In allen Epochen hat die Menschheit Himmelserscheinungen mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt: Mond- und Sternkonstellationen, Kometen und Finsternisse wurden seit jeher als schicksalsbestimmend angesehen, sie dienten darüber hinaus der Navigation, der Vermessung und der Kartographie der Erde sowie der Bestimmung der Zeit und hatten wesentlichen Einfluss auf die Kunst. Ihre Erforschung als auch ihre Erforscher standen wie kaum in einem anderen Bereich der Naturwissenschaften im Mittelpunkt weltanschaulicher, kultureller und nicht zuletzt religiöser Konflikte. Martina Kusch-Bihler lädt ein zu einem Streifzug durch die Geschichte der Himmelserforschung. Martina Kusch-Bihler Martina Kusch-Bihler wurde 1960 in Stuttgart geboren. Die Autorin interessiert sich nicht nur für Naturwissenschaft, sondern auch für Kunst und Geschichte. Die beiden Themen werden in ihrem zweiten Buch miteinander verwoben. Sie hat eine Ausbildung in Chemie und Elektronik. Astronomie der Jahrhunderte !"# Martina Kusch-Bihler Astronomie der Jahrhunderte Eine Wissenschaft und ihre Philosophie R. G. Fischer Martina Kusch-Bihler Astronomie der Jahrhunderte Martina Kusch-Bihler Astronomie der Jahrhunderte Eine Wissenschaft und ihre Philosophie R.G.Fischer Verlag Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. © 2017 by R. G. Fischer Verlag Orber Str. 30, D-60386 Frankfurt/Main Alle Rechte vorbehalten Schriftart: Palatino 11 pt Herstellung: RGF/pr/2B ISBN 978-3-8301-9708-9 PDF Inhaltsverzeichnis Die ersten Sekunden des Universums und was danach kommt .......................................................... Leben auf anderen Planeten oder wie das Leben auf die Erde kam.................................... Astronomie im Neolithikum .................................................. Esoterik ...................................................................................... Astronomie in England ........................................................... Kometen und Meteore ............................................................. Zeitbestimmung ....................................................................... Navigieren vom Altertum bis zur Neuzeit ........................... Astronomie im ausgehenden Mittelalter und der frühen Neuzeit ........................................................... Astronomie zur Zeit Kopernikus und Kepler ...................... Astronomie am Hof von Landgraf Wilhelm IV. von Hessen-Kassel ............................................. Kepler......................................................................................... Instrumente für astronomische Messungen und Navigation......................................................................... Geschichte der Optik und der Fernrohre .............................. 7 28 34 37 61 70 77 79 102 124 136 140 175 178 Abbildungsverzeichnis ........................................................... 195 Stichwortverzeichnis ............................................................... 197 Literaturnachweis .................................................................... 