„Value at Risk“ Methoden zur Quantifizierung von Marktpreisrisiken - Ein empirischer Vergleich - Dr. Michael Auer Michael Auer VaR - Methoden zur Quantifizierung von Marktpreisrisiken Inhalt: 1. Motivation und Definition von VAR 2. Zielsetzung des Vergleichs 3. Methoden zur Quantifizierung von Marktpreisrisiko 4. Backtesting 5. Minibank & Marktdaten 6. Risk Engine 7. Ergebnis Beispiele 8. Erweiterungen Stand: 28.05.04, 08:29 1 Michael Auer VaR - Methoden zur Quantifizierung von Marktpreisrisiken Zukuntsziel: Integriertes Risikocontrolling/-management OR MR Integriertes Risikocontrolling/management GR Stand: 28.05.04, 08:29 Probleme: • Abdeckung aller Risiken • • KR • Korrelationen • • Methodenunterschiede • • Trennung Risikoarten • • • •Derzeit vielversprechende Ansätze zur Integration von Markt- und Kreditrisiken, darüber hinaus aber: •Anfangsstadium, noch viele Fragen 2 Michael Auer VaR - Methoden zur Quantifizierung von Marktpreisrisiken Motivation zur VaR Ermittlung • Vereinheitlichung: -> VaR ist ein einheitlicher Maßstab der Risikoeinschätzung einer Vielzahl von verschiedenen Risikopositionen und Portfolios unter einheitlichen Kriterien. • Limitierung / Steuerung: -> Die Messung und Limitierung des VaR ist fundamental für die Portfolio Steuerung • Kapitalunterlegung: -> VAR dient zur Bestimmung des risikogebundenen Kapitals, welches erforderlich ist, um die jeweils eingegangenen Risiken zu decken. Dies dient dem Schutz des Unternehmens. • Kapitalallokation: -> VaR gibt der Geschäftsleitung die Möglichkeit das verfügbare Kapital optimal auf die Geschäftsaktivitäten mit einem entsprechenden Verzinsungsanspruch zu verteilen. Betrachtet wird dabei das Verhältnis „Return on Risk“. Stand: 28.05.04, 08:29 3 Michael Auer VaR - Methoden zur Quantifizierung von Marktpreisrisiken Allgemeine Definition von VaR bei Marktrisiko Value at Risk (VaR) ist ein Maß für den prognostizierten Verlust aus einem betrachteten Portfolio in Folge von Marktwert- bzw. Kurswert- Veränderungen (Marktpreisrisiko) innerhalb eines bestimmten Zeitraums (Haltedauer), der mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit (abh. vom Konfidenzniveau) nicht überschritten wird. -> Statistische Schätzung Konfidenzniveau z.B. 99% VAR MarktwertVeränderungen 0 Haltedauer: 1 Tag -> d.h. Was kann von heute auf morgen passieren? Annahme: Die betrachteten Positionen werden während der Haltedauer nicht verändert. Stand: 28.05.04, 08:29 4 Michael Auer VaR - Methoden zur Quantifizierung von Marktpreisrisiken Zielsetzung des Vergleichs ! Worin unterscheiden sich die Methoden und wo liegen die jeweiligen Stärken und Schwächen? ! Welche Methode eignet sich für die VAR Ermittlung des jeweiligen Produktes am besten? ! Welche Methode eignet sich für die VAR Schätzung des Portfolios am besten? ! Wie verändert sich die Güte der VAR Schätzung in Abhängigkeit der Parametereinstellungen? ! Wie können die empirisch ermittelten Eigenschaften der jeweiligen Methode theoretisch begründet werden? ! Wie kann die VAR Schätzung der jeweiligen Methode verbessert werden? Stand: 