Marketing III (Internationales Marketing)

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Prof. Dr. Daniel Baier
Marketing III (Internationales Marketing)
Marketing III
(Internationales Marketing)
Prof. Dr. Daniel Baier
Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Besondere
des Marketing und des Innovationsmanagement
Brandenburgische Technische Universität Cottbus
Adresse: Erich-Weinert-Str. 1, LG 10, Raum 414g,
Tel. 0355 / 69-2922, Fax. -2921,
E-Mail: [email protected],
URL: www.marketing.tu-cottbus.de
Die Folien sind jeweils spätestens dienstags vor der Veranstaltung
auf der Website des Lehrstuhls verfügbar.
BTU Cottbus
Lehrstuhl für Allgemeine BWL und
Besondere des Marketing und des
Innovationsmanagement
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SS 2006
Folie 1
1. Einführung
1.1 Grundlagen
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Marketing III (Internationales Marketing)
1. Einführung
1.1 Grundlagen
1.2 Besonderheiten
Literaturhinweise
z Albaum, G.; Duerr, E., Strandskov, J.:
International Marketing and Export
Management, Prentice Hall, 5. Auflage,
2005, 678 S., 90,50 €.
1.3 Bedeutung
2. Umfeld und Informationsbeschaffung
3. Strategische
Entscheidungen
4. Finanzierung und
Absicherung
z Backhaus, K., Büschken, J., Voeth, M.:
Internationales Marketing, SchäfferPoeschel, Stuttgart 2003, 550 S., 39,95 €.
z Berndt, B.; Altobelli, F.; Sander, M.:
Internationales Marketing – Management,
Springer, 2. Aufl., Berlin 2003, 353 S.,
29,95 €.
5. Marketinginstrumente
6. Organisation und
Controlling
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Innovationsmanagement
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SS 2006
Folie 2
z Hermanns, A., Wißmeier, U. (Hrsg.): Internationales Marketing-Management, München 1995.
z BMWA (2004): Weltweit aktiv - Ratgeber für kleinere und mittlere
Unternehmen, www.bmwa.bund.de/Redaktion/Inhalte/Pdf/br-weltweitaktiv,property=pdf.pdf, 68 S.
z www.bfai.de
z www.bmwa.bund.de/Navigation/aussenwirtschaft-und-europa.html
z www.ixpos.de
Internationalisierung der Wirtschaft (1)
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Marketing III (Internationales Marketing)
1. Einführung
1.1 Grundlagen
1.2 Besonderheiten
1.3 Bedeutung
2. Umfeld und Informationsbeschaffung
3. Strategische
Entscheidungen
4. Finanzierung und
Absicherung
5. Marketinginstrumente
6. Organisation und
Controlling
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Innovationsmanagement
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Beispiel Deutschland
z 1950: Einfuhr von Waren im Wert von 11,4 Mrd. DM und
Ausfuhr von Waren im Wert von 8,4 Mrd. DM
z seit Mitte 50er Jahre: Wert der Ausfuhren > Wert der Einfuhren
z Ausfuhrüberschuss 2003: 95,53 Mrd. € (Export: ca. 680, BIP: 2.000 Mrd. €)
z dt. Wirtschaft hat in letzten 50 Jahren stark von der Globalisierung profitiert
(insbesondere von der europäischen Integration der Wirtschaft)
– große Exporterfolge
– Einfuhr neuer Technologien
– Zufluss ausländischen Kapitals, Zuwanderung von Arbeitskräften
Folie 3
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Marketing III (Internationales Marketing)
1. Einführung
1.1 Grundlagen
1.2 Besonderheiten
1.3 Bedeutung
2. Umfeld und Informationsbeschaffung
3. Strategische
Entscheidungen
4. Finanzierung und
Absicherung
5. Marketinginstrumente
6. Organisation und
Controlling
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Innovationsmanagement
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Symptome einer Weltwirtschaft im Zeitalter der Globalisierung
z zunehmende Verschmelzung der Märkte / Integration der Weltwirtschaft
z immer intensiver werdender internationaler Wettbewerb
z Beschleunigung der Globalisierung in den letzten Jahren
– durch zunehmend liberalisierte Weltwirtschaft, offene nationale Märkte
– durch marktwirtschaftlichen Kurs der ehemaligen Staatshandelsländer
– durch Aufholprozess der Schwellenländer
– durch neue Informations- und Kommunikationstechnologien
z Wachstum der Direktinvestitionen
– Kapitalfluss nahm 2000 weltweit auf die Rekordhöhe von 1.150 Mrd. $ zu
– 2002: Abnahme um 21 % auf 651 Mrd. $ (2001: -40 %)
– Direktinvestitionen ergänzen oder ersetzen Güterhandel
Folie 4
Internationalisierung der
Wirtschaft (2)
Internationalisierung der Wirtschaft (3)
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Marketing III (Internationales Marketing)
Welthandelsvolumen (Wachstum jährlich ca. +6,5%; Wirtschaftsleistung +3,9%)
z Welthandel 1947: ca. 200 Mrd. $
z Welthandel 2002: ca. 6.455 Mrd. $ , 2003: + 4,5% (WTO 2003)
1. Einführung
1.1 Grundlagen
1.2 Besonderheiten
1.3 Bedeutung
2. Umfeld und Informationsbeschaffung
3. Strategische
Entscheidungen
4. Finanzierung und
Absicherung
5. Marketinginstrumente
6. Organisation und
Controlling
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Quelle: WTO (2004): International Trade Statistics 2004, S. 28
Folie 5
Begriff und Grundorientierungen (1)
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Marketing III (Internationales Marketing)
Kennzeichen eines „Internationalen Marketing“
z marktorientierte Unternehmensführung
z Suche und Umsetzung von komparativen Konkurrenzvorteilen im
Hinblick auf mindestens zwei Länder
1. Einführung
1.1 Grundlagen
1.2 Besonderheiten
1.3 Bedeutung
2. Umfeld und Informationsbeschaffung
z Erschließung und Bearbeitung ausländischer Märkte durch Verlagerung von
Aktivitäten und Managementaufgaben ins Ausland (mit oder ohne Direktinvestitionen)
z Wesentliche zusätzliche Besonderheit: Komplexität der Aufgaben
3. Strategische
Entscheidungen
4. Finanzierung und
Absicherung
5. Marketinginstrumente
6. Organisation und
Controlling
Aufgaben
z gegenseitige Abstimmung ländermarktbezogener Marketingaktivitäten
z Koordination und Management marktbezogener Rückkopplungen
z Klärung, welche Märkte zu welchem Zeitpunkt mit welchen Produkten
und Leistungen bearbeitet werden
z Wahl der Markteintrittsform
z Wahl: länderspezifische Marketingkonzeption oder einheitlicher Ansatz
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Folie 6
Begriff und Grundorientierungen (2)
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Marketing III (Internationales Marketing)
Internationale Märkte im Spannungsfeld von Globalisierung u. Lokalisierung
1.1 Grundlagen
z Angleichen der Lebensstandards, Lebensstile etc.
