Revolade, INN-eltrombopag - European Medicines Agency

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EMA/33466/2016
EMEA/H/C/001110
Zusammenfassung des EPAR für die Öffentlichkeit
Revolade
Eltrombopag
Dies ist eine Zusammenfassung des Europäischen Öffentlichen Beurteilungsberichts (EPAR) für
Revolade. Hierin wird erläutert, wie der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) das Arzneimittel
beurteilt hat, um zu seinem befürwortenden Gutachten zur Erteilung der Genehmigung für das
Inverkehrbringen und seinen Empfehlungen zu den Anwendungsbedingungen für Revolade zu
gelangen.
Was ist Revolade?
Revolade ist ein Arzneimittel, das den Wirkstoff Eltrombopag enthält. Es ist als Tabletten (12,5 mg,
25 mg, 50 mg und 75 mg) sowie als Pulver (25 mg) zur Zubereitung einer Suspension zur oralen
Anwendung erhältlich.
Wofür wird Revolade angewendet?
Revolade wird zur Behandlung der folgenden Krankheiten angewendet:
•
chronische (idiopathische) immunthrombozytopenische Purpura (ITP), eine Erkrankung, bei der das
Immunsystem des Patienten die eigenen Blutplättchen (Blutbestandteile, die zur Blutgerinnung
beitragen) zerstört. Patienten mit ITP haben einen Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie) im
Blut und neigen verstärkt zu Blutungen. Revolade wird bei Patienten ab einem Alter von einem Jahr
angewendet, die nicht auf die Behandlung mit Arzneimitteln wie Kortikosteroide oder
Immunglobuline ansprechen;
•
Thrombozytopenie bei erwachsenen Patienten mit chronischer (Langzeit-)Hepatitis C, einer
Erkrankung der Leber, die durch Infektion mit dem Hepatitis C-Virus verursacht wird, wenn eine
antivirale Therapie aufgrund der Schwere der Thrombozytopenie nicht möglich ist;
•
erworbene schwere aplastische Anämie (eine Erkrankung, bei der das Rückenmark nicht
ausreichend Blutzellen bildet) bei erwachsenen Patienten. Revolade wird bei Patienten angewendet,
die auf eine immunsuppressive Therapie (Arzneimittel, die die Immunabwehr des Körpers
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herabsetzen) nicht angesprochen oder mehrere solcher Behandlungen erhalten haben und nicht für
eine hämatopoetische Stammzelltransplantation (Übertragung von Blutstammzellen) infrage
kommen.
Das Arzneimittel ist nur auf ärztliche Verschreibung erhältlich.
Wie wird Revolade angewendet?
Die Behandlung mit Revolade sollte unter Aufsicht eines Arztes eingeleitet und durchgeführt werden,
der Erfahrung in der Behandlung von Bluterkrankungen oder chronischer Hepatitis C und deren
Komplikationen hat.
Die empfohlene Anfangsdosis beträgt bei Erwachsenen mit chronischer ITP oder schwerer aplastischer
Anämie 50 mg einmal täglich, außer bei Patienten ostasiatischer Abstammung (wie Japaner, Chinesen,
Taiwanesen oder Koreaner), bei denen sie 25 mg einmal täglich betragen sollte. Nach Beginn der
Behandlung sollte die Dosis für jeden Patienten so angepasst werden, dass eine ausreichend hohe
Blutplättchenzahl aufrechterhalten wird, um Blutungen zu verhindern (über 50 000 Blutplättchen pro
Mikroliter). Die tägliche Dosis sollte bei ITP-Patienten 75 mg und bei Patienten mit schwerer
aplastischer Anämie 150 mg nicht überschreiten. Die Blutplättchenzahl sollte regelmäßig überwacht
und die Revolade-Dosis erforderlichenfalls angepasst werden. Zudem sollten die Ärzte Patienten mit
chronischer ITP und noch vorhandener Milz in regelmäßigen Abständen untersuchen, um festzustellen,
ob eine Operation erforderlich ist.
