tab. 4.20). In Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz ergaben sich bei den Interpotentiallatenzen ebenfalls nur geringe Unterschiede (Tab. 4.20 u. Abb. 4.32 – 4.41). Die IPL I-II betrug für 1 kHz 0,60 ms, für 2 kHz 0,76 ms, für 4 kHz 0,75 ms, für 8 kHz 0,78 ms, für 12 kHz 0,84 ms und für 16 kHz 0,72 ms. Bei der IPL II-III lagen die Werte bei 1 kHz 0,96 ms, 2 kHz 1,24 ms, 4 kHz 1,10 ms, 8 kHz 1,04 ms, 12 kHz 0,99 ms und 16 kHz 1,08 ms. Die IPL III-IV betrug für 1 kHz 1,11 ms, für 2 kHz 1,17 ms, für 4 kHz 1,25 ms, für 8 kHz 1,04 ms, für 12 kHz 1,14 ms 64 4. Ergebnisse und für 16 kHz 1,14 ms. Die IPL IV -V lag bei 1 kHz 1,09 ms, 2 kHz 1,20 ms, 4 kHz 1,09 ms, 8 kHz 1,16 ms, 12 kHz 1,13 ms und 16 kHz 1,06 ms. 3 Latenz [ms] 2,5 2 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz 1,5 1 0,5 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Elektrodenkontakt Abbildung 4.32: Interpotentiallatenz t I-II der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW). 3 2,5 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz Latenz [ms] 2 1,5 1 0,5 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Elektrodenkontakt Abbildung 4.33: Interpotentiallatenz t II-III der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW). 65 4. Ergebnisse 3 2,5 Latenz [ms] 2 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz 1,5 1 0,5 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Elektrodenkontakt Abbildung 4.34: Interpotentiallatenz t III-IV der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW). 3 2,5 Latenz [ms] 2 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz 1,5 1 0,5 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Elektrodenkontakt Abbildung 4.35: Interpotentiallatenz t IV-V der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW). 66 4. Ergebnisse 4 3,5 3 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz Latenz [ms] 2,5 2 1,5 1 0,5 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Elektrodenkontakt Abbildung 4.36: Interpotentiallatenz t I-III der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW). 5 4,5 4 Latenz [ms] 3,5 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz 3 2,5 2 1,5 1 0,5 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Elektrodenkontakt Abbildung 4.37: Interpotentiallatenz t I-IV der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW). 67 4. Ergebnisse 5 4,5 4 Latenz [ms] 3,5 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz 3 2,5 2 1,5 1 0,5 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Elektrodenkontakt Abbildung 4.38: Interpotentiallatenz t I-V der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW) . 4 3,5 Latenz [ms] 3 1 kHz 2,5 2 kHz 2 4 kHz 1,5 8 kHz 12 kHz 1 16 kHz 0,5 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Elektrodenkontakt Abbildung 4.39: Interpotentiallatenz t II-IV der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW) 68 4. Ergebnisse 5 4,5 4 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz Latenz [ms] 3,5 3 2,5 2 1,5 1 0,5 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Elektrodenkontakt Abbildung 4.40: Interpotentiallatenz t II-V der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW) 4 3,5 3 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz Latenz [ms] 2,5 2 1,5 1 0,5 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Elektrodenkontakt Abbildung 4.41: Interpotentiallatenz t III-V der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW) 69 4. Ergebnisse 4.1.10 Beschreibung der Amplituden von akustisch evozierten Hirnstammpotentialen, abgeleitet im Colliculus inferior durch eine Mittelhirnelektrode in Abhängigkeit von der Reizstärke und dem Ableitort Bei der Untersuchung der Amplituden P I-V konnte eine Abhängigkeit der Amplitudenhöhe vom Ableitort festgestellt werden. Die Verlaufskurven der Amplituden P I-V über alle 20 Ableitorte hatten bei fast allen Stimulationsfrequenzen (1, 2, 4, 8, 12, 16 kHz) eine ähnliche Form (Abb. 4.42 – 4.46). Die Amplituden am basalen Bereich der Elektrode, EK1, waren relativ klein und vergrößerten sich stetig bis hin zum EK12 um dann steil anzusteigen und an EK13 ihren höchsten Wert zu erreichen. Danach fielen die Amplituden zunächst steil, dann langsamer wieder ab und erreichten mit EK20 (apikales Ende der AMI-Elektrode) wieder eine Amplitude vergleichbar mit der an EK1. Da kein eindeutiger Einfluss der Stimulationsfrequenz auf die Amplituden festgestellt werden konnte, wurden die Amplituden im Stimulationsbereich 1-16 kHz gemittelt. Die Amplitude P I betrug an EK1 702,12 nV, EK13 4275,75 nV und an EK20 1122,72 nV. Für P II lagen die Werte bei EK1 4859,90 nV, EK13 13072,50 nV und EK20 3371,58 nV. P III betrug bei EK1 3529,83 nV, EK13 38046,25 nV und EK20 3460,44 nV. Die Amplitude P IV lag bei EK1 3595,80 nV, EK13 18456,33 nV und EK20 2092,43 nV. Bei P V betrug die Amplitude an EK1 2654,88 nV, EK13 13814,33 und an EK20 780,44 nV (Tab. 4.21 u. Abb. 4.42 – 4.46). 9000 8000 Amplitude [nV] 7000 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz 6000 5000 4000 3000 2000 1000 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Elektrodenkontakt Abbildung 4.42: Amplitude P I der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode); (MW). 70 4. Ergebnisse 30000 Amplitude [nV] 25000 20000 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz 15000 10000 5000 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Elektrodenkontakt Abbildung 4.43: Amplitude P II der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode); (MW). 60000 Amplitude [nV] 50000 40000 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz 30000 20000 10000 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Elektrodenkontakt Abbildung 4.44: Amplitude P III der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode); (MW). 71 4. Ergebnisse 25000 Amplitude [nV] 20000 15000 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz 10000 5000 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Elektrodenkontakt Abbildung 4.45: Amplitude P IV der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode); (MW). 30000 Amplitude [nV] 25000 20000 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz 15000 10000 5000 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Elektrodenkontakt Abbildung 4.46: Amplitude P V der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode); (MW). 72 4. Ergebnisse 4.1.11 Entwicklung der Latenzen, der Interpotentiallatenzen und der Amplituden von akustisch evozierten Hirnstammpotentialen nach der Implantation der Mittelhirnelektrode Exemplarisch wurden bei einem Tier (Katze 354) die Entwicklung der Latenzen, der Interpotentiallatenzen und der Amplituden von akustisch evozierten Hirnstammpotentialen über einen Zeitraum von sieben Stunden nach der Implantation der Mittelhirnelektrode (AMI) untersucht. Dazu wurden zu unterschiedlichen Zeitpunkten Messungen im IC nach akustischer Stimulation durchgeführt: 1. unmittelbar nach der Implantation der Mittelhirnelektrode, 2. eine Stunde nach der Implantation der Mittelhirnelektrode, 3. sieben Stunden nach der Implantation der Mittelhirnelektrode. Für die Messungen wurden Reizfrequenzen von 1, 2, 4, 8,12,16 kHz und eine Spannung von 200 mV verwendet. Ein Einfluss der Reizfrequenz konnte nicht festgestellt werden. Deshalb wurden die Werte über den Stimulationsbereich 1 – 16 kHz gemittelt. Das Potential P II konnte nicht konstant abgeleitet werden und wurde daher bei der Auswertung nicht berücksichtigt. Die Latenzwerte der ersten beiden Messungen (direkt und eine Stunde nach der Implantation) waren vergleichbar, im Gegensatz zur dritten Messung sieben Stunden nach der Implantation, bei der die Latenzen verlängert waren (Abb. 4.47 – 4.50). Die Latenz t I betrug an EK10 direkt nach der Implantation 1,01 ms, nach einer Stunde 1,04 ms und nach sieben Stunden 1,27 ms. Daraus ergibt sich eine Latenzverlängerung von 0,26 ms. An EK20 lag die Differenz bei 0,25 ms mit einer Latenz t I 0,82 ms bei der ersten Messung, 0,80 ms bei der zweiten und 1,07 ms bei der dritten Messung. Die Latenz t III betrug an EK10 unmittelbar nach der Implantation2,24 ms, eine Stunde später 2,26 ms und nach sieben Stunden 2,82 ms. An EK20 lag die Latenz t III bei der ersten Messung bei 2,09 ms, bei der zweiten Messung bei 2,05 ms und bei der letzten Messung bei 2,59 ms. Entsprechend ergab sich eine Latenzverlängerung von 0,60 ms für EK10 und 0,50 ms für EK 20. Die Latenz t IV betrug an EK 10 direkt nach der Implantation 3,25 ms, eine Stunde danach 3,26 ms und nach sieben Stunden 3,93 ms. An EK20 lag die Latenz t IV bei der ersten Messung bei 3,13 ms, bei der zweiten bei 3,05 ms und bei der letzten Messung bei 3,61 ms. Die Differenz zwischen der ersten und der letzten Messung 73 4. Ergebnisse betrug für EK10 0,68 ms und für EK20 0,48 ms. Die Latenz t V betrug an EK10 unmittelbar nach der Implantation 4,48 ms, eine Stunde später 4,44 ms und sieben Stunden nach der Implantation 4,85 ms. An EK20 bei der ersten Messung 4,34 ms, bei der zweiten Messung 4,19 ms und bei der dritten Messung 4,61 ms. Die Verlängerung der Latenz t V lag für EK10 bei 0,37 ms und für EK20 bei 0,27 ms (Tab. 4.22 – 4.25). Bei allen untersuchten Latenzen war eine deutliche Abhängigkeit vom Ableito rt vorhanden. Die Latenzen, die im basalen Bereich der Mittelhirnelektrode (Kontakt 1) abgeleitet wurden waren größer und verkürzten sich zum apikalen Teil der Elektrode (Kontakt 20) (Abb. 4.47 – 4.50). Es gab entsprechend einen Gradienten von Elektrodenkontakt 1 zu Elektrodenkontakt 20 mit abnehmender Latenz. Die Latenz t I betrug direkt nach der Implantation an EK1 1,09 ms, an EK 10 1,01 ms und an EK20 0,82 ms. Für die zweite Messung lag die Latenz t I bei EK1 1,07 ms, EK10 1,04 ms, EK20 0,8 ms und nach sieben Stunden bei EK1 1,32 ms, EK10 1,27 ms, EK20 1,07 ms. Daraus resultierte eine Verkürzung der Latenz t I in apikaler Richtung der Mittelhirnelektrode von 0,27 ms bei der ersten und zweiten Messung und 0,25 ms bei der Messung nach sieben Stunden. Die Latenz t III betrug bei der ersten Messung an EK1 2,56 ms, EK10 2,24 ms und EK20 2,09 ms. Eine Stunde nach der Implantation an EK1 2,51 ms, EK10 2,26 ms und EK20 2,05 ms. Nach sieben Stunden gemessen lag die Latent t III bei EK1 2,72 ms, EK10 2,82 ms und EK20 2,59. Die Latenzverkürzung betrug bei der ersten Messung 0,45 ms, bei der zweiten Messung 0,46 ms und bei der dritten Messung 0,13 ms. Die Latenz t IV betrug unmittelbar nach der Implantation gemessen an EK1 3,98 ms, EK10 3,25 ms , EK20 3,13 ms und eine Stunde später an EK1 4,11 ms, EK10 3,26 ms, EK20 3,05 ms. Nach sieben Stunden lag die Latenz t IV bei EK1 4,84 ms, EK10 3,93 ms, EK20 3,61 ms. Die Differenz betrug bei der ersten Messung 0,85 ms, bei der zweiten Messung 1,06 ms und bei der dritten Messung 1,23 ms. Die Latenz t V betrug direkt nach der Implantation an EK1 5,12 ms, an EK 10 4,48 ms und an EK20 4,43 ms. Für die zweite Messung lag die Latenz t I bei EK1 5,42 ms, EK10 4,44 ms, EK20 4,19 ms und nach sieben Stunden bei EK1 5,97 ms, EK10 4,85 ms, EK20 4,61 ms. Entsprechend ergab sich eine Verkürzung der Latenz t V von 0,81 ms bei der ersten 1,23 ms bei der zweiten Messung und 1,36 ms bei der Messung nach sieben Stunden (Tab. 4.22 – 4.25). 74 4. Ergebnisse 1,6 1,4 Latenz [ms] 1,2 1 post OP 1h post OP 7h post OP 0,8 0,6 0,4 0,2 0 1 2 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 16 17 18 19 20 Elektrodenkontakt Abbildung 4.47: Entwicklung der Latenz t I der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale innerhalb der ersten 7 Stunden nach der Implantation der Mittelhirnelektrode in Abhängigkeit vom Ableitort (EK1 basal und EK20 apikal an der AMI-Elektrode), MW aller Reizfrequenzen. 3,5 3 Latenz [ms] 2,5 2 post OP 1h post OP 7h post OP 1,5 1 0,5 0 1 2 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 16 17 18 19 20 Elektrodenkontakt Abbildung 4.48: Entwicklung der Latenz t III der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale innerhalb der ersten 7 Stunden nach der Implantation der Mittelhirnelektrode in Abhängigkeit vom Ableitort (EK1 basal und EK20 apikal an der AMI-Elektrode), MW aller Reizfrequenzen. 75 4. Ergebnisse 6 5 Latenz [ms] 4 post OP 1h post OP 7h post OP 3 2 1 0 1 2 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 16 17 18 19 20 Elektrodenkontakt Abbildung 4.49: Entwicklung der Latenz t IV der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale innerhalb der ersten 7 Stunden nach der Implantation der Mittelhirnelektrode in Abhängigkeit vom Ableitort (EK1 basal und EK20 apikal an der AMI-Elektrode), MW aller Reizfrequenzen. 7 6,5 Latenz [ms] 6 5,5 post OP 1h post OP 7h post OP 5 4,5 4 3,5 3 1 2 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 16 17 18 19 20 Elektrodenkontakt Abbildung 4.50: Entwicklung der Latenz t V der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale innerhalb der ersten 7 Stunden nach der Implantation der Mittelhirnelektrode in Abhängigkeit vom Ableitort (EK1 basal und EK20 apikal an der AMI-Elektrode), MW aller Reizfrequenzen. 76 4. Ergebnisse Die untersuchten Interpotentiallatenzen (IPL III-IV, IPL IV-V, IPL I-V) zeigten bei den drei Messungen (unmittelbar, eine und sieben Stunden nach der Implantation der Mittelhirnelektrode) bezüglich der Form ähnliche Kurvenverläufe (Abb. 4.51 - 4.53). Allerdings gab es bei den einzelnen Interpotentiallatenzen Unterschiede in Abhängigkeit vom Messzeitpunkt. Bei der IPL III-IV waren die Unterschiede zwischen den drei Messungen an den Ableitkontakten im basalen Bereich der Mittelhirnelektrode größer als an den apikal befindlichen Elektrodenkontakten. An fast allen zwanzig Ableitorten ergab die Messung sieben Stunden nach der Implantation verlängerte Interpotentiallatenzen. Die IPL III-IV betrug an EK1 direkt nach der Implantation 1,55 ms, eine und sieben Stunden später 2,10 ms, an EK10 bei der ersten und zweiten Messung 1,01 ms und bei der dritten Messung 1,12 ms, an EK20 unmittelbar nach der Implantation 1,04 ms, eine und sieben Stunden danach 1,01 ms. Im Gegensatz dazu konnten bei der IPL IV-V in der Messung sieben Stunden nach der Implantation die geringsten Interpotentiallatenzen abgeleitet werden. Die IPL IV -V betrug an EK1 für die ersten Messung 1,27 ms, für die zweite Messung bei 2,08 ms und für die dritte Messung bei 1,24 ms, an EK10 direkt nach der Implantation 1,24 ms, eine Stunde später 1,14 ms und nach sieben Stunden 0,88 ms, an EK20 bei der ersten Messung 1,21 ms, bei der zweiten Messung 1,13 ms und bei der letzten Messung 0,99 ms. Bei der IPL I-V konnten an den basalen Elektrodenkontakten die größten Interpotentiallatenzen in der Messung sieben Stunden nach der Implantation ermittelt werden. An den mittleren und apikal gelegenen Elektrodenkontakten waren die Interpotentiallatenzen zu allen drei Messzeitpunkten sehr ähnlich. Die IPL I-V betrug an EK1 direkt nach der Implantation 4,16 ms, eine Stunde später 4,35 ms und nach sieben Stunden 4,64 ms, an EK10 bei der ersten Messung 3,41 ms, bei der zweiten Messung 3,40 ms und bei der dritten Messung 3,58 ms, an EK20 unmittelbar nach der Implantation 3,51 ms, eine Stunde danach 3,38 ms und nach sieben Stunden 3,54 ms (Tab. 4.26-4.28). 77 4. Ergebnisse 4 3,5 Latenz [ms] 3 2,5 2 post OP 1h post OP 7h post OP 1,5 1 0,5 0 1 2 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 16 17 18 19 20 Elektrodenkontakt Abbildung 4.51: Entwicklung der Interpotentiallatenz III-IV der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale innerhalb der ersten 7 Stunden nach der Implantation der Mittelhirnelektrode in Abhängigkeit vom Ableitort (EK1 basal und EK20 apikal an der AMIElektrode), MW aller Reizfrequenzen. 4 3,5 Latenz [ms] 3 2,5 post OP 1h post OP 7h post OP 2 1,5 1 0,5 0 1 2 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 16 17 18 19 20 Elektrodenkontakt Abbildung 4.52: Entwicklung der Interpotentiallatenz IV -V der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale innerhalb der ersten 7 Stunden nach der Implantation der Mittelhirnelektrode in Abhängigkeit vom Ableitort (EK1 basal und EK20 apikal an der AMIElektrode), MW aller Reizfrequenzen. 78 4. Ergebnisse 5 4,5 4 Latenz [ms] 3,5 3 post OP 1h post OP 7h post OP 2,5 2 1,5 1 0,5 0 1 2 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 16 17 18 19 20 Elektrodenkontakt Abbildung 4.53: Entwicklung der Interpotentiallatenz I-V der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale innerhalb der ersten 7 Stunden nach der Implantation der Mittelhirnelektrode in Abhängigkeit vom Ableitort (EK1 basal und EK20 apikal an der AMIElektrode), MW aller Reizfrequenzen. Die Amplituden PI, PIII, PIV und PV zeigten bei den drei Messungen in ihrer Verlaufsform qualitativ vergleichbare Kurven. Es gab jedoch Unterschiede bezüglich der Amplitudenhöhe in Abhängigkeit vom Messzeitpunkt (Abb. 4.54-4.57). Die Amplitude PI zeigte bei der Messung nach sieben Stunden an fast allen Elektrodenkontakten die kleinsten Werte. Im basalen und apikalen Bereich der Elektrode waren die Amplituden der ersten beiden Messungen vergleichbar im Gegensatz zu den mittleren Kontakten an denen die Amplituden der zweiten Messung größer waren als unmittelbar nach der Implantation der Mittelhirnelektrode. Die Amplitude PI betrug an EK1 bei der ersten Messung 35,29 µV, bei der zweiten Messung 36,96 µV und bei der dritten Messung 25,27 µV, an EK10 direkt nach der Implantation 58,62 µV, eine Stunde später 84,92 µV und nach sieben Stunden 65,07 µV, an EK20 bei der ersten Messung 6,39 µV, bei der zweiten Messung 7,87 µV und bei der letzten Messung 2,70 µV. Die Amplitude PIII war an den meisten Ableitorten bei der Messung eine Stunde nach der Implantation am größten und bei der Messung nach sieben Stunden am kleinsten. Die Amplitude PIII betrug an EK1 direkt nach der Implantation 40,2 µV, eine Stunde danach 38,13 µV und nach sieben Stunden 41,63 µV, an EK10 bei der ersten Messung 64,95 µV bei der zweiten Messung 96,12 µV und bei der dritten Messung 34,37 µV, an EK20 unmittelbar nach 79 4. Ergebnisse der Implantation 14,99 µV, nach einer Stunde 17,27 µV und nach sieben Stunden 12,48 µV. Die Amplitude PIV war ebenfalls an den meisten Ableitorten bei der letzten Messung am geringsten. Die größte Amplitude konnte überwiegend in der ersten Messung abgeleitet werden. Die Amplitude PIV betrug an EK1 bei der ersten Messung 33,62 µV, bei der zweiten Messung 46,95 µV und bei der dritten Messung 28,63 µV, an EK10 direkt nach der Implantation 36,05 µV, eine Stunde später 29,35 µV und nach sieben Stunden 18,83 µV, an EK20 bei der ersten Messung 15,55 µV, bei der zweiten Messung 11,97 µV und bei der letzten Messung 6,02 µV. Die Amplitude PV zeigte mit Ausnahme weniger Elektrodenkontakte (vornehmlich im basalen Bereich) bei allen Messungen ähnliche Ergebnisse, wobei auch hier die geringsten Amplituden häufig in der Messung nach sieben Stunden ermittelt wurden. Die Amplitude PV betrug an EK10 direkt nach der Implantation 30,78 µV, eine Stunde später 26,25 µV und nach sieben Stunden 23,50 µV, an EK20 bei der ersten Messung 3,71 µV, bei der zweiten Messung 4,84 µV und bei der letzten Messung 0,62 µV (Tab. 4.29-4.32). 100 90 80 Amplitude [µV] 70 60 post OP 1h post OP 7h post OP 50 40 30 20 10 0 1 2 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 16 17 18 19 20 Elektrodenkontakt Abbildung 4.54: Entwicklung der Amplitude P I der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale innerhalb der ersten 7 Stunden nach der Implantation der Mittelhirnelektrode in Abhängigkeit vom Ableitort (EK1 basal und EK20 apikal an der AMI-Elektrode), MW aller Reizfrequenzen. 80 4. Ergebnisse 140 120 Amplitude [µV] 100 80 post OP 1h post OP 7h post OP 60 40 20 0 1 2 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 16 17 18 19 20 Elektrodenkontakt Abbildung 4.55: Entwicklung der Amplitude P III der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale innerhalb der ersten 7 Stunden nach der Implantation der Mittelhirnelektrode in Abhängigkeit vom Ableitort (EK1 basal und EK20 apikal an der AMI-Elektrode), MW aller Reizfrequenzen. 70 60 Amplitude [µV] 50 40 30 post OP 1h post OP 7h post OP 20 10 0 1 2 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 16 17 18 19 20 Elektrodenkontakt Abbildung 4.56: Entwicklung der Amplitude P IV der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale innerhalb der ersten 7 Stunden nach der Implantation der Mittelhirnelektrode in Abhängigkeit vom Ableitort (EK1 basal und EK20 apikal an der AMI-Elektrode), MW aller Reizfrequenzen. 81 4. Ergebnisse 70 60 Amplitude [µV] 50 40 post OP 1h post OP 7h post OP 30 20 10 0 1 2 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 16 17 18 19 20 Elektrodenkontakt Abbildung 4.57: Entwicklung der Amplitude P V der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale innerhalb der ersten 7 Stunden nach der Implantation der Mittelhirnelektrode in Abhängigkeit vom Ableitort (EK1 basal und EK20 apikal an der AMI-Elektrode), MW aller Reizfrequenzen. 4.1.12 Beschreibung der Potentiallatenzen nach akustischer Stimulation in Abhängigkeit von der Reizstärke und dem Ableitort am auditorischen Cortex Am auditorischen Cortex konnten nach akustischer Stimulation mit verschiedenen Frequenzen (1, 2, 4, 8, 12, 16 kHz) insgesamt neun Potentiale über eine mehrkanalige Oberflächenelektrode abgeleitet werden. Die ersten fünf akustisch evozierten Potentiale wurden wie in den vorangegangenen Kapiteln beschrieben mit P I – P V bezeichnet. Die dann folgenden vier Potentiale mit A, B, P0 und Pa benannt (Abb. 4.58). Die Potentiallatenzen wurden entsprechend mit t I - t V und t A , t B, t Po , t Pa benannt. Alle Messungen wurden bei einer Reizstärke von 99 dB nHL durchgeführt. Bei der Analyse wurden fünf verschiedene Elektrodenkontakte (EK 10, 11, 13, 14, 16) der ableitenden Oberflächenelektrode untersucht, so dass sich fünf verschiedene Ableitorte ergaben. Im Rahmen der Auswertung fanden nur Potentiale mit positiven Amplitudenwerten Berücksichtigung. Fehlende Werte in den Diagrammen sind auf einen Defekt des entsprechenden Elektrodenkontaktes zurückzuführen. 