Wissen, was wächst - LU-Web

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Pflanzenbau
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Lohnunternehmen 10 | 2014
Grünland
fahrplan
Teil 1 von 11
LU-Fahrplan Dauergrünland
Wissen, was
wächst
Die grünlandbasierte Milch­
produktion steht unter einem
­hohen ökonomischen Druck.
Umso wichtiger ist es bei der
Grundfutterproduktion auf dem
Grünland, dem Standortpotenzial
entsprechend, hohe Erträge und
hohe Qualitäten zu erzeugen.
Grundlage dafür ist die Beurteilung des Bestandes.
Unter der Maßgabe von Qualität und Er­
trag ist ein Grünlandbestand anzustreben, der
von hochwertigen, ertragsstarken und ausdau­
ernden Futtergräsern und –kräutern dominiert
wird. Welche Arten sich etablieren, wie sich
ein Grünlandbestand trotz kontinuierlich len­
kender Maßnahmen entwickelt und welches
Dominanzgefüge sich einstellt, ist in entschei­
dendem Maße von den Standort- und Klimafak­
toren aber auch von der Art und Intensität der
Bewirtschaftung abhängig.
Insofern sind in einem Grünlandbestand
auch unerwünschte Arten anzutreffen, die ge­
wissermaßen natürlicherweise vorkommen und
meist hervorragend an den Standort und die
Bewirtschaftung angepasst sind. Ein entschei­
dendes Plus hat derjenige, der in der Lage ist,
die Pflanzenarten seines Grünlandes zu erken­
nen und zu bestimmen. Das betrifft sowohl die
erwünschten als auch die weniger erwünsch­
ten Arten.
Auch die Ertrags- und Flächenanteilsschät­
zung ist ein wichtiges Handwerkszeug, um eine
stärkere Sensibilität für die Entwicklungsdy­
namik auf dem Dauergrünland und die daraus
abgeleiteten pflanzenbaulichen Erfordernisse
zu entwickeln. Nur wer weiß, was auf dem
Grünland wächst und warum, kann wirkungs­
volle Strategien zur Bestandesoptimierung
entwickeln.
Wie sollte ein optimaler Grünland­
bestand aussehen?
Grünland ist nicht gleich Grünland. Im Hin­
blick auf die Standortverhältnisse sowie auf die
Art und Intensität der Nutzung, ist Grünland
ausgesprochen heterogen und damit auch
vielfältig ausgeprägt. Von sehr artenreichen,
extensiv genutzten Magerwiesen bis zu hoch­
intensiv genutztem Wechselgrünland gibt es
zahlreiche Zwischenformen. Unter Berücksich­
tigung der Anforderungen einer leistungsori­
entierten Milchvieh- und Fleischproduktion an
das Grünland, haben wir es meist mit intensiv
genutzten und gedüngten Pflanzenbeständen
zu tun, in denen Gräser dominieren.
Der Anteil der futterbaulich wertvollen, er­
trag- und energiereichen Gräser sollte hier zwi­
schen 60 und 80 % liegen. Kleeanteile von 10
bis 20 % sind durchaus erwünscht, da Klee nicht
nur den Futterwert und die Schmackhaftigkeit
des Grünlandfutters verbessert, sondern auch
die Nutzungselastizität erhöht. „Gute“ Kräuter
wie Spitzwegerich, Löwenzahn, Bibernelle und
viele andere kommen im Grünland natürlicher­
weise vor. Diese weisen oftmals einen hohen
Mineralstoffgehalt auf und sind für das Vieh
durchaus sehr schmackhaft, so dass sich die
Futteraufnahme mit Kräutern steigern lässt.
Ertragsanteile von 10 bis 20 % können daher
erwünscht sein.
Grafik 1: Unterschiede eines unerwünschten und eines gewünschten Grünlandbestandes.
