Die 0. Seite……. Biologie Lernstoff Version 1 Diese Datei läuft unter der Beerware Lizenz! (http://de.wikipedia.org/wiki/Beerware) RalF und Matze haben diese Datei geschrieben. Solange Sie diesen Vermerk nicht entfernen, können Sie mit der Datei machen, was Sie möchten. Sollten Sie dieses Dokument gut finden, verpflichten Sie sich: * Uns bei Gelegenheit ein Bier auszugeben oder ersatzweise * Ein Bier auf unser Wohl zu trinken oder ersatzweise * Uns einen originellen Bierdeckel zu schicken. Wir bitten zu beachten, dass wir dieses Dokument geschrieben haben, um uns selber den Stoff beizubringen. WIR können den Stoff nun. Das bedeutet aber, dass es fürs ABI nicht genug ist, diesen Text auswendig zu können. Er soll lediglich eine Unterstützung und Motivation zum Lernen geben und eventuell bei Fragen zur Seite stehen. Fehler Da wir uns primär aufs Vorabi vorbereitet haben, kann es sein, dass vor allem die Stoffwechselvorgänge unvollständig sind oder auch anderswo Kleinigkeiten fehlen. Wenn Du Rechtschreibfehler findest sei es Dir erlaubt, diese zu behalten, mit ihnen zu spielen, sich über sie lustig zu machen oder sie eingerahmt an die Wand zu hängen. Wenn du jedoch ernsthaft falsche Passagen oder Aussagen entdeckst oder der Meinung bist, das essentielle Bestandteile fehlen (also nicht irgendein Kleinkram), wäre es nett, wenn du auf dem Blog einen Kommentar hinterlassen würdest: http://superalf.blogsport.de/2010/02/12/biologie-abi-2010/ Rechtliches Aus rechtlichen Gründen weisen wir darauf hin, dass die Grafiken zum Gleitfilamentenmodell dem gleichnamigen Wikipedia-Artikel entnommen wurden; allerdings verändert. Wir werden dieses Datei eventuell mal Updaten! Erneutes Vorbeischauen könnte also nützlich sein ;-) Wenn du die Datei im Internet weitergibst wäre es zudem nett, wenn du auf meinen Blog verlinkst… das freut den Besucherzähler^^ 0 Inhalt 1) Stoffwechsel des Menschen ........................................................................................... 2 1. Zellatmung und Gärung............................................................................................................. 2 Bau und Funktion von Mitochondrien: ....................................................................... 2 Prinzipielle Reaktion in Glykolyse, Tricarbonsäurezyklus und Endoxidation .............. 2 3. Sportbiologie ............................................................................................................................. 5 Physiologische Aspekte ............................................................................................... 5 2) Gesundheit des Menschen ............................................................................................. 9 1. Immunreaktion.......................................................................................................................... 9 Zelluläre und Humorale Immunantwort ..................................................................... 9 Bau und Funktion von Antikörpern ........................................................................... 11 Vielfalt von Antikörpern und Immunzellen – Klonale Selektion ............................... 12 2. Moderne Analysemethoden der Biologie ............................................................................... 12 3. Reizaufnahme, Erregungsbildung und –weiterleitung............................................................ 13 Bau von Sinnes- und Nervenzellen............................................................................ 13 Umwandlung von Reiz in Erregung (Rezeptorpotential) .......................................... 14 Erregungsleitung ....................................................................................................... 15 Synapsenvorgänge und Verrechnung ....................................................................... 17 3) Aquatische Ökosysteme ................................................................................................18 1. Reaktion von Lebewesen auf Umweltfaktoren ....................................................................... 18 Ökologische Toleranzen: ........................................................................................... 18 Variabilität ................................................................................................................. 20 2. Wechselwirkungen zwischen Lebewesen ............................................................................... 21 Nahrungsbeziehungen .............................................................................................. 21 Intra- und interspezifische Konkurrenz: .................................................................... 