Wissenschaftsdidaktische Projekte Projekt 1: Hochschuldidaktik betreffend Dissertation: Exegetische Untersuchungen in Sacharja, Kapitel 12-14 1) Leitung der Seminarsitzung: Exodusmotive in der Bibel Für Montag, 29. März, hatte ich das alttestamtentliche Seminar vorzubereiten. Dafür war es nötig, dass ich zunächst die vorgesehenen prophetischen Texte Haggai – Maleachi selber durchlese und entsprechende Teile, die mit Exodus verbunden sind, auswähle. Eine Woche im voraus (22. März) habe ich dann allen Teilnehmern die gewählten Texte bekannt gegeben und sie gebeten, sie zu lesen als Vorbereitung für die Seminarsitzung. Außerdem wurden die Verse bestimmt, die auch im hebräischen Original gelesen und übersetzt werden sollen. Für die Sitzung habe ich ein Blatt mit wichtigsten Beobachtungen und Schlussfolgerungen erstellt. Diese Kurzdarstellung habe ich kopiert und am Anfang der Sitzung ausgeteilt. Bei der Vorbereitung von meinem Vortrag wusste ich, dass ich mit zwar kleinem aber unterschiedlichem "Publikum" zu rechnen habe. Denn, in unserer Gruppe sind: a) Professor, b) Doktoranden, c) Studierende im Basisstudium. Also, ich bemühe mich sowohl die Feinheiten darzulegen, die besonders a) und b) interessieren können, als auch die Grundsätze der Exegese anzuwenden, zu erklären und zu wiederholen besonders im Blick auf c). Bei der Sitzung haben wir zuerst die gewählten Verse auf hebräisch gelesen. Da wir nicht viele sind, habe ich dann die reihe nach alle gebeten, ihre Bemerkungen aus ihrer Vorbereitung zu sagen, und besonders die Fragen an mich zu formulieren. Die Fragen habe ich mir notiert. Der nächste Schritt war mein Vortrag anhand vom vorbereiteten Blatt (Handout). Aus den vorausgehenden Beobachtungen aller Teilnehmer war vieles schon bekannt und ich konnte darauf anknüpfen. Auf die Fragen bin ich auch gleich angegangen, sofern sie mit meiem Referat unmittelbar verbunden waren. Die anderen Fragen habe ich noch zusätzlich zu beantworten versucht. Danach folgt die übliche Diskussion. Dabei konnte ich auch die Rückmeldung von Teilnehmern bekommen. Einige neue Fragen und Beobachtungen sind gekommen. Es gab auch von Anfagn an Fragen die ich nicht zu beanworten wusste, und ich war froh mich vom Professor belehren zu lassen. Das Ende der Sitzung war für einen Vorausblick reserviert. Wir haben vom Leiter der nächsten Sitzung die biblischen Texte angegeben bekommen, die wir in der persönlichen Vorbereitung anschauen werden. Im Rückblick mit dem Professor nach der Sitzung hat sich herausgestellt, dass mein Vortrag etwas zu lang war. Ich hätte noch mehr wählen sollen. In meinem Handout fehlt ein zusammenfassender Schlusssatz für die Teile 2) und 3). Bei der Sitzung habe ich speziell zwei Punkte von anderen neugewonnen (bezüglich den zweiten Exodus aus Ägpyten, und Jahwe als König bereits in Schilfmeerlied Ex 15). Die schriftliche Arbeit muss ich noch verfassen und besonders die Literatur miteinbeziehen. Der Teil 2 betrifft unmittelbar meine Dissertation und ich werde ihn dafür verwenden. 2) Vorbereitung der Sitzung für das Forschungsseminar, am 28. April 2004 Unser Forschungsseminar konzentriert sich in diesem Semester auf die Analyse prophetischer Texte, was direkt mit meinem Dissertationsthema verbunden ist. Bei der Sitzung am Mittwoch, 31. März, hatte ich die Gelegenheit kurz vorszustellen, wie stehe ich zur Zeit mit meiner Arbeit. In den letzten Wochen bin ich dabei, den hebräischen (masoretischen) Text Sach 12-14 genau zu vergleichen mit der griechischen Übersetzung (Septuaginta). Diese Arbeit stelle ich gern als Arbeit mit einem Mikroskop im Labor vor, wo zwei Exemplare langsam, Schritt für Schritt verglichen werden. In den Beobachtungen geht es nicht nur darum die genaue Übertragung, bzw. Unterschiede aufzuzählen, sondern möglichst sie zu deuten und die theologische Tendenz der Septuaginta, die demnächst zum ersten Mal auf Deutsch erscheinen wird, aufzuspüren. Wir haben ausgemacht, das ich bei der zweiten Sitzung nach Ostern mit meiner