Vermittlung fundamentaler Physik an Schulen am Beispiel der Teilchenphysik Michael Kobel, TU Dresden Vorlesung Lehramt 06.01.2011 I. Fundamentale Physik ►Warum sind die Dinge so, wie sie sind? ►Erforschung grundlegender Fragen nach Entstehung und Aufbau der Welt (Urknall, Kosmologie, Materie, Bausteine, Wechselwirkungen…) 06.01.2017 Vorlesung Teilchen und Kerne Lehramt 2 Nachwuchs und Dialog ►„Die Sicherung des wissenschaftlichen Nachwuchses, der ja nicht nur für sie selbst, sondern für die Zivilgesellschaft als Ganzes von hervorragender Bedeutung ist, wird nicht durch PR-Kampagnen erreicht, sondern durch die Konzentration auf jene Öffentlichkeiten, um deren Gewinnung es letztlich geht. ►Das sind zum einen […]Studenten […]. Zum anderen sind es die Schüler, deren Neugier in Begeisterung für die Wissenschaft umgewandelt werden muss. […] ►In solchen Projekten sind die Wissenschaft und Schülerinnen und Schüler in einen wirklichen Dialog eingebunden.“ Weingart, Peter: Die Wissenschaft der Öffentlichkeit. Essays zum Verhältnis von Wissenschaft, Medien und Öffentlichkeit Velbrück Wissenschaft, Weilerswist 2005 06.01.2017 Vorlesung Teilchen und Kerne Lehramt 3 Bedeutung eines „großen Bildes“ S S S S S ►LHC: Nachstellen der Prozesse zwischen Elementarteilchen 10-12 s nach dem Urknall Teilchenbeschleuniger: LHC LEP http://lhc-milestones.web.cern.ch/lhc-milestones 06.01.2017 Geschichte der Physik Vorlesung Teilchen und Kerne Lehramt Zurück zum Urknall 4 II. Chancen und Herausforderungen ►Chancen Faszination der fundamentalen Fragen Faszination der Begriffe (Urknall, Antimaterie, …) Faszination der experimentellen Aufbauten (CERN) Grundlagenforschung als Kulturgut und intellektueller Gewinn ►Herausforderungen Teilchenphysik in Schulcurricula wenig vertreten Suche nach Antworten auf noch nie selbst gestellte Fragen Große Zahl neuer Begriffe in sehr kurzer Zeit Viele neue Konzepte und Vorstellungen Herstellung des Bezugs zur Erfahrungswelt 06.01.2017 Vorlesung Teilchen und Kerne Lehramt 5 Was leistet die Astro-/Teilchenphysik? ►Transparenz und Dialog Transparenz durch „offene Türen“ des CERN und aller deutscher Forschungseinrichtungen Dialog zwischen Wissenschaftler/innen, Jugendlichen und Lehrkräften ►Teilhabe an Daten und Forschung Veranstaltungen mit Dialog zu Wissenschaftlern Zugang zu Originaldaten und Datenanalyse ►Wissenstransfer in die Schulen Lehrerfortbildungen über aktuelle Entwicklungen durch Wissenschaftler Schul-Experimente für Erfassung eigener Daten Erstellung von Schulmaterialien gemeinsam mit Didaktikern, Lehrkräften und Kommunikatoren ►„Outreach“ ist Teil der fundamentalen Forschung Transfer des Wissens in die Öffentlichkeit spielt für Grundlagenforschung ähnliche Rolle wie Technologietransfer für angewandte Forschung 06.01.2017 Vorlesung Teilchen und Kerne Lehramt 6 III. Das Konzept der Masterclasses ►Idee: Jugendliche als „Forscher für einen Tag“ Anleitung durch Teilchenphysiker/in als Experte = “Master” (Meisterkurs) Einführende Vorträge Messung mit Original-Daten ►2 Formate: Netzwerk Teilchenwelt International Masterclasses • Lokale Masterclasses überall in D • Forschungsinstitut lädt Schüler ein • ca. 100 Masterclasses / Jahr • Einmal im Jahr, 4 Wochen lang • Forscher/innen