1.2 Besonderheiten
z ähnliche Bedürfnisstrukturen
1.3 Bedeutung
z weltweite Industriekunden
1. Einführung
2. Umfeld und Informationsbeschaffung
z Konzentration der Distributionskanäle
3. Strategische
Entscheidungen
z gleichartige Wettbewerber
auf den Weltmärkten
4. Finanzierung und
Absicherung
z Technologiedynamik
5. Marketinginstrumente
z wachsende Vereinheitlichung
6. Organisation und
Controlling
z weltweite Medien, Bekanntheit
etc.
z Größen- u. Synergieeffekte
z intensiver nationaler Wettbewerb
z politisch-rechtliche Beschränkungen
z Geschmack, Gebrauchsbedingungen
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Folie 7
z länderspez. Medienlandschaft, Werbung
z unterschiedliche Schriftzeichen etc.
Quelle: Porter, M.E. (1989): Wettbewerb auf globalen Märkten: Ein Rahmenkonzept,
in: Porter, M.E. (Hrsg.): Globaler Wettbewerb, Wiesbaden 1989, S. 17ff.
Begriff und Grundorientierungen (3)
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Marketing III (Internationales Marketing)
Grundorientierungen im Einzelnen
z Internationales Marketing als Exportmarketing / Außenhandelsmarketing
– ethnozentrische Orientierung (Heimatlandorientierung)
1. Einführung
1.1 Grundlagen
ƒ alle Aktivitäten hauptsächlich auf den Heimatmarkt ausgerichtet
1.2 Besonderheiten
ƒ Anfangsstadium der Internationalisierung
1.3 Bedeutung
ƒ Hauptkonkurrent: stärkster inländischer Wettbewerber
2. Umfeld und Informationsbeschaffung
ƒ Auslandsmarktbearbeitung hauptsächlich über Exporte
– Ziel: Sicherung des inländischen Unternehmenserfolgs
3. Strategische
Entscheidungen
4. Finanzierung und
Absicherung
z Internationales Marketing als Multinationales Marketing
– polyzentrisch orientiert (Gastlandorientierung)
5. Marketinginstrumente
ƒ stärkere Anpassung an die einzelnen Ländergegebenheiten
6. Organisation und
Controlling
ƒ großer Entscheidungsspielraum der Tochtergesellschaften
ƒ weitgehend dezentralisiert ⇒ niedrige Integrationsvorteile
ƒ Profilierung gegenüber jeweils stärkstem lokalen Wettbewerber über
differenzierte Marktbearbeitung
ƒ Direktinvestitionen im Vertriebsbereich, in Produktionsstätten und/
oder in Tochtergesellschaften, auch Joint-Ventures
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Folie 8
– Ziel: Sicherung des Erfolgs der ausländischen Tochtergesellschaften bei einer Vielzahl nationaler Märkte
Begriff und Grundorientierungen (4)
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z Internationales Marketing als Globales Marketing (Levitt 1983)
– geozentrische Orientierung (Weltorientierung)
1.1 Grundlagen
ƒ zentrale Unterstrukturen; Integration aller Unterteile in ein
Gesamtsystem
1.2 Besonderheiten
ƒ weltweite Arbeitsteilung und Spezialisierung
1. Einführung
1.3 Bedeutung
2. Umfeld und Informationsbeschaffung
3. Strategische
Entscheidungen
4. Finanzierung und
Absicherung
ƒ teilweise Aufhebung der Differenzierung (verglichen mit
multinationalen Konzepten)
ƒ konsequente Ausnutzung von Kostenvorteilen oder spezifischer
Fähigkeiten (z.B. technologische Führerschaft, Prestigemarken)
ƒ Mischung aus Exporten und Direktinvestitionen
– Ziel: Erhöhung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit;
Inkaufnahme national suboptimaler Strategien
5. Marketinginstrumente
6. Organisation und
Controlling
z Transnationales bzw. komplex-globales Marketing
– Mischstrategie
ƒ Verbindung globaler Kostenvorteile durch Integration mit den
Vorteilen nationaler bzw. regionaler Anpassung und Differenzierung
ƒ weltweit konzipierte Rahmenstrategien verbunden mit lokalen
Anpassungskonzepten
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ƒ Kopplung von Export- und Direktinvestitionsstrategien
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Folie 9
Begriff und Grundorientierungen (5)
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Marketing III (Internationales Marketing)
Grundorientierungen im Vergleich
1. Einführung
1.1 Grundlagen
1.2 Besonderheiten
1.3 Bedeutung
2. Umfeld und Informationsbeschaffung
3. Strategische
Entscheidungen
4. Finanzierung und
Absicherung
5. Marketinginstrumente
6. Organisation und
Controlling
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Innovationsmanagement
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Folie 10
Quelle: Porter, M.E. (1989): Wettbewerb auf globalen Märkten: Ein Rahmenkonzept,
in: Porter, M.E. (Hrsg.): Globaler Wettbewerb, Wiesbaden 1989, S. 17ff.
