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ALTERNATIVE VERANSTALTUNGSKONZEPTE
Kleine Formate (mehrstündig)
1. World Café
Idee: Die innovative und sehr kostengünstige Methode des World Café bietet eine Plattform für intensiven
Austausch und gute Gespräche - zwischen Menschen unterschiedlichster Hintergründe, die beruflich, privat,
politisch oder wissenschaftlich mit dem Tagungsthema zu tun haben. Der Austausch im World Café ist darüber
hinaus besonders gut für die Vernetzung von Wissen geeignet. Einfach, aber sehr wirkungsvoll, hilft das World
Café, eine mittlere oder große Gruppe von Menschen in ein Gespräch zu verwickeln und über ein gemeinsames
Thema kollektives Wissen und kollektive Intelligenz zu Tage zu fördern.
Dauer: 1,5 bis 3 Stunden
TeilnehmerInnenzahl: 20 bis 200
Ablauf:
1. Die Teilnehmenden sitzen an Tischen, an denen jeweils fünf bis fünfzehn Menschen Platz nehmen. Die Tische
sind mit beschreibbaren Papiertischdecken oder Moderationspapier ausgelegt, damit darauf gekritzelt und gemalt
werden kann.
2. Bewegung im wortwörtlichen Sinn kommt ins Spiel, weil sich nach einer festgelegten Zeit die Tischgruppen
auflösen und rotieren. Theoretisch können beliebig viele Diskussionsrunden folgen (in der Regel: insgesamt drei).
Jede Runde bekommt eine Leitfrage. Günstig ist es, die Leitfragen nach dem Prinzip „Ist - Soll - Weg“ aufeinander
aufzubauen. Das bedeutet: Die erste Leitfrage gilt dem Ist-Zustand, die zweite Leitfrage dem Soll-Zustand und die
dritte Leitfrage regt die Suche nach dem Weg vom Ist- zum Soll-Zustand an.
3. In der ersten Runde des World Café gibt die moderierende Person ein Kriterium für die erste Besetzung der
Gruppen vor und legt einen Zeitraum fest (20, 30, 45 Minuten - je nach der angestrebten Gesamtzeit). Die
moderierende Person sollte außerdem Anregungen für das Zuhören und Visualisieren geben.
4. Innerhalb der Tischgruppen wird gleichzeitig dieselbe Leitfrage diskutiert, die den Dialog zielgerichtet stimuliert.
Die Leitfrage sollte zum Entwerfen kreativer Lösungsansätze anregen.
5. In der zweiten Runde bleibt eine Person der ersten Gruppe als Tischgastgeber sitzen, die anderen verteilen sich
auf andere Tische. Die gastgebende Person bleibt in allen Gesprächsrunden an ihrem Tisch; sie ist die konstante
Größe im Rotationssystem und fasst die vorangegangene Diskussion für die neue Tischgesellschaft zusammen.
6. In der letzten Runde bekommen die Teilnehmer die Aufgabe, mittels der Leitfrage ein Resümee ihres Dialogs zu
ziehen. Es soll so ermittelt werden, welche neuen Erkenntnisse entstanden, welche tiefer liegenden Fragen
aufgetaucht sind und welche Ergebnisse, Muster und Lösungen sich abzeichnen. Diese Ergebnisse werden auf
einem Flip-Chart am Tisch festgehalten und dem Plenum im Café präsentiert, sodass auf einer weiteren Abstraktionsebene das gesamte Café ein Fazit der Diskussion ziehen kann.
Was wird benötigt?
• Ein ausreichend großer Raum (nicht zu eng, hell und angenehm)
• Eine Person für die Gesamtmoderation (begrüßt, erklärt den Ablauf, läutet die Gesprächsrunden ein, stellt nach
und nach die Leitfragen vor, moderiert das Abschlussplenum)
• Je Tisch eine Person als GastgeberIn (vorab aufklären über ihre Rolle und Aufgabe)
• Als „Arbeitsmaterialien“ im World Cafe werden neben Kaffee, Getränken und Keksen auch Papier, Scheren, Stifte
und Klebstoffe angeboten, um die gesammelten Ergebnisse zu dokumentieren („Tischdecken“, oder Flip-Charts
bzw. Pinnwände)
• Wäscheleine, an der vor der Abschlusspräsentation die bekritzelten Tischdecken einfach quer durch den Raum
aufgehängt werden können
Jusos in der SPD, Willy-Brandt-Haus, Wilhelmstraße 141, 10963 Berlin
T. 030- 25991-366, [email protected], www.jusos.de
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ALTERNATIVE VERANSTALTUNGSKONZEPTE
2. Zukunftsinterview
Idee:
Bei dieser Methode versetzen sich die TeilnehmerInnen in die Zukunft. Die TeilnehmerInnen sollen
sich vorstellen, dass sie sich in 10 Jahren wiedertreffen und sich über die politische Diskussion vor
Ort unterhalten. Dazu kann man ein Negativ- (z.B. Schwarz-Gelb) und ein Positivszenario (z.B.