gehen in die Schulen • weltweit • Mehrstufiges Vertiefungsprogramm • Videokonferenz mit CERN 06.01.2017 Vorlesung Teilchen und Kerne Lehramt 7 III.1. International Masterclasses www.physicsmasterclasses.org • 1997: erstmals Masterclasses in Teilchenphysik in UK (R. Barlow et al.), Messung mit LEP Daten – OPAL Identifying Particles – DELPHI Hands on CERN • 2005: World Year of Physics - EPPOG/IPPOG startet europaweites Programm unter Leitung von M. K. IPPOG: International Particle Physics Outreach Group Netzwerk von Wissenschaftlern und Kommunikatoren • 2006: USA erstmalig dabei (QuarkNet) • 2011: ausschließlich Messungen mit LHC-Daten • 2012: alle Kontinente vertreten • 2014: alle 4 LHC Experimente (ATLAS, CMS, ALICE, LHCb) 06.01.2017 Vorlesung Teilchen und Kerne Lehramt 8 Vorträge Sammeln der Ergebnisse und lokale Analyse Messungen Internationale Videokonferenz 9 International Masterclasses 2016 2016: von 11.Februar – 23.März • 47 Länder, > 200 Unis + Institute • Koordination • Dresden (U. Bilow): blau • Fermilab (K. Cecire): grün 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 200 12000 10000 150 8000 6000 100 4000 50 2000 0 0 2005 2007 2009 2011 Countries 06.01.2017 2013 2015 2005 2007 2009 Institutes 2011 2013 2015 US program Vorlesung Teilchen und Kerne Lehramt 2005 2007 2009 2011 2013 2015 Participants (students) 10 10 Seit 2011 Messungen mit LHC-Daten www.physicsmasterclasses.org/index.php?cat=physics ►vielfältige Aufgaben Event displays, Ereignisse identifizieren Histogramme erzeugen ((Masse, Winkelverteilung) Datenqualität untersuchen ATLAS W Pfad (TU Dresden) Z Pfad CMS J/Ψ data quality W,Z,H analysis ►frei verfügbar für alle pädagogischen Zwecke, nicht nur für Masterclasses ALICE Strange Particles Modification Factor RAA ►stets aktuell auf Augenhöhe mit d. Forschern 2012: Higgs in simulierten Daten 2013: echte Higgs-Kandidaten LHCb Charm lifetime seit kurzem: IceCube-Masterclass in Testphase: Auger-Masterclass in Zukunft: TOTEM-Daten 06.01.2017 MINT-EC Schulleitertreffen 11 11 Messungen im „W-Pfad“ des ATLAS Experiments Higgs-Signal akkumuliert bei kleinen Winkeln 06.01.2017 Vorlesung Teilchen und Kerne Lehramt Zerfall von W-Bosonen Struktur des Protons 12 Erlernen von Teilchenidentifikation ► Zwiebelschalenartiger Aufbau verschiedener Komponenten ► Jede Teilchenart hinterlässt bestimmte Kombination von Signalen in den Komponenten ►Aufgabe: Mustererkennung ►Feststellbare Eigenschaften: aus Quarks („Hadronen“) elektrisch geladen / ungeladen leicht / schwer ►Kenntnis - Voraussetzung: Teilchenladungen Teilchenmassen Teilchensubstruktur 06.01.2017 Vorlesung Teilchen und Kerne Lehramt 13 06.01.2017 https://kjende.web.cern.ch/kjende/de/wpath_teilchenid1.htm Vorlesung Teilchen und Kerne Lehramt 14 Detektoren Bildgebend z.B.: Nebelkammer, Blasenkammer Elektronisch z.B: ATLAS-Detektor, Geigerzähler ►elektrische Signale ►sichtbare Teilchenspuren ►Teilchenidentifikation durch Mustererkennung 06.01.2017 06.01.2017 DPG Lehrkräftetag, Vorlesung TeilchenHamburg und Kerne Lehramt 15 Was kollidiert am LHC eigentlich? Wechselwirkung nur von Bruchteilen des Protons (Partonen: Quarks und Gluonen ) Schwerpunktsenergie der kollidierenden Partonen (q, g) 1 ′ ≈ ESP ESP (pp) 10 ′ E SP Neue Teilchen