82 4. Ergebnisse Abbildung 4.58: Akustisch evozierte Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mit einer Oberflächenelektrode. Die einzelnen Stimulationsfrequenzen zeigten keine deutlichen Latenzunterschiede in Abhängigkeit vom Ableitort, so dass die Ergebnisse über die fünf ausgewerteten Elektrodenkontakte gemittelt wurden (Abb. 4.59-4.67 u. Tab. 4.33). Hinsichtlich der verschiedenen Frequenzen zeigten die Latenzen teilweise mit ansteigender Stimulationsfrequenz eine Latenzverlängerung, so dass die größten Latenzen häufig bei Reizfrequenzen von 12 und 16 kHz abgeleitet werden konnten. Die Latenz t I betrug bei 1 kHz 0,78 ms, bei 4 kHz 0,85 ms und bei 16 kHz 1,01 ms. Die Latenz t lag bei 1 kHz 1,81 ms, 4 kHz 1,90 ms und bei 16 kHz 2,10 ms. Für die Latenz t II III betrugen die Werte für 1 kHz 2,55 ms, 4 kHz 2,85 ms und 16 kHz 3,03 ms. Die Latenz t IV lag bei 1 kHz 3,38 ms. 4 kHz 3,84 ms und 16 kHz 3,98 ms. Die Latenz t V betrug für 1 kHz 4,57 ms, für 4 kHz 4,90 ms und für 16 kHz 5,31 ms. Für die Latenz t A lagen die Werte bei 1 kHz 6,47 ms, 4 kHz 6,41 ms und 16 kHz 6,77 ms. Die Latenz t B betrug für 1 kHz 7,96 ms, für 4 kHz 7,82 ms und für 16 kHz 8,28 ms. Für die Latenz t P0 lagen die Werte bei 1 kHz 10,43 ms, 4 kHz 10,10 ms und 16 kHz 10,36 ms. Die Latenz t Pa betrug für 1 kHz 15,44 ms, für 4 kHz 14,91 ms und für 16 kHz 15,30 ms (Tab. 4.33). Aus diesen Latenzwerten ergaben sich folgende Differenzen zwischen den Reizfrequenzen 1 und 16 kHz: für die Latenz t I 0,23 ms, für die Latenz t II 0,29 ms, für die Latenz t III 0,48 ms, für die Latenz t IV 0,6 ms, für die Latenz t V 0,74 ms, für die Latenz t A 0,3 ms, für die Latenz t B 0,32 ms, für die Latenz t P0 0,07 ms und für die Latenz t Pa 0,14 ms. Bei den Potentialen P0 und Pa waren die Latenzen bei einer Frequenz von 16 kHz kürzer und bei 1 kHz länger. 83 4. Ergebnisse 1,4 1,2 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz Latenz [ms] 1 0,8 0,6 0,4 0,2 0 10 11 13 14 16 Elektrodenkontakt Abbildung 4.59: Latenz t I der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. 3 Latenz [ms] 2,5 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz 2 1,5 1 0,5 0 10 11 13 14 16 Elektrodenkontakt Abbildung 4.60: Latenz t II der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. 84 4. Ergebnisse 3,5 3 Latenz [ms] 2,5 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz 2 1,5 1 0,5 0 10 11 13 14 16 Elektrodenkontakt Abbildung 4.61: Latenz t III der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. 4,5 4 3,5 Latenz [ms] 3 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz 2,5 2 1,5 1 0,5 0 10 11 13 14 16 Elektrodenkontakt Abbildung 4.62: Latenz t IV der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. 85 4. Ergebnisse 6 5 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz Latenz [ms] 4 3 2 1 0 10 11 13 14 16 Elektrodenkontakt Abbildung 4.63: Latenz t V der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. 7,5 7 Latenz [ms] 6,5 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz 6 5,5 5 4,5 4 10 11 13 14 16 Elektrodenkontakt Abbildung 4.64: Latenz t A der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. 86 4. Ergebnisse 9 8,5 Latenz [ms] 8 7,5 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz 7 6,5 6 5,5 5 10 11 13 14 16 Elektrodenkontakt Abbildung 4.65: Latenz t B der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. 11 10,5 Latenz [ms] 10 9,5 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz 9 8,5 8 7,5 7 10 11 13 14 16 Elektrodenkontakt Abbildung 4.66: Latenz t P0 der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. 87 4. Ergebnisse 16 15 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz Latenz [ms] 14 13 12 11 10 10 11 13 14 16 Elektrodenkontakt Abbildung 4.67: Latenz t Pa der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. 4.1.13 Beschreibung der Interpotentiallatenzen von Potentialen nach akustischer Stimulation in Abhängigkeit von der Reizstärke und dem Ableitort am auditorischen Cortex Bei den einzelnen Reizfrequenzen ergaben sich für die abgeleiteten Interpotentiallatenzen an allen Elektrodenkontakten nur minimale Unterschiede. Somit konnte eine Abhängigkeit zwischen der Interpotentiallatenz und dem Ableitort nicht festgestellt werden und die Ergebnisse wurden über alle Elektrodenkontakte gemittelt (Abb. 4.68-4.74 u. Tab. 4.34). Ein bei allen IPL konstant vorhandener frequenzspezifischer Einfluss der Reizfrequenz konnte nicht festgestellt werden. Die IPL I-II betrug bei 1 kHz 1,00 ms, 2 kHz 0,84 ms, 4 kHz 1,05 ms, 8 kHz 1,27 ms, 12 kHz 1,05 ms und 16 kHz 1,09 ms. Die IPL II-III lag bei 1 kHz 0,75 ms, 2 kHz 0,82 ms, 4 kHz 0,95 ms, 8 kHz 0,84 ms, 12 kHz 0,98 ms und 16 kHz 0,93 ms. Die IPL III-IV betrug bei 1 kHz 0,83 ms, 2 kHz 0,89 ms, 4, 8 und 12 kHz 0,99 ms und bei 16 kHz 0,95 ms. Die IPL IV -V lag bei 1 kHz 1,17 ms, 2 kHz 1,21 ms, 4 kHz 1.06 ms, 8 kHz 1,24 ms, 12 kHz 1,25 ms und 16 kHz 1,33 ms. Die IPL A-B betrug für 1 kHz 1,50 ms, 2 kHz 1,52 ms, 4 kHz 1,41 ms, 8 kHz 1,39 ms, 12 kHz 1,55 ms und 16 kHz 1,52 ms. Die Werte für die IPL B-Po lagen bei 1 kHz 2,47 ms, 2 kHz 2,19 ms, 4 kHz 88 4. Ergebnisse 2,28 ms, 8 kHz 2,30 ms, 12 kHz 2,18 ms und 16 kHz 2,11 ms. Die IPL Po-Pa betrug für 1 kHz 5,02 ms, 2 kHz 5,08 ms, 4 kHz 4,81 ms, 8 kHz 4,94 ms, 12 kHz 4,55 ms und 16 kHz 4,91 ms (Tab. 4.34 u. Abb. 4.68 - 4.74). 3 2,5 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz Latenz [ms] 2 1,5 1 0,5 0 10 11 13 14 16 Elektrodenkontakt Abbildung 4.68: Interpotentiallatenz I-II der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. 3 2,5 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz Latenz [ms] 2 1,5 1 0,5 0 10 11 13 14 16 Elektrodenkontakt Abbildung 4.69: Interpotentiallatenz II-III der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. 89 4. Ergebnisse 3 2,5 Latenz [ms] 2 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz 1,5 1 0,5 0 10 11 13 14 16 Elektrodenkontakt Abbildung 4.70: Interpotentiallatenz III-IV der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. 3 2,5 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz Latenz [ms] 2 1,5 1 0,5 0 10 11 13 14 16 Elektrodenkontakt Abbildung 4.71: Interpotentiallatenz IV-V der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. 90 4. Ergebnisse 3 2,5 Latenz [ms] 2 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz 1,5 1 0,5 0 10 11 13 14 16 Elektrodenkontakt Abbildung 4.72: Interpotentiallatenz A-B der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. 4 3,5 Latenz [ms] 3 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz 2,5 2 1,5 1 0,5 0 10 11 13 14 16 Elektrodenkontakt Abbildung 4.73: Interpotentiallatenz B-P0 der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. 91 4. Ergebnisse 6 5 Latenz [ms] 4 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz 3 2 1 0 10 11 13 14 16 Elektrodenkontakt Abbildung 4.74: Interpotentiallatenz P0-Pa der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. 4.1.14 Beschreibung der Amplituden von Potentialen nach akustischer Stimulation in Abhängigkeit von der Reizstärke und dem Ableitort am auditorischen Cortex Die Auswertung der Amplituden ergab Unterschiede bezüglich der Amplitudenhöhe an den verschiedenen Ableitkontakten, die allerdings keinem einheitlichen Muster folgten. Insgesamt hatten die Amplituden Werte im Bereich von etwa 2 µV. Bei der Stimulation mit verschiedenen Frequenzen (1, 2, 4, 8, 12 und 16 kHz) ergaben sich nur geringgradige Unterschiede in der Höhe der Amplitude, wobei wiederum kein konstant über alle Stimulationsfrequenzen verlaufendes Muster vorhanden war. Die Amplitude P I hatte bei Stimulation mit 1-8 kHz die höchsten Werte bei EK11 mit 1 kHz 0,97 µV, 2 kHz 1,01 µV, 4 kHz 0,92 µV und 8 kHz 0,89 µV. Für 12 und 16 kHz ergab sich dieser Gipfel an EK11 nicht und die Kurven verliefen gerader mit einem Anstieg zu den Kontakten 14 und 16 (Abb. 4.75). Die Amplitude P II zeigte bei allen Stimulationsfrequenzen und Ableitkontakten ähnliche Werte, für EK10 bei 1 kHz 0,31 µV, 2 kHz 0,68 µV, 4 kHz 0,90 µV, 8 kHz 1,14 µV, 12 kHz 1,49 µV, 16 kHz 0,80 µV und für EK16 bei 1 kHz 0,71 µV, 2 kHz 0,13 µV, 4 kHz 0,54 µV, 8 kHz 92 4. Ergebnisse 0,83 µV, 12 kHz 0,53 µV, 16 kHz 0,95 µV (Abb. 4.76). Die Amplitude P III war bei allen Stimulationsfrequenzen an EK11 am größten. Für EK11 1 kHz 0,97 µV, 2 kHz 1,21 µV, 4 kHz 1,42 µV, 8 kHz 0,99 µV, 12 kHz 1,12 µV, 16 kHz 0,79 µV (Abb. 4.77). Die Amplitude P IV zeigt nur bei den Stimulationsfrequenzen 1 -4 kHz einen Gipfel bei EK11 mit 1 kHz 1,47 µV, 2 kHz 1,51 µV und 4 kHz 1,42 µV (Abb. 4.78). Für P V waren die höchsten Amplituden wiederum bei den Stimulationsfrequenzen von 1-8 kHz bei EK11, mit 1 kHz 1,07 µV, 2 kHz 1,11 µV, 4 kHz 1,22 µV, 8 kHz 1,09 µV (Abb. 4.79). Die Amplitude P A zeigte im Stimulationsbereich von 1 -4 kHz bei EK11 ihre höchsten Werte mit 1 kHz 1,37 µV, 2 kHz 1,31 µV und 4 kHz 1,22 µV (Abb. 4.80). Für die Amplitude P B gab es ebenfalls für einige Stimulationsfrequenzen einen ersten Gipfel bei EK11, allerdings konnte die höchste Amplitude bei anderen Frequenzen bei EK16 gemessen werden. Die höchste Amplitude bei EK11 gab es bei Stimulation mit 1 kHz 1,17 µV und 2 kHz 1,11 µV. Die höchsten Werte bei EK16 zeigten sich bei 4 kHz 1,38 µV, 8 kHz 0,83 µV und 16 kHz 0,65 µV (Abb. 4.81). Die Amplitude Po zeigte im Stimulationsbereich von 1-4 kHz an EK11 ihre höchsten Werte mit 1 kHz 1,27 µV, 2 kHz 1,61 µV und 4 kHz 1,52 µV (Abb. 4.82). Die Amplitude Pa verhielt sich vergleichbar mit EK11 1kHz 1,37 µV, 2 kHz 1,61 µV und 4 kHz 1,72 µV (Abb. 4.83). 2 1,8 1,6 Amplitude [µV] 1,4 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz 1,2 1 0,8 0,6 0,4 0,2 0 10 11 13 14 16 Elektrodenkontakt Abbildung 4.75: Amplitude P I der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. 93 4. Ergebnisse 3 Amplitude [µV] 2,5 2 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz 1,5 1 0,5 0 10 11 13 14 16 Elektrodenkontakt Abbildung 4.76: Amplitude P II der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. 2 1,8 1,6 Amplitude [µV] 1,4 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz 1,2 1 0,8 0,6 0,4 0,2 0 10 11 13 14 16 Elektrodenkontakt Abbildung 4.77: Amplitude P III der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. 94 4. Ergebnisse 2 1,8 1,6 Amplitude [µV] 1,4 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz 1,2 1 0,8 0,6 0,4 0,2 0 10 11 13 14 16 Elektrodenkontakt Abbildung 4.78: Amplitude P IV der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. 2 1,8 1,6 Amplitude [µV] 1,4 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz 1,2 1 0,8 0,6 0,4 0,2 0 10 11 13 14 16 Elektrodenkontakt Abbildung 4.79: Amplitude P V der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. 95 4. Ergebnisse 2 1,8 1,6 Amplitude [µV] 1,4 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz 1,2 1 0,8 0,6 0,4 0,2 0 10 11 13 14 16 Elektrodenkontakt Abbildung 4.80: Amplitude PA der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. 2 1,8 Amplitude [µV] 1,6 1,4 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz 1,2 1 0,8 0,6 0,4 0,2 0 10 11 13 14 16 Elektrodenkontakt Abbildung 4.81: Amplitude PB der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. 96 4. Ergebnisse 2 1,8 1,6 Amplitude [µV] 1,4 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz 1,2 1 0,8 0,6 0,4 0,2 0 10 11 13 14 16 Elektrodenkontakt Abbildung 4.82: Amplitude P0 der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. 2 1,8 1,6 Amplitude [µV] 1,4 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz 1,2 1 0,8 0,6 0,4 0,2 0 10 11 13 14 16 Elektrodenkontakt Abbildung 4.83: Amplitude Pa der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. 97 4. Ergebnisse 4.1.15 Die tonotope Struktur von akustisch evozierten Potentialen am auditorischen Cortex in Abhängigkeit von der Reizfrequenz Bei der Untersuchung der tonotopen Organisation des auditorischen Cortex wurden die Amplituden der corticalen Potentiale nach akustischer Stimulation mit verschiedenen Frequenzen (2 kHz, 8 kHz, 16 kHz) analysiert. Die Ableitung erfolgte über eine auf dem Cortex befindliche mehrkanalige Oberflächenelektrode. EK2 der Oberflächenelektrode befand sich im caudalen Bereich , EK14 im rostralen Bereich des auditorischen Cortex. Es wurde festgestellt, dass die höchsten Amplituden in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz an unterschiedlichen Elektrodenkontakten der Oberflächenelektrode abgeleitet werden konnten. Bei der Stimulation mit 2 kHz wurden die größten Amplituden überwiegend im caudalen Gebiet des auditorischen Cortex (EK2) abgeleitet (Abb. 4.84). Im Gegensatz dazu waren die Amplituden bei der akustischen Stimulation mit 16 kHz an den Elektrodenkontakten im rostralen Bereich des auditorischen Cortex (EK14) am höchsten. Bei einer Stimulationsfrequenz von 8 kHz ergaben sich die höchsten Amplituden an den mittig befindlichen Kontakten der Oberflächenelektrode (Abb. 4.85 u. 4.86). 2 kHz 1,17 1,16 max. Amplitude 1,15 1,14 1,13 1,12 1,11 1,1 1,09 2 Elektrodenkontakt 5 8 11 14 Abbildung 4.84: Amplituden akustisch evozierter Potentiale am auditorischen Cortex nach Stimulation mit 2 kHz. Ableitung über mehrkanalige Oberflächenelektrode (EK2 caudaler, EK14 rostraler Bereich des auditorischen Cortex). 98 4. Ergebnisse 8 kHz 1,12 1,11 max. Amplitude 1,1 1,09 1,08 1,07 1,06 1,05 1,04 1,03 2 5 8 11 Elektrodenkontakt 14 Abbildung 4.85: Amplituden akustisch evozierter Potentiale am auditorischen Cortex nach Stimulation mit 8 kHz. Ableitung über mehrkanalige Oberflächenelektrode (EK2 caudaler, EK14 rostraler Bereich des auditorischen Cortex). 16 kHz 1,03 max. Amplitude 1,02 1,01 1 0,99 2 Elektrodenkontakt 5 8 11 14 Abbildung 4.86: Amplituden akustisch evozierter Potentiale am auditorischen Cortex nach Stimulation mit 16 kHz. Ableitung über mehrkanalige Oberflächenelektrode (EK2 caudaler, EK14 rostraler Bereich des auditorischen Cortex). 99 4. Ergebnisse 4.1.16 Die tonotope Struktur von elektrisch evozierten Potentialen am auditorischen Cortex in Abhängigkeit vom Stimulationsort im Colliculus inferior Zur Beschreibung der tonotopen Eigenschaften des auditorischen Cortex wurden die Amplituden der cortical abgeleiteten Potentiale in Abhängigkeit vom Stimulationsort im IC untersucht. Die elektrische Stimulation erfolgte im basalen (EK1-5) und in den apikalen (EK16-20) Bereichen der Mittelhirnelektrode. Die Potentiale wurden über eine auf dem Cortex positionierte mehrkanalige Oberflächenelektrode abgeleitet, wobei sich EK2 im rostralen und EK14 im caudalen Teil des auditorischen Cortex befanden. Es konnte ein Einfluss des Stimulationsortes im IC auf die Amplituden der corticalen Potentiale festgestellt werden. Die elektrische Stimulation im basalen Bereich der Mittelhirnelektrode (EK1-5) bewirkte die höchsten Amplituden im caudalen Teil des auditorischen Cortex (Abb. 4.87). Im Gegensatz dazu ergab die Stimulation über die apikalen Kontakte der AMI-Elektrode (EK16-20) die größten Amplituden im rostralen Bereich des auditorischen Cortex (Abb. 4.88). Stimulation über AMI, EK1-5 a 10 9 8 Amplitude [µV] 7 6 5 4 3 2 1 0 14 11 Elektrodenkontakt 8 5 2 Abbildung 4.87: Amplituden elektrisch evozierter Potentiale am auditorischen Cortex nach Stimulation im Colliculus inferior. Stimuliert wurde im basalen Bereich der Mittelhirnelektrode (EK1-5), Ableitung über mehrkanalige Oberflächenelektrode (EK2 rostraler, EK14 caudaler Bereich des auditorischen Cortex). 100 4. Ergebnisse Stimulation über AMI, EK16-20 4,5 4 Amplitude [µV] 3,5 3 2,5 2 1,5 1 0,5 0 14 11 Elektrodenkontakt 8 5 2 Abbildung 4.88: Amplituden elektrisch evozierter Potentiale am auditorischen Cortex nach Stimulation im Colliculus inferior. Stimuliert wurde im apikalen Bereich der Mittelhirnelektrode (EK16-20), Ableitung über mehrkanalige Oberflächenelektrode (EK2 rostraler, EK14 caudaler Bereich des auditorischen Cortex). 101 4. Ergebnisse 4.1.17 Die Entwicklung der Latenzen von Potentialen am auditorischen Cortex nach elektrischer Stimulation im Colliculus inferior in Abhängigkeit von der Reizstärke Bei Potentialmessungen nach elektrischer Stimulation im Colliculus inferior (IC) mit der Mittelhirnelektrode konnten bis zu vier Potentiale ausgewertet werden, die mit A, B, Pa und Po benannt wurden (Abb. 4.89). Als Stimulationsort wurde der mittlere Bereich der Mittelhirnelektrode gewählt (EK13-15). Stimuliert wurde mit zwei verschiedenen Stromstärken: 100 µA und 600 µA. Die Pulsbreite des Stimulus war bei allen Messungen mit 200 µs gleich. Die Ableitung der Potentiale am auditorischen Cortex erfolgte über eine Oberflächenelektrode. In der Auswertung wurden vier Kontakte der Oberflächenelektrode analysiert (EK11, EK14, EK17, EK19). 200µs-100µA 8 60µs-100µA P0 B 4 1 Pa A P0 0 -3 -4 0 0,01 0 0,02 T(s) 0,01 200µs-600µA 60µs-600µA B P0 8 0,02 T(s) 4 A B A 4 Pa P0 Pa 0 0 -4 -4 0 0,01 0,02 T(s) 0 0,01 0,02 T(s) Abbildung 4.89: Potentiale nach elektrischer Stimulation im IC in Abhängigkeit von verschiedenen Reizstärken und Pulsbreiten. Ableitung am auditorischen Cortex, Katze 354. 102 4. Ergebnisse Es konnte eine Verkürzung der Latenz mit zunehmender Reizstärke festgestellt werden (eine Ausnahme: Latenz t B EK19) (Abb. 4.90 - 4.93). Die Latenz t A betrug an EK14 bei einer Reizstärke von 100 µA 2,25 ms und bei 600 µA 1,90 ms. Daraus ergab sich eine Verkürzung von 0,35 ms. An EK 17 lag die Latenz t A für 100 µA bei 2,20 ms und für 600 µA bei 2,15 ms mit einer Differenz von 0,05 ms. Die Latenz t B betrug an EK11 bei beiden Reizstärken 3,75 ms. An EK14 lag die Latenz t B für 100 µA bei 3,65 ms und für 600 µA bei 3,35 ms, mit einer Differenz von 0,30 ms. An EK17 betrug die Latenzverkürzung 0,15 ms von 3,55 ms auf 3,40 ms. Die Latenz t P0 betrug an EK11 6,15 ms für 100 µA und 6,05 ms für 600 µA mit einer Verkürzung von 0,10 ms. An EK14 lag die Differenz ebenfalls bei 0,10 ms mit 6,10 ms und 6,00 ms. An EK17 und 19 betrug die Verkürzung 0,05 ms bzw. 0,10 ms (Tab. 4.44 - 4.47). Bei Pa war die Latenzverkürzung an vielen Elektrodenkontakten deutlich größer als bei den anderen Potentialen. Die Latenz t Pa betrug an EK14 bei einer Reizstärke von 100 µA 11,30 ms und bei 600 µA 11,10 ms. Daraus ergab sich eine Verkürzung von 0,20 ms. An EK 17 lag die Latenz t A für 100 µA bei 10,75 ms und für 600 µA bei 9,85 ms mit einer Differenz von 0,90 ms. An EK19 verkürzte sich die Latenz t Pa um 1,25 ms von 10,90 ms bei 100 µA auf 9,65 ms bei 600 µA. 2,3 2,2 Latenz [ms] 2,1 2 EK14 EK17 EK19 1,9 1,8 1,7 100µA 600µA Reizstärke [µA] Abbildung 4.90: Entwicklung der Latenz t A der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Reizstärke [µA]. Elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK14,17,19), Katze 354 103 4. Ergebnisse 4 3,9 3,8 Latenz [ms] 3,7 3,6 3,5 3,4 11 14 17 19 3,3 3,2 3,1 3 100µA 600µA Reizstärke [µA] Abbildung 4.91: Entwicklung der Latenz t B der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Reizstärke [µA]. Elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354 6,2 6,15 6,1 Latenz [ms] 6,05 6 5,95 5,9 EK11 EK14 EK17 EK19 5,85 5,8 5,75 5,7 100µA 600µA Reizstärke [µA] Abbildung 4.92: Entwicklung der Latenz t P0 der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Reizstärke [µA]. Elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354 104 4. Ergebnisse 11,5 11 Latenz [ms] 10,5 10 EK11 EK14 EK17 EK19 9,5 9 8,5 100µA 600µA Reizstärke [µA] Abbildung 4.93: Entwicklung der Latenz t Pa der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Reizstärke [µA]. Elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354 4.1.18 Die Entwicklung der Interpotentiallatenzen von Potentialen am auditorischen Cortex nach elektrischer Stimulation im Colliculus inferior in Abhängigkeit von der Reizstärke Die Analyse der Interpotentiallatenzen ergab keinen eindeutigen Einfluss der Reizstärke (Abb. 4.94 u. 4.96). Die elektrische Stimulation erfolgte mit Stromstärken von 100 µA und 600 µA bei einer konstanten Pulsbreite von 200 µs. Die IPL Po-Pa zeigte allerdings an a llen Elektrodenkontakten eine Verkürzung der IPL bei einer Reizstärke von 600 µA (Abb. 4.96). An EK11 betrug die IPL Po-Pa bei einer Reizstärke von 100 µA 5,05 ms und bei 600 µA 3,60 ms, was einer Verkürzung von 1,45 ms entspricht. An EK14 betrug die Differenz dagegen nur 0,10 ms mit 5,20 ms bei 100 µA Reiz und 5,10 ms bei 600 µA. An EK17 lag die IPL Po-Pa bei 4,80 ms für 100 µA und 3,95 ms für 600 µA. Daraus ergibt sich eine Verkürzung von 0,85 ms. An EK19 betrug die Differenz 1,15 ms mit 4,95 ms bei einer Reizstärke von 100 µA und 3,80 ms bei 600 µA. Die IPL A-B betrug an EK14 bei 100 µA 1,40 ms und bei 600 µA mit einer Differenz von 0,05 ms 105 4. Ergebnisse 1,45 ms. An EK17 bei 100 µA 1,35 ms und bei 600 µA 1,25 ms. An EK19 bei 100 µA 1,35 ms und bei 600 µA 1,80 ms. Die IPL B-Po betrug an EK11 bei einer Reizstärke von 100 µA 2,40 ms und bei 600 µA 2,30 ms. An EK14 bei 100 µA 2,45 ms und bei 600 µA 2,65 ms. An EK17 lag die IPL B-Po bei 100 µA 2,40 ms und bei 600 µA fast unverändert bei 2,50 ms. An EK 19 bei 100 µA 2,45 ms und bei 600 µA 1,95 ms (Tab. 4.48 - 4.50). 4 3,5 Latenz [ms] 3 2,5 2 EK14 EK17 EK19 1,5 1 0,5 0 100µA 600µA Reizstärke [µA] Abbildung 4.94: Entwicklung der Interpotentiallatenz A-B der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Reizstärke [µA]. Elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 1315) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354 4 3,5 Latenz [ms] 3 2,5 2 1,5 EK11 EK14 EK17 EK19 1 0,5 0 100µA 600µA Reizstärke [µA] Abbildung 4.95: Entwicklung der Interpotentiallatenz B-P0 der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Reizstärke [µA]. Elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 1315) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354 106 4. Ergebnisse 8 7 Latenz [ms] 6 5 4 EK11 EK14 EK17 EK19 3 2 1 0 100µA 600µA Reizstärke [µA] Abbildung 4.96: Entwicklung der Interpotentiallatenz P0-Pa der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Reizstärke [µA]. Elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354 4.1.19 Die Entwicklung der Amplituden von Potentialen am auditorischen Cortex nach elektrischer Stimulation im Colliculus inferior in Abhängigkeit von der Reizstärke Die Amplituden der elektrisch evozierten Potentiale zeigten überwiegend einen Anstieg mit zunehmender Reizstärke (zwei Ausnahmen: Amplitude A EK14 und Amplitude Pa EK17) (Abb. 4.97 - 4.100). Die elektrische Stimulation erfolgte mit Stromstärken von 100 µA und 600 µA, bei einer Pulsbreite von 200 µs. Die Amplitude PA betrug an EK17 bei einer Reizstärke von 100 µA 1,87 µV und bei 600 µA 3,44 µV. Daraus ergab sich eine Differenz von 1,57 µV. An EK19 betrug die Differenz 2,54 µV mit 2,74 µV bei 100 µA und 5,28 µV bei 600 µA. Die Amplitude PB betrug an EK11 bei 100 µA 1,71µV und bei 600 µA 4,50 µV. Daraus ergab sich eine Differenz von 2,79 µV. An EK17 betrug der Amplitudenzuwachs 2,57µV mit 100 µA 4,67 µV und 600 µA 7,24 µV. Die Amplitude Po betrug an EK11 bei einer Reizstärke von 100 µA 1,11 µV und bei 600 µA 3,90 µV. Daraus ergab sich eine Differenz von 2,79 µV. An EK17 bei 100 µA 6,72 µV und bei 600 µA 8,24 µV mit einer Amplitudenzunahme von 107 4. Ergebnisse 1,52 µV. Die Amplitude Pa betrug an EK11 bei 100 µA 1,51µV und bei 600 µA 1,88 µV. Daraus ergab sich eine Differenz von 0,37 µV. An EK19 betrug der Amplitudenzuwachs 2,14 µV mit 100 µA 3,14 µV und 600 µA 5,28 µV (Tab. 4.51 4.54). 