SPD-Regierung) vorgeben.
Dauer:
ca. 90 Minuten
TeilnehmerInnen:
Ca. 10-25 Personen.
Ablauf:
1. Die TeilnehmerInnen werden auf die Methoden kurz vorbereitet.
2. Ggf. kann ein Fragebogen verteilt werden, mit Fragen, die die TeilnehmerInnen am Ende geklärt
haben sollten. Die TeilnehmerInnen erhalten den Auftrag sich im Raum frei zu verteilen und
während des Zukunftsinterview eigenständig den Interviewpartner zu wechseln. Wichtige Punkte
können auch auf Moderationskarten gesammelt werden.
3. Die Zukunft wird eingeläutet.
4. Ggf. Wechsel zum nächsten Szenario.
5. Gemeinsame Auswertung (z. B. durch Sammeln und Clustern der Moderationskarten)
In der Regel fällt es den TeilnehmerInnen zunächst schwer, sich in die Zukunft zu versetzen und
ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Daher kann es hilfreich sein, ein festes Signal für die Zeitreise
zu wählen (z.B. Licht aus- und einschalten und das neue Datum nennen). Das Interview kann ggf.
auch einmal in der Gegenwart und einmal in der Zukunft geführt werden. Ggf. können Rollenkarten
verteilt werden, um unterschiedliche Sichtweisen auf die Zukunft und das Thema zu erhalten.
Was wird benötigt?
• Ein ausreichend großer Raum (nicht zu eng, hell und angenehm)
• Ggf. Fragebogen, Moderationskarten, Stifte
• Eine Wand zum Sammeln und Clustern der Moderationskarten zwecks Auswertung
Jusos in der SPD, Willy-Brandt-Haus, Wilhelmstraße 141, 10963 Berlin
T. 030- 25991-366, [email protected], www.jusos.de
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3. Nachrichten der Zukunft
Idee:
Bei dieser Methode versetzen sich die TeilnehmerInnen in die Zukunft und schreiben die
Nachrichten aus der Zukunft. Wie sind die Reformen umgesetzt worden, welche Folgen hatten sie?
Was sind Themen die in Zukunft wichtig sind? Eine Nachrichtensendung im Fernsehen oder eine
(Wand-)Zeitung werden zusammen entwickelt.
Dauer:
ca. 90 Minuten
TeilnehmerInnen:
Ca. 10-25 Personen.
Ablauf:
1. Die TeilnehmerInnen werden auf die Methoden kurz vorbereitet; (erst Vorführen, dann Bogen
ausfüllen, dann diskutieren).
2. Arbeitsgruppen werden eingeteilt, die die Nachrichten eines beliebigen Tags in der Zukunft
gestalten können.
3. Ggf. Vorstellung von Beobachtungsbogen oder Mitschreiben von Moderationskarten
4. Vorstellung der Nachrichten
5. Gemeinsame Auswertung (z. B. durch Sammeln und Clustern der Moderationskarten)
Die Nachrichten können von den jeweils anderen Gruppen durch Beobachtungsbogen bearbeitet
werden.
Fragen für den Bogen können z. B. sein:
• „Welche Nachrichten könnten durch eine Politik von heute verbessert werden?“
• „Welche politischen Forderungen ergeben sich, damit positive Nachrichten eintreten können?“
• „Wie könnte man die schlechten Nachrichten verhindern?“
Die Beobachtungsfragen können hinterher gemeinsam ausgewertet werden, in dem die politischen
Forderungen formuliert, Risiken gesammelt werden und politische Projektideen abgeleitet werden.
Für die Vorbereitung könnt Ihr für einige politische Themen Aufsätze zusammenstellen, die die
politische Zukunft prognostizieren. So könnt Ihr ggf. Eure Nachrichten durch Material unterfüttern.
Was wird benötigt?