28.05.04, 08:29 5 Michael Auer VaR - Methoden zur Quantifizierung von Marktpreisrisiken Ansätze zur Ermittlung von VaR Allgemeine Annahme: historische Marktbewegung des Risikofaktors S liefert eine gute Schätzung für die zukünftige Wertveränderung ∆V local valuation ∆V = β * ∆S Linearer Zusammenhang (Sensitivität β) zwischen dem Marktwert der Position und dem jeweiligen Risikofaktor -> Varianz Kovarianz Ansatz full valuation ∆V = V(S1) - V(S0) Vollständige mark to market Bewertung => keine Annahme hinsichtlich des Zusammenhanges zwischen dem Portfoliowert und dem Risikofaktor. -> Historische Simulation, Monte Carlo Simulation Stand: 28.05.04, 08:29 6 Michael Auer VaR - Methoden zur Quantifizierung von Marktpreisrisiken Risikoarten / Risikofaktoren Verschiedene Risikoarten innerhalb des Marktpreisrisikos Volarisiko Kurswertänderungsrisiko Kurswert Kurswert Underlying Kurswertänderung Hohe Opt ionsvola Niedrige Opt ionsvola Zeit Zeit Zins ände r ung s r is ik o Z in s Spreadrisiko Zins Verän derun g der Z in sst ruk t urk urv e Risikobehaft et e Zinsst rukut rkurve Spread Risikofreie Zinsst rukt urkurve Laufzeit L aufzeit Stand: 28.05.04, 08:29 7 Michael Auer VaR - Methoden zur Quantifizierung von Marktpreisrisiken Varianz-Covarianz-Ansatz (1) Linearer VAR Ansatz unter der Annahme das Veränderungen der Risikofaktoren normalverteilt um den Mittelwert µ=0 sind Ermittlung des overnight Value at Risk VaRON: 1.Analyse der relevanten Risikofaktoren, Zerlegung jeder Position in die jeweiligen Basis-Cashflow-Komponenten, Mapping der Komponenten zu den entsprechenden Risikofaktoren 2.Ermittlung des present value Vi (mit i=1, ... , N) jeder Cashflow Komponente i 3.Das Value at Risk VaR ergibt sich gemäß VAR = − Stand: 28.05.04, 08:29 8 S ⋅ Σ ⋅ ST Michael Auer VaR - Methoden zur Quantifizierung von Marktpreisrisiken Varianz-Covarianz-Ansatz (2) VAR = − S ⋅ Σ ⋅ ST falls Σ positiv semidefinit1 S = ( fσ 1 V1 δ 1 ,..., fσ i Vi δ i , ..... , fσ N VN δ N ) : σi: δi : Vi : f: Σ ST : mit: ρ 1N 1 ... ρ 1 und Σ = 21 ... ... 1 ρ N1 ... Korrelationsmatrix (N x N) Standardabweichung der Veränderung des Risikofaktors i Sensitivität des Marktwertes der Position bezüglich des Risikofaktors i Barwert des Cashflows für den Risikofaktor i Faktor, abhängig vom Konfidenzniveau α (Annahme: Normalverteilung) z.B. f = 1,65 für α=95% Spaltenvektor von S 1 Σ ist positiv semidefinit, falls x Σ xT ≥ 0 Stand: 28.05.04, 08:29 ∀x≥0 9 Michael Auer VaR - Methoden zur Quantifizierung von Marktpreisrisiken Mapping Produktabhängige Zuordnung von Cashflow Komponenten der Einzelpositionen eines Portfolios zu den jeweiligen Risikofaktoren. Beispiel: Zinspositionen -> Risikofaktoren als Gridpoints der Zinskurve Zuordnung eines einzelnen Cashflow auf die Risikofaktoren Cashflow i Risikofaktoren j Risiko-/Varianzerhaltung => Var( r ) = Var( α ⋅ ri + (1 − α ) ⋅ rj ) 2 − ± − 4 ac b b 2 2 2 2 2 α= ! σ = α σ i + 2α (1 − α )ρ ij σ i σ j + (1 − α ) σ j 2a 2 2 c = σ 2j − σ 2 b = 2ρ ijσ i σ j − 2σ 2j ! a = σ i + σ j − 2ρ ij σ i σ j Stand: 28.05.04, 08:29 10 Michael Auer VaR - Methoden