1.2 Besonderheiten
Überblick
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Marketing III (Internationales Marketing)
Wesenszüge im Unterschied zum „nationalen“ Marketing
z Ausweitung der Aufgaben in quantitativer Hinsicht durch „Addition“ von
auf einzelne Länder bezogenen Marketingaktivitäten
1. Einführung
1.1 Grundlagen
1.2 Besonderheiten
1.3 Bedeutung
2. Umfeld und Informationsbeschaffung
3. Strategische
Entscheidungen
4. Finanzierung und
Absicherung
5. Marketinginstrumente
6. Organisation und
Controlling
z Ausweitung der Aufgabenfelder in qualitativer Hinsicht durch zusätzliche Fragestellungen
– im strategischen Bereich (z.B. Marktauswahl, regionale Reihenfolge
von Markteintritten, Form des Markteintritts (Basisstrategie),
Standardisierungsgrad von Marketingkonzepten)
– im Bereich des Marketinginstrumentariums (z.B. Entwurf international
verwendbarer Markennamen, Gestaltung mentalitätskonformer
Werbekonzepte, Umgang mit Arbitragegeschäften (Börsengeschäfte))
– im informatorischen Bereich
– im Bereich der Risikobewältigung
– in der Abwicklung von Geschäften zwischen verschiedenen Ländern
(z.B.Ausfuhrformalitäten)
– in Bereichen der rechtlichen, steuerlichen und finanztechnischen
Besonderheiten
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Folie 11
Landesspezifische Besonderheiten (1)
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Marketing III (Internationales Marketing)
Wirtschaftliche Situation
z Entscheidende Komponente internationaler Marktforschung
z Industriestruktur
1. Einführung
z Konjunktur
1.1 Grundlagen
1.2 Besonderheiten
Sozio-kulturelles Umfeld
z Bevölkerungsstruktur
1.3 Bedeutung
2. Umfeld und Informationsbeschaffung
3. Strategische
Entscheidungen
4. Finanzierung und
Absicherung
z Nationalstolz
z Mentalitätskenntnis
z Verhaltensregeln (siehe nächste Folien)
Politische und rechtliche Bedingungen
z Politisches System und Klima
5. Marketinginstrumente
z Politische Stabilität
6. Organisation und
Controlling
z Gesetze
z Wirtschaft- und Finanzpolitik
Natürlicher-technischer Rahmen
z Geographie
z Bevölkerungsverteilung
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Folie 12
z Infrastruktur (Vorgabe für Distributionspolitik)
z Technischer Entwicklungsstand, Ausbildungsniveau
Landesspezifische Besonderheiten (2)
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Marketing III (Internationales Marketing)
1. Einführung
1.1 Grundlagen
1.2 Besonderheiten
1.3 Bedeutung
Beispiele für wirtschaftliche Umfeldbedingungen und Risiken
Wirtschaftliche Umfeldbedingungen und Risiken in Mittel- und Osteuropa
•
hohe Inflationsraten, hohe Variabilität der Preise
•
ständiger Verfall der Wechselkurse
•
teilweise eingeschränkter Kapitalverkehr
•
Preis- und Einkommensunsicherheit bei der Bevölkerung
•
unklares Steuerrecht, Chaos u. Willkür bei der Anwendung, hohe effektive Steuerlast
2. Umfeld und Informationsbeschaffung
•
hohe Arbeitslosigkeit
3. Strategische
Entscheidungen
•
im Aufbau befindliche Banken- und Finanzsysteme
•
Mangel an Investitionskapital
•
Markteintrittsbarrieren, Handelsbeschränkungen, administrative und sonstige Hindernisse
4. Finanzierung und
Absicherung
•
unterschiedliche regionale Geschäftspraktiken, abweichende Wettbewerbsstrukturen
5. Marketinginstrumente
•
fehlende oder mangelhafte Vertriebskanäle und Handelsstrukturen
6. Organisation und
Controlling
•
großes Ausmaß des Tauschgeschäftes und hoher Umfang des grauen Marktes
•
abweichende Normen und technische Standards
•
Zulassungsverfahren und Auflagen seitens der Regierungen (z.B. local content)
•
starker Einfluss von Gewerkschaften (Beispiel Polen)
•
unkonventionelle Geschäftspraktiken im Ost-West-Handel
•
mangelnde Verfügbarkeit von Markt- u. Wettbewerbsinfos, fehlende Transparenz
•
Transport- und Lagerrisiken
•
schlechte Infrastruktur (Verkehrswege, Telefonverbindungen, Stromversorgung etc.)
