so werden ideen leichter zu produkten

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4 Region
Um marktfähig zu sein, hat Göckel Design die Produktion für den Teilbereich Polsterung in das eigene Tochterunternehmen nach Polen
verlagert, die Produktion der Untergestelle erfolgt in Thüringen. Qualitätskontrolle und Logistik erfolgen in Dörfles-Esbach, ebenso wie
Entwicklung und Musterbau.
SO WERDEN IDEEN LEICHTER ZU PRODUKTEN
Zu Fördermitteln für Innovationen verhelfen kompetente Partner vor Ort
Forschung und Innovation sind Grund- tet Ihnen die IHK zu Coburg mit Markus
lagen des wirtschaftlichen Fortschritts
Vollmuth einen kompetenten Ansprechund Wohlstands, gerade für die oft
partner (Telefon: 09561 7426-56, E-Mail:
international ausgerichteten Unter- [email protected]).
nehmen im IHK-Bezirk Coburg. Kürzere
Produktlebenszyklen sorgen für ste- „Modellregion Oberfranken“:
tig steigenden Druck zu Innovationen. individuell für KMU
Diese bringen aber gleichzeitig hohe „Modellregion Oberfranken“ – ein Prounternehmerische Risiken mit sich.
jekt des Bayerischen Staatsministeriums
für Wirtschaft und Medien, Energie und
Technologie – richtet sich an KMUs in
enn niemand kann garantieren, dass
Oberfranken. Sie erhalten individuelle
die dafür geleisteten Investitionen
am Ende zum (Markt-)Erfolg führen. Unterstützung bei Technologiethemen,
betriebswirtschaftlichen Fragen, VerMan kann aber schon im Vorfeld einiges
netzung und Kontaktherstellung sowie
dazu tun. Einer der wichtigsten Schritte
Erschließung von Förder- und Finanzieist, die eigene Idee zu vermarkten, also
vom Erfinder oder Designer zum Unter- rungsprogrammen. Die Projektträgernehmer zu werden. Dafür gibt es ver- schaft und operative Umsetzung liegt bei
schiedene Hilfsangebote – Fördertöpfe, der Bayern Innovativ GmbH. Vorgesehen
ist zunächst eine Laufzeit von drei Jahren.
Beratungsangebote und Projekte –, die
Weitere Infos: www.bayern-innovativ.de/
im Folgenden vorgestellt werden.
modellregion-oberfranken/hintergrund.
Ein IHK-Ansprechpartner für Sie
Mit „Designovation“ Innovationen
Mit dem Projekt „Know-how-Schutz und
IT-Sicherheit für den Mittelstand“ unter- anschieben
stützt die IHK zu Coburg die Mitglieds- Gerade bei den ersten Schritten von der
Idee über das Produkt hin zum Markt sind
unternehmen, ihre Innovations- und
damit Zukunftsfähigkeit weiter zu stär- KMU meist auf gute Kontakten angewieken. Gerade für KMU ist es oft eine Her- sen, zum Beispiel die IHK zu Coburg oder
die Designovation GmbH. Dahinter steht
ausforderung, Strukturen und Know-how
vorzuhalten, um den eigenen Innovations- das Coburger Designforum Oberfranken
(CDO). Ute Pridöhl ist Projektmanagerin
prozess systematisch abzusichern und
nach außen zu schützen. Deshalb bie- bei der Designovation GmbH, die in den
D
Unsere Wirtschaft 7/2014
Jahren 2013 und 2014 insgesamt 12 Projekte mit einem Fördervolumen von ca.
200.000 Euro erfolgreich beantragt hat.
„Einige der Projekte sind bereits erfolgreich abgeschlossen, etliche sind noch
in Arbeit. Weitere interessante Projekte sind beantragt und wir hoffen, dass
wir in den nächsten Monaten zusammen mit regionalen Unternehmen neue
Entwicklungen initiieren und durchführen können. Das Innovationspotenzial in
der Wirtschaft sehen wir auf alle Fälle als
gegeben“, erläutert Ute Pridöhl.