6 Amplitude [µV] 5 4 3 EK11 EK14 EK17 EK19 2 1 0 200µA 600µA Reizstärke [µA] Abbildung 4.97: Entwicklung der Amplitude A der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Reizstärke [µA]. Elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354 8 7 Amplitude [µV] 6 5 EK11 EK14 EK17 EK19 4 3 2 1 0 200µA 600µA Reizstärke [µA] Abbildung 4.98: Entwicklung der Amplitude B der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Reizstärke [µA]. Elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354 108 4. Ergebnisse 12 Amplitude [µV] 10 8 EK11 EK14 EK17 EK19 6 4 2 0 200µA 600µA Reizstärke [µA] Abbildung 4.99: Entwicklung der Amplitude P0 der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Reizstärke [µA]. Elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354 12 Amplitude [µV] 10 8 EK11 EK14 EK17 EK19 6 4 2 0 200µA 600µA Reizstärke [µA] Abbildung 4. 100: Entwicklung der Amplitude Pa der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Reizstärke [µA]. Elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354 109 4. Ergebnisse 4.1.20 Die Entwicklung der Latenzen von Potentialen am auditorischen Cortex nach elektrischer Stimulation im Colliculus inferior in Abhängigkeit von der Pulsbreite des Stimulus Bei der Analyse der Latenzen elektrisch evozierter Potentiale in Abhängigkeit von der Pulsbreite des Stimulus wurden vier verschiedene Pulsbreiten verwendet: 60 µs, 100 µs, 160 µs, 200 µs. Als Stimulationsort wurde der mittlere Bereich der Mittelhirnelektrode gewählt (EK13-15). Die Stromstärke war konstant bei 200 µA. Die Ableitung der Potentiale am auditorischen Cortex erfolgte über eine mehrkanalige Oberflächenelektrode. In der Auswertung wurden vier Kontakte der Oberflächenelektrode untersucht (EK11, EK14, EK17, EK19). Die Latenzen der Potentiale verkürzten sich mit zunehmender Pulsbreite des Stimulus (Abb. 4.101 - 4.104). Die Latenz t A betrug an EK11 bei einer Pulsbreite von 60 µs 2,40 ms und bei einer Pulsbreite von 200 µs 2,35 ms. Die Differenz betrug 0,05 ms. An EK17 für 60 µs 2,40 ms und für 200 µs 2,05 ms, woraus sich eine Latenzabnahme von 0,35 ms ergab. Die Latenz t B betrug an EK11 bei einer Pulsbreite von 60 µs 3,65 ms und bei 200 µs 3,50 ms, mit einer Differenz von 0,15 ms. An EK17 lag die Latenzverkürzung bei 0,10 ms mit 60 µs 3,70 ms und 200 µs 3,60 ms. Die Latenz t Po betrug an EK11 bei einer Pulsbreite von 60 µs 6,35 ms und bei einer Pulsbreite von 200 µs 6,20 ms. Die Differenz betrug 0,15 ms. An EK17 für 60 µs 6,00 ms und für 200 µs 5,65 ms, die Latenzabnahme lag bei 0,35 ms. Die Latenz t Pa betrug an EK11 bei 60 µs 9,90 ms und bei 200 µs 9,60 ms, mit einer Differenz von 0,30 ms. An EK17 lag die Verkürzung der Latenz bei 0,55 ms mit 60 µs 9,35 ms und 200 µs 8,80 ms (Tab. 4.55 - 4.58). 110 4. Ergebnisse 2,7 Latenz [ms] 2,5 2,3 EK11 EK14 EK17 EK19 2,1 1,9 1,7 60 100 160 200 Pulsbreite [µs] Abbildung 4.101: Entwicklung der Latenz t A der elektrisch evozierten Pot entiale in Abhängigkeit von der Pulsbreite [µs], elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354 4 3,9 3,8 Latenz [ms] 3,7 3,6 3,5 EK11 EK14 EK17 EK19 3,4 3,3 3,2 3,1 3 60 100 160 200 Pulsbreite [µs] Abbildung 4.102: Entwicklung der Latenz t B der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Pulsbreite [µs], elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354 111 4. Ergebnisse 6,5 6,4 6,3 Latenz [ms] 6,2 6,1 EK11 EK14 EK17 EK19 6 5,9 5,8 5,7 5,6 5,5 60 100 200 Pulsbreite [µs] Abbildung 4.103: Entwicklung der Latenz t P0 der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Pulsbreite [µs], elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354 10,1 9,9 Latenz [ms] . 9,7 9,5 9,3 EK11 EK14 EK17 EK19 9,1 8,9 8,7 8,5 60 100 160 200 Pulsbreite [µs] Abbildung 4.104: Entwicklung der Latenz t Pa der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Pulsbreite [µs], elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354 112 4. Ergebnisse 4.1.21 Die Entwicklung der Interpotentiallatenzen von Potentialen am auditorischen Cortex nach elektrischer Stimulation im Colliculus inferior in Abhängigkeit von der Pulsbreite des Stimulus Für die Interpotentiallatenzen der elektrisch evozierten Potentiale ergaben sich nur geringe Veränderungen in Abhängigkeit von der Pulsbreite (Abb. 4.105 4.107). Die IPL A-B betrug an EK11 bei einer Pulsbreite von 60 µs 1,25 ms und bei 200 µs 1,15 ms. Für EK17 bei 60 µs1,30 ms und 200 µs 1,55 ms. Die IPL BPo lag an EK11 sowohl bei 60 µs als auch bei 200 µs bei 2,70 ms. An EK17 bei einer Pulsbreite von 60 µs bei 2,30 ms und 200 µs bei 2,05 ms. Die IPL Po-Pa betrug an EK11 bei 60 µs 3,55 ms und bei 200 µs 3,40 ms, am EK17 bei 60 µs 3,35 ms und 200 µs 3,15 ms (Tab. 4.59 - 4.61). 3 2,5 Latenz [ms] 2 EK11 EK14 EK17 EK19 1,5 1 0,5 0 60 100 160 200 Pulsbreite [µs] Abbildung 4.105: Entwicklung der Interpotentiallatenz A-B der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Pulsbreite [µs], elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 1315) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354 113 4. Ergebnisse 4 3,5 Latenz [ms] 3 2,5 EK11 EK14 EK17 EK19 2 1,5 1 0,5 0 60 100 160 200 Pulsbreite [µs] Abbildung 4.106: Entwicklung der Interpotentiallatenz B-P0 der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Pulsbreite [µs], elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354 6 Latenz [ms] 5 4 3 EK11 EK14 EK17 EK19 2 1 0 60 100 160 200 Pulsbreite [µs] Abbildung 4.107: Entwicklung der Interpotentiallatenz P0-Pa der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Pulsbreite [µs], elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354 114 4. Ergebnisse 4.1.22 Die Entwicklung der Amplituden von Potentialen am auditorischen Cortex nach elektrischer Stimulation im Colliculus inferior in Abhängigkeit von der Pulsbreite des Stimulus Die Analyse der Amplituden nach elektrischer Stimulation im Colliculus inferior ergab einen reproduzierbaren Einfluss der Pulsbreite. Die kleinste Amplitude konnte fast immer bei einer Pulsbreite von 60 µs abgeleitet werden und die größten Amplitudenhöhen ergaben sich überwiegend bei einer Pulsbreite von 160 µs. Bei der Stimulation mit 200 µs sanken die Amplituden etwas unter den höchsten Wert ab (Abb. 4.108 - 4.111). Die Reizstärke war mit 200 µA bei allen Messungen konstant. Die Amplitude PA betrug an EK14 bei einer Pulsbreite von 60 µs 0,43 µV, erreichte bei einer Pulsbreite von 160 µs mit 1,43 µV den höchsten Wert und betrug bei 200 µs 0,42 µV. EK19 betrug bei 60 µs 2,07 µV, bei 160 µs 3,84 µV und bei 200 µs 2,74 µV. An EK19 war die Amplitude PB bei einer Pulsbreite von 60 µs mit 2,47 µV am kleinsten, bei 160 µs mit 4,64 µV am höchsten und bei 200 µs betrug die Amplitude 4,19 µV. Die Amplitude Po hatte an EK14 bei 60 µs mit 0,37 µV den geringsten Wert, bei 160 µs mit 4,97 µV den größten Wert und betrug bei 200 µs 2,82 µV. An EK19 mit 60 µs 2,07 µV, 160 µs 6,84 µV und 200 µs 4,54 µV. Die Amplitude Pa betrug an EK19 bei einer Pulsbreite von 60 µs 1,47 µV, erreichte bei einer Pulsbreite von 160 µs mit 4,64 µV den höchsten Wert und lag bei 200 µs 3,14 µV (Tab. 4.62 - 4.65). 4,5 4 Amplitude [µV] 3,5 3 2,5 2 1,5 EK11 EK14 EK17 EK19 1 0,5 0 60 100 160 200 Pulsbreite [µs] Abbildung 4.108: Entwicklung der Amplitude PA der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Pulsbreite [µs], elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354 115 4. Ergebnisse 8 7 Amplitude [µV] 6 5 EK11 EK14 EK17 EK19 4 3 2 1 0 60 100 160 200 Pulsbreite [µs] Abbildung 4.109: Entwicklung der Amplitude PB der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Pulsbreite [µs], elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354 8 7 Amplitude [µV] 6 5 EK11 EK14 EK17 EK19 4 3 2 1 0 60 100 160 200 Pulsbreite [µs] Abbildung 4.110: Entwicklung der Amplitude P0 der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Pulsbreite [µs], elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354 116 4. Ergebnisse 6 Amplitude [µV] 5 4 EK11 EK14 EK17 EK19 3 2 1 0 60 100 160 200 Pulsbreite [µs] Abbildung 4.111: Entwicklung der Amplitude Pa der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Pulsbreite [µs], elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354 4.1.23 Vergleich der Interpotentiallatenzen nach akustischer und elektrischer Stimulation Beim Vergleich der Interpotentiallatenzen nach akustischer und elektrischer Stimulation erfolgte die Ableitung der Potentiale einheitlich am auditorischen Cortex über eine Oberflächenelektrode. Die akustische Stimulation erfolgte mit verschiedenen Frequenzen und die Werte wurden über alle Frequenzen gemittelt. Bei der elektrischen Stimulation wurde mittels der Mittelhirnelektrodelektrode im Colliculus inferior mit verschiedenen Reizstärken stimuliert und die Werte gemittelt. Bei der IPL A-B und IPL B-P0 ergaben sich nahezu keine Unterschiede zwischen der akustischen und elektrischen Stimulation, da die Potentiale A, B und P0 zeitlich fast identisch auftraten (Abb. 4.112 u. 4.113). Die IPL A-B betrug nach akustischer Stimulation 1,46 ms und bei der elektrischen Messung 1,36. Es ergab sich somit eine Verkürzung von 0,10 ms. Die IPL B-Po lag bei akustischer Stimulation bei 2,38 ms und bei elektrischer 2,28 ms. Die Differenz betrug wiederum 0,10 ms. Das Potential Pa trat bei der elektrischen Messung im Gegensatz zur akustischen Messung früher auf, woraus sich eine Verkürzung von 117 4. Ergebnisse 1,55 ms für die IPL P0-Pa bei elektrischer Stimulation ergab. Die IPL P0-Pa betrug bei der akustischen Messung 4,88 ms und nach elektrischer Stimulation 3,33 ms. (Tab. 4.66). 5 A 4 Amplitude (µV) 3 2 B P0 P0 Pa 1 akustisch 0 elektrisch -1 -2 -3 -4 0 1 2 3 4 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 17 18 19 20 Zeit (ms) Abbildung 4.112: Vergleich der Potentiale nach akustischer und elektrischer Stimulation. 4,7 4,2 Latenz [ms] 3,7 IPL A-B IPL B-Po IPL Po-Pa 3,2 2,7 2,2 1,7 1,2 akustisch elektrisch Abbildung 4.113: Vergleich der Interpotentiallatenzen nach akustischer und elektrischer Stimulation. 118 4. Ergebnisse 4.2 4.2.1 Chronische Experimente Die Impedanzen der Mittelhirnelektrode nach der Implantation Bei allen chronisch elektrisch zu stimulierenden Katzen wurden über die gesamte Versuchsdauer regelmäßig mindestens einmal wöchentlich die Impedanzen der Mittelhirnelektrode (AMI) gemessen und dokumentiert um Informationen über die Funktionsfähigkeit der Elektrode zu erhalten. Als intakt wurde ein Elektrodenkontakt mit Werten von 0,5 - 40 kÙ angesehen. Impedanzen oberhalb dieses Bereichs wurden bei der Auswertung nicht berücksichtigt. Die Kurven der Impedanzen hatten bei den einzelnen Katzen keine einheitliche Verlaufsform. Bei zwei Katzen (219 und 220) war ein Anstieg der Impedanzwerte kurze Zeit nach der Implantation zu beobachten, gefolgt von einem Abfall der Impedanzen unter die Werte zum Implantationszeitpunkt. Dieser Rückgang der Impedanzwerte dauerte bei der Katze 219 etwa 10 Tage und bei der Katze 220 ungefä hr 20 Tage (Abb. 4.120, 4.121, 4.123, 4.124). Danach verhielten sich die Impedanzwerte relativ konstant. Bei zwei anderen Tieren (Katze 363 und Katze 367) konnte ebenfalls ein Anstieg der Impedanzwerte nach der Implantation gefolgt von einem Rückgang festgestellt werden. Bei diesen Katzen gab es allerdings einen erneuten Anstieg der Impedanzen kurz vor Versuchsende (Abb. 4.126, 4.127, 4.129, 4.130). Bei den Katze 214 und 028 gab es ebenfalls einen geringen Anstieg der Impedanzen nach der Implantation der Mittelhirnelektrode mit anschließendem Rückgang. Die Impedanzwerte verliefen danach bei der Katze 028 annährend konstant, allerdings auf höherem Niveau (Abb. 4.114, 4.115). Bei der Katze 214 zeigen die Impedanzen einen wechselhaften Verlauf (Abb. 4.117, 4.118). Es ergaben sich für die unterschiedlichen Reizstärken bei der Stimulation (10 µA und 40 µA) nahezu keine Unterschiede bezüglich der Impedanzen (Abb. 4.115, 4.121). Die Anzahl der intakten Elektrodenkontakte veränderte sich über die Versuchsdauer. Zum Zeitpunkt der Implantation der Mittelhirnelektrode bzw. kurz danach hatten fast alle Elektrodenkontakte eine niedrige Impedanz. Mit zunehmender Versuchsdauer stiegen die Impedanzwerte bei allen Tieren in unterschiedlichem Ausmaß an, so dass sich die Anzahl der per Definition intakten Elektrodenkontakte reduzierte (Abb. 4.116, 4.119, 4.122, 4.125, 4.128, 4.131). 119 4. Ergebnisse 1 2 45 3 4 Impedanz [kOhm] 40 5 6 35 7 30 8 25 9 10 20 11 15 12 10 14 13 15 5 16 0 17 0 20 40 60 80 100 18 120 19 Tage nach Implantation 20 Abbildung 4.114: Die Impedanzen über die Zeit nach der Implantation der Mittelhirnelektrode bei Katze 028, (Stimulationsbeginn an Tag 16) Mittlere Impedanz [kOhm] 30 10 µA 40 µA 25 20 15 10 5 0 0 20 40 60 80 100 120 Tage nach der Implantation Abbildung 4.115: Mittlere Impedanz aller Elektrodenkontakte über die Versuchsdauer. Vergleich zwischen 10 µA und 40 µA Stimulus. Katze 028 Anzahl der intakten EK 20 15 10 Anzahl EK 5 0 0 50 100 150 Tage nach Implantation Abbildung 4.116: Anzahl der intakten Elektrodenkontakte im Versuchsverlauf bei der Katze 028 120 4. Ergebnisse 1 40 2 3 4 5 Impedanz [kOhm] 30 6 7 8 20 9 10 11 12 10 13 14 15 0 16 0 20 40 60 80 100 120 17 140 18 Tage nach Implantation 19 20 Abbildung 4.117: Die Impedanzen über die Zeit nach der Implantation der Mittelhirnelektrode bei Katze 214, (Stimulationsbeginn an Tag 18) Mittlere Impedanz [kOhm] 30 25 20 15 10 µA 40 µA 10 5 0 0 20 40 60 80 100 120 140 Tage nach der Implantation Abbildung 4.118: Mittlere Impedanz aller Elektrodenkontakte über die Versuchsdauer. Vergleich zwischen 10 µA und 40 µA Stimulus. Katze 214. Anzahl der intakten EK 20 15 10 Anzahl EK 5 0 0 50 100 150 Tage nach Implantation Abbildung 4.119: Anzahl der intakten Elektrodenkontakte im Versuchsverlauf bei der Katze 214 121 4. Ergebnisse 1 40 2 3 4 5 Impedanz [kOhm] 30 6 7 8 20 9 10 11 12 10 13 14 15 0 16 0 20 17 40 18 Tage nach Implantation 19 20 Abbildung 4.120: Die Impedanzen über die Zeit nach der Implantation der Mittelhirnelektrode bei Katze 219, (Stimulationsbeginn an Tag 14) Mittlere Impedanz [kOhm] 25 20 10 µA 40 µA 15 10 5 0 0 10 20 30 40 50 60 Tage nach der Implantation Anzahl der intakten EK Abbildung 4.121: Mittlere Impedanz aller Elektrodenkontakte über die Versuchsdauer. Vergleich zwischen 10 µA und 40 µA Stimulus. Katze 219 20 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 Anzahl EK 0 20 40 60 Tage nach Implantation Abbildung 4.122: Anzahl der intakten Elektrodenkontakte im Versuchsverlauf bei der Katze 219 122 4. Ergebnisse 1 40 2 3 4 5 Impedanz [kOhm] 30 6 7 8 9 20 10 11 12 10 13 14 15 16 0 0 20 40 60 80 17 100 18 Tage nach Implantation 19 20 Abbildung 4.123: Die Impedanzen über die Zeit nach der Implantation der Mittelhirnelektrode bei Katze 220, (Stimulationsbeginn an Tag 14) Mittlere Impedanz [kOhm] 18 16 14 12 10 µA 40 µA 10 8 6 4 2 0 0 20 40 60 80 100 Tage nach der Implantation Abbildung 4.124: Mittlere Impedanz aller Elektrodenkontakte über die Versuchsdauer. Vergleich zwischen 10 µA und 40 µA Stimulus. Katze 220 Anzahl der intakten EK 20 15 10 Anzahl EK 5 0 0 20 40 60 80 100 Tage nach Implantation Abbildung 4.125: Anzahl der intakten Elektrodenkontakte im Versuchsverlauf bei der Katze 220 123 4. Ergebnisse 1 40 2 3 4 5 Impedanz [kOhm] 30 6 7 8 20 9 10 11 12 10 13 14 15 0 16 0 20 40 60 17 18 Tage nach Implantation 19 20 Abbildung 4.126: Die Impedanzen über die Zeit nach der Implantation der Mittelhirnelektrode bei Katze 363, (Stimulationsbeginn an Tag 18) Mittlere Impedanz [kOhm] 20 10 µA 40 µA 15 10 5 0 0 10 20 30 40 50 60 Tage nach der Implantation Abbildung 4.127: Mittlere Impedanz aller Elektrodenkontakte über die Versuchsdauer. Vergleich zwischen 10 µA und 40 µA Stimulus. Katze 363 Anzahl der intakten EK 20 15 10 Anzahl EK 5 0 0 50 100 150 Tage nach Implantation Abbildung 4.128: Anzahl der intakten Elektrodenkontakte im Versuchsverlauf bei der Katze 363 124 4. Ergebnisse 1 40 2 3 4 5 Impedanz [kOhm] 30 6 7 8 20 9 10 11 12 10 13 14 15 16 0 0 20 40 60 80 17 100 18 Tage nach Implantation 19 20 Abbildung 4.129: Die Impedanzen über die Zeit nach der Implantation der Mittelhirnelektrode bei Katze 367, (Stimulationsbeginn an Tag 30) 20 18 10 µA 40 µA Mittlere Impedanz [kOhm] 16 14 12 10 8 6 4 2 0 0 10 20 30 40 50 60 Tage nach der Implantation Abbildung 4.130: Mittlere Impedanz aller Elektrodenkontakte über die Versuchsdauer. Vergleich zwischen 10 µA und 40 µA Stimulus. Katze 367 Anzahl der intakten EK 20 15 10 Anzahl EK 5 0 0 20 40 60 80 100 Tage nach Implantation Abbildung 4.131: Anzahl der intakten Elektrodenkontakte im Versuchsverlauf bei der Katze 367 125 4. Ergebnisse 4.2.2 Die Röntgenanalyse der Position der Mittelhirnelektrode im Colliculus inferior Zur Kontrolle und Dokumentation der Elektrodenposition im Bereich des Colliculus inferior (IC) wurden an 6 Katzen Röntgenuntersuchungen durchgeführt. Bei 3 Katzen wurden sowohl zu Beginn als auch etwa in der Mitte des Stimulationszeitraums Röntgenaufnahmen gemacht. Bei zwei Tieren wurde die Lage der Elektrode einmalig etwa in der Mitte des Stimulationszeitraums dokumentiert und bei einer weiteren Katze wurde einmalig zu Beginn der Stimulation eine Röntgenaufnahme gemacht (Abb. 4.132). Tage nach Implantation 70 60 50 1.RU 2.RU 40 30 20 10 0 367 28 363 214 220 219 Katzen Abbildung 4.132: Zeitpunkte und Häufigkeit der Röntgenuntersuchungen (RU) bezogen auf die einzelnen Katzen. Bei allen Untersuchungen wurde in zwei Ebenen geröntgt: dorsoventral und laterolateral (Abb. 4.133 u. 4.134). Die Auswertung der Röntgenaufnahmen ergab, das sich die Elektrode bei allen Katzen im Bereich des IC befand. Bei den Tieren, an denen zwei Röntgenuntersuchungen durchgeführt worden sind konnten keine Veränderungen der Elektrodenposition im IC zwischen der 1. und der 2. Röntgenuntersuchung festgestellt werden. 126 4. Ergebnisse Knochenschrauben als Fixationshilfe Elektrode Subkutan verlaufendes Kabel der Elektrode Abbildung 4.133: Röntgenbild zur Dokumentation der Elektrodenposition; laterolaterale Ebene Elektrode Abbildung 4.134: Röntgenbild zur Dokumentation der Elektrodenposition; dorsoventrale Ebene 127 5. Diskussion 5 Diskussion Mit der Mittelhirnelektrode (AMI) wurde ein Implantat entwickelt, dass die elektrische Stimulation der Hörbahn zentral des Hörnervs ermöglicht. Aufgrund seiner tonotopen Organisation und seiner zentralen Stellung im Bereich der Hörbahn wurde der Colliculus inferior (IC) als Implantationsort gewählt. In dieser Studie wurde die Mittelhirnelektrode hinsichtlich ihrer klinischen Praktikabilität untersucht. Dazu wurden die Latenzen, Interpotentiallatenzen und Amplituden von akustisch und elektrisch evozierten Potentialen in akuten Experimenten untersucht und miteinander verglichen. Bei den akustischen Messungen erfolgte die Stimulation mit unterschiedlichen Reizpegeln und Frequenzen. Die Potentiale wurden über die im IC inserierte Mittelhirnelektrode abgeleitet. Ferner wurde die Entwicklung der Latenzen, Interpotentiallatenzen und Amplituden über einen Zeitraum von sieben Stunden nach der Implantation der Mittelhirnelektrode dargestellt. Zu Vergleichs- und Kontrollzwecken erfolgte die Ableitung akustisch evozierter Potentiale am auditorischen Cortex mittels einer mehrkanaligen Oberflächenelektrode. Die elektrische Stimulation erfolgte über die im IC befindliche Mittelhirnelektrode und die Potentiale wurden wiederum mit einer mehrkanaligen Oberflächenelektrode am auditorischen Cortex abgeleitet. Dabei konnte der Einfluss unterschiedlicher Stimulusparameter, wie Reizstärke und Pulsbreite, auf die Potentiallatenzen und die Amplituden gezeigt werden. Ferner wurde die charakteristische tonotope Organisation des IC und des auditorischen Cortex untersucht. In Langzeitbeobachtungen wurden die Impedanzen der Mittelhirnelektroden nach der Implantation über die Dauer der chronischen elektrischen Stimulation dokumentiert. Zusätzlich konnten in den chronischen Versuchen Ergebnisse bezüglich der Biokompatibilität der Mittelhirnelektrode gewonnen werden. Für die Materialien der Mittelhirnelektrode war bislang nur eine Gewebeverträglichkeit bei Einsatz im peripheren Bereich der Hörbahn in Untersuchungen an Cochlea-Implantaten bekannt. In den eigenen Studien wurde eine Gewebeverträglichkeit der Mittelhirnelektrode bei Implantation im zentralen Bereich der Hörbahn festgestellt. Es konnten weder makroskopisch noch histologisch Anzeichen für das Auftreten von 128 5. Diskussion Infektionen im Bereich des IC nachgewiesen werden. Mittels Röntgenuntersuchung wurde die Position der Mittelhirnelektrode im IC kontrolliert. 