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Ohne Nachwuchs keine
psychotherapeutische Versorgung
BDP legt den Finger auf schwere Mängel im Ausbildungssystem
Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) veranstaltete am 10.
Juni eine Podiumsdiskussion zur Lage der Psychologischen Psychotherapeuten in Ausbildung
(PPiA). Zurückgehende Zahlen von Auszubildenden aufgrund hoher Ausbildungskosten,
fehlender Rechtssicherheit, doppelter Vermittlung gleichen Lehrstoffs und dem Zwang zu
mehreren tausend Stunden unbezahlter Arbeit waren dem BDP mehr als genug Anlass für
einen
lösungsorientierten
Gedankenaustausch
mit
Experten.
Vertreter
aus
Gesundheitsministerien, Ausbildungsinstituten und ausbildenden Kliniken, der Berliner
Psychotherapeutenkammer sowie Funktionäre aus dem Verband und nicht zuletzt Betroffene
trafen sich in Berlin, um gemeinsam notwendige und sinnvolle Schritte zur Verbesserung der
Situation zu erörtern.
Was scheinbar "nur" einige tausend PPiA betrifft, kann für die Nutzer psychotherapeutischer
Heilkunde in absehbarer Zeit dramatische Konsequenzen haben. Bei Psychotherapie ist in
Deutschland durch eine wachsende Zahl niedergelassener Psychotherapeuten eine
Bedarfsdeckung von rund 50 Prozent erreicht. Regional unterschiedliche Wartezeiten von
einem bis ein und einem halben Jahren sind keine Seltenheit. Zieht man den relativ hohen
Altersdurchschnitt der Therapeuten und die kritische Ausbildungssituation in Betracht, so
lässt sich vorhersagen, dass die Versorgung der Bevölkerung in absehbarer Zeit nicht mehr
gewährleistet sein wird. Bleibt es bei den hohen Ausbildungskosten und der fehlenden
existenziellen Absicherung der Auszubildenden, steht dieser Beruf zudem nur noch sozial
besser Gestellten offen.
Damit dies nicht eintritt, fordert der BDP eine Verbesserung der Ausbildungsbedingungen,
eine positive Veränderung des Status der Auszubildenden und mehr Rechtssicherheit durch
Musterverträge für Ausbildung, Ambulanztätigkeit und praktische Tätigkeit. Im Interesse der
Durchsetzung dieser und weiterer Forderungen wird der Verband Gespräche auf allen
relevanten Ebenen führen.
Christa Schaffmann
Pressemitteilung
Nr. 7/03 vom 13. Juni 2003
Diesen Text finden Sie auch im Internet: BDP-Verband.org/bdp/idp/2003-2/13.shtml
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