Liebe Freunde von Uranos! Wir sind alle wohlbehalten von unserer Seminarreise zur Götterinsel Bali zurückgekehrt. Die „16 Tage im Paradies“ haben bleibende Eindrücke hinterlassen und sie haben uns verändert (siehe dazu auch unser Bali–Resümee im Anhang). Als einst Odysseus von der Insel der Göttin Kalypso – der letzten Station seiner Irrfahrt – aufbrach, um nach Hause zu kommen, war er auch nicht mehr derselbe Odysseus, der sieben Jahre zuvor als Schiffbrüchiger dort gestrandet war. Wir können es am Abschied erkennen, den Kalypso ihm freundlich gewährte. Sie wies ihn an, ein eigenes Floß mit Segel zu bauen. Dann gab ihm die Göttin neben einem günstigen Fahrwind zugleich eine 1 weitreichende Orientierungshilfe mit auf den Weg. Homer erzählt dies wie folgt: Kalypso ließ einen Fahrwind wehen, einen leidlosen und lauen. Und frohgemut spannte die Segel in den Wind der göttliche Odysseus. Doch mit dem Ruder steuerte er kunstgerecht und saß, und es fiel ihm kein Schlaf auf die Augenlider, während er auf die Pleiaden blickte und den spät versinkenden Bootes und die Bärin, die sie auch <Wagen> mit Beinamen nennen, die sich auf derselben Stelle dreht und nach dem Orion späht und hat allein nicht teil an den Bädern in dem Okeanos. Denn diese hatte Kalypso, die hehre unter den Göttinnen, ihm befohlen, zu seiner linken Hand zu haben, während er das Meer durchquerte. Um im Auf und Ab des Lebens – inmitten des wogenden Schicksals – den Heimweg nicht mehr zu verlieren, orientiert sich von nun an Odysseus am Sternenhimmel. Hier finden wir einen wunderbaren Hinweis auf den Sinn und Zweck der Astrologie: Sie soll uns auf unserem Lebensweg die Orientierung erleichtern, sie soll uns zeigen, woher wir kommen, wo wir stehen und wohin wir gehen. Die Frage „Wer bin ich?“, die heute immer noch im Vordergrund steht, ist aus höherer Sicht von untergeordneter Bedeutung. Das hängt damit zusammen, daß alles sich im steten Wandel befindet – oder wie in der Vorhalle des Tempels zu Delphi geschrieben stand: <ta panda rei>, alles fließt. Wir waren gestern jemand, heute sind wir ein anderer und morgen wieder ein anderer. Die Frage, 2 wer bin ich, hängt also davon ab, wo ich mich gerade befinde, sie ist deshalb sekundär. Die primären Fragen betreffen den Weg, auf dem ich weitergehe. Wir sollten also in Zukunft die Aussage, „Ich bin ein Widder (bzw. Stier, usw.) abändern in „Ich bin auf dem Weg zum Widder (bzw. Stier, usw.). Die letztere Aussage wäre zutreffender und sie würde uns stets daran erinnern, daß wir uns ein Leben lang auf einem Entwicklungspfad befinden. Unser Horoskop zeigt den Samen (das „vollkommene Bild“), während unser gegenwärtiges Leben den Samen zur Reife bringen will. Gelingt dies, dann sind wir im höheren Sinne fruchtbar – durch uns hat sich ein „Ebenbild des Schöpfers“ manifestiert und ist hier auf der Erde wirksam. Damit unser Reifungsprozeß gelingt, stehen uns (neben den Schicksalskräften) Religion und Weisheitslehre, Astrologie und Mythologie ratgebend zur Seite - es sind die „Geschenke der Götter“ an alle suchenden Menschen. Ein solches Geschenk ist auch Homers Odyssee. Damals, am Ende des Widderzeitalters schaute der blinde Seher Homer in das kommende Fischezeitalter und sah die Weisheit untertauchen im „Meer der Fische“, ganz so, wie es die alten Ägypter bereits überliefert hatten und wie es uns der Ödipus-Mythos eindrucksvoll erzählt. Die Odyssee selbst ist eine Art Arche Noah, die in ihrem „Bauch“ den wesentlichen Inhalt des alten Wissens mit sich trägt und bis in das kommende Wassermannzeitalter hinüberrettet. Und wir werden erleben, daß in den nächsten Jahren gerade Homers Odyssee in den Medien unserer Zeit immer 3 mehr in den Vordergrund rücken wird. Es ist wirklich an der Zeit, daß wir unser Denken von grundsätzlichen und tiefsitzenden Irrtümern befreien. In unserem 4tägigen Seminar vom 1.11., 10h bis 4.11. 2007, 13h Die 12 Stationen der Odyssee in der astrologischen Anwendung wollen wir nicht nur auf die Zusammenhänge zwischen dem persönlichen Horoskop und den Stationen der Odyssee eingehen. Vor allem liegt uns diesmal daran, die Selbsterkenntnis der Teilnehmer noch stärker zu fördern. Den archetypischen Zwiespalt zwischen unserem höheren Seelenaspekt und dem niederen, dem himmlischen und dem irdischen, den wir alle in uns tragen, hat Homer dargestellt in dem Kontrast zwischen Odysseus und seinen Gefährten. Odysseus entspricht der höheren, selbstbeobachtenden Instanz in uns, also dem höheren Seelenaspekt. Er steht mit Zeus und dessen Tochter Athene in guter Verbindung. Ihm gegenüber stehen die instinktgebundenen Gefährten, die (noch) keine Rückbindung zum höheren Seelenaspekt haben. Mythologisch kommen in Odysseus und seinen Gefährten der „himmlische Zwilling“ und der „irdische Zwilling“ zusammen. Durch die Analogie der Stationen zu den 12 Tierkreiszeichen haben wir nun die Möglichkeit, die Weisheit Homers unmittelbar auf unser persönliches Horoskop, also auf unseren eigenen inneren Zwiespalt zu beziehen. 