Agenda UFG1-VL 2 • • • • • Betriebswirtschaftliche Prozesse Teilnehmer an den Prozessen Kennzahlen Shareholder vs. Stakeholderansatz Entscheidungen, ... © 2002 Mag. Hessel 1 Unternehmensführung Grundlagen • Betriebswirtschaftliche Führungsansätze • Betriebswirtschaftliche Prozesse • Teilnehmer/Interessen an den Prozessen • Basis-Kennzahlen ökonomischer Ziele © 2002 Mag. Hessel 2 Betriebswirtschaftliche Prozesse Verbände Öffentlichkeit Leitung Behörden Personalbereich InforRechtsbereich mationeller Rechnungswesen Prozess Finanzbereich Organisation/EDV Finanzwirtschaftlicher Prozess Produk MarkeMaterial tionstingbereich bereich bereich Güterwirtschaftlicher Prozess Informationeller Prozess Beschaffungsmarkt Banken Konkurrenten Absatzmarkt Berater Stakeholder © 2002 Mag. Hessel 3 Wertschöpfungskette (nach Porter) Wertschöpfung ist der um die Vorleistungen verminderte Gesamtwert, den ein Unternehmen für seine Kunden schafft und den die Kunden mitbestimmen. Unterstützende, sekundäre Aktivitäten Unternehmensführung( Planung und Kontrolle) Organisation und Personalwirtschaft Informationswirtschaft Kapital und Finanzwirtschaft Innovationswirtschaft F&E Beschaffung Eingangs- Produktion Vertrieb Ausgangs- Kundendienst logistik Operationen Marketing logistik Service Gewinn- spanne Primäre Aktivitäten © 2002 Mag. Hessel 4 Teilnehmer an UnternehmensEntscheidungs-Prozessen Brain Storming Interne Teilnehmer externe Teilnehmer © 2002 Mag. Hessel 5 Kennzahlen • Wirtschaftlichkeit • Rentabilität • Produktivität • Liquidität © 2002 Mag. Hessel 6 Wirtschaftlichkeit • Beurteilung der Einhaltung des ökonomischen Prinzips • Relation von Ertrag : Aufwand Relation von Sollkosten : Istkosten • Je höher der Quotient, umso größer die Wirtschaftlichkeit • größter Störfaktor ist die Marktpreisentwicklung © 2002 Mag. Hessel 7 Gewinn & Rentabilität Der Gewinn bzw. Erfolg des Betriebes wird in der Erfolgsrechnung (Gewinn- & Verlustrechnung) durch die Differenz zwischen bewertetem Ertrag und bewertetem Einsatz der Produktionsfaktoren, also dem Aufwand einer Periode ermittelt, • und stellt die Verzinsung des Eigenkapitals, bei Einzelunternehmungen und bei Personengesellschaften die Vergütung für die Mitarbeit des Unternehmers bzw. der Mitunternehmer (Unternehmerlohn) dar. © 2002 Mag. Hessel 8 Gewinn- und Verlustrechnung GuV (1.1.-31.12.01) Aufwand Ertrag Wareneinsatz 6.000 Löhne 9.440 FK-Zinsen Gewinn 20.000 960 3.600 20.000 © 2002 Mag. Hessel Erlöse 20.000 9 Gewinn • Gewinn = Ertragswert eines Unternehmens • Gewinn = Erlös – Kosten n • Gewinn = Mi*Pi - Fi*Ki i=1 • • • • • • • M = Menge des Outputs P = Preis des Outputs F1 = Faktor 1 (z.B.: Arbeit) K1 = Kosten des Faktors 1 (z.B.: Lohnsatz) F2 = Faktor 2 (z.B.: Kapital) K2 = Kosten des Faktors 2 (z.B.: Zinssatz) ..... © 2002 Mag. Hessel 10 Rentabilität • Setzt man den Periodenerfolg (Gewinn) ins Verhältnis zum Kapital des Betriebes, so ergibt sich die Rentabilität. • Die Rentabilität zeigt, in welcher Höhe sich das Kapital in einer Abrechnungsperiode verzinst hat. • Da das Gesamtkapital sich aus Eigenkapital (Unternehmerkapital, Beteiligungskapital) und Fremdkapital (Gläubigerkapital) zusammensetzt, unterscheidet man zwischen Gesamtkapitalrentabilität und Eigenkapitalrentabilität. • Außerdem errechnet man noch die Umsatzrentabilität. • Hauptziel: Erhöhung des Gewinnes bzw. Umsatzes unter Einsatz von wenig Kapital © 2002 Mag. Hessel 11 Eigen-, Fremdkapital • Fremdkapital Summe aller Verbindlichkeiten eines Unternehmens, Passiva