NwT Schuljahr 2010/2011 Mechanische Konstruktions- und Funktionsprinzipien am Beispiel Fahrrad Inhaltsverzeichnis Nr 1 a) b) c) Thema Fahrradantrieb Konstruktion Funktionsweise Aufgaben Seite 2 2 1 NwT Schuljahr 2010/2011 Mechanische Konstruktions- und Funktionsprinzipien am Beispiel Fahrrad 1. Fahrradantrieb a) Konstruktion a Ordne die einzelnen Antriebskomponenten den Begriffen zu: Schaltwerk Umwerfer Kettenblatt Kurbel Ritzel Laufrad Kette Pedal b Bringe die Komponenten in eine sinnvolle Reihenfoge. Pedal > Kurbel > Kettenblatt > Kette > Umwerfer > Schaltwerk > Ritzel > Laufrad c Miss an einem Fahrrad folgende Werte: Zähnezahlen der Kettenblätter, Zähnezahlen am Ritzel, Radumfang Größtes Zahnrad: 52 Zähne Mittleres Zahnrad: 42 Zähne Kleines Zahnrad: 30 Zähne Ritzel 1 Ritzel 2 Ritzel 3 Ritzel 4 Ritzel 5 Ritzel 6 Ritzel 7 Ritzel 8 Ritzel 9 Radumfang: 12 Zähne 13 Zähne 14 Zähne 15 Zähne 17 Zähne 19 Zähne 21 Zähne 23 Zähne 25 Zähne 213 cm 2 Kette Laufrad Ritzel Schaltwerk Umwerfer Kettenblatt Kurbel Pedal NwT Schuljahr 2010/2011 Mechanische Konstruktions- und Funktionsprinzipien am Beispiel Fahrrad 2. Funktionsweise: a) Wovon ist es abhängig, wie oft sich das Laufrad pro Kurbeldrehung dreht? Von dem Verhältnis der Zähneanzahl an Kettenblatt und am Ritzel, auch Übersetzung genannt. b) Wovon hängt die Strecke ab, die das Fahrrad bei einer Kurbelumdrehung zurücklegt (Entfaltung E) ? Von der Übersetzung und vom (Lauf-) Radumfang. Größtes Zahnrad vorne, kleinstes Zahnrad hinten -> längste Entfaltung und umgekehrt (klein vorne, groß hinten -> kurze Entfaltung). Je größer das Laufrad umso größer ist auch E. c) Erläutere den Zusammenhang zwischen Entfaltung und Übersetzung in Worten. Je größter die Übersetzung desto größer ist die Entfaltung. d) Berechne die minimale und maximale Übersetzung sowie die jeweilige Entfaltung. Minimale Entfaltung: Maximale Entfaltung: Zähne vorne: : Zähne hinten: 30 : 25 52 : 12 Übersetzungsverhältnis x Radumfang Minimale Entfaltung: 1,2 x 2,13m Maximale Entfaltung: 4,333 x 2,13m = = = Übersetzungsverhältnis 1,2 4,3 = Entfaltung = 2,56m = 9,23m e) Vergleiche die berechneten Werte mit den experimentell ermittelten. Entfaltung: Minimale Entfaltung Maximale Entfaltung Berechneter Wert 2,56m 9,23m 3 Experimenteller Wert 2,5m 9,2m NwT Schuljahr 2010/2011 Mechanische Konstruktions- und Funktionsprinzipien am Beispiel Fahrrad f) Entwickle je eine Formel, mit der sich die Übersetzung und die Entfaltung aus den gegebenen Größen berechnen lassen. Verwende dabei folgende Abkürzungen: Ü, E, zk, zr, U Übersetzung: Entfaltung: zk zr zk E U oder E Ü U zr Ü g) Wovon ist die Geschwindigkeit eines Fahrrades abhängig? Sie ist abhängig von der Entfaltung und der Trittfrequenz. Anmerkung: Die Trittfrequenz gibt die Anzahl der Kurbelumdrehungen pro Zeiteinheit an (z.B. UPM – Umdrehungen pro Minute). Formel: Einheit: m Anzahl