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Folie 13
Landesspezifische Besonderheiten (3)
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Marketing III (Internationales Marketing)
Beispiele für unpassendes Verhalten in verschiedenen Ländern (Europa)
LAND
UNPASSENDES VERHALTEN
1.1 Grundlagen
Österreich
Gespräche über Politik und Religion
1.2 Besonderheiten
Schweiz
Unpünktlichkeit, Besserwisserei
1.3 Bedeutung
England
Geschäftsgespräche beim Abendessen, Verabredungen auf den letzten
Drücker, zu früh kommen, Titel in der Anrede vergessen, beim Essen
rauchen, bevor auf das Wohl der Majestät angestoßen wurde, der
Handschlag, Kritik am Wetter, fehlender Respekt gegenüber Bediensteten
Dänemark
Berufliche Verhandlungen zur Mittagszeit
Schweden
Geschäftsbesuche zur Ferienzeit im Sommer, auf das Wohl des
Gastgebers trinken
Finnland
Einladungen ablehnen, Unpünktlichkeit, Belehrungen
Belgien
keine Zeit für den Lunch, Diskussion über den Sprachenstreit
Frankreich
dem Essen Respekt verweigern, Überpünktlichkeit
Italien
Essenseinladungen ablehnen, Emotionslosigkeit, knappe Trinkgelder,
1. Einführung
2. Umfeld und Informationsbeschaffung
3. Strategische
Entscheidungen
4. Finanzierung und
Absicherung
5. Marketinginstrumente
6. Organisation und
Controlling
Fragen zur Innenpolitik
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Folie 14
Spanien
Kleinkariertheit, Kritik am Stierkampf, plumpe Vertraulichkeit, Termine zur
Mittagszeit
GUS
extrovertiertes Auftreten, zu flapsiges Benehmen, Nichtbeachtung von Titeln und
Rang
Quelle: O.V. 1991a
Landesspezifische Besonderheiten (4)
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Marketing III (Internationales Marketing)
1. Einführung
Beispiele für unpassendes Verhalten in verschiedenen Ländern (Fernost)
LAND
UNPASSENDES VERHALTEN
Allgemein
in billigen Hotels wohnen, keine (zweisprachigen) Visitenkarten mitnehmen,
diese mit der linken Hand überreichen, mit der Tür ins Haus fallen, mit
Messer und Gabel essen, beim Essen über Geschäfte reden
Für Frauen
Privateinladungen der Geschäftspartner annehmen
1.1 Grundlagen
1.2 Besonderheiten
1.3 Bedeutung
Südostasien Ungeduld, Gespräche über Entwicklungshilfe und Religion
2. Umfeld und Informationsbeschaffung
Indien
allein mit einer Frau in der Öffentlichkeit sprechen, Hektik, kurz angebunden sein,
Kulturkritik
3. Strategische
Entscheidungen
Thailand
Anrede mit Nachnamen, auf Türschwellen treten, jemanden am Kopf berühren,
Hände schütteln
4. Finanzierung und
Absicherung
Südkorea
Frauen den Vortritt lassen, laut sprechen oder lachen
5. Marketinginstrumente
6. Organisation und
Controlling
für Frauen: Händeschütteln, Naseputzen in der Öffentlichkeit
Indonesien
westlicher Businessdress, Gespräche über Politik und Religion, als Gastgeber
Schweinefleisch bestellen, Unpünktlichkeit
Malaysia
Mit dem Zeigefinger auf jemanden zeigen
für Frauen: anfassen, Essen mit der linken Hand, Hektik
Philippinen
Kritik am Land und seinem starken Katholizismus, Chinesenlob
Japan
Anrede mit Vornamen, Einladung in Nachtclubs ausschlagen, dem Gegenüber lange in die Augen schauen, beim Gruß die Hand geben, schwarze oder
weiße Geschenkpackungen, Geschenke mitbringen, keine Verbeugungen,
Kenntnislücken über Produkt, Notizen auf Visitenkarten kritzeln
Hongkong /
Singapur
Gegeneinladungen unterlassen, legere oder ganz weiße Kleidung
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Folie 15
Landesspezifische Besonderheiten (5)
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Marketing III (Internationales Marketing)
Beispiele für unpassendes Verhalten (Fern-, Nahost, Amerika, Afrika)
LAND
UNPASSENDES VERHALTEN
China
Kritik am Gesellschaftssystem, Berufsbezeichnungen in der Anrede vergessen,
Unpünktlichkeit, Geschenke im Vorfeld von Geschäften, blaues und weißes
Geschenkpapier, geringer Appetit beim Geschäftsessen, Trinkgeld, komplizierte
Argumentation
1. Einführung
1.1 Grundlagen
1.2 Besonderheiten
Australien
Unpünktlichkeit
1.3 Bedeutung
Arabien
Frauen unaufgefordert die Hand reichen, etwas mit links Überreichen, die
heimische Küche ablehnen, Beine Übereinanderschlagen und die Fußsohlen
zeigen, alkoholische Getränke verlangen, ungefragt fotografieren
2. Umfeld und Informationsbeschaffung
3. Strategische
Entscheidungen
4. Finanzierung und
Absicherung
für Frauen: Autofahren, freizügige Kleidung, Teilnahme an offiziellen Empfängen
Golfstaaten
Unpünktlichkeit, Gespräche über Politik und speziell Israel
Israel
in Sammeltaxis nicht nach Geschlechtern getrennt fahren
USA
keine Kreditkarten besitzen, knappe Trinkgelder, eigenmächtige Platzsuche
im Restaurant, Höflichkeitsfloskeln, beim Essen schneuzen,
Geschäftsfreunde mit Nachnamen anreden
5. Marketinginstrumente
6. Organisation und
Controlling
für Frauen: Hosen tragen bei Geschäftsterminen (auch Kanada)
Kanada
Kanadier mit Amerikanern in einen Topf werfen
Südamerika vom Gesprächspartner wegrücken, mit der Tür ins Haus fallen, Geschenke
vergessen, Ehefrauen beim Geschäftsessen, Kritik am Stierkampf, Gespräche
über Politik und Religion, Essen übriglassen, legere Kleidung bei
Geschäftsterminen
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Besondere des Marketing und des
