Simple Features praxisnahe Standards für einfache Geoobjekte in

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Christine Andrae (Hrsg.)
Simple Features
Praxisnahe Standards für einfache
Geoobjekte in Datenbanken und GIS
aus der Reihe „OpenGIS essentials –
Die Geo-Standards von OGC und ISO
im Überblick“
Verlag: Wichmann Verlag, Berlin und Offenbach 2013
240 Seiten, kartoniert
ISBN 978-3-87907-524-9
44,00 €
„OpenGIS“ – so bezeichnet das Open Geospatial Consortium (OGC) den gesamten Standardisierungsprozess für geoverarbeitende Software.
Dieser wichtigen Komponente auf dem Weg zu
einer harmonisierten Geodateninfrastruktur widmet der Wichmann-Verlag die Buchreihe „OpenGIS essentials“. Damit ist diese Buchreihe für
Administratoren von Geoinformationssystemen
(GIS), Entscheidungsträger im Umfeld von Geodateninfrastrukturen, Studierende der Geoinformatik und als Einstieg für Softwareentwickler
geeignet. Im vorliegenden Buch aus dieser Reihe befasst sich Frau Christine Andrae mit „Simple Features“ – dem Objektmodell, das nach der
ISO-Norm 19125 die Grundlage für heutige Geodateninfrastrukturen bildet und die Interoperabilität gewährleistet. Derzeit arbeitet das OGC an
einer Neuauflage der „Simple Features“, um diese auf neue Anforderungen auszuweiten. Hierbei
stehen grundlegende Änderungen an, welche in
einer gültigen Version aber erst in einigen Jahren vorliegen werden. Grund genug für Frau Andrae, sich in diesem Buch erst einmal mit dem
aktuellen Stand dieser Norm auseinanderzusetzten.
Das Buch erklärt zunächst die Rolle der Normen in Geodateninfrastrukturen. Es folgt eine
ausführliche Darstellung des konzeptionellen
Geometriemodells mit Standardformaten und
Analysemethoden. Ein großer Teil ist den Simple Features in relationalen Datenbanken gewidmet. Anhand eines kleinen Modells und mit
vielen Code-Beispielen werden die Geometrietypen, Operatoren und Funktionen der SimpleFeature-Norm für SQL vorgestellt. Andere Realisierungen wie OpenGIS-Datenprovider auf
COM/.NET-Basis werden kurz beleuchtet. Ein
ausführlicher Anhang enthält Nachschlageta-
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ermessung Brandenburg 1/2014
bellen zu allen Objektklassen, Methoden und
Funktionen.
Sehr lesenswert sind die im Buch verteilten
Code-Beispiele und Grafiken zu den Thematiken, die in der Praxis als Vorlage dienen können
und während des Lesens dem Verständnis der
angesprochenen Problematik zuträglich sind.
Dem aufmerksamen Leser wird „Brian O’GIS“
aufgefallen sein. Obwohl dieser kleine Fuchs und
seine verspielten Grafiken in einem Kinderbuch
besser aufgehoben wären, sind in seiner Nähe
oft sinnvolle Zusammenfassungen oder Definitionen zu finden. Leider überkommt den Leser der
Verdacht, dass durch häufige Wiederholungen
und Ausschweifungen in die Geschichtswelt der
CORBA-Architektur versucht wurde, dem Buch
den Anschein zu verleihen, ein umfangreiches
Fachbuch darzustellen, das den Kaufpreis von
44 Euro rechtfertigen würde. Jedoch stellen diese
Informationen keinerlei Mehrwert dar, denn diese
Technologie wurde vollkommen vom Markt verdrängt. Auf diesen Umstand wird dafür mindestens sechsmal im gesamten Buch hingewiesen.
Dem Status eines Fachbuches abträglich sind
auch die fehlerhaften Aussagen, ein WFS sei ein
„Web Feature Server“ und mehr als ein Mobilgerät seien „Handies“ (vgl. Seite 23 und 25).
Fazit: Das Buch stellt aufgrund seiner umfangreichen Code-Beispiele und tabellarischen Übersichten ein gutes Nachschlagewerk für Mitarbeiter im Bereich der Geodateninfrastrukturen
dar. Es hätte dem Werk jedoch nicht geschadet,
es vor Veröffentlichung von einer Fachkraft der
Geoinformation kritisch gegenlesen zu lassen,
um fachliche Fehler auszuschließen.
(Georg Ulbrich, LGB)
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