Wahrnehmungsbogen zu den polar wirkenden

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 Wahrnehmungsbogen zu den polar wirkenden Kraftzentren im Menschen
àTherapieart: Eurythmietherapie
Code-Nr./ Name:
Datum:
Beginn der Behandlung
oder Ende der Behandlung
(bitte ankreuzen)
Körperliche Ebene (physisch messbare Prozesse):
Körperbau
hager
-5
-4
-3
-2
-1
0
+1
+2
+3
+4
+5
füllig
+2
+3
+4
+5
atmet zu stark aus
+3
+4
+5
heiß
+2
+3
+4
+5
heiß
+2
+3
+4
+5
großschrittig
+2
+3
+4
+5
unsicher, eher locker
Atmung
atmet zu Stark ein
-5
-4
-3
-2
-1
0
+1
Wärmezustand der Hände
eiskalt
-5
-4
-3
-2
-1
0
+1
+2
Wärmezustand der Füße
eiskalt
-5
-4
-3
-2
-1
0
+1
Gang
kleinschrittig
-5
-4
-3
-2
-1
0
+1
Fußkontakt
unsicher, eher steif
-5
-4
-3
-2
-1
0
+1
Funktionelle Ebene (lebendige unbewusste Prozesse):
Bewegungsfluss
stockend, verhalten
-5
-4
-3
-2
-1
0
+1
+2
+3
+4
+5
ausfließend
+2
+3
+4
+5
sehr füllig
Bewegungsfülle
sehr dürftig
-5
-4
-3
-2
-1
0
+1
Astrale/ seelische Ebene (gestaltenden Prozesse):
Bewegungsform
zu strukturiert
-5
-4
-3
-2
-1
0
+1
+2
+3
+4
+5
auflösend
+2
+3
+4
+5
impulsiv, überfließend
+2
+3
+4
+5
verliert sich zu stark im
Umraum
Bewegungsdynamik
zu schwach
-5
-4
-3
-2
-1
0
+1
Umraumgefühl
Äußeres wirkt zu stark ein,
Umraum bleibt leer
-5
-4
-3
-2
-1
0
+1
Intentionale Ebene / Ich-Präsenz (zielgerichtete Prozesse):
Blick
nach innen gerichtet
-5
-4
-3
-2
-1
0
+1
+2
+3
+4
+5
nach außen gerichtet
+4
+5
überhaupt nicht
durchgestaltet
Bewegungspräzision/päsenz
zu stark durchgestaltet
-5
-4
-3
-2
-1
0
+1
+2
Bemerkungen:
© A. Weißkircher, 2014
+3
Zum Fragebogen: Dieser Fragebogen basiert auf der Wahrnehmung der Polaritäten, aus denen Gesundheit und Krankheit entsteht. R. Steiner nennt diese beiden Kräfte die abbauenden,
sklerotisierenden Kräfte (auf dem Dokumentationsbogen mit blau untermalt) oder die aufbauenden, entzündlichen Kräfte (auf dem Dokumentationsbogen mit pink untermalt). Bei den
abbauenden Kräften, bzw. dem „oberen Menschen“ überwiegen die formenden, strukturierenden Kräfte (diese wirken zentripetal). Bei den aufbauenden Kräften, bzw. dem „unteren Menschen“
überwiegen die vitalisierenden Kräfte (dieses wirken zentrifugal). Im Krankheitsfall müssen diese beiden Kräfte reguliert werden. Steiner wählt für das Überwiegen des „oberen Menschen“
zunächst das Wort „neurasthenisch“, den polaren Zustand nennt er „hysterisch“…Die Kraftzentren werden später der „obere Mensch“ und der „untere Mensch“ genannt. Die Nomenklatur „
oberer Mensch“ und „unterer Mensch“ weist auf die Prozessordnung im Ätherleib hin1.Steiner widmet dem Thema „oberer Mensch und „untere Mensch“ einen Vortrag: „Der unsichtbare Mensch
in uns, dass der Therapie zugrunde liegende Pathologische“, Steiner Verlag .Im Heileurythmiekurs schreibt er: Diese beiden Dynamiken des „oberen Menschen“ der plastizierend,
differenzierend ist der und des „unteren Menschen“, der ausstrahlt und mit den Substanzkräften korreliert ist, die müssen durchaus gegenseitig reguliert werden. und man kann hoffen, dass sich
Heileurythmiker ausbilden, welche (hierfür…) ein feines Gefühl entwickeln werden.“2 Dazu soll dieser Dokumentationsbogen helfen.
Parameter des Wahrnehmungsbogens Dokumentationsbogen zu den polar wirkenden Kraftzentren im Menschen
Diese Parameter beziehen sich alle auf die Wahrnehmung und Beobachtung von Versuchsleitern (so genannten ExpertInnen, bzw. EurythmietherapeutInnen), die aufgrund ihres Studiums
und ihrer Erfahrung diese Auswertungen machen können.
Körperliche Ebene
Parameter
Körperbau:
Atmung:
Erklärung der Parameter
In Bezug auf die Einschätzung des Körperbaus. Dieses wird nicht ausgewertet, da der Körperbau sich nicht in dem Zeitraum
verändern kann. Es ist aber wichtig zur Einschätzung der übrigen Parameter
In Bezug auf die Dominanz der wahrnehmbaren Ein- oder Ausatmung
Wärmezustand:
In Bezug auf die gefühlte Wärme der Hände und Füße (kann man auch mit einem Kristallthermometer messen)
Gang:
Hier wird die Schrittgröße im Verhältnis zu der Gestalt des Patienten eingeschätzt
Fußkontakt:
Hier wird eingeschätzt, ob der Patient einen angemessenen Fußkontakt zum Boden hat („Erdung“)
Ätherische/ Funktionelle Ebene ( lebendig unbewusste Prozesse)
Bewegungsfluss:
Bewegungsfülle:
Hier wird geschaut, ob die Bewegung fließend ausgeführt werden kann.
