Erfahrungsbericht Einzelansicht Allgemein Name Geschlecht: E-Mail: Heimathochschule: Fachbereich: Studienfach: Ausbildungsstand während des Auslandsaufenthaltes: Gastunternehmen Stephanie Gebele weiblich FRIEDRICH-ALEXANDER-UNIVERSITAET ERLANGEN-NUERNBERG-28318-IC-1-2007-1-DE-ERASMUS-EUCX-1 Medizinwissenschaften Humanmedizin Sonstiges Name des Gastunternehmens: Ansprechpartner vor Ort: Straße/Postfach: Postleitzahl: Ort: Land: Telefon: Fax: Homepage: E-Mail: Berufsfeld des Praktikums: Dauer des Praktikumaufenthalts - Von: Dauer des Praktikumaufenthalts - Bis: Erfahrungsbericht Spital Altstätten F. - Marolani-Str.6 9450 Altstätten Schweiz - Aus- und Weiterbildung 10.12.2012 29.03.2013 Erfahrungsbericht: PJ-Tertial Innere Medizin in Spital Altstätten, Schweiz, 10.12.2012 ? 29.03.2013. Den zweiten Abschnitt meines Praktischen Jahres habe ich in der Inneren Medizin im Spital Altstätten, in der Schweiz, verbracht. Ich habe mich eineinhalb Jahre vor Beginn meines dortigen Tertials per Email bei der Chefarztsekretärin Gabriela Fischer ([email protected]) beworben. Daraufhin bekam ich den Vorvertrag zugeschickt und wenige Wochen vor Beginn des Tertials einen endgültigen Vertrag. Der organisatorische Ablauf verlief völlig unkompliziert. Vorort wurde uns empfohlen sich im Bürgermeisteramt vorzustellen. Dort angekommen wurde uns mittgeteilt, dass unsere Aufenthaltsgenehmigung, welche vom Spital organisiert wurde, ausreicht. Zudem muss man noch ein Schweizer-Konto eröffnen, damit das Gehalt bezahlt werden kann. Für einen reibungslosen Verlauf sollte man seinen deutschen Pass, die Aufenthaltsgenehmigung, den Arbeitsvertrag, den Mietvertrag und den GD Bildung und Kultur - Programm für lebenslanges Lernen 1/4 Studentenausweis bei sich haben. Es gibt die Möglichkeit ein Zimmer im Personalwohnheim zu mieten. Dieses befindet sich direkt neben dem Spital. Es gab im Personalwohnheim 2 Etagen und pro Stockwerk eine 4-er WG. Das Gebäude war schon etwas älter. Die Zimmer waren ca. 15cm2 groß und es gab eine moderne Gemeinschaftsküche, -bad und -toilette. Im Keller hatten wir eine Waschmaschine. Zudem kam einmal pro Woche eine Putzfrau, was sehr angenehm war. Internetzugang ist vorhanden. Die Bewerbung läuft über Herrn Recktenwald ([email protected]). Ich empfehle sich frühzeitig zu bewerben, da als wir anfingen ein ziemlich großer Andrang war. Insgesamt waren wir ca. 6 PJ`ler in allen Fachrichtungen wobei die Anzahl durch das Überschneiden der Tertiale stark schwankte. Die meisten kamen aus Deutschland oder der Schweiz. An meinem ersten Arbeitstag bekam ich gleich morgens Schlüssel, meine Zugangsberechtigung und Arbeitskleidung. Im Verlauf wurde noch ein Telefon organisiert. Die Arbeitskleidung wurde unbegrenzt von der Klinik gestellt. Es gab keine Studientage, die Feiertage hatte man jedoch frei. Die erste Hälfte meiner 16 Wochen in Altstätten war ich auf der Notfallstation als auch auf der allgemeinen internistischen Station tätig, die zweite Hälfte war ich auf der geriatrischen Station des Spitals zugeteilt. Bei mir begann der Tag unabhängig von meinem Einsatzgebiet mit der Morgenbesprechung um 8.00 Uhr. Hier wurden die neu eingetretenen Patienten vorgestellt und die aktuellen Röntgenbilder oder CT-Bilder besprochen. Hier durfte ich die neu aufgenommen Patienten mit ihrer Krankengeschichte, Diagnosen und dem weiteren Procedere vorstellen. Zudem trug man die Fragestellung der bildgebenden Maßnahmen der eigenen Patienten vor. Nach der Frühbesprechung ging man geschlossen für eine kurze Visite auf die Überwachungsstation. Danach ging jeder seinen Aufgaben nach. Je nachdem