abzüglich Eigenkapital, eventuell um Wertberichtigungen korrigiert. • Eigenkapital Mittel, die von den Eigentümern eines Unternehmens zu dessen Finanzierung aufgebracht oder als erwirtschafteter Gewinn im Unternehmen belassen wurden. © 2002 Mag. Hessel 12 Rentabilitätskennziffern Gesamtkapitalrentabilität = Gewinn + Fremdkapitalzinsen Gesamtkapital (EK + FK) Eigenkapitalrentabilität = Umsatzrentabilität = © 2002 Mag. Hessel Gewinn Eigenkapital Gewinn Umsatz x 100 x 100 x 100 13 Grundlegende Kennzahlen Beispiel Bilanz (zum 31.12.01) AKTIVA AV PASSIVA 6.000 EK (Anlagevermögen) UV GuV (1.1.-31.12.01) AUFWAND 24.000 Wareneinsatz 6.000 16.000 Löhne 9.440 (Eigenkapital, 1.1.01) 37.600 FK (Umlaufvermögen) ERTRAG Erlöse 20.000 (Fremdkapital) Gewinn 3.600 FK-Zinsen Gewinn 43.600 43.600 960 3.600 20.000 20.000 Berechnen Sie die Gesamtkapital-, Eigenkapital und Umsatzrentabilität © 2002 Mag. Hessel 14 Produktivität Maß für die mengenmäßige Ergiebigkeit der Kombination der Produktionsfaktoren Mengenergebnis der Faktorkombination Produktivität = Faktoreinsatzmengen Output Produktivität = Input jeweils erzeugte Menge Teilproduktivitäten = / Materialeinsatz Materialproduktivität, / Arbeitsstunden Arbeitsproduktivität / Maschinenstunden Betriebsmittelproduktivität Bedeutung erst durch Zeitvergleich bzw. Vergleich ähnlich strukturierter Unternehmen („benchmarking“). © 2002 Mag. Hessel 15 Liquidität • Das finanzielle Gleichgewicht des Unternehmens, Verwendung bzw. Umwandlung von Vermögensteilen als Zahlungsmittel • dynamische Liquidität: ist die Fähigkeit jederzeit - zeitraumbezogen - die fälligen Zahlungsverpflichtungen uneingeschränkt zu erfüllen. • statische Liquidität: ist zeitpunktbezogen und bilanzorientiert. Eher problematisch, da keine Sicherung des Bestandes des Unternehmens. © 2002 Mag. Hessel 16 Statische Liquidität Zahlungsmittelbestand x 100 Liquidität 1. Grades = kurzfristige Verbindlichkeiten Liquidität 2. Grades = Kurzfristiges Umlaufvermögen x 100 kurzfristige Verbindlichkeiten Umlaufvermögen: Im Gegensatz zum Anlagevermögen Teil des betrieblichen Vermögens, der am Bilanzstichtag nicht zum dauernden Gebrauch im Betrieb, sondern zum Umsatz bestimmt ist. Kurzfristiges Umlaufvermögen = Zahlungsmittel + kurzfristige Forderungen © 2002 Mag. Hessel 17 Statische Liquidität Gesamtes Umlaufvermögen x 100 Liquidität 3. Grades = kurzfristige Verbindlichkeiten Gesamtes Umlaufvermögen = Zahlungsmittel + kurzfristige Forderungen + Waren Langfristig werden Eigenkapital, langfristiges Fremdkapital und Anlagevermögen in Beziehung gesetzt. © 2002 Mag. Hessel 18 Shareholder : Stakeholder • Shareholder: Konzept der Wertorientierung • Die Erhöhung des Firmenwertes - Anspruch der Kapitalgeber - Shareholder Value tritt in den Vordergrund. • Stakeholder: Berücksichtigung von Umfelddaten und Bezugsgruppen mit Risikofaktoren. Setzt ein großes Früherkennungspotenzial voraus. © 2002 Mag. Hessel 19 Cash Flow • Ist das Maß des Geldzuflusses, der nach Abzug der Ausgaben übrig bleibt, also die Finanzkraft eines Unternehmens. Er steht für Investitionen, Tilgung langfristiger Kredite, Entnahme und Gewinnausschüttungen zur Verfügung. • Bei der Errechnung der Cash Flows sind der Gewinn, sowie • Rücklagen, Abschreibungen, Wertberichtigungen, langfristige Rückstellungen, Lagerveränderungen (-Minderung, -Erhöhung) zu berücksichtigen © 2002 Mag. Hessel 20 Schuldentilgungsdauer • Gibt Auskunft über die Verschuldung des Unternehmens. • Wie lange benötigt ein Unternehmen um seine Schulden zu