5.1 5.1.1 Die Beschreibung der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale Die Latenzen der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale der ersten und zweiten Kontrolluntersuchung bei unterschiedlichen Narkosebedingungen in Abhängigkeit von der Reizstärke Die erste Kontrolluntersuchung wurde etwa eine Woche vor der Implantation der Mittelhirnelektrode durchgeführt, die zweite Kontrolluntersuchung am Implantationstag unmittelbar vor Operationsbeginn. Es konnten bei beiden Kontrollmessungen fünf Potentiale abgeleitet werden. Die Latenzen betrugen bei einem Reizpegel von 80 dB nHL bei der zweiten Kontrolluntersuchung für P I 0,95 ms, P II 1,78 ms, P III 2,58 ms, P IV 3,63 ms, P V 5,05 ms. Dieses Ergebnis ist vergleichbar mit den Untersuc hungen der FAEPs von Keller et al (1996) und Van den Honert u. Stypulkowski (1986). Der P I lag bei Keller unter vergleichbaren Stimulationsbedingungen bei 1,19 ms und bei Honert u. Stypulkowski bei 1,10 ms. Die Potentiale verhielten sich hinsichtlich ihrer Latenzen, Amplituden und der Häufigkeit ihres Auftretens bezüglich der Versuchsbedingungen stabil. Die Messungen wurden aufgrund der Vergleichbarkeit mit den elektrisch evozierten Potentialen überwiegend im Bereich von 50 bis 80 dB nHL durchgeführt. Eine Abhängigkeit der Potentiallatenzen vom Reizpegel konnte bei beiden Kontrolluntersuchungen festgestellt werden. Mit zunehmendem Schalldruckpegel, von 50 bis 80 dB nHL, verkürzten sich die Latenzen. Für P IV betrug die Latenzverkürzung 0,45 ms. Eine intensitätsabhängige Latenzverkürzung wurde ebenso von Smith et al. (1989) und Walsh et al. (1992) beschrieben. Dabei ergab sich für P V über den Messbereich von 50 bis 100 dB SPL eine Latenzabnahme von 0,6 ms. Bei Keller (1997) betrug Latenzverkürzung von 10 bis 100 dB nHL für P IV 1,01 ms. Dieses Verhalten der Latenzen der FAEP kann durch einen pegelabhängigen Verarbeitungsprozess in der Cochlea erklärt werden. Ursachen für eine Verzögerung 129 5. Diskussion könnten dabei die mechanoelektrische Transduktion in den Haarzellen, die benötigte Zeit zur Synchronisation vieler Hörnervenfasern oder die Laufzeit auf der Basilarmembran sein (Hoth u. Lenarz 1994). Die Intensität eines Schallreizes wird durch die Stärke der Aktivierung übermittelt, wobei erhöhter Schalldruck mit höheren Entladungsraten einhergeht. Bei hohen Schalldruckpegeln kommt es dabei auch zur Erregung benachbarter Fasern (Recruitment). Die Größe des Sinnesreizes wirkt sich demzufolge auch auf die Geschwindigkeit des peripheren Verarbeitungsprozesses aus. Van der Honert und Stypulkowski (1986) zeigten in ihren Untersuchungen, dass sich die Latenzen bei elektrischer Stimulation im Vergleich zur akustischen Stimulation geringer mit ansteigender Stimulusintensität ändern. Dies impliziert, dass die Latenz-Intensitäts-Abhängigkeit in der Mehrheit periphere, verzögerte Verarbeitungsprozesse wiederspiegelt, die durch direkte elektrische Stimulation des Hörnervs umgangen werden können. Im klinischen Bereich stellt die Auswertung der Latenz-Intensitätskennlinien eine Möglichkeit zur Diagnostik von Hörschäden dar. Zwischen der ersten und zweiten Kontrolluntersuchung gab es Unterschiede hinsichtlich der Narkosebedingungen. Die erste Kontrollmessung wurde unter einer leichten Sedation mittels Medetomidinhydrochlorid (Domitor®) durchgeführt. Die zweite Kontrollmessung (am Implantationstag) wurde unter einer PentobarbitalAnästhesie (Narcoren®) durchgeführt. Der Latenzunterschied der beiden Messungen betrug bei P IV 0,36 ms (Tab. 4.3). Ein Einfluss unterschiedlicher Narkoseformen und Narkotika auf die Latenzen von akustisch evozierten Hirnstammpotentialen wurde schon mehrfach beschrieben. Santarelli et al (2003) untersuchten an Ratten die Auswirkungen verschiedener Isoflurankonzentrationen auf FAEP und MAEP und stellten dabei einen signifikanten Anstieg der Latenzen mit zunehmender Isoflurankonzentration fest. Cheung et al (2001) verglichen in ihren Studien Isofluran (Inhalationsnarkose) mit Pentobarbital (Injektionsnarkose) und beschrieben für corticale Potentiale eine Verlängerung der Latenzen unter Isofluran. Die Verwendung unterschiedlicher Narkotika kann daher eine Ursache für die geringe Verlängerung der Latenzen bei der ersten Kontrolluntersuchung gegenüber der zweiten Kontrolluntersuchung darstellen. 130 5. Diskussion 5.1.2 Die Interpotentiallatenzen der Hirnstammpotentiale der ersten und zweiten Kontrolluntersuchung bei unterschiedlichen Narkosebedingungen in Abhängigkeit von der Reizstärke Bei den akustisch evozierten Hirnstammpotentialen konnte keine Abhängigkeit der Interpotentiallatenzen von der Reizintensität festgestellt werden. Die Interpotentiallatenzen blieben auch bei sich ändernden Schalldruckpegel (50 – 80 dB nHL) annährend konstant. Die IPL IV -V betrug bei Messung mit 50 dB nHL 1,12 ms und bei 80 dB nHL 1,10 ms. Ebenso wurde es in den Untersuchungen von Hoth u. Lenarz (1994), Fullerton et al (1987) und Keller (1997) beschrieben. Bei Keller lag die IPL IV-V für 70 dB nHL bei 1,07 ms und bei 90 dB nHL bei 1,05 ms. Eine Ursache der Unabhängigkeit der Interpotentiallatenzen vom Reizpegel kann in der Eigenschaft neuronaler Verarbeitungsprozesse liegen. Ist einmal der neuronale Verarbeitungsprozess angestoßen, so läuft dieser im Sinne einer „Alles-oder-NichtsReaktion“ mit einer interindividuell sehr konstant ausgeprägten Geschwindigkeit unabhängig von der Größe des auslösenden Reizes ab. Zwischen den ersten beiden Kontrolluntersuchungen ergaben sich für die IPL I-II und die IPL II-III nahezu keine Unterschiede, was sich im parallelen Kurvenverlauf der Latenzen der Potentiale P I, P II und P III zeigt (Abb. 4.6). Die Latenzen der Potentiale P IV und P V zeigten eine geringe Verlängerung bei der zweiten Kontrollmessung, woraus eine minimale Zunahme der IPL III-IV und IPL IV-V resultierte. 5.1.3 Die Amplituden der Hirnstammpotentiale der ersten und zweiten Kontrolluntersuchung bei unterschiedlichen Narkosebedingungen in Abhängigkeit von der Reizstärke Die Amplituden der akustisch evozierten Potentiale zeigten eine Abhängigkeit von der Reizstärke. Mit zunehmendem Schalldruckpegel von 50 bis 80 dB nHL stieg die Amplitudenhöhe an. Für P IV betrug die Amplitude bei 50 dB nHL 2,07 µV und bei 80 dB nHL 5,36 µV. In den Untersuchungen von Keller (1997) betrug die Amplitude P IV bei einem Schalldruckpegel von 50 dB nHL 1,13 µV und bei 80 dB nHL 6,82 µV. 131 5. Diskussion Ein Einfluss der Reizintensität auf die Amplitudenhöhe, wurde auch von Smith et al. (1989), Van den Honert u. Stypulkowski (1986), Cords (1996) und Hoth u. Lenarz (1994) beschrieben. Die Größe eines Reizes wird bei akustischer Stimulation im peripheren Verarbeitungsprozess umgesetzt, der dem neuronalen Verarbeitungsprozess vorangestellt ist. Dieser periphere Vorgang bestimmt die Anzahl der aktivierten Nervenzellen und damit die Größe der abgeleiteten Summenantwort. Die Höhe des Schalldruckpegels resultiert in der Entladungsrate der Nervenfaser, ähnlich wie bei den Latenzen in Kapitel 5.1.1 beschrieben. Eine einzelne Nervenfaser kann jedoch eine bestimmte Entladungsrate nicht überschreiten. Bei höherem Schalldruck kommt es dann zur Rekrutierung benachbarter Nervenfasern, was zu größeren Amplituden führt (Zenner 1997, Silbernagl u. Despopoulos 1991). 5.1.4 Die akustisch evozierten Hirnstammpotentiale post Craniektomie in Abhängigkeit von der Reizstärke Die dritte und vierte Kontrolluntersuchung wurden nach Eröffnung des Craniums durchgeführt. Die dritte Messung erfolgte unmittelbar vor, die vierte Messung unmittelbar nach der Implantation der Mittelhirnelektrode in den Colliculus inferior. In beiden Kontrolluntersuchungen konnten nach akustischer Stimulation ebenfalls fünf Potentiale der FAEP über subcutan am Schädel befindliche Nadelelektroden abgeleitet werden. Bei einem Schalldruckpegel von 80 dB nHL betrug die Latenz t I 0,95 ms, t II 1,85 ms, t III 2,65 ms, t IV’ 3.50 ms, t V 4,55 ms. Vergleichbare Latenzwerte für FAEP wurden auch von Keller (1997) und Van den Honert u. Stypulkowski (1986) beschrieben. Bei beiden Messungen konnte eine Reizpegelabhängigkeit der Potentiallatenzen festgestellt werden. Die Latenzverkürzung mit zunehmender Reizintensität betrug über einen Messbereich von 50 bis 80 dB nHL für die Latenz t IV 0,25 ms. Diese Latenzenabnahme mit zunehmendem Reizpegel ist in der Literatur bekannt und überwiegend ein Ausdruck reizpegelabhängiger Verarbeitungsprozesse in der Cochlea. Zwischen der dritten und vierten Kontrollmessung gab es mit einer Ausnahme keine Unterschiede in den Latenzen (Tab. 4.12). Anhand der ermittelten Latenzen ist die Schlussfolgerung 132 5. Diskussion zulässig, dass die Implantation der Mittelhirnelektrode keinerlei Auswirkung auf den peripheren und neuronale n Verarbeitungsprozess des Schallreizes hat. Für die Interpotentiallatenz konnte bei der dritten und vierten Kontrolluntersuchung keine Abhängigkeit von der Reizintensität festgestellt werden. Die IPL II-III betrug bei einem Schalldruckpegel von 50 dB nHL 0,85 ms und bei 80 dB nHL 0,80 ms (Tab. 4.13). Vergleichbare Ergebnisse für die Interpotentiallatenzen der FAEP wurden von Keller (1997) und Fullerton et al. (1987) beschrieben. Eine Ursache für dieses konstante, reizpegelunabhängige Verhalten der Interpotentiallatenzen kann in der zugrundeliegenden neuronalen Verarbeitungsweise im Sinne einer „Alles-oderNichts-Antwort“ liegen. Die Amplituden wurden bei beiden Kontrolluntersuchungen von der Reizintensität beeinflusst. Mit steigendem Schalldruckpegel kommt es zu einem vermehrten Recruitment von Nervenfasern und damit zu höheren Amplituden, ähnlich wie bei den Amplituden der ersten und zweiten Kontrolluntersuchung beschrieben. Der Vergleich zwischen den beiden Messungen ergab eine geringgradig kleinere Amplitude bei der vierten Kontrollmessung (Tab. 4.18). Bei beiden Messungen wurde mit einer Reizintensität von 80 dB nHL stimuliert, so dass es eigentlich zur Aktivierung der gleichen Anzahl von Nervenfasern und damit zu gleichen Amplitudenhöhen kommen müsste. Da die Unterschiede der Amplitudenhöhe hier nur gering sind und die Potentiale in ihrer Gestalt und Latenz vergleichbar sind, kann die Differenz auf individuelle oder messtechnische Schwankungen zurückgeführt werden. Eine Änderung in der Position der Ableitelektroden kann zu einer deutlichen Variation der FAEP führen (Keller 1997, Walsh et al. 1992, Fullerton et al.1987). In den Untersuchungen von Fullerton et al. wurde gezeigt, dass Unterschiede in den Ableitbedingungen größere Auswirkungen auf die Amplitude als auf die Latenz haben. In den eigenen Experimenten kann ein minimales Verrutschen der Ableitelektroden in der Unterhaut trotz ständiger Kontrollen der korrekten Position nicht gänzlich ausgeschlossen werden. 133 5. Diskussion 5.1.5 Die akustisch evozierten Potentiale nach der Implantation der Mittelhirnelektrode in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz Nach der Implantation der Mittelhirnelektrode (AMI) im Colliculus inferior (IC) konnten wie in den Kontrolluntersuchungen fünf akustisch evozierte Potentiale gemessen werden. Die Ableitung der Potentiale erfolgte über die Mittelhirnelektrode. Aufgrund ihrer Latenzen können die Potentiale den FAEP zugeordnet werden. Bei einer Stimulationsfrequenz von 8 kHz betrug P I 0,87 ms, P II 1,65 ms, P III 2,67 ms, P IV 3,68 ms, P V 4,83 ms. Die Latenzen verhielten sich nach der akustischen Stimulation mit den verschiedenen Frequenzen so ähnlich, dass kein Einfluss der Stimulationsfrequenz auf die Potentiallatenzen festgestellt werden konnte. P II betrug bei 1 kHz 1,55 ms, bei 2 kHz 1,56 ms, bei 4 kHz 1,61 ms, bei 8 kHz 1,65 ms, bei 12 kHz 1,81 ms und bei 16 kHz 1,61 ms. Smith et al. (1989) konnten bei ihren Untersuchungen von MAEPs unter Verwendung gleicher Frequenzen ebenfalls keine Abhängigkeit der Latenzen von der Stimulationsfrequenz nachweisen. Bei der Verarbeitung der im Schallreiz enthaltenen Information werden verschiedene Frequenzen nach dem sogenannten Ortsprinzip weitergeleitet. In der Cochlea ist jede Haarzelle einer bestimmten Frequenz zugeordnet. Dadurch wird die mit einer entsprechenden Haarzelle synaptisch verbundene Hörnervenfaser bei Stimulation mit dieser Frequenz optimal erregt (charakteristische Frequenz). Bei akustischer Stimulation mit einer anderen Frequenz werden andere Hörnervenfasern aktiviert (Zenner 1997). Vermutlich kommt es dabei allerdings nicht zu einer frequenzübergreifenden Rekrutierung benachbarter Nervenfasern. Diese frequenzspezifische Anzahl der zu synchronisierenden Hörnervenfasern sowie die Tatsache, dass es durch unterschiedliche Frequenzen nicht zu einer Änderung der Entladungsrate der Nervenfaser kommt, kann eine Erklärung für die Frequenzunabhängigkeit der Latenzen darstellen. Ein Einfluss der Stimulationsfrequenz auf die Interpotentiallatenz konnte nicht festgestellt werden. Die Interpotentiallatenzen waren bei allen Stimulationsfrequenzen vergleichbar. Die IPL III-IV betrug bei 1 kHz 1,11 ms, 2 kHz 1,17 ms, 4 kHz 1,25 ms, 8 kHz 1,04 ms, 12 und 16 kHz 1,14 ms. Die konstanten Interpotentiallatenzen resultieren aus den vergleichbaren Kurvenve rläufen der zuvor beschriebenen Potentiallatenzen. 134 5. Diskussion Die Amplituden der akustisch evozierten Potentiale nach der Implantation der Mittelhirnelektrode zeigten keine Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz (Abb. 4.42 - 4.46). Die Ursache kann wie schon bei den Latenzen in der konstanten, frequenzspezifischen Anzahl der aktivierten Nervenfasern liegen. In der Literatur wurde eine Abhängigkeit der Amplitudenhöhe von der Reizfrequenz mehrfach beschrieben wird, jedoch mit gegensätzlichen Ergebnissen. Im Gegensatz zu den eigenen Ergebnissen zeigten Smith et al. (1989) in Studien an MAEPs bei Wüstenrennmäusen eine Abnahme der Amplitude mit zunehmender Stimulationsfrequenz von 0,5 bis 16 kHz. Als mögliche Ursache wird eine optimale Reizverarbeitung niedriger Frequenzen bei Wüstenrennmäusen angeführt. Knight et al. (1985) beschrieben einen Anstieg der Amplitude mit zunehmender Stimulationsfrequenz in einem Bereich von 2 bis 8 kHz. Ein Einfluss des Ableitortes an der Mittelhirnelektrode auf die Amplitudenhöhe war festzustellen. An EK13 konnte nahezu immer die höchste Amplitude abgeleitet werden. Ursächlich dafür kann das Fehlen von inhibitorischen Einflüssen sein, in dem Bereich des IC, in dem der EK13 der Mittelhirnelektrode positioniert ist. Im Hirnstamm laufen elementare neuronale Verarbeitungsprozesse an den Synapsen, Dendriten und Zellkörpern in den Kerngebieten der Hörbahn ab. Dabei kommt es zu erregenden und hemmenden Vorgängen, die Einfluss auf die Potentiale nehmen (Hoth u. Lenarz 1994). Weiterhin könnte die Qua lität des Gewebewiderstandes Einfluss auf die Amplitudenhöhe haben. Wenn EK13 einen deutlich besseren Gewebekontakt mit entsprechend niedriger Impedanz im Vergleich mit den übrigen Elektrodenkontakten aufweisen würde, könnte dies in der höchsten Amplitude resultieren. Diese Vermutung ist allerdings fragwürdig, da es sich um eine penetrierende Elektrode handelt, und ein gleichmäßiger Kontakt des umgebenden Gewebes wahrscheinlich ist. Vor der Implantation der Mittelhirnelektrode wurden alle Kontakte gemessen und hatten eine vergleichbare Impedanz. Es ist nicht davon auszugehen, dass an 19 von 20 Kontakten eine deutliche Veränderung mit einem parallelen Anstieg der Impedanzen erfolgte. 135 5. Diskussion 5.1.6 Die Entwicklung der Potentiallatenzen, Interpotentiallatenzen und Amplituden über einen Zeitraum von sieben Stunden nach der Implantation der Mittelhirnelektrode Bei einem Tier (Katze 354) wurden exemplarisch die Latenzen, Interpotentiallatenzen und Amplituden von akustisch evozierten Potentialen über eine Zeitraum von sieben Stunden nach der Implantation der Mittelhirnelektrode untersucht. Die Ableitung der Potentiale erfolgte über die Mittelhirnelektrode. Für die Latenzen ergaben sich bei den Messungen unmittelbar nach der Implantation und eine Stunde nach der Implantation vergleichbare Werte. Bei der Messung nach sieben Stunden konnte eine Latenzanstieg gemessen werden. Für P I betrug die Latenz bei den ersten beiden Messungen 0,98 ms und verlängerte sich innerhalb von sieben Stunden um 0,25 ms auf 1,23 ms (Ableitort EK13). Diese Latenzentwicklung kann auf allgemeine Vitalitätsverluste der Nervenzellen und mögliche Degenerationsprozesse an den Myelinscheiden der Nervenfasern nach einer Versuchsdauer von sieben Stunden zurückgeführt werden. An der Entstehung der Hirnstammpotentiale sind nur die myelinisierten Nervenfasern beteiligt, da es bei der langsamen Erregungsfortleitung der unmyelinisierten Fasern zu einer Desynchronisation der Erregung kommen würde. Daraus resultiert die hohe Sensitivität der Hirnstammpotentiale bei pathologischen Prozessen mit Schädigung der Myelinscheiden (Hoth u. Lenarz 1994). Verlängerte Latenzen könnten ebenfalls auf Schwankungen der Körperinnentemperatur des Tieres beruhen, die trotz regelmäßiger Kontrollen und dem Einsatz einer elektrischen Wärmematte nicht gänzlich auszuschließen sind. Die Latenzen zeigten zu allen Messzeitpunkten eine Abhängigkeit vom Ableitort im Colliculus inferior (IC). An den basal befindlichen Elektrodenkontakten der Mittelhirnelektrode wurden geringgradig längere Latenzen abgeleitet als an den apikalen Kontakten. Die Latenz t I betrug direkt nach der Implantation gemessen an EK1 (basal) 1,09 ms, an EK10 1,01 ms und an EK20 (apikal) 0,82 ms. Damit ergab sich eine Differenz zwischen den basal und apikal befindlichen Ableitorte n von 0,27 ms. Die apikalen Kontakte der Mittelhirnelektrode leiten Potentiale aus dem ventromedialen Bereich des IC ab, die basalen Kontakte leiten Potentiale aus dem dorsolateralen Bereich des IC ab. Dieser Latenzgradient lässt sich möglicherweise mit Hilfe von zwei gegensätzlich verlaufenden Gradienten erklären, die sowohl im zentralen Kern als auch im Cortex des IC vorhanden sind. Die aufsteigenden Fasern 136 5. Diskussion der Kerne der unteren Hirnstammbereiche enden überwiegend in den ventralen Bereichen und nur wenige in den dorsalen Regionen. Die absteigenden Fasern haben die gleiche Orientierung, allerdings enden die meisten im dorsalen Bereich. Dies legt die Vermutung nahe, dass der ventrale Anteil des IC überwiegend unter dem Einfluss der aufsteigenden Bahnen steht, während der dorsale Bereich hauptsächlich von den Bahnen vom auditorischen Cortex und dem kontralateralen Colliculus inferior beeinflusst wird (Casseday et al. 2002). Die Kurvenverläufe der Interpotentiallatenzen waren vergleichbar. Die Interpotentiallatenzen hatten bei den drei Messungen sehr ähnliche Werte, wobei häufig die nach sieben Stunden ermittelte Interpotentiallatenz minimal verlängert gegenüber den vorangegangenen Messungen war. Die IPL I-V betrug unmittelbar und eine Stunde nach der Implantation 3,41 ms. Sieben Stunden später lag sie mit einer geringen Differenz von 0,17 ms bei 3,58 ms (Ableitort EK11). Diese minimale Verlängerung der Interpotentiallatenz nach sieben Stunden ergibt sich aus den verlängerten Potentiallatenzen bei der Messung nach siebenstündiger Versuchsdauer. Es kommt also nicht nur zu einer Verschiebung der FAEP, sondern es liegt auch eine geringgradig verzögerte Reizfortleitung mit einer verlängerten Hirnstammlaufzeit vor (IPL I-V). Ursache dafür kann eine Schädigung der Myelinscheiden der Hörnervenfasern oder der zentralen Leitungsbahnen sein (Hoth u. Lenarz 1994). Die Amplituden zeigten bei allen drei Messzeitpunkten (Abb. 4.54 - 4.57) vergleichbare Kurven. Eine Abhängigkeit der Amplitudenhöhe vom Messzeitpunkt konnte festgestellt werden. Nach einer Versuchsdauer von sieben Stunden konnten häufig die kleinsten Amplituden abgeleitet werden. Die Amplitude P III betrug direkt nach der Implantation 42,78 µV, eine Stunde später 45,45 µV und nach sieben Stunden 23,55 µV. Daraus ergibt sich eine Differenz von 19,23 µV zwischen der Messung direkt nach der Implantation und sieben Stunden später, was einem Amplitudenrückgang von fast 50 % entspricht. Die Amplitudenabnahme kann die Folge einer Ganglienzellschädigung oder von Ganglienzellverlusten sein, die Ausdruck einer abnehmenden Zellvitalität nach einer Versuchsdauer von sieben Stunden sein können (Hoth u. Lenarz 1994). Nach einer mindestens neunstündigen Vollnarkose und Ableitungen von Hirnstammpotentialen am eröffneten Cranium ist im Vergleich zum Versuchsbeginn eine instabilere Kreislaufsituation und ein herabgesetzter Stoffwechsel des Versuchstieres durchaus wahrscheinlich. Daher 137 5. Diskussion erscheint eine Vitalitätsabnahme der Nervenzellen bedingt durch einen reduzierten Zellstoffwechsel als Ursache für die Amplitudenabnahme sehr wahrscheinlich. Durch ladungsungleiche Stimuli kann es, bedingt durch lokal veränderte Ionenkonzentration, zu Ermüdungseffekten kommen, die in kleineren Amplituden resultieren. Eine Überstimulation des Gewebes kann ebenfalls Ursache für eine Amplitudenabnahme nach mehrstündiger Versuchsdauer sein. 5.1.7 Beschreibung der Potentiale nach akustischer Stimulation und Ableitung am auditorischen Cortex Nach akustischer Stimulation mit verschiedenen Frequenzen im Bereich von 1 – 16 kHz und bei einem konstanten Schalldruckpegel von 99 dB nHL konnten am auditorischen Cortex über eine mehrkanalige Oberflächenelektrode neun Potentiale abgeleitet werden. Die ersten fünf Potentiale, P I – P V, konnten anhand ihrer Formen und Latenzen als FAEP identifiziert werden. Bei einer Stimulationsfrequenz von 2 kHz betrug die Latenz t IV 3,27 ms. Dieses Ergebnis ist vergleichbar mit dem von Keller (1997) bei einem Schalldruckpegel von 100 dB nHL, mit einer Latenz t IV 3,40 ms. Die auf die FAEP folgenden vier Potentiale wurden mit A, B, P0 und Pa benannt (Abb. 4.58). Für die Potentiale A und B konnten in der Literatur kaum Hinweise gefunden werden. In den Studien von Smith et al. (1989) sind zwei Potentiale mit einer Latenz von ca. 6-8 ms zu finden. Diese Potentiale wurden von Smith et al. nicht bei der Auswertung berücksichtigt. Sie befanden sich zeitlich vor den untersuchten MAEPs, die bei Smith et al. ab einer Latenz von 10 – 13 ms auftraten. Die Potentiale P0 und Pa der eigenen Ergebnisse konnte n aufgrund ihrer Latenzen den MAEP zugeordnet werden. Die beiden Potentiale zeigten bei einer Stimulationsfrequenz von 2 kHz Latenzen von t P0 10,14 ms und t Pa 15,22 ms. Knight und Brailowsky (1990) beschrieben ein Potential Pa mit einer Latenz von 18,3 ms. In weiteren Studien an MAEPs wurde von Kral et al. (2002) ein Potential Pa mit einer Latenz von 16,5 ms genannt. In den Untersuchungen von Santarelli et al. (2003) konnten zwei positive Potentiale, P1 und P2, mit einer Latenz von t p1 9,3 ms und 138 5. Diskussion t p2 30,1 ms nachgewiesen werden. Hinsichtlich der Form und der Latenz ist das Potential P1 von Santarelli et al. vergleichbar mit dem Potential P0 der eigenen Ergebnisse. Smith et al. (1989) beschrieben zwei Potentiale, die sie mit A und C bezeichneten und die eine Latenz für A von 10-13 ms und für C von 20-25 ms hatten. Die zwei Potentiale sind vergleichbar mit den Potentialen P0 und Pa der eigenen Ergebnisse. Die Latenzen zeigten nach akustischer Stimulation mit unterschiedlichen Frequenzen keinen frequenzspezifischen Gradienten (Abb. 4.59 - 4.67). Teilweise kam es mit steigender Stimulationsfrequenz zu einer geringen Latenzverlängerung, so dass die größten Latenzen mit einer geringen Differenz häufig bei einer Frequenz von 12 und 16 kHz abgeleitet werden konnten. Die Latenz t I betrug bei 1 kHz 0,78 ms, bei 2 kHz 0,73 ms, bei 4 kHz 0,85 ms, bei 8 kHz 0,78 ms, bei 12 kHz 1,06 ms und bei 16 kHz 1,01 ms. Dieses Ergebnis ist vergleichbar mit den Untersuchungen von Smith et al. (1989), in denen keine eindeutige Veränderung der Latenzen in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz festgestellt werden konnten. Im Gegensatz dazu zeigten Popelar et al. (1995) einen Einfluss der Reizfrequenz in Abhängigkeit vom Ableitort am auditorischen Cortex. Bei der Stimulation mit 20 kHz war die Latenz Pa bei Ableitung im hochfrequenten Bereich des auditorischen Cortex etwa 1-3 ms verkürzt gegenüber dem niederfrequenten Bereich des auditorischen Cortex. Für eine Stimulationsfrequenz von 1 kHz war die Latenz Pa sowohl am hochfrequenten als auch am niederfrequenten Ableitort ähnlich. Für die Interpotentiallatenzen konnte nach akustischer Stimulation kein frequenzspezifischer Einfluss nachgewiesen werden. Die Interpotentiallatenzen waren bei unterschiedlichen Stimulationsfrequenzen sehr ähnlich. Die IPL III-IV betrug bei der Stimulation mit 1 kHz 0,83 ms, 2 kHz 0,89 ms, 4 kHz, 8 kHz und 12 kHz 0,99 ms, 16 kHz 0,95 ms. Diese Interpotentiallatenzen resultieren aus dem vorstehend beschriebenen Verhalten der Potentiallatenzen. Die Amplituden der am auditorischen Cortex abgeleiteten Potentiale zeigten nach akustischer Stimulation mit verschiedenen Frequenzen nur geringe Unterschiede bezüglich der Amplitudenhöhe. Diese Differenzen in der Amplitudenhöhe folgten keinem einheitlichen, frequenzabhä ngigen Muster. Die Amplitude Pa betrug bei Stimulation mit 1 kHz 0,98 µV, 2 kHz 0,95 µV, 4 kHz 1,08 µV, 8 kHz 0,88 µV, 12 kHz 0,77 µV, 16 kHz 0,87 µV. In den Studien von Smith et al. (1989) wurden die Amplituden ebenfalls als variabel mit deutlichen individuellen Unterschieden 139 5. Diskussion beschrieben. Dabei zeigten die Amplituden häufig eine Abnahme mit ansteigender Stimulationsfrequenz in einem Bereich von 0,5 – 16 kHz bei einem Reizpegel von 70 dB SPL. Allerdings waren die Amplituden bei einer Reizintensität von 80 dB SPL nach der Stimulation mit mittleren und hohen Frequenzen am größten. Popelar et al. (1995) beschrieben für die Amplitudenhöhe eine Abhängigkeit hinsichtlich der Stimulationsfrequenz und dem korrespondierenden Ableitort am auditorischen Cortex. Bei Stimulation mit 1 kHz wurden die höchsten Amplituden am Cortex in dem Bereich niedriger Frequenzen abgeleitet. Die Stimulation mit 20 kHz ergab am identischen Ableitort deutlich geringere Amplituden. Die eigenen Ergebnisse zeigten eine Tendenz der Amplitudenhöhe in Abhängigkeit vom Ableitort am auditorischen Cortex. Bei vielen Potentialen konnten bei mehreren Stimulationsfrequenzen am gleichen Kontakt der Ableitelektrode (EK11) die höchsten Amplituden abgeleitet werden (Abb. 4.75 - 4.83). Knight u. Brailowsky (1990) zeigten in Untersuchungen an Katzen, dass die Amplituden von cortical abgeleitete Potentiale nur in einer eng umschriebenen Region des auditorischen Cortex ihr Maximum erreichen. Dabei kam es zu einer rapiden Amplitudenabnahme bei geringen Veränderung des Ableitortes. Eine weitere Ursache könnte in der unterschiedlichen Qualität des Gewebekontaktes der analysierten Elektrodenkontakte liegen. Bei der Ableitelektrode handelt es sich um eine Oberflächenelektrode, die dem auditorischen Cortex aufliegt. D urch die anatomisch bedingte Wölbung des Cortex ist es vorstellbar, dass Unterschiede zwischen den einzelnen Kontakten bezüglich der Gewebeanhaftung bestehen. 