• Ein ausreichend großer Raum (nicht zu eng, hell und angenehm)
• Ggf. Beobachtungsbogen, Moderationskarten, Stifte, Material zur Gestaltung
• Eine Wand zum Sammeln und Clustern der Moderationskarten zwecks Auswertung
Jusos in der SPD, Willy-Brandt-Haus, Wilhelmstraße 141, 10963 Berlin
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4. Workshop
Idee:
Ein Workshop ist ein moderierter Austausch unter Interessierten oder Fachleuten, bei dem der/die
ModeratorIn auch zusätzlich ImpulsgeberIn sein kann. Workshops sind keine
Frontalveranstaltungen, sondern beinhalten Gruppenarbeitsphasen.
Dauer:
1,5 – 3 Stunden, auch ganztägig
TeilnehmerInnen:
4-20 Personen
Ablauf:
1. Begrüßung, Vorstellung des/der Moderatorin bzw. TeamerIn und der Teilnehmenden
2. Einführung (Kartenabfrage, Kurzvortrag, Bild, Film etc.)
3. Input (Kurzvortrag oder Gruppenarbeit)
4. Diskussionsphase (moderierte Diskussion, Fishbowl, Planspiel etc.)
5. Umsetzungsphase (Utopieentwurf, Aktionsplanung, Beschlussvorlage etc.)
6. Reflexionsphase (Feedback, After-Show)
Die Elemente können, müssen aber nicht alle Bestandteil eines Workshops sein.
Was wird benötigt?
• Pinnwände und Papier
• Moderationsmaterial
• Texte für Gruppenarbeit
• Klare, visualisierte Aufgabestellungen für Gruppenaufgaben
• Ggf. Filme, Bilder, Musikstücke
• Ggf. Beamer/Leinwand
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Große Formate (eintägig bis mehrtägig)
5. Open Space
Idee: Die Methode Open Space hat sich weltweit mit dem englischen Begriff durchgesetzt. Sie
fordert und fördert Kreativität. Aus Betroffenen werden konsequent Beteiligte. Das erhöht die
Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit ebenso wie die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Deshalb zeigen Open Space-Veranstaltungen sehr häufig langfristige Wirkungen, die sich
im Alltag der Teilnehmenden niederschlagen. Neue Ideen, die im Open Space entstanden sind,
werden häufig weiterentwickelt und können im Rahmen eines Nachtreffens, das einige Monate
später stattfindet, präsentiert werden.
Dauer: Ganztägig (ca. 8 Stunden), ggf. mehrtägig
TeilnehmerInnen: Geeignet für unbeschränkt viele Personen.
Ablauf:
1. Das Leitthema ist bereits in der Einladung vorgegeben.
2. Die moderierende Person erläutert das Thema, erklärt die Methode, die Leitgedanken und den
Ablauf.
3. Danach sind alle aufgerufen, zum Leitthema ihr persönliches Anliegen einzubringen, indem sie es
auf einem Blatt notieren, sich und ihr Anliegen allen Anderen vorstellen und das Blatt an einer
Pinnwand öffentlich machen. Es werden also im Plenum Themen und Fragestellungen gesammelt,
die den Teilnehmenden wichtig sind.
4. Dann organisiert sich alles in Workshops. In mehreren Phasen wird miteinander gearbeitet: in
Eigenregie, ohne externe Moderation. Die Teilnehmenden entscheiden spontan, an welchen
Workshops sie teilnehmen und wie lange sie dort mitarbeiten. Sie können sich in wenigen
Workshops vertiefen oder in verschiedenen Gruppen vorbeischauen.
5. Die Arbeit in den Arbeitsgruppen dauert zwischen 60 und 120 Minuten. Die wichtigen Ergebnisse der Workshops werden „kekk“ dokumentiert: kurz, einfach, klar und knackig. Am Ende
werden die Ergebnisse im Plenum zusammengetragen und Prioritäten gesetzt. Dann geht es wieder
in neue Arbeitsgruppen. Die Ergebnisse werden im Laufe der Veranstaltung elektronisch
dokumentiert (PCs), vervielfältigt und möglichst rasch den Teilnehmenden ausgehändigt.
6. Für die Umsetzung der erarbeiteten Ideen und Maßnahmen werden Arbeitsgruppen gebildet.
Was wird benötigt?
• Sehr viel Platz: Plenum und Gruppenarbeitsphasen wechseln sich ab. Dazu braucht man einen sehr
großzügigen Veranstaltungsraum und weitere nutzbare Räume im Haus oder Garten. Stuhlkreise
sind die bestimmende Sitzordnung, egal ob einige Dutzend oder mehr als hundert Menschen
teilnehmen.