Bestand dominiert von unerwünschten Gräsern und Kräutern
Geringer Ertrag und Futterwert
Geringe Schmackhaftigkeit
Geringe Nutzungselastizität
Konservierungserschwernis
(einzelne Arten) gesundheitsschädlich
Quelle: nach Hartmann 2014, verändert
erwünschte Gräser
60–80%
Masse
Futterwert
Narbendichte
vielseitige Nutzung
Klee
10–20%
Mineralstoffe
Geschmack
Nutzungselastizität
N-Bindung
Eiweiß
„gute“ Kräuter
10–20%
Schmackhaftigkeit
Mineralstoffgehalt
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Pflanzenbau
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Lohnunternehmen 10 | 2014
Grünlandbeurteilung nach dem Winter
Im Grünland treten immer wieder mehr oder
weniger ausgeprägte Auswinterungsschäden
auf. Oft lassen sich bereits vor Vegetationsbe­
ginn im Frühjahr die Einflüsse der Winterwitte­
rung auf die Grünlandnarbe erkennen. Starke
und länger anhaltende Kahlfröste, eine langan­
haltende Schneedecke, die Aktivität von Mäusen
unter einer Schneedecke oder längere Phasen
von Staunässe setzen den Pflanzenbeständen,
insbesondere den wertvollen Futtergräsern,
mehr oder weniger stark zu. Oftmals zeigen
sich zum Winterausgang lückenhafte und zum
Teil ausgewinterte Bestände. Schneeschimmel,
ein Fusariumpilz, ist insbesondere dann zu beo­
bachten, wenn die Grünlandbestände zu üppig in
den Winter gegangen sind und längere Zeit unter
einer Schneedecke lagen. Unter solchen Bedin­
gungen kommt unser wichtigstes und wertvolls­
tes Futtergras, das Deutsche Weidelgras, an die
Grenzen seiner Winterhärte.
Die meisten Kulturgräser zeigen zwar
ein gutes Regenerationsvermögen, sind aber
durch Auswinterung und Mäuseschäden Lü­
cken entstanden, ist unbedingt eine Nachsaat
angezeigt. Wer die Grünlandnarbe sich selbst
überlässt und allein auf das Regenerationsver­
mögen des Pflanzenbestandes hofft, der muss
mit einer starken Ausbreitung unerwünschter
Lückenfüller wie Gemeine Rispe, Vogelmiere,
Scharbockskraut und anderer Unkräuter rech­
nen. Die Beurteilung der Grünlandnarbe nach
dem Winter entscheidet also darüber, ob und
welche Pflege- und Nachsaatmaßnahmen er­
forderlich sind.
Bestand beurteilen – Futterwert
bestimmen
Grundsätzlich sollten Grünlandbestände
während der Vegetationszeit beurteilt werden.
Günstigenfalls ist hier der Termin vor der ersten
Nutzung zu wählen, da sich zu diesem Zeitpunkt
alle Arten in vollem Wachstum befinden und
wesentliche Erkennungsmerkmale gut ausge­
prägt sind. Besonders bei der Bestimmung von
Gräsern ist der Blütenstand ein wichtiges und
eindeutiges Erkennungsmerkmal.
Eine Bestandsaufnahme der Arten und die
Erfassung der Ertragsanteile sollte an drei re­
präsentativen Stellen einer Grünlandfläche
vorgenommen werden. Wichtig ist, dass primär
nicht die prozentualen Flächenanteile der Arten
geschätzt werden, sondern die prozentualen
Ertragsanteile. So kann z. B. die Gemeine Rispe
nur maximal 50 % des Ertrages eines Deutschen
Weidelgrases erreichen. Bei Lückenbüßern wie
z.B. der Vogelmiere fällt der Ertragsanteil noch
deutlich geringer aus.
Ausgehend von einem definierten Mittel­
punkt, festgelegt zum Beispiel mit einem Stock,
werden im Radius von 4 bis 5 m die Bestim­
mungen der Pflanzenarten und die Beurteilung
der Grasnarbe durchgeführt. Grundsätzlich
kann zunächst eine „grobe“ Ertragsanteils­
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14.08.2014 15:55:01
60
Pflanzenbau
Lohnunternehmen 10 | 2014
schätzung in Gräser, Kräuter und Leguminosen
erfolgen. Weil es am einfachsten ist, sollte er­
fahrungsgemäß der Kleeanteil zuerst geschätzt
werden. Als nächstes wird der Anteil der Kräu­
ter geschätzt. Zunächst der Gesamtanteil, dann
differenziert nach Art, wie Spitzwegerich, Lö­
wenzahn, Ampfer usw. Kräuter- oder Kleearten,
die nur punktuell und weniger als 1 % Ertrags­
anteil ausmachen, fallen bei der Gesamtbeur­
teilung des Bestandes nicht ins Gewicht. Aus
dem Restbestand ergeben sich die Anteile der
Gräser. Eine Grobunterteilung in Ober- und Un­
tergräser kann zunächst hilfreich sein.
