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Parteien
JakobinerDie Jakobiner waren ein einflußreicher politischer Klubs während der französischen Revolution. 1789 wurde er
in Versailles von den Abgeordneten der Bretagne als "Club breton" gegründet.
Nachdem die Nationalversammlung nach Paris verlegt wurde, tagten die Abgeordneten in einem Saal eines
Versammlungslokals, welcher nach dem heiligen Jakob benannt wurde. Während sie sich selbst "Gesellschaft der
Konstitutionsfreunde" ("Sociéte des amis de la constitution") nannten, wurden sie bald als "Club des Jacobins" bekannt.
Angeführt wurden die Jakobiner von Dupont, Barnave und Lameth. Bald nahm der Klub auch Mitglieder auf, die nicht
zur Nationalversammlung gehörten, und hielt regelmäßige öffentliche Sitzungen unter dem Vorsitz eines Präsidenten,
die später täglich und zwar zur Nachtzeit stattfanden.
Zensoren sorgten für Aufrechthaltung der Ordnung während der Verhandlungen; Sekretäre führten das Protokoll und
nahmen die Abstimmungen vor, während ein Schatzmeister die Verwaltung der Beiträge besorgte. Der Klub der
Cordeliers bildete eine Sektion des Jakobinerklubs.
Durch Affiliationen bald das ganze Reich umspannend, vortrefflich diszipliniert und unter straffer, einheitlicher Leitung
stehend, gelangte der Verein bald zu großem Einfluß, und 1791 gewannen, besonders nach dem Tod Mirabeaus,
antimonarchische Tendenzen das entschiedene Übergewicht im Klub. Deshalb schieden im Juli 1791 die Gemäßigten
aus, um einen besondern Verein im Kloster der Feuillanten zu bilden.
Damit gaben sie aber den Jakobinern die revolutionäre Einwirkung auf die Menge in die Hand. So geschah es, daß nach
Auflösung der konstituierenden Nationalversammlung im September 1791 die Wahlen zur legislativen von den
Jakobinerklubs beherrscht wurden.
Eine große Anzahl der Mitglieder der neuen Gesetzgebenden Versammlung trat in den Klub ein, in dem nun die beiden
republikanischen Fraktionen, die Girondisten und die Anhänger Robespierres, Dantons etc., vereinigt waren, und die nun
folgende Entwickelung der Dinge in Frankreich, die Kriegserklärung, der Sturz des Königtums, die Berufung des
Nationalkonvents etc., war das Werk des Jakobinerklubs, dessen Verhandlungen ein weit schwereres Gewicht in die
politische Wagschale warfen als die der Nationalversammlung.
Mit dem Zusammentritt des Nationalkonvents erreichten die Jakobiner den Gipfel ihrer Macht. Je mehr die Girondisten
sich aus dem Klub zurückzuziehen begannen, desto mehr gewann Robespierre in ihm das Übergewicht, und unter
seiner Leitung begann nun jenes System des Terrorismus, welches alle widerstrebenden Elemente vollends
niederschlug.
Die Agitation für die Hinrichtung des Königs, der Sturz der Girondisten Ende Mai 1793, die Aufwiegelung der Massen
gegen den besitzenden Mittelstand, die massenhaften Proskriptionen, die seit September 1793 ins Leben tretende
revolutionäre Propaganda in den angrenzenden Ländern: alles dies wurde vornehmlich von den Jakobinern ins Werk
gesetzt, die nur der Form wegen dem Konvent die Genehmigung überließen.
Auch die Presse wurde von ihnen streng überwacht, und das Revolutionstribunal stand unter dem besondern Einfluß
des Klubs. Als zu Beginn des Jahres 1794 der Wohlfahrtsausschuß die Aufhebung aller Klubs, mit Ausnahme der
Jakobiner, anordnete, erhielten diese großen Zuwachs; doch hatte der Vernichtungskampf zwischen den Häuptern der
Revolution, der mit dem Sturz Robespierres im Juli 1794 endete, auch den Untergang der übermächtigen Stellung des
Klubs zur Folge.
Die Jakobiner wurden durch die nun eintretende Reaktion so eingeschüchtert, daß sie eine Deputation an den Konvent
schickten, die Robespierre verleugnete und eine Änderung in dem Benehmen des Klubs versprach.
Umsonst machten Barère, Vadier, Duhem, Billaud-Varennes und Collot d'Herbois Anstrengungen, die Begeisterung des
Volkes für den Krieg wieder zu wecken.
Am 16. Oktober 1794 erließ der Konvent ein Verbot aller Affiliationen des Klubs, und 11. November wurde der
Jakobinerklub für immer geschlossen und das Sitzungsgebäude später demoliert.
Die Überbleibsel des Klubs zogen sich in die Vorstädte St.-Antoine und St.-Marceau zurück, wo sie Sympathie und
Aufnahme in den Arbeitergesellschaften fanden. Die mißlungenen Aufstände vom 12. Germinal und 1. Prairial 1795 sowie
Babeufs kommunistische Verschwörung waren die letzten Regungen des Jakobinismus, dessen letzte Vereinigung, die
Gesellschaft des Reithauses (manège) in der Rue du Bac, am 13. August 1799 vom Direktorium aufgelöst wurde.