21 Populationsdynamik.................................................................................................. 22 3. Veränderung von Ökosystemen .............................................................................................. 23 Anthrophogene Einflüsse .......................................................................................... 23 4. Naturschutz und Landschaftspflege ........................................................................................ 26 Ökologische Bewertung von Landschaftsbestandteilen ........................................... 26 Arten- und Biotopschutz ........................................................................................... 27 1 1) Stoffwechsel des Menschen 1. Zellatmung und Gärung Bau und Funktion von Mitochondrien: Elektronenmikroskopisches und schematisches Bild: o Linder S.24 o Größe: 10µm Kompartimentierung: o Aufteilung in Zwischenmembranraum (perimitochondrialer Raum) und Innenraum Struktur- Funktionsbeziehung o Innenmembran ist eingestülpt und erhöht damit die Reaktionsfläche Endosymbiontenhypothese o In der Evolution haben Zellen andere Zellen gefressen o Diese haben unter bestimmten Bedingungen in der Fresszelle überlebt und betreiben seit dem Symbiose o Fresszelle hat Mitochondrienzelle gefressen o Mitochondrien besitzen eigene (Ring-)DNA Prinzipielle Reaktion in Glykolyse, Tricarbonsäurezyklus und Endoxidation Glykolyse o C6 o 2 x ATP ADP o Teilung in 2 C3 Körper o 2 x (NAD+ NADH + H+) Phosphat aus Zellplasma wird aufgenommen Die H Atome stammen aus Wasser, dessen O aufgenommen wird o 2x (ADP ATP) o 2x (H2O wird abgespalten) o 2x (ADP ATP) o => Pyruvat o Glukose + 2 ADP + 2 NAD+ 2 Pyruvat + 2 ATP + 2 (NADH + H+) Zitratsäurezyklus o Beginn: oxidative Decaboxylierung Von Pyruvat (C3 wird CO2 abgespalten) Verbindung aus CoA (Coenzym A) und SH+H+ wird angelagert Beide H werden an NAD weitergegeben (NAD+ NADH+H+) 2 o Citratcyklus C4 + C2 C6 H2O Anlagerung CoA-SH+H+ wird abgespalten H+ wird aufgenommen NAD+ NADH + H+ CO2 wird abgespalten =>C5 Körper CoA-SH+H+ wird wieder aufgenommen CO2 wird abgespalten NAD+ NADH + H+ CoA-SH+H+ wird wieder abgespalten H2O wird aufgenommen GDP + P GTP FAD FADH + H+ H2O wird aufgenommen NAD NADH + H+ o Pyruvat + 4NAD+ + FAD + (GDP+P) + 3H2O 3CO2 + 4(NADH+H+) + (FADH + H+) + GTP Elektronentransport der Atmungskette über Redoxsysteme o Elektronentransportkette besteht aus 4 verschiedenen Komplexen und der ATP-Synthase o NADH+H+ NAD+ + 2H+ + 2eo Elektronen wandern durch Atmungskette o Redoxpotential der Zwischenstufen werden immer höher Elektronen sind negativ und wandern deshalb immer weiter zu Zwischenstufen mit höherem / positiven Potential o 4 Komplexe An Komplex 1,3,4 wird pro e- ein H+ in perimitochondrialen Raum geschleust => pro e- werden 3 H+ Ionen transportiert o NADH+H+ übergibt Elektronen Komplex 1 o FADH2 übergibt Elektronen Komplex 2 => 1H+ weniger wird transportiert 3 ATP Synthase o ATP Synthase besitzt 3 Bindungsstellen o Jede Bildung von 1ATP verbraucht 2H+ (?) o Durch Protonenstrom drehen sich Bindungsstellen 3 x um 120° weiter 1. Bindungsstelle nimmt ADP und P auf 2. Bindungsstelle verformt sich und bringt ADP und P nahe zusammen => Reaktion 3. ATP wird freigesetzt Gleichung für 1 Glucose Glykolyse Citratcyklus Elektronenkette 2 ATP + 2 (NADH+H+) 2 GTP + 8 (NADH+H+) + 2 FADH2 34 ATP => 38 ATP 45 kJ/mol ATP werden benötigt um es aufzubauen 32 kJ/mol ATP werden bei der Spaltung frei C6H12O6 + 38(ADP+P) + 6O2 6CO2 + 38ATP + 6H2O Milchsäuregärung 2ATP entstehen bei der Glykolyse 2(NADH+H+) entsteht Aus Pyruvat wird Laktat, dabei wird NADH+H+ zu NAD+ umgewandelt => NAD+, steht zur Verfügung, um Glykolyse weiter zu betreiben Ansonsten „Stau“, da NADH+H+ ohne Sauerstoff nicht in Atmungskette verbraucht werden kann Regulation der Pyruvat – Dehydrogenaseaktivität Pyruvat-Dehydrogenase o Multienzymkomplex des Zitratcyklus o Katalysiert oxidative Decarboxylierung Abspaltung von CO2 Anlagerung von CoA-SH+H+ NAD+ NADH + H+ Regulation: o Aktivator: ADP ; Pyruvat o Inhibitor: NADH++H+ ; ATP ; Acetyl-CoA NADH als allosterischer Hemmstoff Allosterischer Hemmstoff: o Enzym hat allosterisches Zentrum o Hemmstoff bindet sich an das Zentrum und bewirkt Konformationsänderung o NADH bewirkt eine Hemmung des Enzymkomplexes und damit Erzeugung weiteres NADHs 4 3. Sportbiologie Physiologische Aspekte Sauerstoffaufnahme, -transport, -abgabe, Sauerstoffbindungskurve von Hämoglobin und Myoglobin Partialdruck in der Luft ist höher als im Blut => Durch diesen Konzentrationsunterschied diffundiert O2 passiv ins Blut (durch Wand der Alveolen) Durch Hämoglobin wird O2 