Ökonomische Prinzip

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Übung Grundzüge der VWL //
Makroökonomie
Wintersemester 2010/2011
Thomas Domeratzki
20. Oktober 2010
Thomas Domeratzki
Raum:
E-Mail:
Tel.:
Sprechstunde:
M.12.12
[email protected]
0202/439-3176
donnerstags, 10-11 Uhr
Übung VWL / Makro, Wintersemester 2010/2011, Thomas Domeratzki
| Seite 2
Literatur
Blanchard, Olivier und Gerhard Illing: Makroökonomie.
Pearson Studium, München, 5. Auflage, 2009.
Felderer, Bernhard und Stefan Homburg: Makroökonomik und
neue Makroökonomik.
Springer, Berlin, 9. Auflage, 2005.
Hanusch, Horst, Thomas Kuhn und Uwe Cantner:
Volkswirtschaftslehre 1 – Grundlegende Mikro- oder
Makroökonomie.
Springer, Heidelberg, 5. Auflage, 2000.
Mankiw, Nicholas G.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre.
Schäffer-Poeschel, Stuttgart, 4. Auflage, 2008.
Sydsæter, Knut und Peter J. Hammond: Mathematik für
Wirtschaftswissenschaftler.
Pearson Studium, München, 3. Auflage, 2009.
Samuelson, Paul A. und William D. Nordhaus: Economics.
McGraw-Hill, Boston, 18. Auflage, 2005.
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| Seite 3
Literatur
Das Buch von Herrn Welfens
ist online über die Bibliothek verfügbar (d.h. nur aus
dem Uni-Netz):
http://www.springerlink.com/content/j02q78/?p=
3313e6ae03b04282b80f2dfa233131d8&pi=2
(Bücher von Springer ab Erscheinungsjahr 2005 sind als
E-Books über die Bibliothek verfügbar)
Mathematikgrundlagen
Skript von Welfens/Perret, auf Lehrstuhlwebseite:
http://welfens.wiwi.uni-wuppertal.de
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| Seite 4
Das Studium
grundsätzlich
É
nicht alleine sondern in Gruppen lernen
É
sich über sein Studienziel klar sein
É
sich rechtzeitig informieren und planen
É
Studien-/Prüfungsordnung lesen
É
Einführungskurse der Bibliothek besuchen
É
Hilfe suchen!! (z.B. Zentrale Studienberatung
(ZSB), Fachschaft . . .)
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| Seite 5
VWL – allgemein, worum geht es???
É
„Wie funktioniert die Wirtschaft eines Landes?“
É
wie wird alles koordiniert?
É
Versuch, gesetzmäßiges Verhalten ökonomischer
Größen zu erkennen und zu erklären
É
Konstruktion von Theorien und Modellen
É
aus Verständnis der Gesetzmäßigkeiten
Politikempfehlungen ableiten
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| Seite 6
VWL – konkrete Fragen
É
was soll produziert werden?
É
und wieviel soll produziert werden?
É
wie werden Preise festgelegt?
É
wie funktionieren Märkte?
É
wie werden die produzierten Güter verteilt?
É
Inflation, Arbeitslosigkeit, Wirtschaftswachstum etc.
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| Seite 7
Ökonomisches Denken
É
optimale Entscheidungsfindung unter
Nebenbedingungen (Kino oder Theater bei
beschränktem Budget)
É
rationales Denken (⇒ Homo Oeconomicus)
É
Anreize und Marktverhalten
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| Seite 8
Konzepte der volkswirtschaftlichen Analyse
Worum geht es?
Ziel ist, die Realität theoretisch abzubilden.
Warum?
Verständnis der ökonomischen Gesetzmäßigkeiten
wichtig für Politik:
É
Wirtschafts-, Sozial-, Finanzpolitik
É
Wohlstandsvermehrung
É
Prognosen (um zukünftige möglicherweise
problematische Situationen rechtzeitig zu erkennen
und gegensteuern zu können)
É
Budgetplanung, Steuerschätzung ...