zur Quantifizierung von Marktpreisrisiken Historische Simulation Bewertung zu einem bestimmten Stichtag mit historischen Bewertungsparametern Beispiel: Gewöhnlicher Differenzenansatz2 Einzelposition: D i ( t , T) = Pi (f1, t ,..., f k , t , T) − Pi (f1, t −1 ,..., f k , t −1 , T) Pi ( f1, t , ... , f k , t , T) : Marktwert der Position i zum Stichtag T mit den Bewertungsparametern f1, t , ... , f k , t zum Zeitpunkt t . Die Restlaufzeit bleibt konstant. Mit Konfidenzniveau α folgt VaR aus der empirischen Häufigkeitsverteilung. α i = PR ( D i ( t ) > VAR ) mit: t ∈{t 0 , t 1 ,..., t N } Portfolio: D p ( t , T ) = ∑ Pi (f1, t ,..., f k , t , T ) − ∑ Pi (f1, t −1 ,..., f k , t −1 , T ) i i 2 Weitere Ansätze sind spezifischer Differenzenansatz sowie gewöhnlicher / spezifischer Ratenansatz Stand: 28.05.04, 08:29 11 Michael Auer VaR - Methoden zur Quantifizierung von Marktpreisrisiken Monte Carlo Simulation Die zukünftige Veränderung der Risikofaktoren wird über normalverteilte Zufallsziehungen und einem stochastischen Prozess simuliert. Vorgehensweise: 1.Wähle stochastischen Prozeß, z.B. S j, T + ∆t = S j, T ⋅ e σ j ε j, t ∆t und die jew. Parameter 2.Generiere Sequenz von unabhängigen Zufallszahlen η1 , ... , η N (N Anzahl der Simulationen z.B. N=500), transformiere daraus korrelierte Zufallszahlen ε 1 , ... , ε N und leite daraus die Sequenz der Preise bzw. Risikofaktoren S1 ,..., S N ab 3.Berechne den Wert des jeweiligen Produktes bzw. Portfolios FT + ∆t gemäß den erzeugten Preisen 4.Wiederhole den Schritt 3 für alle N Simulationsschritte. Daraus erhält man die empirische Verteilung der Werte FT1 + ∆t ,..., FT500 + ∆t . Für das Konfidenzniveau α ergibt sich das VaR aus der empirischen Verteilung. Stand: 28.05.04, 08:29 12 Michael Auer VaR - Methoden zur Quantifizierung von Marktpreisrisiken Korrelierte Zufallszahlen Eigenwert - Zerlegung der reellen, symmetrischen Korrelationsmatrix Σ Σ = A ⋅ D ⋅ AT D: Diagonalmatrix mit den Eigenwerten λ i von Σ in der Hauptdiagonalen A: Die Spalten von A enthalten die normierten Eigenvektoren von Σ Für ein Set N unabhängiger Zufallszahlen η = ( η1 , η2 , ... , η N ) erhält man durch ε= 1 A ⋅ D2 ⋅ ηT ein Set mit korrelierten (Korrelationsmatrix Σ) Zufallszahlen ε = ( ε 1 , ε 2 , ... , ε N ) Voraussetzung: Korrelationsmatrix R positiv definit3 3 Ansonsten besteht Gefahr negativer Eigenwerte Stand: 28.05.04, 08:29 13 Michael Auer VaR - Methoden zur Quantifizierung von Marktpreisrisiken Backtesting (1) - Allgemein Backtesting: Vergleich der VAR Schätzung mit den tatsächlich eingetretenen MTM Veränderungen => Ermittlung der empirischen Überschreitungsrate 15.000.000,00 10.000.000,00 5.000.000,00 MTM change VAR-COVAR 0.01 Hist.-Sim 0.01 MC-Sim 0.01 0,00 -5.000.000,00 -10.000.000,00 31 .0 7 23 .96 .0 7 15 .96 .0 7 05 .96 .0 7 27 .96 .0 6 19 .96 .0 6 11 .96 .0 6 31 .96 .0 5 22 .96 .0 5 13 .96 .0 5 03 .96 .0 5 24 .96 .0 4 16 .96 .0 4 04 .96 .0 4 27 .96 .0 3 19 .96 .0 3 11 .96 .0 3 01 .96 .0 3 22 .96 .0 2 14 .96 .0 2 06 .96 .0 2 29 .96 .0 1 19 .96 .0 1 11 .96 .0 1 03 .96 .0 1 21 .96 .1 2 13 .95 .1 2 05 .95 .1 2. 