Trainingsfragen zu Virtual Excursion 1.0 Diese Anleitung ist im Hinblick auf die bevorstehende Prüfung in Systematischer Botanik und dort insbesondere für die Bearbeitung der neu konzipierten Frage zur Ökologie gedacht. Wichtig: Diese Anleitung beinhaltet Fragen, die dazu anleiten, sich mit VE auf Ökobilder vorzubereiten. Die Prüfung findet aber ohne VE statt. Dementsprechend sind die Prüfungsfragen anders und auch ohne das Lösen dieser Aufgaben zu bewältigen. A. Grundsätzliches zu Vegetationen Es soll ein allgemeines Verständnis für Vegetationen erreicht werden. Auf dem Ökologiebild an der Prüfung geht es in erster Linie darum zu erkennen, welche Vegetationen zu sehen sind und daraus Informationen über den Standort abzuleiten. Das allgemeine Verständnis besteht im wesentlichen aus zwei Faktoren: 1. Erkennen von Vegetationen Die wichtigen Vegetationen der Übersichtsökogramme im Buch sollen erkannt werden. Dafür lässt sich auf der DVD unter "Ökogrammauswahl" von "Freie Auswahl" nach "Übersichtsökogramme" wechseln und so direkt jede bereits verfügbare Vegetation anspringen. So soll die Information aus dem Buch illustriert werden. 2. Zuordnen der Kernarten Die Kernarten der Prüfungsliste (also diejenigen Arten, die vorgegeben sind) sollten einer Vegetation zugeteilt werden können. Überlegt Euch für diese Arten, wo sie wachsen. B. Spezifische Fragestellungen Neben der allgemeinen Einschätzung des Sachverhaltes auf dem Ökologiebild werden spezifischere Fragen gestellt. Sie verlangen weitergehendes Verständnis. Insbesondere wird das Verständnis folgender Themen zur Lösung benötigt: 1. Zeigerwerte müssen in Bezug auf einen Standort interpretiert werden z.B. Aufgrund eines vorgegebenen Zeigerwertes kannst Du eine Dir unbekannte Art einer Vegetation auf dem Ökobild zuordnen und dies begründen. 2. Bodeninformationen können abgefragt werden z.B. Ausgehend von einem Standortbild kannst Du den Boden an diesem Standort anhand der Gegensatzpaare "flachgründig - tiefgründig", "staunass - wasserdurchlässig", "kalkhaltig - sauer" einstufen und dies begründen. 3. Mit Ökogrammen (insbesondere den im Buch abgebildeten Überblicksökogrammen) muss umgegangen werden können. z.B. In einem beiliegenden Übersichtsökogramm soll der abgebildete Standort möglichst genau eingetragen werden. Virtual Excursion 1.0 - Trainingsaufgaben 1 4. Verständnis von Sukzessionen, also Veränderungen des Standorts. z.B. Unter der Annahme, dass der menschliche Einfluss ab sofort fern bleibt, soll beurteilt werden, wie sich ein bestimmter Standort entwickelt. C. Trainingsaufgaben Im folgenden stehen einige Fragestellungen, die mit Hilfe von VE 1.0 zum Training gelöst werden können. Beachte zur Lösung auch die auf der DVD im Ordner "Dokumentation" bereitgestellte Anleitung. Die Aufgaben haben bewusst unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. 1. Wälder der subalpinen Höhenstufe Vergleiche die Wälder der subalpinen Höhenstufe miteinander. Wie unterscheiden sich Nordalpen und Zentralalpen in dieser Hinsicht? Wo liegt der Grund für die Unterschiede? 2. Laubwälder der Tieflagen Buchenwälder sind die flächenmässig wichtigsten Wälder der Tieflagen in den Nordalpen. Es werden viele verschiedene Typen unterschieden. Unten sind Wachstum, Blüte und Frucht von 3 Pflanzenarten angegeben. Welche dieser Arten könnte aufgrund ihres Entwicklungszyklus in Buchenwäldern vorkommen? Begründe Deine Wahl. Art 1 Blüte Art 2 B Art 3 Jan F B Feb März F April Frucht Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez 3. Kuppen und Mulden Beschreibe die Ökologie eines Schneetälchens im Jahresverlauf. Was ist speziell im Vergleich zu benachbarten alpinen Rasen? Kontrastiere diese Beschreibung mit einer Kuppenlage (Bsp. Polsterseggenrasen). Wähle aus Schneetälchen und Polsterseggenrasen je eine Pflanzenart, anhand derer Du die Anpassungen an die jeweiligen Verhältnisse demonstrieren kannst. 