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| Seite 9
Konzepte der volkswirtschaftlichen Analyse
Zwei Konzepte:
Induktion
Wir beobachten die Realität (z.B. anhand statistischer
Daten) und versuchen, Gesetzmäßigkeiten zu finden.
Dies ist mit Unsicherheit behaftet.
Deduktion
Wir treffen bestimmte Annahmen bezüglich
ökonomischer Gesetzmäßigkeiten (d.h. wir stellen
Prämissen auf) und leiten daraus nach den Gesetzen
der Logik Schlussfolgerungen ab.
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Konzepte der volkswirtschaftlichen Analyse
Problem
Die Realität ist sehr komplex, zu komplex, man kann
nicht alle Zusammenhänge darstellen. Kennt man
überhaupt alle Zusammenhänge?
Was tun???
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| Seite 11
Konzepte der volkswirtschaftlichen Analyse
Lösung
Nicht die gesamte Realität betrachten sondern nur
kleine Ausschnitte!
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| Seite 12
Konzepte der volkswirtschaftlichen Analyse
Lösung (konkret)
É
Modelle erschaffen, die versuchen, nur Teilbereiche
der Realität darzustellen.
É
Die Komplexität kann somit wesentlich reduziert
werden.
É
Von allen in der Realität bestehenden Beziehungen
zwischen ökonomischen Größen werden nur noch
einige wenige betrachtet.
É
Bezüglich der nicht betrachteten Beziehungen und
ökonomischen Größen trifft man die tiefgreifende
Annahme ceteris paribus
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| Seite 13
Konzepte der volkswirtschaftlichen Analyse
Definition (ceteris paribus)
É
„alles andere bleibt gleich“
É
nur die im Modell betrachteten Größen können sich
ändern
É
Größen oder Beziehungen außerhalb des Modells
werden als konstant, sich nicht ändernd, angesehen
É
Größen (man sagt auch Variablen), die im Modell
bestimmt werden, bezeichnet man als endogen
É
Variablen außerhalb des Modells werden als exogen
bezeichnet
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| Seite 14
Wissenschaftstheoretische Sichtweisen (Max
Weber)
positive Analyse
Wertfreie, zieloffene Analyse, objektiv nachprüfbar.
normative Analyse
Auf einen bestimmten Zweck gerichtete Analyse,
zielorientiert.
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| Seite 15
Teilbereiche der VWL
É
Mikroökonomik: einzelwirtschaftliche Sichtweise
É
Makroökonomik: gesamtwirtschaftliche Sichtweise
É
Wirtschaftspolitik
É
Untersuchungsbereiche: Konjunktur, Wachstum,
Arbeitsmarkt, Auktionen, Wirtschaftspolitik . . .
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| Seite 16
Güter
Definition (Güter)
Güter sind alle in einer Volkswirtschaft produzierten,
konsumierten oder investierten Dinge, also z.B. auch
Dienstleistungen. Güter können getauscht werden.
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| Seite 17
Knappheit
Problem
É
es kann nicht beliebig viel produziert werden,
Ressourcen sind nur begrenzt verfügbar
É
hier wichtige Annahme: Wünsche der Menschen
nach Konsumgütern sind unendlich
Zielkonflikt
Nicht alle Wünsche können befriedigt werden
(„Verwendungskonkurrenz“). Aber welche sollen
befriedigt werden, welche sind wichtig, welche
unwichtig? Wer soll das entscheiden?
Aufgabe der VWL: effizienten Umgang mit Ressourcen
vorschlagen.
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| Seite 18
Märkte
É
auf Märkten werden Güter getauscht
É
mindestens zwei Parteien notwendig für Tausch
É
eine Partei besitzt das Gut und ist bereit, es für eine
bestimmte Gegenleistung abzugeben
É
die andere Partei besitzt das Gut nicht, möchte es
aber gerne besitzen, und ist bereit, dafür eine
Gegenleistung zur Verfügung zu stellen.