• Kompetente, erfahrene, in der Regel professionelle Moderation (führt ein in die Methode, sorgt für
den roten Faden der Veranstaltung).
• Ausreichend Flip-Charts und Pinnwände je Arbeitsgruppe, ausreichend Moderationsmaterial
(Karten, Stifte, Nadeln)
• „Nachrichtenwand“ im Plenum, an der die fortlaufende Ergebnisdokumentation möglich ist
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6. Die Zukunftswerkstatt
Idee:
Die Methode Zukunftswerkstatt wurde von dem Zukunftsforscher Robert Jungk praktiziert. Die
Methode wurde seitdem vielfach eingesetzt, variiert und weiterentwickelt. Die Grundidee der
Zukunftswerkstatt lautet: Lösungen für gesellschaftliche Probleme können in einem gemeinsamen
solidarischen Verfahren entwickelt, geplant und umgesetzt werden. Die Zukunftswerkstatt macht
Betroffene zu Beteiligten an der Problemlösung.
Die Methode ist vielseitig einsetzbar. Zukunftswerkstätten eignen sich vor allem für den Auftakt von
längeren Veränderungs- und Verbesserungsprozessen und bei der Einführung von Projektarbeit.
Allerdings sollten Zukunftswerkstätten nur angeboten werden, wenn
1. ein ehrliches Interesse der Organisatoren besteht, die entstehenden Projekte und Veränderungsideen auch weiterzuverfolgen.
2. die Beteiligten auch bereit sind, für die Ergebnisse Verantwortung und ggf. Arbeit zu
übernehmen.
3. es um Themen geht, die durch gesellschaftliche Projekte auf der jeweiligen Ebene auch wirklich zu
verändern oder zu beeinflussen sind bzw. Ideen für andere politische Ebenen transparent für die
Beteiligten weiterzugeben.
Dafür besteht die Zukunftswerkstatt aus den drei Phasen: Kritik-, Visions- und Realisierungsphase
(oder auch „Ist - Soll - Weg“):
1. Nach der Einführung in die Zukunftswerkstatt beginnt die Kritikphase. Hier wird eine
Bestandsaufnahme der Gegenwart (Ist) vorgenommen. Die Kritik aller Teilnehmenden, das
Unbehagen, die Probleme - also alles das, was die Gegenwart belastet - wird gesammelt und ergibt in
der Zusammenschau ein umfassendes Bild des Ist-Zustands.
2. Statt, wie üblich, von der Kritik aus die Maßnahmen für die Zukunft zu entwickeln, folgt zunächst
der Blick in die Zukunft (Soll), in der sich alle ihre Wünsche erfüllt haben, in der sie so leben und
arbeiten, wie es ihnen optimal erscheint. Denn nur wer weiß, wohin die Reise gehen soll, kann den
Weg bewusst steuern. Und diejenigen Ziele haben die meisten Chancen auf Umsetzung, die von der
Kraft der Wünsche und Visionen aller getragen werden. Nur dann nämlich werden sich alle für die
Erreichung dieser Ziele wirklich engagieren.
3. Sind die Visionen entwickelt, beginnt die Realisierungsphase. In dieser werden zentrale Elemente
der Visionen identifiziert, um daraus konkrete Ziele und Handlungsansätze für die Arbeit abzuleiten.
In dieser Phase geht es darum, eine Verbindung (Weg) zwischen dem Ist-Zustand und dem
gewünschten Soll-Zustand, der Vision, herzustellen und konkrete Handlungsschritte zu entwickeln.
Dauer:
Ganztägig (ca. 8 Stunden) bis zu einem Wochenende
TeilnehmerInnen:
15-25 Personen, mit professioneller Moderation bis zu 150
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Ablauf
1. Kurze Begrüßung durch den Veranstalter/die Veranstalterin und Übergabe an die
gesamtmoderierende Person
2. Vorstellungsrunde der Teilnehmenden und Erklärung des Ablaufs
3. Vorstellungen des Themas der Zukunftswerkstatt und der „Kritikphase“
4. Kritik sammeln: Die Teilnehmenden sammeln in einem Brainstorming Kritikpunkte. Nach dem
„Ideensturm“ werden die Ideen sortiert, in ihrer Bedeutung für die Weiterarbeit gemeinsam bewertet
und die wichtigsten ausgewählt. Zu jedem wichtigen Kritikpunkt wird eine Arbeitsgruppe gebildet.