mit Massen bis zu 1-2 TeV (ca. 1000 Protonmassen) erzeugbar 06.01.2017 Vorlesung Teilchen und Kerne Lehramt 16 Die Entdeckung des W 1983 am Super-Antiproton-Proton Synchrotron (SppS) am CERN • Erstes Ereignis pp W + Jets eν + Jets • Das Elektron ist durch den roten Pfeil gekennzeichnet • Das Neutrino wird durch fehlenden Transversalimpuls (für Summe *aller* Spuren!) indirekt nachgewiesen 06.01.2017 Vorlesung Teilchen und Kerne Lehramt 17 Wie erkennt man W-Bosonen? Man sucht nach ihren Umwandlungsprodukten. W-Bosonen können sich so umwandeln: • W± → Quark + Antiquark • W- → Lepton (e-, µ-, τ-) + Antineutrino W+ → Antilepton (e+, µ+, τ+) + Neutrino W- Art der Zerfallsprodukte (Anti-)Lepton(e, µ, τ) + (Anti-) Neutrino Quark + Antiquark Wahrscheinlichkeit 33,3% 66,6% Möglichkeiten 3 6 18 06.01.2017 Vorlesung Teilchen und Kerne Lehramt 19 Beste Signaturen des W-Teilchens • Am einfachsten zu sehen : ev 06.01.2017 und µv Vorlesung Teilchen und Kerne Lehramt 20 Charakteristik fehlender Impuls durch Neutrinos senkrecht zum Strahl: pTmiss Definition: fehlende „transversale“ Energie: ETmiss := |pTmiss|c sichtbar: elektrisch geladenes Lepton W ev W µv aber trotzdem immer vorhanden: „Signal“ und „Untergrund“ 21 06.01.2017 Vorlesung Teilchen und Kerne Lehramt 22 Wie genau entsteht das W? • Bei Antiproton-Proton pp Kollisionen ? • Bei pp Kollisionen ? 06.01.2017 Vorlesung Teilchen und Kerne Lehramt 23 Wie entstehen W-Bosonen? • Zusammenstoß von Protonen im LHC: Beim Zusammenstoß von Quarks und Gluonen wird Bewegungsenergie in Ruheenergie(Masseenergie) umgewandelt. W+ u + g → W+ + d W - d + g → W- + u In welchem Verhältnis sollten W + und W - im LHC entstehen? 24 Mögliche Herstellung am LHC • Entweder durch Gluon-Quark oder Gluon-Gluon • Aus den auslaufenden Quarks entstehen Jets 06.01.2017 Vorlesung Teilchen und Kerne Lehramt 25 Der Brout-Englert-Higgs Mechanismus ►Vakuum mit BEHiggs-Feldstärke v = 0 alle Teilchen sind masselos bewegen sich mit Lichtgeschwindigkeit ►Vakuum mit BEHiggs-Feldstärke v ≠ 0 Teilchen werden durch Wechselwirkung mit dem Feld verlangsamt Teilchen erhalten effektiv eine Masse Wert hängt von der Stärke der Wechselwirkung mit dem Feld ab ►Higgs-Teilchen Quantenmechanische Anregung des Hintergrundfeldes Notwendige Konsequenz des Konzepts! 06.01.2017 Vorlesung Teilchen und Kerne Lehramt 26 Mechanische Analogie zur Higgs-Produktion ► Luft (~ Hintergrundfeld) normalerweise kaum zu spüren am Besten erfahrbar, wenn es in Bewegung ist ► Objekte hoher Energie erzeugen Anregungen der Luft ~ Objekte hoher Masse erzeugen Anregung im Hintergrundfeld = Higgs-Teilchen 06.01.2017 Vorlesung Teilchen und Kerne Lehramt 27 Higgs Suche am LHC Higgs Masse vorher unbekannt: Viele Produktionsmechanismen Viele mögliche Zerfälle Als Funktion der Masse vorhersagbar 06.01.2017 Vorlesung Teilchen und Kerne Lehramt HZZ 4 Leptonen (e oder µ) „Goldener Kanal“ (praktisch kein Untergrund außer ZZ ohne Higgs) Sensitivster Endzustand für 200 GeV<mH<275 GeV zweitsensitivster (nach WW) für 130 GeV<mH<200 GeV Sehr gute Massenrekonstruktion möglich 06.01.2017 Vorlesung Teilchen und Kerne 29 H γγ Empfindlichster Kanal bei mH < 120 GeV Zweitempfindlichster Kanal bei 120<mH<130 GeV Erwartung kleines Signal bei sehr