Da man Geld auch als Gut auffassen kann, kann man
sagen, dass „Handel“ lediglich der Tausch von Gütern
gegen Geld ist.
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| Seite 19
Angebot von Gütern
É
es gibt jemanden, der bereit ist, ein Gut gegen ein
anderes Gut einzutauschen
É
es reicht nicht aus, dass jemand ein Gut besitzt,
dies ist noch kein Angebot
É
ein Angebot entsteht erst, wenn der Besitzer des
Gutes dieses auch abgeben würde
É
das Angebot an einem Gut kann von Individuen
kommen, die dieses Gut besitzen, oder von
Unternehmen, die dieses Gut produzieren
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| Seite 20
Produktion von Gütern
É
die meisten Güter werden produziert
É
Produktion findet in Unternehmen statt
É
Produktion bedeutet, dass Güter mit bestimmten
Verfahren zu neuen Gütern kombiniert oder in neue
Güter transformiert werden
É
die Güter, die in die Produktion eingehen,
bezeichnet man als Produktionsfaktoren
É
die produzierten Güter werden verkauft, also auf
dem Markt angeboten
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| Seite 21
Ökonomisches Prinzip
Das Ökonomische Prinzip verlangt den effizienten
Einsatz von Ressourcen bei der Produktion. Das
Ökonomische Prinzip kann auf zwei Weisen formuliert
werden.
Definition (Minimalprinzip)
Ein gegebenes (Produktions-)Ziel mit minimalem
Ressourceneinsatz erreichen.
Definition (Maximalprinzip)
Mit gegebenen Ressourcen ein maximales
Produktionsergebnis erzielen.
Vorsicht: nicht beides gleichzeitig!!
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| Seite 22
Nachfrage
É
die Nachfrage nach einem Gut ist der Wunsch,
dieses Gut zu besitzen und die Bereitschaft und
Fähigkeit, etwas für den Besitz dieses Gutes zu
geben
É
Der reine Wunsch, ein Gut zu besitzen, ist noch
keine Nachfrage!
É
die Nachfrage nach einem Gut kann von Individuen
kommen, die dieses Gut konsumieren oder von
Unternehmen, die dieses Gut in der Produktion
einsetzen (als Produktionsfaktoren)
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| Seite 23
Opportunitätskosten
É
die Knappheit von Gütern bedeutet, dass ein
Individuum nicht alles konsumieren kann
É
man muss aus Möglichkeiten, seinen Konsumbedarf
zu decken, auswählen
É
die Entscheidung für den Konsum eines
bestimmten Gutes bedeutet Verzicht auf den
Konsum eines anderen Gutes
É
der Konsum eines Gutes ist also mit Kosten,
nämlich gerade dem Verzicht auf den Konsum eines
anderen Gutes, verbunden
É
diese Kosten bezeichnet man als
Opportunitätskosten, also als Kosten für eine
entgangene Gelegenheit
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| Seite 24
Preise
É
auf Märkten kommen Angebot und Nachfrage
zusammen
É
beide Parteien wollen tauschen
É
Einigung auf Tauschverhältnis ist Bedingung für
Tausch
É
dieses Tauschverhältnis bezeichnet man als Preis
eines Gutes
É
in Wettbewerbswirtschaft wird der Preis eines Gutes
vom Markt festgelegt
É
in Planwirtschaft werden Preise von einer
staatlichen Behörde festgelegt
É
in einer Marktwirtschaft signalisieren Preise
Knappheit
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| Seite 25
Preise
Definition
Der Preis eines Gutes gibt an, in welchem Verhältnis der
Wert dieses Gutes zu dem Wert eines anderen Gutes in
Beziehung steht.
Folgerung
É
Der Preis eines Gutes lässt sich immer nur in
Einheiten eines anderen Gutes ausdrücken.
