Universität Würzburg Mathematisches Institut Dr. J. Jordan Sommersemester 2012 17.04.2012 1 . Übung zum Propädeutikum Mathematik Spielen Sie Korrektor: Korrigieren Sie die folgenden Lösungsversuche. Versuchen Sie dabei zu unterscheiden: • Welche der Argumentationsschritte sind falsch? Lokalisieren Sie den Fehler möglichst genau (Schreiben Sie F an die entsprechende Stelle). • An welchen Stellen können Sie der Argumentation gar nicht folgen (Schreiben Sie ? an die entsprechende Stelle). • An welchen Stellen ist die Argumentation vage und ungenau (Schreiben Sie U an die entsprechende Stelle). • Was ist überflüssig und trägt nicht zur Lösung bei? Unterringeln Sie die entsprechenden Stellen. • Welche Stellen wären mit mehr Text +T oder weniger Text -T verständlicher? • Bewerten Sie die Lösungen. Sind sie im wesentlichen richtig; Enthalten sie zwar Fehler und Ungenauigkeiten, aber lassen sich korregieren; Sind Sie völlig unbrauchbar und tragen nichts zur Lösung bei. Aufgabe 1: Zeigen Sie: Ist 2n − 1 eine Primzahl, so ist auch n eine Primzahl. Lösung 1: Ist n eine Primzahl, dann ist 2n − 1 durch keine natürliche Zahl außer 1 und 2n − 1 teilbar. Also ist 2n − 1 eine Primzahl. Lösung 2: Ist 2n − 1 keine Primzahl, dann ist 2n − 1 = ab mit 1 ≤ a und 1 ≤ b. Also ist ab ungerade, also ab = 2k − 1 mit k ∈ N. Es folgt 2n = 2k. Also ist n = αβ mit k = 2αβ−1 . Folglich ist auch n keine Primzahl. Lösung 3: Ist n = ab mit a ∈ N und b ∈ N. Wir nehmen an, dass a kleiner als n ist und 1 kleiner als a ist. Analog nehmen wir an, dass 1 < b < n. Für den Fall: a = b = 2 kann man 2ab − 1 zerlegen in 22·2 − 1 = (22 − 1)(1 + 22 ). Man sieht also, dass 2ab −1 = (2a −1)(1+2a +22a +· · ·+2(b−1)a ). Also ist 2n −1 das Produkt zweier natürlicher Zahlen, nämlich der Zahl 2a − 1 und der Zahl 1 + 2a + 22a + · · · + 2(b−1)a . Beide Zahlen sind größer als die Zahl 1. Wäre nun 2n − 1 eine Primzahl, dann wäre mindestens eine der Zahlen 2a − 1 und 1 + 2a + 22a + · · · + 2(b−1)a gleich 1. Das ist aber nicht der Fall. Also ist 2n − 1 keine Primzahl. Lösung 4: xy = n ⇔ 2xy − 1 = (2x − 1) R(x, y) ⇔ 2xy − 1 durch R(x, y) teilbar | {z } ∈N Lösung 5: Wir beginnen mit einer Nebenrechnung: 2a (1 + 2a + 22a + · · · + 2(b−1)a ) = 2a + 22a + · · · + 2(b−1)a + 2ba . Es folgt: 2ab − 1 = 2a (1 + 2a + 22a + · · · + 2(b−1)a ) − (1 + 2a + 22a + · · · + 2(b−1)a ) = (2a − 1)(1 + 2a + 22a + · · · + 2(b−1)a ). Nun kommen wir zum Beweis: Wir nehmen nun an 2n − 1 wäre eine Primzahl. Dann ist also 2n − 1 = αβ nur dann erfüllt, wenn α = 1 und β = 2n − 1 gilt. Wir nehmen nun an, ob wohl 2n − 1 wie gesagt eine Primzahl ist, wäre n keine Primzahl. Genauer gesagt, n ist das Produkt zweier natürlicher Zahlen. Also n = ab mit a 6= 1 und b 6= 1. Es gilt also 2n − 1 = 2ab − 1, da ja n = ab gilt. Wir zeigen jetzt, dass dann auch 2n − 1 keine Primzahl ist. Dies folgt sofort aus der Nebenrechnung.