Wird in der Phasenanalyse des Sports so interpretiert: „Merkmal der Kontinuität im Bewegungsverlauf. Der Bewegungsfluss ist
der Grad an Kontinuität im Ablauf eines motorischen Aktes. Die Bewegungselastizität ist eine spezielle Ausprägung des
Bewegungsflusses.“ (Die Phrasenanalyse ist eine erste Möglichkeit Bewegung zu beschreiben (nach Meine / Schnabel).
Sport.freepage.de/ Übersicht Bewegungslehre.)
Hier wird geschaut, in wie weit der Mensch seinen Körper von innen aus ätherisch ausfüllen kann.
„Dem Zustand der Fülle steht dem der Leere entgegen. Bewegungsfülle geht meistens mit dem der Körperfülle einher. Erst wenn
der Körper eine gewisse Körperfülle aufgebaut hat, wird die Bewegungsfülle erkennbar. Bei Anorexie Patienten ist diese gestört.
Da ist eher eine Leere, sie kann mit physischer oder ätherischer Substanz angereichert werden. Vergleichbar einem Baum, der
einerseits Wasser und Salze aus dem Boden, andererseits aber auch Licht aus dem Kosmos bezieht. Diese Prozesse laufen
eher träumend ab.“
(Bräuner- Gülow, Gisela und Helge, Heileurythmie bei Magersucht, Verlag Ch. Möllmann, 2008, S. 167)
Astrale/ Seelische Ebene (gestaltende Prozesse)
Bewegungsform
Bewegungsdynamik:
Hier wird geschaut, ob eine Bewegungsform der jeweiligen Gebärde oder einer Raumform zu erkennen ist (z. B. kann man
wahrnehmen, dass sich der Patient beim Konsonantieren selber in der Form erlebt oder dass er beim Vokalisieren die Streckung,
Rundung, Winkel, Kreuzung, oder Diagonale spürt?
Bezieht sich auf die Gestaltungsvariabilität. „In der Therapie tritt die Bewegungsform mit den Kategorien „ monoton“, „ auflösend“
und „strukturiert“ auf.“(Bräuner- Gülow, Gisela und Helge, Heileurythmie bei Magersucht, Verlag Möllmann, 2008, S.180)
Dynamik im Sinne von angemessener seelischer Beteiligung. Im Extrem wäre das: schwach oder impulsiv.
„Dynamik wird hier zunächst eher als seelische Triebkraft verstanden, die eher emotional geprägt ist.....Sie kann „ schwach“,
„labil“, „ausgewogen“ oder „impulsiv“....auftreten. Eine ausgewogenere Dynamik weist mehr Konstanz auf und eine impulsive
Bewegungsdynamik kann schon mal übers Ziel hinausschießen.“(Bräuner- Gülow, Gisela und Helge, Heileurythmie bei
Magersucht, Verlag Möllmann, 2008, S.181)
Umraumgefühl:
Das Umraumgefühl entspricht dem Erleben des Schleiers der eurythmischen Bewegung. Es bezieht sich auf die Wahrnehmung
eines Bewegungsgefühls im erlebbaren Raum um den Menschen herum. Es wird von Druck und Sogkräften dominiert.
Intentionale Ebene / Ich-Präsenz (zielgerichtete Prozesse)
Blick:
Bezieht sich auf die Einschätzung in Bezug auf die intentionale Anwesenheit (Ichaktivität) des Patienten, die sich im Blick äußert.
Bewegungspräzision:
Hier wird geschaut, ob es sich um Bewegungen handelt, die vom Ich gestaltet werden? Ist wahrzunehmen, dass „oberer und
unterer Mensch“ ineinander greifen?
Wird in der Phrasenanalyse des Sports so interpretiert: „Merkmal der Ziel –und Ablaufgenauigkeit. Übereinstimmung von Sollund Istwert.“ (Sie ist eine erste Möglichkeit Bewegung zu beschreiben (nach Meine / Schnabel).Sport.freepage.de/ Übersicht
Bewegungslehre.)
Anleitung:
Bitte kreuzen Sie auf dem Dokumentationsbogen die Zahlen an, die den wahrnehmbaren Bewegungsparametern des Patienten entsprechen.
Interpretation: Die blau untermalten Zahlen auf dem Dokubogen links (von -1 bis -5) führen immer mehr in die abbauenden, strukturierenden Kräfte des „oberen
Menschen“ hinein. Die pink untermalten Zahlen (von +1 bis +5) führen immer mehr in die aufbauenden, entzündlichen Kräfte hinein. An dem ausgefüllten Bogen
können Sie die Konstitution des Patienten ablesen. Überwiegt am Anfang der Behandlung beim Patienten z. B. der „obere Strom“ (neurasthenische Konstitution), so
befinden sich die Kreuzchen auf der linken Seite, überwiegt beim Patienten der „untere Strom“ (hysterische Konstitution), so befinden sich die Kreuzchen auf der
rechten Seite. Vielleicht sind sie auch auf beide Seiten verteilt. Wenn am Ende der Behandlung die Kreuzchen auf den Zahlen sich der Mitte (gegen 0) nähern oder
diese umspielen, dann haben sich die polaren Kräfte reguliert.
1
2
Von Laue, Elke und Hans-Broder, Zur Physiologie der Heileurythmie, Lautgesetzte und Therapieordnung, 17. Vortrag, Verlag am Goetheanum, S. 20
Steiner, Rudolf, Heileurythmie, Rudolf Steiner Verlag am Goetheanum, Schweiz, GA 315, 28.10 1922
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