1 Kompetenzbereich: Leseverstehen M 1 Markenartikel sind Normalität 1 5 10 1 Affinität: Anziehung 15 20 2 erheben: hier: feststellen 25 30 35 40 Red Bull und Co. zeigen Zugehörigkeit, wirklich wichtig sind sie aber nur wenigen. Den stärksten Einfluss üben Marken und Werbung auf Jungen zwischen zehn und 14 Jahren aus. Das Krokodil, der Polo-Spieler und die weiß-roten Hilfiger-Streifen auf der einen Seite, Adidas-Schuhe, Nike-Stirnbänder und Puma-Shirts auf der anderen: Markenartikel gehören an Schulen längst zum Alltagsbild, viele Lehrer sind überfordert mit den Botschaften, die so transportiert werden. „Ich habe das Gefühl, Marken sind für Schüler sehr wichtig“, sagt Evelyn Sponer, die in der Oberstufe eines Gymnasiums Ethik und Deutsch unterrichtet. Bestimmte Schuhe („Converse“), Jeans („Diesel“) und elektronische Geräte („der iPod ist immer noch sehr erfolgreich“) helfen Jugendlichen ihrer Meinung nach, Zusammengehörigkeitsgefühl zu entwickeln. Besonders stark sei die Marken-Affinität1 bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund, die ein „wir gehören zu euch“-Zeichen setzen wollen. Marken transportieren Image „Das ist eine Beobachtung, die man in dieser Allgemeinheit nicht machen kann“, widerspricht Sophie Karmasin vom gleichnamigen Meinungsforschungsunternehmen. In einer aktuellen Jugendstudie hat sie erhoben2, dass sich nur 12 Prozent der 15- bis 25-Jährigen mit der Marke an sich identifizieren. Dem Großteil der Jugendlichen ginge es eher um das eigene Image, das sie über die Verwendung und den Konsum von Markenartikeln vermitteln: Die Leistungsorientierteren verwenden sie als Statussymbole, um ihre Erfolge zu kommunizieren, die Nachdenklichen überlegen sich sehr kritisch, welche Marken für ihr Image passend sind, so Karmasin zur Presse. Ein bestimmtes Image zu vermitteln, die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe zu zeigen, ist überhaupt eine Kernfunktion von Markenartikeln, erklärt auch Bernhard Heinzlmaier, Vorsitzender des Instituts für Jugendkulturforschung, der sich seit mehreren Jahren mit dem Thema beschäftigt: „Über die Marke positionieren sich Jugendliche als Zugehörige einer bestimmten Jugendkultur.“ Die unter Schülern verbreiteten Marken seien Schlüssel und Ausweis einer bestimmten Gruppe, erklärt Heinzlmaier. Den stärksten Einfluss üben Marken und Werbung dabei auf Jungen zwischen zehn und 14 Jahren aus. Affinität sinkt mit Alter Der Einfluss der Marke auf Schüler sei in den letzten Jahrzehnten zwar gewachsen, aber das spiegle eine gesamtgesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung wider. „Markenartikel sind heute Normalität“, Kompetenzbereich: Leseverstehen 2 3 Onmipräsenz: Allgegenwart; allgemeine Bekanntheit/Verbreitung 45 4 Ignoranz: Unwissenheit; Desinteresse 5 Pädagoge: Lehrer; Erzieher 50 formuliert es Heinzlmaier. Dass die Omnipräsenz3 großer Marken wie Coca-Cola oder Red Bull bald zurückgeht, glaubt er nicht. Das sei aber kein großes Problem: Der Hang dazu, sich bei Einkäufen primär nach der Marke zu richten, geht mit zunehmendem Alter zurück. Im Umgang damit entwickeln Jugendliche eine kritische Distanz gegenüber Werbung. Einen allgemein vorherrschenden „Markenwahn“ unter Jugendlichen verneint Heinzlmaier: „Das wirkliche Problem in diesem Themenfeld ist die Ignoranz4 der Lehrer gegenüber der Bedeutung, die Marken für Jugendliche haben. Pädagogen5 sollten sich stärker mit den Jugendkulturen und Botschaften beschäftigen, die sie über Marken transportieren.“ Quelle: Georg Renner (Die Presse): Markenartikel sind Normalität, 22. 06. 2008, aus didaktischen Gründen stellenweise leicht verändert. Im Internet unter: http://diepresse.com/home/bildung/schule/393070/index.do 1 Bestimme die Kernaussage des Textes. Kreuze die richtige Antwort an. K Markenartikel üben Einfluss auf Jugendliche aus. K Jugendliche brauchen keine Markenartikel. K Die Sucht nach Marken ist bei Jungen am größten. K Lehrer sind gegen Markenartikel. 2 Warum sind Marken besonders Heranwachsenden mit Migrationshintergrund wichtig? Begründe mithilfe des Textes. _________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Kompetenzbereich: Leseverstehen 3 3 Welche Markenartikel sind bei Jugendlichen besonders beliebt? a Vervollständige die Mindmap mithilfe des Textes. Trage die Oberbegriffe und Beispiele ein. b Markiere in der ausgefüllten Mindmap mit einer Farbe oder einem Kreuz die Marken, die auch im Diagramm genannt werden. 4 Kreuze an, welche Aussagen dem Text nach zutreffen und welche nicht. trifft zu trifft nicht zu K K K K c Jungen zwischen zehn und 14 Jahren werden nicht durch Marken beeinflusst. K K d Der Einfluss von Marken auf Schüler wächst, er sollte aber nicht überbewertet K K a Lehrer interessieren sich zu wenig für die Bedeutung, die Marken für Jugendliche haben. b Der Markenwahn bei Jugendlichen stellt ein großes Problem an Schulen dar. werden. 5 e Marken dienen den Jugendlichen dazu, ein bestimmtes Image zu vermitteln. K K f K K Alle Jugendlichen identifizieren sich mit den großen, allgegenwärtigen Marken. Im Text heißt es, dass Marken als „Statussymbole“ (Z. 25) verwendet werden. Erkläre die Bedeutung dieses Begriffs mit eigenen Worten. Schreibe ein bis zwei vollständige Sätze. _________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ 6 Der Hang zu Markenartikeln geht mit zunehmendem Alter zurück. Welcher Grund wird dafür im Text genannt? Notiere. _________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________________________________________________________________________________________