Einzigartige Ideen für den Markt
Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit
Designovation? Projektmanagerin Pridöhl:
„Zielgruppe sind kleine und mittelständische Unternehmen – auch Handwerksbetriebe und Existenzgründer in der Region
Coburg/Oberfranken.“ Diese Klientel soll
dabei unterstützt werden, eine eigenständige Positionierung mit einzigartigen Produkten/Leistungen im Markt zu
finden. „Unser Anliegen ist es, durch aktive Zusammenarbeit mit den Unternehmen Ideen zu generieren, daraus Projekte
zu initiieren und umzusetzen – auch mit
entsprechenden Förderprogrammen.“ Gerade die Förderprogramme sind für viele Erfinder und Entwickler ein wichtiges
Instrument, überhaupt an das notwendige Kapital zu kommen.
Titelthema 5
„Man benötigt ein Netzwerk“
Sigurd Harm ist Vertriebsleiter der Firma
Göckel Wellness in Dörfles-Esbach, die mit
einer Produktinnovation zum Spezialisten
für Wellness-Liegen werden will. Unterstützung fand er bei der Designovation
GmbH. Sein Fazit: „Für Mittelständler ist
es enorm schwierig, den Entwicklungsprozess von der Idee bis zur Marktreife durchzustehen. Wie immer im Leben
benötigt man ein Netzwerk“ (Interview
rechts). Das bestätigt Ute Pridöhl von der
Designovation GmbH: „Die IHK mit ihrer
Nähe zu allen Gewerbetreibenden in der
Region sehen wir als wichtigen Kooperationspartner. In regelmäßigen Diskussionen mit Hauptgeschäftsführer Siegmar
Schnabel und besonders dem Referenten des Bereichs Innovation und Umwelt,
Rico Seyd, wird die Situation der Industrie allgemein, aber auch einzelner Firmen
beleuchtet, es werden Unterstützungsmaßnahmen überlegt und umgesetzt.“
Voller Erfolg durch
Zusammenarbeit
An das Projekt Massageliege kann sich
die Designovation-Projektmanagerin
gut erinnern: „Die Idee der schwingenden Aufhängung der Liegefläche plus
die Vibration dieser war bei Göckel bereits vorhanden. Völlig neu durchdacht
wurden von uns die Formgebung und
die Integration der neuen Technik in ein
sehr schlankes Modell mit starker Anmutung.“ Viel Detailarbeit und professionelle Produktentwicklung sei nötig
gewesen. „Die Technik ist die (paten-
tierte) Erfindung, aber erst das Design
verschafft dem Produkt eine erfolgreiche Vermarktung. Dieser Erfolg zeigt
sich in der ersten Aufmerksamkeit, die
die Massageliege im Markt erfährt, sowie die Auszeichnung der Firma Göckel
zum Erfinder- und Designpreisträger des
oberfränkischen Handwerks.“
Weitere Erfolgsbeispiele
Ein weiteres erfolgreiches Projekt in der
Region, unter Beteiligung der Designovation GmbH, war die Entwicklung
eines neuen Glasschmuck-Aufhängers
für die Firma Oberfränkische Glas und
Design GmbH in Neustadt bei Coburg:
Mit einer speziellen Wicklungstechnik
wurde aus einem Draht ein komplexes,
gut gestaltetes Element entwickelt, das
ohne zusätzliche Hilfsmittel direkt in
eine Christbaumkugel eingeklickt werden kann. Es ist eine Vereinfachung für
den Nutzer und den Hersteller. Die Neuentwicklung wird, wie alle Produkte von
Oberfränkische Glas und Design GmbH,
in der Region gefertigt. Mit der Firma
Markatus – Markantes Marketing – wurde eine Werbesäule entwickelt, die durch
ihre spezielle Form und Funktionalität
hohe Standfestigkeit auch auf unebenem Boden, leichtes Auf- und Abbauen
sowie einfaches Austauschen der Werbeflächen ermöglicht. Die hochwertige
Erscheinung und konzentrierte Form der
Werbung bzw. Information tragen zur
Aufwertung des Stadtbildes auf hohem
Informationsniveau bei.
