Stammzelltherapie Medizinische Schule Cottbus K11 H1 Jana Lüdtke; Viktoria Illmer; Oliver Muntean Gliederung 1. Was ist eine Stammzelle? 2. Definition Stammzelltherapie 3. Arten der Stammzelltherapie 4. Apherese 5. Hochdosistherapie 6. Auswirkungen auf den Patienten 7. Videos 8. Quellen Medizinische Schule Cottbus K11 H1 Jana Lüdtke; Viktoria Illmer; Oliver Muntean 1. Was ist eine Stammzelle? - Sind Zellen, die keine oder nur geringe Differenzierung aufweisen und damit noch nicht auf ihre Funktion im späteren Organismus festgelegt (Determination) sind - Stammzellen lassen sich auch nach dem Differenzierungspotenzial unterscheiden: https://www.biotechnologie.de/BIO /Redaktion/Bilder/de/Newsfotos/20 08/Kopie_20von_20stammzellendfg,property%3Dbild,bereich%3Dbio, sprache%3Dde.jpg - Aus totipotenten Stammzellen kann ein vollständiger Organismus entstehen = embryonale Stammzellen - Aus pluripotenten Stammzellen können praktisch alle Zelltypen eines Organismus entstehen, nicht aber der Organismus selbst = Stammzellen aus dem Nabelschnurblut - Aus multipotenten Stammzellen können noch jene Zelltypen entstehen, die zu einer bestimmten Gewebeart gehören (z.B. Haut) = adulte Stammzellen 2. Defintion Stammzelltherapie Auch Stammzelltransplantation genannt - versteht man die Übertragung von Blutstammzellen von einem Spender zu einem Empfänger, die bei malignen hämatologischen Erkrankungen durchgeführt wird - Dabei kann es sich bei Spender und Empfänger um ein und dieselbe Person handeln (autologe Transplantation) oder um zwei verschiedene Personen (allogene Transplantation) 2.1. Indikation - Patienten mit Akuter myeloischer Leukämie und Akuter Lymphatischer Leukämie (mit malignen Lymphomen) - Da ihre eigenen verbleibenden blutbildenden Stammzellen unzureichend sind, benötigen sie neue blutbildende Stammzellen 2.2 Prinzip - Bevor gesunde Zellen transplantiert werden können, werden bei den meisten Patienten zur Auslöschung der Leukämie nahezu alle blutbildenden Zellen des Patienten vernichtet (myeloablative Therapie) - Damit hat der Patient praktisch kein eigenes Immunsystem und keine eigene Blutbildung mehr - myeloablative Therapie = knochenmarkzerstörende Therapie Kombination aus intensiver Chemotherapie (Zytostatika-Gabe) und Radiotherapie (fraktionierte Ganzkörperbestrahlung mit ca. 10 Gy) - Durch Infusion gesunder hämatopoetischer Stammzellen wird das Knochenmark des Patienten danach von den neuen Stammzellen besiedelt infundieren über einen ZVK, die Stammzellen finden den Weg ins Knochenmark alleine - Dort erfolgt die Hämatopoese (Blutneubildung) innerhalb von 2 Wochen 3. Arten der Stammzelltransplantation 3.1. autologen Stammzelltransplantation - Spender und Empfänger sind ein und dieselbe Person - Vor Entnahme werden die Stammzellen durch die vorherige subkutane Gabe hämatopoetischer Wachstumsfaktoren in das Blut mobilisiert Beispiele hierfür sind Filgrastim und Lenograstim - Bei der "Stammzellspende" werden die im Blut zirkulierenden peripheren hämatopoetischen Stammzellen durch Stammzellapherese von anderen Zellen im Blut separiert - die gewonnen Stammzellen werden mit Hilfe von Antikörpern von den Tumorzellen getrennt (Purging) 3.2. allogene Stammzelltransplantation - Blutstammzellen werden von einem Spender zu einem Empfänger übertragen (Spender und Empfänger sind hierbei nicht dieselbe Person) - Voraussetzung für eine allogene SZT ist ein gewebekompatibler Spender (HLA-Übereinstimmung) Human Leukocyte Antigen - Die HLA-Übereistimmung ist wichtig, um eine Abstoßung bzw. Graft-versus-Host-Reaktion zu verhindern - 2 Methoden: Knochenmark- oder Blutstammzelltransplantation, auch Nabelschnurblut 3.3. Vor- und Nachteile der verschiedenen Arten 3.3.1 autologe Vor- und Nachteile Vorteile autologe SZT: - letale Komplikationen < 5% - kurze Aplasiedauer - geringerer Aufwand - vermeiden eines invasiven Eingriffs - keine immunologischen Probleme Nachteile autologen SZT: - Gefahr der Reinfusion von Tumorzellen - kein immuntherapeutisches Potential 3.3.2 autologe Vor- und Nachteile Vorteile allogene SZT: - Immuntherapeutisches Potential - keine Reinfusion von Tumorzellen - vermeiden eines invasiven Eingriffs Nachteile allogene SZT: - Gefahr der Graf-vs.