Zurück zu Fremdsprachenlernbegabung

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„Die blöde Kuh!!“, schnaubt das Mädchen, als sie den Rucksack in die Ecke
ihres Zimmers feuert. „Hat mir schon wieder eine fünf reingewürgt, ich kann
doch nichts dafür, dass mir Sprachen nicht liegen!“
Mitleidig betrachtet die Mutter ihre wutentbrannte Tochter. Vielleicht kommt sie
eher nach ihrem Mann, der bis heute noch kein Wort Französisch spricht,
obwohl sie seit Jahren in den Urlaub dorthin wollen…
Es gibt eben Dinge, die ein Mensch nicht kann!
Der Mythos der Fremdsprachenlernbegabung
– und was wirklich dran ist.
Natürlich ist nicht jeder Mensch gleich begabt. Jedoch: Jeder Mensch ist in der
Lage, eine fremde Sprache zu erlernen. Eine Begabung dafür gibt es, sie kann
sogar wissenschaftlich bewiesen werden, doch diese Begabung bedeutet
nichts weiter als die Tatsache, dass manche Menschen Sprachen schneller,
einfacher und effizienter lernen können als andere. Mangelnde
Fremdsprachenbegabung als Ausrede – Unsinn, so verbreitet es auch sein mag.
Welchen Einfluss hat das auf den (Nachhilfe-)Unterricht?
In den meisten Fällen kann man wohl davon ausgehen, dass die Schüler, die
Nachhilfeunterricht erhalten, Probleme mit dem Lernen der Sprache haben,
seien diese Probleme nun durch mangelnde Motivation oder eben auch das
Fehlen einer Lernbegabung für Fremdsprachen zu erklären oder nicht.
Die Aufgabe des Nachhilfelehrers jedoch ändert sich durch die Existenz – oder
Nichtexistenz – einer solchen Begabung nicht, denn schließlich muss – und,
darüber hinaus, kann – der Schüler die Sprache erlernen. Ihm diesen Weg zu
erleichtern, indem er Problemquellen findet und eliminiert, ist somit die
Aufgabe, der sich der Nachhilfelehrer gegenübersieht.
Aber: Wenn man keinen "negativen" Begabungsbegriff hat, wird man als
NachhilfelehrerIn nicht so schnell verzweifeln! Denn wie gesagt:
Fremdsprachen kann jeder lernen - viele Millionen Menschen in der Welt tun
das sehr erfolgreich, wenn sie die neue Sprache brauchen!
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