Der Coburger Convent - Alte Prager Landsmannschaft Hercynia

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CC: Coburger Convent der akademischen
Landsmannschaften und Turnerschaften an Hochschulen
in Deutschland und Österreich
Der CC ist 1951 durch den Zusammenschluss der beiden vor dem
zweiten Weltkrieg bestandenen Verbände DL und VC entstanden und
vereint Landsmannschaften und Turnerschaften.
Reform-Corps Anfang 19. Jahrhundert
Hegemonialanspruch der Corps und Burschenschaften
Im Gegensatz zu den Corps lehnten die Landsmannschaften jeden
überflüssigen Aufwand ab und vertraten den Grundsatz der
Gleichberechtigung aller Waffenstudenten. Im Gegensatz zur
Burschenschaft standen sie auf dem Boden unbedingter Genugtuung
und verwarfen parteipolitische Bindungen ihrer Bünde.
Am 01.03.1868 trafen sich Vertreter der Landsmannschaften Teutonia
Bonn, Teutonia Halle, Verdensia Göttingen, Ghibellinia Tübingen und
Markaria Würzburg in Kassel, um die Gründung des Allgemeinen
Landmannschafer Convents vorzubereiten. Nachdem die einzelnen
Convente ihre Zustimmung erteilt hatten, wurde am 02.06.1868 in
Zwingenberg an der Bergstraße der Allgemeine LandsmannschafterVerband gegründet.
Zunächst wurde das Verbandstreffen in den einzelnen Städten der
Mitgliedsbünde abgehalten, bis man sich nach fünf Jahren entschloss,
Coburg als ständigen Versammlungsort zu wählen und den Verband in
Coburger Landsmannschafter Convent (Coburger LC) umzunennen. Die
Verbandsfarben waren weiß-grün-weiß; der Wahlspruch hieß „Ehre –
Freiheit – Freundschaft - Vaterland“.
Im Jahre 1877 kam es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen
Goldkartell und Silberkartell. Beide Kartelle hatten schon vor der
Gründung in Zwingenberg bestanden; neu aufgenommene Bünde
wurden von beiden gekeilt. So wurde der Coburger LC 1877 aufgelöst.
Da beide Seiten durch PP-Suiten zumindest noch Kontakt hatten,
entschloss man sich im Jahre 1882 den Coburger LC zu rekonstituieren.
Im Jahre 1898 gründeten die Bünde des Gold- und Silberkartells den
Arnstädter LC. Sie waren im Streit aus dem Coburger LC
ausgeschieden, weil der stetige Zuwachs des Coburger LC den
Gründungslandsmannschaften und deren Kartelle ihre
Meinungsführerschaft streitig machte. So entstandenen im Coburger LC
in seiner Vorgeschichte das Diamantene Kartell (heute: Treubund) und
das Blecherne Kartell (heute: Eisener Ring). Die Landsmannschaften
des Arnstädter LC kehrten 1906 in den Coburger LC zurück.
Seit 1908 hieß der Coburger LC Deutsche Landsmannschaft DL.
Nach dem ersten Weltkrieg änderte die DL ihre Verbandspolitik und
beanspruchte, der Dachverband aller deutschen Landsmannschaften zu
sein. Bis 1936 zu seiner Suspendierung wuchs die DL auf 136
Mitgliedsbünde an. Zu dieser Zeit verlangte die DL von ihren
Verbandsbrüdern sechs Pflichtmensuren.
1922 schloss die DL ein Freundschaftsabkommen mit der Deutschen
Sängerschaft ab. Dieses Abkommen hat bis heute Bestand.
Ebenfalls 1922 wurde das Erlanger Verbändeabkommen besiegelt.
Inhalt dieses Abkommens war, dass alle bis dato ausgesprochenen
Ehrenhändel nichtig sind. Das Aussprechen des gegenseitigen
Waffenverrufs hatte schon vor dem Ersten Weltkrieg Überhand
genommen, konnte aber während der Kriegsjahre nicht „überwacht“
werden. Die Waffenverrufe waren mittlerweile so zahlreich, dass kaum
eine Verbindung mit einer anderen noch Partien stellen konnte.