Die Bestimmung und Unterscheidung der
Gräser erfordert etwas Übung und gerade am
Anfang Geduld und Durchhaltevermögen. In
der Praxis besteht vielfach das Problem, dass
insbesondere die unerwünschten Gräser von
den erwünschten auf den ersten Blick kaum
unterschieden werden können. Dies betrifft
in besonderem Maße die etwas niedrig wach­
senden Untergräser wie das Problemgras Ge­
meine Rispe.
Sehr hilfreich sind hier Bestimmungsanlei­
tungen, die z.B. von Landwirtschaftskammern
oder auch Saatzuchtunternehmen angeboten
werden. Die Anleitung durch einen versierten
Grünlandberater kann ebenfalls zielführend
sein.
Zeigerpflanzen beachten
Die Artenzusammensetzung des Grün­
landes ist von den natürlichen Standort­
faktoren sowie von den jeweiligen Bewirt­
schaftungsmaßnahmen und -intensitäten
abhängig. Das Vorhandensein sogenannter
Zeigerpflanzen weist auf bestimmte Stand­
ortverhältnisse und Bewirtschaftungsfaktoren
hin. Sie dienen damit als Bioindikator und kön­
nen beispielsweise Auskunft über den Nähr­
stoffhaushalt und den Säuregrad des Bodens
geben. Ebenso können Zeigerpflanzen Infor­
mationen über den Bodenwasserhaushalt, die
Bodenstruktur (z. B. Bodenverdichtung) oder
Bewirtschaftungsfehler wie Über- oder Unter­
nutzung, zu tiefer Schnitt oder unzureichende
Nachsaat- und Pflegemaßnahmen liefern. Die
Tabelle 1 gibt Beispiele über Zeigerpflanzen,
die in Abhängigkeit von Standorteigenschaf­
ten und Bewirtschaftungsfaktoren auftreten
können.
Wenn Grünlandkräuter zum Unkraut
werden
Grundsätzlich treten im Grünland auch bei
Neuansaaten nach einer gewissen Zeit typische
Grünlandkräuter auf, die natürlicherweise vor­
kommen und sich auch dauerhaft im Bestand
halten können. Der Anteil und die Art der krau­
tigen Pflanzen sind von Standort und Bewirt­
schaftung abhängig. Viele von ihnen zählen
zu den bereits beschriebenen Zeigerpflanzen.
Bis zu einem gewissen Grad können Grünland­
kräuter toleriert werden oder, wie Löwenzahn
oder Spitzwegerich sogar erwünscht sein.
Überschreiten bestimmte Kräuter aufgrund
Tabelle 1: Beispiele für Zeigerpflanzen in
Abhängigkeit von Standorteigenschaften Bewirtschaftungsfaktoren
Standorteigenschaften/
Bewirtschaftungsfaktor
Zeigerpflanze
(Beispiele)
Nährstoffzeiger
Stumpfblättriger Ampfer
Wiesenkerbel
Große Brennnessel
Weiße Taubnessel
Gemeine Quecke
Magerkeits­zeiger Rotschwingel
Rotes Straußgras
Borstgras
Zittergras
Wiesen-Margerite
Gewöhnliches Leimkraut
Nässe/Staunässe Versch. Binsen
Seggenarten
Flutender Schwaden
Knickfuchsschwanz
Wiesenknöterich
Trocken
Aufrechte Trespe
Kleiner Wiesenknopf
Nickendes Leimkraut
Wiesensalbei
Echtes Labkraut
Saure Böden
Schafschwingel
Borstgras
Flatterbinse
Weiches Honiggras
Kleiner Sauerampfer
Bodenverdich­
tung
Jährige Rispe
Läger-Rispe
Ausläufer-Straußgras
Kriechender Hahnenfuß
Breitwegerich
Vogelknöterich
Lückenbüßer
Gemeine Rispe
Jährige Rispe
Kriechender Hahnenfuß
Vogelmiere
Feldehrenpreis
von ungünstigen Bewirtschaftungseinflüssen
tolerierbare Ertrags- bzw. Flächenanteile, so
können sich diese zu Unkräutern entwickeln
und wirken negativ auf Ertrag und Qualität des
Grünlandes. Eine Anpassung der Bewirtschaf­
tung, die in stärkerem Maße Gräser fördert, bis
hin zu chemischen Bekämpfungsmaßnahmen,
sollte dann als Strategien entwickelt werden.