5.1.8 Die tonotope Ableitung von akustisch evozierte Hirnstammpotentialen am auditorischen Cortex Das für die Hörbahn charakteristische Ortsprinzip wird von der Cochlea über den Colliculus inferior bis zum auditorischen Cortex beibehalten. Das bedeutet, dass bestimmte Schallfrequenzen an bestimmten Orten des auditorischen Cortex repräsentiert werden (Ze nner 1997). 140 5. Diskussion Dabei befinden sich die Nervenzellen der hohe Frequenzen im rostralen Gebiet des auditorischen Cortex und die niedrigen Frequenzen sind im caudalen Bereich lokalisiert (Woolsey u. Walzl 1942, Merzenich et al. 1975). Vergleichbare Ergebnisse wurden von Popelar et al. (1995) beschrieben. Sie stellten fest, dass die höchsten Amplituden abgeleitet werden konnten, wenn der akustische Stimulus frequenzspezifisch mit dem Ableitort korrespondierte. Zur Ableitung wurden drei Elektroden in Bereiche des auditorischen Cortex mit niedriger, mittlerer und hoher charakteristischer Frequenz platziert. Stimuliert wurde mit 1 kHz, 10 kHz und 20 kHz. Die Stimulation mit 1 kHz ergab die größte Amplitude im Bereich des auditorischen Cortex mit der niedrigen charakteristischen Frequenz. Für die Stimulation mit 20 kHz waren die Amplituden der im rostralen Bereich des auditorischen Cortex abgeleiteten Potentiale am höchsten. In eigenen Untersuchungen zeigte die Analyse der corticalen Potentiale nach akustischer Stimulation mit unterschiedlichen Frequenzen ebenfalls die tonotope Organisation des auditorischen Cortex. Bei der Stimulation mit einer niedrigen Frequenz, 2 kHz, ergaben sich die höchsten Amplituden an den Ableitkontakten im caudalen Bereich des auditorischen Cortex. Im Gegensatz dazu konnten nach akustischer Stimulation mit einer Frequenz von 16 kHz, die höchsten Amplituden im rostralen Bereich des auditorischen Cortex abgeleitet werden (Abb. 4.84 - 4.86). 5.2 5.2.1 Die Beschreibung der elektrisch evozierten Potentiale Die tonotope Ableitung von elektrisch evozierten Potentialen am auditorischen Cortex Zur Charakterisierung der tonotopen Reizverarbeitung innerhalb der Hörbahn wurden die Amplituden der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit vom Stimulationsort im Colliculus inferior (IC) untersucht. Im IC werden die Frequenzen entlang eines Gradienten präsentiert, der von dorsolateral (niedrige Frequenzen) nach ventromedial (hohe Frequenzen) verläuft (Ehret u. Schreiner 2005; Brown et al. 1997; Gonzalez-Hernandez et al. 1989). Der Elektrodenkontakt 1 der Mittelhirnelektrode war im dorsolateralen Bereich des IC und der 141 5. Diskussion Elektrodenkontakt 20 im ventromedialen Bereich lokalisiert. Die elektrische Stimulation basaler Kontakte der Mittelhirnelektrode (EK1-5) im IC erzeugte die höchsten Amplituden im caudalen Teil des auditorischen Cortex. Im Gegensatz dazu konnten nach der Stimulation apikaler Kontakte der Mittelhirnelektrode (EK16-20) die größten Amplituden im rostralen Bereich des auditorischen Cortex abgeleitet werden, analog zu den in Kapitel 5.1.8 beschriebenen Ergebnissen nach akustischer Stimulation. Bei Stimulation der basalen Kontakte der Mittelhirnelektrode kommt es also zur Aktivierung der niedrigen Frequenzen und bei Stimulation der apikalen Kontakte zur Aktivierung der hohen Frequenzen. Nach Untersuchungen von Merzenich et al. (1975) und Woolsey u. Walzl (1942) sind die niedrigen Frequenzen im caudalen Bereich des auditorischen Cortex lokalisiert und die hohen Frequenzen werden im rostralen Gebiet repräsentiert. 5.2.2 Die elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Reizstärke Bei Potentialmessungen nach elektrischer Stimulation im Colliculus inferior (IC) mit der Mittelhirnelektrode konnten am auditorischen Cortex bis zu vier Potentiale abgeleitet werden, A, B, Pa und P0. Der IC wird in der Literatur häufig als wahrscheinlicher Entstehungsort für P V der FAEP genannt (Hoth u. Lenarz 1994, Melcher et al. 1996, Achor u. Starr 1980, Jewett 1970). Da die elektrische Stimulation im IC erfolgte sind die Generatoren der vier cortical abgeleiteten Potentiale in der zentralen Hörbahn vermutlich zwischen dem IC und dem auditorischem Cortex lokalisiert. Vergleiche mit den Ergebnissen nach akustischer Stimulation ergaben nahezu identische Interpotentiallatenzen für diese vier abgeleiteten Potentiale. Die IPL A-B betrug nach akustischer Stimulation mit 4 kHz 1,41 ms und nach elektrischer Stimulation mit einer Reizstärke von 600 µA 1,45 ms. Die IPL P0-Pa lag nach akustischer Stimulation bei 4,81 ms und nach elektrischer Stimulation bei 4,80 ms. Bei den Messungen konnte eine Abhängigkeit der Potentiallatenzen von der Reizstärke festgestellt werden. Mit zunehmender Reizstärke kam es zu einer Verkürzung der Latenzen. Die Latenz t Pa betrug bei einer Reizstärke von 100 µA 11,30 ms und reduzierte sich um 0,20 ms auf 11,10 ms bei Stimulation mit 600 µA. Van den Honert u. Stypulkowski (1986) und Popelar et al. (1995) beschrieben eine 142 5. Diskussion vergleichbare Latenzverkürzung mit ansteigender Reizstärke in ähnlichen Stromstärkebereiche n. Eine mögliche Erklärung für diese Latenzverkürzung könnte im neuronalen Verarbeitungsprozess an den Synapsen zu finden sein, bedingt durch die unterschiedliche Freisetzungsgeschwindigkeit des Neurotransmitters in den synaptischen Spalt. Durch elektrische Stimulation wird möglicherweise an den Synapsen die Übertragungsgeschwindigkeit bzw. die zeitliche Auflösung erhöht (Hoth u. Lenarz 1994). Im Vergleich mit den akustisch evozierten Potentialen ist die reizstärkenabhängige Latenzverkürzung nach elektrischer Stimulation häufig kleiner. Die Latenz-Intensitätsveränderungen sind bei akustischer Stimulation vornehmlich auf periphere Verarbeitungsprozesse in der Cochlea zurückzuführen. Bei der elektrischen Stimulation im IC haben nur zentrale Verarbeitungsprozesse Einfluss auf die Reizleitung. Die Interpotentiallatenzen sind unabhängig vom Reizpegel. Die IPL A-B betrug bei Stimulation mit 100 µA 1,40 ms und bei Stimulation mit 600 µA 1,45 ms. Die relativ konstanten Interpotentiallatenzen ergeben sich aus dem parallelen Verlauf der Potentiallatenzen und beruhen auf der annährend konstanten Geschwindigkeit neuronaler Verarbeitungsprozesse. Die Amplituden der elektrisch evozierten Potentiale vergrößern sich mit zunehmender Reizstärke. Die Amplitude P0 betrug bei einer Stimulusintensität von 100 µA 2,82 µV und bei 600 µA 5,98 µV. Vergleichbare Ergebnisse zeigten sich in den Untersuchungen von Van den Honert u. Stypulkowski (1986) und Popelar et al. (1995). Eine Ursache für die intensitätsabhängige Amplitudenzunahme kann die zusätzliche Rekrutierung benachbarter Nervenfasern bei zunehmender Reizstärke sein, die zu einem größeren Summenaktionspotential führt (Hick1997). Die elektrisch evozierten Potentiale erreichen oftmals höhere Amplituden als die akustisch evozierten Potentiale bei hohen Reizstärken. Van den Honert u. Stypulkowski (1986) führen als mögliche Begründung an, dass durch akustische Click-Stimuli nur die Fasern der basalen charakteristischen Frequenzen synchronisiert werden und bei elektrischer Stimulation Fasern aller Frequenzen antworten. 143 5. Diskussion 5.2.3 Die elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Pulsbreite des Stimulus Die elektrisch evozierten Potentiale zeigten mit zunehmender Pulsbreite im Bereich von 60-200 µs bei konstanter Stromstärke, eine Verkürzung der Latenz. Die Latenz t Pa betrug bei einer Pulsbreite von 60 µs 9,90 ms und reduzierte sich um 0,30 ms auf 9,60 ms bei einer Pulsbreite von 200 µs. Ein Reiz setzt sich zusammen aus der Intensität und der Reizdauer. Diese Komponenten entsprechen bei einem Stimulus der Amplitude [µA] und der Pulsbreite [µs]. Das Produkt von Intensität und Pulsbreite ergibt die Ladung, die ins Gewebe eingebracht wird. Je stärker der Reiz ist, desto schneller wird ein Aktionspotential am Nerven ausgelöst (Silbernagl 1991). Daher könnte eine Ursache der Latenzverkürzung mit zunehmender Pulsbreite in Anlehnung an Kapitel 5.2.2 die durch elektrische Stimulation variable Übertragungsgeschwindigkeit der Synapsen sein. Die Interpotentiallatenzen zeigten keine Abhängigkeit von der Pulsbreite, vergleichbar mit Kapitel 5.2.2. Die Amplituden der elektrisch evozierten Potentiale waren häufig bei Stimulation mit einer Pulsbreite von 60 µs am kleinsten und bei einer Pulsbreite von 160 µs am größten. Die Stimulation mit einer Pulsbreite von 200 µs ergab etwas geringere Amplituden. In der Literatur wurde die Abhängigkeit der Amplitudenhöhe von der Pulsbreite des Stimulus noch nicht intensiv untersucht. Ursächlich für den Amplitudenrückgang oberhalb einer Pulsbreite von 160 µs könnte eine Sättigung im Bereich der synaptischen Übertragung sein. Zunächst steigt die Amplitude mit zunehmender Pulsbreite an, da es durch eine erhöhte Frequenz der Aktionspotentiale im Axon zu einer vermehrten Freisetzung von Transmittersubstanz kommt. Bei Erschöpfung der Transmittervorräte kann es allerdings anstelle einer Potenzierung zu einer Depression kommen. Das bedeutet, das pro Reiz eine geringere Transmittermenge freigesetzt wird. Daraus könnte eine Amplitudenabnahme trotz höherer Pulsbreite resultieren. 144 5. Diskussion 5.3 Vergleich der akustisch und elektrisch evozierten Potentiale Beim Vergleich der Potentiale nach akustischer und elektrischer Stimulation erfolgte die Ableitung einheitlich mit einer Oberflächenelektrode am auditorischen Cortex. Mit der akustischen Stimulation konnten die fünf Potentiale der FAEP und die Potentiale A, B, P0 und Pa dargestellt werden. Bei der elektrischen Stimulation mit der Mittelhirnelektrode im Colliculus inferior (IC) konnten die Potentiale A, B, P0 und Pa abgeleitet werden. Der IC wurde mehrfach als Entstehungsort für das Potential P V der FAEP beschrieben (Hoth u. Lenarz 1994, Melcher et al. 1996, Achor u. Starr 1980, Jewett 1970). Bei elektrischer Stimulation im IC können nur die Potentiale abgeleitet werden, die weiter zentral befindliche Abschnitte in der Hörbahn repräsentieren. In den eigenen Untersuchungen sind das die Potentiale A, B, P0 und Pa. Bei den akustisch evozierten Potentialen betrug die Interpotentiallatenz zwischen P V und A bei Stimulation mit 2 kHz 1,95 ms. Bei der elektrischen Stimulation im IC lag die Absolutlatenz des Potential A in Abhängigkeit von der Reizstärke bei 1,902,20 ms. Bei der IPL A-B und IPL B-P0 ergaben sich nur geringe Unterschiede zwischen der elektrischen und akustischen Stimulation. Die IPL A-B betrug nach akustischer Stimulation 1,46 ms und nach elektrischer Stimulation 1,36 ms. Das Potential Pa trat bei der elektrischen Messung im Vergleich zur akustischen Stimulation früher auf, woraus sich eine um etwa 1,5 ms kürzere IPL P0-Pa für die elektrische Stimulation ergab. Diese verkürzte Latenz von Pa bei elektrischer Stimulation könnte mit Hilfe der direkten elektroneuralen Ankopplung des elektrischen Signals im Vergleich mit der längeren Laufbahn des akustischen Signals über den äußeren Gehörgang und das Mittelohr erklärt werden. Allerdings scheint diese Annahme relativ unwahrscheinlich zu sein, da die Latenzverkürzung ausschließlich des Potential Pa betrifft. Wahrscheinlicher ist, dass die Veränderung der Latenz Pa zwischen elektrischer und akustischer Stimulation auf Verzögerungen der Reizleitung, z.B. an den Synapsen zurückzuführen ist. Dabei könnte es sich um das Fehlen von inhibitorischen Einflüssen handeln. Die Morphologie ist bei den akustisch und elektrisch evozierten Potentialen der eigene n Untersuchungen vergleichbar (Abb. 4.112). Eine Vergleichbarkeit zwischen FAEPs nach akustischer Stimulation und elektrischer Stimulation in der Cochlea wurde schon mehrfach beschrieben (Van den Honert u. Stypulkowski (1986), Cords 1996). In diesen Studien zeigte sich eine Verkürzung der Potentiallatenzen nach elektrischer Stimulation, die 145 5. Diskussion mit der direkten elektroneuralen Ankopplung der Nervenfasern erklärt wurde. In den eigenen Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass mittels elektrischer Stimulation über die im IC befindliche Mittelhirnelektrode alle für die akustische Stimulation charakteristischen Potentiale mit zentralen Generatoren hervorgerufen werden konnten. Die Vergleichbarkeit der Interpotentiallatenzen, Latenzen und Amplituden lassen den Schluss zu, dass die akustisch und elektrisch evozierten Potentiale A, B, P0 und Pa ähnliche Vorgänge innerhalb der zentralen Hörbahn repräsentieren. 5.4 5.4.1 Chronische Experimente Die Impedanzen der Mittelhirnelektrode bei chronischer elektrischer Stimulation Alle Tiere zeigten während der Dauer der täglichen elektrischen Stimulation ein normales Verhalten. Es wurden zu keinem Zeitpunkt nach der Implantation der Mittelhirnelektrode motorische bzw. neurologische Ausfallerscheinungen oder Schmerzreaktionen festgeste llt. Im Zusammenleben mit nichtimplantierten Artgenossen konnte ein ungestörtes Sozialverhalten beobachtet werden. Bei den chronisch elektrisch stimulierten Tieren wurden über die gesamte Versuchsdauer die Impedanzen der mehrkanaligen Mittelhirnelektrode gemessen und dokumentiert, um Informationen über die Funktionsfähigkeit der Elektrode zu erhalten. Die Impedanzen lagen bei den intakten Kanälen unter 30 kOhm. Alle Elektroden zeigten einen Anstieg der Impedanzen kurze Zeit nach der Implantation der Mittelhirnelektrode gefolgt von einem Rückgang, vergleichbar mit Werten zum Zeitpunkt der Implantation oder darunter (Abb. 4.120). Eine Ursache für den Impedanzanstieg nach der Implantation kann der Wundheilungsprozess bzw. die zellulären Reaktionen des Gewebes im Colliculus inferior auf die Implantation der Mittelhirnelektrode sein. Bei vielen Katzen verliefen die Impedanzen danach auf relativ konstantem Niveau. Die tägliche elektrische Stimulation hatte keinen Einfluss auf die Impedanzen. Zum Zeitpunkt der Impla ntation zeigten fast alle Elektrodenkontakte niedrige Impedanzen. Mit zunehmender Versuchsdauer 146 5. Diskussion reduzierte sich die Anzahl der intakten Kanäle bei allen Tieren, jedoch in unterschiedlicher Ausprägung. Bei mehr als der Hälfte der untersuchten Katzen waren nach einer Versuchsdauer von 45 Tagen noch mindestens 10 Kanäle intakt. Nach Versuchsende wurden die Mittelhirnelektroden zur Analyse an den Hersteller gesandt. Dabei wurde festgestellt, dass defekte Kanäle häufig auf Kabelbrüche im Bereich der Schädelaustrittsstelle oder im Bereich der Steckerverbindung zurückzuführen sind. Die Defekte im Bereich der Schädelaustrittstelle resultieren wahrscheinlich aus mechanischer Belastung, die sich aus dem Kontakt zwischen dem zur Fixierung benötigten Material (Knochenzement) und dem Kabel der Elektrode ergibt. Eine Erklärung für Kabelbrüche im Übergangsbereich des aus der Unterhaut austretenden Steckers kann die mechanische Beanspruchung sein, die beim Anschließen und Trennen der Steckerverbindung zu Beginn und am Ende der täglichen Stimulation stattfindet. 5.4.2 Die Position der Mittelhirnelektrode im Colliculus inferior Zu Kontroll- und Dokumentationszwecken wurden bei mehreren Tieren zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Versuch Röntgenuntersuchungen durchgeführt. Die Auswertung der Röntgenaufnahmen ergab keine Veränderung in der Position der Mittelhirnelektrode im Colliculus inferior in Abhängigkeit vom Versuchszeitpunkt. Daraus resultiert, dass die elektrische Stimulation über die gesamte Versuchsdauer ortsspezifisch im Colliculus inferior erfolgte. Die gewählten Maßnahmen zur Fixierung der implantierten Mittelhirnelektrode, z.B. der Einsatz von Knochenzement sind demnach als geeignet anzusehen bezüglich der konstanten Position der Mittelhirnelektrode im IC. 147 5. Diskussion 5.5 Die Schlussfolgerungen In akuten Experimenten an adulten, hörenden Katzen wurden akustisch und elektrisch evozierte Potentiale vor und nach der Implantation der Mittelhirnelektrode im Colliculus inferior (IC) gemessen. Akustisch evozierte Potentiale konnten sowo hl im IC als auch am auditorischen Cortex gemessen werden. Nach elektrischer Stimulation im IC konnten Potentiale am auditorischen Cortex abgeleitet werden. Der Vergleich der akustisch und elektrisch evozierten Potentiale ergab nur geringe Unterschiede. Daraus kann die Schlussfolgerung gezogen werden, dass durch elektrische Stimulation im IC alle bei akustischer Stimulation auftretenden Potentiale mit Entstehungsorten zentral des ICs hervorgerufen werden können. In chronischen Experimenten mit täglicher, elektrischer Stimulation konnten keine motorischen oder neuralen Defizite festgestellt werden. In dieser Studie konnten keine Hinweise auf implantationsbedingte oder stimulationsabhängige Risiken nach akuter oder chronischer elektrischer Stimulation festgestellt werden. Vielmehr ist die Vergleichbarkeit der akustischen und elektrischen Potentiale ein Hinweis auf eine Möglichkeit zentraler Reizübertragung und Reizverarbeitung bei defekten Hörnerven. Grundsätzlich ist der Einsatz einer Mittelhirnelektrode im klinischen Bereich der Humanmedizin vorstellbar bei Patienten deren Taubheit auf Defekte im Bereich der Hörnerven zurückzuführen ist. Allerdings sind weiterführende Untersuchungen zur Bestätigung und Weiterentwicklung dieser ersten Ergebnisse nötig. Dabei sollte die Entwicklung der elektrisch evozierten Potentiale durch chronische Stimulation im IC an tauben Tieren charakterisiert werden. Derartige Experimente könnten Aufschluss geben, inwieweit eine Rehabilitation neuronaler Defizite im Bereich der Hörbahn, hervorgerufen durch auditorische Deprivation, durch chronische elektrische Stimulation im IC stattfindet. 148 6. Zusammenfassung 6 Zusammenfassung Vergleichende Untersuchungen der Hörbahn nach akustischer und elektrischer Stimulation durch ein Mittelhirnimplantat bei der Katze Nadine Marquardt Mit der Mittelhirnelektrode (AMI) wurde ein Implantat entwickelt, dass die elektrische Stimulation der Hörbahn zentral des Hörnervs ermöglicht. Aufgrund seiner tonotopen Organisation und seiner zentralen Stellung im Bereich der Hörbahn wurde der Colliculus inferior (IC) als Implantationsort gewählt. Ziel dieser Studie war es, diese Mittelhirnelektrode hinsichtlich ihrer Einsatzmöglichkeiten und Risiken als Implantat im Bereich der zentralen Hörbahn zu untersuchen. Dazu wurden akustisch und e lektrisch evozierte Potentiale gemessen und anhand verschiedener Parameter wie Latenz, Interpotentiallatenz und Amplitude analysiert. Nach akustischer Stimulation konnten FAEPs über subcutan am Schädel befindliche Nadelelektroden abgeleitet werden. Die Latenzen, Interpotentiallatenzen und Amplituden wurden in Abhängigkeit vom Schalldruckpegel und vom Messzeitpunkt untersucht. Dabei konnte kein Einfluss der Implantation der Mittelhirnelektrode in den Colliculus inferior (IC) und nur eine geringer Einfluss unterschiedlicher Narkosebedingungen auf die abgeleiteten Potentiale festgestellt werden. Die Latenzen zeigten eine Abnahme mit ansteigendem Schalldruckpegel, die Amplituden eine Zunahme. Nach der Implantation der Mittelhirnelektrode konnten im IC akustisch evozierte Potentiale, P I – P-V, gemessen werden. Die akustische Stimulation erfolgte mit unterschiedlichen Frequenzen im Bereich von 1-16 kHz. Es wurde keine frequenzspezifische Abhängigkeit der Latenzen, Interpotentiallatenzen und Amplituden festgestellt. Am auditorischen Cortex konnten nach akustischer Stimulation neun Potentiale abgeleitet werden, P I – P V, A, B, P0, Pa. Die Latenzen zeigten keinen frequenzabhängigen Einfluss. Die Untersuchung der corticalen Potentiale nach akustischer Stimulation bezüglich der Amplitudenhöhe spiegelte die tonotope Organisation des auditorischen Cortex wieder. Analoge Ergebnisse hinsichtlich der tonotopen Struktur der Hörbahn konnten nach elektrischer Stimulation in 149 6. Zusammenfassung Abhängigkeit vom Stimulationsort im IC gezeigt werden. Bei Potentialmessungen nach elektrischer Stimulation im IC konnten cortical vier Potentiale, A, B, P0, Pa abgeleitet werden. Die Potentiale wurden in Abhängigkeit von der Stromstärke und der Pulsbreite des Stimulus untersucht. Für beide Parameter ergaben sich Latenzabnahmen mit zunehmender Stromstärke bzw. Pulsbreite. Die Amplituden der elektrisch evozierten Potentiale vergrößerten sich mit ansteigender Stromstärke. Der Vergleich der akustisch und elektrisch evozierten Potentiale erfolgte bei identischen Ableitbedingungen. Die Potentiale A, B, P0 und Pa konnten sowohl nach akustischer Stimulation als auch nach elektrischer Stimulation im IC cortical gemessen werden. Mittels elektrischer Stimulation ist es möglich Potentiale im IC hervorzurufen, die mit annährend gleicher Latenz und Morphologie ebenso bei akustischer Stimulation auftreten. Die Vergleichbarkeit der untersuchten Parameter zeigt, dass die akustisch und elektrisch evozierten Potentiale A, B, P0 und Pa ähnliche Verarbeitungsprozesse innerhalb der zentralen Hörbahn repräsentieren. In den chronischen Experimenten konnten zu keinem Zeitpunkt nach der Implantation der Mittelhirnelektrode motorische bzw. neurologische Ausfallerscheinungen oder Schmerzreaktionen bei den Katzen festgestellt werden. Über die gesamte Versuchsdauer wurden regelmäßig die Impedanzen der Mittelhirnelektrode ermittelt. In Röntgenuntersuchungen wurde zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Versuch bei mehreren Tieren die Position der Mittelhirnelektrode im IC kontrolliert. Dabei konnte keine Veränderung in der Lage der Elektrode im IC festgestellt werden. Aufgrund der Parallelen zwischen dem auditorischen System von Mensch und Katze ist eine Übertragung der Ergebnisse der vorliegenden Arbeit auf den Menschen möglich. In dieser Arbeit konnten keine Risiken aufgezeigt werden, die mit der Implantation der Mittelhirnelektrode oder mit der akuten bzw. chronischen Stimulation in Zusammenhang stehen. 