4 Wie gesagt, uns liegt in diesem Seminar die Selbsterkenntnis eines jeden Einzelnen besonders am Herzen. Die astrologische Umsetzung der homerischen Botschaft liegt für mich auf der Hand: - Jupiter und Sonne im Horoskop haben unmittelbaren Bezug zu Odysseus (und zu seinem Verhalten) - Saturn und Mond stehen im Zusammenhang mit den Gefährten (und ihrem Verhalten). Wir werden uns in den 4 Tagen von der trockenen und oft unfruchtbaren traditionellen Deutung von Jupiter und Saturn wegbewegen hin zu dem, was die Erzählung Homers für uns an konkreter Botschaft bereit hält. Es wird sich zeigen, daß ein Jupiter und ein Saturn - in ihrer Tiefe ausgelotet - eine umfassendere und präzisere Aussagekraft haben als die meisten Deutungen, die wir bisher von unserem gesamten Horoskop kennen gelernt haben. Und noch etwas Wichtiges: Um Homers Botschaft auf uns und unser Leben zu übertragen, müssen wir lediglich wissen, wo Jupiter und Saturn in unserem Horoskop stehen. Die entsprechende Station der Odyssee ist zugleich Teil unserer eigenen Lebensgeschichte. Und wenn wir uns im Laufe der Zeit an die Klugheit des Odysseus anschließen können, verlassen auch wir die „Welt der Täuschungen und Enttäuschungen“ und nähern uns Ithaka, der Heimat unserer Seele. Noch ein letztes Wort: Viele von uns beschäftigen sich seit Jahren mit Astrologie, anderen ist die gegenwärtige Astrologie 5 zu kompliziert, sie haben sich lediglich auf ein Basiswissen eingelassen. Eines ist jedenfalls sicher, die gegenwärtige Astrologie ist eine „Astrologie der einzelnen Teile“. Das macht die Selbsterkenntnis mithilfe des eigenen Horoskops schwierig, für den Laien sogar gänzlich unmöglich. Kein Mensch empfindet sich „aus Teilen zusammengesetzt“, jeder von uns empfindet sich als ganzes Wesen. Die Folge dieser Zerstückelung des Horoskops ist, daß der Horoskopeigner nicht mehr sein eigenes Horoskop selbst deuten kann, sondern es einem „Fachmann“ überläßt. Wir werden in den kommenden Jahren noch mehr Wert darauf legen, den Selbsterkenntnisweg unserer Teilnehmer zu begleiten. Das persönliche Horoskop wird uns auf Symbole, Mythen und Erzählungen hinweisen. Zu diesen Symbolen, Mythen und Geschichten stellen wir dann selbst einen Bezug her, damit sich unsere Intuition weiterentwickelt und wir lernen, die Zeichen des Schicksals besser zu verstehen. Wer seine persönlichen Sternbilder mit den dazugehörigen Mythen kennt und zu sich in Beziehung bringt, trägt - wie Odysseus nach seiner letzten Station - den „Sternenhimmel in sich“: er wird seine Orientierung nie mehr verlieren können. Was wir in unserer Beraterausbildung schon immer gemacht haben, nämlich dem Einzelnen Gelegenheit zu bieten, selbst ein Horoskop (oder eine Geschichte oder einen Mythos) zu deuten, um seine eigene Intuition zu fördern, werden wir auch verstärkt in allen kommenden Seminaren einführen. Wir wollen jedem Teilnehmer die Chance bieten, seinen eigenen Mythos und seine eigene Heraklesaufgabe zu 6 entdecken und jene Station seiner Odyssee zu erkennen, auf der er sich gerade befindet. Wir wollen uns bemühen, der Astrologie ihre Kompliziertheit zu nehmen, damit in der Einfachheit ihre Schönheit wieder zutage tritt. Mit freundschaftlichen Grüßen Ruth und Wolfgang P.S.: Hinweis auf weitere Seminare: 24.- 25.11.2007 Wohin gehe ich MC und 12. Haus Über die Berufung zum Heil In 2008 19.-20.1.2008 Beraterausbildung Teil 1 1.3.-7.3.2008 Beraterausbildung Teil 2 19.-20.4.2008 Beraterausbildung Teil 3 Besonderer Hinweis: Vom 1.12. bis 2.12.2007 findet in der Schweiz folgendes Seminar von uns statt Astrologie und Mythologie Die sichtbaren Planeten und ihr mythologischer Hintergrund Interessenten melden sich bitte direkt bei der Zentralschweizer Fachschule für psychologische Astrologie ZFA Gewerbestrasse 14 CH 6243 Egolzwil / Luzern Schulleitung: Roger Steiner Telefon: +41 (0)41 982 06 07 E-Mail: [email protected] Internet: www.astrologie-zfa.ch Sekretariat: Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag jeweils 14. - 18.00 Uhr Schulungsräume: ZFA, Hofacker 3, CH 6213 Knutwil LU 7