In Tabelle 2 werden die wichtigsten Grünlan­
dunkräuter und deren wirtschaftlichen Scha­
dschwellen aufgeführt. Wie viele Pflanzen pro
Flächeneinheit bzw. welche Anteile im Ertrag
tolerierbar sind und damit eine Schadschwelle
erreicht, ist abhängig von der Art bzw. deren
Futterwert sowie Ausbreitungs- und Verdrän­
gungspotenzial.
Wann sind Neuansaaten sinnvoll?
Die Notwendigkeit einer Neuansaat orien­
tiert sich nicht in erster Linie an dem Alter einer
Grünlandnarbe. Findet auf Dauergrünland eine
sach- und standortgerechte Bewirtschaftung
statt und werden kontinuierliche Pflegemaßnah­
men wie Nachsaaten und Striegeln durchgeführt,
so kann eine Grasnarbe über viele Jahre ihre Lei­
stungsfähigkeit aufrecht erhalten, ohne grund­
sätzlich erneuert zu werden. Durch regelmäßige
Nachsaaten wird dem Grünland immer wieder
neues Saatgut zugeführt, so dass über dieses
Verfahren hohe Anteile leistungsfähiger Gräser
wie das Deutsche Weidelgras erhalten bleiben.
Dennoch ist Dauergrünland oftmals ungün­
stigen Einflüssen ausgesetzt, die dazu führen,
dass sich die Bestände in unerwünschte und die
Wirtschaftlichkeit negativ beeinflussende Rich­
tung entwickeln. Dies ist zum Beispiel bei nicht
sachgerechter Bewirtschaftung oder vernachläs­
sigten Pflegemaßnahmen, wie der Nachsaat, der
Fall. Aber auch kaum zu beeinflussende Faktoren
wie die Witterung oder Schäden durch Mäuse,
Insektenlarven und Wildschweine können dazu
führen, dass eine Grünlandnarbe geschädigt
wird. Nicht zuletzt haben die Standortfaktoren
wie Bodenart, Exposition und die hydrologischen
Verhältnisse maßgeblichen Einfluss auf die Be­
standesentwicklung. Neuansaaten sind dann
angebracht, wenn Wirtschaftsgrünlandbestän­
de über 50 % minderwertige Gräser (wie Ge­
meine Rispe, Jährige Rispe, Wolliges Honiggras,
Quecke) und Kräuter aufweisen. Ebenso wenn
Wildschweine die Grünlandnarbe großflächig
zerstört haben. Unter diesen Voraussetzungen
lässt sich mit herkömmlichen Bewirtschaftungsund Nachsaatmaßnahmen kaum mehr ein lei­
stungsfähiger Bestand entwickeln.
Neuansaaten sind aber immer mit gewissen
Risiken verbunden, insbesondere dann, wenn
zu wenig Wasser für Keimung und Wachstum
zur Verfügung steht. Hier kann die Neuansaat
schnell und stark verunkrauten. Grundsätz­
lich sollte bei Neuansaaten ein zweimaliger
Schröpfschnitt erfolgen oder bei tragfähiger
Narbe eine Beweidung durchgeführt werden.
Diese Maßnahmen drängen Unkräuter zurück
und fördern gleichzeitig die Bestockung der
Gräser. Eine Gülledüngung im Ansaatjahr sollte
unterbleiben.