der Ereignisse t pro Zeiteinhe it 1 1 1Hz ; s min f Bsp.: Trittfrequenz beim Fahrradfahren: f n 1 1 6 0,6 36 t 10 s s min Normale Trittfrequenz: 50 UPM Maximale Trittfrequenz: 120 UPM h) Plane ein Experiment, bei dem die Geschwindigkeit sowie die Trittfrequenz bei einer langsamen Fahrt gemessen wird. Berechne anschließend die Geschwindigkeit mit Hilfe der Trittfrequenz und der Entfaltung und vergleiche mit dem Messwert. Benötigtes Material: - Fahrrad - Meterstab - Stoppuhr Wir messen mit dem Meterstab eine Strecke ab (möglichst lang – genaueres Messergebnis, exakte/gerade Werte für einfaches rechnen). Eine Person fährt jetzt diese Strecke ab, während die andere die Zeit und die Kurbelumdrehungen misst. 4 NwT Schuljahr 2010/2011 Mechanische Konstruktions- und Funktionsprinzipien am Beispiel Fahrrad Aus diesen Werten errechnen wir die Trittfrequenz und die Geschwindigkeit: n Anzahl der Ereignisse 6 z.B. = 0,6 UPM t Zeit 10s 5m 1800m s Strecke Geschwindigkeit: V z.B. = = 1,8 km/h Zeit 10s 3600s t Strecke: E Kurbelumdr ehungen z.B. 2,56m 2 5m Frequenz: f Messwerte: Strecke: Zeit: Kurbelumdrehungen: Übersetzung: Umfang: 5m 5s 2U 30:25 2,13m Auswertung: Geschwindigkeit: s 2 E f E t t 2 30 m V 2,13m 1,02 5s 25 s 5m m 1 VExp 5s s V 5 NwT Schuljahr 2010/2011 Mechanische Konstruktions- und Funktionsprinzipien am Beispiel Fahrrad Übungsaufgaben: Aufgabe1: 1. Du fährst mit 21,6 km/h. a) Welche Daten sind nötig um die Trittfrequenz berechnen zu können? b) Berechne mit zk=42, zr=14 und U=2m die Trittfrequenz (in 1/s und 1/min), zunächst ohne Formel. c) Bestimme sie nun mit Hilfe von Formeln. a) Strecke, Entfaltung und die benötigte Zeit. b) Übersetzung → 42 : 14 = 3 Entfaltung → 3 x 2m = 6m Geschwindigkeit → 21,6 km/h = (21,6 : 3,6) m/s = 6 m/s Kurbelumdrehungen → 6m : 6m = 1 = 60 UPM Trittfrequenz = 1 Hz c) E zk U oder E Ü U zr v fE → 6 v 6m / s f 1Hz E 6m NwT Schuljahr 2010/2011 Mechanische Konstruktions- und Funktionsprinzipien am Beispiel Fahrrad Übungsaufgaben: Aufgabe2: a) Du fährst sehr steil bergauf. Nenne Zähnezahlen, die Du hierfür sinnvoll wählen solltest. b) Welche Geschwindigkeit hast Du dann bei einer typischen Trittfrequenz? c) Nun wird die Straße eben und Du legst einen höheren Gang ein. Welche Zähnezahlen hast Du gewählt wenn Deine Geschwindigkeit Bei 48 Umdrehungen pro Minute etwa 20 km/h beträgt? a) Die Zähnezahl am Kettenblatt sollte möglichst klein (30 Zähne) und am Ritzel möglichst groß (25 Zähne) sein. b) E zk 30 U → 2,13m 2,56m zr 25 1 m m v fE → 60 2,56m 153,36 60 9201,6 m/h → 153,36 s min min Geschwindigkeit: 2,56 m/s → 153,36 m/min → 9,2 km/h c) Gegeben sind die Geschwindigkeit mit 20 km/h, der Radumfang mit 2,13m und die Trittfrequenz mit 48 Hz. Geschwindigkeit: v fE v f Ü U → nach Ü umstellen → v Ü → f U 20km / h 5,555m / s Ü → Ü 3,2603 1 1,704m/s 0,8 2,13m s Eine entsprechende Übersetzung wäre 42:13 . 7