203 Die ersten Sekunden des Universums und was danach kommt Einige Minuten nach dem Big Bang war das Universum sehr heiß und bestand aus Protonen und Neutronen. Protonen, die Kerne der Wasserstoffatome, wurden zusammen mit Neutronen innerhalb einer millionstel Sekunde gebildet. Diese Atomkerne bildeten eine sehr heiße Gaswolke, die die Strahlung absorbierte. Materie und Strahlung waren noch nicht voneinander getrennt. Das Universum dehnte sich so rasch aus, dass die Temperatur sehr schnell sank und zwar innerhalb von zwei bis drei Minuten auf 1 Milliarde Grad Kelvin. Nun konnte ein weiterer schwerer Atomkern gebildet werden: Deuterium, das schwerere Isotop des Wasserstoffs. Es besteht aus einem Proton und einem Neutron. Aus diesem Deuterium konnte der erste Heliumkern entstehen. Helium, mit der Ordnungszahl 2, hat in seinem Kern zwei Protonen und zwei Neutronen. Doch bei diesen hohen Temperaturen war das Element nicht stabil. Der Heliumkern wurde von der hochenergetischen Gammastrahlung wieder zerstört. Erst als eine gewisse Menge Helium entstanden war, wurde Lithium gebildet. Lithium, das Element mit der Ordnungszahl 3. Was nun wirklich in den ersten Millisekunden passierte, damit beschäftigt man sich am Teilchenbeschleuniger CERN und am National Laboratory in Brookhaven, USA. In einem Relativistic Heavy Iron Collider werden Goldatome auf so große Geschwindigkeiten beschleunigt, dass die aufeinanderprallenden Atome so ineinander gequetscht werden, dass zwei Atome den Radius von einem Atom haben. Mit diesen Experimenten ahmt man die Bedingungen nach, die am Anfang der Welt und in den Sternen herrschten. 7 Unter diesen extremen Bedingungen entsteht eine sehr heiße Materie, die wir Plasma nennen. Dieses Quark-Gluon-Plasma in unserem Experiment existiert nur für eine milliardstel Sekunde lang. Heutzutage kennen wir einen ganzen Zoo dieser Elementarteilchen, unter ihnen ist auch das noch nicht vor allzu langer Zeit nachgewiesene Higgs-Teilchen. Nach 380.000 Jahren hatte sich das Universum soweit abgekühlt, und zwar auf 2.700 Grad Celsius, dass eine bedeutende Veränderung eintrat. Die Atomkerne und Elektronen bewegten sich nun so langsam, sodass ein positiver Kern sich ein Elektron einfangen konnte. Die Photonen, praktisch die Lichtteilchen, wurden nun nicht mehr von den umherfliegenden Elektronen gestreut. Zu diesem Zeitpunkt trennten sich Materie und Strahlung voneinander. Das Universum wurde lichtdurchlässig. Die ersten Sterne des Universums waren oft mehr als 100 Sonnenmassen groß. Nach ein paar Millionen an Jahren ging ihr Leben unspektakulär zu Ende, ohne den Ausbruch einer Supernova. Natürlich wurden damals auch zufällig Sterne mit einer sehr viel kleineren Masse gebildet, oft betrug diese nur 0,6 Sonnenmassen. Diese Sterne verbrennen heute noch ihren Wasserstoffvorrat. Da sie so klein sind, kommen Sie nie in das Heliumbrennen. Dafür müsste ihre Hülle größer sein, um im Kern den nötigen Druck aufzubauen damit eine höhere Temperatur erreicht werden kann, um ins Heliumbrennen zu kommen. Diese kleinen Sterne verbrauchen ihren Wasserstoffvorrat, ziehen sich am Ende zusammen und kühlen über lange Zeiträume aus. Doch leben diese kleinen Sterne viel länger als die großen Sterne. Damit sind sie die ältesten Sterne im Universum. Das Alter des Universums wurde durch die Erforschung der ältesten Sterne auf 13,6 Milliarden Jahre bestimmt. Sterne werden in sehr großen Wolken aus Wasserstoff geboren. In diesen Gaswolken befinden sich ebenso Staubkörner, wenn auch in sehr geringer Menge. Dort draußen im Universum sind 8 die Moleküle sehr fein verteilt. An diesen Staubkörnern lagern sich die Wasserstoffatome wie Kristalle an einem Kondensationskeim an. In diesen Wolken, ein bekannter ist der Orionnebel, gibt es Regionen, die dichter sind als