tilgen? Fremdkapital - Flüssige Mittel Cash Flow = Schuldentilgungsdauer in Jahren Die Schuldentilgungsdauer ist weltweit als eine besonders aussagefähige Kennzahl anerkannt und zeigt auf, wie stark das Unternehmen von seine Kreditgebern abhängig ist. © 2002 Mag. Hessel 21 Bilanzschnellanalyse Bilanzschnellanalyse Kennzahl Eigenkapitalquote in % Cash Flow in % der Betriebsleistung Berechnungsformel Eigenkapital X 100 Gesamtkapital Kapitalkraft Cash Flow Betriebsleistung Finanzielle Leistungsfähigkeit X 100 Gesamtkapitalretabilität % Gewinn + Fremdkapitalzinsen Gesamtkapital Schuldentilgungsdauer (Jahre) Fremdkapital – Flüssige Mittel Cash flow X 100 Cash flow ( Geldeinheiten ) Gewinn + Abschreibungen +/- ao Aufwand, ao Ertrag © 2002 Mag. Hessel Auskunft über.... Rendite Verschuldung Innenfinanzierungskraft 22 Angabe Bilanzanalyse Bilanzanalyse Angabe Anf. EK EndEK Anf. FK EndFK 3.143.888 3.148.310 4.680.000 4.602.000 Gewinn AfA Betr.Leistung Zinssatz / Jahr flüssige Mittel 34.900 pro Monat 130.000 pro Monat 1.250.000 pro Monat 9 % 144.430 Berechnen Sie • durchschnittliche Eigenkapitalquote, • Cash Flow % d.BL, • ds. Gesamtkapitalrentabilität, • ds. Eigenkapitalrentabilität • und Schuldentilgungsdauer Beurteilen Sie die Ergebnisse. © 2002 Mag. Hessel 23 Bilanzschnellanalyse Beurteilung der Schnellanalyse Kennzahl Eigenkapitalquote sehrgut > 30% Beurteilungsrichtlinien gut mittel schlecht gefährdet > 20% > 10% < 10% negativ Cash Flow der Betriebsleistung > 10% > 8% > 5% < 5% negativ Gesamtkapitalrentabilität > 20% > 15% > 8% < 8% negativ Schuldentilgungsdauer < 5J < 12J > 12J > 30J © 2002 Mag. Hessel <3J 24 Überblick weitere Themen • • • • • • • • • Wirtschaften als zielorientiertes Entscheiden Bedürfnisse, Handlungen Arbeitsteilung, Spezialisierung Koordinations- und Organisationsprobleme Tausch, Markt Unternehmensarten Unternehmensentscheidungen Unternehmensbereiche Unternehmensführung © 2002 Mag. Hessel 25 Wirtschaften • Grundannahme Der Mensch hat Bedürfnisse. • Ziel Durch gezielte Handlungen unter Beachtung des Rationalitätsprinzips – Befriedigung der Bedürfnisse – Beseitigung der Mängel – Steigerung der Wohlfahrt © 2002 Mag. Hessel 26 Handlungen • Handlungen stellen – bewusstes, – zielgerichtetes, zweckorientiertes, – finales Tun dar. • Handlungen unterliegen Restriktionen wie – Güterknappheit, – Grenzen des Individuums und – sonstigen Determinanten. © 2002 Mag. Hessel 27 Handlungen & Entscheidungen • Handlungen beruhen auf Entscheidungen. • Eine Entscheidung bezieht sich auf die bewusste Auswahl aus einer Menge von Handlungsalternativen, die dem Entscheider zur Zielerreichung am besten geeignet erscheinen. © 2002 Mag. Hessel 28 Wirtschaften • Betriebe sollen so entscheiden, dass mit den vorhandenen knappen Mitteln (Güter) die gesetzten Ziele - wirtschaftliche, soziale, technische, ökologische - optimal erreicht werden! Arbeitsteilung und Spezialisierung • Die Entscheidungen bestimmende Einflussfaktoren sind die Determinanten – – – – – Wirtschafts- und Rechtsordnung, Steuern, Rechtsformen, Standort und Zusammenschlüsse. © 2002 Mag. Hessel 29 Koordination und Organisation • Arbeitsteilung und Spezialisierung erfordern die Abstimmung der Arbeitsvorgänge und der daran Beteiligten. • Koordination Wer erbringt wann, wo, welche Leistung. • Organisation Regelungen und Vorgang des Problemlösens, der Koordination, sowie das Ergebnis des Problemlösungsprozesses. © 2002 Mag. Hessel 30 Markt – was ist das? • Versuchen Sie in den Gruppen eine Definition