Künstliche Hüfte: „Passt wie angegossen“ Neuartige Methode in der

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Künstliche Hüfte: „Passt wie angegossen“
Neuartige Methode in der Fachübergreifenden Praxis für Orthopädie und Chirurgie: „Prothese wir
dem Knochen maßgenau angepasst.“
Tollpost im Gespräch mit Dr. medic. Stefan Dragulescu, Hans Jürgen Michel, Daniel Rovers.
„Der neue Anzug sitzt ja wie angegossen." Über so ein Kompliment freut sich jeder. Viel wichtiger als
bei Kleidung ist die Passgenauigkeit allerdings bei künstlichen Hüftgelenken. Hier geht es nicht um
die Optik, sondern um das Wohlergehen des Patienten. Um im Bild zu bleiben, gab es Hüftprothesen
allerdings lange Zeit nur „von der Stange". Durch eine neuartige Methode sind jetzt aber auch
Maßanfertigungen, die sich optimal den anatomischen Gegebenheiten des Patienten anpassen,
möglich.
„Bei dieser Methode wird die Prothese dem Knochen angepasst und nicht umgekehrt. Bislang wurde
nur wenig Rücksicht auf die anatomischen Gegebenheiten des Patienten genommen", erläutert Dr.
Stefan Dragulescu, der gemeinsam mit Daniel Rovers und Hans Jürgen Michel die Fachübergreifende
Gemeinschaftspraxis für Orthopädie und Chirurgie in Soest führt.
Möglich wird dies durch eine computertomoraphische Untersuchung des Knochens. Anhand der
dreidimensionalen Bilder lassen sich exakte Rückschlüsse auf den Zustand und die individuellen
Gegebenheiten des Knochens ziehen. „So erkennen wir, ob eine Standard-Prothese problemlos
einsetzbar ist oder ob sie individuell für den Patienten angefertigt werden muss, erklärt Dr.
Dragulescu. Ist eine individuelle, maßgefertigte Prothese nötig, wird diese vom Computer genau
berechnet. „Das ist dann ein absolutes Einzelstück und passt nur für diesen einen Patienten", so Dr.
Dragulescu.
Für den Patienten bietet diese Methode natürlich erhebliche Vorteile und erspart auch spätere
Komplikationen. So entsteht beispielsweise keine Differenz in der Beinlänge und es wird, ähnlich wie
bei Kurzschaftprothesen, weniger Metall in den Knochen eingeführt. „Eine sehr schonende
Methode", so Dr. Dragulescu. Die Kosten werden übrigens von der Krankenkasse übernommen.
Dennoch gilt in der Fachübergreifenden Praxis für Orthopädie und Chirurgie nach wie vor der
Grundsatz „Gelenkerhalt vor Gelenkersatz". Gute Ergebnisse werden dabei mit der
Knorpelschutztherapie, bei der Eigenblut in die Gelenke injiziert wird, erzielt.
„Unser Blut enthält Substanzen, die aktiv gegen Arthrose wirken", erklärt Dr. Dragulescu. Diese
Wirkstoffe werden dem Eigenblut entnommen und wieder den Gelenken zugeführt. „Arthrose wird
so nicht geheilt, aber ihr Fortschreiten gestoppt", ergänzt Daniel Rovers. Eine weitere Möglichkeit,
das eigene Gelenk länger zu erhalten, ist eine Knorpelknochentransplantation.
Leider lassen sich Operationen nicht immer vermeiden. Die ambulanten Operationen werden im
angeschlossen OP-Saal im Haus durchgeführt, die stationären Eingriffe im Marienkrankenhaus. Hans
Jürgen Michel weiß, dass eine OP fast immer auch eine mentale Belastung für den Patienten
darstellt: „Die Patienten haben Sorgen und Nöte und wissen meist nicht, was bei der OP auf sie
zukommt. Wir nehmen diese Gedanken sehr ernst und informieren die Patienten im persönlichen
Gespräch ganz genau, wie die Operation und die Behandlung abläuft. In aller Regel können wir ihnen
so die Sorgen nehmen."
Die Begleitung des Patienten, von der Untersuchung über Diagnose, das maßangefertigte
Hüftgelenke, Behandlung bis zu Reha-Maßnahmen und vieles mehr, arbeiteten Dr. medic. Stefan
Dragulescu, Hans Jürgen Michel und Daniel Rovers eng mit Dr. med. Christoph Schönle, Chefarzt der
Klinik am Lindenplatz in Bad Sassendorf, zusammen.
Die maßgefertigte Hüftprothesen fügen sich wie hier, Abbildung 1, optimal in die anatomische
Gegebenheit des Knochen ein.
Maßangefertigte Hüftprothesen, Röntgenbild, sind meist kleiner als Standard-Prothesen und werden
individuell für den Patienten angefertigt. Hier sieht man auch das für die individuell angefertigte
Hüfte das individuell angefertigte Operationswerkzeug.
Erschienen 2013 im Magazin TollPost - Journal für Möhnesee
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