gebunden o Hämoglobin besteht aus 4 verbundenen Globin-Einheiten o In jedem ist ein Häm eingebettet o Jedes Häm enthält ein Eisen(II)ion 6 Bindungsstellen: 4 binden Eisen an Häm 1 bindet Eisen-Häm-Komplex an Globin 1 ist frei für O2 Bindung o Bindung von 1 O2 Molekül erleichtert Bindung von weiteren => erleichterte Aufnahme von O2 in der Lunge und Abgabe im Gewebe Abgabe: o Aufgrund des geringeren Partialdrucks im Gewebe Hämolgobin gibt O2 schon im Ruhezustand ab Myglobin dient als O2 Speicher und gibt es erst ab, wenn Partialdruck zu tief sinkt Sättigung Hämoglobin Lunge Myoglobin Gewebe Partialdruck o Partialdruck: Gewebe: ca. 50 hPa Lunge: ca. 150 hPa o PH Wert: Muskelarbeit => CO2 entsteht => Kohlensäure => Bindung des O2 an Hämoglobin sinkt = Bohr Effekt (Einfluss des PH Wertes auf die Sauerstoffbindung des Hämoglobin) o Aufbau von Myoglobin: Ähnlich aufgebaut wie Hämoglobin Besteht aus 1 statt 4 Untereinheiten => O2 kann fester gebunden werden 5 Feinbau und Funktion des quergestreiften Muskels Aufbau: o Muskel besteht aus mehreren Muskelfaserbündeln o Diese bestehen aus mehreren Muskelfasern o Ein Muskelfaser beinhaltet mehrere Myofibrillen o Diese sind aufgeteilt in hintereinanderliegende Sarkomere o Sarkomere bestehen aus dicht gepackten Aktin- und Myosin Fäden T Tubuli (Transversal-Tubuli) reichen von der Membran der Muskelfasern bis zu inneren Myofibrillen Zwischen Myofibrillen befindet sich sarkoplasmatisches Retikulum (Speicher für Ca2+) Funktion o Schnell aber energiezehrend o FT (Fast twitch) Hohe ATPase Aktivität => Myosinköpfchen regenerieren sich sehr schnell Dadurch kann Muskel schnell kontrahieren, verbraucht aber viel Energie Wenig Mitochondrien können Energie nicht dauerhaft bereitstellen o ST (Slow twitch) Niedrige ATPase Aktivität => Myosinköpfchen werden nicht so schnell zurückbewegt Muskel spart Energie, ist aber auch langsamer Viele Mitochondrien sorgen für langzeitig anhaltende Energiezufuhr Aktin Z Scheibe Myosin Sarkomer 6 ADP+P ADP+P Myosinkopf in energiegeladener Ausgangsstellung (mit ADP+P) Bindungsstelle am Aktin durch Tropomyosin-Faden blockiert Ca2+ aus Sarkoplasmatischem Retikulum setzt sich an Troponin => Konformationsänderung des Tropomyosin => Bindungsstelle am Aktin wird frei ADP und P lösen sich => Myosomkopf klappt um (=> energiearme Stellung) Zieht sich an Aktinfaden entlang ATP wird an Kopf angelagert => er kann von Aktin abgelöst werden ATPase spaltet ATP zu ADP+P => Kopf kehr in energiegeladene Stellung zurück Ca2+ wird aktiv heraustransportiert => Tropomyosin geht in Ausgangsstellung zurück ATP ADP+P Energietische Prozesse bei der Muskelkontraktion, Phasen der Enegiebereitstellung Vorhandenes ATP wird verwendet (sehr schnell erschöpft) 1. Kreatinphosphat + ADP Kreatin + ATP 2. Anaerobe Energiebereitsstellung, da sie schneller ist 3. Aerobe Energiebereitstellung, die die meiste Energie liefert Kreatinphosphat aerob anaerob 20s ATP 40s 60s 80s 7 Temperaturregulation beim Menschen unter Anwendung des kybernetischen Regelkreises Nervöse/Hormonelle Übertragung der Stellgröße Regler + Sollwertgeber Hypothalamus Übertragung des Ist-Wertes Stellglied (zu kalt) Wärmebildung im braunen Fettgewebe (bei Babys) Senkung der Hautdurchblutung Stellglied (zu warm) Schwitzen Erhöhung der Hautdurchblutung Fühler Thermorezeptoren Regelgröße Körperkerntemperatur Störgröße Außentemperatur Muskelaktivität 8 2) Gesundheit des Menschen 1. Immunreaktion Zelluläre und Humorale Immunantwort Humorale Immunantwort Zelluläre Immunantwort B Lymphozyt T-Helferzelle Makrophage aktiviert aktiviert MHC Ausschüttung Helferzelle Teilung Aktivierung Interferone Interleukine Gedächtniszelle Plasmazelle Teilung Gedächtniszelle Aktivierung Killerzelle Antikörper Perforation (Auflösung) der Zellmembran Cytokine T-Suppressor Zelle (Unterdrückerzelle) Beendet Abwehrvorgang: Hemmung der Teilung von BLymphozyten und der Bildung von T-Killerzellen Anlockung von Makrophagen Vermehrung von Proteinen des Komplementsystems 9 Entstehung und Funktion von B- und T-Lymphozyten, Makrophagen Lymphozyten werden im Knochenmark aus pluripotenten Stammzellen gebildet Ein Teil wird im Knochenmark zu B-Lymphozyten determiniert / differenziert Ein anderer Teil wandert in die Thymusdrüse und wird zu T-Lymphozyten B- und T-Lymphozyten werden erst in sekundär lymphatischen Organen (z.B. Lymphknoten) auf ein Antigen spezifiziert Monozyten gelangen aus Knochenmark ins Blut; dort differenzieren sie sich unter Einfluss von Cytokinen zu Makrophagen Verknüpfung Zellulärer und Humoraler Immunantwort 1. Makrophage phagozytiert Virus / Bakterium o Antigene werden mit MHC Protein auf Oberfläche präsentiert 2. T-Helferzelle mit