großem Untergrund Zusätzliches Problem: Überlagerung vieler pp-Kollisionen Photonen besitzen keine Teilchenspur ! Kalorimeter-Segmentierung hilft gegen π0 Untergrund und falsche Kombinationen aus verschiedenenVertices • Extrapolation ergibt Vertex-Zuordnung mit Präzision von wenigen mm Wenn Photonen aus Higgs-Zerfall, dann ist dessen Masse berechenbar: mγγ2 =2E1E2(1-cosθ) 06.01.2017 Vorlesung Teilchen und Kerne 31 of 49 Gemessenes 2-photon-Massenspektrum Am 4.7.2012 06.01.2017 Vorlesung Teilchen und Kerne Lehramt 32 of 49 Hymne eines kanadischen Studenten Tim Blais (fast 800.000 views) There's a collider under Geneva Reaching new energies that we've never achieved before Finally we can see with this machine A brand new data peak at 125 GeV See how gluons and vector bosons fuse Muons and gamma rays emerge from something new There's a collider under Geneva Making one particle that we've never seen before The complex scalar Elusive boson Escaped detection by the LEP and Tevatron The complex scalar What is its purpose? It's got me thinking Chorus: We could have had a model (Particle breakthrough, at the LHC) Without a scalar field (5-sigma result, could it be the Higgs) But symmetry requires no mass (Particle breakthrough, at the LHC) So we break it, with the Higgs (5-sigma result, could it be the Higgs) Baby I have a theory to be told The standard model used to discover our quantum world SU(3), U(1), SU(2)'s our gauge Make a transform and the equations shouldn't change The particles then must all be massless Cause mass terms vary under gauge transformation The one solution is spontaneous Symmetry breaking Roll your vacuum to minimum potential Break your SU(2) down to massless modes Into mass terms of gauge bosons they go Fermions sink in like skiers into snow www.youtube.com/watch?v=VtItBX1l1VY Lyrics and arrangement by Tim Blais and A Capella Science Alle A Capella Science videos: Original music by Adele https://www.youtube.com/user/acapellascience/playlists Suche nach W-Paaren, z.B. W+W-µ+ν e-ν Vorlesung Teilchen und 35 of 49 Konkurrenz anderer Prozesse („Untergrund“) Scheinbares WW-Paar W+W- µ+v µ-v über Z µ+µ- und fehlende Energie durch exp. Messunsicherheiten Vorlesung Teilchen und 36 HWW: Massenreko erschwert wg. Neutrinos (Bilder zeigen nur Teilmengen der Daten von 4.7.12.) Spin-Korrelation: • Leptonen aus HWW Zerfall bevorzugen kleine ∆Φ Öffnungswinkel W+ H W+ WW- e- ν ν μ+ 1.lepton ∆φll Untergrundprozesse • Direkte WW ohne Higgs: • „flach“ in ∆Φ (blau) Andere WW (z.B. aus top) o. scheinbare WW (z.B. aus Z): „ansteigend“ in ∆Φ (gelb/grün) 2.lepton Suche Überschuss bei kleinen ∆Φ Vorlesung Teilchen und 38 of 49 Gemessene Kopplungen (~Masse) Vorhersage für Higgs: • Kopplung ~ Masse Experiment: bestätigt über Bereich von Faktor 100 für • • Bosonen: W,Z Fermionen: τ, b, t Quelle: http://inspirehep.net/record/1261762/files/CMS-Regge.png 39 of 49 III.2. Netzwerk Teilchenwelt ►24 Standorte in 12 Bundesländern insgesamt 26 Institute + CERN Leitung: TU Dresden ►Daten aus der Teilchenphysik und Astroteilchenphysik in die Schulen bringen ►Projektziele: Faszination Teilchenphysik erleben Wissenschaft kommunizieren Forschung vor Ort und im Unterricht Wertschätzung von Erkenntnisgewinn Kiel