Kurz-Zusammenfassung Demografie-Check LEADER

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LEADER-Management
NÖ Süd
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Mag. (FH) Katharina Schörner, Assistenz
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ERGEBNISSE/PROZESS: DEMOGRAPHIE CHECK
NIEDERÖSTERREICH SÜD
Geht es um den demografischen Wandel, so stehen viele EU-Mitgliedsstaaten
vor ähnlichen Herausforderungen. Auch wenn seit 1980 die Gesamtbevölkerungszahl innerhalb der Union (EU 28) von 464 Mio. auf aktuell 509 Mio.
Einwohner angewachsen ist , so zeichnet sich in vielen ländlichen Regionen
Europas ein ähnliches Bild ab - nämlich der rapide Bevölkerungsrückgang –
etwa durch niedrige Geburtenraten bei gleichzeitig steigender Lebenserwartung
oder durch Abwanderung in Richtung großer Ballungsräume. Die Alterung der
Bevölkerung ist ein weiteres wesentliches Merkmal des demografischen
Prozesses in dem wir uns gerade befinden. Dass dieses Thema brandaktuell ist,
bewies auch die Tatsache, dass das Europäische Jahr 2012 unter dem Motto
„Aktives Altern und Solidarität“ stand.
Die (demographische) Zukunft beginnt jetzt!
Die LEADER-Region NÖ Süd griff zukunftsweisend als einer der ersten LEADER-Regionen
Niederösterreichs das Thema auf. Im Rahmen des Projektes „Demographie-Check NÖ Süd“, das
gemeinsam mit der Regionalberatung Wallenberger & Linhard durchgeführte wurde, galt es a priori
Kommunen wie Firmen in der Region gleichermaßen für dieses Thema zu sensibilisieren und in
weiterer Folge gemeinsam an Lösungen für die Zukunft zu arbeiten. Im Projektzeitraum von Juni 2012
bis Februar 2014 fanden Workshops mit der WK Neunkirchen und Wiener Neustadt statt, sowie eine
große Auftaktveranstaltung am 12.11.2012 im Autohaus Orthuber Neunkirchen. In zwei SzenarioWorkshops mit GemeindevertreterInnen, VertreterInnen der Jugend, des Tourismus sowie den
Kammern wurden Handlungsempfehlungen zum Thema erarbeitet. Am 24. Juni 2013 fand die
Endpräsentation des Projekts in der Raiffeisenbank Neunkirchen statt. Die Projektergebnisse zeigen,
dass vor allem Standortmarketing für die LEADER-Region NÖ Süd in näherer Zukunft ein wichtiges
Thema sein muss - so wie es nun etwa im Schneebergland forciert wird. Auch das Erhalten der
Betriebsstandorte und damit der Arbeitgeber in der Region muss ein Hauptanliegen der Region sein,
um so potentielle „Abzügler“ und damit künftige Fachkräfte in der Heimat zu halten. Eine besondere
Herausforderung gälte es vor allem auch im Tourismus in Angriff zu nehmen – Die Generation 50plus
fühlt sich nicht „alt“, ist selbstbewusst, fit und vital und hat meist hohe Ansprüche – der
„Seniorenteller“ ist out! Die „jungen Alten“ verlangen nach Qualität – sowohl was die Angebote als
auch die Produkte betreffen und sind auch bereit dafür angemessen zu bezahlen. Hier besteht
derzeit noch ein Defizit. Die am Projekt ebenfalls beteiligte Con.Os empfiehlt für diese Zielgruppe
eigene vernetzte Angebote (geschlossene Dienstleistungskette) zu schnüren.
Um die Projektergebnisse abzurunden und sich noch einige neue Impulse für die eigene Region zu
holen, lud die LEADER-Region Nö Süd AkteurInnen der Region zur Exkursion nach Sachsen. Am 18.
und 19. Oktober fuhren insgesamt 17 TeilnehmerInnen nach Dresden.