Diese hat die Aufgabe, die Kritik in einem Negativbild zu verdichten, das dem Plenum präsentiert
wird.
5. Phantasie freien Lauf lassen: Die Teilnehmenden setzen den Negativbildern nun positive Utopien
entgegen und visualisieren sie z. B. in einer Collage oder einem Bild auf einer Pinnwand. Die
Arbeitsgruppen besuchen sich gegenseitig an ihren Pinnwänden, um die positiven Ideen gegenseitig
zu bereichern.
6. Auswahl der wichtigsten Ideen: Die Teilnehmenden wählen die wichtigsten Ideen und
Assoziationen aus: Was spricht uns an? Was ist eine Idee, in der Potenzial steckt, die zündet?
7. Realisierung starten: Zu den ausgewählten Themen werden Arbeitsgruppen gebildet. Die
Teilnehmenden entwickeln Ideen, wie sie die Ideen unter Realitätsbedingungen in die Praxis
umsetzen können:
• Arbeitsgruppen formulieren einige knackige Forderungen, die zur Erfüllung ihres positiven Punktes
führen können. Diese Forderungen werden im Plenum auf den Punkt gebracht.
• Projekt- und Veränderungsideen werden gesammelt, die dazu beitragen können, den
Wunschzustand zu erreichen. Auch die Projekt- und Veränderungsideen werden im Plenum
präsentiert.
• Die Teilnehmenden schätzen gemeinsam die Realisierbarkeit ein, indem sie zwei Kriterien
anwenden: Was ist besonders wirksam? Was ist besonders einfach umzusetzen?
8. Bildung neuer Arbeitsgruppen um die konkrete Erarbeitung von Projektskizzen der besonders
wirksamen und der besonders leicht umsetzbaren Ideen.
9. Präsentation der Projektskizzen für politische Verantwortungsträger im Plenum und Vereinbarungen für die Weiterarbeit
10. Dank an alle Beteiligten und Ausblick auf die Vereinbarungen / Schluss
Was wird benötigt?
• Viel Platz für Gruppenarbeit und Plenumsrunden
• Professionelle Moderation
• Verpflegung, Technik, Unterkunft (wenn ein Seminarwochenende möglich ist)
• Moderationsmaterial
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7. BürgerInnenkonferenz
Idee: Die Methode „BürgerInnenkonferenz“ ist sehr anspruchsvoll, aber ergebnisträchtig und außerordentlich
partizipativ. Die Grundidee besteht darin, erstens zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger einzuladen,
zweitens die sich bildende Gruppe eigenständig eine Handlungsempfehlung für die Politik erarbeiten zu lassen und
sich so drittens durch dieses „Bürgervotum“ beraten zu lassen. Die BürgerInnenkonferenz basiert auf der
wissenschaftlichen Feststellung, dass die Beratung durch Gruppen von Nicht-Fachleuten erstaunlich hochwertige
Leistungen erbringen kann.
Die BürgerInnenkonferenz basiert auf sieben Prinzipien:
• Selbstorganisation
• Transparenz
• inhaltliche Neutralität
• dynamische Balance zwischen Individuum, Gruppe und Thema
• Prozessorientierung
• Förderung von Bewusstheit
• Synergie als Basis des kreativen Feldes
Vorteile der BürgerInnenkonferenz:
• Partizipation, also aktive Teilhabe, wird in der BürgerInnenkonferenz vorbildlich gelebt. Die BürgerInnen wirken
an der politischen Meinungsbildung intensiv mit. Ihre Stimmen und ihre Gruppenmeinung erhalten als
Bürgervotum ein herausgehobenes Gewicht in der Debatte.
• Politische Bildung: Die Teilnehmenden müssen sich in ein Thema einarbeiten. Sie gewinnen durch eigene
leibhaftige Erfahrung ein qualitativ höherwertiges Verständnis in zweierlei Hinsicht, nämlich für das Thema und für
den politischen Prozess.
• Drittens übt die BürgerInnenkonferenz ganz wortwörtlich Demokratie, denn die BürgerInnen müssen sich in ihrer
Heterogenität individuell und kollektiv eine Meinung bilden und anschließend in begrenzter Zeit einen Konsens
finden.
Rolle der Jusos in einer BürgerInnenkonferenz: Jusos sind Veranstalter und Organisator des
Bürgervotums. Als Vermittler zur institutionellen Politik (z. B. Stadtrat oder Bezirksvertretung oder
Stadtoberhaupt) haben sie eine wichtige kommunikativ-gestaltende Funktion bei der BürgerInnenkonferenz.