„
Herbert Göckel (links) und Sigurd Harm wollen das Unternehmen zum Spezialisten für
Wellness-Liegen machen. Zahlreiche Modelle sind bereits im Showroom in Dörfles-Esbach
ausgestellt.
„Alles ging sehr schnell“
INTERVIEW:
Sigurd Harm über den Weg einer Idee zum Patent
Sigurd Harm
Göckel Wellness in Dörfles-Esbach will mit einer
Produktinnovation zum
Spezialisten für WellnessLiegen werden. Auf dem
Weg dorthin hat die Designovation GmbH kräftig
mitgeholfen. Vertriebsleiter Sigurd Harm schildert
Einzelheiten.
Herr Harm, Sie stehen mit einer völlig neuartigen Massageliege kurz vor dem Marktstart. Wie
verlief die Entwicklung dieser Liege?
Sigurd Harm: Die Idee wurde vor vier Jahren bei
Göckel-Design intern besprochen, jedoch im Tagesgeschäft vernachlässigt, es war einfach keine Zeit
da. Auf den Coburger Designtagen 2013 habe ich
die Professoren Auwi Stübbe und Werner Kintzinger kennengelernt und ihnen von der Idee erzählt.
Dann ging alles sehr schnell, innerhalb von nur zwei
Wochen – ich wiederhole: binnen zwei Wochen –
wurde der Innovationsgutschein I genehmigt, und
wir konnten starten. Mit der Designovation GmbH
und dem Innovationszentrum Lichtenfels wurde
die Liege „Thera 3D“ bis zur Marktreife weiterentwickelt. Die Hochschule Coburg hat mit aufwendigen
Testversuchen die dreidimensionalen Schwingungen der Liege nachgewiesen, das ist eine absolute
Weltneuheit und sie ist zum Patent angemeldet. Anschließend wurden mit dem Innovationsgutschein II
weitere Modelle für den Outdoorbereich entwickelt.
Wie geht es jetzt weiter?
Harm: Wir entwickeln, ausgehend vom „Mutterschiff
Thera 3D“, weitere Exemplare, wir denken an 20 bis
30 Modelle. Um die besonderen Anforderungen im
Wellness- und auch im medizinischen Bereich zu
erfüllen, warten wir derzeit auf Genehmigung des
dritten Innovationsgutscheins. Aufgrund von Marktrecherchen kennen wir die speziellen Anforderungen
in den genannten Bereichen, und wir arbeiten an
Lösungen, um dafür einzigartige Produkte marktgerecht zu produzieren. Anfang Oktober 2014 laden
wir den Fachhandel und die Wellness-Branche zu
unserer Hausmesse nach Dörfles-Esbach ein. Anschließend werden wir im Oktober auf der Messe
„Interbad“ in Stuttgart die Neuheiten präsentieren.
Unsere Wirtschaft 7/2014
6 Titelthema
Förderung kein Selbstzweck
Erfinderberatungstage in der IHK
NACHGEFRAGT: Was Ute Pridöhl
von förderfähigen Projekten erwartet
Kostenloser Service für Mitgliedsunternehmen
Die Coburger Designovation GmbH hat seit Anfang letzten Jahres für
zwölf Projekte Fördermittel in die Region geholt.
Ute Pridöhl ist Projektmanagerin.
Die IHK zu Coburg bietet seit dem
letzten Jahr einen speziellen Service
an: Mitgliedsunternehmen erhalten
auf Wunsch Beratung zu Fragen des
gewerblichen Schutzrechts (Marken, Patente, Gebrauchs- und Geschmacksmuster).