andere. Der Nebel wird von den ihn umgebenden Sternen aufgeheizt. In dem Nebel entstehen aufgrund der unterschiedlichen Temperaturen Turbolenzen, so dass manche Regionen dichter und andere weniger dicht sind. Diese dichteren Regionen werden Globuli genannt. Sie erscheinen auf Aufnahmen als kleine oder auch größere dunkle Gebiete. Diese Globuli sind nur 10 Kelvin warm, da sie durch den sie umgebenden Staub vor der Wärme der Sterne in der Wolke geschützt sind. Diese dunklen Inseln sind unsere Kandidaten für die Sternentstehung. Die wärmeren Regionen erreichen höchstens eine Temperatur von 100 Grad Kelvin, also –163 Grad Celsius. Die Globuli verstecken sich hinter dem Staub, sodass wir sie oft von unserer Blickrichtung aus nicht sehen können. Moleküle lagern sich an den Staubkörnern an, so dass komplexere Moleküle entstehen können. In diesen Wolken wurden komplexere Moleküle gefunden, wie Alkohole etc., wie ich schon in meinem Buch »Astronomie in der Stadt« geschrieben habe, im Zusammenhang mit der Frage, woher das Leben kommt. Das Leben kommt aus der Kälte, weil nur in der Kälte komplexere Moleküle stabil sein können. Diese Staubkörner stammen von vergangenen Sternen, deren Eisen- oder Siliziumpartikel oder andere Partikel durch das Weltall schweben. Um es prosaischer zu sagen: Aus dem Sternenstaub entstehen neue Sterne. Wenn die den Stern, oder hier die Wolke, verlassende Wärmestrahlung mit der Gravitation nicht im Gleichgewicht ist, fällt die Wolke unter der Gravitation weiter zusammen. Wärmestrahlung, die die Wolke oder später den Stern verlässt, muss, wie gerade erklärt, mit der Gravitation in einem Gleichgewicht sein. Das Wolkengas verdichtet sich und heizt sich immer weiter auf. Es gibt seine Wärmeenergie an die Umgebung ab, kühlt wieder ab und zieht sich deshalb erneut zusammen. Der 9 Protostern fängt langsam an zu rotieren und nimmt das ihn umgebende Gas mit sich. Das Gas fällt schräg auf den Stern, der nun schneller rotiert und das ihn umgebende Gas mitnimmt. Das um den Stern rotierende Gas können wir in Form einer Akkretionsscheibe sehen. Aus dieser Akkretionsscheibe um den Stern können später einmal Planeten entstehen. Dies ist der Fall, wenn das Gas der Akkretionsscheibe von Sternen der zweiten oder dritten Generation stammt. In diesen Sternen sind schon die zur Planetenentstehung nötigen höheren Elemente gebildet worden. Festere Bestandteile wie Eisen oder Silizium oder Verbindungen wie CO2 usw. sind in der Wolke, aus der der Stern entsteht, schon vorhanden. Eine explodierende Supernova schleudert jede Menge Staub in ihre Umgebung. Der Protostern dreht sich immer schneller. Durch den entstehenden Druck auf den Protostern durch das auf ihn fallende Gas, heizt der Stern sich so lange auf, bis in seinem Innern der Druck steigt und somit die Temperatur groß genug geworden ist, damit die ersten Kernfusionen beginnen können. Doch das kann eine Weile dauern. Eine Gaswolke benötigt ein paar hunderttausend Jahre, um sich zu einem Protostern zu verdichten. Die Protosterne sind in den Wolken durch die sie umgebende Gashülle als dunkle Flecken zu erkennen. Diese Gashüllen der Sterne sind 1000 Kelvin heiß und strahlen erst einmal im Infrarot. Erst wenn das Gas der Wolke weiterhin ein paar Millionen Jahre auf den Stern gefallen ist, wird der Protostern in der Wolke sichtbar. Das Gas ist aufgebraucht und gibt den Stern frei. Dieser Protostern gibt ein paar Millionen Jahre lang seine Wärmeenergie