150 7. Summary 7 Summary Comparative investigation of the auditory pathway after acoustical and electrical stimulation with auditory midbrain implants in the cat. Nadine Marquardt With the midbrain electrode (AMI) an implant was developed to enable electrical stimulation of the auditory pathway central to the auditory nerve. The inferior colliculus (IC) was chosen as the site of implantation due to its tonotopic organization and central position. The aim of this study was to investigate the midbrain electrode concerning its possible field of application and its potential risks as an implant in the central a uditory pathway. The acoustically and electrically evoked potentials were measured and analysed on the basis of different parameters, such as latency, inter-peak-latency and amplitude. After acoustical stimulation early auditory evoked potentials (EAEPs) could be recorded with subcutaneously placed needle electrodes at the skull. The latencies, inter-peak-latencies and amplitudes were evaluated in dependence of stimulus level and time of measurement. No influence in regard to the implantation of the midbrain electrode into the IC and only a minor influence of different anaesthesia conditions could be established. The latencies showed a decrease with increasing stimulus level, the amplitudes an increase. After implantation of the midbrain electrode into the IC, acoustically evoked potentials, PI-PV, could be measured. The acoustical stimulation was carried out using different frequencies in the range of 1-16 kHz. No frequency-specific dependence of the latencies, inter-peak-latencies and amplitudes could be determined. Nine acoustically evoked potentials could be recorded at the auditory cortex, PI-PV, A, B, P0, Pa. The latencies showed no frequency dependence. The investigation of the cortical potentials after acoustical stimulation with regard to amplitude reflected the tonotopic organization of the auditory cortex. Analogous results in terms of tonotopic structure of the auditory pathway were made after electrical stimulation with regard to the site of stimulation in the IC. Four Potentials, A, B, P0, and Pa, could be recorded during electrical stimulation in the IC. These potentials were investigated in dependence of stimulus intensity and pulse width. For 151 7. Summary both parameters the latencies showed a decrease with increased stimulus intensity and pulse width, respectively. The amplitudes of the electrically evoked potentials increased with increased stimulus intensity. The comparison of the acoustically and electrically evoked potentials was carried out under identical conditions in terms of localization and type of electrodes. The potentials A, B, P0 and Pa could be measured cortically after acoustical as well as electrical stimulation in the IC. It is possible to evoke potentials with electrical stimulation in the IC that show strong similarity in terms of latenc y and morphology with potentials evoked by acoustical stimulation. The comparability of the parameters investigated shows that the acoustically and electrically evoked potentials A, B, P0 and Pa represent similar mechanisms of processing within the central auditory pathway. Deficits in motor skills, neurological deficits or pain reactions were not observed at any time after implantation of the midbrain electrode during the ongoing experiment of chronically investigated cats. Impedance of the midbrain electrode was measured at regular intervals throughout the course of the investigation. At different times during the experiment radiographic images were obtained in several cats in order to control the position of the midbrain electrode in the IC. No change in position of the electrode was found. Due to the similarities between the auditory system of humans and cats it is possible to transfer findings of this investigation towards humans. No risks associated with implantation of the midbrain electrode or with acute or chronic stimulation could be detected in this study. 152 8. Literaturverzeichnis 8 Literaturverzeichnis Achor, L.J., Starr, A. (1980) Auditory brainstem response in the cat. I. Intracranial and extracranial recordings Electroencephalogr. Clin. Neurophysiol., 48, S. 154-173 Aitkin, L.M., Kenyon, C.E., Philpott, P. (1981) The representation of the auditory and somatosensory systems in the external nucleus of the cat inferior colliculus J Comp Neurol 196, S. 25-40 Aitkin L.,M., Phillips, S.C. (1984) The interconnections of the inferior colliculi through their commissure J Comp Neurol 228, S. 210-216 Brown, M., Webster, W.R., Martin, R.L. 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Anhang 9 Anhang 9.1 Daten der unterschiedlichen Versuchstiergruppen Tabelle 1: Übersicht der Tiere der Akutversuche Katze Versuch Geburtsdatum Geschlecht Hörstatus 025 14.04.2003 15.10.2000 weiblich hörend 134 29.04.2003 14.11.2001 männlich hörend 205 21.07.2003 09.01.2002 weiblich hörend 023 22.10.2003 15.10.2000 weiblich hörend 122 24.11.2003 08.03.2001 weiblich hörend 237 17.12.2003 11.08.2002 weiblich hörend 326 14.01.2004 27.05.2003 männlich hörend 318 22.01.2004 01.05.2003 männlich hörend 327 05.02.2004 27.05.2003 männlich hörend 241 19.02.2004 12.09.2002 weiblich hörend 331 08.03.2004 04.06.2003 weiblich hörend 351 22.04.2004 12.11.2003 männlich hörend 335 13.05.2004 28.08.2003 männlich hörend 350 24.06.2004 12.11.2003 männlich hörend 354 15.07.2004 18.11.2003 weiblich hörend Tabelle 2:Übersicht der Kontrollgruppe Katze 161 Implantation Geburtsdatum Geschlecht Hörstatus 321 15.03.2004 03.05.2003 männlich hörend 322 15.03.2004 03.05.2003 männlich hörend 316 01.03.2004 01.05.2003 männlich hörend 334 16.03.2004 04.06.2003 weiblich hörend 340 16.03.2004 21.09.2003 männlich hörend 342 21.06.2004 04.10.2003 weiblich hörend 9. Anhang Tabelle 3: Übersicht der implantierten, chronisch stimulierten Tiere Katze Implantation Geburtsdatum Geschlecht Hörstatus 317 16.08.2004 01.05.2003 männlich hörend 35 23.08.2004 10.12.2000 männlich adult ertaubt 206 25.08.2004 16.01.2002 männlich neonatal ertaubt 139 31.08.2004 09.12.2001 weiblich neonatal ertaubt 364 30.08.2004 10.12.2003 männlich hörend 367 14.02.2005 10.12.2003 männlich hörend 28 28.02.2005 24.10.2000 männlich adult ertaubt 363 04.04.2005 10.12.2003 männlich hörend 214 04.04.2005 12.04.2002 weiblich adult ertaubt 220 17.05.2005 24.04.2002 weiblich neonatal ertaubt 219 17.05.2005 24.04.2002 männlich neonatal ertaubt 162 9. Anhang 9.2 Daten der Latenzen, IPL und Amplituden nach akustischer Stimulation Tabelle 4.1: MW (STABW) der Latenzen t I – t V bei der ersten Kontrollmessung in Abhängigkeit von der Reizstärke. Angaben in ms. Latenzen tI t II t III t IV tV 50 dB 1,05 1,94 2,65 3,50 4,62 ± ± ± ± ± 60 dB 0,06 0,15 0,14 0,27 0,52 0,99 1,85 2,60 3,40 4,58 ± ± ± ± ± 0,07 0,13 0,12 0,25 0,54 70 dB 0,95 1,79 2,51 3,31 4,49 ± ± ± ± ± 0,06 0,13 0,17 0,27 0,47 80 dB 0,90 ± 0,06 1,71 ± 0,16 2,49 ± 0,19 3,27 ±0,29 4,37 ± 0,49 Tabelle 4.2: MW (STABW) der Latenzen t I – t V bei der zweiten Kontrollmessung in Abhängigkeit von der Reizstärke. Angaben in ms. Latenzen tI t II t III t IV tV 50 dB 60 dB 1,20 ± 0,13 2,12 ± 0,13 2,92 ±0,10 4,08 ± 0,49 1,10 2,02 2,82 3,98 5,18 ± ± ± ± ± 0,05 0,15 0,16 0,32 0,19 70 dB 1,02 ± 0,03 1,90 ± 0,15 2,67 ± 0,16 3,77 ± 0,15 5,10 ± 0,22 80 dB 0,95 1,78 2,58 3,63 5,05 ± ± ± ± ± 0,05 0,10 0,15 0,16 0,28 Tabelle 4.3: Vergleich der Latenzen t I – t V in Abhängigkeit vom Messzeitpunkt bei einer Reizstärke von 80 dB. Angaben in ms. 1. Kontrolluntersuchung 0,90 1,71 2,49 3,27 4,37 Latenz t I Latenz t II Latenz t III Latenz t IV Latenz t V 2. Kontrolluntersuchung 0,95 1,78 2,58 3,63 5,05 Tabelle 4.4: Interpotentiallatenzen der ersten Kontrollmessung in Abhängigkeit von der Reizstärke. Angaben in ms. IPL I-II II-III III-IV IV-V I-III I-IV I-V II-IV II-V III-V 163 50 dB 60 dB 70 dB 80 dB 0,89 0,71 0,85 1,12 1,60 2,45 3,57 1,56 2,68 1,97 0,86 0,75 0,80 1,18 1,61 2,41 3,59 1,55 2,73 1,98 0,84 0,72 0,80 1,18 1,56 2,36 3,54 1,52 2,70 1,97 0,81 0,78 0,78 1,10 1,50 2,37 3,47 1,56 2,66 1,88 9. Anhang Tabelle 4.5: Interpotentiallatenzen der zweiten Kontrollmessung in Abhängigkeit von der Reizstärke. Angaben in ms. IPL I-II II-III III-IV IV-V I-III I-IV I-V II-IV II-V III-V 50 dB 60 dB 70 dB 80 dB 0,92 0,80 1,16 0,92 0,80 1,16 1,20 1,72 2,88 4,08 1,96 3,16 2,36 0,88 0,77 1,10 1,33 1,65 2,75 4,08 1,87 3,20 2,43 0,83 0,80 1,05 1,42 1,63 2,68 4,10 1,85 3,27 2,47 1,75 2,88 1,96 Tabelle 4.6: Vergleich der Interpotentiallatenzen in Abhängigkeit vom Messzeitpunkt bei einer Reizstärke von 80 dB. Angaben in ms. IPL I-II II-III III-IV IV-V I-III I-IV I-V II-IV II-V III-V 1. Kontrolluntersuchung 0,81 0,78 0,78 1,10 1,50 2,37 3,47 1,56 2,66 1,88 2. Kontrolluntersuchung 0,83 0,80 1,05 1,42 1,63 2,68 4,10 1,85 3,27 2,47 Tabelle 4.7: MW der Amplituden P I – P V der ersten Kontrollmessung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB]. Angaben in nV. Amplituden PI P II P III P IV PV 50 dB 60 dB 70 dB 80 dB 508,00 1415,20 1567,00 2074,00 261,67 1138,00 2795,80 2859,80 3311,60 449,75 1709,60 3677,40 3633,20 4265,20 391,00 1762,40 3543,20 3935,60 5362,60 901,20 Tabelle 4.8: MW der Amplituden P I – P V der zweiten Kontrollmessung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB]. Angaben in nV. Amplituden PI P II P III P IV PV 164 50 dB 60 dB 70 dB 80 dB 240,00 473,50 1117,00 218,67 1153,67 2109,00 1577,00 790,33 163,50 2018,67 3967,00 2870,33 1815,00 344,33 2471,33 4990,67 4244,00 1825,00 415,50 9. Anhang Tabelle 4.9: Vergleich der Amplituden P I – P V in Abhängigkeit vom Messzeitpunkt bei einer Reizstärke von 80 dB. Angaben in nV. Amplituden PI P II P III P IV PV 1. Kontrolluntersuchung 1762,40 3543,20 3935,60 5362,60 901,20 Tabelle 4.10 Latenzen t I – t Reizstärke. Angaben in ms. Latenzen tI t II t III t IV tV 60 dB 70 dB 80 dB 2,25 3,10 3,80 4,85 1,10 2,10 3,10 3,75 4,85 1,00 1,95 2,80 3,65 4,80 0,95 1,85 2,65 3,50 4,75 165 V bei der vierten Kontrollmessung in Abhängigkeit von der 50 dB 60 dB 70 dB 80 dB 2,15 3,05 3,75 4,95 1,10 2,05 3,05 3,75 4,95 1,00 1,95 2,80 3,70 4,95 0,95 1,85 2,65 3,50 4,55 Tabelle 4.12 Latenzen t I – t 80 dB. Angaben in ms. Latenz t I Latenz t II Latenz t III Latenz t IV Latenz t V bei der dritten Kontrollmessung in Abhängigkeit von der 50 dB Tabelle 4.11 Latenzen t I – t Reizstärke. Angaben in ms. Latenzen tI t II t III t IV tV V 2. Kontrolluntersuchung 2471,33 4990,67 4244,00 1825,00 415,50 V in Abhängigkeit vom Messzeitpunkt bei einer Reizstärke von 3. Kontrolluntersuchung 4. Kontrolluntersuchung 0,95 1,85 2,65 3,50 4,75 0,95 1,85 2,65 3,50 4,55 9. Anhang Tabelle 4.13: Interpotentiallatenzen der dritten Kontrollmessung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB]. Angaben in ms. IPL I-II II-III III-IV IV-V I-III I-IV I-V II-IV II-V III-V 50 dB 0,85 0,70 1,05 1,55 2,60 1,75 60 dB 70 dB 80 dB 1,00 1,00 0,65 1,10 2,00 2,65 3,75 1,65 2,75 1,75 0,95 0,85 0,85 1,15 1,8 2,65 3,80 1,70 2,85 2,00 0,90 0,80 0,85 1,25 1,70 2,55 3,80 1,65 2,90 2,10 Tabelle 4.14: Interpotentiallatenzen der vierten Kontrollmessung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB]. Angaben in ms. IPL I-II II-III III-IV IV-V I-III I-IV I-V II-IV II-V III-V 50 dB 0,90 0,70 1,20 1,60 2,80 1,90 60 dB 70 dB 80 dB 0,95 1,00 0,70 1,20 1,80 2,70 3,95 1,75 3,00 2,15 0,95 0,85 0,90 1,25 1,80 2,70 3,95 1,75 3,00 2,15 0,90 0,80 0,85 1,05 1,70 2,55 3,60 1,65 2,70 1,90 Tabelle 4.15: Vergleich der Interpotentiallatenzen in Abhängigkeit vom Messzeitpunkt bei einer Reizstärke von 80 dB. Angaben in ms. IPL I-II II-III III-IV IV-V I-III I-IV I-V II-IV II-V III-V 166 3. Kontrolluntersuchung 4. Kontrolluntersuchung 0,90 0,80 0,85 1,25 1,70 2,55 3,80 1,65 2,90 2,10 0,90 0,80 0,85 1,05 1,70 2,55 3,60 1,65 2,70 1,90 9. Anhang Tabelle 4.16: Amplituden P I – P V der dritten Kontrollmessung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB]. Angaben in nV. Amplituden PI P II P III P IV PV 50 dB 60 dB 70 dB 80 dB 224 433 632 424 272 1125 889 1665 699 807 2904 1582 1934 508 1574 4906 3680 3024 Tabelle 4.17: Amplituden P I – P V der vierten Kontrollmessung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB]. Angaben in nV. Amplituden PI P II P III P IV PV 50 dB 60 dB 70 dB 80 dB 526 493 934 406 326 1373 853 1367 689 926 2726 1148 1754 613 1296 3782 2687 2378 Tabelle 4.18: Vergleich der Amplituden P I – P V in Abhängigkeit vom Messzeitpunkt bei einer Reizstärke von 80 dB. Angaben in nV. Amplituden PI P II P III P IV 3. Kontrolluntersuchung 4. Kontrolluntersuchung 1574 4906 3680 3024 1296 3782 2687 2378 Tabelle 4.19: Latenzen t I-V von akustisch evozierten Hirnstammpotentialen, abgeleitet im IC mit der AMI, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz. MW aller 20 Elektrodenkontakte Angaben in ms. Latenz tI t II t III t IV tV 167 1 kHz 0,91 1,55 2,53 3,66 4,68 2 kHz 0,77 1,56 2,90 3,76 4,97 4 kHz 0,79 1,61 2,78 3,83 4,95 8 kHz 0,87 1,65 2,67 3,68 4,83 12 kHz 0,96 1,81 2,80 3,92 5,01 16 kHz 0,89 1,61 2,62 3,75 4,81 9. Anhang Tabelle. 4.20: Interpotentiallatenzen von akustisch evozierten Hirnstammpotentialen, abgeleitet im IC mit der AMI, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz. MW aller 20 Elektrodenkontakte. Angaben in ms. IPL I-II II-III III-IV IV-V I-III I-IV I-V II-IV II-V III-V 1 kHz 0,60 0,96 1,11 1,09 1,49 2,53 3,55 2,08 3,14 2,16 2 kHz 0,76 1,24 1,17 1,20 1,99 3,09 4,23 2,44 3,57 2,32 4 kHz 0,75 1,10 1,25 1,09 1,83 3,01 4,18 2,33 3,51 2,42 8 kHz 0,78 1,04 1,04 1,16 1,80 2,82 3,93 2,06 3,17 2,16 12 kHz 0,84 0,99 1,14 1,13 1,83 2,97 4,06 2,13 3,22 2,24 16 kHz 0,72 1,08 1,14 1,06 1,71 2,82 3,90 2,12 3,18 2,19 Tabelle 4.21: Amplituden, PI - PV von akustisch evozierten Hirnstammpotentialen, abgeleitet im IC mit der AMI, in Abhängigkeit vom Ableitort. MW aller Stimulationsfrequenzen. Angaben in nV. EK 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 168 PI 702,12 1057,33 903,82 1134,04 1416,81 1450,27 1074,44 2037,14 2131,28 2334,18 3126,61 3259,50 4275,75 2477,83 2025,64 1348,73 1295,08 1418,78 1126,51 1122,72 P II 4859,90 4897,81 4880,26 7135,78 6740,03 9549,64 11028,88 11027,28 11585,53 11912,40 9883,53 10808,93 13072,50 6130,11 6187,99 4446,89 4224,14 2450,08 6512,07 3371,58 P III 3529,83 5390,54 5216,37 8830,45 9793,71 12601,79 14576,10 17209,49 18343,50 22808,28 20435,62 25820,22 38046,25 18689,39 11669,69 7432,26 5950,47 5246,44 9318,51 3460,44 P IV 3595,80 5191,13 5640,12 8237,34 8129,82 9023,84 8509,67 9558,03 10249,81 11569,03 9992,39 11759,89 18456,33 7922,31 4935,03 5118,77 4690,44 3695,76 5468,47 2092,43 PV 2654,88 3934,15 2861,40 3649,97 3578,56 5207,27 5756,50 5235,56 5822,66 6929,86 6563,67 7776,10 13814,33 6122,78 3440,15 3071,08 3254,62 1948,71 3525,89 780,44 9. Anhang Tabelle 4.22: Entwicklung der Latenz t I der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale über einen Zeitraum von 7 h nach der Implantation der Mittelhirnelektrode (AMI) in Abhängigkeit vom Ableitort (EK1 basal und EK20 apikal an der AMI); Angabe in ms. Elektrodenkontakt nach Implantation 1h nach Implantation 7h nach Implantation 1 1,09 1,07 1,32 2 1,09 1,09 1,32 4 1,11 1,09 1,35 5 1,11 1,08 1,32 6 1,11 1,22 1,32 7 1,07 1,07 1,32 8 1,05 1,07 1,32 9 1,02 1,06 1,29 10 1,01 1,04 1,27 11 0,99 1,02 1,24 12 0,99 1,01 1,24 13 0,98 0,98 1,23 14 0,99 0,98 1,22 16 0,93 0,9 1,17 17 0,88 0,86 1,12 18 0,87 0,85 1,11 19 0,84 0,84 1,09 20 0,82 0,80 1,07 Tabelle 4.23: Entwicklung der Latenz t III der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale über einen Zeitraum von 7 h nach der Implantation der Mittelhirnelektrode (AMI) in Abhängigkeit vom Ableitort (EK1 basal und EK20 apikal an der AMI), Angabe in ms. Elektrodenkontakt nach Implantation 1h nach Implantation 7h nach Implantation 1 2,56 2,51 2,72 2 2,56 2,52 2,72 4 2,51 2,51 2,66 5 2,48 2,56 2,64 6 2,46 2,53 2,67 7 2,34 2,36 2,85 8 2,29 2,31 3,05 9 2,28 2,28 2,93 10 2,24 2,26 2,82 11 2,25 2,25 2,79 12 2,28 2,24 2,72 13 2,29 2,20 2,72 14 2,22 2,18 2,62 16 2,19 2,12 2,61 17 2,13 2,11 2,58 18 2,12 2,08 2,58 19 2,10 2,04 2,58 20 2,09 2,05 2,59 169 9. Anhang Tabelle 4.24: Entwicklung der Latenz t IV der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale über einen Zeitraum von 7 h nach der Implantation der Mittelhirnelektrode (AMI) in Abhängigkeit vom Ableitort (EK1 basal und EK20 apikal an der AMI); Angabe in ms. Elektrodenkontakt nach Implantation 1h nach Implantation 7h nach Implantation 1 3,98 4,11 4,84 2 3,78 4,09 4,52 4 3,64 3,37 4,52 5 3,66 4,34 6 3,58 3,33 4,16 7 3,40 3,42 4,05 8 3,33 3,32 3,99 9 3,28 3,27 3,93 10 3,25 3,26 3,93 11 3,26 3,24 4,02 12 3,02 3,24 3,88 13 3,27 3,25 3,93 14 3,25 3,21 3,81 16 3,19 3,15 3,77 17 3,16 3,11 3,76 18 3,13 3,09 3,72 19 3,13 3,05 3,67 20 3,13 3,05 3,61 Tabelle 4.25: Entwicklung der Latenz t V der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale über einen Zeitraum von 7 h nach der Implantation der Mittelhirnelektrode (AMI) in Abhängigkeit vom Ableitort (EK1 basal und EK20 apikal an der AMI); Angabe in ms. Elektrodenkontakt nach Implantation 1h nach Implantation 7h nach Implantation 1 5,12 5,42 5,97 2 4,83 5,3 5,81 4 4,57 4,56 5,48 5 4,87 4,74 5,20 6 4,50 5,01 5,03 7 4,64 4,60 4,95 8 4,58 4,47 4,87 9 4,52 4,41 4,82 10 4,48 4,44 4,85 11 4,43 4,42 4,83 12 4,42 4,44 4,80 13 4,47 4,45 4,81 14 4,43 4,47 4,81 16 4,43 4,42 4,73 17 4,44 4,33 4,64 18 4,40 4,28 4,62 19 4,39 4,34 4,62 20 4,34 4,19 4,61 170 9. Anhang Tabelle 4.26: Entwicklung der Interpotentiallatenz t III-IV der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale über einen Zeitraum von 7 h nach der Implantation der Mittelhirnelektrode (AMI) in Abhängigkeit vom Ableitort (EK1 basal und EK20 apikal an der AMI); Angabe in ms. Elektrodenkontakt nach Implantation 1h nach Implantation 7h nach Implantation 1 1,55 2,10 2,10 2 1,40 1,62 1,83 4 1,23 0,95 1,78 5 1,20 1,68 6 1,13 1,00 1,38 7 1,06 1,07 1,18 8 1,03 1,02 1,03 9 1,01 0,99 1,00 10 1,01 1,01 1,12 11 1,01 0,99 1,23 12 0,98 1,00 1,16 13 0,98 1,05 1,21 14 1,03 1,03 1,27 16 1,00 1,03 1,17 17 1,03 1,01 1,18 18 1,01 1,01 1,14 19 1,03 1,03 1,09 20 1,04 1,01 1,01 Tabelle 4.27: Entwicklung der Interpotentiallatenz t IV-V der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale über einen Zeitraum von 7 h nach der Implantation der Mittelhirnelektrode (AMI) in Abhängigkeit vom Ableitort (EK1 basal und EK20 apikal an der AMI); Angabe in ms. Elektrodenkontakt nach Implantation 1h nach Implantation 7h nach Implantation 1 1,27 2,08 1,24 2 1,25 1,83 1,26 4 1,18 1,23 1,02 5 1,18 0,94 6 1,22 1,15 0,99 7 1,24 1,18 0,95 8 1,24 1,15 0,90 9 1,24 1,14 0,88 10 1,23 1,18 0,92 11 1,18 1,18 0,82 12 1,16 1,18 0,92 13 1,20 1,23 0,88 14 1,18 1,23 1,22 16 1,23 1,28 1,02 17 1,28 1,20 0,88 18 1,26 1,18 0,88 19 1,28 1,30 0,94 20 1,21 1,13 0,99 171 9. Anhang Tabelle 4.28: Entwicklung der Interpotentiallatenz t I-V der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale über einen Zeitraum von 7 h nach der Implantation der Mittelhirnelektrode (AMI) in Abhängigkeit vom Ableitort (EK1 basal und EK20 apikal an der AMI); Angabe in ms. Elektrodenkontakt nach Implantation 1h nach Implantation 7h nach Implantation 1 4,16 4,35 4,64 2 3,54 4,21 4,49 4 3,48 3,48 4,13 5 3,75 3,66 3,87 6 3,68 3,79 3,71 7 3,58 3,53 3,63 8 3,53 3,40 3,55 9 3,47 3,36 3,53 10 3,41 3,4 3,58 11 3,41 3,41 3,58 12 3,41 3,42 3,56 13 3,48 3,49 3,58 14 3,43 3,48 3,58 16 3,47 3,54 3,57 17 3,53 3,45 3,51 18 3,53 3,42 3,51 19 3,58 3,50 3,53 20 3,51 3,38 3,54 Tabelle 4.29: Entwicklung der Amplitude P I der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale über einen Zeitraum von 7 h nach der Implantation der Mittelhirnelektrode (AMI) in Abhängigkeit vom Ableitort (EK1 basal und EK20 apikal an der AMI); Angabe in µV. Elektrodenkontakt nach Implantation 1h nach Implantation 7h nach Implantation 1 35,29 39,96 25,27 2 42,28 43,32 30,73 4 51,67 54,33 36,98 5 57,35 62,77 44,98 6 63,99 43,74 51,33 7 66,36 83,97 55,82 8 65,06 89,50 64,57 9 65,63 95,00 67,88 10 58,62 84,92 65,07 11 54,53 77,40 60,07 12 54,90 63,40 50,48 13 43,93 49,57 35,53 14 39,59 36,65 19,50 16 16,25 16,32 12,73 17 11,60 12,28 8,73 18 9,19 10,12 6,03 19 7,28 8,10 4,17 20 6,39 7,87 2,70 172 9. Anhang Tabelle 4.30: Entwicklung der Amplitude P III der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale über einen Zeitraum von 7 h nach der Implantation der Mittelhirnelektrode (AMI) in Abhängigkeit vom Ableitort (EK1 basal und EK20 apikal an der AMI); Angabe in µV. Elektrodenkontakt nach Implantation 1h nach Implantation 7h nach Implantation 1 40,20 18,13 41,63 2 54,21 41,88 62,57 4 64,64 66,50 60,03 5 76,01 85,22 45,67 6 89,22 