spezifischem Rezeptor bindet an MHC-Antigen Komplex = Zelluläre Immunantwort o => wird aktiviert o Fängt an Interferone und Interleukine auszuschütten o Teilt sich in: T-Helferzelle T-Gedächtniszelle T-Killerzelle o Interleukine aktivieren T-Killerzellen o T-Killerzellen fangen an, durch Perforation (Auflösung) der Zellmembran infizierte Zellen zu vernichten o Sie setzen selber Cytokine frei, welche Makrophagen anlocken 3. B-Lymphpozyt bindet an Antigen = Humorale Immunantwort o Wird mithilfe der von T-Lymphozyten freigesetzen Interferone aktiviert o Sowohl Bindung an Antigen, als auch Interferone werden für Aktivierung benötigt! o Nach Aktivierung erfolgt Teilung und Differenzierung in B-Plasmazellen und B-Gedächtniszellen o B-Plasmazellen bilden spezifische Antikörper Primär- und Sekundärantwort, Immungedächtnis Primärantwort: o Bei neuen Krankheiten o Immunreaktion läuft wie beschrieben ab o Dauert lange Sekundärantwort o Wenn Krankheit schon einmal überwunden wurde sind Gedächtniszellen vorhanden o Bei erneutem Auftreten werden sie aktiviert und vernichten Erreger B-Gedächtniszellen werden zu Plasmazellen T-Gedächtniszellen werden zu Killerzellen 10 Aktive- und passive Immunisierung Aktive Immunisierung o Antigene werden gespritzt (z.B. abgetötete/geschwächte Erreger) o Körper bekämpft Impfstoff, bildet Gedächtniszellen o Bei Infektion kann der Körper schneller regieren und Krankheit verhindern Passive Immunisierung o Antikörper werden gespritzt o Immunität ist sofort vorhanden, hält aber nur kurz (Lebensdauer der Antikörper) o Auch bei Infektion innerhalb der Zeit werden keine Gedächtniszellen gebildet (Krankheit wird durch vorhandene Antikörper sofort unterbunden) Bau und Funktion von Antikörpern Struktur-Funktionsprinzip am Beispiel der IgG Antikörper Antikörper aufgebaut aus 2 Schweren und 2 leichten Ketten Y-förmige Struktur Ende der Y-Arme ist variabel o Dieser Teil ist spezifisch für Antikörper Konstanter Teil spezifiziert Antikörper-Typ Antigen-Antikörper-Reaktion: Agglutination, Neutralisation, Präzipitation Neutralisation o Ein Antikörper bindet an ein Antigen o Dieses wird dadurch unschädlich gemacht (z.B. kann ein Virus keine Zelle mehr befall) Agglutination o Da Antikörper mehrere Bindungsstellen hat, kann es mehrere Antigene binden o Dadurch entstehen größere Haufen o So können Fresszellen Antikörper leichter phygozytieren Präzipitation o Antigen-Antikörper-Komplex wird so groß, dass er nicht mehr löslich ist und aus dem Blut ausfällt 11 Vielfalt von Antikörpern und Immunzellen – Klonale Selektion Gene für Antikörper sind „Mosaik Gene“ Gene werden bei der Bildung von Antikörper rekombiniert Es gibt 1 C-Gen für den konstanten Abschnitt Für variablen Teil gibt es mehrere hundert verschiedene V-Gene Einige J-Gene codieren Verbindung zwischen variablem und konstantem Abschnitt 1. Rekombination: o Ein V- und ein J-Gen werden kombiniert o Dazwischenliegende Gene werden entfernt o Diese Änderungen werden an der DNA der B-Zelle ausgeführt! => nicht mehr änderbar => spezifisch auf ein Antigen 2. Transkription o DNA wird in mRNA umgeschrieben 3. Spleißen o Nicht benötigte Gene werden entfernt 4. Translation o mRNA wird durch Ribosom übersetzt o => Aminosäurekette entsteht = Antikörper Durch zufällige Kombination der Gene und spontane Mutationen können viele Millionen verschiedene Kombinationen entstehen B-Lymphozyten, die sich gegen körpereigene Antigene richten, werden aussortiert (= klonale Selektion) 99% werden selektiert 2. Moderne Analysemethoden der Biologie Prinzip der Herstellung monoklonaler Antikörper 1. Antigene werden einer Maus gespritzt o => Immunreaktion o Maus bildet erwünschte B-Zellen 2. Entnahme der B-Zellen 3. Kreuzung mit Tumorzellen o Entstehende Zellen können Antikörper bilden und sich unbegrenzt vermehren 4. Vermehrung und Selektion o Es werden die Zellen aussortiert, die nicht die gewünschten Antikörper bilden => Zellkultur produziert monoklonale Antikörper Um Antikörper für Menschen verträglich zu machen, muss menschliche DNA eingebracht werden 12 ELISA Test Zu Antigenen (auf Plättchen) wird Serum mit Antikörpern gegeben Wenn Antigen und Antikörper zueinander passen, werden sie gebunden und sich nach Entfernen des Plättchens nicht mehr in der Probe vorhanden Ein weiterer Antikörper (mit Enzym markiert) wird auf das Plättchen gegeben; falls an diesem die ersten Antikörper gebunden sind, bleibt auch er an diesen Antikörpern gebunden Nun wird Plättchen zu Lösung gegeben, in der ein Farbstoff katalysiert werden kann (durch das zweite Antikörper) Wenn sich die Lösung verfärbt, muss der erste Antikörper zum Antigen gepasst haben 3. Reizaufnahme, Erregungsbildung