É
In entwickelten Volkswirtschaften gibt es ein
zentrales „Tauschgut“ nämlich Geld.
É
Der Preis eines jeden Gutes ist dann in
Geldeinheiten angeben, die man gegen dieses Gut
„eintauschen“kann.
É
Geld ist also ein zentrales Tauschmedium.
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| Seite 26
Markt- und Planwirtschaft
É
Marktwirtschaft ist dezentral organisiert (die
Handelspartner suchen sich selbst und handeln
einen Preis aus)
É
Planwirtschaft ist zentral organisiert
É
Vorstellung, dass sich eine Marktwirtschaft anhand
bestimmter Mechanismen selbst organisiert, eine
Planwirtschaft dagegen wird zentral gesteuert
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| Seite 27
Marktgleichgewicht
É
Gleichgewichtspreis: Tauschverhältnis/Preis, bei
dem sich Angebot und Nachfrage ausgleichen
É
Gleichgewichtspreis und die zu diesem Preis
gehandelte Menge werden als das
Marktgleichgewicht bezeichnet
É
Marktgleichgewicht: Preis-Mengen-Tupel (p, m), bei
dem Angebot und Nachfrage gleich sind
É
Menge: Gleichgewichtsmenge.
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| Seite 28
(Markt-)Gleichgewicht
im wesentlichen zwei Bedeutungen:
Definition (Gleichgewicht i.S. von Ausgleich:
equilibrium)
Angebot und Nachfrage sind gleich groß, d.h. es
existiert ein Preis, zu dem alle angebotenen Güter auch
nachgefragt werden. Man sagt auch, der Markt sei
geräumt. Ist die Nachfrage größer als das Angebot,
spricht man von Überschussnachfrage, und umgekehrt,
falls die Nachfrage kleiner als das Angebot ist, von
Überschussangebot.
Definition (Gleichgewicht i.S. eines
Ruhezustandes: steady state)
Ein Zustand ändert sich im Laufe der Zeit nicht, man
sagt, er ist stabil.
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| Seite 29
(Markt-)Gleichgewicht
Vorsicht
im Deutschen verwirrend: z.B. bezeichnet der Begriff
„Ungleichsgleichgewicht“ (bzw. „nichtgleichgewichtiges
Gleichgewicht“) einen Zustand, in dem sich auf einem
Markt Angebot und Nachfrage nicht ausgleichen, dieser
Zustand aber stabil ist
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| Seite 30
Zeitdimensionen
É
kurzfristig: Marktungleichgewicht, BIP durch
Nachfrageseite bestimmt
É
mittelfristig: Anpassungsprozess, Dynamik
É
langfristig: Marktgleichgewicht,
Wirtschaftswachstum, BIP durch Angebotsseite
bestimmt
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| Seite 31
Akteure in einer Volkswirtschaft
Definition (Haushalte)
É
der gesamte private Sektor
É
konsumieren, d.h. fragen Güter nach
É
bieten Arbeit an
É
also: Nachfrager auf dem Gütermarkt, Anbieter auf
dem Arbeitsmarkt
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| Seite 32
Akteure in einer Volkswirtschaft
Definition (Unternehmen)
É
der Produktionssektor
É
produzieren Güter, d.h. bieten Güter an
É
fragen Arbeit nach
É
also: Anbieter auf dem Gütermarkt, Nachfrager auf
dem Arbeitsmarkt
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| Seite 33
Akteure in einer Volkswirtschaft
Definition (Staat)
É
grundsätzliche Entscheidung über
Wirtschaftssystem
É
stellt den Handlungsrahmen für ökonomische
Prozesse (Gesetze, Vorschriften)
É
Akteur auf Märkten (Anbieter/Nachfrager)
É
in Deutschland: Soziale Marktwirtschaft
(„Rheinischer Kapitalismus“)
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| Seite 34
Ende ...
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