Bei Kindern mit ITP beträgt die empfohlene Tagesdosis im Alter von ein bis fünf Jahren 25 mg und im
Alter von sechs bis 17 Jahren 50 mg. Dies gilt nicht für Patienten ostasiatischer Abstammung (wie
Japaner, Chinesen, Taiwanesen oder Koreaner), bei denen die empfohlene Tagesdosis 25 mg einmal
täglich betragen sollte.
Bei Erwachsenen mit Thrombozytopenie in Zusammenhang mit Hepatitis C beträgt die empfohlene
Anfangsdosis für Patienten aller Ethnien einmal täglich 25 mg. Nach Einleitung der Behandlung mit
Revolade sollte die Blutplättchenzahl überwacht werden und die Revolade-Dosis erforderlichenfalls alle
zwei Wochen angepasst werden, um eine ausreichende Blutplättchenzahl zu erreichen, die das
Einleiten einer antiviralen Therapie gegen Hepatitis C zu ermöglicht. Die Überwachung sollte während
der Hepatitis C-Behandlung weitergeführt werden, und die Revolade-Dosis sollte so angepasst werden,
dass eine ausreichende Blutplättchenzahl (etwa 50 000 bis 75 000 pro Mikroliter) aufrechterhalten
wird, um Blutungen oder die Notwendigkeit einer Verringerung der antiviralen Dosis zu verhindern. Die
tägliche Dosis von Revolade darf 100 mg nicht überschreiten.
Patienten sollten vier Stunden vor und zwei Stunden nach der Einnahme von Revolade keine Antazida,
Milchprodukte oder Mineralergänzungsmittel einnehmen. Weitere Informationen sind der
Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels (ebenfalls Teil des EPAR) zu entnehmen.
Wie wirkt Revolade?
Ein Hormon mit der Bezeichnung „Thrombopoetin“ stimuliert im Körper die Bildung von Blutplättchen,
indem es sich an bestimmte Rezeptoren im Knochenmark bindet. Der Wirkstoff in Revolade,
Eltrombopag, bindet sich an die gleichen Rezeptoren wie Thrombopoetin und stimuliert diese. Dies
führt zu einer erhöhten Bildung von Blutplättchen.
Revolade
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Wie wurde Revolade untersucht?
Für die Behandlung von chronischer ITP bei Erwachsenen wurde Revolade in zwei Hauptstudien mit
insgesamt 311 Erwachsenen, die an chronischer ITP leiden, mit Placebo (einer Scheinbehandlung)
verglichen. Die Patienten waren zuvor behandelt worden, aber diese Behandlungen waren unwirksam,
oder die Krankheit war erneut aufgetreten. Alle diese Patienten hatten zu Beginn der Studien eine
Blutplättchenzahl unter 30 000 pro Mikroliter. In der ersten Studie war der Hauptindikator für die
Wirksamkeit die Zahl der Patienten, deren Blutplättchenzahl nach sechs Wochen auf mindestens
50 000 Zellen pro Mikroliter angewachsen war. In der zweiten Studie war der Hauptindikator die Zahl
der Patienten, die während der sechsmonatigen Behandlung eine Blutplättchenzahl zwischen 50 000
und 400 000 pro Mikroliter erreichten.
Bei Kindern mit chronischer ITP wurde Revolade in einer Hauptstudie mit insgesamt 92 Kindern im
Alter zwischen ein und 17 Jahren, die zuvor eine ITP-Behandlung erhalten hatten, mit Placebo
verglichen. In der 13 Wochen dauernden Studie wurde untersucht, wie hoch der Anteil der Patienten
war, deren Blutplättchenzahl zwischen Woche 5 und 12 der Studie, ohne Gabe einer Notfallmedikation,
über wenigstens 6 von 8 Wochen mindestens 50 000 Zellen pro Mikroliter betrug. Zudem wurden in
einer Verlängerungsphase der Studie alle Patienten mit Revolade behandelt. In dieser Phase wurde die
langfristige Wirkung auf die Blutplättchenzahl untersucht.