Durch die Ernennung Hitlers zum Reichkanzler standen die
Verbindungen und die DL vor einer Zäsur. Das Führerprinzip und die
Gleichschaltung ging an den Corporationen nicht vorbei. Die Führer der
Verbindungen und der DL durften nur noch Mitglieder der NSDAP sein.
Um dem Führerprinzip zu entgehen, traten 1934 die Österreichischen
Landmannschaften aus der DL aus, was jedoch 1938 aufgrund des
Einmarsches in Österreich hinfällig wurde. In den Dreißiger Jahren
wurden viele Verbindungen enteignet, um ihre Häuser zu
Kameradschaftshäusern umzuwandeln. Nach und nach mussten fast alle
Verbindungen suspendieren, zunächst die Activitates, danach viele
Altherrenverbände.
Der Vorgängerverband des Vertreter-Convent VC der Turnerschaften
wurde 1872 in Bonn gegründet und hieß zunächst Cartellverband der
akademischen Turnvereine (CV). Der Ursprung ging vom ersten
deutschen Turnfest in Coburg 1860 aus. Teilnehmende Studenten
gründeten zahlreiche akademische Turnvereine. Im Jahre 1885 lösten
sich diejenigen Bünde vom CV, die sich zu „richtigen“ Verbindung unter
Einschluss des Satisfaktionsprinzips entwickeln wollten. Sie gründeten
daher den Vertreter-Convent der Turnerschaften an deutschen
Hochschulen. Die Farben waren rot-weiß-rot. Die Wahlspruch lautete:
„Mens sana in corpore sano“. Die Anzahl der Pflichtmensuren war vier.
Seit 1926 tagt der VC in Bad Blankenburg. Die enge Zusammenarbeit
mit der DL bestand schon vor dem Ersten Weltkrieg in der Gründung des
Akademischen Bundes für Leibesübungen. Nach dem Krieg waren beide
Verbände Mitunterzeichner des Erlanger Verbändeabkommens und
gründeten eine Arbeitsgemeinschaft zur Verfolgung gemeinsamer
hochschulpolitischer Interessen.
Im Jahre 1951 wurde der Coburger Convent an Hochschulen in
Deutschland aus DL und VC gegründet. Österreichische
Landsmannschaften und Turnerschaften waren über den ÖLTC
(Österreichen Landsmannschafter- und Turnerschafter-Convent) dem
CC assoziiert. Während des Wiederaufbaus in der Bundesrepublik
Deutschland war es oberstes Ziel des CC, den vielen heimatvertriebenen
Bünden aus Mitteldeutschland und den deutschen Ostgebieten, sowie
Tschechoslowakei einen Neuanfang zu ermöglichen. (Alte Prager
Landsmannschaft Hercynia, Leipziger Turnerschaft Fridericiana,
Landsmannschaft Hercynia Jenensis et Hallensis, usw.)
Ausgehend von der Studentenrevolte 1969 lösten sich einige
Turnerschaften vom CC und gründeten den fakultativ-schlagenden
Marburger Kreis im Jahre 1971. Sie hielten die Pflichtmensur für nicht
mehr zeitgemäß. Im Laufe der folgenden Jahre löste sich der Verband
de facto auf. Er existiert heute nur noch auf dem Papier, weil viele
Mitgliedsbünde suspendieren mussten.
Im Jahre 1996 (?) wurden die Bünde des ÖLTC als volle Mitgliedsbünde
im CC aufgenommen. Seitdem heißt der unser Dachverband „Coburger
Convent der Landmannschaften und Turnerschaften an Hochschulen in
Deutschland und Österreich“.
Der CC ist farbentragend, es werden (mind. zwei) Pflichtmensuren
geschlagen. Der Wahlspruch ist "Ehre, Freiheit, Freundschaft,
Vaterland". Seine Farben sind weiß-grün-rot-weiß. Er ist parteipolitisch
unabhängig, aber hochschulpolitisch engagiert. Der CC ist mit rund 100
Verbindungen an 43 deutschen und 4 österreichischen Hochschulorten
vertreten.
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