37,59 54,10 7 88,17 121,17 45,28 8 81,05 104,90 29,40 9 72,27 112,20 27,78 10 64,95 96,12 34,37 11 58,19 82,30 36,57 12 50,36 65,92 35,00 13 48,57 54,10 27,23 14 42,78 45,45 23,55 16 31,24 35,72 24,17 17 26,27 29,25 20,83 18 21,79 24,82 17,80 19 17,85 22,60 14,40 20 14,99 17,27 12,48 Tabelle 4.31: Entwicklung der Amplitude P IV der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale über einen Zeitraum von 7 h nach der Implantation der Mittelhirnelektrode (AMI) in Abhängigkeit vom Ableitort (EK1 basal und EK20 apikal an der AMI); Angabe in µV. Elektrodenkontakt nach Implantation 1h nach Implantation 7h nach Implantation 1 33,62 46,95 28,63 2 47,39 63,26 54,82 4 61,87 7,95 65,07 5 43,54 28,32 6 28,96 10,90 25,54 7 28,17 18,90 25,24 8 32,62 28,80 23,50 9 37,07 32,50 17.62 10 36,05 29,35 18,83 11 36,29 28,00 19,17 12 40,06 23,67 19,20 13 32,37 19,77 14,83 14 26,06 17,41 18,37 16 18,78 13,68 9,96 17 18,63 13,88 7,93 18 17,29 13,55 7,14 19 15,35 12,45 6,07 20 15,55 11,97 6,02 173 9. Anhang Tabelle 4.32: Entwicklung der Amplitude P V der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale über einen Zeitraum von 7 h nach der Implantation der Mittelhirnelektrode (AMI) in Abhängigkeit vom Ableitort (EK1 basal und EK20 apikal an der AMI); Angabe in µV. Elektrodenkontakt nach Implantation 1h nach Implantation 7h nach Implantation 1 26,52 21,56 34,81 2 33,94 39,98 39,49 4 45,00 66,23 49,55 5 48,49 54,17 46,23 6 49,86 34,79 36,70 7 40,73 44,43 35,53 8 29,88 39,47 33,33 9 28,87 36,00 30,00 10 30,78 26,25 23,50 11 24,66 21,10 19,40 12 18,73 16,67 14,40 13 18,31 12,50 9,18 14 13,46 9,91 6,32 16 7,91 7,73 3,61 17 2,80 3,37 2,58 18 5,46 1,67 1,50 19 4,91 1,10 0,75 20 3,71 4,84 0,62 Tabelle 4.33: Latenzen der akustisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz], Ableitung mittels Oberflächenelektrode am auditorischen Cortex, MW aller Ableitkontakte. Angabe in ms Latenz tI t II t III t IV tV tA tB t Po t Pa 1 kHz 0,78 1,81 2,55 3,38 4,57 6,47 7,96 10,43 15,44 2 kHz 0,73 1,57 2,39 3,27 4,48 6,43 7,95 10,14 15,22 4 kHz 0,85 1,90 2,85 3,84 4,90 6,41 7,82 10,10 14,91 8 kHz 0,78 2,04 2,88 3,86 5,06 6,37 7,76 10,06 14,99 12 kHz 1,06 2,04 3,02 4,01 5,26 6,64 8,18 10,36 14,91 16 kHz 1,01 2,10 3,03 3,98 5,31 6,77 8,28 10,36 15,30 Tabelle 4.34: Interpotentiallatenzen der akustisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz], Ableitung mittels Oberflächenelektrode am auditorischen Cortex, MW aller Ableitkontakte. Angabe in ms IPL I-II II-III III-IV IV-V A-B B-Po Po-Pa 174 1 kHz 1,00 0,75 0,83 1,17 1,50 2,47 5,02 2 kHz 0,84 0,82 0,89 1,21 1,52 2,19 5,08 4 kHz 1,05 0,95 0,99 1,06 1,41 2,28 4,81 8 kHz 1.27 0,84 0,99 1,24 1,39 2,30 4,94 12 kHz 1,05 0,98 0,99 1,25 1,55 2,18 4,55 16 kHz 1,09 0,93 0,95 1,33 1,52 2,11 4,91 9. Anhang Tabelle 4.35: Amplitude P I der akustisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK10, 11, 13, 14, 16), Ableitung mittels Oberflächenelektrode am auditorischen Cortex, Angabe in µV PI 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz EK 10 0,51 0,52 0,30 0,14 0,09 0,30 EK 11 0,97 1,01 0,92 0,89 0,12 0,19 EK 13 0,75 0,43 0,37 0,84 0,25 EK 14 0,38 0,55 0,28 0,48 0,41 0,27 EK 16 0,38 0,75 0,34 0,18 0,35 0,65 Tabelle 4.36: Amplitude P II der akustisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK10, 11, 13, 14, 16), Ableitung mittels Oberflächenelektrode am auditorischen Cortex, Angabe in µV PII 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz EK 10 0,31 0,68 0,90 1,14 1,49 0,80 EK 11 1,27 1,31 1,22 1,19 0,92 0,70 EK 13 1,54 0,73 0,57 1,24 0,64 0,84 EK 14 0,58 0,35 0,48 1,08 0,57 0,77 EK 16 0,71 0,13 0,54 0,83 0,53 0,95 Tabelle 4.37: Amplitude P III der akustisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK10, 11, 13, 14, 16), Ableitung mittels Oberflächenelektrode am auditorischen Cortex, Angabe in µV PIII 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz EK 10 0,86 0,24 0,70 0,74 1,29 0,90 EK 11 0,97 1,21 1,42 0,99 1,12 0,79 EK 13 0,85 0,53 0,67 0,94 0,54 0,75 EK 14 0,78 0,45 0,58 0,48 0,67 0,57 EK 16 0,58 0,55 0,64 0,43 0,63 0,95 Tabelle 4.38: Amplitude P IV der akustisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK10, 11, 13, 14, 16), Ableitung mittels Oberflächenelektrode am auditorischen Cortex, Angabe in µV PIV 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz 175 EK 10 0,37 1,08 0,27 0,94 1,29 0,80 EK 11 1,47 1,51 1,42 1,49 0,46 0,90 EK 13 1,35 1,03 0,77 1,54 0,74 0,75 EK 14 1,28 0,95 0,78 0,88 0,77 0,77 EK 16 0,98 0,73 0,74 0,55 0,83 1,05 9. Anhang Tabelle 4.39: Amplitude P V der akustisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK10, 11, 13, 14, 16), Ableitung mittels Oberflächenelektrode am auditorischen Cortex, Angabe in µV PV 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz EK 10 0,11 0,08 0,30 0,74 1,19 0,50 EK 11 1,07 1,11 1,22 1,09 0,32 0,50 EK 13 0,85 0,73 0,57 0,74 0,54 0,55 EK 14 0,68 0,45 0,58 0,90 0,57 0,77 EK 16 0,58 0,64 0,45 0,63 0,85 Tabelle 4.40: Amplitude P A der akustisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK10, 11, 13, 14, 16), Ableitung mittels Oberflächenelektrode am auditorischen Cortex, Angabe in µV PA 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz EK 10 0,71 1,08 0,90 0,54 1,09 0,70 EK 11 1,37 1,31 1,22 0,69 0,72 0,59 EK 13 0,95 0,63 0,57 0,94 0,34 0,45 EK 14 0,68 0,75 0,58 0,58 0,17 0,47 EK 16 0,48 0,95 0,44 0,83 0,43 0,85 Tabelle 4.41: Amplitude P B der akustisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK10, 11, 13, 14, 16), Ableitung mittels Oberflächenelektrode am auditorischen Cortex, Angabe in µV PB 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz EK 10 0,71 0,88 0,90 0,14 0,89 0,30 EK 11 1,17 1,11 1,12 0,79 0,52 0,50 EK 13 0,75 0,33 0,96 0,84 0,54 0,25 EK 14 0,68 0,55 0,48 0,48 0,27 0,13 EK 16 0,78 0,95 1,38 0,83 0,33 0,65 Tabelle 4.42: Amplitude P 0 der akustisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK10, 11, 13, 14, 16), Ableitung mittels Oberflächenelektrode am auditorischen Cortex, Angabe in µV Po 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz 176 EK 10 0,71 0,68 0,70 0,74 1,39 0,70 EK 11 1,27 1,61 1,52 1,19 0,46 0,80 EK 13 1,05 1,03 0,97 1,34 1,04 0,85 EK 14 0,88 1,15 0,88 0,78 0,87 0,77 EK 16 0,98 1,03 1,14 0,75 1,03 1,15 9. Anhang Tabelle 4.43: Amplitude P a der akustisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK10, 11, 13, 14, 16), Ableitung mittels Oberflächenelektrode am auditorischen Cortex, Angabe in µV Pa 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz 9.3 EK 10 1,11 1,28 0,47 1,14 1,59 0,90 EK 11 1,37 1,61 1,72 1,39 0,92 1,10 EK 13 1,05 0,93 1,17 1,44 0,84 0,95 EK 14 0,98 0,95 1,08 0,88 0,77 0,87 EK 16 1,28 0,93 1,34 0,75 1,23 1,25 Daten der Latenzen, IPL und Amplituden nach elektrischer Stimulation Tabelle 4.44: Latenz tA der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Reizstärke [µA]. Elektrische Stimulation im Colliculus inferior und Ableitung am auditorischen Cortex (EK14,17,19).; Katze 354, Angabe in ms. Reizstärke 100µA 600µA EK14 2,25 1,90 EK17 2,20 2,15 EK19 2,15 2,10 Tabelle 4.45: Latenz tB der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Reizstärke [µA]. Elektrische Stimulation im Colliculus inferior und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19).; Katze 354, Angabe in ms. Reizstärke 100µA 600µA EK11 3,75 3,75 EK14 3,65 3,35 EK17 3,55 3,40 EK19 3,50 3,90 Tabelle 4.46: Latenz tP0 der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Reizstärke [µA]. Elektrische Stimulation im Colliculus inferior und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19).; Katze 354, Angabe in ms. Reizstärke 100µA 600µA EK11 6,15 6,05 EK14 6,10 6,00 EK17 5,95 5,90 EK19 5,95 5,85 Tabelle 4.47: Latenz tPa der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Reizstärke [µA]. Elektrische Stimulation im Colliculus inferior und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19).; Katze 354, Angabe in ms. Reizstärke 100µA 600µA 177 EK11 11,20 9,56 EK14 11,30 11,10 EK17 10,75 9,85 EK19 10,90 9,65 9. Anhang Tabelle 4.48: Interpotentiallatenz A-B der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Reizstärke [µA]. Elektrische Stimulation im Colliculus inferior und Ableitung am auditorischen Cortex (EK14,17,19).; Katze 354, Angabe in ms. Reizstärke 100µA 600µA EK14 1,40 1,45 EK17 1,35 1,25 EK19 1,35 1,8 Tabelle 4.49: Interpotentiallatenz B-P0 der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Reizstärke [µA]. Elektrische Stimulation im Colliculus inferior und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19).; Katze 354, Angabe in ms. Reizstärke 100µA 600µA EK11 2,40 2,30 EK14 2,45 2,65 EK17 2,40 2,50 EK19 2,45 1,95 Tabelle 4.50: Interpotentiallatenz P0-Pa der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Reizstärke [µA]. Elektrische Stimulation im Colliculus inferior und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19).; Katze 354, Angabe in ms. Reizstärke 100µA 600µA EK11 5,05 3,60 EK14 5,20 5,10 EK17 4,80 3,95 EK19 4,95 3,80 Tabelle 4.51: Amplitude A der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Reizstärke [µA]. Elektrische Stimulation im Colliculus inferior und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354, Angabe in µV. Reizstärke 100µA 600µA EK11 0,71 EK14 1,82 1,18 EK17 1,87 3,44 EK19 2,74 5,28 Tabelle 4.52: Amplitude B der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Reizstärke [µA]. Elektrische Stimulation im Colliculus inferior und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354, Angabe in µV. Reizstärke 100µA 600µA EK11 1,71 4,50 EK14 3,22 5,78 EK17 4,67 7,24 EK19 4,14 7,08 Tabelle 4.53: Amplitude P0 der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Reizstärke [µA]. Elektrische Stimulation im Colliculus inferior und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354, Angabe in µV. Reizstärke 100µA 600µA 178 EK11 1,11 3,90 EK14 2,82 5,98 EK17 6,72 8,24 EK19 4,54 9,88 9. Anhang Tabelle 4.54: Amplitude Pa der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Reizstärke [µA]. Elektrische Stimulation im Colliculus inferior und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354, Angabe in µV. Reizstärke 100µA 600µA EK11 1,51 1,88 EK14 2,22 3,58 EK17 10,67 5,24 EK19 3,14 5,28 Tabelle 4.55: Latenz t A der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Pulsbreite [µs], elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354, Angabe in ms. Pulsbreite 60 µs 100 µs 160 µs 200 µs EK11 2,40 2,35 2,35 EK14 2,40 2,40 2,25 1,95 EK17 2,40 2,40 2,20 2,05 EK19 2,15 2,15 2,20 2,10 Tabelle 4.56: Latenz t B der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit vo n der Pulsbreite [µs], elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354, Angabe in ms. Pulsbreite 60 µs 100 µs 160 µs 200 µs EK11 3,65 3,60 3,50 EK14 3,80 3,65 3,50 3,50 EK17 3,70 3,60 3,50 3,60 EK19 3,65 3,60 3,50 3,60 Tabelle 4.57: Latenz t P0 der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Pulsbreite [µs], elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354, Angabe in ms. ulsbreite 60 µs 100 µs 200 µs EK11 6,35 6,20 EK14 5,90 5,65 5,70 EK17 6,00 6,00 5,65 EK19 5,90 6,10 6,05 Tabelle 4.58: Latenz t Pa der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Pulsbreite [µs], elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354, Angabe in ms. Pulsbreite 60 µs 100 µs 160 µs 200 µs 179 EK11 9,90 9,55 9,60 EK14 9,45 9,10 9,20 9,10 EK17 9,35 8,85 9,15 8,80 EK19 9,15 9,00 9. Anhang Tabelle 4.59: Interpotentiallatenz A-B der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Pulsbreite [µs], elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354, Angabe in ms. Pulsbreite 60 µs 100 µs 160 µs 200 µs EK11 1,25 1,25 1,15 EK14 1,40 1,25 1,25 1,55 EK17 1,30 1,20 1,30 1,55 EK19 1,50 1,45 1,30 1,50 Tabelle 4.60: Interpotentiallatenz B-P0 der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Pulsbreite [µs], elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354, Angabe in ms. Pulsbreite 60 µs 100 µs 160 µs 200 µs EK11 2,70 2,00 2,70 EK14 2,10 2,00 2,80 2,20 EK17 2,30 2,40 2,70 2,05 EK19 2,25 2,50 2,65 2,45 Tabelle 4.61: Interpotentiallatenz P0-Pa der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Pulsbreite [µs], elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354, Angabe in ms. Pulsbreite 60 µs 100 µs 160 µs 200 µs EK11 3,55 3,95 3,40 EK14 3,55 3,45 2,90 3,40 EK17 3,35 2,85 2,95 3,15 EK19 3,25 3,50 2,95 Tabelle 4.62: Amplitude PA der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Pulsbreite [µs], elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354, Angabe in µV. Pulsbreite 60 µs 100 µs 160 µs 200 µs EK11 0,72 1,51 0,71 EK14 0,43 2,63 1,43 0,42 EK17 2,22 2,51 2,01 1,87 EK19 2,07 2,70 3,84 2,74 Tabelle 4.63: Amplitude PB der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Pulsbreite [µs], elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354, Angabe in µV. Pulsbreite 60 µs 100 µs 160 µs 200 µs 180 EK11 1,32 1,91 2,71 EK14 0,17 3,83 1,43 3,22 EK17 2,62 4,51 7,61 5,07 EK19 2,47 3,50 4,64 4,14 9. Anhang Tabelle 4.64: Amplitude P0 der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Pulsbreite [µs], elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354, Angabe in µV. Pulsbreite 60 µs 100 µs 160 µs 200 µs EK11 0,52 0,91 1,11 EK14 0,37 2,43 4,97 2,82 EK17 1,82 3,51 6,81 4,47 EK19 2,07 3,70 6,84 4,54 Tabelle 4.65: Amplitude Pa der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Pulsbreite [µs], elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354, Angabe in µV. Pulsbreite 60 µs 100 µs 160 µs 200 µs EK11 0,72 0,91 1,71 EK14 0,17 1,83 2,37 1,82 EK17 1,42 4,11 5,61 3,47 EK19 1,47 4,64 3,14 Tabelle 4.66: Vergleich der Interpotentiallatenzen nach akustischer uns elektrischer Stimulation; Angabe in ms. Stimulationsart akustisch elektrisch 181 IPL A-B 1,46 ± 0,09 1,36 ± 0,14 IPL B-Po 2,38 ± 0,24 2,28 ± 0,36 IPL Po-Pa 4,88 ± 0,32 3,33 ± 0,29 10. Abbildungsverzeichnis 10 Abbildungsverzeichnis Abbildung 2.1: Schematische Darstellung des Ohrs (aus Zenner 1997) ...........3 Abbildung 2.2: Schematische Darstellung der zentralen Hörbahn (aus Zenner 1997)..............................................................................................................................4 Abbildung 2.3: Darstellung von Mittelohr und Cochlea (aus Zenner 1997) .......5 Abbildung 2.4: Querschnitt durch das Corti-Organ (aus Zenner 1997) ..............6 Abbildung 2.5: Der Colliculus inferior (IC);Der zentrale Kern des IC mit seinem medialen (M), zentralen (C), lateralen (L) und ventralen(V) Anteilen und die parazentralen Kernen (DM,VL, LN, B), (aus Morest und Oliver 1984) ...............9 Abbildung 2.6: Anordnung der isofrequenten Schichten im ICC (aus Casseday et al. 2002) ..................................................................................................................10 Abbildung 2.7: Verlauf der Projektionen des Hirnstamms von der Cochlea zum Colliculus Inferior (aus Popper und Fay 1992) .....................................................11 Abbildung 2.8: Verlauf der aufsteigenden Bahnen vom Nucleus cochlearis (CN) zum Colliculus inferior (IC), (aus Casseday et al. 2002) ...........................13 Abbildung 2.9: Einteilung der Schwerhörigkeiten (aus Hoth u. Lenarz 1994) .16 Abbildung 2.10: Aufbau eines Cochlea-Implantats (aus Reuter 1997).............17 Abbildung 2.11: Schema einer mehrkanaligen Hirnstammelektrode (ABI) (Cochlear Ltd.) ...........................................................................................................18 Abbildung 2.12: Verlauf der akustisch evozierten Potentiale (aus Ross 2001) ......................................................................................................................................19 Abbildung 2.13: Anlage zur Registrierung auditorisch evozierter Potentiale (aus Hoth u. Lenarz 1994) .......................................................................................20 Abbildung 2.14: Übersicht der Eigenschaften der verschiedenen AEPGruppen ......................................................................................................................23 (nach Hoth u. Lenarz 1994) .....................................................................................23 Abbildung 3.1: Die Mittelhirnelektrode (AMI) ........................................................29 Abbildung 3.2: Die Hirnstammelektrode (ABI) (Cochlear Ltd., Sidney, Australien)...................................................................................................................30 Abbildung 4.1: Akustisch evozierte Hirnstammpotentiale PI – PV. ...................43 Abbildung 4.2: Latenzen (t I, t II, t III) der ersten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB]....................................................................45 Abbildung 4.3: Latenzen (t IV , t V ) der ersten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB]....................................................................45 Abbildung 4.4: Latenzen (t I, t II, t III) der zweiten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB]....................................................................46 Abbildung 4.5: Latenzen (t IV , t V ) der zweiten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB]....................................................................46 Abbildung 4.6: Vergleich der Latenzen (t I – t V ) der ersten und zweiten Kontrollmessung bei einem Reizpegel von 80 dB. (MW)....................................47 Abbildung 4.7: Interpotentiallatenzen (I-II, II-III, III-IV, IV-V) der ersten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB]. (MW) .............48 Abbildung 4.8: Interpotentiallatenzen (I-III, I-IV, I-V, II-IV, II-V, III-V) der ersten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB]. (MW) .............49 Abbildung 4.9: Interpotentiallatenzen (I-II, II-III, III-IV, IV-V) der zweiten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB]. (MW) .............49 182 10. Abbildungsverzeichnis Abbildung 4.10: Interpotentiallatenzen (I-III, I-IV, I-V, II-IV, II-V, III-V) der zweiten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB]. (MW) ......................................................................................................................................50 Abbildung 4.11: Vergleich der IPL (I-II, II-III, III-IV, IV-V) der ersten und zweiten Kontrollmessung bei einem Reizpegel von 80 dB. (MW) .....................50 Abbildung 4.12: Vergleich der IPL (I-III, I-IV, I-V, II-IV, II-V, III-V) der ersten und zweiten Kontrollmessung bei einem Reizpegel von 80 dB. (MW) .............51 Abbildung 4.13: Amplituden (P I, P II, P III, P IV, P V) der ersten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB], (MW) .............52 Abbildung 4.14: Amplituden (P I, P II, P III, P IV, P V) der zweiten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB], (MW) .............53 Abbildung 4.15: Vergleich der Amplituden (P I, P II, P III, P IV, P V) der ersten und zweiten Kontrollmessung bei einem Reizpegel von 80 dB, (MW) .............53 Abbildung 4.16: Latenzen (t I, t II, t III) der dritten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB]....................................................................55 Abbildung 4.17: Latenzen (t IV , t V ) der dritten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB]....................................................................55 Abbildung 4.18: Latenzen (t I, t II, t III) der vierten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB]....................................................................56 Abbildung 4.19: Latenzen (t IV , t V ) der vierten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB] ....................................................................56 Abbildung 4.20: Vergleich der Latenzen (t I – t V ) der dritten und vierten Kontrollmessung bei einem Reizpegel von 80 dB. ..............................................57 Abbildung 4.21: Interpotentiallatenzen (I-II, II-III, III-IV, IV -V) der dritten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB]. ........................58 Abbildung 4.22: Interpotentiallatenzen (I-II, II-III, III-IV, IV -V) der vierten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB]. ........................58 Abbildung 4.23: Vergleich der IPL (I-II, II-III, III-IV, IV-V) der dritten und vierten Kontrollmessung bei einem Reizpegel von 80 dB. ..............................................59 Abbildung 4.24: Amplituden (P I, P II, P III, P IV, P V) der dritten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB]. ........................60 Abbildung 4.25: Amplituden (P I, P II, P III, P IV, P V) der vierten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB]. ........................60 Abbildung 4.26: Vergleich der Amplituden (P I, P II, P III, P IV, P V) der dritten und vierten Kontrollmessung bei einem Reizpegel von 80 dB...........................61 Abbildung 4.27: Latenz t I der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW). ..............................................................................................62 Abbildung 4.28: Latenz t II der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW). ..............................................................................................62 Abbildung 4.29: Latenz t III der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW). ..............................................................................................63 Abbildung 4.30: Latenz t IV der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der 183 10. Abbildungsverzeichnis Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW). ..............................................................................................63 Abbildung 4.31: Latenz t V der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW). ..............................................................................................64 Abbildung 4.32: Interpotentiallatenz t I-II der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW). ..............................................65 Abbildung 4.33: Interpotentiallatenz t II-III der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW). ..............................................65 Abbildung 4.34: Interpotentiallatenz t III-IV der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW). ..............................................66 Abbildung 4.35: Interpotentiallatenz t IV -V der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW). ..............................................66 Abbildung 4.36: Interpotentiallatenz