Stellungnahme der Ev. Kirchengemeinde Roxheim zum Zukunftspapier des Kirchenkreises An Nahe und Glan: „Die Zukunft ist dein Land“ (Ergebnisse einer Klausurtagung des Presbyteriums am 28./ 29. April 2007; moderiert von Klaus Hahn) 1. Gemeinde vor Ort Wir erleben unsere Gemeinde mit ihren 8 Orten und vier Predigtstätten als eine (kleine) Region in der Region. Es ist unser Anliegen hier ein größeres Zusammengehörigkeitsgefühl zu schaffen und in dieser kleinen Region Angebote zu regionalisieren (CVJM- Kindergruppen, Bibelkreis, Männerarbeit, div. Gottesdienste (z.B. an Chr. Himmelfahrt). Eine Bestandsaufnahme ergibt für unsere Gemeinde, dass es ein breites Angebot kirchlicher Arbeit vom Kleinkind (Krabbelkreise)- Senioren (div. Angebote) gibt, das von ca. 100+ Ehrenamtlichen getragen und von vielen der Gemeindeglieder regelmäßig genutzt wird. Ehrenamtlichensuche, –„pflege“, und Weiterqualifikation sind seit Jahren „täglich Brot“. Wir erleben die Gottesdienste als verbindendes Element, insbes. die mit oder für Gruppen (kirchlich wie kommunal) gestalteten. Diese Arbeit (Gottesdienst) möchten wir in Zukunft noch intensivieren (u.a. Integration von Neubürgern). Defizite sehen wir im Bereich der Jugendarbeit aufgrund fehlender (hauptamtl.) Ressourcen, in der Öffentlichkeitsarbeit und der Nutzung von Synergieeffekten (Kräfte bündeln). Diesen Arbeitsfeldern wollen wir in Zukunft besondere Beachtung schenken. 2. Kompetenzen Ehrenamt- Hauptamt * Krabbelgruppen, Kindergottesdienst, Kindergruppen, Seniorenarbeit, Männerarbeit, Frauenkreise werden ehrenamtlich organisiert und geleitet. Sie werden von Pfarrer und Pfarrerin begleitet und unterstützt. * Gemeindebüro, Chöre (2) und Orchester (1) werden von nebenamtlich eingestellten Mitarbeiter/innen geleitet, bzw. betreut. Hier ist der/ die Pfarrer/- in im Bezirk Vorgesetze/-r. * Gottesdienst, Konfirmandenarbeit (außer Freizeiten), Bibelkreis, Organisation von Erwachsenenbildungsangeboten liegen in der Hand des/der Pfarrer/Pfarrerin. Diese Arbeitsteilung erleben wir i.d.R. als positiv. Regelmäßige Mitarbeitendentreffen, Fortbildungen, `Dankeschön´ gehören dazu und sind nebenbei auch noch arbeitsfördernd. Somit machen wir die Erfahrung, dass die Vorschläge des Zukunftspapieres in weiten Teilen in unserer Gemeinde bereits umgesetzt sind. Diese Erfahrungen (aus unserer Großgemeinde) sind für die Regionen fruchtbar zu machen (z.B. Konfirmandenarbeit). Sicherlich lassen sich für andere Aufgabenfelder auch neue Ehrenamtliche gewinnen. Für die bestehenden Felder finden sich peu a peu auch neue Kräfte. Eine Erweiterung ehrenamtlicher Aufgabenfelder macht uns aber Sorge, da die ehrenamtlich (und auch nebenamtlich) Tätigen i.d.R. ohnehin schon in mehreren Arbeitsfeldern gleichzeitig tätig sind (z.B. Senioren & Presbyterium, Kindergottesdienst & Presbyterium & Flötenkreis, Krabbelkreis& Kindergottesdienst& Chor etc., etc.) Die Hoffnung, die das Zukunftspapier an dieser Stelle formuliert, (noch) mehr Aufgaben an Ehrenamtliche zu übertragen, erscheint uns trügerisch und jenseits gesellschaftlicher Realität. 3. Regionalisierung der Arbeit Die Idee, die Kräfte zu bündeln und nicht alles doppelt und dreifach selbst zu machen, ist gut. Es fällt uns jedoch noch schwer, eine Vorstellung von einer konkreten Region und Arbeit darin zu entwickeln. Hier gibt das Papier keine griffigen Ideen/ Vorschläge. Zunächst bleiben eine Menge Fragen: Welche Kompetenzen haben die Ortspresbyterien? Welche Kompetenzen erhält ein „Regionalpresbyterium“? Wer trifft die Personalentscheidung? Wie werden gemeinsame Arbeitsfelder finanziert? Wer setzt den strukturellen Rahmen? (Satzung, Kirchenordnung...?) Wer lädt ein? Wer leitet? ... Das sind nur einige Fragen zu diesem Komplex. Sorge macht uns auch die Perspektive noch mehr Zeit für Sitzungsarbeit aufbringen zu müssen. Wen finden wir für diese verantwortungsvolle Arbeit, wo es so schon schwer ist Ehrenamtliche für die Gemeindeleitung zu gewinnen? Der Gedanke der Regionalisierung trifft, trotz der momentanen Anfrage, unsere Zustimmung. Er braucht einen verbindlichen Rahmen und die Regionalisierung braucht Zeit. Deshalb schlagen wir vor, - einen strukturellen Rahmen für die Regionalisierung zu erarbeiten. Anders ist es schwer eine Entscheidung für oder gegen die Vorschläge des Zukunftspapiers zu treffen. - die Regionen sollten übersichtlich bleiben und nicht mehr als vier Kirchengemeinden umfassen. (s. auch unseren Antrag vom 28. Feb. 2007) - einen gestuften Zeitplan zu erstellen, der Raum gibt möglichst viele Menschen „mitzunehmen“. - Den gesamten Prozess von außen moderieren zu lassen. Darüber hinaus wünschten wir uns, dass im bearbeiteten Perspektivpapier „Die Zukunft ist dein Land“ die Zukunft genauer beschrieben und definiert wird, die durch die Strukturveränderungen erreicht werden soll. Welches Bild von Kirche steht dahinter? Welches Bild von Kirche soll damit gefördert werden? (volkskirchlich- missionarisch...?) Für das Presbyterium: Roxheim am 28. Juni 2007