Intelligente Netzwerke sind der nächste Schritt

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Künstliche intelligenz
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Intelligente Netzwerke scannen
fortlaufend alle Daten und jeden
Aspekt der Unternehmensinfrastruktur
60 Jahre Künstliche Intelligenz: Und jetzt geht's richtig los
Intelligente Netzwerke sind der nächste
Schritt
Seit der Dartmouth Conference 1956 ist der Begriff Künstliche Intelligenz (KI) bekannt. Im Verlauf der
vergangenen 60 Jahre entwickelten sich Anwendungsszenarien in Unternehmen von der anfänglichen
Science Fiction zur Realität.
» Michael Hack, Senior Vice President, EMEA Operations, Ipswitch
Angesichts der wachsenden Komplexität
heutiger Unternehmensnetzwerke, die aus
der zunehmenden Verbreitung mobiler, virtueller und Cloud-basierter Technologien und
dem schnellen Wachstum des IoT (Internet
of Things) entsteht, sollte es kaum überraschen, dass viele und ganz unterschiedliche
Instanzen an Abwehrsystemen mit Künstlicher Intelligenz arbeiten. Unternehmen und
ihre Daten gegen Cyberangriffe zu sichern, ist
gegenwärtig eine drängende Herausforderung.
maschinelles lernen erhöht sicherheit,
etwa im Kampf gegen Betrüger
1995 bot das Programm SATAN (Security
Administrator Tool for Analysing Networks)
einen automatisierten Prozess, um Schwachstellen in Systemkonfigurationen zu finden,
die man zuvor nur mit umfangreicher ma-
nueller Arbeit aufdecken konnte. Seit einiger
Zeit gibt es Techniken des maschinellen Lernens für eine Reihe unterschiedlicher Sicherheitsprobleme. Dabei verwenden Forscher
Markow-Modelle, genetische Algorithmen,
neuronale Netze und andere Techniken, um
Anomalien im System zu entdecken. Mittlerweile ist die Mustererkennung mit maschinellem Lernen ein fester Bestandteil von
Betrugserkennungsmethoden. Zurzeit wird
an der Entwicklung neuer Algorithmen gearbeitet, um Bedrohungen zu erkennen, die
den herkömmlichen manuellen Analysen und
Sicherheitsmechanismen durch die Lappen
gehen. Dies reicht von Sequenzen, mit denen
das Verhalten schädlicher Software erkannt
werden kann, bis hin zu KI-Methoden, die das
Benutzerverhalten analysieren, um unbefugte
Zugriffe auf Daten oder Systeme abzuwehren.
Künstliche Intelligenz im dienst der
datensicherheit
Die Anwendung maschinellen Lernens wird
als ideale Antwort auf Cyberbedrohungen
angesehen. Die bei einem Angriff notwendige
Analyse grosser Datensätze könnte beschleunigt, eine Reaktion in Echtzeit ermöglicht und
somit Schaden verhindert oder zumindest auf
ein Minimum reduziert werden.
Selbstlernende Lösungen nutzen aktuelles
Wissen, um unbegrenzt viele Angriffsszenarien durchzuspielen und ihre Erkennungs- und
Reaktionsfähigkeiten fortlaufend weiterzuentwickeln. Das MIT (Massachusetts Institute
of Technology) hat kürzlich eine Reihe von
Initiativen für die Cybersicherheit angekündigt, mit denen Unternehmen Cyberangriffe
bekämpfen können, sobald sie auftreten. Die
Vision des MIT ist einfach: Systeme entwerPolyscope 13/16
Künstliche intelligenz
fen, die schwerer zu hacken sind (Prevention), Systeme erstellen, die selbst dann sichere
Transaktionen ermöglichen, wenn sie kompromittiert wurden, und Systeme entwerfen,
die sich nach Erkennung eines schädlichen
Eindringens automatisch selbst reparieren
(Regenerierung).
KI im unternehmen: eine Vision wird
zur realität
Das maschinelle Lernen wird Sicherheitssystemen eine neue Bedeutung verleihen.
Ähnlich wie die automatisierten Lösungen,
die vor etwa zehn Jahren die Bühne betraten,
wird diese neue Generation intelligenter Infrastrukturlösungen IT-Experten von lästigen
Aufgaben wie Penetrationstests befreien.
In Zukunft werden intelligente Netzwerke
in der Lage sein, alle Daten und jeden Aspekt
der Unternehmensinfrastruktur fortlaufend
zu scannen. Die IT wird keine Protokolldateien mehr durchsuchen müssen. Stattdessen
überwachen und verwalten IT-Teams die Sicherheitsskripte in etwa so, wie sie die heutigen automatisierten Lösungen beaufsichtigen.
Theoretisch gesehen sollte sich der Chief Secu-
In d ust rIelle Ko mmun I KatI o n
rity Officer in Zukunft mehr damit beschäftigen, sicherzustellen, dass die Unternehmensinfrastruktur dem Prinzip der dauerhaften
Sicherheit entspricht als auf die gegenwärtig
weit verbreitete reaktive Strategie des «Patch
and Pray» zu setzen.
Ohne Zweifel werden die Vorteile der intelligenten Netzwerküberwachung viel dazu
beitragen, den heute bereits überlasteten ITTeams Arbeit zu ersparen. Aber damit aus der
Vision Realität werden kann, müssen zuerst
einige wichtige Fragen beantwortet werden:
Wie wird die Netzwerkinfrastruktur der Zukunft aussehen, und wie wird sie verwaltet
werden? Wird sie sich sogar selbst verwalten?
Werden dem Einsatz der KI im Unternehmen
Grenzen gesetzt werden, und falls ja, welche?
Die von IT-Managern eingesetzten Richtlinien und Verfahren werden sich durch
selbstverteidigende Systeme deutlich verändern – vor allem unter dem Aspekt der Datensicherheit. Es wird notwendig sein, Entscheidungen dazu zu treffen, wie viel Autonomie
den KI-Systemen gestattet wird, und es muss
festgelegt werden, wer das sich selbst verwaltende Netzwerk kontrolliert. Da Datensicher-
heitsrichtlinien sich weiterentwickeln, muss
der CSO ausserdem sicherstellen, dass diese
selbstlernenden Systeme mit veränderlichen
Vorschriften Schritt halten.
es kommt das Zeitalter des Iot –
Internet of things
Wir stehen an der Schwelle zum Zeitalter des
IoT. Zugleich ist das bisherige Konzept des
verteidigbaren Perimeters nicht mehr haltbar. Je sicherer IT-Manager im Umgang mit
KI-Techniken werden, umso mehr werden
sie bereit sein, komplexere Anwendungen
anzugehen. Die Einführung der KI wird eine
interessante Lernkurve mit sich bringen, doch
IT-Abteilungen sollten sich darauf vorbereiten,
um letztlich auch von den grossen Vorteilen
der KI profitieren zu können.
«
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