Fazit
Im Wirtschaftsgrünland gibt es eine ganze
Reihe an unerwünschten Kräutern und Gräsern,
die bis zu einem gewissen Grad tolerierbar sind,
dem Landwirt aber immer wieder das Leben
schwer machen. Wer die Pflanzen im Grünland
erkennen und bestimmen kann, ist dazu in der
Lage, den Erfolg oder den ungünstigen Einfluss
von Bewirtschaftungs- und Standortfaktoren zu
beurteilen und entsprechende Strategien und
Bewirtschaftungskonzepte abzuleiten. Grün
wird es immer. Entscheidend ist aber, dass auf
dem Wirtschaftsgrünland die erwünschten, Er­
trag und Qualität liefernden Arten die Bestän­
de dominieren. Ist ein Grünlandbestand durch
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Tabelle 2: Schadschwellen für Unkräuter im Grünland
Unkraut
Anteil an der Grünmasse in %
Grünlandnutzung Heunutzung
Stumpfblättriger Ampfer
5
5
Kriechender Hahnenfuß
5
5
Distelarten
3–5
3
Brennnessel
5
5
Löwenzahn
30
20
Schachtelhalm
<1
<1
Binsen
3–5
2–3
Vogelmiere
5
6
Pflanzen
je 10 m²
3–5
3–5
3–5
3–5
10–15
–
2–3
Deckungsgrad
10–15 %
Quelle: nach Landwirtschaftskammer NRW 2014
verschiedene negative Einflüsse
unproduktiv geworden und es do­
minieren minderwertige Gräser
und Kräuter den Bestand, kann
nur eine Neuansaat
zu der Wirtschaft­
lichkeit des Grün­
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Anders als andere Saaten
Obwohl Grünland einen beträchtlichen Anteil an der landwirtschaftlich genutzten Fläche
ausmacht, wird dem Grassamenbau, Grundlage des Gräsermarktes,
häufig nur ein Status als „Sonderkultur“ zugestanden.
Auf den ersten Blick stimmt dieses: Mit ca. 25.000 bis 30.000 ha
hat die Grassamenproduktion in
Deutschland lediglich einen Anbauanteil von ca. 0,2 Prozent der
Ackerfläche.
Im langjährigen Mittel werden
in Deutschland zwischen 28.000
und 40.000 t Gräser und kleinkörnige Leguminosen verbraucht.
Diese Menge teilt sich in 60 % Futter- und 40 % Rasengräser auf. Die
Schwankungsbreite der verbrauchten
Gräser entsteht dabei sowohl aufgrund der ökonomischen Rahmenbedingungen, als auch aufgrund von
Witterungsverhältnissen. Dies kann
eine branchentypisch bedingte Volatilität sowohl in den Preisen, wie
auch im verfügbaren Angebot unterschiedlicher Arten nach sich ziehen.
In der Praxis finden Nachsaaten je
nach Betrieb und Region mit teilweise mehrjährigen Pausen statt und das
Wissen über das Produkt – insbesondere auf Sortenebene – ist beim Anwender im Vergleich zu Kulturen wie
Mais, Getreide oder Raps häufig weniger stark ausgeprägt. Vor dem Hinter-
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grund, dass Investitionen in die Verbesserung des Grundfutters eine hohe
Rentabilität aufweisen, lohnt es sich
jedoch, einen etwas genaueren Blick
auf das Phänomen der mitunter sehr
stark schwankenden Gräsermärkte zu
werfen. Derjenige, der seine landwirtschaftlichen Kunden optimal beraten
möchte, sollte sich im Klaren sein,
dass auch innerhalb einer Gräserart
der Sortentyp, bzw. die Sorte selber
auf unterschiedliche Ziele hin züchterisch optimiert wurde. Ausschließliche
Weidenutzung in wintermilden Regionen erfordert beispielsweise eher
Sorten mit guter Trittfestigkeit und
Rosttoleranz, in anderen Gebieten
hingegen können Winterhärte oder
maximaler Ertrag das entscheidende
Erfolgskriterium sein.
Von daher gilt es für die anwendungsnahe Praxis, den maximalen
Kundennutzen anzustreben. Dieser
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