-Host-Reaktion - letale Komplikationen 10 - 40% (je nach Verfahren) - Gefahr einer Abstoßungsreaktion 3.3.1 Knochenmarkspende Vor- und Nachteile Vorteile Knochenmarkspende: - einmalige Gewinnung - kein spezieller Katheter erforderlich - kein Einsatz von Zytokinen erforderlich Nachteile Knochenmarkspende: - Narkose mit all ihren Komplikationen nötig - Neutrophilen -u. Thrombozyten – Engraftment verläuft länger - höhere Morbiditäts- u. Mortalitätsraten - potentiell stärkere Kontamination durch Tumorzellen 4. Apherese = Wegnahme - ist ein Verfahren zur Separation, also der Herausfilterung, der im Blut enthaltenen Blutstammzellen - einige Tage vorher wird mit der Gabe des natürlichen, auch im Körper vorkommenden Wachstumshormons G-CSF begonnen, das die Produktion von Stammzellen anregt - Am Tag der Apherese wird der Patient mithilfe zweier Venenkatheter an seinen Armen an eine Apheresemaschine angeschlossen - Das Blut wird dabei aus einem Arm entnommen und zentrifugiert - Nach der Filterung der Stammzellen werden die einzelnen Blutbestandteile wieder miteinander gemischt und das Blut wird in den anderen Arm zurückgeführt - Typischerweise läuft das gesamte Blut des Spenders etwa vier mal durch die Apheresemaschine, was in etwa 3-4 Stunden in Anspruch nimmt - die Präparate werden mittels Kryokonservierung aufbewahrt, in Stickstofftanks tief gekühlt bei bis zu -196 °C (üblicherweise -160 °C) 5. Hochdosistherapie = auch Konditionierung - die Infundierung der Stammzellen (autolog oder allogen) - während erfolgt über dieser einen hochdosierten ZVK (werdenChemokalt in die auch Vene teilweise gegeben) kombiniert -> mit die einer Stammzellen Strahlentherapie, finden alleine werden ins alle Knochenmark Blutzellen im Organismus zerstört (inklusive der Krebszellen) --> die Chemodosis entspricht - ca. nach dem 2-310fachen Wochen sind die neu gebildeten Zellen im Blut nachweisbar - eine neue Methode ist die minimale allogene SZT: ° die Konditionierung ist nicht ganz so aggressiv ° man geht davon aus, dass die Leukozyten des Spenders, die noch vorhandenen Blut- und Tumorzellen zerstört °dann wird aus den Stammzellen des Spenders neue Blutzellen gebildet ° diese Methode soll deutlich nebenwirkungsärmer sein Nebenwirkungen der Hochdosistherapie 5.1. - Pat. erhält eine fast tödliche Dosis Zytostatika --> Zerstörung des Knochenmarks, Störungen des Immunsystems, Hautentzündungen, Schleimhautentzündungen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, (dauerhafter) Haarausfall, Gewebeschädigungen, Erkrankung des Herzmuskels, Herzrhythmusstörungen, Nierenschädigungen, Leberschäden, Lebervenenthrombose, Störungen des Hormonhaushalts, Wachstumsstörungen, Muskelund Knochenschmerzen, Schwerhörigkeit, Taubheitsgefühl, Nervenschädigung bis zur Lähmung, Krampfanfälle, Entstehung von bösartigen Zweittumoren (Leukämie, Lungentumore etc. ) etc. 6. Auswirkungen auf den Patienten - Anämie - Infektionsgefahr - Entzündung der Mundschleimhaut und Haut - Blutbildungsstörungen - Infertilität und Störung der Sexualfunktion - erhöhte Blutungsneigung - Übelkeit und Erbrechen - allergische Reaktionen auf Medikamente und Blutkonserven 7. Videos 8. Quellen - http://www.schoen-kliniken.de/ptp/medizin/organe/herzblut/multiples-myelom/therapie/art/02418/ - http://flexikon.doccheck.com/de/Stammzelltransplantation - http://www.lerntippsammlung.de/Behandlungsm-oe-glichkeiten-vonLeuk-ae-mie.html - http://de.wikipedia.org/wiki/Stammzelltransplantation - die Patientenbroschüren ? Noch fragen ? ? ? ?? ? ? Danke für Ihre Aufmerksamkeit Medizinische Schule Cottbus K11 H1 Jana Lüdtke; Viktoria Illmer; Oliver Muntean