und –weiterleitung Bau von Sinnes- und Nervenzellen Dendriten: Nehmen Informationen auf, leiten sie an Soma Soma (Zellkörper): Beeinhaltet Plasma, Zellkern, Mitochondrien Axonhügel: Ursprung des Axons, Bildungsstelle des Aktionspotentials Axon Axon (=Neurit) Leitet Informationen vom Soma weg Markscheide (= Myelinscheide) Besteht aus Schwanschen Zellen Bei Wirbeltieren Beschleunigen Weitergabe des AP Synaptische Endknöpfchen: Kontakt zu anderen Nerven / Muskelzellen 13 Membranscheibchen Bau der menschlichen Lichtsinneszelle Stäbchen: für Schwarz-Weiß Sehen Zapfen: für Farb Sehen Enthalten viele Membranscheibchen (= Disks) Sekundäre Sinneszellen o Haben kein eigenes Axon Schütten bei Dunkelheit Transmitter aus Regieren auf Lichteinfall mi Hyperpolarisation Membranscheibchen enthalten Sehfarbstoff (Bei Stäbchen: Rhodopsin) Außenmembran des Stäbchens enthält Na+ Kanäle Zellkern Synapse Umwandlung von Reiz in Erregung (Rezeptorpotential) Adäquater Reiz Spezifischer Reiz für eine Sinneszelle Z.B. Licht bei Lichtsinneszellen oder Wärme bei Thermozellen Schwellenwert Rezeptorpotential entsteht immer o Kein Schwellenwert o Ruhepotential: außen hohe Na+ Konzentration o Bei Reizeinwirkung wird Rezeptor depolarisiert (Na+ gelangt nach innen) Aktionspotential: unterliegt Schwellenwert o Entsteht nur, wenn das Rezeptorpotential groß genug ist Codierung: über die Amplitude Molekulare Grundlagen der Entstehung des Rezeptorpotentials am Beispiel der menschlichen Lichtsinneszelle Erregungskaskade: 1. Photon trifft auf Rhodopsin in Membran der Membranscheibchen 2. Aktiviertes Rhodopsin aktiviert Transducin (ebenfalls in Wand der Disks) es bindet Hemmstoff, welcher vorher PDE blockiert hatte (kompetitive Hemmung) 3. PDE stellt spaltet cGMP zu GMP 4. cGMP hatte Na+ Kanäle offen gehalten, diese schließen sich nun Hyperpolarisation Hyperpolarisation breitet sich passiv über Zellkörper bis zur Synapse aus Die Ausschüttung von (hemmenden) Transmittern wird gestoppt 14 Erregungsleitung Ruhepotential o Viel Na+ außen o Viel Ka+ innen o Natrium-Kalium-Ionenpumpe hält Gradient aufrecht o Vorwiegend passive K+ Kanäle sind geöffnet => K+ wandert mit Gradienten nach außen o Außen sind mehr positive Ladungen => Ruhepotential von -70mV + K Na+ Außen Na+ K+ Innen Aktionspotential o Depolarisation Spannungsgesteuerte Na+ Kanäle öffnen sich Na+ wandert mit Konzentrationsgradienten nach innen Werden sehr schnell wieder geschlossen => Spannung steigt ins positive Na+ o Repolarisation / Hyperpolarisation Jetzt öffnen sich Ka+ Kanäle K+ wandert mit Konzentrationsgradienten nach außen => Spannung sinkt wieder bis unter Ruhepotential Na K Na+ K+ o Refraktärphase Na+ und K+ werden durch Natrium-KaliumPumpe zurücktransportiert Spannungsgesteuerte Na+ und K+ Kanäle können in der Zeit nicht mehr angesprochen werden + K Außen Innen K+ Na+ + + + Außen Innen + Na K Na+ K+ Außen Innen o Für Öffnung der Kanäle ist bestimmter Schwellwert erforderlich o Wird der Wert nicht erreicht, wird kein AP ausgebildet o Alles-oder-nichts-Gesetz 15 Kontinuierliche und saltatorische Erregungsleitung Weiterleitung geschieht durch Stromfluss Depolarisation erzeugt Potentialdifferenz zum nächsten Membrananschnitt => Spannungsgesteuerte Kanäle öffnen sich Kontinuierlich: o Marklos o Weiterleitung nur an nächstliegenden Membranabschnitt o Langsam o Verbraucht viel Energie Saltatorisch o Markhaltige Axone o Kanäle befinden sich nur in Ranvier’schen Schnürringen => Energiesparender => Schneller, da AP über größere Strecke gereicht wird 16 Synapsenvorgänge und Verrechnung Erregende Synapse o Am Ende des Axons o Übertragen Informationen an weiteres Neuron oder Muskel o Gesamte Synapse besteht aus Endknopf, Spalt und postsynaptische Membran A P Na+ Ca2+ 1 Synaptisches Endknöpfchen Präsynaptische Membran Synaptischer Spalt 4 2 Na+ 3 EPSP Postsynaptische Membran Dendrit / Soma des Folge-Neurons bzw. Muskelfaser An Muskel grenzende Synapse = motorische Endplatte (neuromuskuläre Synapse) 1. Ca2+ Kanäle öffnen o Ca2+ strömt in Zelle 2. Synaptische Bläschen o Ca2+ Bindet an Protein o Bläschen verschmelzen durch Ca2+-Protein mit Membran o Geben Transmitter in Spalt ab o (bei Motorischer Endplatte Acetylcholin) 3. Transmitter öffnet ligandengesteuerte Na+ Kanäle o in Postsynaptischer Membran o durch Anlagerung an Rezeptoren o Na+ strömt durch postsynaptische Membran in Dendrid => AP 4. Transmitter wird gespalten o Kann so in Synapse zurückkehren Hemmende Synapsen Transmitter öffnet in postsynaptischer Membran Cl- und K+ Kanäle K+ strömt in synaptischen Spalt und Cl- in die postsynaptische Zelle => Hyperpolarisation der postsynaptischen Zelle 17 Motorische Endplatte Transmitter = Acetylcholin Endplattenpotential wird durch T-Tubuli in Muskel fortgesetzt Ausschüttung von Ca2+ aus sarkoplasmatischem Retikulum wird hervorgerufen Summation Zeitliche Summation: Kurz hintereinander folgende APs summieren sich und lössen am postsynaptischen Axonhügel ggf. ein AP aus Räumliche Summation: APs nebeinanderliegender synaptischer Endknöpfchen summieren sich 3) Aquatische Ökosysteme 1. Reaktion von Lebewesen auf Umweltfaktoren Ökologische Toleranzen: Toleranzkurven, stenök, euryök, ökologische Potenz Toleranzkurve (=ökologische Potenz): o Unter Laborbedingungen o Keine Konkurrenz o => gibt nur Toleranz gegenüber einem einzigen Faktor an (z.B. Temperatur) o Gibt an, in welchen Bereich eine Art überlebensfähig ist o Minimum/Maximum: Art ist außerhalb der Grenze nicht überlebensfähig Art überlebt, kann sich aber nicht fortpflanzen o Pessimum: Größtmögliche Wachstumsrate der Population o Optimum: o o Stenök: Euryök: Geringe Toleranz Breite Toleranz Präferenz: o Bevorzugter Lebensbereich einer Art, wenn sie freie Wahl hat o Liegt in der Regel im Optimum der Toleranzkurve o Kann z.B. mit Temperaturorgel bestimmt werden Angepasstheit von Lebewesen an Temperaturgrenzbereiche aquatischer Ökosysteme Vor allem über Enzymaktivität RGT Regel (Reaktions-Geschwindigkeits-Temperatur-Regel) o Je höher Temperatur desto schneller arbeiten Enzyme o Sie denaturieren jedoch auch schneller o => Schnittpunkt ergibt Optimum Stabilität Aktivität Gesamtaktivität Normalerweise Toleranzbereich maximal zwischen 0°C-40°C o Unter 0°C gefriert Zellplasma o Über 40°C denaturieren Eiweiße 18 Angepasstheiten: o Isolierung bei gleichwarmen Tieren Blubberschicht o Kaltes Wasser kann mehr O2 lösen => Kaltwasserfische brauchen nicht so große Kiemen Kaltwasserfische brauchen weniger Sauerstoff aufgrund geringerem Stoffwechsel => Kiemen können noch kleiner sein o Anpassung an extreme Temperaturen: Schwefelbakterien haben Enzyme die Temperaturen >90°C aushalten Beispiel: Strudelwürmer (Crenobia, Polycelis, Dugesia) o Sauerstoffverbrauch und Kriechgeschwindigkeit steigt mit Temperatur o Crenobia (lebt im kalten Wasser) Hat im Kalten die höchste Kriechgeschwindigkeit und höchsten Sauerstoffverbrauch Im warmen Wasser steigt Sauerstoffverbrauch so hoch, dass er ihn nicht mehr decken könnte o Dugesia (lebt im warmen Wasser) Hat bei gleicher Temperatur geringere Kriechgeschwindigkeit => auch geringer Sauerstoffverbrauch Er kann auch bei höheren Temperaturen überleben (hat auch größere Oberfläche für bessere Sauerstoffaufnahme) Osmoregulation bei Meeres- und Süßwasserfischen Poikilo-osmotisch: o Ionenkonzentration der Zellen gleicht dem Umegbundswasser o => Geringer Toleranzbereich gegenüber der Konzentration o Bessere Anpassungsfähigkeit erreicht durch: Genaue Anpassung an äußere Ionenkonzentration Regeln Wasser- und Ionengehalt ihrer Zellen, bis Ionenkonzentration ihrer Zellen mit denen des umgebenden Wassers übereinstimmt o => sie sind mit ihrer Umgebung isotonisch Homio-osmotisch o Salzwasserfische Haben geringere Ionenkonzentration als Umgebung (Meerwasser ist hypertonisch) => verlieren die ganze Zeit Wasser Gleichen dies durch Trinken des Salzwassers wieder aus Transportieren aktiv unter ATP Verbrauch mit Clorid-Zellen Ionen des getrunkenen Salzwassers nach außen => Anpassung an Körperkonzentration 19 o Süßwasserfische Haben höhere Ionenkonzentration als Umgebung (Süßwasser ist hypotonisch) => Wasser strömt die ganze Zeit ein Müssen sparsam mit Salz-Ionen umgehen => produzieren gering konzentrierten Harn, um überschüssiges Wasser auszuscheiden Chloridzellen transportieren Ionen in den Körper o Wanderfische (z.B. Aal, Lachs) können Transportrichtung der Chloridzellen umkehren => könne in Salz- und Süßwasser überleben Variabilität Genetische und modifikatorische Variabilität Genetische Variabilität o Ausprägung von phänotypischen Merkmalen aufgrund der Gene (Phänotyp = Erscheinungsbild) o Vererbbar o Anpassung im Laufe der Evolution o Veränderbar durch Mutationen und Rekombination bei der Fortpflanzung Modifikatorische Variabilität o Ausprägung von phänotypischen Merkmalen aufgrund von Umwelteinflüssen o Nicht vererbbar o Anpassung an konstante Umweltfaktoren, wie z.B. Temperatur o Äußert sich z.B. in kurzen Beinen oder pummeliger Körperform Verhaltensanpassungen können Genetisch oder Modifikatorisch bedingt sein 20 2. Wechselwirkungen zwischen Lebewesen Nahrungsbeziehungen Nahrungskette, Nahrungsnetz; Produzenten, Konsumenten verschiedener Ordnung und Destruenten in ihrer funktionellen Bedeutung in einem aquatischen Ökosystem Nahrungskette, Nahrungsnetz: Konsumenten III o Produzenten (=Pflanzen) nutzen Sonnenlicht um (Raubfische) 10% Nährsoffe aufzubauen Konsumenten II o Konsumenten I ernähren sich von Pflanzen (Fische) 10% o Sie selber dienen als Nahrung für höher Konsumenten I liegende Konsumenten (Zooplankton) o Energie geht in der Kette z.T. verloren: 10% Produzenten Biomasse wird als unverdaulich (Phytoplankton) ausgeschieden Energie wird nicht zum Wachstum genutzt, sondern „veratmet“ Wärmeentstehung bei Stoffwechselprozessen Nach jeder Stufe sind nur 10% vorhanden Gesamtbiomasse der Konsumenten beträgt je nur 10% der Biomasse der unter ihr liegenden Ordnung o Am Ende wird durch Destruenten Biomasse remineralisiert o => es entsteht wieder CO2, welches von Produzenten zu Biomasse umgewandelt wird Intra- und interspezifische Konkurrenz: Konkurrenzvermeidung, Konkurrenzausschlussprinzip und ökologische Nische Ökologische Nische: o Gesamtheit der biotischen und abiotischen Faktoren, die für die Existenz einer Art notwendig sind Biotische Faktoren: Umweltfaktoren, an denen Lebewesen beteiligt sind (z.B. Konkurrenz, Nahrung) Abiotische Faktoren: Umweltfaktoren, an denen keine Lebewesen beteiligt sind (z.B. Klima, pH Wert, Strömung) Interspezifisch (zwischenartliche Konkurrenz): Konkurrenzvermeidung o Besetzung unterschiedlicher ökologischer Nischen o Durch andere Nahrung oder unterschiedliche Brutzeiten, können Tiere in einem Ökosystem koexistieren ohne sich gegenseitig einzuschränken o Z.B. Konkurrenzvermeidung durch: Ort der Nahrungssuche Brutzeit Temperaturpräferenz 21 Konkurrenzausschlussprinzip o Tritt ein, wenn 2 Arten in einem Ökosystem die gleiche ökologische Nische besetzen o Nach gewisser Zeit wird sich eine Art als konkurrenzstärker herausstellen o => die andere wird aus dem Ökosystem ausgeschlossen Intraspezifisch (innerartliche Konkurrenz) Besteht zwischen Individuen einer Art aufgrund von dichteabhängigen Faktoren Unter Ausschluss von interspezifischer Konkurrenz und anderen Umwelteinflüssen oszilliert (schwankt) Population einer Art um ein Maximalwert Populationsdynamik Lotka-Volterra-Regeln (Räuber-Beute-Beziehung) 1. Populationsdichten von Beute und Fressfeind schwanken periodisch und zeitlich gegeneinander verschoben, Beutepopulation erreicht vor Räuberpopulation größte Amplitude 2. Dichte jeder Population schwankt um Mittelwert 3. Nach einer gleichstarken Verminderung beider Arten erholt sich die Population der Beute schneller als die der Fressfeinde o Regeln gelten nur, wenn keine weiteren Einflüsse wie Konkurrenz vorhanden sind Bei Existenz von 2 Arten in einem Ökosystem: o Gleiche ökologische Nische: Eine Art geht zurgunde (Konkurrenzausschlussprinzip) Die andere Art fällt evtl. zeitweise ab, erholt sich jedoch wieder o Überlappende ökologische Nische: Beide Arten können in Koexistenz leben Beide Arten werden nach starkem Anstieg wieder abfallen und sich einem niedrigeren Mittelwert nähern o Verschiedene ökologische Nische Die Arten können unbeeinflusst voneinander in Koexistenz leben 22 3. Veränderung von Ökosystemen Anthrophogene Einflüsse Sublitoral Profundal (Tiefenboden) Röhrichtzone Schwimmblattzone Hypolimnion (Tiefenschicht) Unterwasserpflanzenzone Laichkrautzone Metalimnion (Sprungschicht) Erlengürtel Weidengebüschzone Epilimnion (Oberflächenwasser) Epilitoral Litoral (Uferzone) Benthal (Gewässerboden) Epilimnion: o ist reich an Phytoplankton => Epilimnion ist reich an O2 o Wird von Sonne erwärmt o Lebensraum für Fische Metalimnion o Schnelle Abnahme der Temperatur o Schnelle Abnahme der Sauerstoffkonzentration (durch Aeroben Abbau von organischem Material) o Schnelle Abnahme der Lichtintensität Hypolimnion o Sehr wenig Sauerstoff o Dunkelheit o Konstante niedrige Temperatur (4°C) o Ort des Anaeroben Abbaus: Detritusregen wird von Destruenten abgebaut 23 See im Wechsel der Jahreszeiten Frühling o Temperatur im gesamten See annähernd konstant o => Wind kann See gut durchmischen o => O2 Gehalt bis in die Tiefenschicht konstant Sommer o Erwärmung des Epilimnions o Durch Dichteunterschied des Wassers sehr ausgeprägte Sprungschicht o => Wind kann nur oberste Schicht durchmischen o => Hypolimnion sehr sauerstoffarm, da nur organisches Material nach unten sinkt o = Sommerstagnation Herbst o Wie im Frühling Winter o Evtl. Eisbildung o Kaltes Wasser befindet sich im Epilimnion o Keine Durchmischung möglich Natürliche und anthropogene Eutrophierung eines Sees Eutrophierung = Anreicherung mit Nährstoffen Vor allem Phosphat und Nitrat gefährlich Eutrophierung erzeugt Anstieg der Primärproduktion an Biomasse Starke Vermehrung von Algen und Phytoplankton Abgestorbenes organisches Material sinkt auf den Grund Dort wird es unter Sauerstoffverbrauch abgebaut => Fische und andere Tiere sterben