Für die Behandlung der Thrombozytopenie in Zusammenhang mit Hepatitis C wurden zwei
Hauptstudien mit insgesamt 1 441 Erwachsenen durchgeführt. Darin wurde Revolade mit Placebo
hinsichtlich der Ermöglichung des Einleitens und der Aufrechterhaltung einer antiviralen Behandlung
bei Patienten mit Hepatitis C verglichen, deren Blutplättchenzahl zu Beginn zu niedrig war, um eine
solche Behandlung einzuleiten (unter 75 000 pro Mikroliter). In beiden Studien war der Hauptindikator
für die Wirksamkeit die Anzahl der Patienten, bei denen sechs Monate nach dem Ende der Behandlung
im Blut keinerlei Zeichen von Hepatitis C-Viren mehr nachweisbar waren.
Für die Behandlung von schwerer aplastischer Anämie wurde Revolade an 43 Patienten untersucht und
nicht mit anderen Arzneimitteln verglichen. Der Hauptindikator für die Wirksamkeit war die Anzahl der
Patienten, die nach 12 oder 16 Behandlungswochen auf die Behandlung mit Revolade ansprachen
(deren Blutplättchenzahl, Anzahl der roten oder weißen Blutkörperchen über der festgelegten Anzahl
blieb).
Welchen Nutzen hat Revolade in diesen Studien gezeigt?
Bei der Behandlung von Erwachsenen mit chronischer ITP war Revolade wirksamer als Placebo. In der
ersten ITP-Studie hatten 59 % der mit Revolade behandelten Patienten (43 von 73) nach sechs
Wochen eine Blutplättchenzahl von mindestens 50 000 pro Mikroliter im Vergleich zu 16 % der mit
Placebo behandelten Patienten (6 von 37). In der zweiten ITP-Studie bestand für die mit Revolade
behandelten Patienten im Vergleich zu den mit Placebo behandelten Patienten eine etwa achtmal
höhere Wahrscheinlichkeit, während der sechsmonatigen Behandlung eine Blutplättchenzahl zwischen
50 000 und 400 000 pro Mikroliter zu erreichen.
Auch bei Kindern mit ITP war Revolade wirksamer als Placebo. Rund 40 % der mit Revolade
behandelten Patienten (25 von 63) wiesen zwischen Woche 5 und 12 der Studie über mindestens sechs
von acht Wochen eine Blutplättchenzahl von mindestens 50 000 pro Mikroliter auf im Vergleich zu etwa
3 % der mit Placebo behandelten Patienten (1 von 29). Revolade erwies sich außerdem im Hinblick auf
die Aufrechterhaltung einer angemessenen Blutplättchenzahl in der Verlängerungsphase der Studie als
wirksam.
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Bei der Behandlung von Thrombozytopenie im Zusammenhang mit Hepatitis C war der Anteil der
Patienten, die auf Hepatitis C negativ getestet wurden, bei den Patienten unter Revolade größer als bei
den Patienten unter Placebo (23 % gegenüber 14 % in der ersten Studie und 19 % gegenüber 13 % in
der zweiten Studie).
Bei der schweren aplastischen Anämie sprachen 40 % der Patienten (17 von 43) nach 12 Wochen auf
die Behandlung an, und 65 % dieser Patienten (11 von 17) erreichten entweder einen Anstieg der
Blutplättchenzahl von mindestens 20 000 pro Mikroliter oder hatten eine stabile Blutplättchenzahl,
ohne dass Bluttransfusionen erforderlich waren. Vorläufige Daten aus einer unterstützenden Studie, bei
der 46 % der Patienten nach 12 Wochen auf die Behandlung ansprachen, stimmen mit dem Ergebnis
der Hauptstudie überein.
Welche Risiken sind mit Revolade verbunden?