GirondistenDie Girondisten sind die gemäßigte Partei der Französischen Revolution. Ein Großteil der Anführer stammte
aus dem südwestfranzösischen Département Gironde, daher leitete sich auch der Name ab. Sie versuchten die
Revolution in demokratische Bahnen zu lenken und ihr Land gegen die ausländischen Kräfte zu verteidigen.
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Hauptgegner der Girondisten waren die Montagnards (Bergpartei), welche später mehr oder weniger in den Jakobinern
aufgingen. Politisch waren beide Lager gar nicht so weit voneinander entfernt, nur die Wahl der Mittel unterschied sie
deutlich. Die Girondisten hatten einen theoretischen und intellektuellen Ansatz und waren in den Versammlungen des
Nationalvkonvents kaum zu schlagen, sie verloren jedoch ihren Einfluss auf der Strasse an die „tatkräftigen“ Jakobiner. M
Hilfe der Nationalgarde wurden die Girondisten schließlich aus dem von ihnen dominierten Nationalkonvent vertrieben.
Um ihre verlorene Macht in Paris wieder wett zu machen, versuchten die Girondisten die Provinzen auf ihre Seite zu
ziehen und gegen Paris vorzugehen. Daraufhin griff der Konvent hart gegen die Girondisten durch.
In einem Schauprozess vor dem Revolutionstribunal wurden die führenden Girondisten verurteilt und später
hingerichtet. Die meisten Girondisten wurden verfolgt und in den Jahren 1793/1794 während der Terrorherrschaft
guillotiniert. Erst nach Robespierres Tod entspannte sich die Lage wieder und im März 1795 wurden die Girondisten
wieder für den Nationalkonvent zugelassen.
MontagnardsAls Montagnards werden die Anhänger der Bergpartei (Berg = französisch Montagne) bezeichnet. Der
Name Bergpartei leitet sich dabei nicht von der geografischen Herkunft, sondern von den obersten Sitzen des
Nationalkonvents ab. Zu den berühmtesten Führern der Bergpartei gehörten Danton, Marat und Robespierre.
In der Bergpartei versammelten sich verschiedene Richtungen und Ansichten, eine bestimmte politische Einordnung ist
daher kaum möglich. Gemeinsames Ziel war es die im Nationalkonvent herrschenden Girondisten zu schwächen.
Anders als ihre verhassten Gegner setzten die Montagnards Gewalt ein und entwickelten sich zur radikalsten Partei der
französischen Revolution.
Im Kampf gegen die Girondisten entwickelten sich die Montagnards zur stärksten Kraft in den Jakobinerclubs. Als
Reaktion auf das Koblenzer Manifest des österreichisch-preußischen Oberbefehlshabers, welches die bedingungslose
Restauration der Monarchie forderte, begann die blutige Zeit der Terrorherrschaft. Ab 1793 gelang es die gemäßigten
Girondisten aus den wichtigen Positionen zu verdrängen. Im März des gleichen Jahres wurden die Führenden Köpfe
der gegnerischen Partei verhaftet und im Oktober hingerichtet. Nach Robespierres Tod am 28. Juli 1794 verlor die
Bergpartei an Bedeutung.Club des CordeliersHébertisten
Die Hébertisten waren antiklerikale und sozialrevolutionäre Cordeliers. Ihre Bezeichnung erhielten sie durch ihren
Führer Jacques René Hébert.
Hébert gehörte seit Ausbruch der Revolution zu den radikalsten Mitgliedern des Jakobinerklubs. Seit 1789 redigierte er
das durch ganz Frankreich verbreitete Blatt "Le Père Duchesne". Infolge der Ereignisse vom 10. August 1792 wurde er
Mitglied des revolutionären Gemeinderats und Substitut Chaumettes als Generalprokurator der Kommune und spielte bei
den Septembermassakern und den weitern Volksbewegungen eine besondere Rolle.
In dem Prozess gegen die Königin klagte er diese der an und wurd einer der Kommissare, welche im Temple die
Verhöre der königlichen Kinder leitete. Mit dem Bürgermeister Pache und andern Jakobinern stiftete er eine
Verschwörung gegen die Girondisten an und wurde deshalb am 24. Mai 1793 verhaftet, aber vom Volk wieder befreit.
Später stand er mit Chaumette an der Spitze der Hébertisten, welche alle Gewalt auf die Pariser Kommune übertragen
wollte, die Abschaffung des Gottesdienstes und die Einführung des Kultus der Vernunft betrieb und sogar Danton und
Robespierre der Verletzung der Freiheit und der Menschenrechte anklagte. Auf Veranlassung Robespierres wurde er
verhaftet und mit vielen seiner Anhänger am 24. März 1794 guillotiniert. Choans Als Choans bezeichnet man
aufständische bretonische Royalisten während der Französischen Revolution und in den Anfangsjahren des
Kaiserreichs. Nach der Hinrichtung Ludwig XVI. und als Reaktion auf die antiklerikalen Gesetze organisieren sich die
Choans und entfachten einen Aufstand. Geführt werden sie von Marquis de la Rouerie und von Georges Cadoudal. Bei
Quiberon (Bretagne)Â wurden die Choans 1795 von einem Revolutionsheer geschlagen. In den folgenden Jahren
versuchte Cadoudal immer wieder den Aufstand zu beleben und reiste öfters aus seinem Londoner Exil nach
Frankreich. Am 25. Juni 1804 wurde Cadoudal durch die Guillotine hingerichtet, wenig später erstarb der Widerstand der
Choans.
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