Warum Sachsen als Beispiel guter Praxis?
Wie Heike Zettwitz, Referentin der Sächischen Staatskanzlei, den ExkursionsteilnehmerInnen anhand
aktueller Statistiken zeigt, ist die Bevölkerungszahl des 1990, nach dem Mauerfall gegründeten
Freistaats, seit dessen Gründung rückläufig. Heike Zettwitz; „Die Einwohnerzahlen der Städte
Dresden und Leipzig konnten in den vergangenen Jahren Zuwächse verzeichnen, ebenso teilweise ihr
Umland. Dresden erlebte so zwischen den Jahren 2000 bis 2011 eine Zunahme von annähernd
52.000 Einwohnern, Leipzig im selben Zeitraum eine Zunahme von mehr als 38.600 Einwohnern.
Beiden Städten wird ein weiteres Wachstum bis 2020 prognostiziert.“ Die Referentin weiter: „Der
ländliche periphere Raum schrumpft hingegen stetig. Sachsen ist einer der Länder Deutschlands, die
die Thematik Demographie bereits vor längerer Zeit zur „Staatsaufgabe“ gemacht hat und seither
wegweisende Reformen und Projekte umgesetzt hat“, so Zettwitz.
Ing. Rainer Richter vom Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften (VSWG)
referierte über sein Modell der „Mitalternden Wohnungen“. Jeder sechste Sachse lebt statistisch
gesehen, laut Richter, in einer Wohnung, die von einer der insgesamt 229 Wohnungsgenossenschaften des VSWG verwalten wird. Richter geht mit der Gestaltung „seiner“ Wohnungen
neue Wege. Mehr Pflegebedürftige stünden immer weniger Pflegenden gegenüber. Ein
Lösungsansatz zu dieser Herausforderung könnten die „Mitalternden Wohnungen“ bieten, die der
VSWG anbietet. Zielgruppe für „Richters Wohnungen“ sind ältere Menschen, die sich eine Wohnung
wünschen, die auf ihre Bedürfnisse sowohl baulich als auch technisch maßgeschneidert ist. Einerseits
werden die Wohnungen „barrierearm“ angeboten (breite Türstöcke etwa), anderseits sind die
Wohnungen mit umfassender Technik, mit so genannter AAL ausgestattet. Über ein Menü im
Steuerungspanel kann der Bewohner seine Wohnung „bedienen“. Die Technik kann modular je nach
den individuellen Bedürfnissen zugeschaltet werden und reicht von Medikamentenerinnerung bis
über Rauchmeldung und automatischem Absetzen eines Notrufes bei der Feuerwehr.
LES 14-20: In der neuen Förderperiode LE 14-20 möchte die LEADER-Region Niederösterreich Süd in
punkto ‚Demographischer Wandel‘ ihren Fokus auf „Altersgerechtes Wohnen“ setzen. Angedacht
sind eine Kooperation mit dem Projekt „active ageing“ im Schneebergland sowie die Umsetzung
eines Pilotprojekts mit einer Wohnbaugenossenschaft zur Entwicklung einer „mitalternden“
Musterwohnung in der LEADER-Region (analog zum Beispiel der Sächsischen Wohnbaugenossenschaft) – es soll aufgezeigt werden, wie Wohnraum gestaltet sein muss, um ein langes
selbstbestimmtes Wohnen in den eigenen Wänden zu ermöglichen. Dabei geht es in einem ersten
Schritt um Know-How-Transfer und eine Exkursion nach Dresden sowie einen Workshop für
Handwerker. Öffentl. Verkehr: auch in punkto Mobilität (E-Mobilität) wird eine Verdichtung des
Angebots angestrebt – Stichwort: letzter Kilometer.
Statements: „Best Ager“ brauchen keinen „Seniorenteller“. Der ist out!
Menschen ab 60 fühlen sich heute durchschnittlich um zehn Jahre jünger.
Der „Demographische Wandel“ ist als Chance zu bewerten!
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