an den Weltraum ab, ohne dass es schon zu Fusionsprozessen gekommen wäre. Sie fangen erst ganz langsam an und breiten sich in dem Stern aus. Bei einer Million Grad Kelvin verschmelzen die ersten Deuteriumkerne zu Helium. Das Wasserstoffbrennen kann erst bei 10 Millionen Grad beginnen, bei kühleren Temperaturen wird auf dem Umweg des Deuteriumbrennens Energie gewonnen. In diesem Stadium wird der Stern als Vorhauptreihenstern bezeichnet. Er wandert die Hayashi10 Kennlinie entlang auf die Hauptreihe zu. Je nach Größe beginnt der Stern sein Leben auf der Hauptreihe an einem anderen Platz. Nach 100 Millionen Jahren hat ein Stern von der Größe der Sonne das Erwachsenenalter erreicht. Er ist nun auf der Hauptreihe des Hertzsprung-Russel-Diagramms angekommen. Auf seinem Weg dorthin galt er als Vorhauptreihenstern. Aus dem Vorhauptreihenstern ist ein Hauptstern geworden. Auf der Hauptreihe, diesem auffälligen Band des Hertzsprung-RusselDiagramms, das von links oben nach rechts unten verläuft, wird der Stern die längste Zeit seines Lebens seine Energie aus dem Wasserstoffbrennen gewinnen. Da jeder Stern im Laufe seines Lebens auf dieser Linie eine Weile verbringt, ist diese Reihe so auffallend breit. Die Linien, auf denen der Stern zur Hauptreihe des Hertzsprung-Russel-Diagramms wandern, haben auch einen Namen: Die Hayashi-Linien. Es wurde von dem Japaner Hayashi entdeckt, dass jeder Stern auf seiner speziellen Linie dieser breiten Linie entgegenstrebt. Je nach Größe fängt sein Leben auf der Hauptlinie weiter oben oder weiter unten an. Unsere Sonne lief weiter unten auf diese Linie zu. Die Riesen und Überriesen fangen dann gleich mal weiter oben an. 11 Abbildung 1: Hertzsprung-Russel-Diagramm 12 Die Sonne gewinnt ihre Energie mit der Proton-Proton-Kette. Abbildung 2: Proton-Proton Kette, pp-Kette 13 Summarisch entsteht aus vier Wasserstoffkernen ein Heliumkern. Zwei Wasserstoffkerne verschmelzen zu Deuterium. Das Isotop des Wasserstoffs enthält ein Proton und ein Neutron in seinem Kern. Ein Proton hat sich bei der Verschmelzung in ein Neutron verwandelt. Das Proton zerfällt spontan in ein Neutron, ein Positron (e+) und in ein Neutrino. Unsere Sonne ist gerade im Wasserstoffbrennen. Wenn sie sich zu einem roten Riesen aufbläht, verlässt sie die Hauptreihe und wandert den Riesenast hinauf. Nun gewinnt sie ihre Energie aus dem Heliumbrennen. Bei großen Sternen läuft das genauso ab. Während die Sonne, die nun schon 5 Milliarden Jahre alt ist, immer noch im Wasserstoffbrennen ist, kann ein sehr massereicher Stern in dieser Zeit schon seine Supernova erlebt haben. Der große Stern verbrennt seine Energie in sehr viel kürzerer Zeit. Ein Stern von der Größe der Sonne bringt rund 8 Milliarden Jahre auf der Hauptreihe zu. Ein fünf Mal so großer Stern verbrennt seinen Kernwasserstoff schon in circa. 56 Millionen Jahren. Ein Stern mit 1 Sonnenmasse, der 8 Milliarden Jahre auf der Hauptreihe im Wasserstoffbrennen war, lässt in den nächsten 3 Milliarden Jahren den Kern kontrahieren, während die Hülle sich aufbläht. Deshalb spricht man davon, dass wir einen Hitzetod sterben werden, wenn sich die Sonne über die Merkurbahn und die Venusbahn ausgebreitet hat. Vielleicht dehnt sie sich bis zur Erdbahn aus. Auf dem Mars soll es dann angenehme Temperaturen geben. Ob die Temperatur »gefühlt« wirklich so warm ist? Der Stern von der Masse der Sonne, der im Heliumbrennen ist (Heliumbrennen in Kern), zapft die weitere Energie mit dem Triple-Alpha-Prozess an. Heliumbrennen bedeutet: im Innern des Sterns werden über einen Zwischenschritt, bei dem drei Heliumkerne verschmelzen, nun weitere Elemente gebildet. 