95 -15.000.000,00 Abb Minibank: VAR Vergleich von 01.12.95 bis 31.07.96 (ca. 165 Stichtage) Stand: 28.05.04, 08:29 14 Michael Auer VaR - Methoden zur Quantifizierung von Marktpreisrisiken Backtesting (2) – BIS Ampelprinzip Anzahl der Überschreitungen für das 99% Konfidenzniveau Anzahl ZuschlagsÜberschreit- faktor ungen 100% Grüne Zone ≤ 4 Gelbe Zone 5 0,4 6 0,5 7 0,65 8 0,75 20% 9 0,85 0% ≥ 9 1 Rote Zone Stand: 28.05.04, 08:29 0 80% 60% % Anteil grün % Anteil gelb 40% HS 15 MC VC Michael Auer VaR - Methoden zur Quantifizierung von Marktpreisrisiken Backtesting (3) - Überschreitungsrate Über längeren Zeitraum wird analysiert, wie häufig die tatsächlich eingetretene MTM Veränderung x t die prognostizierte VAR Schätzung überschreitet. x t = M t +1 − M t => Überschreitungsrate M t : Marktwert zum Zeitpunkt t ϕ (α ) 1 für x > 0 1 T (α) = ∑ ζ (χ t − x t ) mit ζ ( x ) = T t =1 0 sonst ϕ( α ) => Normierte Überschreitungsrate ζ = => 1− α Systematische Unterschätzung des VAR => ζ ( α ) >> 1 Adäquate Abschätzung des VAR => ζ (α ) ≈ 1 Systematische Überschätzung des VAR => ζ ( α ) << 1 (α ) χ (t α ) : VAR Schätzung zum Zeitpunkt t mit dem Konfidenzniveau α Beachte Vorzeichenregelung: χ (t α ) , x t < 0 Stand: 28.05.04, 08:29 16 Michael Auer VaR - Methoden zur Quantifizierung von Marktpreisrisiken Portfolio „Minibank“ Portfolio basiert auf dem TestportfolioII von Basel für die Proberechnung 1995 und enthält insgesamt 89 Positionen in den Währungen DEM, GBP, USD, JPY Aktienindexoption 8 FRA 9 Aktie 11 Swap 15 Aktienindex 4 FX Option 6 FX Spot 3 Cap/Floor 10 Bond 12 ForwardCashflow 11 Die jeweils eingestellten Fälligkeitstermine wurden jeweils konstant gehalten Stand: 28.05.04, 08:29 17 Michael Auer VaR - Methoden zur Quantifizierung von Marktpreisrisiken Marktdatenhistorie Der verfügbare Zeitraum für das Backtesting ist abhängig von der Marktdatenhistorie Backtesting Zeitraum 250 Handelstage 250 Handelstage Zeit Stichtag 1 30.11.95 Stichtag n 27.02.97 Verfügbare Marktdatenhistorie 28.02.97 21.11.94 Verfügbarkeit der Marktdatenhistorie von 21.11.94 bis 28.02.97 => Backtesting Zeitraum von 30.11.95 bis 27.02.97 (entspricht ca. 310 Handelstage) Stand: 28.05.04, 08:29 18 Michael Auer VaR - Methoden zur Quantifizierung von Marktpreisrisiken Datenfluß / Risk Engine Masterkalender Minibank &' " $% & (' )* ' + " , & -.)/ 0$1' (2 3' 4' & 0)+* " 56 117+* " 8)9 6 ::$(6 ; :' + * ' +' & 7' & ' + " <7* ' +4 ' & 0 8' & :' * )+* • • • • Risk engine Varianz Kovarianz Ansatz Monte Carlo Simulation Historische Simulation Backtesting C++ DLL VAR / Backtesting Ergebnisse Stand: 28.05.04, 08:29 19 Marktparameter " =7>):7' & 0' 56 & / 016 & 6 >' 0' & ' & (' )* ' + " ?)6 +07:' ' & >700' :+ " , -& 09 -:7@* * & ' * 6 07-+ Michael Auer VaR - Methoden zur Quantifizierung von Marktpreisrisiken Risikofaktoren / Produktmatrix Zinsinstrumente: Forward rate Agreement Swap Bond Forwards Caps / Floors FX-Positionen FX-Spot FX-Option Aktienpositionen: Synth. Stock index Single Stocks Equity options Varianz Kovarianz ZR DR SR AR VR Historische Simulation