Innovationsmanagement
Brasilien
Ungeduld, Pünktlichkeit, legere Kleidung
Allgemein
Scherze über das jeweilige Gastland machen, Trinkeinladungen ablehnen
Ägypten
Geschäftstermine vor zehn und nach 14 Uhr
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Folie 16
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Marketing III (Internationales Marketing)
1. Einführung
NATIONALE PLANUNG
1. Nur eine Sprache und Nationalität
2. Fragmentierte und verschiedenartige Märkte
2. Relativ homogene Märkte
3. Datengewinnung sehr schwierig, gewöhnlich mit 3. Verfügbarkeit der Daten, gewöhnlich genau
bedeutend höheren Kosten und Personaleinsatz und einfache Datengewinnung
verbunden
4. Politische Einflussfaktoren sind zahlreich und
von vitaler Bedeutung
4. Politische Einflussfaktoren sind relativ
unbedeutend
5. Einbindung in nationale ökonomische
Planungen; Regierungen beeinflussen
Unternehmensentscheidungen
5. Relative Unabhängigkeit von
Regierungseinflüssen
6. Gravierende Verzerrung durch
Großunternehmen
6. Die individuelle Unternehmung hat einen
vergleichsweise geringen Einfluss auf die
Umwelt
7. Chauvinismus ist hinderlich
7. Chauvinismus ist hilfreich
8. Relativ stabile Umweltsituation
5. Marketinginstrumente
8. Zahlreiche Umweltsituationen, von denen
noch viele sehr instabil sind (aber hohe
Gewinne versprechen können)
6. Organisation und
Controlling
9. Verschiedenartige Finanzierungsklimate, die von 9. Homogenes Finanzierungsklima
überkonservativ bis sehr inflationär reichen
1.1 Grundlagen
1.2 Besonderheiten
1.3 Bedeutung
2. Umfeld und Informationsbeschaffung
3. Strategische
Entscheidungen
4. Finanzierung und
Absicherung
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SS 2006
10.Hinsichtlich Stabilität und Kaufkraft
verschiedene Währungen
10. Eine einzige Währung
11.“Spielregeln'' sind unterschiedlich,
veränderlich und unklar
11.“Spielregeln'' klar und verstanden
12.Das Management ist meistens autonom und 12.Das Management ist es gewohnt,
nicht vertraut mit Budget und anderen
Verantwortung zu übernehmen und
Kontrollinstrumenten
finanzwirtschaftliche Kontrollmethoden
anzuwenden
Folie 17
1.3 Bedeutung
Der Welthandel in Zahlen (1)
Prof. Dr. Daniel Baier
Größte Exporteure und Importeure 2003 (WTO 2004, in Mrd. $)
Marketing III (Internationales Marketing)
1. Einführung
1.1 Grundlagen
1.2 Besonderheiten
1.3 Bedeutung
2. Umfeld und Informationsbeschaffung
3. Strategische
Entscheidungen
4. Finanzierung und
Absicherung
5. Marketinginstrumente
6. Organisation und
Controlling
Branchenunterschiede
¾ Rohstoffsektor traditionell international geprägt (z.B. Erdöl, Kaffee)
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Folie 18
¾ Industriegütersektor traditionell international (z.B. Maschinen-,Anlagenbau)
¾ Konsumgütersektor partiell international
¾ Dienstleistungsbereich noch vorwiegend national ausgerichtet
Gegenüberstellung von Merkmalen der Marketingplanung auf nationaler und internationaler Ebene
Quelle: Cain 1970, Phatak 1974, Welge 1980, Paliwoda 1986 und Meissner 1987
INTERNATIONALE PLANUNG
1. Mehrere Sprachen, mehrere Nationalitäten,
verschiedene soziokulturelle Einflussfaktoren
Der Welthandel in Zahlen (2)
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Marketing III (Internationales Marketing)
Entwicklung des deutschen Außenhandels 2003 (in Mrd. Euro)
1. Einführung
700
1.1 Grundlagen
600
Import
Export
20
03
20
01
19
99
19
97
0
19
95
6. Organisation und
Controlling
100
19
93
5. Marketinginstrumente
200
19
91
4. Finanzierung und
Absicherung
300
19
89
3. Strategische
Entscheidungen
400
19
70
2. Umfeld und Informationsbeschaffung
500
19
50
1.3 Bedeutung
in Mrd. Euro
1.2 Besonderheiten
Überschuss
Quelle: Statistisches Bundesamt 2004
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Folie 19
Der Welthandel in Zahlen (3)
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Marketing III (Internationales Marketing)
Die wichtigsten deutschen Handelspartner 2003 (in Mrd. Euro)
Frankreich
1. Einführung
Vereinigte Staaten
1.1 Grundlagen
Vereinigtes Königreich
1.2 Besonderheiten
1.3 Bedeutung
Italien
Niederlande
2. Umfeld und Informationsbeschaffung
3. Strategische
Entscheidungen
4. Finanzierung und
Absicherung
5. Marketinginstrumente
6. Organisation und
Controlling
Österreich
Belgien
Export
Import
Spanien
Schweiz
China
Tschechische Republik
Polen
Schweden
Russland
0
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SS 2006
Folie 20
10
Quelle: Statistisches Bundesamt 2004
20
30
40
50
60
70
80
Der Welthandel in Zahlen (4)
Prof. Dr. Daniel Baier
Marketing III (Internationales Marketing)
Die 10 wichtigsten Warengruppen im dt. Außenhandel 2003 (in Mrd. Euro)
89
Elektrotechnische
Erzeugnisse
1. Einführung
1.1 Grundlagen
70
129
Kraftfahrzeuge und -teile
57
1.2 Besonderheiten
1.3 Bedeutung
82
Chemische Erzeugnisse
2. Umfeld und Informationsbeschaffung
3. Strategische
Entscheidungen
4. Finanzierung und
Absicherung
5. Marketinginstrumente
6. Organisation und
Controlling
56
91
Maschinen
Export
Import
37
3
Erdöl und Erdgas
35
23
28
Textilien und Bekleidung
17
Büro-und
Datenverarbeitungsgeräte
27
24
27
Erzeugnisse des
Ernährungsgewerbes
29
25
Eisen- und Stahlerzeugnisse
4
Erzeugnisse der
Landwirtschaft