Duisburg-Essen durch Grundlagenforschung Breiten- und Spitzenförderung Nachwuchsgewinnung 06.01.2017 Vorlesung Teilchen und Kerne Lehramt 42 Das Konzept Authentische Erfahrungen Einblick in den Forschungsprozess 06.01.2017 Unmittelbarer Kontakt zur Grundlagenforschung Analyse echter Daten Forscher für einen Tag Bezug Experiment ↕ Theorie Persönlicher Kontakt zu Wissenschaftlern Vorlesung Teilchen und Kerne Lehramt Eigene „hands-on“ Aktivitäten 43 06.01.2017 Vorlesung Teilchen und Kerne Lehramt 44 Das Konzept: Stufenprogramm Forschungsprojekte Forschungsmitarbeit Vertiefte Schulung am CERN Vertiefungsprogramm (CERN) CERNWorkshops Projektwoche Aktive Mitarbeit Qualifizierungsprogramm Aktive Mitarbeit Durchführung eigener Projekte Teilnahme an Fortbildungen und einführenden Veranstaltungen Basisprogramm Lehrkräfte 06.01.2017 Forschungsarbeiten Vorlesung Teilchen und Kerne Lehramt Weitergabe des Gelernten AstroteilchenForschungswochen Teilnahme an Masterclasses (Teilchenphysik-, International-, Astroteilchen-Masterclasses) Jugendliche 45 Bau einer Nebelkammer Ionisierende Teilchen sichtbar machen Aus Atmosphäre / kosmischer Strahlung Aus Umgebung / Luft / Wände 46 Blasen- und Tropfchenbildung an „Unreinheiten“ (Flugzeug!) 47 Inhalt eines Experimentiersets Material für 10 Nebelkammern 10 Bauanleitungen Hinweise und Kopiervorlagen nicht enthalten sind Verbrauchsmaterialien: Isopropanol und Trockeneis 48 Bau einer Nebelkammer Funktionsweise Nebelkammer • Alkohol verdampft bei Raumtemperatur bis zur Sättigung des Volumens • Alkoholdampf sinkt aufgrund Gravitation nach unten und kühlt dabei ab • Oberhalb der Metallplatte geht der Alkoholdampf in einen übersättigten Zustand über Temperatur • Geladene Teilchen ionisieren Atome und erzeugen Kondensationskeime im übersättigten Medium • an diesen kondensieren ~ +20°C Alkoholmoleküle zu Alkoholgetränkter Filz Tröpfchen Übersättigte Schicht Trockeneis 50 ~ -78°C Experimentieren mit einer Nebelkammer ~ +20°C Temperatur Alkoholgetränkter Filz Übersättigte Schicht ~ -78°C Trockeneis 51 Spuren in der Nebelkammer auswerten Dicke, kurze Spuren α-Teilchen (Helium-Kern) aus Zerfall von Radon in der Umgebungsluft Dünne, krumme Spuren niederenergetische Elektronen oder Positronen aus β-Strahlung Luft / Wände oder Umwandlung (Zerfall) „kosmischer“ Myonen Dünne, lange, gerade Spuren Myonen aus kosmischen Strahlung (oder hochenergetische Elektronen oder Positronen ) 06.01.2017 Vorlesung Teilchen und Kerne Lehramt 53 06.01.2017 Protonen, Vorlesung Teilchen und Kerne Lehramt Atomkerne 54 06.01.2017 Vorlesung Teilchen und Kerne Lehramt 55 Projekte mit kosmischen Teilchen www.teilchenwelt.de/angebote/astroteilchen-experimente ► Zwei Experimente zum Nachweis kosmischer Myonen: Kamiokanne und Szintillationszähler ► Zur Ausleihe an Schulen nach vorheriger Fortbildung ► Geeignet für kleinere Gruppen in allen Programmstufen Messungen (Winkel, Lebensdauer, Abschirmung) Datenanalyse (Prüfung von theor. Modellen) Softwareentwicklung (Datennahme, Grafiken) 06.01.2017 Vorlesung Teilchen und Kerne Lehramt 56 Eigene Datenaufnahme und Auswertungen ►Winkelverteilung ►Lebensdauer 06.01.2017 Vorlesung Teilchen und Kerne Lehramt 57 Weitere Informationen und Kontakte… www.teilchenwelt.de