soziale Sicherung - Prof. Dr. Silke Übelmesser - Friedrich

Werbung
DIE AUSWIRKUNGEN DES SYSTEMWETTBEWERBS
AUF DIE SOZIALE SICHERUNG
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Seminar:Soziale Sicherung
Dozentin: Prof. Dr. Silke Übelmesser
Referent: Maximilian Weber
11.01.2013
1
1Theoretische Grundlagen
2 Europäische Wohlfartssysteme
2.1 Das deutsche Sozialsystem
2.2 Gemeinsamkeiten und Unterschiede der EUStaaten
3 Wie sich die Globalisierung auf die Staatsausgaben
auswirkt
3.1 Die Migration Europas
3.2 Die Erosion des Sozialstaates
3.3 Die Auswirkung der Globalisierung auf das
Sozialsystem
2
1Theoretische Grundlagen
soziale Sicherung:
• staatliches Gerüst an Maßnahmen um Bevölkerung vor Krankheiten, Unfällen und
Arbeitslosigkeit zu sichern
Globalisierung:
• Bündel von Maßnahmen der Unternehmen zum Erlangen von Wettbewerbsbegünstigungen
durch Nutzung von Standortvorteilen, Skaleneffekten
Selektionsprinzip:
• Staat übernimmt Tätigkeiten, die Markt nicht mehr stemmen kann
• Staat ist Retter in der Not, soll Mängel ausbessern
Staatsversagen
• Marktversagen
3
der neue Systemwettbewerb 1
• Probleme für Ausdifferenzierung und Reformierbarkeit der Sozialsysteme
• Anstieg des Austausches von Produktionsfaktoren Kapital und Arbeit
Entwicklung neuer Strategien
• Wettbewerbsdruck wächst
• veraltete Strategien verdrängt
•Folge:
• sozialpolitischer Systemwettbewerb zwischen den Ländern
• ineffizienten Länder versuchen effizienter zu arbeiten um Kosten zu senken und
dem Wettbewerb standhalten zu können
• Ausgaben im Sozialsystem werden gekürzt
• Erosion des Sozialstaates kann entsehen, wenn Staat die Aufgaben nicht bewältigen
kann
• wachsende Ungleichheiten in der Gesellschaft
4
der neue Systemwettbewerb 11
•Lösung: ökonomische Anreize, moralische Appelle, Solidarität der
Arbeitnehmerschaft, Mindeststandards
• Wettbewerb= bester Standort + Wanderung der Individuen + beste Produktionsfaktoren
• Wettbewerbsdruck nimmt zu
•Problem der offenen Grenzen:
• Flüchtlinge aus armen Ländern kommen durch offene Grenzen in reiche Länder um von
Sozialsystemen zu profitieren
•Lösung
• Staat muss Anziehungskraft gering halten
5
2 Europäische Wohlfartssysteme
2.1 Das deutsche Sozialsystem 1
Allgemein
• Schutz vor privaten Risiken
• Arbeiterfrage = zentrale Frage in der Sozialpolitik, weil Bevölkerung gut
abgesichert sein soll
• Hauptzielgruppe ist die beschäftigte Bevölkerung
•Idee der sozialen Marktwirtschaft in der Politik
Ziel
• Verhältnis von Wirtschaft und Bevölkerung soll ausgeglichen sein
Finanzierungsmöglichkeiten
• monatliche Beiträge der Mitglieder der Sozialversicherungen
• Beiträge aus Steuereinnahmen
6
2.1 Das deutsche Sozialsystem 11
Finanzierungsproblem:
• entstand aus Fehlern vergangener Reformen durch Einflüsse von Gewerkschaften,
Unternehmensverbänden und internationalen Konkurrenzkämpfen
• durchschnittliche Rentenniveaus,Verhältnis Zahler-Empfänger verschlechtern sich
• Folge: Rentenansprüche sinken
• negative Auswirkungen auf Qualität und Umfang der sozialen Sicherung
Lösung:
• Senkung der Sozialleistungen
• arbeitgeberfreundlichere Finanzierung
• Erschließung neuer Finanzierungsquellen
7
2.2 Gemeinsamkeiten und Unterschiede der
EU Staaten
Gemeinsamkeiten
soziales Sicherungssystem,
mit staatlichen und privaten
Elementen
Staat hat nicht die
Hauptverantwortung über
die sozialen
Sicherungssysteme
Staat muss alle Bereiche der
Sozialpolitik abdecken
Unterschiede
• andere Auslegungen im Bezug auf die Höhe von Entschädigungsbeträgen
• Ausgaben in den verschiedenen Politikbereichen
Formen der Finanzierung der sozialen Sicherung
• nur durch Steuern (Dänemark und Zypern)
• Versicherungsprinzip (Spanien, Frankreich, Deutschland)
• Mischfinanzierung (Italien, Griechenland)
8
3 Wie sich die Globalisierung auf die
Staatsausgaben auswirkt
• Globalisierung erhöht Wettbewerb zwischen Staaten untereinander
• Ausgaben der sozialen Sicherungssysteme müssen reduziert werden
• Streben nach Effizienz und geringen Ausgaben in der Wirtschaft hat negative
Auswirkungen auf Umfang der sozialen Systeme
• Kapitalverschiebung von Transfer- und Subventionszahlungen
➡Kein Druck mehr Kosten senken zu müssen
➡Staaten können mehr in verschiedene Politikbereiche investieren
Fazit
• Zusammenhang zwischen Globalisierung und nationalen Sozialprogrammen
• keine Verbindung zwischen Globalisierung und Staatsausgaben
9