wie viele Patienten auf den Notfall kamen, war ich dort oder auf der Station tätig. Auf dem Notfall nahm man eigenständig Patienten auf (Anamnese, körperliche Untersuchung), meldete weiterführende Diagnostik an, beurteilte diese und überlegte sich gemeinsam mit dem Oberarzt die weiterführende Therapie. Ich war begeistert, dass die Schweizer-Oberärzte die diagnostischen Ergebnisse so genau mit einem durchsprachen und die Therapiemöglichkeiten erklärten. Das war ich von Deutschland nicht gewöhnt. Die Aufnahme musste daraufhin noch sorgfältig dokumentiert werden. Auf Station gab es elektive Eintritte, welche man wie die Akutpatienten aufnahm. Des Weiteren durfte man unter Supervision der Assistenzärzte und Oberärzte eigene Patienten betreuen. Das beinhaltete tägliche Visiten, Patienten- als auch Angehörigengespräche, den Eintritt- als auch den Austrittsbericht zu verfassen, die Anmeldung und gegebenenfalls Durchführung von diagnostischen Maßnahmen. Was für mich sehr spannend und interessant war, wenn man zur Gastroskopie oder Ultraschalldiagnostik bei den eigenen Patienten dazu geholt wurde und alles live mitverfolgen konnte. Insgesamt war es ein angenehmeres und freundlicheres Zusammenarbeiten zwischen Ärzten und Pflegepersonal, als ich dies aus Deutschland gewöhnt bin. Für mich war die Betreuung eigener Patienten eine wertvolle Erfahrung, man glaubt gar nicht wie viel organisatorisches Talent von Nöten ist. Zudem hat mich erstaunt, wie viel Zeit die Dokumentation in Anspruch nimmt. Teilweise müssen Dinge doppelt und dreifach in unterschiedlichen Rubriken dokumentiert werden. Dazu kommen noch die sehr GD Bildung und Kultur - Programm für lebenslanges Lernen 2/4 ausführlichen Austrittsberichte an den Hausarzt. Mittags war meist eine Essenspause von 30-60min möglich. Die Cafeteria dort ist sehr urig mit tollem Blick auf die Berge. Vorsicht: man muss die warmen Mahlzeiten außer der Suppe bereits morgen vor 8.30Uhr bestellen. Durch die im Vergleich zu deutschen Verhältnissen hohen Preise, aß ich meistens nur ein Brötchen, eine Suppe oder einen Salat und kochte abends im Wohnheim warm. Als Tipp, Brötchen vom Vortag sind noch günstiger und schmecken fast so gut wie die Frischen. Manchmal kochte ich auch mittags mit den anderen PJlern im Wohnheim. Mein Tag endete meistens nach dem Abendrapport um 17.45 Uhr. Dort wurden die neu aufgenommenen Patienten kurz für den Dienstarzt vorgestellt. Einmal im Monat hatte einer der PJller den sog. ?Pikettdienst?. Dieser Bereitschaftsdienst war interdisziplinär (also internistisch, chirurgisch, orthopädisch). Der Dienst begann unter der Woche ab ca. 17Uhr bis morgens um 8Uhr und am Wochenende dauerte er 24h an. Mittwochs und Donnerstags gab es immer eine kurze Fortbildung direkt nach dem Morgenrapport. Diese gingen meistens über ein häufiges Krankheitsbild und wurde von den Oberärzten oder Assistenzärzten gehalten. Gelegentlich besuchten wir PJler Veranstaltungen anderer Fachdisziplinen, z.B. einen Gips- oder Nahtkurs. Es gab auch zusätzliche freiwillige Fortbildungen, wie z.B. einen Reanimationskurs mit praktischen Übungen, welche das Weiterbildungsprogramm abrundeten. In meinem Tertial habe ich gelernt strukturiert eine Anamnese zu erheben als auch eine vollständige körperliche Untersuchung durchzuführen. Zudem betreute ich eigenständig Patienten. Was mir sehr gefallen hat war, dass sowohl die Assistenzärzte als auch die Oberärzte immer ein offenes Ohr für Fragen hatten und von sich aus viel erklärt haben. Freizeittechnisch empfiehlt es sich in Altstätten ein Auto zur Verfügung zu haben. Es gibt aber auch einen Bahnhof. Direkt