aufgrund von Sauerstoffmangel O2 Gehalt unter 1mg/l => weitere Photsphatfreisetzung aus dem Boden Bildung einer Faulschlammschicht und giftiger Gase (z.B. Methan) Wenn Eutrophierung zu weit fortschreitet, kippt der See um => er ist biologisch tot => evtl. Verlandung Natürliche Eutrophierung: o Kommt fast gar nicht vor o Dauert tausende von Jahren Künstliche Eutrophierung: o Durch Abwässer (vor allem Waschmittel) und eingeschwemmte Düngemittel o Dauert wenige Jahrzehnte 24 Ammonifikation Stickstoffkreislauf im Ökosystem See Ammoniak NH3 Nitrifikation Nitrit NO2Nitratamonifikation Nitrat NO3- ← Assimilation → Entziehung des Stickstoffs zur Proteinsynthese Nahrungskette Stickstoff N2 Gelangt in Atmosphäre Konsumenten 1. und 2. Ordnung Phytoplankton Ammonium NH4+ Denitrifikation Phytoplankton anaerob Cyanobakterien aerob Stickstofffixierung Ammonifiaktion: Tote Biomasse Ammoniak (NH3) oder Ammonium (NH4+) Geschieht durch Destruenten Nitrifikation: Ammoniak (NH3) Nitrit (NO2-) Nitrat (NO3-) Geschieht durch aerobe Bakterien Denitrifikation: Nitrat (NO3-) Nitrit (NO2-) Stickstoff (N2) Anaerob durch spezielle Bakterien Stickstofffixierung: Aufnahme von Stickstoff (N2) von Cyanobakterien => Rückführung in organisches Material Assimilation: Aufnahme von Ammonium (NH4+) oder Nitrat (NO3-) durch Pflanzen (Phytoplankton) => Aufbau organsicher Verbindungen Wirkungsweise einer Kläranlage Rechen Sandfang Vorklärbecken Belebtschlammbecken Denitrifikationsbecken Nachklärbecken Faulturm 25 1. Mechanische Reinigung o Durch Rechen werden grobe Verunreinugen entfernt o Im Sandfang ist Fließgeschwindigkeit so niedrig dass sich grobe Partikel absetzen und Öle / Fette aufsteigen o Im Vorklärbecken ist Fließgeschwindigkeit noch niedriger und alle nicht gelösten Stoffe setzen sich ab 2. Biologische Reinigung o Im Belebtschlammbecken (=Nitrifikationsbecken) wird unter Sauerstoffzufuhr durch Bakterien Ammoniak zu Nitrat oxidiert o Denitrifikationsbecken: unter Sauerstoffabschluss setzen Bakterien Nitrat und Nitrit zu Stickstoff um, der ausgast o Aus dem Nachklärbecken wird ein Teil des Schlammes wieder in das Belebtschlammbecken zurückgeführt und der Überschuss in den Faulturm geleitet 4. Naturschutz und Landschaftspflege Ökologische Bewertung von Landschaftsbestandteilen: Bewertung von Fließgewässern: Verfahren zur Ermittlung der Gewässergüte, abiotische und biotische Parameter, Gewässerstruktur Untersuchungsprogramm (abiotische Faktoren): Chemisch-physikalische Grundwerte: o Wassertemperatur o pH Wert o Leitfähigkeit o Sauerstoffgehalt o Biochemischer und Chemischer Sauerstoffbedarf o Gehalt an organischem Kohlenstff o Gehalt an Chlorophyll „a“ als Zeiger für die Primärproduktion o Säuren- und Basenkapazität Pflanzennährstoffe und Spurenelemente o Gesamtphosphor und Orthophosphat o Ammonium- und Nitratstickstoff o Sulfat o Chlorid o Fluorid o Natrium o Kalium o Calzium o Magnesium Toxische Stoffe: o Arsen o Chrom o Kupfer o Eisen o Nickel o Blei o Zink 26 Untersuchungsprogramm (biotische Faktoren) Tier- und Pflanzenwelt: o Zeigerorganismen o Artenvielfalt Merkmale eines Zeigerorganismus: o Lange Lebensdauer o Nur langsame Möglichkeit der Fortbewegung / Abwanderung o Geringe Anpassungsfähigkeit Gewässerstruktur: Gleithang Prallhang Kolk Am Prallhang wird Sand abgetragen, am Gleithang angelagert Arten- und Biotopschutz EU Wasserrahmenrichtlinie: Ziele, Maßnahmenkatalog zur Optimierung der Gewässergüte Ziele: o Optimierung der Gewässergüte von Oberflächengewässer und Grundwasser o Förderung der nachhaltigen Nutzung von Wasserressourcen o Verminderung der Auswirkung von Überschwemmungen und Dürren 27 Maßnahmenkatalog: o Identifizierung und Analyse der Gewässer ( Genaue Erfassung aller Gewässer Bestimmung des Einzuggebiets Verzeichnis der besonders schützenswerten Stellen o Bewirtschaftungs- und Schutzmaßnahmen 9 Jahre Zeit um Maßnahmenkatalog zu erstellen (um Gewässer zu schützen und nachhaltig zu nutzen) Nach 15 Jahren muss dieser durchgeführt sein Erstellung einer Liste besonders gefährlicher Schadstoffe inkl. Ihnen zugeordnete Qualitätsnormen o Verwaltungsmaßnahmen Veröffentlichung eines Berichts, welcher bisherige Erfolge verzeichnet Renaturierung von Gewässern am Beispiel eines Fließgewässers Aufhebung der Flussbegradigung Einschließen von Altarmen => Mäander Fischtreppen Einschränkung landwirtschaftlicher Nutzung o Entfernung von Drainagen (Rohre, die Felder trocken legen und Düngemittel in den Fluss spülen) Einrichtung von Überschwämmungsflächen Entfernung der Uferbefestigung Solgleiten Uferbepflanzung Minimierung der Schadstoffbelastung durch z.B. Industrieabwässer Entfernung von Staustufen (z.B. Wasserkraftwerke) 28