15
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SS 2006
0
20
40
60
80
100
120
140
Quelle: Statistisches Bundesamt 2004
Folie 21
Motive und Theorien der Internationalisierung (1)
Marketing III (Internationales Marketing)
1. Einführung
1.1 Grundlagen
1.2 Besonderheiten
1.3 Bedeutung
2. Umfeld und Informationsbeschaffung
3. Strategische
Entscheidungen
4. Finanzierung und
Absicherung
5. Marketinginstrumente
6. Organisation und
Controlling
Motive für eine offensive
Internationalisierung
• Existenz von Produkten mit einer unique
selling proposition (USP)
• hoher Wettbewerbsdruck im Inland
• technologische Vorsprünge vorhanden
• Besondere Managementqualifikation im
Unternehmen für internationale Märkte
• sinkende Marktattraktivität des
Inlandsmarktes bzw. schrumpfender
Inlandsmarkt
• Steuervorteile im Ausland
• hohe Lagerbestände
• economics of scale durch
Internationalisierung
• geringe geografische Distanz zu
Auslandsmarkt bzw. –märkten
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Folie 22
• Überkapazitäten
• Informationsvorsprung bzgl.Auslandsmärkten gegenüber der Konkurrenz
Gesetz der komparativen Kostenvorteile (Ricardo 1817)
z Kern der Außenhandelstheorie
z Aussage: Nach den Theorien der komparativen Kostenvorteile exportiert ein
Land diejenigen Güter, bei denen es Kosten- und somit Wettbewerbsvorteile gegenüber den Importländern aufweisen kann.
z Beispiel: Weizen- u. Weinproduktion in England (270 ZE) u. Portugal (180 ZE)
Kosten Weizen
(ZE/ME)
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Motive für eine defensive
Internationalisierung
Quelle: Berndt, Altobelli, Sander
Prof. Dr. Daniel Baier
Wein
Produktion
(ME (ZE))
Weizen
Wein
Weizen
Wein
GB
8 (120)
5 (150)
18 (270)
0
GB
15
30
P
10
15
ohne Handel
mit Handel
P
9 (90)
6 (90)
0
12 (180)
gesamt
17 (210)
11 (240)
18 (270)
12 (180)
Quelle: Ricardo, D. (1817): On the Principles of Political Economy and Taxation.
Motive und Theorien der Internationalisierung (2)
Prof. Dr. Daniel Baier
Marketing III (Internationales Marketing)
1. Einführung
Theorie der technologischen Lücke und Produktlebenszyklustheorie
z Gemeinsamkeiten
– Betrachtung von Ländern mit unterschiedlichem Entwicklungsstand
– technologische Entwicklung als Erklärungsvariable
1.1 Grundlagen
1.2 Besonderheiten
– dynamische Analyse internationaler Handelsströme und ausländischer
Direktinvestitionen
z Theorie der technologischen Lücke (Posner 1961)
1.3 Bedeutung
2. Umfeld und Informationsbeschaffung
– Technologisches Wissen nicht frei verfügbar
(landesgrenzenübergreifend)
3. Strategische
Entscheidungen
– Exporte aufgrund der technologischen Überlegenheit der Produkte
eines Landes
4. Finanzierung und
Absicherung
5. Marketinginstrumente
6. Organisation und
Controlling
– Phasen
ƒ Innovative Produkte werden im Inland entwickelt, hergestellt
und abgesetzt (zunächst Nachfragelücke im Ausland, Auslandsnachfrage entwickelt sich allmählich ⇒ Exporte)
ƒ Mit zeitlicher Verzögerung (Imitationslücke) wird Technologie
durch das Importland imitiert (Exportmenge sinkt)
ƒ Produktionsaufnahme im Ausland durch Unternehmen des
Ursprungslandes (Lohnkostenvorteile, Erhalt der Marktanteile)
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ƒ Umkehr der Handelsströme
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Quelle: Posner, M. V. (1961) International Trade and Technical Change,
Oxford Economic Papers 13: 323-341
Folie 23
Motive und Theorien der Internationalisierung (3)
Prof. Dr. Daniel Baier
z Theorie des internationalen Produktlebenszyklus (Vernon 1966)
Marketing III (Internationales Marketing)
1. Einführung
1.1 Grundlagen
1.2 Besonderheiten
1.3 Bedeutung
2. Umfeld und Informationsbeschaffung
3. Strategische
Entscheidungen
4. Finanzierung und
Absicherung
5. Marketinginstrumente
6. Organisation und
Controlling
– Annahmen
Phasenverschiebung des
Produktlebenszyklus in verschiedenen Ländermärkten (Oberender 1988)
ƒ Richtung von Handelsströmen, Produktionsort sowie entsprechende
Direktinvestitionen sind von der jeweiligen PLZ-Phase abhängig
– Einschränkungen
ƒ Betrachtung technologieintensiver, lagerfähiger Produkte
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ƒ Produktion mit hohem Anteil ungelernter Arbeit
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ƒ Vertrebare Transportkosten
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Folie 24
Quelle: Vernon, R. (1966) „International Investment and International Trade
in the Product Cycle“, Quarterly Journal of Economics, S.190ff
Motive und Theorien der Internationalisierung (4)
Prof. Dr. Daniel Baier
Marketing III (Internationales Marketing)
1. Einführung
1.1 Grundlagen
1.2 Besonderheiten
1.3 Bedeutung
2. Umfeld und Informationsbeschaffung
3. Strategische
Entscheidungen
4. Finanzierung und
Absicherung
5. Marketinginstrumente
6. Organisation und
Controlling
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– Der internationale Handel hängt
ab vom Stadium des Produktlebenszyklus.“
– Beispiel
ƒ Einführung einer Innovation,
z.B. durch die USA
ƒ Export in a) Industrieländer
und später in b) Entwicklungsländer
ƒ Wachstum / Reife:
Die Industrieländer und
später die Entwicklungsländer
produzieren das Gut selbst.
