von Indikatoren bis zu Alternativen

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S.Petersen: Unterrichtssequenzen auswerten mit der VierSchritt-Methode
Am Beispiel – Sprechmühle im Englischunterricht zum Stundenstart1 -
1.Intention
Warum genau habe ich diese Methode gewählt? Welchen Beitrag sollte sie im
Kontext mit den Unterrichtszielen leisten? Welche Wirkungen hatte ich mir
davon für die Lerngruppe und deren soziale oder intellektuelle Aktivierung
versprochen?
Diese Methode sollte motivieren, die Klasse in Bewegung bringen, sie im geschützen
Raum veranlassen, Englisch zu sprechen, Frage- und Antwortstrukturen zu
wiederholen, zu singen und dies mit wechselnden Partnern. Der von ihnen selbst
gewählte Song sollte ihre Interessen aufgreifen und zugleich – indirekt – das
Englischlernen mit ihrem Alltag und ihren Hobbys vernetzen.
2.Beschreibung des Verlaufs
Was genau spielte sich nach meiner Beobachtung ab? Wie habe ich die
Gruppe und einzelne Schüler erlebt? Welche Besonderheiten habe ich
registriert? Wie habe ich mich verhalten in dieser Phase?
Fast alle haben mitgesungen und sogar getanzt; beim Aussetzen der Musik wurden
die wechselnden Symolkarten als Sprechanlass genutzt; auch die Jungen tanzten
und sangen; die meisten sprachen auf Englisch, allerdings oft mit demselben
Partner; Tische wurden gerückt, um die Tanzfläche zu vergrößern; unüberhörbares
Bedauern als nach 6 ‚ die Musik aufhörte; auch die Lehrerin sang zum Teil mit; es
verbreitete sich Schwung – englisch untermalt.
3. Analyse
Wie interpretiere ich die wahrgenommenen Phänomene im Lichte der Ziele?
Was sehe ich aus welchen Gründen als gelungen an – im Sinne der Ziele und
vielleicht auch darüber hinaus? Welche Phänomene interpretiere ich als im
besten Sinne fragwürdig? Oder problematisch und aus welchen Gründen? Gibt
es in der Gruppe unterschiedliche Reaktionen und woraus resultiert dies?
Der Einsatz des selbstgewählten englischen Popsongs hat sich in jeder Hinsicht
bewährt als zusätzlicher Lernanlass, schülerorientierter und motivierender,
schwungvoller Start, als Möglichkeit, das eigene Sprachvermögen lautstark zu
demonstrieren..Alle haben den so abgesteckten Rahmen und Raum für sich genutzt,
ihn erweitert und im Sinne der Zielsetzungen für sich mit Vergnügen gefüllt, haben
ihn offensichtlich als Garantie verstanden, sich vor allem auf Englisch gezielt
1
Dieses Beispiel wird wirklich nur angerissen, basiert auf unserem gemeinsamen
Auswertungsgespräch anlässlich der Videosequenz
gegenseitig zu befragen.Zu bemerken war, dass der anvisierte Partnerwechsel nicht
so attraktiv war, weniger genutzt wurde. In relativ festen geschlechtshomogenen
Gruppen agierten die Kinder. Dadurch wurde vielleicht der beabsichtigte Austausch
auf Englisch eingeschränkt und weniger interessant, weil sie die Beteiligten ohnehin
schon gut kannten und nicht so genau zuhören mussten. Auch das Verharren in
größeren Gruppen schmälerte die angestrebte Interview-Situation ein wenig. Wenn
auch zumeist englische Wortfetzen nach draußen drangen, so waren auch deutsche
Laute zu hören. Manchen Schüler hätte es vielleicht geholfen, die jeweiligen
Interviewfragen an der Tafel verschriftlicht zu sehen. Der Bekanntheitsgrad der
Symolkarten und der dadurch ermöglichte Austausch stiftete zwar Sicherheit, aber
machte die Interviews vielleicht auch etwas langweiliger, weil nicht unbedingt Neues
zu erfahren war. Insgesamt hat sich aber diese Methode bewährt, wenn sie auch
noch verbessert werden kann.
4. Alternativen und weitere Schritte
Gibt es Ideen und Gründe, wie diese Methode noch sinnvoller und
lernintensiver werden kann? Wie ggf. Probleme, die in der Analyse deutlicher
geworden sind, künftig überwunden werden können?
Im Sinne von Weiterarbeit und Intensivierung des Ertrags ist daran zu denken, dass
die Sch. Selbst Fragestellungen sammeln, zu denen sie sich austauschen. Diese
könnten sowohl in Satzform als auch zusätzlich durch Symbole angebracht werden.
Überhaupt könnten wechselweise unterschiedliche Schüler über Fragestellungen
und Stops diese Sequenz leiten. Es wäre dann auch möglich, als Lehrerin mit in den
Kreis zu gehen und mitzuspielen, was sicherlich auf die Dialoge Wirkungen hat, wie
wiederum zu bilanzieren wären. Mit den Schülern sollte vereinbart werden, dass es
vor allem Zwiegespräche sind, die sie beim Musikstop führen und zwar mit
wechselnden Partnern. Die Musikwahl sollte ganz in ihre Hände gelegt werden,
wobei die Texte der Popsongs sinnvoller Weise zum attraktiven Lerngegenstand
werden....
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