Resolution der gemeinsamen Synode der AG der evangelischen Dekanate Grünberg, Hungen und Kirchberg zur Flüchtlingsfrage, Februar 2015 Willkommen zwischen Limes und Vulkan! „Es werden kommen von Osten und Westen, von Norden und von Süden, die zu Tische sitzen werden im Reiche Gottes.“ (Lukas 13, 29) Unsere Region erlebt den größten Zuzug an hilfesuchenden Menschen seit den 90er-Jahren. Diese Entwicklung stellt eine Herausforderung für alle gesellschaftlichen und politischen Akteure dar. Auch die evangelische Kirche in der Region sieht sich hier in der Verantwortung. Die gemeinsame Synode der evangelischen Dekanate Grünberg, Hungen und Kirchberg tritt dafür ein, dass jeder Mensch unabhängig von seiner Herkunft, Kultur und Religion in Würde leben kann. Sie unterstützt die politisch Verantwortlichen in der Region in ihren Bemühungen, Flüchtlinge am gesellschaftlichen und sozialen Leben teilhaben zu lassen. Dazu gehören das Recht auf eine menschenwürdige Unterkunft und das Recht, einer bezahlten Arbeit nachgehen zu können. Unabhängig davon, dass dringender Handlungsbedarf bei der Entwicklung einer europäischen Einwanderungspolitik gesehen wird, appelliert die Synode an die Menschen in der Region, Asylbewerbern mit Achtung und Respekt zu begegnen, ihnen Hilfe und Unterstützung zu gewähren. Die Dekanats-AG ist bereit, hier weiterhin gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Die Synode ermutigt deshalb die Kirchengemeinden und die Diakonie, die ehrenamtlich tätigen Flüchtlingsinitiativen weiter zu unterstützen und die Gründung neuer Helferkreise zu fördern. Sie appelliert an die Kirchengemeinden, sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten für Asylsuchenden zu öffnen, zu ihren Veranstaltungen einzuladen und/oder ihnen Begegnungsräume zur Verfügung zu stellen. Sie bittet zugleich darum, zu prüfen, ob kircheneigene Gebäude als Flüchtlingsunterkünfte genutzt werden könnten. Die Synode fordert die Menschen in der Region dazu auf, mit den Asylsuchenden in Kontakt zu treten, mit ihnen zu reden, ihnen zuzuhören und ein öffentliches Zeichen dafür zu setzen, dass uns ihr Schicksal berührt. Wer Migranten willkommen heißt und ihnen hilft, in unseren Dörfern und Städten eine neue Heimat zu finden, handelt nicht nur im Sinne des Bibelwortes von Lukas. Die Synode ist vielmehr überzeugt: Wer sich für neue Mitbürgerinnen und Mitbürger aus der Fremde öffnet, eröffnet unserer Region auch eine neue Zukunft.