⇒ Weltweite Imitationskonkurrenz und Importsubstitution
ƒ Standardisierung / Umkehr:
Exportsubstitution durch
Importe in die USA
(Niedriglohnhandel).
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Motive und Theorien der Internationalisierung (5)
Prof. Dr. Daniel Baier
Marketing III (Internationales Marketing)
– Phasenbeschreibung
ƒ Einführungsphase
» Produkt wird im Inland hergestellt und abgesetzt
1. Einführung
» allmählich entsteht Auslandsnachfrage ⇒ Exporte
1.1 Grundlagen
1.2 Besonderheiten
ƒ Wachstumsphase
» zunehmende Standardisierung, Imitation durch Importländer
1.3 Bedeutung
2. Umfeld und Informationsbeschaffung
3. Strategische
Entscheidungen
4. Finanzierung und
Absicherung
5. Marketinginstrumente
6. Organisation und
Controlling
» Umsatzwachstum im Inland nimmt ab, Auslandsnachfrage zu
» verstärkter Wettbewerb, ausländische Direktinvestitionen
ƒ Stagnationsphase
» völlige Umkehr der Handelsströme möglich
» Produktion ausschließlich im Ausland
» Inlandsbedarf wird durch Importe gedeckt
– verzögertes Eintreten des Produktshift
ƒ Innovationsvorsprung zu groß, hoher Verbrauch im Innovationsland
ƒ geringe Kostenunterschiede
ƒ Patente und Schutzrechte
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Folie 26
ƒ begrenztes Weltmarktpozential
ƒ Modeartikel, technische Massenprodukte
ƒ Handelshemmnisse
Motive und Theorien der Internationalisierung (6)
Prof. Dr. Daniel Baier
Marketing III (Internationales Marketing)
1. Einführung
1.1 Grundlagen
1.2 Besonderheiten
1.3 Bedeutung
Internationalisierungskonzepte von Ohmae
z Das Triade Modell (Ohmae 1985)
– Globalisierung, kapitalintensive Produktion, Neoprotektionismus und die
neuen Technologien führen dazu, dass sich große Unternehmen zu
Triade-Unternehmen entwickeln
ƒ sind in Triade-Schlüsselmärkten (USA, EU, Japan) gleichzeitig
präsent
ƒ unterhalten Kontakte zu den jeweils südlichen Entwicklungsländern
2. Umfeld und Informationsbeschaffung
ƒ widmet allen Triade-Märkten die gleiche Aufmerksamkeit
(„Anchorage-Mentalität“)
3. Strategische
Entscheidungen
ƒ tritt dort als „Insider“ auf
4. Finanzierung und
Absicherung
z Das entnationalisierte Unternehmen (Ohmae 1992)
5. Marketinginstrumente
– Exportunternehmen wandeln sich über
6. Organisation und
Controlling
– Tochtergesellschaften im Ausland zu
– „entnationalisierten“ (d.h. globalen) Unternehmen
(Unternehmen ersetzt die nationale Identität)
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Folie 27
Beispiel Adidas-Vorstand: 2 Deutsche, 2 Franzosen, 2 Amerikaner,
1 Schwede, 1 Australier, 1 Schweizer
Quelle: Ohmae, K. (1985): Triad Power. The Coming Shape of Global Competition, New York,
Ohmae, K. (1992): Die neue Logik der Weltwirtschaft, Hamburg.
Motive und Theorien der Internationalisierung (7)
Prof. Dr. Daniel Baier
Marketing III (Internationales Marketing)
1. Einführung
1.1 Grundlagen
1.2 Besonderheiten
1.3 Bedeutung
2. Umfeld und Informationsbeschaffung
3. Strategische
Entscheidungen
4. Finanzierung und
Absicherung
5. Marketinginstrumente
6. Organisation und
Controlling
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Besondere des Marketing und des
Innovationsmanagement
Porter's Wettbewerbsmodell der Nationen (Porter 1990)
z "Nationaler Wohlstand wird geschaffen und nicht ererbt. Er erwächst nicht
aus der natürlichen Ressourcenausstattung, dem Arbeitskräftereservoir, den
Zinsraten oder dem Wechselkurs, wie die klassische Ökonomie behauptet.
z Die Wettbewerbsfähigkeit einer Nation hängt von der Fähigkeit ihrer Industrie
ab, Innovationen zu erzeugen und ihre Leistungsfähigkeit ständig zu verbessern. Unternehmen erarbeiten sich gegenüber den führenden Wettbewerbern in der Welt einen Vorteil, weil sie Druck ausgesetzt sind und herausgefordert werden. Es kommt ihnen zugute, dass sie starke nationale Konkurrenten, aggressive lokale Zulieferer und anspruchsvolle Kunden haben.
z In einer Welt, in der der Wettbewerb zunehmend im globalen Maßstab ausgetragen wird, werden Nationen wichtiger statt weniger bedeutsam. Die Rolle
der Nation steigt in dem Maße, in dem die Schaffung und Aneignung von
Wissen zur Grundlage des Wettbewerbs wird. Wettbewerbsvorteile werden in
einem Prozess auf- und ausgebaut, der stark lokal basiert ist. Unterschiede
in nationalen Werten, Kultur, Wirtschaftsstrukturen, Institutionen und historischem Erbe tragen alle zum Erfolg im Wettbewerb bei. Letzten Endes sind
Nationen in bestimmten Industrien erfolgreich, weil ihr nationales Umfeld
vorwärtsblickend, dynamisch und herausfordernd ist" (Porter 1990, 73 f.).