t I-III der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW). ..............................................67 Abbildung 4.37: Interpotentiallatenz t I-IV der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW). ..............................................67 Abbildung 4.38: Interpotentiallatenz t I-V der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW) ...............................................68 Abbildung 4.39: Interpotentiallatenz t II-IV der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW) ...............................................68 Abbildung 4.40: Interpotentiallatenz t II-V der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW) ...............................................69 Abbildung 4.41: Interpotentiallatenz t III-V der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW) ...............................................69 Abbildung 4.42: Amplitude P I der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode); (MW). ..............................................................................................70 184 10. Abbildungsverzeichnis Abbildung 4.43: Amplitude P II der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode); (MW). ..............................................................................................71 Abbildung 4.44: Amplitude P III der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode); (MW). ..............................................................................................71 Abbildung 4.45: Amplitude P IV der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode); (MW). ..............................................................................................72 Abbildung 4.46: Amplitude P V der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode); (MW). ..............................................................................................72 Abbildung 4.47: Entwicklung der Latenz t I der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale innerhalb der ersten 7 Stunden nach der Implantation der Mittelhirnelektrode in Abhängigkeit vom Ableitort (EK1 basal und EK20 apikal an der AMI-Elektrode), MW aller Reizfrequenzen....................................75 Abbildung 4.48: Entwicklung der Latenz t III der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale innerhalb der ersten 7 Stunden nach der Implantation der Mittelhirnelektrode in Abhängigkeit vom Ableitort (EK1 basal und EK20 apikal an der AMI-Elektrode), MW aller Reizfrequenzen....................................75 Abbildung 4.49: Entwicklung der Latenz t IV der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale innerhalb der ersten 7 Stunden nach der Implantation der Mittelhirnelektrode in Abhängigkeit vom Ableitort (EK1 basal und EK20 apikal an der AMI-Elektrode), MW aller Reizfrequenzen....................................76 Abbildung 4.50: Entwicklung der Latenz t V der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale innerhalb der ersten 7 Stunden nach der Implantation der Mittelhirnelektrode in Abhängigkeit vom Ableitort (EK1 basal und EK20 apikal an der AMI-Elektrode), MW aller Reizfrequenzen....................................76 Abbildung 4.51: Entwicklung der Interpotentiallatenz III-IV der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale innerhalb der ersten 7 Stunden nach der Implantation der Mittelhirnelektrode in Abhängigkeit vom Ableitort (EK1 basal und EK20 apikal an der AMI-Elektrode), MW aller Reizfrequenzen. ................78 Abbildung 4.52: Entwicklung der Interpotentialla tenz IV-V der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale innerhalb der ersten 7 Stunden nach der Implantation der Mittelhirnelektrode in Abhängigkeit vom Ableitort (EK1 basal und EK20 apikal an der AMI-Elektrode), MW aller Reizfrequenzen. ................78 Abbildung 4.53: Entwicklung der Interpotentiallatenz I-V der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale innerhalb der ersten 7 Stunden nach der Implantation der Mittelhirnelektrode in Abhängigkeit vom Ableitort (EK1 basal und EK20 apikal an der AMI-Elektrode), MW aller Reizfrequenzen. ................79 Abbildung 4.54: Entwicklung der Amplitude P I der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale innerhalb der ersten 7 Stunden nach der Implantation der Mittelhirnelektrode in Abhängigkeit vom Ableitort (EK1 basal und EK20 apikal an der AMI-Elektrode), MW aller Reizfrequenzen....................................80 Abbildung 4.55: Entwicklung der Amplitude P III der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale innerhalb der ersten 7 Stunden nach der Implantation 185 10. Abbildungsverzeichnis der Mittelhirnelektrode in Abhängigkeit vom Ableitort (EK1 basal und EK20 apikal an der AMI-Elektrode), MW aller Reizfrequenzen....................................81 Abbildung 4.56: Entwicklung der Amplitude P IV der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale innerhalb der ersten 7 Stunden nach der Implantation der Mittelhirnelektrode in Abhängigkeit vom Ableitort (EK1 basal und EK20 apikal an der AMI-Elektrode), MW aller Reizfrequenzen....................................81 Abbildung 4.57: Entwicklung der Amplitude P V der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale innerhalb der ersten 7 Stunden nach der Implantation der Mittelhirnelektrode in Abhängigkeit vom Ableitort (EK1 basal und EK20 apikal an der AMI-Elektrode), MW aller Reizfrequenzen....................................82 Abbildung 4.58: Akustisch evozierte Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mit einer Oberflächenelektrode. .................................................................83 Abbildung 4.59: Latenz t I der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mitte ls Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. ..............................................84 Abbildung 4.60: Latenz t II der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. ..............................................84 Abbildung 4.61: Latenz t III der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. ..............................................85 Abbildung 4.62: Latenz t IV der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. ..............................................85 Abbildung 4.63: Latenz t V der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. ..............................................86 Abbildung 4.64: Latenz t A der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. ..............................................86 Abbildung 4.65: Latenz t B der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. ..............................................87 Abbildung 4.66: Latenz t P0 der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. ..............................................87 Abbildung 4.67: Latenz t Pa der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. ..............................................88 Abbildung 4.68: Interpotentiallatenz I-II der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. .....................89 Abbildung 4.69: Interpotentiallatenz II-III der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. .....................89 Abbildung 4.70: Interpotentiallatenz III-IV der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. .....................90 186 10. Abbildungsverzeichnis Abbildung 4.71: Interpotentiallatenz IV-V der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. .....................90 Abbildung 4.72: Interpotentiallatenz A-B der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. .....................91 Abbildung 4.73: Interpotentiallatenz B-P0 der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. .....................91 Abbildung 4.74: Interpotentiallatenz P0-Pa der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. .92 Abbildung 4.75: Amplitude P I der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. ..........................................93 Abbildung 4.76: Amplitude P II der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. ..........................................94 Abbildung 4.77: Amplitude P III der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. ..........................................94 Abbildung 4.78: Amplitude P IV der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. ..........................................95 Abbildung 4.79: Amplitude P V der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. ..........................................95 Abbildung 4.80: Amplitude PA der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. ..........................................96 Abbildung 4.81: Amplitude PB der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. ..........................................96 Abbildung 4.82: Amplitude P0 der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. ..........................................97 Abbildung 4.83: Amplitude Pa der akustisch evozierten Potentiale, abgeleitet am auditorischen Cortex mittels Oberflächenelektrode (EK10, 11, 13, 14, 16), in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz]. ..........................................97 Abbildung 4.84: Amplituden akustisch evozierter Potentiale am auditorischen Cortex nach Stimulation mit 2 kHz. Ableitung über mehrkanalige Oberflächenelektrode (EK2 caudaler, EK14 rostraler Bereich des auditorischen Cortex)................................................................................................98 Abbildung 4.85: Amplituden akustisch evozierter Potentiale am a uditorischen Cortex nach Stimulation mit 8 kHz. Ableitung über mehrkanalige Oberflächenelektrode (EK2 caudaler, EK14 rostraler Bereich des auditorischen Cortex)................................................................................................99 Abbildung 4.86: Amplituden akustisch evozierter Potentiale am auditorischen Cortex nach Stimulation mit 16 kHz. Ableitung über mehrkanalige 187 10. Abbildungsverzeichnis Oberflächenelektrode (EK2 caudaler, EK14 rostraler Bereich des auditorischen Cortex)................................................................................................99 Abbildung 4.87: Amplituden elektrisch evozierter Potentiale am auditorischen Cortex nach Stimulation im Colliculus inferior. Stimuliert wurde im basalen Bereich der Mittelhirnelektrode (EK1-5), Ableitung über mehrkanalige Oberflächenelektrode (EK2 rostraler, EK14 caudaler Bereich des auditorischen Cortex)..............................................................................................100 Abbildung 4.88: Amplituden elektrisch evozierter Potentiale am auditorischen Cortex nach Stimulation im Colliculus inferior. Stimuliert wurde im apikalen Bereich der Mittelhirnelektrode (EK16-20), Ableitung über mehrkanalige Oberflächenelektrode (EK2 rostraler, EK14 caudaler Bereich des auditorischen Cortex)..............................................................................................101 Abbildung 4.89: Potentiale nach elektrischer Stimulation im IC in Abhängigkeit von verschiedenen Reizstärken und Pulsbreiten. Ableitung am auditorischen Cortex, Katze 354....................................................................................................102 Abbildung 4.90: Entwicklung der Latenz t A der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Reizstärke [µA]. Elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK14,17,19), Katze 354 ........................................................................................103 Abbildung 4.91: Entwicklung der Latenz t B der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Reizstärke [µA]. Elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354 ..................................................................................104 Abbildung 4.92: Entwicklung der Latenz t P0 der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Reizstärke [µA]. Elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354 ..................................................................................104 Abbildung 4.93: Entwicklung der Latenz t Pa der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Reizstärke [µA]. Elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354 ..................................................................................105 Abbildung 4.94: Entwicklung der Interpotentialla tenz A-B der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Reizstärke [µA]. Elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354......................................................................106 Abbildung 4.95: Entwicklung der Interpotentiallatenz B-P0 der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Reizstärke [µA]. Elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354......................................................................106 Abbildung 4.96: Entwicklung der Interpotentiallatenz P0-Pa der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Reizstärke [µA]. Elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354......................................................................107 Abbildung 4.97: Entwicklung der Amplitude A der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Reizstärke [µA]. Elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354 ..................................................................................108 Abbildung 4.98: Entwicklung der Amplitude B der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Reizstärke [µA]. Elektrische Stimulation im 188 10. Abbildungsverzeichnis Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354 ..................................................................................108 Abbildung 4.99: Entwicklung der Amplitude P0 der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Reizstärke [µA]. Elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354 ..................................................................................109 Abbildung 4.100: Entwicklung der Amplitude Pa der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Reizstärke [µA]. Elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354 ..................................................................................109 Abbildung 4.101: Entwicklung der Latenz t A der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Pulsbreite [µs], elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354 ..................................................................................111 Abbildung 4.102: Entwicklung der Latenz t B der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Pulsbreite [µs], elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354 ..................................................................................111 Abbildung 4.103: Entwicklung der Latenz t P0 der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Pulsbreite [µs], elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354 ..................................................................................112 Abbildung 4.104: Entwicklung der Latenz t Pa der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Pulsbreite [µs], elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354 ..................................................................................112 Abbildung 4.105: Entwicklung der Interpotentiallatenz A-B der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Pulsbreite [µs], elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354......................................................................113 Abbildung 4.106: Entwicklung der Interpotentiallatenz B-P0 der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Pulsbreite [µs], elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354......................................................................114 Abbildung 4.107: Entwicklung der Interpotentiallatenz P0-Pa der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Pulsbreite [µs], elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354......................................................................114 Abbildung 4.108: Entwicklung der Amplitude PA der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Pulsbreite [µs], elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354 ..................................................................................115 Abbildung 4.109: Entwicklung der Amplitude PB der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Pulsbreite [µs], elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354 ..................................................................................116 Abbildung 4.110: Entwicklung der Amplitude P0 der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Pulsbreite [µs], elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354 ..................................................................................116 189 10. Abbildungsverzeichnis Abbildung 4.111: Entwicklung der Amplitude Pa der elektrisch evozierten Potentiale in Abhängigkeit von der Pulsbreite [µs], elektrische Stimulation im Colliculus inferior (EK 13-15) und Ableitung am auditorischen Cortex (EK11,14,17,19), Katze 354 ..................................................................................117 Abbildung 4.112: Vergleich der Potentiale nach akustischer und elektrischer Stimulation................................................................................................................118 Abbildung 4.113: Vergleich der Interpotentiallatenzen nach akustischer und elektrischer Stimulation. .........................................................................................118 Abbildung 4.114: Die Impedanzen über die Zeit nach der Implantation der Mittelhirnelektrode bei Katze 028, (Stimulationsbeginn a n Tag 16) ................120 Abbildung 4.115: Mittlere Impedanz aller Elektrodenkontakte über die Versuchsdauer. Vergleich zwischen 10 µA und 40 µA Stimulus. Katze 028.120 Abbildung 4.116: Anzahl der intakten Elektrodenkontakte im Versuchsverlauf bei der Katze 028.....................................................................................................120 Abbildung 4.117: Die Impedanzen über die Zeit nach der Implantation der Mittelhirnelektrode bei Katze 214, (Stimulationsbeginn an Tag 18) ................121 Abbildung 4.118: Mittlere Impedanz aller Elektrodenkontakte über die Versuchsdauer. Vergleich zwischen 10 µA und 40 µA Stimulus. Katze 214.121 Abbildung 4.119: Anzahl der intakten Elektrodenkontakte im Versuchsverlauf bei der Katze 214.....................................................................................................121 Abbildung 4.120: Die Impedanzen über die Zeit nach der Implantation der Mittelhirnelektrode bei Katze 219, (Stimulationsbeginn an Tag 14) ................122 Abbildung 4.121: Mittlere Impedanz aller Elektrodenkontakte über die Versuchsdauer. Vergleich zwischen 10 µA und 40 µA Stimulus. Katze 219.122 Abbildung 4.122: Anzahl der intakten Elektrodenkontakte im Versuchsverlauf bei der Katze 219.....................................................................................................122 Abbildung 4.123: Die Impedanzen über die Zeit nach der Implantation der Mittelhirnelektrode bei Katze 220, (Stimulationsbeginn an Tag 14) ................123 Abbildung 4.124: Mittlere Impedanz aller Elektrodenkontakte über die Versuchsdauer. Vergleich zwischen 10 µA und 40 µA Stimulus. Katze 220.123 Abbildung 4.125: Anzahl der intakten Elektrodenkontakte im Versuchsverlauf bei der Katze 220.....................................................................................................123 Abbildung 4.126: Die Impedanzen über die Zeit nach der Implantation der Mittelhirnelektrode bei Katze 363, (Stimulationsbeginn an Tag 18) ................124 Abbildung 4.127: Mittlere Impedanz aller Elektrodenkontakte über die Versuchsdauer. Vergleich zwischen 10 µA und 40 µA Stimulus. Katze 363.124 Abbildung 4.128: Anzahl der intakten Elektrodenkontakte im Versuchsverlauf bei der Katze 363.....................................................................................................124 Abbildung 4.129: Die Impedanzen über die Zeit nach der Implantation der Mittelhirnelektrode bei Katze 367, (Stimulationsbeginn an Tag 30) ................125 Abbildung 4.130: Mittlere Impedanz aller Elektrodenkontakte über die Versuchsdauer. Vergleich zwischen 10 µA und 40 µA Stimulus. Katze 367.125 Abbildung 4.131: Anzahl der intakten Elektrodenkontakte im Versuchsverlauf bei der Katze 367.....................................................................................................125 Abbildung 4.132: Zeitpunkte und Häufigkeit der Röntgenuntersuchungen (RU) bezogen auf die einzelnen Katzen. ......................................................................126 Abbildung 4.133: Röntgenbild zur Dokumentation der Elektrodenposition; laterolaterale Ebene ................................................................................................127 Abbildung 4.134: Röntgenbild zur Dokumentation der Elektrodenposition; dorsoventrale Ebene ...............................................................................................127 190 Danksagung Herrn Prof. Dr. Thomas Lenarz danke ich für die Überlassung des interessanten Themas und Herrn Prof. Dr. Günter Reuter danke ich für die freundliche Betreuung während der Anfertigug der Arbeit. Bei Herrn Prof. Dr. Bernd Schröder möchte ich mich sehr herzlich für die freundschaftliche Betreuung der Arbeit bedanken. Ein besonderer Dank gilt Frau Dr. Uta Reich für die freundschaftliche Unterstützung, ihr unermüdliches Engagement und die aufmunternden Worte. Frau Dr. Minoo Lenarz gilt mein Dank für die Durchführung der Implantationen. Herrn Prof. Dr. Otto danke ich für seine freundliche Unterstützung und seine wertvolle Beratung bei der Anästhesie der Versuchstiere. Für die freundschaftliche Zusammenarbeit bei der Planung und Durchführung der Arbeit möchte ich mich herzlichst bei Herrn Marc-Niklas Klingberg bedanken. Herrn Dr. Gerrit Paasche möchte ich für seine hilfreiche Unterstützung und seine beruhigenden Worte danken. Mein ganz besonderer Dank gilt Frau Rosemarie Mörstedt für die sachkundige und fürsorgliche Betreuung der Katzen und die freundschaftliche Pflege der Doktoranden. Für die aufmunternden Worte während der Anfertigung der Arbeit möchte ich meiner ganzen Familie und meiner Freundin Karin Rosemann danken. Meinen Eltern danke ich für ihr bedingungsloses Vertrauen, ihre Geduld und ihre liebevolle Unterstützung auch in schwierigen Phasen der Arbeit. 191