3.1 Die Migration Europas
• zunehmende Verflechtung des internationalen Handels aufgrund der Mobilität des
Produktionsfaktors „Arbeit“
• Individuum will privaten Nutzen maximieren
• Osterweiterung führt zur Erhöhung der Migration in die EU
• Druck auf Arbeitsmarkt wächst
• Umdenken bei westeuropäischen Staaten zur Umgestaltung der sozialen
Sicherungssysteme
• Einwanderungsanreize sollen minimiert werden
Extremfall: Sozialstaat bildet sich zurück, bis es für keinen Bürger mehr soziale
Vorteile gibt
10
3.2 Die Erosion des Sozialstaates 1
• Problem des Selektionsprinzips
• Ausgangspunkt ist das Versicherungsmotiv der Bevölkerung
•Risikoaverse Bürger:
• Nutzen vor dem Schadensfall höher als danach
• Anstrengungen zur Verhinderung des Schadens vor dem Schadensfall gering
• Nettoempfänger und Nettozahler suchen sich den Sozialstaat aus, in dem sie weniger für
die Sozialleistungen zahlen müssen und mehr Leistungen im Schadensfall empfangen
• Nettoempfänger nie schlechter stellen als die Nettozahler im Nachbarstaat um mehr
Nettozahler ins Land zu locken
• Prozess der Migration ist eine Form der adversen Selektion
• Aufgrund internationalen Handels und offnen Grenzen muss eine internationale
übergeordnete Ebene in der Politik geschaffen werden, die den Systemwettbewerb regelt
11
3.2 Die Erosion des Sozialstaates 11
Was passiert wenn der Staat nicht die richtge Finanzierungsform
findet?
• Markt kann nicht immer die perfekte Form finden
• Staat sollte übergeordnete Regeln festlegen
• Form des Selektionsprinzips
Marktversagen
Kann der Staat überhaupt eine perfekte Form finden?
• bei Scheitern Staatsversagen
• wachsende Ungleichheiten in der Bevölkerung, Steuerwettbewerb
• Sozialstaat kann so nicht existiieren
• Konkurrenz mit anderen Ländern, optimale Gestaltung der Steuern um Abwanderung zu
verhindern
12
3.3 Die Auswirkung der Globalisierung auf
das Sozialsystem 1
Ängste
• Unterbietungswettbewerb
• Zerfall oder schlechte Veränderung bestehender sozialen Reformen
• Lösung: einheitliche nationale und internationale Politik
Sozialstaaten aufgrund hoher Arbeitslosigkeit und Demographie in einem
Reformdruck
• führt zu höheren Ausgaben für die sozialen Systeme
• Teufelskreis: durch wachsende Arbeitslosigkeit steigen Staatsausgaben
• Lösung: institutioneller Wettbewerb, der Ausgaben niedrig hält
Wettbewerb zwischen Staaten führt zur größerer gesamtwirtschaftlicher
Wohlfahrt
• alle Märkte sind offen
• Produktionsfaktoren „Arbeit“ und „Kapital“ sind mobil
• Standortwettbewerb steigt an
13
3.3 Die Auswirkung der Globalisierung auf das
Sozialsystem 11
steigende Mobilität des Kapitals führt zu Innovationsanreizen
• bleiben Fortschritte aus, steigen Lohnstückkosten
• Unternehmen wandern ins Ausland ab
Absicherungen im Schadensfall
• Personen, die neue Unternehmen gründen wollen, sind bei Erfolglosigkeit abgesichert
• wachsende Bereitschaft, mehr riskante Projekte durchzuführen
• im Erfolgsfall profitiert die Volkswirtschaft
Kritiker: zu viel institutioneller Wettbewerb führt zu einem „Race to the bottomVerhalten“
Lösung: mit öffentlichen Gütern der Abwanderung entgegenwirken
14
4 Schlussbemerkung 1
Falsche Vorgehensweisen bei der Ausgestaltung der Sicherungssysteme
und Sozialversicherungen des Sozialstaates führen zu Fehlanreizen
negative
• Beispiel: Arbeitssuchenden bekommen zu viele Unterstützungen
Auswirkungen auf Berufssuche
Staatsversagen
• Minderung der dynamischen und statischen Effizienz des Staates
• aktuelles Problem: Sozialstaatsfalle
institutioneller und der Systemwettbewerb bringen viele neue Reformen
hervor
• Staaten sind Wettbewerbsdruck ausgesetzt
• müssen die entstehenden Einflüsse in ihren Reformen berücksichtigen
Größte Probleme
• älter werdende Gesellschaft, Integration der europäischen Staaten
• Lösung durch neue Formen von sozialen Sicherungssystemen
15
4 Schlussbemerkung 11
Mobilität der Produktionsfaktoren
• Mehr Forderungen der Unternehmen an Regierung
• negative Wirkung auf Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit
• manche Bevölkerungsgruppen werden benachteiligt
„Race to the bottom“ Verhalten
• zieht Abwärtsspirale in der Umverteilungspolitk nach sich
Sozialpolitik der europäischen Staaten nähern sich immer weiter an
• Behindert den institutionellen Wettbewerb
reiche Bevölkerungsschicht wird übervorteilt
• weil der Sozialstaat höhere Abgaben von ihnen abschöpfen kann
16
Herunterladen