Im Jahr 1969 stellte das IfAG einen Antrag an die DFG mit dem Ziel

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AgA – Arbeitsgruppe Automation in der Kartographie
Überarbeitete und fortgeführte Fassung eines Beitrags von Dieter Morgenstern, Bonn, zum 50jährigen Jubiläum des
Bundesamtes für Kartographie und Geodäsie (BKG) 2002
Zusammenfassung: Seit 1969 arbeitet beim BKG erfolgreich die Geschäftsstelle der AgA. Es werden die Ursachen ihrer
Einrichtung und die Aktivitäten aufgezeigt.
Im Jahr 1969 stellte das Institut für Angewandte Geodäsie (IfAG) einen Antrag an die Deutsche Forschungsgemeinschaft
(DFG) mit dem Ziel, ein System zur automationsgestützten Kartographie zu beschaffen. Nachdem 1970 der Antrag des
IfAG abgelehnt wurde, erneuerten die Hochschullehrer Günter Hake, Aloys Heupel und Walther Hofmann gemeinsam
mit dem Direktor des IfAG Herbert Knorr 1971 den Antrag, der dann 1973 durch die DFG bewilligt wurde. Dadurch stand
seit dem Jahre 1975 mit der kartographischen Automationsanlage eine umfangreiche apparative Einrichtung für
Forschungszwecke zur Verfügung, deren Eigentümer die DFG blieb. Dieses besondere Instrument der
Forschungsförderung war mit dem Begriff „Hilfseinrichtung“ belegt, an den sich der damalige Motor dieser Aktivität, Aloys
Heupel, nur widerwillig gewöhnen konnte und ihn deshalb väterlich durch „Spielanlage“ ersetzte. Durch einen Vertrag
zwischen dem Bundesministerium des Innern (BMI) und der DFG wurde die Anlage 1974 bis 1976 dem IfAG als
Leihgabe zur Verfügung gestellt. Der Vertrag sicherte den freien Zugang für alle Benutzer, die ein wissenschaftliches
Interesse an der Automation in der Kartographie nachweisen konnten. Das Benutzungsrecht wurde durch ein von der
DFG berufenes Kuratorium überwacht. Zur Sicherung und Koordinierung der Forschungsarbeiten auf der Anlage
bewilligte die DFG bis zum Jahr 1980 im Normalverfahren einen Systembeauftragten. 1981 wurde das System und seine
Betreuung vom IfAG übernommen.
Die Hauptbenutzer des Systems waren die Antragsteller. Sie stellten gemeinsam in der zweiten Hälfte der 70er Jahre
eine mittelfristige Arbeitsplanung auf, die regelmäßig fortgeschrieben wurde. Zur Sicherung der Kosten für den
Forschungsschwerpunkt Generalisierung wurde 1977 ein Antrag des IfAG an das BMFT gestellt, der aber abgelehnt
wurde, weil die Lösung anderer Problemstellungen aus dem Bereich des amtlichen Vermessungswesens als
vordringlicher eingestuft wurde. Daraufhin sicherten die Beteiligten für begrenzte Forschungsaufgaben aus dem Gebiet
der Generalisierung durch Einzelanträge an die DFG die Finanzierung.
In diesem Umfeld wurde 1969 auf Anregung des BMI von der Deutschen Geodätischen Kommission (DGK) und der
Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder (AdV) eine Arbeitsgruppe „Automation in der
Kartographie“ (AgA) eingerichtet, deren Arbeit durch einen „Internen Kreis der Vollmitglieder“ gestaltet wird. Mitglieder
sollten sein: 2 Professoren aus der DGK, 4 Mitglieder des Arbeitskreises Kartographie der AdV, 2 Mitglieder des
Arbeitskreises Automation der AdV, 2 Angehörige des IfAG. Die Geschäftsstelle des Arbeitskreises wurde beim IfAG
eingerichtet. Zum Leiter der regelmäßigen Sitzungen benennt die DGK einen Professor.
Dieser Gruppe wurde die Aufgabe zugewiesen, alle Arbeiten zu koordinieren und zu fördern, durch die der Einsatz der
Datenverarbeitung in der Kartographie ermöglicht wird. Zur Erreichung dieses Zieles werden in regelmäßigen Abständen
Diskussionsveranstaltungen durchgeführt, auf denen die verschiedenen Forschungsvorhaben festgelegt werden.
Seitdem hat die AgA diverse Arbeitssitzungen an den verschiedensten Orten Deutschlands durchgeführt. Sie fanden
immer auf Einladung einer der Mitgliedsinstitutionen statt und waren für alle Interessierten bezüglich Teilnahme,
Berichterstattung und Vortrag offen. Dabei war die Kostenfreiheit ein besonderes Anliegen der Veranstalter, das sich bis
heute erhalten hat. Zu den Veranstaltungen kamen insgesamt etwa 3.600 Teilnehmer (Stand 2003). Vorsitz der AgA und
Leitung der Arbeitssitzungen war und ist mit folgenden Personen verbunden:
1. Sitzung (1969) bis 19. Sitzung (1982)
20. Sitzung (1983) bis 22. Sitzung (1985)
23. Sitzung (1986) bis 24. Sitzung (1987)
25. Sitzung (1988) bis 39. Sitzung (2002)
40. Sitzung (2003)
Prof. Dr.-Ing. Aloys Heupel
Prof. Dr.-Ing. Günter Hake
Prof. Dr.-Ing. Werner Lichtner
Prof. Dr.-Ing. Dieter Morgenstern
Prof. Dr.-Ing. Monika Sester
Inzwischen hat sich – spätestens seit den frühen 80er Jahren – die AgA mit ihren jährlich an wechselnden Orten
stattfindenden Sitzungen zu einer festen Institution und vielbesuchten Informationsbörse entwickelt, in der Kommunal-,
Landes- und Bundesbehörden, Lehr- und Forschungsinstitutionen, Hard- und Softwareentwickler sowie weitere
Interessierte über Neuentwicklungen und Probleme raumbezogener Informationsverarbeitung in schriftlichen
Tätigkeitsberichten, Kurzberichten und Referaten informieren. Den Referenten wird die Möglichkeit geboten, ihren
Vortrag in den Mitteilungen des Bundesamtes für Kartographie und Geodäsie (BKG) (früher Nachrichten aus dem
Karten- und Vermessungswesen, Reihe I) zu veröffentlichen. Von diesem Angebot wird seit der 2. Sitzung regelmäßig
und rege Gebrauch gemacht.
Vorwort zum ersten veröffentlichten AgA-Vortrag in Heft Nr. 47 der Nachrichten aus dem Karten und
Vermessungswesen, Reihe I, Verlag des Instituts für Angewandte Geodäsie Frankfurt a. M. 1970
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