http://www.teilchenwelt.de/material/materialien-fuer-lehrkraefte/selbstbaueiner-nebelkammer/ Netzwerk Teilchenwelt: [email protected] Astroteilchen-Projekte: [email protected] 06.01.2017 Vorlesung Teilchen und Kerne 58 Win4 Situation für Beteiligte ►Schüler/innen -> Student/innen Faszination Forschung über eigene Messungen Kontakte zu Unis und Forschern Bundesweite Kontakte untereinander (facebook, fellows) Begleitung im Studium von Anfang an (neu) ►Lehrkräfte: Eigene Weiterbildung Austausch mit Kolleg/inn/en und Forschern Anregungen und Materialien für den eigenen Unterricht ►Vermittelnde Doktorand/inn/en der Teilchenphysik Erkennen gesellschaftliche Relevanz Ihrer Arbeit Soft skills: Wissenschaftkommunikation, Didaktik (Zertifikate) Blick über den Tellerrand (Teilchen<->Astro, Theorie <->Exp) ►Standorte: Tragen eigene Forschung in Schulen und Öffentlichkeit Langfristige Kontakte mit den besten zukünftigen Studierenden Unterstützung bei Organisation, Material und ggflls Personal (z.B. in Qualifizierungsstufe) 06.01.2017 Vorlesung Teilchen und Kerne Lehramt 59 IV. Materialien für die Schule 1. Materialsammlung www.teilchenwelt.de/material 2013 mit Uni Würzburg ►Teilchensteckbriefe 2 Varianten Gelegenheit zu eigenen Aktivitäten ordnen, diskutieren, vertraut werden ►Hintergrundinformationen und Arbeitsblätter Vor- und Nachbereitung von Masterclasses Methoden, Anwendungen, Kosmologie 72 Seiten 06.01.2017 Vorlesung Teilchen und Kerne Lehramt 60 2. LEIFI Physik Portal www.leifiphysik.de/themenbereiche/ teilchenphysik 2014 mit Joachim Herz Stiftung über 40 Seiten Texte u. Animationen 06.01.2017 Vorlesung Teilchen und Kerne Lehramt 61 3. Astro-/Teilchenphysik im Unterricht ►Unterrichtsmaterialien 2014/15 mit Joachim Herz Stiftung ►Fachtexte, Aufgaben und Lösungen, Arbeitsblätter, Anknüpfungspunkte an den Lehrplan, Vorkenntnisse, Lernziele, methodische Hinweise, fachliche Hinweise ►Vier Bände Teil 1: Wechselwirkungen, Ladungen und Teilchen Teil 2: Forschungsmethoden der Teilchenphysik Teil 3: Kosmische Strahlung Teil 4: Mikrokurse ►Erscheinungsjahr: 2016 06.01.2017 Vorlesung Teilchen und Kerne Lehramt 62 Didaktische Ziele ►Erklärungsvermögen der Physik Wenige Prinzipien erklären viele Phänomene ►Erarbeitung dieser Grundprinzipien Vermeiden von Auswendiglernen Einführung der essentiellen (auch theoretischen) Grundbegriffe ►Hilfe für Herausforderungen für Lehrkräfte Anschluss an bisherige Begriffe Änderungen der Vorstellungen / Modelle Begrenzung der Mathematisierbarkeit ►Mehrwert Erlernen von Einlassen auf völlig Neues Einblick in „Physikalische Eleganz“ Faszination der Forschungsmethoden und Erkenntnisse 06.01.2017 Vorlesung Teilchen und Kerne Lehramt 63 Unsere Wünsche / Ziele ►Vermittlung der *wirklichen* Forschungserkenntnisse Übergreifende Zusammenhänge Kein Auswendiglernen von Teilchen ►Standards der Begriffsbildung Ladungen und Wechselwirkungen als zentrale Begriffe Klärung von verbreiteten Irrtümern ►Anschlussfähigkeit in Schulen Potenzielle Energien Feldlinien, … ►Möglichst breite Verwendung in Fortbildungen Erste Tests: DESY in Zeuthen 26.2, Bensberg, NRW, 9.3. „Fortbildungen der Fortbilder“ Bundesweite Fortbildungen von Lehrkräften ab 2017 06.01.2017 Vorlesung Teilchen und Kerne Lehramt 64