Öl lässt den HWWI-Rohstoffpreisindex ansteigen

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Pressemitteilung 05. Dezember 2011
Öl lässt den HWWI-Rohstoffpreisindex ansteigen
Der HWWI-Rohstoffpreisindex erhöhte sich im November auf US-Dollar-Basis
um 3,1 % und in Euro sogar um 4,5 % im Vergleich zum Vormonat. Der zentrale
Grund für den ansteigenden Gesamtindex waren höhere Ölpreise. Andere
Rohstoffe verbilligten sich dagegen zum Teil kräftig. So sank der Index für
Industrierohstoffe im Vergleich zum Vormonat Oktober um 4,6 % (in Euro: 3,5
%) und der Index für Agrarische Rohstoffe um 7,1 % (in Euro: 6,0 %).
Der Ölpreis erhöhte sich insbesondere aufgrund von Sorgen, dass sich das
Ölangebot weiter verknappen könne. Zwar steigert Libyen nach dem Ende des
Bürgerkrieges kontinuierlich seine Ölförderung, ist jedoch noch weit vom
Produktionsniveau von Anfang 2011 entfernt. Auf syrisches Öl wurde von der EU ein
Embargo verhängt und auch die Spannungen mit dem Iran, dem zweitgrößten
Ölförderland in der Opec, nehmen aufgrund des Atomprogramms zu. Frankreich
machte den Vorstoß gegen den Iran, wie schon bei Syrien geschehen, ein Embargo
auf die Öleinfuhren zu verhängen. Innerhalb der EU ist dieser Vorschlag jedoch
besonders auf Widerstand von Italien und Spanien gestoßen, weil sie größere
Mengen an Öl aus dem Iran importieren. Von den 2,2 Mio. Barrel an Öl, die der Iran
exportiert, bezieht Italien 180.000 Barrel und Spanien ca. 140.000 Barrel. Der größte
Importeur iranischen Öls ist China mit 540.000 Barrel.
Sollte der Konflikt zwischen dem Westen und dem Iran eskalieren oder es gar zu
einer kriegerischen Auseinandersetzung kommen, hätte dies drastische
Auswirkungen auf den Ölpreis. Vor allem eine iranische Blockade der Seestraße von
Hormus würde den internationalen Ölmarkt hart treffen, weil dieser Verkehrsweg von
Tankern mit Öl aus Saudi Arabien, Kuwait und dem Irak genutzt wird. Täglich
werden 17 Mio. Barrel Rohöl durch die Straße von Hormus transportiert. Dies
entspricht 40 Prozent des weltweit auf See transportierten Rohöls. Zum Teil spiegeln
sich diese beschriebenen Unsicherheiten bereits im aktuellen Ölpreis wider. Der
HWWI-Index für Rohöl stieg im November im Vergleich zum Vormonat um 5,3 % (in
Euro: 6,6 %) an. Brentöl notierte Ende November bei rund 110 Dollar pro Barrel.
Bei den Industrierohstoffen verbilligten sich im Monatsdurchschnitt besonders
Eisenerz um 9,6 % (in Euro: 8,6 %), Nickel um 5,5 % (in Euro: 4,3 %) sowie auch
Aluminium um 4,7 % (in Euro: 3,5 %). Insgesamt ging der Index für die NE-Metalle
um 1,9 % (in Euro: 0,7 %) zurück. Von Ende Oktober bis in den November hinein
waren die Preise für Eisenerz stark gefallen. Zwar erhöhten sich die Spotpreise für
Eisenerz bis Ende November wieder um 9,6% (in Euro: 11,3 %), dennoch liegen sie
noch um 23,6 % (in Euro: 25 %) unter ihrem Stand von zu Beginn des Oktobers. Die
Eisenerzpreise gaben in Folge des abkühlenden chinesischen Immobilienmarktes,
welcher ein großer Stahlnachfrager des Landes ist, nach. Der Zinnpreis sank sich im
November um 2,6 % (in Euro: 1,5 %). Die indonesischen Zinnexporteure versuchten
der Preissenkung entgegenzuwirken, indem sie ihre Zinnexporte reduzierten und
damit den Weltmarkt für Zinn künstlich verknappten. An den internationalen
Zinnexporten hat Indonesien einen Anteil von 40 %. Bei den Agrarischen Rohstoffen
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ist der Kautschukpreis mit 17,0 % (in Euro: 16,1 %) besonders stark gefallen. Eine
schwächere Weltkonjunktur könnte die Autonachfrage und damit den Bedarf an
Kautschuk für Autoreifen senken, so hier die Befürchtungen.
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