des Begriffes „Markt“. – – – – Warum kommt er zustande? Was passiert am Markt? Wer agiert am Markt? ...? • Zeit ca. 15 Min. © 2002 Mag. Hessel 31 Arten der Unternehmen • • • • • Faktorbezug Branchenbezug Standortbezug Rechtsformbezug Größenbezug © 2002 Mag. Hessel 32 Faktorbezug • Arbeitsintensive Unternehmen • Anlageintensive Unternehmen • Materialintensive Unternehmen • Sonderfall Recycling © 2002 Mag. Hessel 33 Branchenbezug • Unterteilung nach Wirtschaftszweigen und der erstellten Leistungen • Sachleistungsunternehmen – Industrie, – Gewerbe • Dienstleistungsunternehmen Handel, Bank, Verkehr, Versicherung, Information, sonstige (z.B. Hotel, Wirtschaftstreuhand..) © 2002 Mag. Hessel 34 Standortbezug Der günstigste Standort ist jener, der die bestmögliche Verzinsung des eingesetzen Kapitals ermöglicht (größtmöglicher Gewinn) unter Beachtung humaner und ökologischer Prinzipien. • Materialorientierung • Arbeitsorientierung • Abgabenorientierung • Verkehrsorientierung • Energieorientierung • Umweltorientierung • Absatzorientierung • Landschaftsorientierung • Auslandsorientierung © 2002 Mag. Hessel 35 Rechtsformbezug • Einzelunternehmen • Personengesellschaft – Erwerbsgesellschaften (OEG, KEG) • Offene Erwerbsgesellschaft (OEG) • Kommandit-Erwerbsgesellschaft (KEG) – Personengesellschaften des Handelsrechts (OHG, KG) • Offene Handelsgesellschaft (OHG) • Kommanditgesellschaft (KG) • Kapitalgesellschaft – Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) – Aktien Gesellschaft (AG) • Sonstige (Verein, Genossenschaft, Stiftung) © 2002 Mag. Hessel 36 Unterschiede Pers G – Kap G Personengesellschaft Kapitalgesellschaft • keine jur.Personen • juristische Personen • Haftung der Gesellschafter • Haftung der Gesellschaft • Gesellschaftsvermögen im Eigentum der Gesellschafter • Gesellschaftsvermögen im Eigentum der Gesellschaft • Selbstorganschaft • Fremdorganschaft • Stimmrecht nach Köpfen • Stimmrecht nach Kapital © 2002 Mag. Hessel 37 Größenbezug • • • • • • • Anzahl der Beschäftigten Umsatz pro Geschäftsjahr Investiertes Kapital Anzahl der Arbeitsplätze Lohn- und Gehaltssumme Ausbringungsmenge Rohstoffeinsatz © 2002 Mag. Hessel 38 Diskussion Shareholder / Stakeholder Value • Auszug aus der Vorlesung Führungslehre von Prof. N. Thom. Siehe: http://members.liwest.at/hessel/ • Diskutieren Sie im Team diese Konzepte aus der Sicht des Unternehmens als offenes, produktives und soziales System (moderner Führungsansatz), welches Konzept präferieren Sie und warum. • Bereiten Sie ein Kurzreferat vor. © 2002 Mag. Hessel 39 Aufgabe: Einschätzung der ökosozialen Marktwirtschaft • Diskutieren Sie in der Gruppe, ob die ökosoziale Marktwirtschaft („Nachhaltige Entwicklung“) ökologisch und sozial ausgewogen und vertretbar ist, oder ob stärkere ökosoziale Markteingriffe in Zukunft zu bedenken sind. – Welche Auswirkungen hat die ökosoziale Marktwirtschaft auf die betriebswirtschaftlichen Grundprinzipien und Zieldimensionen? – Kämpft Umweltschutz g e g e n die Interessen der Wirtschaft an? – Wirkt sich die Erfüllung sozialer Ziele negativ auf den Umweltschutz aus? (siehe Literatur dazu: „Nachhaltige Entwicklung - ö.s.Marktwirtschaft“, Auszug aus „Nachhaltig in die Zukunft? Auf dem Weg zur EU-Nachhaltigkeitsstrategie; Ökosoziale Marktwirtschaft - mit Jiu-Jitsu-Prinzip zur Nachhaltigkeit“, „Modell & Prinzipien der ö.s.Marktwirtschaft“) • Pro Gruppe eine Zusammenfassung der diskutierten Überlegungen auf einer A4 Seite. • Vorbereitung eines Kurzreferats. © 2002 Mag. Hessel 40