z Porter betont in seiner Analyse die Bedeutung bestimmter Umfeldbedingungen, die die Entwicklung von Wettbewerbsfähigkeit sowohl stimulieren als
auch erzwingen. Zu ihrer Systematisierung entwickelt er einen "Diamanten"
mit vier Elementen (ebd., 77 ff.):
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Folie 28
Porter, M. E., (1990), The Competitive Advantage of Nations, McMillan, London
Motive und Theorien der Internationalisierung (8)
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Marketing III (Internationales Marketing)
1. Einführung
1.1 Grundlagen
1.2 Besonderheiten
1.3 Bedeutung
2. Umfeld und Informationsbeschaffung
3. Strategische
Entscheidungen
4. Finanzierung und
Absicherung
5. Marketinginstrumente
6. Organisation und
Controlling
BTU Cottbus
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Besondere des Marketing und des
Innovationsmanagement
z Relevanz des nationalen
Umfelds für den Wettbewerbserfolg von Unternehmen
z Außenhandelstheorien
reichen nicht zur Erklärung der Wettbewerbsfähigkeit von
in bestimmten Ländern
angesiedelten Branchen aus
z Berücksichtigung der
gesamtwirtschaftlichen,
der Branchen- und der
Unternehmensebene
z Abbildung der Bestimmungsfaktoren der nat.
Wettbewerbsfähigkeit
als Diamant
z funktionierender Diamant: Voraussetzung
für Wettbewerbsfähigkeit von Ländern
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Folie 29
Porter, M. E., (1990), The Competitive Advantage of Nations, McMillan, London
Motive und Theorien der Internationalisierung (9)
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Marketing III (Internationales Marketing)
1. Einführung
1.1 Grundlagen
1.2 Besonderheiten
1.3 Bedeutung
2. Umfeld und Informationsbeschaffung
3. Strategische
Entscheidungen
4. Finanzierung und
Absicherung
5. Marketinginstrumente
6. Organisation und
Controlling
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Besondere des Marketing und des
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Folie 30
Porter, M. E., (1990), The Competitive Advantage of Nations, McMillan, London
Motive und Theorien der Internationalisierung (10)
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Marketing III (Internationales Marketing)
Porter's Clusterkonzept
z „Clusters are geographic concentrations of interconnected companies and
institutons in a particular field“
z Critical masses of unusual competitive success in particular fields
1. Einführung
1.1 Grundlagen
z Local knowledge, relationships, motivation
1.2 Besonderheiten
z Role of location
1.3 Bedeutung
z ‚new way of thinking‘
2. Umfeld und Informationsbeschaffung
3. Strategische
Entscheidungen
Definition/Merkmale eines Clusters (Porter):
4. Finanzierung und
Absicherung
z Miteinander verbundene Unternehmen und Institutionen in einem
bestimmten Wirtschaftszweig (Branche).
5. Marketinginstrumente
z Orientierung entlang der Wertschöpfungskette eines (neuen)
Produktes.
6. Organisation und
Controlling
z Geografische Nähe, der räumliche Bezug existiert unabhängig
von administrativen Grenzen.
z Bestehen i.d.R. ohne formale Verbindungen und vor allem durch
enge informelle Beziehungen (freiwilliges Netzwerk).
z Vorhandensein einer „kritische Masse“ von Unternehmen.
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Folie 31
Quelle: Porter, M. E., (1998): Clusters and the New Economics of Competition,
in: Harvard Business Review, Nov./Dec.
Motive und Theorien der Internationalisierung (11)
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Marketing III (Internationales Marketing)
Kriterien zur Identifikation regionaler Cluster
z Konzentration einer wirtschaftlichen Aktivität in der Region, die eine
regionale Besonderheit darstellt,
1. Einführung
1.1 Grundlagen
1.2 Besonderheiten
1.3 Bedeutung
2. Umfeld und Informationsbeschaffung
3. Strategische
Entscheidungen
4. Finanzierung und
Absicherung
5. Marketinginstrumente
6. Organisation und
Controlling
z Vorhandensein von „Leitbetrieben“*,
z Verfügbarkeit von spezialisierten Arbeitnehmern,
z Existenz und Bedeutung „unterstützender Einrichtungen“**,
z Nachweisbarkeit von Kooperationsbeziehungen (auch zwischen Wettbewerbern im Sinne von coopetition) und sonstiger Netzwerkaktivitäten.
*) Ein „Leitbetrieb“ muss mindestens zwei der folgenden Kriterien erfüllen:
Imageträger: regionaler Standort, aber überregionale Aktivitäten, die eng mit
bestimmten Produkten oder Produktionsweisen verbunden sind,
Technologieführer: hohe Dynamik und technologische führende Position,
Marktführer: herausragende Marktstellung in bestimmten Marktsegmenten.
**) „Unterstützende Einrichtungen“ sind:
Universitäten und Fachhochschulen mit clusterrelevanten Ausbildungsgängen sowie
Lehrstühlen mit passendem Forschungsprofil und Kooperationsbereitschaft,
Forschungsinstitute, Fachschulen, Technologietransferstellen sowie
firmenübergreifende Initiativen wie z.B. Trainee-Programme und Arbeitskreise.
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Folie 32
Quelle: Baier, D., Koch, M. (2004): Regionalmarketingstrategie für die Brandenburgische Lausitz,
im Auftrag der Gebietskörperschaften der brandenburgischen Lausitz
Zugehörige Unterlagen
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