Sehr häufige Nebenwirkungen von Revolade bei Erwachsenen mit chronischer ITP und Hepatitis C
(beobachtet bei mehr als 1 von 10 Patienten) sind Kopfschmerzen, Anämie (verringerte Zahl der roten
Blutkörperchen), verminderter Appetit, Insomnie (Schlafstörungen), Husten, Nausea (Übelkeit),
Diarrhö (Durchfall), Pruritus (Juckreiz), Alopezie (Haarausfall), Myalgie (Muskelschmerzen), Pyrexie
(Fieber), Fatigue (Müdigkeit), grippeähnliche Erkrankungen, Asthenie (Schwäche), Schüttelfrost und
periphere Ödeme (Schwellungen, insbesondere an den Fußgelenken und Füßen). Bei Kindern mit ITP
gehörten zu den sehr häufigen Nebenwirkungen zudem Erkältungen, Nasopharyngitis (Entzündung von
Nase und Rachen), Rhinitis (Entzündung der Nasenschleimhaut), Schmerzen im Bauch oder in Mund
und Rachen, Zahnschmerzen, Hautausschlag, laufende Nase und abnormale Werte bestimmter
Leberenzyme (AST) im Blut.
Sehr häufige Nebenwirkungen bei Erwachsenen mit schwerer aplastischer Anämie waren unter
anderem Kopfschmerzen, Schwindel, Insomnie (Schlafstörungen), Husten, Dyspnoe
(Atmungsbeschwerden), Schmerzen im Bauch oder in Mund und Rachen, Nausea (Übelkeit), Diarrhö
(Durchfall), Gelenkschmerzen, Muskelspasmen, Schmerzen in den Gliedmaßen, Fatigue (Erschöpfung),
Fieber, Ekchymose (Verfärbung der Haut aufgrund von Blutungen unter der Hautoberfläche),
abnormale Werte bestimmter Leberenzyme im Blut und eine laufende Nase.
Außerdem besteht ein erhöhtes Risiko für Leberprobleme und thromboembolische Komplikationen
(Probleme mit Blutgerinnseln in Blutgefäßen) bei Patienten mit Thrombozytopenie und
fortgeschrittener chronischer Hepatitis C, die mit einem als Interferon bezeichneten Arzneimittel und
Revolade behandelt werden. Bei diesen Patienten sollte Revolade nur angewendet werden, wenn dies
klinisch angezeigt ist, und in diesem Fall sollten die Patienten engmaschig überwacht werden. Wenn
das Arzneimittel abgesetzt wird, können auch die Blutungen wieder auftreten. Die vollständige
Auflistung der im Zusammenhang mit Revolade berichteten Einschränkungen und Nebenwirkungen ist
der Packungsbeilage zu entnehmen.
Warum wurde Revolade zugelassen?
Der CHMP gelangte zu dem Schluss, dass der Nutzen von Revolade gegenüber den Risiken überwiegt,
und empfahl, die Genehmigung für das Inverkehrbringen zu erteilen.
Welche Maßnahmen werden zur Gewährleistung der sicheren Anwendung
von Revolade ergriffen?
Es wurde ein Risikomanagementplan entwickelt, um sicherzustellen, dass Revolade so sicher wie
möglich angewendet wird. Auf der Grundlage dieses Plans wurden Sicherheitsinformationen in die
Revolade
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Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels und die Packungsbeilage für Revolade
aufgenommen, einschließlich geeigneter Vorsichtsmaßnahmen für Angehörige der Heilberufe und
Patienten.
Das Unternehmen, das Revolade in Verkehr bringt, stellt außerdem sicher, dass Ärzte in allen
Mitgliedstaaten, die das Arzneimittel verschreiben, Informations- und Schulungsmaterial über die
Anwendung und die möglichen Nebenwirkungen des Arzneimittels wie Leberprobleme,
thromboembolische Komplikationen und das Wiederauftreten von Blutungen erhalten.
Weitere Informationen über Revolade
Am 11. März 2010 erteilte die Europäische Kommission eine Genehmigung für das Inverkehrbringen
von Revolade in der gesamten Europäischen Union.
Den vollständigen Wortlaut des EPAR für Revolade finden Sie auf der Website der Agentur:
ema.europa.eu/Find medicine/Human medicines/European Public Assessment Reports. Wenn Sie
weitere Informationen zur Behandlung mit Revolade benötigen, lesen Sie bitte die Packungsbeilage
(ebenfalls Teil des EPAR) oder wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Diese Zusammenfassung wurde zuletzt im 02-2016 aktualisiert.
Revolade
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