Nutzpflanzenpraktikum

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Nutzpflanzenpraktikum
Bachelor Biologie Angewandte
Biologie
Bachelor Lebensmittelchemie
Biologielehre
Kurs 10
Brassicaceen, Asteraceen, Rosaceen
Materialien
Kursprogramm
Folien
Vorlesung
„Beilagenteller:
Brassicaceen, Asteraceen, Rosaceen“
botanik.kit.edu/botzell/949.php
1. Holzrüben bei Brassicaceen
2. Längsschnitt durch einen Blütenstand der Kamille
3.
Demonstration
Sonnenblumensamen:
ÖlKonfektionstypen
4. Demonstration: Stevia
5. Lenticellen in der Fruchtepidermis der Birne
Kennzeichen der Brassicaceen
Über die Familie Asteraceae
Über die Rosaceen
botanik.kit.edu/botzell/947.php
und
1. Holzrüben bei Brassicaceen
Wurzelrübe von Rettichsorten (Raphanussativus – Brassicaea).
Längsschnitt, Querschnitt, Übersichtszeichung und Detailzeichnung der
kambialen Region.
Vielfalt von Rettichformen aus Mittel- und
Osteuropa
und
Ostasien.
b1
cervenisbelloparki (Bulgarien), b2 Runder
Schwarzer (Ostdeutschland), c Serra
(Frankreich)
etc.
aus
Pistrick,
Untersuchungen zur Systematik der Gattung
Raphanus. Kulturpflanze 35, 1987.
Durchführung. Einen auskeilenden Querschnitt durch die Wurzel
anfertigen und mit Astrablau-Safranin anfärben. Einen kleinen Bereich in
der Nähe des Kambiums zellulär zeichnen. Einen zweiten Schnitt mit
Lugolscher Lösung anfärben und ein-zwei Zellen des Xylemparenchyms
zeichnen.
Was ist zu sehen? Nicht alle Zellen innerhalb des Kambiums sind verholzt,
relativ viele Zellen bilden Xylemparenchym und daher lebend. Die Zellen
des Kambiums sind durch ihre Quaderform und dünnen Wände
erkennbar. Das Xylemparenchym enthält oft, aber nicht immer,
Amyloplasten. Der Grad der Blaufärbung ist ein diagnostisches Merkmal
zur Unterscheidung verschiedener Sorten
2. Längsschnitt durch den Blütenstand der Kamille
Längsschnitt durch einen ungeöffneten Blütenstand der Echten Kamille
(Matricariacamomilla - Asteraceae), Übersichtszeichnung.
Durchführung: Die getrocknete Blüte kann wird mit einer Rasierklinge
halbiert , so dass der Blütenaufbau im Längsschnitt betrachtet werden
kann. Ein Blütenstand wird längs geschnitten und gezeichnet.
Scheibenblüten, Pappus, und Blütenboden werden definiert. Jeweils eine
Einzelblüte des Randbereichs und des Zentrums werden im Detail
gezeichnet.
Was ist zu sehen? Unter dem Stereomikroskop erkennt man die
Hüllblätter (= Hochblätter): zahlreich, linealisch geformt, hellgrün mit
bräunlichem Rand. Randblüten: 10-20 zungenförmig, weiß gefärbt, im
Verlauf der Blütezeit stark nach unten geschlagen, weiblich Stempel mit 2
Narbenästen. Scheibenblüten: zahlreich, röhrenförmig mit 5-zipfligem
oberen Rand, gelb gefärbt, zwittrig - man erkennt beim Längsschnitt
durch eine Röhre im Inneren die vielen gelben Pollenkörner - Staubbeutel
sind geöffnet - und den Stempel mit den länglichen Narbenästen.
Blütenboden: Körbchenboden zu Beginn der Blüte flach, dann verlängert
halbkugelig-kegelig, innen hohl werdend - Längschnitt anfertigen.
Längsschnitt durch einen Blütenstand der
Kamille
3. Demonstration
Konfektionstypen
Sonnenblumensamen:
Öl-
und
Sonnenblumen (Helianthus annuus) werden nicht nur zur Zierde, sondern
auch zu Nahrungszwecken gezüchtet. Man kann anhand der Form und
Farbe der Sonnenblumensamen erkennen, ob es sich um Öl-, Futter-,
Zier- oder Speisetypen handelt. Es werden verschiedene Samen gezeigt:
•
•
Öltyp der Sonnenblume. Typsich ist die sehr
dünne Schale.
•
•
Öltyp: geringer Schalenanteil. Für einen Liter Öl werden die
Samen von rund 60 Sonnenblumen benötigt.
Futtertyp: besonders viel Blattsubstanz. Verwendung als
Grünfutter und im Stoppelfruchtanbau zur Gründüngung.
Ziertyp: oft mehrere Blütenstände je Pflanze, in Gärten
Speisetyp: große und locker sitzende Samen.
4. Demonstration Süßkraut (Stevia)
Blätter des Süßkrauts. Der Markt boomt, die
Lieferung hält nicht Schritt, ein Paradies für
Panscher. Wir arbeiten an diagnostischen
Verfahren, um ihnen das Handwerk zu legen.
Ein kleines Blatt wird vorsichtig zerkaut. Die Blätter des Süßkrauts
(Steviarebaudiana) weisen aufgrund von Glykosiden und Steviosiden eine
große Süßkraft auf (30 x mehr als Zucker). Im Grenzland von Paraguay
und Brasilien wird Stevia seit Jahrhunderten genutzt. Seit November 2011
ist die Nutzung des natürlichen Stevia-Süßstoffes auch in der EU erlaubt
und Steviolglykoside werden als E 960 gekennzeichnet.
5. Lenticellen in der Fruchtepidermis der Birne
Lenticellen in der Fruchtepidermis der Birne (Pyrus communis Rosaceae), Detailzeichnung.
Durchführung: Flächenschnitt, evtl. Querschnitt durch die Peripherie
einer Birne im Bereich einer Lenticelle (die "Sprenkel" auf der Birne)
anfertigen. Auskeilen lassen, Wasserpräparat, ggf. Anfärbung mit einem
Bau einer Lenticelle, Querschnitt. Das
Phellogen ist das sekundär angelegte
Meristem, das die verkorkten Zellen nach
außen hin ab gibt. In der Lenticelle selbst
sind am Rand noch die Reste einer
Spaltöffnunge zu erkennen.
Tropfen Sudanrot.
Was ist zu sehen? Wenn man die Lenticelle gut getroffen hat, kann man
eine kleine Öffnung mit locker darunter sitzenden Zellen erkennen. Dafür
muss der Schnitt allerdings sehr dünn sein. Im Querschnitt sieht die
Lentizelle aus wie ein Vulkan, der Krater ist die Lenticellen-Öffnung. Der
Schlot des Vulkans ist mit locker gepackten Zellen gefüllt. Das Phellogen
besteht aus plattenförmigen Zellen, die dünnwandig sind. Durch
Sudanrot wird das Suberin gefärbt, was verhindert, dass
Mikroorganismen diese Öffnung in der Cuticula als Einfallstor
missbrauchen.
Zur Nachbereitung
Übersichtsdarstellung über Glucosinolate
Abschnitt aus der MateriaMedica mit einer Beschreibung der Kamille und
Unterscheidung von ihren Surrogaten
Über Stevia als neuartige Süßpflanze
www.botanik.kit.edu/botzell/947.php
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