Arbeit an der Reihe bin. Bereits für die nächste Sitzung soll ich kurze Zusammenfassung bisheriger Ergebnisse verfassen. Darin muss ich zeigen, wie der Text Sach 12-14 vom Kontext abgegrenzt und als Enheit zusammgehalten ist. Besonders für unser Seminar ist die Frage nach der Kommunikationsstruktur und Sprechanalyse wichtig. Ich müsste also zeigen wer alles in diesem Text zum Sprechen kommt, an wen wendet er sich, wessen Zitate werden in die direkte Rede eingebaut und was als neutrale Beschreibung gilt. Ausserdem möchte ich alle Elemente aufzählen die den Aufbau des Textes ausmachen, bzw. eine Gliederung erlauben. Anhand der Kurzdarstellung, kann jeder Teilnehmer persönlich den biblischen Text in der Vorbereitung für die Sitzung durchstudieren und meine Vorschläge überprüfen. Das Forschungsseminar ist eine "Spezialistenversammlung": neben dem Professor, sind ausschlieslich Teilnehmer, die eine Diplom-, Doktor-, und Habilitationsarbeit in diesem Gebiet schreiben. Ich kann mich also nur auf die speziellen Themen konzentrieren und scharfes Publikum erwarten. Die Sitzung soll mir zweierlei ermöglichen. Zunächst, das ich bei der Vorbereitung und beim Vortrag den jetzigen Stand meiner Forschung überblicke. Zweitens, dass ich auf meine Beobachtungen, Deutungen und Schlußfolgerungen gutmutige und treffende Kritik bekomme. Im Gespräch mit dem Professor hat sich klar herausgestellt, dass ich nicht alle Beobachtungen zum langen Text (Sach 12-14) aufzählen kann. Er hat mich darauf hingewiesen, bereits bei der ersten Darstellung – beim Schreiben bzw. beim Vortrag – zu gewichten. Vor allem sollen Elemente dargestellt werden, die tragen können. Projekt 2: Wissenstransfer Für den Wissenstransfer habe ich zwei Vorschläge, für die ich Sie fragen möchte, ob einer von ihnen annehmbar ist. 1) Beim ersten Vorschlag geht es um eine konkrete Veröffentlichung auf Kroatisch in der Zeitschrift für religiöse Kultur "Obnovljeni život". Es handelt sich um die Exegese prophetischer Texte. Im Rahmen des AT-Seminars über den Propheten Ezechiel habe ich mich besonders mit der Berufung und und der Aufgabe dieses Propheten beschäftigt, wie sie in Ez 2-3 dargestellt sind. Meine Ergenisse wurden vom Professor gut benotet. Darafhin ich den Schriftleiter von der genannten Zeitschrift fragte, ob er für so was Interesse hätte, und ob es bei ihnen einen Platz für mich geben würde. Nach einer ersten Positiven Antwort hat er mich gebeten den Text zunächst ins Kroatische zu Übertragen. In einem zweiten Schritt musste ich aufpassen, dass ich für breites Publikum schreibe. Also muss ich einfache, verständliche Sätze formulieren. Die Spezialausdrücke soll ich möglichst vermeiden. Einige Graphiken im Text sollen die Ergebnisse versanschaulichen. Alle hebräischen Wörter begleite ich mit der Übersetzung, aber die hebräischen Buschstaben sollen im Text bleiben und den ursprünglichen Eindruck zu vermitteln. Ich glaube, dass auch für den Nicht-kenner, die einzelnen hebräischen Wörter im Text eher interessant als abweisend wirken. Mein Zielpublikum sind zunächst die regelmässigen Leser der Zeitschrift und dann alle kroatischsprechende Leser die religiös sind, bzw. Interesse an der Bibel haben. Mein Ziel ist dreifach: a) etwas für das Leben und den Glauben aus der Schrift anzubieten; b) einen Zugang zum (schwierigen und unbekannten) biblischen Text zu vermitteln; c) einen Beitrag für die Ezechielforschung zu leisten ("Entdeckung" vom Netzwerk der Kontraste). Im dritten Arbeitschritt muss ich mich mit den technischen Schwierigkeiten auseinandersetzen. Zum einen sind die Graphiken die gesondert behandelt werden müssen. Zum anderen, musste ich den Fachmann für EDV in Kroatien aufsuchen, der die entsprechende Schriftart für die hebräischen Buschstaben der Redaktion in Zagreb für meine Arbeit zur Verfügung geben kann. Für die kroatische Fassung habe ich einen Lektor gefunden, Professor für Sprache und Literatur. Letztlich muss ich den Text sowohl via E-mail, als auch abgedruckt per Post