„Frau Pridöhl, was sind die wichtigsten Fallstricke und Fehler, vor denen Sie im Zusammenhang
mit Innovationen und deren Förderung warnen?“
Ute Pridöhl: Man muss sich genau überlegen,
welche Entwicklung zum Unternehmen passt und
ob die Innovation im Markt tragfähig sein könnte.
Eine Entwicklung nur „um des Marktes willen“ ist
genauso falsch wie die Einstellung „ich mach mein
Ding“ ohne Rücksicht auf den Markt. Ein förderfähiges Projekt hilft immer dem Unternehmen wie
auch der Gesellschaft, indem es den Markt bereichert und das Unternehmen nach Möglichkeit zukunftsorientiert positioniert.
„
Statement
G
ewerbliche Schutzrechte sind in
der Praxis sehr wichtig. Unternehmen erarbeiten sich mit Anmeldung und Schutz ihrer Erfindungen
einen Technologie- und damit Wettbewerbsvorteil auf dem Markt.
IHK-Mitgliedsunternehmen erhalten
eine kostenlose rechtliche Erstberatung.
Dabei kann es z. B. um die Anmeldeverfahren und die Kosten gehen. Jede Beratung dauert ca. 45 Minuten bis 1 Stunde.
Da es sich um eine Erstberatung handelt,
kann nicht jeder konkrete Einzelfall besprochen werden, insbesondere im Hinblick auf technische Fragen.
Die Beratungen führt die Rechtsanwältin Gabriele von Thüngen-Reichenbach, Fachanwältin für gewerblichen
Rechtsschutz, von der Coburger Kanzlei Härer durch.
Die nächsten Beratungen finden am
Dienstag, 30. September, und Dienstag,
11. November 2014, jeweils von 14:00 bis
17:00 Uhr im IHK-Zentrum für Weiterbil„
dung statt
Anmeldung
per Fax an 09561-742650
oder per E-Mail an
[email protected]
Innovationen sichern: Wirtschaftlich erfolgreiche Ideen und Entwicklungen
finden schnell Nachahmer. Deshalb ist es wichtig, sich intensiv mit dem Thema
Know-how-Schutz auseinander zu setzen. Um Erfindungen abzusichern und
die eigene FuE-Intensität zu steigern, existieren verschiedene finanzielle Fördermöglichkeiten, wobei die KMU-Patentaktion nur eine Option darstellt. Der
Zuschuss pro Unternehmen beträgt max. 8.000 Euro. Infos unter www.erfolgdurch-innovation.de.
Gewerbliche Schutzrechte: Durch den Einsatz gewerblicher Schutzrechte
kann verhindert werden, dass andere Ihren (Firmen-)Namen missbrauchen oder
Ihre Idee bzw. Erfindung gewerblich nutzen und vermarkten. Dazu zählen technische Schutzrechte (Patent und Gebrauchsmuster), Designschutz (eingetragenes Design) sowie Namens- und Kennzeichenschutz (Marke).
„Innovative Unternehmen stärken unsere Wirtschaft“,
so Rico Seyd, stellvertretender Leiter des Bereichs
Standortpolitik. „Die IHK zu Coburg sieht sich als
Partner der Unternehmen und Mittler zwischen
Wirtschaft und Wissenschaft. Die IHK hat verschiedene
Veranstaltungen im Angebot, bei denen es neben
profunden Informationen zu Innovationen, Förderung
etc. auch die Möglichkeit zum persönlichen Austausch
mit anderen Unternehmern und zu wertvollen
Kontakten mit Wissenschaftlern gibt.“
Kontakt
Rico Seyd, Tel.: 09561 7426-46,
E-Mail: [email protected]
Unsere Wirtschaft 7/2014
Fördertöpfe für Innovationen
www.foerderdatenbank.de
www.foerderportal.bund.de
www.foerderinfo.bund.de
www.hightech-strategie.de
www.zim-bmwi.de
www.innno-beratung.de
www.innovationsgutschein-bayern.de
www.hausderforschung.bayern.de
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