Dauer: Ganztägig (ca. 8 Stunden), ein Wochenende, aber auch mehrere Tage verteilt auf einige Wochen oder
sogar mehrere Wochenenden im Verlauf eines Halbjahrs
TeilnehmerInnen: 12-30 Personen
Ablauf:
• Schriftliche Einladung zufällig ausgewählter Bürgerinnen und Bürger (Einwohnermelderegister) zur
BürgerInnenkonferenz
• Die Gruppe entwickelt nach und nach zum Konferenzthema Haltungen und Ansichten, die in ein gemeinsam von
der Gruppe verfasstes Papier münden – das Bürgervotum. Das Votum soll ein Konsensprodukt sein. Am Ende
sollen alle Teilnehmer/innen das Bürgervotum unterschreiben.
• Anschließend wird es mit dem politischen Veranstalter oder einzelnen Politikerinnen und Politikern diskutiert
und veröffentlicht. Sehr gute Erfahrungen gibt es damit, das Bürgervotum auf einer Pressekonferenz öffentlich zu
machen und es offiziell der Partei / der Fraktion / dem Stadtoberhaupt zu übergeben.
• Nachtreffen nach drei, sechs oder zwölf Monaten
Was wird benötigt?
• Mut
• professionelle Moderation
• Budget für Porto, Moderation und Konferenzprozess.
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10 – Punkte – Checkliste
Du hast mit deiner Juso-AG eine gute Idee für eine Veranstaltung? Dann beachte unbedingt
folgende Punkte bei der Planung:
1. BündnispartnerInnen finden – Holt euch für eure Idee andere lokale Jugendgruppen, zum Beispiel
von einer Gewerkschaft, einer Umweltschutzgruppe, von der Feuerwehr oder dem Sportverein mit
ins Boot. Schon könnt ihr mit den weiteren Planungen loslegen.
2. Termin festlegen – Die Terminfindung ist sehr wichtig. Bitte beachtet auch, dass keine wichtigen
Großveranstaltungen, Ferientage oder sonstige Dinge mit eurer Veranstaltung konkurrieren.
3. Veranstaltungsort finden – Es gibt viele mögliche Orte: Jugendzentrum oder Kneipe, Schulaula
oder Kino… Sucht euch einen Ort, der junge Leute anspricht und ungefähr der Größe der Besucher
entspricht. Auch eure BündnispartnerInnen haben vielleicht interessante Orte, an denen sie tagen.
4. Einladungen verschicken – Ladet eure SPD- und Juso-Mitglieder ein. Auch eine Presseeinladung
ist wichtig, um euren Termin öffentlich zu machen und eure lokale Zeitung oder Radio- und TVSender über die Veranstaltung zu informieren.
5. Werbung machen - Verteilt Flyer an Schulen und Unis, in Jugendzentren und Kneipen. Nutzt
Facebook und StudiVZ, um euren Termin bekannt zu machen.
6. Juso-Bundesbüro informieren – Dies ist wichtig, um unsere Förderung zu erhalten! Einfach eine
Mail an [email protected] mit Infos zu eurer Veranstaltung. Wir stellen die Veranstaltung dann online.
7. Veranstaltung vorbereiten – Bereitet den Veranstaltungsort vor, denkt dabei an Technik, Essen &
Trinken, Juso-Banner und Werbung eurer BündnispartnerInnen.
8. Los geht´s! – Eure Veranstaltung steht nun an. Diskutiert über die Themen, die euch interessieren
und entwickelt mehrere Thesen. Wir wünschen euch viel Erfolg für die Veranstaltung!
9. Berichte schreiben – Schickt einen Artikel an die lokale Zeitung, schreibt einen Bericht für eure
Homepage, stellt Fotos online und schickt auch ein Dankeschön an alle HelferInnen per Mail raus.
10. Mail an das Juso-Bundesbüro – Ihr habt alles gut überstanden und schickt nun den abschließenden Bericht und eure Thesen an [email protected] – wir stellen dies online und ihr bekommt
unsere finanzielle Unterstützung überwiesen. Wenn ihr ein Video aufgenommen habt, ladet das
Video bei Youtube hoch und schickt uns den Link zum Video. Wir binden euer Video ein. Jusos in der SPD, Willy-Brandt-Haus, Wilhelmstraße 141, 10963 Berlin
T. 030- 25991-366, [email protected], www.jusos.de
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