14 Abbildung 3: Triple-Alpha Prozess Zwei Heliumkerne treffen aufeinander und vereinigen sich nach Abgabe eines Gamma-Quants zu einem Berylliumkern. Heliumkerne werden als Alpha-Teilchen bezeichnet. Das Alpha-Teilchen besteht aus Protonen und Neutronen. Diese Kerne können bei uns auf der Erde bei Kernreaktionen frei werden. Man nennt diese Strahlungsart Alpha-Strahlung. Die BetaStrahlung hingegen besteht aus Elektronen, die Gamma-Strahlung aus Quanten, eben aus Strahlung. Der Berylliumkern ist so instabil, dass er schon nach Sekundenbruchteilen wieder zerfällt. Dieses Zerfallen und wieder neu Verschmelzen von Elementen wird uns noch in der gesamten Sternentwicklung begleiten. An dieser Reaktion sind, wie gesagt, drei Heliumkerne beteiligt. Damit ist der Name der Reaktion erklärt: Triple-Alpha-Prozess. Aus zwei Heliumkernen wird ein Berylliumkern gebildet, dieser zerfällt sofort wieder in zwei Heliumkerne. Ein anderer Heliumkern verschmilzt mit einem 15 Berylliumkern zu einem Kohlenstoffkern. Der Kohlenstoffkern kann, wenn er nicht stabil ist, wieder in Beryllium und Helium zerfallen. Ist der Kohlenstoff jedoch stabil, geht er in den Grundzustand. Dann ist Kohlenstoff entstanden. Doch die Wahrscheinlichkeit eines Zerfalls ist tausendmal größer. Aber die Temperatur ist beim Heliumbrennen groß genug, dass wieder und immer wieder neue Reaktionen stattfinden können. Die Brenntemperatur für das Heliumbrennen beträgt 100 Millionen Kelvin. Bei den Sternen mit größerer Masse und somit höherer Temperatur im Kern laufen die Kernfusionsprozesse sehr viel schneller ab. Bei Temperaturen ab 17x106 Kelvin, die meistens bei Sternen über mehr als 8 Sonnenmassen erreicht werden, ist der CNOZyklus der ergiebigere. Eigentlich sind es drei Zyklen: der Kohlenstoffzyklus, der Stickstoffzyklus und der Sauerstoffzyklus. Sauerstoff, Stickstoff und Kohlenstoff wirken bei dieser Reaktion als Katalysator. Der Katalysator kommt in der Summe aus der Reaktion wieder unverbraucht heraus. Abbildung 4: CNO-Zyklus 16 In unserer Sonne wird nur zu einem kleinen Teil die Energie durch diese Reaktion gewonnen. Die überwiegende Reaktion in Sternen von der Größe unserer Sonne ist die pp-Kette. All diese Reaktionen sind nämlich wie bei chemischen Reaktionen temperaturabhängig. Der CNO-Zyklus hat noch einen anderen Namen: Bethe-Weizäcker-Zyklus. Bei diesem Zyklus handelt es sich um eine Reaktionskette, die immer wieder von neuem startet. Eigentlich sind es zwei Zyklen. Schauen wir uns den kleinen Stern auf dem HR-Diagramm an: Es dauert 8 Milliarden Jahre, bis der Stern im Zick-Zack-Kurs im HR-Diagramm zum Roten Riesen heranwächst und dann von der Hauptreihe quer über das ganze Diagramm zu den niedrigen Temperaturen wandert. Auch die massenreichen Sterne durchlaufen das HR-Diagramm im soeben beschriebenen ZickZack-Kurs, doch wie gesagt, in kürzerer Zeit. Dann tritt der Stern in eine weitere Phase: das Endstadium. Ein Zwergstern kollabiert ohne Aufhebens und endet als Weißer Zwerg. Dieser Weiße Zwerg endet als entartetes Elektronengas. Diese Teilchen können nicht mehr dichter gepackt werden. Sterne mit der ursprünglichen Masse von etwa 0,5 bis 8 Sonnenmassen haben am Ende als Weißer Zwerg in ihrem Innern einen ausgebrannten Kohlenstoff-/Sauerstoffkern. 17