4. Auenvegetation Auenvegatation kann man im weiten Sinn als "von fliessendem Wasser beeinflusste" Vegetation definieren. Schau Dir anhand der Überblicke auf der DVD alle Flussauen an (total 5 Überblicksbilder). Ordne diese Situationen nach den wichtigen zwei Einflussfaktoren, nämlich 1. mechanische Belastung und 2. Verursachung von anaeroben Verhältnissen im Wurzelbereich. Wähle den Überblick "Auenlandschaft". Was ist das Spezielle an einem Auenboden? Orientiere Dich dabei am Auenboden der Grauerlenaue. Wenn man diesen Fluss kanalisieren würde, wie würde sich die neben dem Kanal zu liegen kommende gehölzfreie Aue entwickeln (Sukzession)? Virtual Excursion 1.0 - Trainingsaufgaben 2 5. Hochmoore Informiere Dich (anhand der DVD und des Buches) über Hochmoore. Was hat das Abtorfen für den Standort für Auswirkungen? Was erwartest Du, wie sich die Vegetation nach dem Abtorfen entwickeln wird? Begründe Deine Überlegungen und trage die Vegetationsentwicklung als Vektor in ein Ökogramm ein. 6. Hochstaudenfluren Hochstaudenfluren sind in der montanen und subalpinen Stufe weit verbreitet. Oft sind sie in engem Zusammenhang mit Fichtenwäldern zu finden. Beschreibe den Boden einer Hochstaudenvegetation. Orientiere Dich dabei am Boden des Fichtenwaldes und äussere Dich zu den Unterschieden bezüglich Tiefgründigkeit, Bodentyp, Humusform und Wasserverhältnissen. 7. Schuttvegetation Nenne 2 Artbeispiele von Schuttfluren, anhand derer Du unterschiedliche Anpassungen an diese Standorte erläutern kannst. Erkläre den Zusammenhang zwischen Etablierung einer Vegetation und den Eigenschaften einer Schutthalde. 8. Hecken Hecken gelten als wertvolle Habitate für viele Vogelarten. Erkläre aus Sicht eines Vogels, weshalb Hecken besser sind als Legföhrengebüsche und erwähne dabei konkrete Pflanzenarten. 9. Felsensteppen Unter welchen Bedingungen treten in der Schweiz Steppenrasen auf? Folgende Arten haben einen Feuchtigkeitszeigerwert von 1. Welche davon könnten Arten der Inneralpinen Steppenrasen sein? Wohin könnten die anderen Arten gehören? Lactuca perennis Koeleria vallesiana Carex humilis Athamanta cretensis Feuchte 1 1 1 1 Reaktion 4 4 4 5 Nährstoff 2 2 2 2 Licht 5 5 3 5 Temperatur 4 5 4 2 Kontinentalität 4 5 4 4 10. montane Stufe Im Buch ist das Tiefland, also die kolline und montane Höhenstufe, in einem Ökogramm zusammengefasst. Auf der DVD findest Du ein separates Übersichtsökogramm für die montane Stufe. Vergleiche es mit demjenigen für die kolline Stufe. Welche Unterschiede gibt es überhaupt? 11. Alpine Rasen In der alpinen Stufe hat das Muttergestein einen besonders grossen Einfluss auf die Vegetation. Vergleiche Blaugrasrasen und Krummseggenrasen, um Dir den grundsätzlichen Unterschied zwischen Kalkgesteinen und silikatischen Gesteinen klarzumachen. Im letzten Herbst gab es viele kleine Hangrutschungen aufgrund der grossen Regenmengen. Sind diese v.a. über silikatischen Böden oder über Kalk passiert? Begründe Deine Ansicht. Virtual Excursion 1.0 - Trainingsaufgaben 3 12. Waldgrenze und Zwergsträucher Zwergstrauchgürtel sind oft am Übergang zwischen subalpiner und alpiner Stufe ausgebildet. Eine kontroverse Frage ist, ob sie grundsätzlich noch waldfähig sind oder nicht. Besuche entsprechende Standorte auf der DVD und suche nach Argumenten dafür oder dagegen. 13. Quellfluren Quellfluren sind moosreiche, von stetigem Wasseraustritt geprägte Bereiche, typischerweise in der subalpinen/alpinen Stufe. In der Auswahl der Überblicke zu den Silikatalpen findest Du den Überblick „Alpine Vegetationen auf Silikat“. Auf diesem Bild findest Du neben einigen typischen Silikatvegetationen (Silikatfels-Vegetation, Krummseggen-Rasen, Borstgras-Rasen) auch eine KalkQuellflur. An diesem Ort (der in dieser Version noch nicht anwählbar ist) findet man trotz silikatischem Untergrund fast ausschliesslich kalkliebende Pflanzen. Erkläre, weshalb dies so ist. 14. Seenverlandung/Auenlandschaft Die beiden Überblicksbilder „Flussmündung und Seenverlandung“ zeigen den Mündungsbereich des Ticino in den Lago Maggiore. Es vermischen sich hier Seenverlandungszone und Flussaue. Wie beurteilst Du die Qualität dieser beiden Ökosysteme verglichen am „Idealzustand“ (siehe Verlandungszone und Auenvegetationsabfolge im Skript)? Gibt es Faktoren, die aus Naturschutzsicht problematisch erscheinen? Virtual Excursion 1.0 - Trainingsaufgaben 4