in Altstätten gibt es ein nettes Schwimmbad, inklusive Freibad. Es gibt ebenfalls gute Jogging-Möglichkeiten. Durch Altstätten verlaufen Wander- und Radwege. Man kommt also als Naturliebhaber gut auf seine kosten. Im Winter kann man gut in der Umgebung Ski oder Langlaufski fahren. Es empfiehlt sich eine Tagestour nach St. Gallen, Zürich oder Luzern zu unternehmen. Zudem kann man vor Ort die kulinarischen Schweizerspezialitäten Raclette und Käsefondue genießen. Wir haben viel gemeinsam mit den anderen PJlern oder Assistenzärzten unternommen. Dadurch das Altstätten so nah an der Grenze zu Österreich und Deutschland liegt, gab es nicht nur Schweizer, sondern auch einige Österreicher, Deutsche und sogar Griechen im Team. So kamen wir nicht nur in den Genuss die Schweizer Kultur in der ?Fastnachthochburg Altstätten? mit ?Guggenmusik? kennenzulernen, sondern haben auch österreichische Tradition z.B. ?das Funkenfest? miterlebt. Sprachliche Schwierigkeiten gab es für mich mit Deutsch als Muttersprache kaum. Von der nachgesagten Fremdenfeindlichkeit habe ich als Deutscher nichts gespürt. Ich wurde überall freundlich behandelt. Die Lebenshaltungskosten in der Schweiz sind deutlich höher als in Deutschland- vor allem Lebensmittel, Essengehen und öffentliche Verkehrsmittel sind recht teuer. GD Bildung und Kultur - Programm für lebenslanges Lernen 3/4 Allerdings verdient man in der Schweiz mehr als in Deutschland. Dadurch kommt man sehr gut über die Runden. Insgesamt hat es mir in der Schweiz sehr gut gefallen. Ich wurde sofort herzlich in das Ärzteteam integriert, habe selbständig Aufgaben erledigen können, habe mich aber bei Fragen nie allein gelassen gefühlt. Man lernt Verantwortung zu übernehmen und Probleme strukturiert anzugehen. Man wurde sowohl von Pflegepersonal als auch von den Ärzten ernst genommen und geschätzt. Ich würde das Spital Altstätten für die Innere Medizin jederzeit weiterempfehlen. Bilder/Fotos: Tipps für Praktikanten Vorbereitung Praktikumssuche: Wohnungssuche: Versicherung: Sonstiges: Bewerbung eineinhalb Jahre vor Beginn meines dortigen Tertials per Email bei der Chefarztsekretärin Gabriela Fischer ([email protected]). Es gibt ein Personalwohnheim ca. 3min Fussweg von der Klinik. Die Bewerbung läuft über Herrn Recktenwald ([email protected]). Ich hatte sowohl eine eigene Auslandskrankenversicherung und Haftpflichtversicherung. Meine Unfallversicherung lief über meine Arbeitsstelle. - Formalitäten vor Ort Internet-Anschluß war vorhanden. Telefonanschluss ebenfalls, den musste man Telefon-/Internetanschluss: jedoch extra zahlen. Ich empfehle deshalb eine Prepaid-Karte zu besorgen, welche teils günstige Angebote ins Ausland parat hat. Es gibt extra Auszubildende-Konten, worauf man weniger Gebühren zahlen muss. In meinem Umkreis hatte einige Postbankkonten und einige Raiffeisen-Bankkonten. Egal für welche Bank man sich entscheidet, es empfiehlt Bank/Kontoeröffnung: sich für einen reibungslosen Verlauf seinen deutschen Pass, die Aufenthaltsgenehmigung, den Arbeitsvertrag, den Mietvertrag und den Studentenausweis bei sich haben. Sonstiges: Gültiger Personalausweis :-) Alltag / Freizeit Ausgehmöglichkeiten: Sonstiges: << zurück zur Liste Altstätten selber bittet nicht viele Möglichkeiten abends wegzugehen. Es gibt jedoch einige nette Bars. Während meines Aufenthalts war Fasching und als Fastnachthochburg war für ca. eine Woche Altstätten als Partystadt nicht wiederzukennen. Ansonsten empfiehlt es sich in größere Städte in die Umgebung auszuweichen (St. Gallen, Feldkoch, usw.). - GD Bildung und Kultur - Programm für lebenslanges Lernen 4/4