Markt/Markteingriffe Hausaufgaben für den 07.11.07 Aufgabe 1: Nehmen Sie an, dass die Nachfragefunktion für 3-ZimmerWohnungen in der Stadt Zürich durch die folgenden Angaben gekennzeichnet ist: Das kurzfristige Angebot beläuft sich auf x= 30‘000; für die langfristige Angebotsfunktion gilt folgende Tabelle: Nachfrage Preis Menge 4‘000 5‘000 3‘000 15‘000 2‘000 25‘000 1‘500 30‘000 langfristiges Angebot Preis Menge 1‘500 8‘000 2‘000 16‘000 2‘500 25‘000 3‘000 35‘000 3‘500 40‘000 Nehmen Sie weiter an, durch eine Volksabstimmung würden die Mieten für 3-ZimmerWohnungen in Zürich auf 1500 Franken monatlich beschränkt. Finden Sie eine solche Mietpreisbindung sinnvoll? Begründen Sie Ihre Ansicht! Angebot kurzfristig px 4000 Angebot langfristig 3000 2000 Höchstpreis 1500 Nachfrageüberhang 1000 Nachfrage 10 20 30 40 Wohnungen in Tausend Eine solche Mietpreisbindung ist aus volkswirtschaftlicher Sicht nicht sinnvoll: a. Kurzfristig stimmt das Gleichgewicht mit dem Höchstpreis überein. Er ist somit unnötig, verursacht höchstens administrative Kosten. b. Langfristig ist er ebenfalls wenig sinnvoll, da diese Massnahme zu Verzerrungen führt: Die Privatwirtschaft baut weniger Wohnungen, der entstehende Nachfrageüberhang muss durch den Staat ausgeglichen werden (siehe Grafik). Aufgabe 2: Der Markt für Eintrittskarten für Sinfoniekonzerte ist durch folgende Angebots- und Nachfragekurven charakterisiert: X A = 10000 + 110 p X N = 20000 − 90 p a) Wie gross sind Gleichgewichtspreis und –menge auf dem Markt für Eintrittskarten? Gleichgewichtspreis: XA = XN 10’000 + 110p = 20’000 - 90p p* = 50 Gleichgewichtsmenge: x* = 10'000 + 110p* = 10'000 + 110 x 50 = 15’500 b) Angenommen, der Staat beschränkt den Preis einer Eintrittskarte auf höchstens 40 Franken. Wird diese Massnahme mehr oder weniger Besucher an die Sinfoniekonzerte bringen? p = 40 CHF einsetzen in xA: xA: 10‘000 + 110 x 40 = 14‘400 => Neu angebotene Menge für diesen Höchstpreis. p = 40 CHF einsetzen in xN: xN: 20‘000 – 90 x 40 = 16‘400 => Neu nachgefragte Menge für diesen Preis. Durch die Reduktion des Preises auf CHF 40 entsteht eine Nachfrage, die 16'400 – 14'400, also 2'000 CHF grösser ist, als das entsprechende Angebot. => Nachfrageüberhang Zusätzliche Überlegung: Falls es die Absicht des Staates ist, mehr Besucher in den Konzerten zu haben, muss er ebenfalls das Angebot stützen. Er kann dies mittels einer Subvention tun. Beispiel: Damit beim Preis von 40 CHF die gesamte Nachfrage (16‘400) bedient wird, müsste der Staat eine Subvention von 18.2 CHF pro Besucher bezahlen. xA = 16‘400 = 10‘000 + 110p => p = 58.2 CHF (So hoch wäre der vom Anbieter geforderte Preis bei dieser nachgefragten Menge.) In diesem Fall existiert kein Nachfrageüberhang und die Anzahl verkaufter Tickets beläuft sich auf 16‘400. Diese Massnahme kostet den Staat allerdings 298’480 CHF! (16'400 x 18.2 CHF) Aufgabe 3: Viele grosse Firmen in der Schweiz bieten Kundenkarten an, die die Beteiligung an vielfältigen Sonderaktionen und Rabatten versprechen. Halten Sie solche Kundenkarten aus volkswirtschaftlicher Sicht für sinnvoll? Was sind Vor- und Nachteile? Begründen Sie Ihre Ansicht! Vorteil: Durch die Kundenkarten, sind die Präferenzen der Kunden bezüglich dieser Konsumgüter für die Anbieter besser erkennbar. Dadurch können sie das Angebot besser auf den Kunden zuschneiden, was dessen Nutzen erhöht. Nachteile: Kunden werden (auch psychologisch) an einen Anbieter gebunden – betreiben weniger Preisvergleich Wettbewerb wird behindert Suchkosten (Opportunitätskosten) steigen stark an: Durch Sonderangebote etc. wird die Preistransparenz beeinträchtigt.