Monte Carlo Simulation ZR DR SR AR VR ZR DR SR AR VR X X X X X* X X X X X X X X X X X X X X X M X X* X X X M X X X X X X X X M M X X* X* M Berücksichtigung von: X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X M M X X X ZR: Zinsrisiko, DR: Devisenkursrisiko, SR: Spreadrisiko, AR: Aktienkursrisiko, VR: Volarisiko (*Nur lineare Berücksichtigung des Risikofaktors – z.B. Delta Näherung) Kürzel: X: von der jeweiligen Methode berücksichtigte Risikoart M: Risikoart kann durch die Methode nicht berücksichtigt werden Die schattierten Flächen zeigen Risikoarten, die für die jeweiligen Produkte nicht relevant sind Stand: 28.05.04, 08:29 20 M Michael Auer VaR - Methoden zur Quantifizierung von Marktpreisrisiken Backtesting Minibank - Normierte Überschreitungsrate 3 Stützperiode 250 Tage Haltedauer 1 Tag MC Simulationen 1000 Gleichgewichtung Normierte Überschreitungsrate 2,5 2 VK HS MC 1,5 1 0,5 Konfidenzniveau Stand: 28.05.04, 08:29 21 55 0, 57 0, 59 0, 61 0, 63 0, 65 0, 67 0, 69 0, 71 0, 73 0, 75 0, 77 0, 79 0, 81 0, 83 0, 85 0, 87 0, 89 0, 91 0, 93 0, 95 0, 97 0, 0, 99 0 Michael Auer VaR - Methoden zur Quantifizierung von Marktpreisrisiken Backtesting Swaps gemittelt – Gleichgewichtung Backtesting Swap gemittelt 1,4 Mittlere normierte Überschreitungsrate 1,2 1 0,8 HS MC VC 0,6 0,4 1 T 2 σ( r ) = ∑ ( rt − r ) T t =1 ρ ij = cov(ri , r j ) σ(ri ) ⋅ σ(r j ) cov(ri , r j ) = 1 T ∑ (rit − ri )(r jt − r j ) T t =1 0,2 0 0,99 0,97 0,95 0,93 0,91 0,89 0,87 0,85 0,83 0,81 0,79 0,77 0,75 0,73 0,71 0,69 0,67 0,65 0,63 0,61 0,59 0,57 0,55 Konfidenzniveau Stand: 28.05.04, 08:29 22 Michael Auer VaR - Methoden zur Quantifizierung von Marktpreisrisiken Backtesting Swaps gemittelt – Exp. Gewichtung Backtesting Swap gemittelt exp. gewichtet (lambda=0.94) 2 1,8 Mittlere normierte Überschreitungsrate 1,6 1,4 1,2 HS MC VC 1 0,8 0,6 T 0,4 σ(r ) = (1 − λ ) ∑ λt −1 (rt − r ) 2 t =1 ρ ij = cov(ri , r j ) σ(ri ) ⋅ σ(r j ) T cov(ri , r j ) = (1 − λ) ∑ λt −1 (rit − ri )(r jt − r j ) t =1 0,2 0 0,99 0,97 0,95 0,93 0,91 0,89 0,87 0,85 0,83 0,81 0,79 0,77 0,75 0,73 0,71 0,69 0,67 0,65 0,63 0,61 0,59 0,57 0,55 Konfidenzniveau Stand: 28.05.04, 08:29 23 Michael Auer VaR - Methoden zur Quantifizierung von Marktpreisrisiken Backtesting Swaps gemittelt – Korrelations Adjustierung Backtesting Swap gemittelt Korrelations korr. (f=1) Mittlere normierte Überschreitungsrate 1,6 1,4 Adjustierung der Korrelation bei nicht synchronen Zeitreihen durch Einführung einer „lag“ Komponente γ 1,2 r j0, t = γ j, t ⋅ r j, t + γ j,t −1 ⋅ r j, t −1 r j0 : beobachtete returns r j : wahre returns 1 HS MC VC 0,8 0,6 cov(rit , r jt ) = cov(rit0 , r jt0 ) + cov(rit0−1 , r jt0 ) + cov(rit0 , r jt0 −1 ) 0,4 ρ ijad = 0,2 cov(rit , r jt ) σ(rit0 ) ⋅ σ(r jt0 ) 0 0,99 0,97 0,95 0,93 0,91 0,89 0,87 0,85 0,83 0,81 0,79 0,77 0,75 0,73 0,71 0,69 0,67 0,65 0,63 0,61 0,59 0,57 0,55 Konfidenzniveau Stand: 28.05.04, 08:29 24 Michael Auer VaR - Methoden zur Quantifizierung von Marktpreisrisiken Backtesting Aktienindexoptionen ohne Volarisiko gemittelt Backtesting Stock options ohne volarisiko