England,Sheffield,SheffieldHallamUniversity,EnvironmentandResource Management,Semester5‐6 Ich habe zwar nun schon zwei Jahre auf Englisch an der BTU‐ Cottbus studiert, aber längerals3MonatewarichzuvornochnichtimenglischsprachigenAusland.Durchdas Studiumhatsichzwarmeinfachlich,wissenschaftlichesEnglischumeinigesgebessert, allerdingshabe ich immer wieder gemerkt, dass das alltägliche, spontane Englisch mir nochimmerSchwierigkeitenbereitethat.Alsohabeichmirgedacht,bevorichineinem Land mein ERASMUS‐Austausch mache, in dem ich zum Beispiel mein Spanisch verbessernwürde,wollteichmeinEnglischverfestigen.Undwokannmandasbesteund schönsteEnglischlernen,wennnichtinEngland. Aber auch neben der Sprache, fand ich die Insel schon immer sehr attraktiv. Kulturell habe ich mir schon viel durch das Lesen meiner Lieblingsbücher von Agatha Christie, viele Filme und Nachrichten einen guten Überblick verschaffen können. Allerdings denke ich, dass viele das Gefühl haben, England schon zu Genüge zu kennen, da die Sprache für uns relativ leicht und das Land eigentlich so nah ist. Heute, kann ich nun nachdemichfürfasteinJahrdortgelebthabesagen,dassmanvielesauchersterleben muss, um ein Land wirklich kennen zu können. Ich habe mich also für die einzige Uni, diealsPartneruniversitätfürmeinenStudienganginEnglandzurAuswahlstand,ander Sheffield Hallam University als meinen Erstwunsch beworben, auch wenn es vorher hieß,dasssichbesondersinEnglandimmervielzuvielebewerbenwürden.Schließlich warich dann doch die einzige die ihr ERASMUS‐Austausch in Sheffield angetreten hat. Ichpersönlichfanddassogarsehrgut,dadasauchfürmichhießdassichineinefremde StadtineinemfremdenLandkomplettaufmichalleingestelltwerdenwürde. InSheffieldangekommen,habeichmicherstmaldazuentschiedennichtdieUnterkunft der Uni anzunehmen, sondern selbstorganisiert via Couch Surfing in einer Familie für dieerstenWochenunterzukommen,solangebisicheinefesteWohnunggefundenhaben würde. Dadurch hatte ich sofort die Gelegenheit mit waschechten Sheffieldern in Kontaktzukommen,wasmirdenStartsehrerleichterthatundichinderfremdenStadt einen schnellen Überblick bekommen habe. Schließlich habe ich mich dann aber doch dazu entschieden beim „House‐hunting“ (ein Angebot des Accommodation‐office der Uni)mitzumachenbeidemsieeinembeiderWohnungssuchezuhelfen.MiteinemBus und mehreren Studenten haben wir am Tag mehrere Häuser aus dem Privat Sektor abgefahrenundbesichtigt.LetztlichhabeichmichfüreineWGmiteinemItaliener,zwei SpaniernundeinemSlowakenentschieden.Mirwaresvorallemwichtig,dassichnicht mit Deutschen zusammenwohnen würde und auch das Studentenwohnheim kam für michnichtinFrage,dadiesenurfürmindestenseinJahrvermietetwurden. InmeinererstenWochehatdieUnieinbuntesEinführungsprogrammangebotenwosie einem über das Studium, die Stadt, Arbeitsmöglichkeiten, Hochschulsport und Freizeitaktivitäten informiert haben. Nach Umänderung des Stundenplans ging der Unialltag dann auch schon schnell los. Die Einführungswoche war auch deswegen besonders wichtig, um sich gleich in den Räumlichkeiten der Uni auszukennen, da die Hallam Uni doch etwas größer und unübersichtlicher als die BTU ist. Die Vorlesungen haben mich sehr an die in Cottbus erinnert, wir mussten viele Essays schreiben, es wurdesehrvielaufGruppenarbeitengesetztundExkursionenhabenwirauchgemacht. Der Arbeitsaufwand war auf jeden Fall angemessen für die zu erreichenden Credit‐ Points. Neben der Uni habe ich mich außerdem bei der Kletter‐ und Wandergruppe eingeschrieben. Das hat mir ermöglicht super nette Leute mit meinen Interessen, aber auchvonanderenStudiengängenkennenzulernen.Vorallemkonnteichdadurchauch nebendenvielenErasmus‐StudentenmitdenEngländerninKontaktkommenunddas wunderschöne Naturschutzgebiet rund um Sheffield und im Rest von England, Wales undSchottlandbewandern.DieUnibietetabernebenWandernundKletternfürjedes Interessensgebiet eine Society an und in eine solche einzutreten würde ich jedem empfehlenderneuandieseUnikommt. Ich habe schnell gemerkt das Sheffield, auch wenn es einem schnell wie ein riesengroßen „Dorf“ vorkommt, da alles sehr zentralisiert ist, doch sehr viel zu bieten hat.VorallemindenGebietenderKultur,Live‐Musik,Kunst,Theater,Sportetc.wonach manallerdingsselberetwasAusschauhaltenmuss,daesoftmalsnichtbesondersgroß angepriesen wird. Aber auch der Rest von England hat mich sehr fasziniert und man kannschnellerkennendasEnglandinvielemsehrähnlichistzudemwasmanvonzu Hause kennt, oder dem was über England erzählt wird, aber gleichzeitig ist England auch sehr vielfältig und oft sehr eigen was ihre Traditionen anbelangt. Siehe: Linksverkehr,Wasserhähne,Steckdosen,Währung,Europapolitiketc… Da ich auch schnell realisiert habe, dass es doch mehr Zeit bedarf sich in einem Land, auch wenn es so nah erscheint einzugewöhnen und sich auszukennen, habe ich mich dazuentschiedennocheinweiteresSemesterinEnglandzustudieren.Leiderhatnurdie BTU auf Grund unserer Studienregeln, die weiteren Credit‐Points die ich im zweiten Semester gemacht habe, nicht anerkannt. Da ich nun aber auch noch ein zweites Semester in England bleiben würde, wollte ich nach dem ersten Halbjahr, wo ich viel Zeit mit anderen Erasmus‐Studenten verbracht habe, im Zweiten noch etwas mehr „British Life and Culture“ erleben. Also entschied ich mich dafür bei einer britischen Familieeinzuziehen,diemichundichsiesofortinsHerzgeschlossenhabenundichsehr vielNeueserfahrendurfteindieserZeit.ImNachhineinkannichsagen,dassichdurch die Kombination aus beiden „Lebensstilen“ England am bestmöglichsten in dieser kurzen Zeit kennenlernen konnte und ich keine Erfahrung weder aus dem „wilden Studentenleben“nochausdem„FamiliärenZusammenleben“missenmöchte.