schicken. Dann muss ich abwarten, dass der Text vom Redakationsteam ausgewertet wird. Danach bekomme ich die entscheidende Antwort. Wenn sie positiv ist, werde ich auch erfahren, wann der Text vorausichtlich veröffentlicht wird. 2) Mein zweiter Vorschlag betrifft das heute weltweit beliebte und zugängliche Transfermedium: Internet. Ich darf Sie einladen, einen Blick auf www.ffdi.hr/~niko zu werfen. Als Priester habe ich fast täglich einen "Auftritt" vor unterschiedlichstem Publikum. Zur Zeit sind dies: meine "Sonntagspfarre" aus den Heimbewohnern im Wohnheim Saggen; Gemeinschaft der Klausurschwestern im Karmel; Internationale Gemeinschaft vom "Guten Hirten" in Vill, die Gemeinschaft der Menschen die sich aus verschiedenen Generationen und Tätigkeiten zur Anbetungsstunde am Donnerstagabend in der Kapuzinerkirche versammelt, die Gläubigen bei der Frühmesse am Freitag, gelegentliche Aushilfen, wie z.B. im Canisianum vor der internationalen Theologengemeinschaft, oder in Eigenhofen in der Pfarrei Zirl... Um etwas davon auch "festzuhalten" und zugänglich zu machen habe ich bereits als Spiritual an der Philosophischen Fakultät in Zagreb (www.ffdi.hr) angefangen mit einer Web-Seite, wo ich nicht nur meine, sondern auch die Texte von Studierenden veröffentlicht habe (www.ffdi.hr/duhovni-kutak/index-old.htm). Der erste Schritt war von der Fakultät, die der Träger des Projektes ist, einen "virtuellen Raum" im Internet zu bekommen. Ich habe angefangen auch meine Texte zu veröffentlichen, die auf Deutsch geschrieben sind. Es geht um Darstellungen der biblischen Texte und Überlegungen die für jedermann zugänglich sein wollen. Dabei sollen sie auch einen literarirschen Wert haben. Sie entstehen im Zusammenhang mit der Liturgie und Predigt. Zusätzlich handelt es sich um thematische Vorträge, die zu verschiedenen Anlässen öffentlich vorgetragen werden sollen. Schliesslich gehören dazu Exerzitienvorträge, die grundsätzlich die Methode vom Ignatius von Loyola folgen. Eine andere Linie bilden die Texte aus der wissenschaftlichen Arbeit, die auf diese Weise zugänglich werden. Was im Internet ist, sind verständlicherweise, Schlussergebnisse eines Prozesses, der immer wieder von den gegebenen Elementen abhängig ist. War es eine öffentliche Sonntagsmesse oder eine Ansprache für z.B. Klostergemeinschaft in der Abtei Mehrerau bei Bregenz? Manchmal waren vor mir die Leute, die mich schon kennen, manchmal wurde ich eingeladen, vor ein Publikum das ich nur einmal im Leben sehe (z.B. Oberbozen in Südtirol) und nur wage abschätzen kann, was sind unsere gemeinsamen Punkte zum gegenseitigen Verstehen. In einigen Fällen gibt es einen biblischen Text, in anderen wiederum ein aktuelles Thema oder Biographie. Es kommt vor, dass mir ein biblischer Text sogar zu bekannt scheint. Deswegen suche ich, Stereotype der Deutung auf sich ruhen zu lassen und die Randbemerkungen und Feinheiten des Textes hervorzuheben (z.B. "Maria und der Engel"; "Vergebung im Tempel"). Manchmal sitze ich unter Kollegen, die sich gut auskennen; manchmal bin ich mit Menschen die geduldig und heldenhaft ihren Alter ertragen und bei denen ich laut reden muss, damit sie mich hören können. Ab und zu liegt mein Text in Gründzügen im voraus bereit, anderes Mal kommt er nachher mühsam zustande. Für so ein Projekt, Web-Seite auf Deutsch, gibt es für mich ganze bestimmte Arbeitschritte. Den verfassten Text schreibe ich mit Computer und drucke ihn aus, dann suche ich jemanden, der des Deutschen vom Haus aus mächtig ist, es grammatisch und stilistisch zu korrigieren. Hier denke ich mit Dankbarkeit an A. Schermann, B. Niederbacher, R. Haas, S. Kessler… und besonders A. Schalbetter, mit dem ich eine Zusammenarbeit angefangen habe. Der wichtige technische Schritt ist ein Versuch, den korrigierten Text mit dem Rechner so zu gestalten, dass er auf dem Bildschirm lesbar ist und auch abkopiert bzw. heruntergeladen werden kann. Letzlich muss ich mit dem entprechenden Program den Text "uploaden" zur Web-Site.