gemittelt 12 P Beispiel: Long call P Verlauf des Optionspreises 10 tS Für den Teil der Historie wird das VAR unterschätzt 8 6 Verlauf des Underlyings 4 t- 2 0 0.99 0.97 0.95 0.93 0.91 0.89 0.87 0.85 0.83 0.81 0.79 0.77 0.75 0.73 0.71 0.69 0.67 0.65 0.63 0.61 0.59 0.57 0.55 Konfidenzniveau Stand: 28.05.04, 08:29 25 HS MC VC Michael Auer VaR - Methoden zur Quantifizierung von Marktpreisrisiken Variation der Stützperiode 6 Normierte Überschreitungsrate 5 4 HS MC VK 3 2 1 0 50 100 150 200 250 Stützperiode in Tagen Durch Reduzierung der Stützperiode verkleinert sich der Stichprobenumfang der HS erheblich => Verschlechterung der Backtesting Ergebnisse! Stand: 28.05.04, 08:29 26 Michael Auer VaR - Methoden zur Quantifizierung von Marktpreisrisiken Eigenschaften der Korrelationsmatrix Ausgehend von der (k, T) Risikofaktoren Matrix X, mit der Zeitreihe (Anzahl der Tage der Stützperiode T) des Instrumentes i (von insgesamt k Instrumenten) als Spaltenvektor x i , gilt für die Kovarianzmatrix C XTX C= T und für den Rang R gilt damit: R (C) = R ( X T X ) = R ( X ) ! Allgemein entspricht der Rang der maximalen Anzahl der linear unabhängigen Zeilen-/ Spaltenvektoren ! Der Rang der Kovarianz Matrix C entspricht dem Rang der Matrix X ! Der Rang der Kovarianz Matrix C kann somit nicht größer sein als die Anzahl der Tage der Stützperiode4 D.h. für eine Stützperiode von 50 Tagen und 103 Risikofaktoren enthält die Kovarianzmatrix nur max. 50 linear unabhängige Zeilen/Spaltenvektoren 4 Allgemein gilt für den Rang einer (m,n) Matrix A : R(a)≤min(m,n) Stand: 28.05.04, 08:29 27 Michael Auer VaR - Methoden zur Quantifizierung von Marktpreisrisiken Monte Carlo Simulation – Variation der Simulationsschritte 3 Normierte Überschreitungsrate 2,5 2 0,99 0,97 0,95 1,5 1 0,5 0 50 250 500 750 MC Simulationsschritte Stand: 28.05.04, 08:29 28 1000 5000 8000 Michael Auer VaR - Methoden zur Quantifizierung von Marktpreisrisiken Zusammenfassung ! Backtsting Ergebnisse zeigen i.d.R. leptokurtische Verteilungen ! Die exponentielle Gewichtung führt bei den meisten Einzelprodukten zu besseren Backtesting Ergebnissen ! Die Korrelations Adjustierung führt zu verbesserten Backtesting Ergebnissen ! Beim Varianz Kovarianz Ansatz und der Monte Carlo Simulation wird das VAR von Optionen aufgrund des fehlenden Volarisikos deutlich unterschätzt. ! Insbesondere bei Optionen liefert der spezifische Differenzenansatz deutlich bessere Ergebnisse als der gewöhnliche Differenzenansatz ! Bei der Variation der Stützperiode verschlechtern sich insbesondere die Backtesting Ergebnisse für die Historische Simulation. Stand: 28.05.04, 08:29 29 Michael Auer VaR - Methoden zur Quantifizierung von Marktpreisrisiken Weitere Analysen " Analyse für alle übrigen Einzelprodukte " Latin Hypercube Sampling " Variation der verschiedenen Ansätze zur Historischen Simulation " Variation des Mappings " Weitere Variation der Stützperiode " Exponentielle- versus Gleichgewichtung pro Einzelprodukt " Vergleich zwischen Jacobi- und Householder Varfahren " Beta Adjustierung für Aktien Stand: 28.05.04, 08:29 30